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Beziehungsunfähig 10

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Immer noch bemüht, den Schein zu wahren, ließ ich es zu. Bis ich frei lag. Auch Allessa ließ sich nichts anmerken.

„Du, ist das da drüben dein Handtuch?" richtete sich Allessa an Susan.

In dem Augenblick, als Gefragte in die gedeutete Richtung sah, richtete Allessa meine Wurst auf. Die Kuppe meines Gliedes durchbrach die Wasseroberfläche.

Gleichzeitig, als Susan wieder zu uns zurück sah, drückte Allessa mein Glied auch wieder nach unten.

„Ne, das ist..." Susan stockte kurz, den Blick auf die Stelle, an der eben noch die Spitze meiner Eichel gewesen war. „... deins." vervollständigte sie sich, etwas leiser als zu Beginn des Satzes.

Ihr Blick huschte von der Stelle, auf der sie blickte, zu Allessa. Dann zu mir. Und wieder zu Allessa.

Fast unmerklich schüttelte Susan den Kopf „Na gut, dann bis heute Abend!" sagte sie zu Allessa. „Machs gut, Ben!" zu mir.

„Tschüss!" sagten wir beide gleichzeitig. Dann ging Susan.

Allessa sah mich an. „Heute schon was vor?" wobei sie meine Wurst wieder in meine Shorts stopfte.

Ich schüttelte zögerlich mit dem Kopf; was allerdings kein Zeichen der Unentschlossenheit war sondern auf die eben geschehenen Dinge zurück zu führen war.

„Na dann heute abend um 7, hier zum Grillen." nickte Allessa, während sie sich wieder zu ihrem vorigen Sitzplatz zurückschob.

„Ok, schön." fand ich dann doch meine Stimme wieder „Soll ich was mitbringen?" fragte ich noch anstandshalber.

Allessa schüttelte den Kopf. „Nicht nötig. Komm einfach, wir haben alles was wir brauchen."

„Gut." erwiderte ich. Jedoch war ich mir nicht sicher, wie ich das dreckige Grinsen auf Allessas Lippen bei dem letzten Satz verstehen sollte.

Ich beließ es jedoch dabei und genoss wieder die Sonne.

Nach einer geraumen Weile, wie lange kann ich nicht benennen, schreckten wir erneut hoch. Dieses Mal ausgelöst durch einen Mark und Bein erschütternden Schrei.

„Uooooor -- ein Pooooool!!!!"

Allessa und ich blickten blickten verschreckt in die Richtung des Krakels. Am Rande der Laube stand Matthias Bäcker.

Ich will diesen Menschen gar nicht weiter erklären; als beste Zusammenfassung wäre wohl genannt, das er der Gruppenidiot war. Mit irgendjemandem befreundet und irgendwie immer dabei.

Nicht das es Sinn gehabt hätte, ihn jemals auszuladen, er kam trotzdem. Und, wie in diesem Fall, auch einfach so mal vorbei.

‚Das wars dann wohl mit der Entspannung.' dachte ich noch enttäuscht, da kam er auch schon näher. Und auf dem kurzen Weg zwischen Gartenlaube und Pool begann er damit, sich aus zu ziehen.

Kaum wurde Allessa sich dessen bewusst entfleuchte ihr ein angewidertes „Uäh." und erhob sich. Während Allessa in den Pool hinausstieg, stieg Matthias hinein. Auf der Seite, an der bis vor kurzem noch Susan gesessen hatte.

Aber unterschiedlicher konnte es nicht mehr werden; war ich vorhin noch vom Anblick entzückt saß ich nun etwas extrem behaartem gegenüber.

Versteht mich nicht miss, auch ich habe Körperhaare an den üblichen Stellen. Bei Matthias war jedoch kein großer Schritt mehr, und man hätte es Fell nennen können.

Noch ein paar Anstandsminuten verharrte ich, doch als die ersten Haare im Wasser in meine Richtung trieben verließ auch ich das Bassin.

