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Der Königskrieger

Geschichte Info
Ein furchtloser Prinz auf triebhaften Abwegen.
6.4k Wörter
4.25
55.3k
2
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Wenn man lange genug in den Weltraum schaut, hat man vielleicht eines Tages Glück und sieht wie eine Sternschnuppe am Horizont einen unförmigen Lappen durch das All gleiten. Dieser Lappen ähnelt bei genauerer Betrachtung allerdings nichts, was an einen Putzlappen erinnert. Es ist eher wie ein Küchentuch, das eine Hausfrau nachlässig auf dem Boden liegen lässt. Hier und dort Erhebungen. Einige Falten, die tief reichen. Einige glatte Flächen.

Man könnte fast meinen, ein ziemlich verschnupfter Riese habe sein Taschentuch in den Weltraum geworfen. Vielleicht war es auch so. Genauso, wie die Erde auch nur ein verirrter Popel sein könnte. Keine allzu appetitliche Vorstellung. Darum würde es die Bewohner dieses Lappen auch ziemlich stören, wenn man ihnen diese Beobachtungen erzählen würde.

Der Lappen nennt sich Lu. Und Lu ist ein Planet wie auch die Erde - wenn man mal von dieser Kugelform absieht - denn dort Leben Menschen. Ja, auch Fabelwesen, mythische Figuren, Tiere und diesen Kram - ist ja schließlich für eine ausgewogene Ernährung wichtig, aber eigentlich interessiert uns zu diesem Zeitpunkt nur die menschliche Rasse. Außerdem sollte man wohl nie versuchen einen Drachen zu essen. Die sind dann nämlich sauer.

Aber zurück zu Lu. Lu ist eigentlich ein ziemlich schöner Planet. Blaues Wasser, grünsaftige Wälder, schneebedeckte Berggipfel, rotglühende Wüsten, weiße Strände, bunte Blumenwiesen... Es ist eine Art Paradies. Allerdings gibt es im Paradies wohl kaum Politik.

Unsere Geschichte beginnt nämlich genau dort, wo die Politik beginnt: Im Schlafzimmer eines Mannes. Des Königs. Eigentlich hat Lu drei große Könige. Also auch drei große Königreiche. Aber das schönste, reichste und mächtigste Königreich ist immer am interessantesten für eine solche Geschichte. Dieses Königreich beherbergt natürlich auch die tapfersten Krieger, die schönsten Frauen und die ältesten Weisen. Aber das nur so als Information am Rande.

Wir befinden uns also ziemlich geheim gerade hinter einem Vorhang neben dem reichverzierten Bett und betrachten das königliche Schlafgemach. Der Raum ist nicht größer, als die anderen Räume in diesem Schloss, aber da es dem König und seiner Gemahlin gehört, hat man vor langer Zeit entschieden, dass die beiden ein eigenes Bad bekommen. Es fällt den Knappen einfach zu schwer zu pinkeln, wenn gleich neben ihnen der König in der Badewanne sitzt und seine Frau beglückt. Aber diese Anekdote gehört hier auch nicht hin. Außerdem müssen wir jetzt leise sein, sonst verpassen wir noch den Anfang der Geschichte.

„Mein geliebter Gemahl...", säuselt die glückliche Königin und streichelt sanft über das Kraushaar auf seiner Brust.

„Meine geliebte Gemahlin...", seufzt daraufhin der glückliche König und küsst die Augenbraue seiner Frau.

Okay, okay. Ich geb's ja zu. Das habe ich mir gerade ausgedacht. Das könnt ihr ja auch selbst sehen. Schließlich steht ihr gerade neben mir und... apropos, könntest du so freundlich sein und deinen Ellbogen ein wenig beiseite... Ah, viel besser. Gut, dann fangen wir eben mit dem Streit an, der gerade die Wände des Schlafgemachs zum Erzittern bringt. Ich persönlich finde ja einen harmonischen Einstieg in Geschichten besser, aber wenn ihr unbedingt auf Ehrlichkeit wert legt... Naja... Seht selbst.

