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Anita und wir Episode 04.5

Geschichte Info
Der letzte Tag - und danach.
3.8k Wörter
4.65
29.5k
2
Geschichte hat keine Tags

Teil 8 der 23 teiligen Serie

Aktualisiert 06/08/2023
Erstellt 12/12/2016
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Teil 5: Der letzte Tag

Jessica

Sie blickte überrascht auf, als ich das Zimmer für die erste Session des Tages betrat und ihre Fesselbänder sich öffnen ließ.

Das Wetter war in der Nacht umgeschlagen, und es regnete, so dass wir das Joggen hatten ausfallen lassen müssen. Dann hatte sie mich wieder beim Frühstück bedient; ihre Beherrschung der hohen Absätze war inzwischen fast perfekt.

Diesmal hatte ich sie mein Kommen rechtzeitig signalisiert, und sie hatte ihre Pose eingenommen. Was sie offensichtlich erstaunte, war es, dass ich komplett nackt war. Doch ich war mir bewusst, wie schnell sie auch ohne Hilfsmittel in ihre Rolle kam. Dominakostüm und Handfesseln waren — zumindest glaubte ich das — nicht mehr notwendig, um unsere Rollen zu festigen.

Und das, was ich mit ihr vorhatte, funktionierte sowieso besser ohne irgendwelche Hindernisse.

"Das Thema der nun folgenden Session ist ..."

Theatralische Pause, die meiner Sub die Gelegenheit gab, sich ein paar heiße Gedanken zu machen. Ich kann mich irren, aber ich hatte das Gefühl, sie zitterte schon aus lauter Vorfreude.

"... lesbische Praktiken. Das übliche gegenseitige Lecken und Fingern könnte theoretisch auch ein Mann erledigen. Ich werde dich jetzt in Fähigkeiten trainieren, die nur eine weibliche Sub ihrer weiblichen Herrin gegenüber anwenden kann."

"Verstanden, Herrin."

Ich setzte mich auf die Bettkante. "Es war ein langer Arbeitstag, und ich bin müde und erschöpft. Bring mich zum Orgasmus."

Sie lachte und kroch näher. "Darf ich dabei sprechen, Herrin?"

"Gute Frage, Kleines. Ich erlaube dir, mich anzusprechen. Erwarte aber nicht ..." Ich gähnte theatralisch. "... dass ich auch nur einen Finger rühre." Ich ließ mich auf das Bett plumpsen und schloss die Augen.

Im nächsten Moment spürte ich ihren Atem an meinen Beinen. "War dein Tag schlimm, Herrin? Musstest du deine männlichen Untergebenen die Peitsche geben? Hattest du niemand, der dich zum Nachtisch leckte? Oh, Herrin, deine Sub gibt dir, was du brauchst."

O Gott. Meine Kleine schaffte es mit ein paar Worten, mir Bilder in den Kopf zu setzen, die meine Muschi feucht werden ließen.

Dann krabbelte sie neben mir auf das Bett und begann mich zu streicheln. "Keine Finger!", befahl ich ihr — schon etwas atemlos, und sie zuckte zurück. "Keine Zunge!", schob ich noch sicherheitshalber hinterher, denn ich wollte das hier dauern lassen.

"Oh!", sagte sie leise. Ich blickte sie an, und merkte, wie es hinter ihrer Stirn arbeitete. Dann legte sie den Kopf schief und begann, meinen Körper mit ihrer Wange zu streicheln.

Gott! Ich hatte noch nie etwas so Erotisches gesehen oder gespürt.

Sie rutschte weiter vor, und jetzt kamen auch ihre großen Brüste zum Einsatz. Ihre harten Brustwarzen zogen Linien kreuz und quer über meinen Bauch und meine Beine, und ihre weivhen Halbkugeln malten die Flächen dazwischen aus. Ich hatte das Gefühl, sie machte ein Gemälde aus meiner Haut.

Ich rutschte in die Mitte des Bettes und spreizte meine Beine. "Knie dich", keuchte ich, "über meinen Oberschenkel!"

Sie brauchte keine weitere Anweisung. Nur Sekunden später fühlte ich eine feuchte Berührung an meinem Bein. Ihr Knie rutschte unter mich und hob meinen Hintern an. Meine Klit stieß an ihren Bauch, und ihr Oberschenkel rieb sich an meiner Muschi.