Ich traf auf meinem Weg zu meinen Straßenklamotten an der Tür der Laube auf Allessa, welche sich bereits wieder bekleidet hatte. Wir warfen uns gegenseitig verständnisvolle Blicke zu.

„Nimm's mir nicht für übel, aber ich geh jetzt." hob ich an.

Allessa nickte. „Kein Problem, ich auch." Ich sah sie leicht verblüfft an. „Und der?" fragte ich sie, wobei ich mit dem Daumen Richtung Pool zeigte. Allessa zuckte mit den Schultern „Mir doch egal."

Mit einem vielsagenden „Hmm" ging ich in die Laube und zog mich ebenfalls an. Als ich wieder raus kam wartete Allessa rauchend auf mich. Sie hatte sich bereits Sandalen angezogen. Stumm folgte sie mir, als ich zu meinem Auto ging.

Nachdem wir los gefahren waren hakte ich dennoch nach „Willst du den Vogel wirklich unbeaufsichtigt in dem Pool lassen?" als keine Reaktion von ihr kam ergänzte ich meine Frage „Ich mein, wer weiß, was er jetzt tut..."

Allessa schüttelte sich kurz, in ihrem Gesicht war deutlich Ekel zu lesen. Ich wusste ja nun, wie das aussah.

Als ich schon dachte, sie antwortet gar nicht darauf sagte sie doch noch „Egal, das Wasser muss ich sowieso ablassen." - „Ah ok, verstehe." Den Rest der Fahrt verbrachten wir schweigend.

Ich setzte Allessa am Haus ihrer Eltern ab; kurz bevor sie ausstieg erinnerte sie mich daran, heute Abend gegen 19 Uhr wieder im Garten zu sein. Ich bestätigte, dann stieg sie aus.

Ich sah ihr noch nach, wie sie Richtung Eingangstür ging. Sie blickte noch einmal kurz zurück und hob die Hand zum Gruß. Ich erwiderte, dann war sie weg.

Ein paar Minuten hing ich noch meinen Gedanken nach. Der Nachmittag war merkwürdig schön gewesen. Fast schon skurril.

Schön, gerade weil ich die Bekanntschaft Susans machen durfte. Sie schien äußerst sympathisch und freundlich. Das war nicht immer so, dass Frauen so auf mich reagierten. Eigentlich kaum. Gut, sicherlich hatte Allessas Anwesenheit geholfen.

Und genau das hatte einen skurrilen Beigeschmack, dass Allessa offensichtlich wollte, dass ich Susan kennen gelernt hatte. Der Sinn des Ganzen erschloss sich mir nicht; gerade weil Susan ja in festen Händen war. Und ich gab mich auch nicht der Illusion hin, Chancen bei Susan zu haben, sie ihrem Freund aus zu spannen.

Zum Einen gefiel mir der Gedanke nicht sonderlich, mich in eine Beziehung um meines eigenen Vorteils hinein zu drängen. Zum Anderen sah er wesentlich besser aus als ich, egal was Allessa von ihm hielt.

Als ich merkte, dass sich meine Gedanken um diese Frage nur noch im Kreis drehten schüttelte ich sie ab und fuhr endlich los.

Es war mittlerweile kurz nach Vier, so war genug Zeit bis zur Gartenparty tot zu schlagen. Also fuhr ich in meine Stammspielo, auf einen kurzen Kaffee.

Ramona hatte Schicht (siehe Teil 9, Anmerkung des Autors), und so ergab sich auch die Gelegenheit zu einem Plausch.

Mit Ramona hatte ich einen ähnlichen schlechten Start wie mit Kathi. Anfänglich gingen wir in die Mehrstöckige Spielothek hauptsächlich, um Billard zu spielen. Die Tische standen im zweiten Stock. Oftmals gab es dort gar keine Bedienung; wenn man einen Kaffee oder etwas Anderes haben wollte, musste man in den Ersten.

Dort gab es auch die Kugeln, die für eine Zeitmiete auszuleihen waren. Und wenn Ramona Dienst hatte, war sie ausschließlich in der ersten Etage anzutreffen.