„Du verdammter Hornochse! Das war wohl die blödeste Idee, die du jemals hattest!"

Der König hebt entschuldigend seine Hände und geht geduckt auf seine Frau zu, die bedrohlich mit einer Keramikschüssel in der Hand herumschwenkt. Es ist übrigens erstaunlich, dass Frauen prinzipiell immer etwas aus Keramik in der Hand halten, wenn sie streiten. Wahrscheinlich hat wirklich Keramika, die Göttin der Keramik, da ihre Hände im Spiel. Ist ja klar, dass Frauen bei so etwas zusammenhalten.

„Schätzchen..."

„Spar dir bloß dein Schätzchen, du Volltrottel! Was hast du dir bloß dabei gedacht?!", faucht die Dame des Schlosses und schwenkt weiter die Schüssel.

„Um ehrlich zu sein, hat Blödel..."

„Natürlich... Wieder mal dein Image-Berater! Immer schiebst du die Schuld auf ihn", kreischt die Königin. „Ich habe aber nicht nach Blödel gefragt, sondern nach dir!"

Der König seufzt vom Abgrund seines beträchtlichen Leibesumfangs und setzt sich schließlich vorsichtig auf die Kante seines Bettes. „Hör mal, Liebling. Blödel... Ich meine... Ich war der Meinung, dass Perfekt einfach mal erwachsen werden muss."

„Und deswegen schickst du ihn auf ein Abenteuer? Weißt du denn nicht, wie gefährlich das ist?!"

„Doch. Aber... Naja... seit er aus der Pubertät raus ist... Weißt du, bei Männern... reicht es irgendwann nicht mehr, wenn man abends nur allein... mit sich selbst spielt. Und Perfekt ist jetzt schon einundzwanzig..."

Seine Frau legt betroffen die Keramikschüssel zur Seite. „Du meinst...?"

„Ja, er interessiert sich seit einiger Zeit auffallend für Frauen. Sein Image würde leiden, wenn er seine Jungfräulichkeit an eine einfache Magd verlieren würde. Was glaubst du, was in die Waschweiber erst sagen, wenn sie erfahren... Nun, du musst wissen, Männer sind nicht gleich am Anfang gut in diesen Dingen mit Frauen."

„Mein Sohn könnte sich blamieren?", keucht die Königin in mütterlicher Sorge.

„Ja." Er richtet sich auf und nimmt die Hand seiner Frau, um einen sanften Kuss darauf zu setzen. „Es ist besser, wenn er sich auf diesem Abenteuer die Hörner abstößt und erfährt, was Frauen im Bett schätzen. Dann schwätzen die Waschweiber auch nicht über ihn, wenn er hier das erste Mal die Mägde beglückt."

Die Königin nickt langsam. „Das hast du dir gut überlegt, mein geliebter Gemahl", lächelt sie neckisch. „Meinst du, du hast dir dafür eine kleine Belohnung verdient?" Eine Verschnürung fällt und der Kopf der Königin senkt sich langsam.

„Meine geliebte Gemahlin!", japst der König.

Und ja, diesmal habe ich mir das nicht ausgedacht. Aber jetzt müssen wir hier weg. Es gehört sich nämlich nicht, wenn wir... uh. Bei aller Liebe, wir müssen jetzt hier weg. Wir können nicht zusehen... Oh Gott!

Bäh, nee! Bäääh!

Also das muss ich mir auch nicht... Oh Gott! Was macht er denn...? Nein! Wir verschwinden jetzt hier. Oh, mein... RAUS!

*

Prinz Perfekt sitzt währenddessen schon auf seinem Pferd. Neben ihm der Kluge Knappe. Obwohl Knappen in der Regel kaum den elften Sommer hinter sich gebracht haben, wenn sie in den Dienst eintreten, ist dieser Junge bereits achtzehn Jahre alt. Seine Gestalt war wohlgeformt, doch sehr schlank. Besonders im Vergleich zu der von Perfekt. Da Perfekt sein ganzes Leben keinen Kontakt zum Bauernvolk hatte, also auch nicht zu Frauen, die einem nächtlichen Schäferstündchen nicht abgeneigt wären, hat Perfekt seine ganze Energie in den Schwertkampf und ins Krafttraining gesteckt. Während also Perfekt aus den Nähten zu Platzen schien, war Kluge schmächtig und sehr erfahren mit Bettspielchen. Armer Perfekt. Er hatte nur Kontakt mit den Burgfräulein gehabt. Da die aber bis zur Ehe... Ach, ihr wisst schon.