Jetzt beugte sie sich wieder über mich, küsste mich auf meine Wange und rieb ihre Brüste an meinen.

Ich begann dahinzuschmelzen. Langsam baute sich ein Höhepunkt in mir auf ... Viel zu schnell. Ich wollte das noch viel länger genießen.

Ich griff mit zwei Händen nach ihrer Hüfte und drehte uns um. Nun lag ich auf ihr und konnte die Stärke der Berührung steuern ... dachte ich.

Ich rieb langsam auf und ab, doch sie fing an, sich unter mir wie eine Schlange zu winden. Ihre Hände waren über ihrem Kopf, eng verschränkt, wie um sich selbst zu fesseln, und zitterten.

Ihre Augen waren geschlossen, ihre Muschi rieb über meinen Oberschenkel. Sie hatte das Bein aufgestellt, das zwischen meinen steckte, und jede Bewegung, die ich machte, rieb meine Muschi hart dagegen. Ich hatte keine Chance gegen meine Doro. Meine Erregung stieg weiter und weiter.

Ihr Körper begann zu zittern. Ich spürte, wie sie ihren Höhepunkt mühsam im Zaum hielt, während sie gleichzeitig meinen näher und näher brachte.

"Bitte, Herrin", murmelte sie fast unhörbar. "Bitte, bitte."

Ich wusste, worum sie bat, bettelte, flehte. Und ich war gewillt, es ihr zu geben. Und zu nehmen. Ich beugte mich hinunter zu ihr, fühlte ihren ganzen Körper meinen ganzen Körper wie eine einzige Muschi streicheln. Mit meinem letzten Rest an Selbstbeherrschung brachte ich meinen Mund an ihr Ohr. "Ich erlaube dir", flüsterte ich, "mit mir zusammen zu kommen."

"Ooooh!", brachte sie heraus.

"Noch Drei!" Ihre Anstrengungen verdoppelten sich. "Zwei!" Sie begann zu stöhnen und zu wimmern. "Eins!" Ihre Stöße wurden härter, ihre Bewegungen wilder. Ich stand in Flammen. "KOMM!", brüllte ich meinen Orgasmus hinaus. Meine Arme und Beine gaben nach und ich fiel auf sie. Sie schrie wieder und wieder und wieder. Ihre Arme umschlangen mich, ihre Beine quetschten meinen Oberschenkel zusammen, ihre Muskeln zuckten im Rhythmus ihres — meines — unseres gemeinsamen Orgasmus.

Ich verlor die Kontrolle, beantwortete jede ihrer Bewegungen mit meiner eigenen. Immer, wenn mein Orgasmus schwächer zu werden drohte, stießen und rieben wir wieder aneinander, wurden unsere Schreie lauter.

Wir rollten uns hin und her. Meine Arme um sie geschlungen, meine Beine hielten ihren Oberschenkel gefangen, und rieben meine Muschi hart an ihrer Haut.

Sie war jetzt oben, ich sah in ihr Gesicht. Ihre Augen waren weit aufgerissen, ihr Mund offen. Sie hatte keine Kraft mehr zu schreien, sondern röchelte nur mit jedem Stoß ihres Beins.

Ich wieder auf ihr, ließ den Orgasmus wieder aufflammen, schrie und stöhnte. Meine Haut brannte, nur der Schweiß zwischen uns verhinderte, dass wir uns gegenseitig wundrieben. Zucken, zucken, zucken. Und dann der Zusammenbruch.

Nichts mehr, nur Körper, Haut, Hände, Berührung, Streicheln. Murmeln. "O Herrin, danke, danke, danke. Ich ... o Gott ... ich liebe dich."

"Ich liebe dich auch, meine Doro."

Plötzlich erstarrte sie. "O nein!", schrie sie auf. "Nein, nein, nein! Himalaja, Himalaja!"

Scheiße! Jetzt hab' ich's doch versaut! Ich Arschloch!

Dorothea

Sie wälzte sich stöhnend von mir. Ich sprang auf. Das konnte doch nicht wahr sein. Ich hatte gerade gesagt, dass ich sie liebte. Das war doch nicht ich. Das war eine wilde Person, eine perverse Lesbe, die das gesagt hatte. Das war, was Herrin aus mir gemacht hatte.