Ich merkte alsbald, dass Ramona mich nicht leiden konnte. Warum wusste ich nicht zu benennen; ich spürte nur, wie kurz angebunden sie jedes Mal war, wenn sie mich sah. Manchmal kam auch seltsame Bemerkungen, die ich nicht verstand. Ich könnte sie auch gar nicht mehr replizieren, da ich dem keine große Beachtung schenkte. Durch den recht großen Altersunterschied fiel das für mich kaum ins Gewicht.

Und egal wie kühl sie sich mir gegenüber genierte, ich blieb höflich. So war halt meine Erziehung. Hinterher erfuhr ich, dass sich Ramona gerade darüber am meisten ärgerte. Lag es doch eigentlich in ihrer Absicht, mich zu vergraulen. Ich war ihr wohl zu der Zeit schon allein durch meine bloße Anwesenheit ein Gräuel.

Da ich, wie schon erwähnt, von dieser grundsätzlichen Abscheu mir gegenüber nichts wusste, verpufften Ramonas Bemühungen wirkungslos, was ihre Aggression nur noch anheizte.

Wenn sich das Ganze nicht aufgeklärt hätte, dann wäre dieser brodelnde Herd sicherlich irgendwann explodiert. Aber schließlich löste es sich auf.

Von einem Tag auf den anderen trat sie mir freundlicher auf. Das merkte ich daran, dass sie plötzlich versuchte, sich mit mir zu unterhalten.

Da ich das nicht gewohnt war blieb ich erst mal zurückhaltend. Vielleicht etwas misstrauisch tauschte ich an dem Tag ein paar Sätze Smal Talk mit ihr aus.

Klar wunderte ich mich über Ramonas Sinneswandel, aber auch das fiel nicht groß ins Gewicht. Sie spielte im Grunde keine Rolle in meinem Leben. Da ich jedoch ein recht harmoniebedürftiger Mensch bin, gefiel es mir dennoch.

Etwas später, die Spielo war an dem Abend nicht sonderlich besucht, ich trank einen meiner Feierabendkaffees, bat sie mich in ein stilles Eckchen und erklärte sich unaufgefordert.

Der Auslöser für ihre Abneigung war tatsächlich derselbe wie bei Kathi. Rainer.

Auch hier hatte er seinem Hobby, andere schlecht zu reden, keine Pause gegönnt. Und wieder war ich einer derjenigen, die er dabei benutzte.

War es bei Kathi noch recht harmlos gewesen, fuhr er hier allerdings ziemlich grobe Geschütze auf. Das, was er Ramona über mich anvertraut hatte, war starker Tobak gewesen; und das, obwohl ich wusste, wie er war.

So hatte er mich Ramona gegenüber quasi als Sexualstraftäter dargestellt. Ich würde Frauen belästigen. Sie anfassen, wo und wann immer es wollte. Und auch der ein oder andere Vergewaltigungsverdacht wurde geäußert. Wobei ich nur davon gekommen war, weil meine Opfer aus Angst vor meiner Brutalität sich nicht getraut hatten, mich anzuzeigen.

Das Alles erzählte er ihr vorgeblich natürlich nur, damit sie vor mir auf der Hut sein konnte.

Nach dieser Information war ich ehrlich sprachlos. Was nicht häufig bei mir vorkommt.

Ich verstand nun jedoch sehr gut ihre Aversion zu mir.

Letztlich konnte ich mir dennoch nicht die Frage verkneifen, warum Ramona das Alles nun nicht mehr glaubte. Was sich geändert hatte; mein Verhalten war es jedenfalls nicht. Das blieb immer gleich.

Nachdem sie ein wenig herum druckste, rückte sie schließlich damit heraus, dass Rainer eines Abends beim Schichtwechsel genau das getan hatte, was er mir vorgeworfen hatte.

Während Ramona abwusch legte Rainer seine Hände auf ihre Taille und presste seinen Schritt an ihren Hintern.

Für ihn bedeutete das eine saftige Ohrfeige und die Aufkündigung seines Arbeitsverhältnisses, für sie begann damit eine Zeit des Nachdenkens.