Doch nicht seine Gestalt ist sehr beängstigend - also doch schon, aber nicht so beeindruckend im Vergleich zu... - sondern die fast fühlbare Frustration, die er an ihm klebt wie eine zweite Haut. Womit ich natürlich keine Schlangen beleidigen will. Scheiß Correctness.

Auf jeden Fall reiten die beiden also fröhlich durch die Gegend, als Perfekt die Langeweile überwältigt und er ein für ihn ziemlich neutrales Thema beginnt: „Also, wenn ich endlich mal eine Frau besteige, werde ich sie so vollspitzen, dass sie noch eine Woche danach tropft."

„Aha", sagt Kluge, der Knappe.

„Und ihre Brüste werde ich so ablecken und beißen, dass sie flüssig werden."

„Aha."

„Und dann... Ich werde ihren Arsch so schlagen, dass er so extrem leuchtet, dass ich nicht mehr das Licht anmachen muss!"

„Soso."

„Genau so werde ich das machen! Du musst nämlich wissen, dass ich einmal im Stall war und da ein Pärchen beobachtet habe. Ich bin also nicht völlig unwissend."

„Aha."

„Willst du nichts zu diesem Gespräch beitragen?"

„Um ehrlich zu sein, interessieren mich Frauen nicht."

Sie reiten einen Moment schweigend. Schließlich fragt der Prinz leise: „Aber du hast einen Penis, richtig?" Er hatte von so etwas gehört. Von Eunuchen. In einem der anderen Königreiche war das eine ziemlich beliebte Strafe für fremdgehende Männer.

„Ja."

„Und dann... Ich verstehe nicht..."

Kluge nickt langsam. „Ich bevorzuge Männer für den Beischlaf."

„Aber..." Perfekt runzelt die Stirn. „Wir haben keine Brüste."

„Was ich ziemlich gut heiße."

„Aha." Der Prinz war nicht dumm. Nur eben unwissend. Wenn man das ganze Leben keinen Kontakt zu normalem menschlichen Sexualverhalten hat, findet man so ungefähr alles wunderlich. Hätte Kluge also zum Beispiel gesagt, dass er gerne Analsex mit Frauen hat, hätte Perfekt das ebenso wenig verstanden. Oder wenn man ihm versucht hätte zu erklären, was Oralsex war, hätte er verwirrt nach dem Sinn gefragt. Für ihn war Sex ficken, Brüste lutschen und Ärsche hauen. So wie er es im Stall hatte beobachten können. Ach ja, die Unschuld...

Wieder schweigen sie einige Zeit.

Schließlich meldet sich der Kluge zu Wort. „Ich hoffe, das ist kein Problem."

„Nein." Perfekt wendet sich zu seinem Knappen. „Aber wie geht das denn bei einem Mann?"

„Wir haben auch Öffnungen."

„Die Nase?"

„Nein, den Mund und wir haben auch noch eine andere Öffnung."

„Oh... Hä?"

„Wenn du willst, kannst du es ausprobieren."

„Mit wem?"

„Mit mir." Das gierige Glitzern in den Augen des Knappen fällt dem Prinzen natürlich nicht auf. Natürlich haben alle Frauen und viele Männer im Königreich ein Auge auf den stolzen, schönen und starken Prinzen geworfen und einen Moment gab sich der Knappe seinen jahrelangen Phantasien hin. Sein Schwanz richtete sich auf. - Was nicht sehr gut war, denn mit einem Steifen zu reiten ist nicht sonderlich angenehm. „Scheiße! Au!", flucht der Knappe und reißt Perfekt aus seinen Grübeleien.

„Was ist los?"