Ich blickte mich um. "Ich muss weg!", schrie ich. "Wo sind meine Klamotten?"

"Kleines", sagte sie sanft. "Dorothea. Beruhige dich."

Ich stieß ihre Hände weg. "Nein, nicht, bleib weg!"

Die Welt war verschwommen, drehte sich. Ich lief hin und her, wusste nicht mehr, wo ich war.

"Setz dich hin!", sagte sie mit ihrer Herrinnenstimme. "Du wirst dich sonst verletzen."

Ich gehorchte, ohne nachzudenken. Ich glitt in die Sklavenpose, merkte dann, was ich getan hatte und ließ mich auf den Boden rutschen, schluchzend, die Arme um meinen nackten Körper geschlungen.

"Hier ist deine Tasche", hörte ich ihre Stimme. "Zieh dich an, ich fahre dich heim."

Ich griff blind danach. "Nein, nein, nein! Ruf mir ein Taxi. Ich habe Geld."

"Lass das Geld stecken. Warte! Nicht bewegen."

Ich blickte auf. Sie hatte etwas in ihrer Hand. Ein Tablet.

Ich spürte ein leichtes Pieken in mir.

"Holst du bitte die Kugel raus?"

O Gott, ich konnte doch nicht ... Doch meine Finger waren schon an meiner Vagina, fühlten nach der Kugel, die glücklicherweise fast von alleine herausrollte. Ich war immer noch klatschnass.

Tränen schossen mir wieder in die Augen. Blind hielt ich die Kugel hoch und spürte, wie Herrin sie mir aus der Hand nahm, ohne dass unsere Finger sich berührten.

"Zieh dich jetzt an!"

Ich griff blind in die Tasche, fühlte den weichen Stoff meiner Jogginghose, wollte erst nach Unterwäsche wühlen, doch dann war das Bild vor mir, wie mein Seidenhöschen sich in mein Geschlecht drücken würde, wie angenehm das wäre, dass ich mich daran reiben konnte. Ich stöhnte auf. Ich fühlte mich gehirngewaschen. Jeder meiner Gedanken drehte sich nur noch um Sex, Sex, Sex.

Ich stieg in die Hose, sorgfältig darauf bedacht, sie nicht zu hoch zu ziehen. Dann schlüpfte ich in den Kapuzenpulli. Ich konnte nichts dagegen tun, dass der Stoff über meine Brustwarzen rieb wie eine weiche Zunge, dass die Nähte sich wie Herrins — nein, nein: Jessicas — Finger auf meiner Haut anfühlten.

Sneakers. Die wenigstens lenkten mich ab. Ich konzentrierte mich auf das Gefühl von Schuhen an meinen Füßen. Nicht mehr barfüßige Sklavin, sondern normaler Mensch. Angezogen. Den Körper verborgen, so wie es sich gehörte. Züchtig. Normal.

Herri— Jessica tauchte wieder auf. Mein Blick senkte sich automatisch. Sie trug einen dünnen, engen Sportanzug. Zu eng. Obszön eng. Ich sah ihre dunklen Brustwarzen sich fast durch den Stoff bohren, sah ihre Schamlippen ihren Schritt teilen, wollte mich herunterbeugen und meine Zunge ... Nein! Ich zwang mich, in ihr Gesicht zu sehen. Es war besorgt wie das meiner Mutter, wenn Vater mal wieder einen seiner Ausbrüche hatte, und sie mich in ihre Arme nahm. Bitte nimm mich in die Arme, Herr— Jessica. Nein, lass deine Finger von mir.

"Ganz ruhig, Dorothea", sagte sie sachlich. "Langsam atmen. Flach atmen, sonst hyperventilierst du."

"Ja, ... Jessica", sagte ich. Ich wollte keine Herrin mehr haben, wollte keine Sklavin sein.

"Die Limo kommt gleich. Sie ist fahrerlos und setzt dich automatisch an deiner Wohnung ab. Die Fahrt ist bezahlt. Hast du das gehört?"

Ich nickte abwesend. Umso besser, dann hatte ich keinen neugierigen Taxifahrer.