Ramona stellte in den darauffolgenden Tagen die Aussagen ihres ehemaligen Kollegen auf den Prüfstand. Unterhielt sich mit denjenigen, die mich wirklich kennen sollten. Und Letzteres warf ein völlig anders Bild von mir auf, als sie vorher suggeriert bekommen hatte. Und schließlich fand sie, es selbst heraus finden zu wollen.

Was soll ich sagen, wir kamen ab da wunderbar mit einander aus.

Und das auf jeglicher menschlicher Basis. Obwohl wir eigentlich nur während ihrer Arbeit Umgang pflegten, würde ich sie als Freundin bezeichnen wollen.

Wenn nicht allzu viel betrieb war, ließ ich ihr sogar die ein oder andere Massage zuteil werden, welche sie jedes Mal in vollen Zügen genoss. Diese Art der körperlichen Nähe war möglich, ohne das zwischen uns eine nennenswerte sexuelle Spannung auf kam.

Wie ich schon in einem vorangegangenen Teil schrieb, war sie zwar sehr attraktiv, aber dennoch hatte ich kein ernsthaftes Interesse an ihr. Das lag das wohl in erster Linie an dem Altersunterschied von immerhin neun Jahren.

Was noch dazu kam war, dass ich einmal das Vergnügen hatte, Ramonas damaligen Lebensgefährten kennen zu lernen. Er, seinen Namen habe ich vergessen, war damals bei der Bereitschaftspolizei. Einer der Besten, wie mir Ramona mal stolz erzählte. Und wenn man ihn sah, glaubte man das sofort.

Gut 2,10 Meter groß, ein Kreuz wie ein Kleiderschrank und Arme, die offensichtlich weitere Beine hatten werden sollen. Als ich er mir damals unversehens vorgestellt wurde war er in Uniform. An seinem Schlagstock prangte ein lustiger Aufkleber mit der Aufschrift ‚Keiner lacht ohne Hoden'.

Als Ramona mir einmal vorschlug, man könne sich ja mal auf einen Kaffee irgendwo privat treffen, lehnte ich geschmeichelt ab.

Ich war zwar nicht feige, aber lebensmüde war ich auch nicht. So harmlos das Kaffeetrinken auch sein mochte, wer weiß wie jemand bestimmtes das ansah.

Zu der Zeit, in der diese Geschichte spielt, lag das alles schon lange hinter uns. Ich kam an diesem Nachmittag in ihre Halle, die ansonsten völlig leer war.

Ramona freute sich sichtlich, mich zu sehen und begrüßte mich mit einer herzlichen Umarmung. Ich erwiderte diese genauso erfreut, wobei ich ein wenig ihren Po tätschelte.

Aber dies nahm sie mir nicht mehr übel; unser Verhältnis hatte sich auf diese Art der Begrüßung eingepegelt. Ich erinnere mich an ein Hallo, bei dem ich diese kleine Intimität ohne besonderen Grund unterließ. Ramona fragte mich, mit einem schwach besorgtem Unterton, ob bei mir alles in Ordnung wäre. Was ich bejahte. Nachdem ich wissen wollte, warum sie fragte, machte sie mich darauf mit den Worten aufmerksam „Weil du heute meinen Popo nicht...", wobei sie leichte Klopfbewegungen mit ihrer rechten Hand vollführte.

Nun musste ich lächeln, auch wegen ihrer Ausdrucksweise, und winkte sie nochmals zu mir heran. Ich nahm sie erneut in die Begrüßungsumarmung und strich mit meinen Händen über ihren Rücken nach unten und schließlich über ihr Gesäß. Dort ließ ich beide Hände ein wenig ruhen um dann ihre Pobacken zwei-, dreimal sanft zu kneten.

Das Alles war ganz natürlich und ohne Gedanken daran, dass Ramona dies anzüglich finden würde. Ihr leises Lachen an meinem Hals schien zu bezeugen, dass auch sie es so empfand.