„Ich habe einen Steifen. Verdammte Scheiße. Lass uns anhalten."

Der Prinz zügelte sein Pferd und der Knappe stieg schnell ab, um sein Gemächt zu ordnen. „Macht dich das so geil?", fragte der junge Prinz.

„Ja.", gab der Knappe zu.

„Mich nicht."

Kluge nickte enttäuscht. „Macht nichts. Habe ich mir schon gedacht. Aber... ich hätte ja Glück haben können."

„Ja, da hast du recht. Tut mir leid."

„Schon gut. Ist ja nicht mit Absicht. Was hältst du davon, wenn wir Rast machen und in dem See dort schwimmen gehen?"

Der Prinz hebt eine Augenbraue. „Aber es ist schweinekalt."

„Umso besser", grinst der Knappe und schreitet langsam voraus über die blühende Wiese. Perfekt folgt ihm ebenfalls grinsend und schon ein bisschen stolz auf seine Wirkung auf diesen Mann. Schade, dass sich in seiner Brust leider nur Stolz regt und keine anderen Gefühle. Doch während wir die Jungs jetzt mal baden und den Knappen danach noch etwas länger abkühlen lassen - schließlich hatte er gerade einen ziemlich einzigartigen Blick auf die komplett nackte Gestalt des Prinzen gehabt -- wenden wir uns einem anderen Teil dieser Welt zu.

*

Wie schon erwähnt, gibt es auf Lu auch Gestalten, die weder der menschlichen noch einer anderen Erdenrasse angehören. Und es gibt Mischformen. Hexen und Zauberer sind beispielsweise Mischformen. Vampire auch. Eigentlich jedes Wesen, das irgendwann mal ein Mensch war und sich dann veränderte.

Via war ein Mensch. Ein nettes, unschuldiges Mädchen, bildschön und artig. Bis der Vater des Mädchens eine neue Frau heiratete. Die Stiefmutter hatte den Platz an der Seite von Vias Vater nicht auf dem legalsten Weg ergattert. Denn zuerst hatte sie seine erste Ehefrau von einem Jäger umbringen lassen und dann ihr Herz gegessen. Weil sich nun das Herz seiner geliebten Ehefrau im Körper der neuen befand, liebte der Vater von Via kurzerhand die Neue. Die Stiefmutter.

Ja, auf Lu ist ein Herz wirklich an ein Herz gebunden. Wenn man sich verliebt, dann verliert man sein Herz mehr oder weniger im wahrsten Sinne des Wortes. Wenn ein anderer Mensch also in den Besitz dieses Herzens kommt, behält er auch die Liebe. Hat was mit Psischologie und Gänätik zu tun, hat mir mal ein Zauberer erklärt. Ja, ich bin nämlich nicht dumm, müsst ihr wissen. Ich bin sehr belesen und habe von allem Ahnung.

Auf jeden Fall hatte der Vater von Via seine neue Ehefrau so lieb, dass er sich umbrachte, als sie fremdging. Nun, die Stiefmutter war die schönste Frau der Welt, aber sie war auch eine böse Hexe. Als Via jetzt heranreifte zu einer begehrenswerten und wunderschönen Frau, fand die Steifmutter das nicht so lustig. Allgemein kann ich hier einmal sagen, dass sie gar keinen Sinn für Humor hat, nur so als kleine Hilfe. Sie wollte sie loswerden. Besonders seit ihr Spiegel ihr nicht mehr die gewünschte Antwort gab. Wie, ihr wisst nicht, wovon ich spreche? Noch nie vom Spiegel gehört? Nein, das werde ich jetzt nicht auch noch erklären! Habt ihr denn von gar nichts eine Ahnung? Und bitte, rückt mir nicht so auf die Pelle!