"Hier", sagte sie. Ich blickte hoch. Immer noch alles verschwommen, doch ich konnte das Päckchen identifizieren, das sie mir hinhielt. Papiertaschentücher.

"Danke", murmelte ich, und schnäuzte laut.

Ihre andere Hand hielt ein Haargummi. O Gott! Ich musste aussehen wie eine Furie. Ich steckte die restlichen Taschentücher weg und begann, mein Haar einzudrehen. Zwei Tage offen; der Dutt fühlte sich beengend an, fast schmerzhaft. Aber das war, was ich jetzt wollte. Harte Normalität statt weicher Mädchenhaut auf meiner.

Ich blickte in ihr Gesicht. "Mach dir keine Sorgen", sagte ich. "Es geht mir gut."

"Ich kann dich verstehen", antwortete sie leise.

Das Türsignal meldete sich. Ich lächelte. Erst ein Mann, jetzt ein Auto.

"Wir bleiben in Verbindung", sagte sie. "Ich schreibe dir."

Ich nickte. Es gab alle Gründe dieser Welt, diese Verbindung ein für alle Mal zu beenden, aber trotzdem nickte ich.

Ich schnappte mir die Tasche, blickte mich ganz bewusst nicht um. Hier war nichts von mir. Außer deinen Körperflüssigkeiten auf dem zerwühlten Laken. Ich holte Luft. Kein Gedanke an Sex mehr.

Die weichen Polster des Wagens umfingen mich wie eine Geliebte. Das Vibrieren des Motors erinnerte mich an die Kugel in meinem Körper, das leichte Ruckeln beim Überfahren der Schwelle am Tor an die Fahrt in Jessicas Wagen.

Ich merkte zu meinem Entsetzen, dass meine Hand in meinen Hosenbund gekrabbelt war. Meine Finger auf dem Weg, um mich zu streicheln. Ich riss sie zurück.

Nein, das war ich doch nicht. Das war Indoktrination, Programmierung.

Doch dann erinnerte ich mich daran, wie geil ich geworden war, als Jessica mich am ersten Tag aufgefordert hatte, mich auszuziehen. Damals — gerade mal vorgestern, Himmel — konnte ich noch gar nicht konditioniert gewesen sein.

Manchmal war es gut, dass mein Verstand sich immer in den Vordergrund schob. Fast immer, denn vorhin hatte ich die Kontrolle verloren.

Ein Piepsen tönte aus meiner Tasche. Ich wühlte. Mein Handy.

"Bist du in Ordnung? Ja/Nein/Weiß nicht?"

Ich lächelte schwach und textete "Alle 3" zurück.

Es kam nur ein Smiley.

Ich lehnte mich in die Polster. Vielleicht konnten wir ja nur gute Freundinnen bleiben. Davon hatte ich wahrlich zu wenig.

Schwachsinn! meldete sich mein Verstand. Du bist in das Mädchen verliebt. Entweder Finger weg oder eine richtige Beziehung.

Ich blickte zur Decke des Wagens. Dick gepolstert wie auch Boden und Wände. Fast wie eine Gummizelle. Eine richtige Beziehung, o Gott.

Aber ich würde nicht ausrasten. Ich war Wissenschaftlerin. Ich war ... lesbisch? Nein, denn der Sex mit Max hatte auch Spaß gemacht. Also bisexuell, irgendwo in der Mitte zwischen homo und hetero.

War ich pervers? Nach meinen bisherigen Maßstäben, nach denen, die meine Eltern und meine Kirche mir eingebläut hatten, ja. Doch diese Maßstäbe hatten schon vor diesem Wochenende gewankt. Gott hatte gesagt "Seid fruchtbar und mehret euch!" und das implizierte Sex. Jesus hatte Prostituierte angenommen, ohne sich um "die Leute" zu kümmern.

Nirgendwo — ich grinste, als ich mich an meinen Traum erinnerte — in der Bibel wurde Sex unter Frauen verdammt.

Ich hatte keine Ehe gebrochen, ich hatte niemand verletzt, ich hatte Spaß gehabt. Spaß.

Meine Finger rutschten schon wieder in meinen Bund. Doch diesmal ließ ich sie dort.