Nun plauderten wir also ein wenig über dies und das, und mit der Zeit hatten sich zwei weitere Gäste eingefunden, welche sich an den Punktspielautomaten die Zeit vertrieben.

Wir sahen dabei ein wenig zu, bis Ramona mich flüsternd fragte, ob ich nicht ein wenig in die Geldspielerecke will.

Sie wusste, dass ich für so was weder Geld noch Nerven hatte. Und ich wusste, warum sie mich das fragte. Also ging ich hin und setzte mich an einen der Automaten.

Ramona brachte mir noch einen frischen Kaffee und dann schaute sie mir beim spielen zu.

Nun, in Wirklichkeit spielte sie. Ich diente ihr nur als Alibi für die anderen Gäste, da es den Mitarbeitern streng untersagt war, zu spielen.

Ich saß davor und tat so, als ob ich zocke, sie stand daneben und tat so, als ob sie zu sah. Das perfekte Verbrechen.

Wenn ich da schon geahnt hätte, dass diese Spielsucht ihr in nicht all zu langer Zeit das berufliche Genick brechen würde, hätte ich versucht, sie davon abzubringen. Auch wenn ich heute nicht mehr glaube, dass mir das gelungen wäre. Manche Dinge passieren, egal wie man es angeht.

Nachdem ich ihr geraume Zeit bei ihrem, sogar für mein ungeschultes Auge chaotischem, Spielgebaren zu gesehen hatte, wurde mir alsbald langweilig. Durch die ziemlich schummrige Beleuchtung und den vielen blickenden Lichtern waren mir auch langsam die Augen schwerer. Mein Kopf sank ein wenig nach hinten, wo er auf Ramonas Busen zu ruhen kam; stand sie ja fast hinter mir. Ramona gab mir mit einem gezischtem „Nicht hier, die Leute können uns sehen." einen kleinen Stubs, sodass ich wieder in aufrechter Position zurückkam.

Das mag sich jetzt vielleicht komisch lesen, aber auch solche kleinen Körperlichkeiten waren ganz normal zwischen uns. Es kam auch schon mal vor, dass Ramona, nach einer besonders ermüdenden Doppelschicht kurz vor Feierabend, zu mir kam und sich eine Weile an mich kuschelte. Wobei ich sie dann geduldig in die Arme nahm und sie einfach nur ein wenig ausruhen ließ.

Ich denke heute, dass sie damals unbewusst merkte, dass ich keine romantischen Gefühle für sie hegte und deshalb ein unverkrampfter Umgang zwischen uns ermöglicht wurde. Und noch heute vermisse ich sie dafür.

Aber zurück; ich saß also wieder aufrecht und kämpfte im Stillen gegen die Müdigkeit. Ich wollte sie auch nicht ihres Vorwandes berauben, indem ich die Ecke verließ.

So blieb mir nichts anderes übrig als ein Gespräch zu beginnen, um der Schläfrigkeit entgegen zu wirken.

Ich könnte jetzt ernsthaft nicht sagen, worüber wir uns anfänglich unterhielten; ein Indiz, das es sich um etwas Banales gehandelt haben musste. Aber irgendwann wurde das Thema Sexualität angeschnitten. Keiner von uns hatte es in die Richtung getrieben, es hatte sich einfach so entwickelt.

Es wurde auch nicht all zu detailreich ausgeschmückt; ich hatte schon das Gefühl, dass keiner von uns Beiden es so genau wissen wollte, wie es der Andere trieb. Es drehte sich irgendwie nur darum. Was mir jedoch im Gedächtnis haften blieb war, als Ramona, ganz nebenbei, erwähnte, dass sie bereits Analverkehr versucht hatte.

Man nehme es mir nicht für Übel, aber wieder klopfte morbide Neugier an eine Tür in meinem Kopf.

So fragte ich sie, schon fast unter einem inneren Zwang, wie das für sie gewesen war.

„Beim ersten Mal war es echt schön. Als wir es dann noch mal machen wollten tat es weh."