Danke. Also, wo war ich? Lasst mich mal überlegen. Steifmutter isst Herz, Vater liebt deshalb Stiefmutter, Vater tot, Via bildschön... Ahja, richtig. Also, Via war plötzlich die Schönste in allen Königreichen und die Stiefmutter, nennen wir sie mal... Dumme Kuh, wurde eifersüchtig und wollte sie aus dem Weg räumen. Allerdings war der Jäger, den sie für den ersten Job engagiert hatte, schon längst im Ruhestand und so brauchte sie jetzt einen neuen. Außerdem wollte sie wieder das Herz essen. Seht mich nicht so an! Ich habe keine Ahnung, warum. Vielleicht auf den Geschmack gekommen, oder so. Ach, nein, jetzt fällt es mir wieder ein. Das lag an der Gänätik. Ja, ich weiß nämlich alles.

Dumme Kuh - den Namen habe ich ganz willkürlich gewählt, damit will ich jetzt keinen voreingenommenen Schluss weitergeben - ließ also in der lokalen Presse nach einem Jäger suchen. Und es meldete sich Schlappschwanz. Schlappschwanz erhielt de Auftrag Via zu töten. Aber weil er nun einmal ein Schlappschwanz ist, verlief er sich im Wald. Er kam bei einem Hexenhäuschen aus Lebkuchen an... Nein, da breche ich mal ab. Unserer Geschichte handelt schließlich von Via.

Also, Via entkam dem ach-so-tüchtigen Jäger und versteckte sich bei sieben Idioten. Jaja, schon gut. Es waren Zwerge. Eigentlich waren sie nicht wirklich Zwerge. Sie waren eigentlich nur von-körperlicher-Größe-benachteiligt. Also klein. Aber das darf ich nicht sagen. Scheiß Correctness.

Naja. Da lebte sie dann solange bis sie wirklich ausgewachsen und perfekt war. Typisch. Natürlich nicht länger. Also ich persönlich würde ja die Geschichte so interessant machen, dass sie langsam alt wird und verdorrt. Aber nein, ich muss ja bei der Wahrheit bleiben. Also, die frische, junge, jungfräuliche - auch ein wichtiges Attribut -- und bildschöne Achtzehnjährige sitzt also hinter sieben Erdhügeln... Was? Ich soll doch bei der Wahrheit bleiben und, verdammt noch mal, diese Erdhaufen sind bestimmt keine Berge!

Tief durchatmen. Gut, Via sitzt also hinter diesen Erdhügeln, wäscht am See ihre Kleidung und lässt sich von Perverser helfen. Perverser ist der kleinste der Nicht-so-großen-aber-trotzdem-voll-funktionsfähigen-Wesen und er ist pervers. Überraschung. Eigentlich ist er auch nicht wirklich pervers, aber manchmal, wenn er mal wieder kein Glück hatte einen seiner Freunde im Schlaf zu überwältigen und seine Triebe an ihm auszulassen, wurde er ziemlich gemein. Aber den Namen Gemeiner hatte schon ein anderer Zwerg, also musste man kreativ werden. Und weil er gemein ist und seine Triebe manchmal nicht unter Kontrolle hat, kam er zu dem Namen. Und heute ist mal wieder einer dieser triebhaften Tage.

Während Via also gerade die Wäsche wäscht und ihren Hintern dabei hin und her schwängt, türmt sich Perverser hinter ihr zu seiner vollen Größe von zehn Xubon auf und ist gerade im Begriff sich auf sie zu stürzen, als sie nur eine Hand ausstreckt und der kleine Mann so kurzerhand in ihre Faust läuft. Er stolpert zurück und bleibt liegen. Doch nur einen Augenblick. Stöhnend rappelt er sich wieder auf und versucht einen neuen Angriff. Diesmal lässt er einfach seine Hose runter und beginnt sich einen runterzuholen. Seine Zunge zwischen den Lippen eingeschlossen, betrachtet er in seiner Gier nur den wippenden Hintern von Via, die sich weiterhin zum Wasser lehnt und die Wäsche mangelt, als plötzlich etwas sehr Nasses und Heißes Vias Rücken trifft. Sie richtet sich augenblicklich auf und schießt zu dem kleinen Zwerg herum, um ihm eine gehörige Abreibung zu verpassen, als ihr Blick von ungefähr Hüfthöhe langsam nach unten gleitet und den Boden betrachtet.