* * *

Als ich am nächsten Morgen in meinem Zimmer aufwachte, vermisste ich es, gefesselt gewesen zu sein. Echt jetzt? Mein Bett war Chaos. Ich musste mich in der Nacht hin und hergeworfen haben. Decke und Kopfkissen lagen unten, und das Laken war nassgeschwitzt.

Doch ich hatte eine Entscheidung getroffen. Mein Leben würde sich von heute an ändern.

Punkt eins: Keine Ausreden mehr.

Ich kramte ein Paar Leggins heraus, einen Sport-BH und ein Paar Sneakers. Ich zog mich an und betrachtete mich im Spiegel. Nee, so ging das nicht — noch nicht. Ich warf mir noch ein weites T-Shirt über, schnappte mir eine Flasche Wasser und drehte eine Runde durch den Grüneburgpark.

Und gleich noch eine zweite, weil ich Lust drauf hatte, auch wenn ich zuletzt atemlos keuchend in Schritttempo verfiel. Zurück in die Wohnung, Klamotten aus und unter die Dusche. Dann an den Computer. Meine Notizen vom Wochenende sortieren und ausdrucken. Neue Version meiner Arbeit anlegen. Schreiben.

Mittags nochmal raus, zu Fuß in den nächsten Supermarkt, und mit einem Großeinkauf an Obst, Gemüse und Wasser zurück. Nach dem Essen wieder an den Computer. Nach der Bewegung ging mir die Arbeit echt flott von der Hand.

Am nächsten Tag drehte ich ein paar größere Runden, und bis Freitag hatte ich genug Puste, um eine ganze Stunde am Stück durchzuhalten.

Nach der Textnachricht in der Limo war ich es, die sich bei Jessica meldete. Mit dem Foto von meinem zerwühlten Bett.

"Ohne Kommentar."

"Vermisst du deine Fesseln?", kam zurück.

Gott, die Frau konnte Gedanken lesen?

"Ja/Nein/Weiß nicht."

Smiley.

Danach blieben wir weiter in Kontakt.

Sie: "Wie geht's voran?"

"Zwölf Kapitel geschafft, nur noch dreißig zu schreiben."

"Mein Mitgefühl."

Oder:

Ich: "Bin heute eine Dreiviertelstunde gelaufen. Fünf Kilometer."

"Braves Mädchen."

"Miststück."

"Danke schööön."

Am Freitagnachmittag kam dann: "Lust morgen früh zusammen zu laufen?"

"Klar. Sechs Uhr wie üblich."

"WAS???"

"Du hast damit angefangen."

"Scheiße, ja. xoxo"

Ich geb's zu. Ich bin sofort danach ins nächste Sportgeschäft gerast, und habe mir neue Laufklamotten besorgt. Nabelfrei. Mein Bauch war inzwischen ein paar objektive Zentimeter geschrumpft; ich war stolz darauf und wollte es zeigen.

"Hallo Dorothe", begrüßte sie mich. Ihr Blick strich unverhohlen zufrieden über meinen Körper.

"Dorothe?"

"Klar. Du hast schließlich einiges an Masse verloren."

"Miststück!"

Sie knickste "Danke."

"Willst du reden oder laufen?"

"Erst laufen", sagte sie und lief los.

Wir liefen wortlos, fanden einen gemeinsamen Laufrhythmus. Es mochte ja Einbildung sein, aber manchmal hatte ich das Gefühl, Jessica zu riechen. Den Geruch von frischem Schweiß vermengt mit ihrer Erregung.

Auf jeden Fall führte ihre Nähe dazu, dass ich mehr Hitze spürte als an den Vortagen.

Nach einer Stunde stoppten wir, tranken und holten Luft. Dann ging es im Schritttempo weiter.

"Wie läuft's mit der Arbeit?"

"Langsam. Aber die Prof hat mir einen Monat mehr Zeit gegeben, als ich ihr erzählt habe, dass sich meine Perspektive geändert hat."

Sie grinste. "So, so, hat sich deine Perspektive verändert?"

Ich grinste zurück. "Mit dem Kopf in deinem Schritt nach oben zu schauen, ist schon ein ganz anderer Blickwinkel."

"Tsk, tsk. Aber mal was anderes. Ich habe mir gedacht ..."

"Ach, wirklich? Du und denken? Seit wann?"

Sie legte den Kopf schief. "Ich mag es, wenn du frech bist."