Zum einen wollte ich nicht wissen, wer der andere Teil des genannten Wir war. Also fragte ich nicht nach. Das Weitere, das mich wunderte, war, dass es ihr erst beim zweiten ‚Versuch' schmerzen zu bereiten schien; ich hätte gemeint, dass es anderes herum hätte sein müssen. Nun gut.

Ramona ließ während meiner Verarbeitungsphase des gerate Erfahrenen noch die Information fallen, dass beide Male ohne Gleitmittel vollzogen worden waren. Und das es vielleicht daran gelegen hätte.

Natürlich merkte ich sofort die Diskrepanz in dieser Theorie, da das erste Mal ja nicht schmerzhaft gewesen schien. Ich ging aber nicht weiter darauf ein, sondern äußerte, dass so was nur mit einer angemessenen Schmierung getan werden sollte, da sonst eine Menge schief gehen kann. Soviel wusste sogar ich, obwohl ich von dieser Praxis, abgesehen von genrebelasteten Filmen, keine Ahnung hatte.

Ramona musste zwar über das Wort ‚Schmierung' lachen, schien aber dennoch über meine Belehrung eher weniger erfreut zu sein.

Mir war auch klar, dass ich mir meinen Beitrag hätte schenken können, aber manchmal purzelt so was halt aus meiner Futterluke raus, bevor ich drüber nachdenken kann.

Und ich fand selbst, dass ich mir, was das Thema anging, keine Schulmeistereien leisten konnte; schließlich hatte sie es getan und ich bloß drüber geredet.

Da ich das nicht so im Raum stehen lassen wollte, fasste ich den Beschluss, ihr was Nettes zu sagen. Das mochte sie, so lehrte es mich die Erfahrung. Und so purzelte es mal wieder übereifrig aus meinem Mund.

„Aber ich kann das schon verstehen, du hast nen schönen Hintern. Da könnte ich auch nicht Nein sagen."

In dem Moment, als es raus war, wurde mir bewusst, was ich da gerade gesagt hatte. Aber zu spät, wieder zurück schieben ging nicht.

Ramona stand immer noch hinter mir, weshalb ich natürlich nicht sah, wie sie reagierte. Ich hatte auch in dem Moment aus irgendeinem Grund kein Bedürfnis, es heraus zu finden. Mir reichte schon die Tatsache, das der Daumen, der während des Gesprächs sporadisch und des öfteren sinnbefreit die Stopptaste des Automaten drückte, nun permanent gedrückt wurde.

Mein Blick haftete wie gebannt auf diesen Seismographen in Daumenform. Nach ein paar Sekunden entspannte er sich wieder; stattdessen spürte ich, wie Ramona mein rechtes Ohrläppchen zwischen Daumen und Zeigefinger ihrer anderen Hand nahm. Sie drückte es, nicht sanft und nicht fest, beugte sich von hinten zu meinem Ohr zu sagte, gerade laut genug, das ich es hören konnte

„Du bist ein schlimmer Junge..."

Dann ließ sie mich wieder frei und legte eben diese Hand auf meine Schulter. Ließ den Daumen zwei oder dreimal kreisen und ließ mich dann los.

‚Das war Merkwürdig.'

Ja, in der Tat.

Überhaupt wie der ganze Tag. Merkwürdig und schön zugleich.

Jetzt hier mit Ramona den lieben Gott einen guten Mann sein lassen. Vorher der grandiose Pool. Und das ich Susan kennen lernen durfte. Das war schon imposant. Erlebt man nicht alle Tage.

‚Schade, dass sie schon vergeben ist. Alle Guten sind schon weg.'

‚Aber vielleicht ist sie heute auch dabei...'

Dieser letzte Gedankengang schreckte mich dann doch hoch; hektisch sah ich auf die Uhr. Bereits Sechs durch. Zeit mich los zu machen, wollte ich doch halbwegs pünktlich sein.

Ich verabschiedete mich noch angemessen von Ramona, welche einen leicht enttäuschten Eindruck machte, dass ich schon ging. Ja, ich mochte sie wirklich, auch für die kleinen Gesten und das sie sie zeigte.