„Oh." Der von einem Pfeil durchbohrte Kopf des Zwergs blutet immer noch in dicken Fontänen. Der Körper des Zwergs zuckt im Todeskampf. „Oh, Mist!" Mit einem Stöhnen fasst Via an ihren Rücken und taucht ihre Fingerspitzen in eine rote, klebrige Flüssigkeit. Mit einem Schrei reißt Via ihr Kleid vom Leib und rennt damit schnurstracks zurück zum See. Vor sich hinfluchend reinigt sie schnell und geübt ihr einziges und bestes Kleid von den gröbsten Blutflecken.

„He da! Schöne Maid! Die Gefahr ist nun bekämpft!" Ein schöner Mann tritt hinter einem Baum hervor und wedelt freudig mit einem Bogen. „Ich habe Euch aus den Händen dieses Unholds gerettet!"

Ohne von ihrer Arbeit aufzusehen, wäscht Via weiter.

„Ich werde sogleich nach einem geeigneten Kleid schicken."

Via stoppt ihre Arbeit und dreht sich um. „Du besorgst mir ein neues Kleid?"

Der schöne Mann nickte strahlend. „Ja!"

„Das ist auch das Mindeste, du Volltrottel! Du hast mein Kleid ruiniert!"

Der schöne Mann runzelt die Stirn. „Ich habe Euch gerettet."

„Einen Scheiß hast du! Ich hätte Perverser schon im richtigen Augenblick in die Eier getreten. Meine Güte, weißt du, was du angerichtet hast? Ich kann nie wieder heim. Wenn die anderen herausfinden, dass ich dabei war, als er starb..." Ja, schon öfter hatte Via den kleinsten Zwerg angegriffen. Via mochte Perverser nicht sonderlich und es wäre klar, wer der Mörder ist, wenn sie mit Perversers Leiche heim käme. Verdammt! Wo soll sie nur hin? „Du musst für mich sorgen! Oder du musst mit mir heim kommen und zugeben, dass du der Mörder bist."

Der schöne Mann weicht langsam zurück. „Ich bin kein Mörder. Ich bin ein Held! Ich habe dich gerettet."

„Wovor? Vor einem Mann, der keine zehn Xubon misst? Du machst dich lächerlich! Und dann hast du den Winzling auch noch mit einem Pfeil aus weiter Entfernung von hinten getötet! Einen Zwerg! Ja, du bist wirklich ein Held."

„Werd nicht frech!" Der Mann baute sich vor ihr aus. „Nur weil du gekniet hast, habe ich zum Bogen gegriffen. Dadurch sah er ziemlich riesig aus."

„Das spricht natürlich für dich."

„He!"

Via steht langsam auf und tritt, nackt wie sie ist, auf den Mann zu, um ihren Zeigefinger in seine Brust zu stechen. „Nur damit das klar ist: Dieser ganze Schlamassel ist allein deine Schuld und du wirst mir ein neues Kleid besorgen. Und du musst dafür sorgen, dass ich einen neuen Platz in dieser Welt bekomme. Zurück nach Hause kann ich nicht. Und ich möchte ein Butterbrot! So!"

„Okay", meint der schöne Mann und nickt leicht.

„Ja?", fragte Via überrascht und lehnte sich zurück.

„Aber nur, wenn du... das noch mal machst."

„Was?"

„Mich pieken."

Verwirrt tut Via ihm den Gefallen.

„Und jetzt öffnest du deine Hand und legst sie auf meine Brust. Genau. Und jetzt streichelst du zu meinem Bauch runter. Jah. Uh. Noch weiter runter. Genau. Siehst du diese Beule... könnest du...ja... oh... jah... AH!"

Nach einer ganzen Weile, erhebt sich Via wieder. „Besser?"

„Ja, danke.", seufzt der schöne Mann und wischt sich den Schweiß von seiner Stirn. „Als ich mir den Splitter an meinem Bauchnabel eingefangen habe, war ich am Verzweifeln. Mein Boss ist nämlich nicht der feinfühligste Kerl, also konnte ich ihn nicht um Hilfe bitten."

„Dein Boss?"