Ich streckte ihr die Zunge heraus.

"Also A: Ich schulde dir noch einen halben Tag."

"Du ..."

"Keine Widerrede, Kleines."

Ich schlug demonstrativ meine Augen nieder. "Verzeih, Herrin."

"Ich mag es noch mehr, wenn du unterwürfig bist. Also B: Ich denke, du solltest eine noch breitere Perspektive bekommen."

Ich runzelte die Stirn. "Was heißt das jetzt schon wieder?"

"Es gibt da in Offenbach einen Fetischklub. Sehr teuer und sehr exklusiv."

"Und du bist Gründungsmitglied?"

"Um Himmels willen! Nein, aber Paps hat mir über einen Geschäftsfreund eine Probemitgliedschaft besorgt."

"Geh hin und erzähle mir, wie es war."

"Da darf man nicht alleine hin. Das ist nur für Paare — oder Dreier."

Ich blieb stehen. "Du willst mich dahinschleppen?"

Sie hob die Hände. "Ganz ohne Hintergedanken. Ich habe mich erkundigt. Nein heißt Nein. Wer da nicht mitmachen will, braucht nicht. Und Anfänger dürfen in einer Ecke sitzen und nur zuschauen."

"Hmmm."

Im ersten Moment kam mir die Frage, ob ich dem "ohne Hintergedanken" glauben konnte. Aber dann kam wieder die Woge der Gewissheit, dass ich Herrin vertrauen konnte.

"Sind wir dann wieder Domme und Sub?"

"Nicht ernsthaft. Ich werde dir keine Anweisungen geben. Oder du kannst Domme spielen, und ich deine Sub."

Ich ließ meine Blicke nachdenklich an ihrem Körper auf und ab gleiten. Irgendwie konnte ich mir sie nicht auf Knien vorstellen. Außerdem musste in so einem Club eine Domme ständig auf ihre Sub aufpassen, damit die sich entweder benahm oder bestraft wurde, falls nicht.

"Nee, passt schon."

"Warte. C: Du musst natürlich angemessen gekleidet..."

"Du meinst ausgezogen?"

"Nein, Morgen ist 'Leather and Lace'-Nacht. Ich ..." Sie leckte sich über die Lippen. "Ich würde dir was Passendes besorgen."

"Du würdest es mir besorgen?"

Ihr Grinsen wurde lüstern. "Das am liebsten auch."

Ich konnte nicht anders. Ich gab ihr einen Klaps auf den Hintern und einen Kuss auf die Wange. Ich weiß nicht was mich in dem Moment geritten hat, aber ich murmelte ihr ein "Schauen wir mal" ins Ohr.

"Hast du denn meine neue Konfektionsgröße?", sagte ich dann.

Sie blickte in gespielter Panik auf meine Brüste. "Sag bitte nicht, die Hübschen sind geschrumpft."

"Nee, aber mein Bauch ist vier Zentimeter weniger geworden." Ich blickte sie an. "Sag. Es. Nicht."

Ganz unschuldig. "Was denn? Braves Mädchen? Na gut. Weißt du was? Ich melde dich in der nächsten Victoria's Secrets-Filiale an, und du gehst dort anprobieren."

Ich holte tief Luft. "Aber ich bezahle meine Klamotten selbst. Irgendwas muss ich ja schließlich als Spesen einreichen."

"Versprich mir, dass du das Modell trägst, das ich dir ausgesucht habe."

Ich senkte theatralisch den Blick. "Ja, Herrin."

Jessica

Dorothea trat aus dem Haus, gehüllt in einen langen dunklen Mantel. Sie erkannte die Limousine und kam näher. Ich öffnete die hintere Beifahrertür, und sie lächelte mich an. Dann blickte sie nach links und rechts und öffnete den Mantel. Er war nicht zugeknöpft gewesen.

Scheiße, sieht das Mädchen gut aus.

Meine Kleine posierte jetzt geradezu für mich. Das weiße Korsett, das ich für sie ausgesucht hatte, bestand zum großen Teil aus Spitze. Dünn genug, um durchsichtig zu sein — selbst ihr Nabel schien durch — aber normalerweise würde man ihre Brustwarzen nicht sehen können. Sie musste die Körbchen bewusst weit nach unten geschoben haben.

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