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Das Onkel-Projekt 03: Heiße Küsse

Geschichte Info
Mega-peinlich: Nach dieser Nacht meinen Onkel wiedersehen?
5.3k Wörter
4.65
16.6k
10

Teil 3 der 5 teiligen Serie

Aktualisiert 06/10/2023
Erstellt 03/05/2021
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Mega-peinlich: Nach dieser Nacht meinen Onkel wiedersehen?

********************

Das Onkel-Projekt: Lockerleichte Vanilla mit einem Schuss Coming-of-Age, einer Prise Drama, und viel jugendlichem Leichtsinn auf der Sommeralm. Et voilà! Die feuchten Höschen sind angerichtet:

- Das Onkel-Projekt 1: Scheue Blicke (Exhibitionist & Voyeur)

- Das Onkel-Projekt 2: Freche Finger (Selbstbefriedigung & Freudenspender)

- Das Onkel-Projekt 3: Heiße Küsse (Erotische Verbindungen)

- Das Onkel-Projekt 4: Lose Zungen (Romanze)

- Das Onkel-Projekt 5: Intime Stunden (Das erste Mal)

Jedes Kapitel setzt eigene Schwerpunkte, ist in sich abgeschlossen und sollte einzeln lesbar und verständlich sein. In der richtigen Reihenfolge macht es natürlich noch mehr Spaß.

(c) 2021 Dingo666

********************

Die Sonne weckt mich. Ich blinzle in die warmen Strahlen, gähne wie ein Nilpferd und räkle mich wohlig. Genau gegenüber geht sie auf, ist noch gar nicht ganz über dem Bergrücken, und scheint mir durch das Fenster genau ins Gesicht. Das ist eines der Dinge, die ich auf dem Quellenhof so liebe: diese Aufwach-Momente, ganz ohne Stress, ohne Wecker, ohne drängelnde Mutterstimme von unten.

Die Uhr zeigt 6:20 Uhr. Ich habe ein breites Grinsen auf dem Gesicht. Mir geht es saugut! Ich fühle mich wie eine Katze, die eine Maus verspachtelt hat, und sich nun in der Sonne aalt. Mein ganzer Körper bitzelt innerlich ein wenig.

Hm? Warum spüre ich die Decke auf der nackten Haut? Warum habe ich kein Nachthemd an? Und warum fühlt sich mein Unterleib so an, als ob...

Ich schnappe erschreckt nach Luft, plötzlich habe ich Eiswasser in den Gliedern. Mir fällt wieder ein, was gestern war. Die Bilder rattern durch meinen Kopf wie eine Dia-Show auf Schnellvorlauf. Onkel Patrick, der mir gleich nach der Ankunft heimlich unter den Rock schaut und meinen Hintern bewundert. Ich, wie ich daraufhin mit aufreizend wenig Kleidern vor ihm herumstolziere, um ihn zu einer offenen Reaktion zu bringen. Oder so. Und wie wir uns in der Nacht erst gegenseitig bei der Selbstbefriedigung zugeschaut haben. Erst versteckt, durch das Schlüsselloch, und dann...

„Scheiße!" hauche ich, von heiligem Schrecken ergriffen. Habe ich das wirklich getan? Das heißt: Wir. Mein Onkel auch? Ist er tatsächlich erst vor drei, vier Stunden hier vor mir auf dem Bett gekniet und hat sich einen runtergeholt? Während ich mich mit einer Kerze sehr intim vergnügt habe, direkt vor seinen Augen?!?

Der unschuldige Aufwach-Moment ist vorbei. Die blanke Realität hat mich wieder. Oh Gott -- gleich muss ich runter und Patrick unter die Augen treten! Oder besser gleich abhauen? Durch das Fenster? Dann ab nach Südamerika, und ein verborgenes Leben im Dschungel führen, nie wieder jemand begegnen müssen? Klingt gut!

Obwohl -- Onkel Patrick ist doch mein Projekt! Ich habe ihn anscheinend erkoren, als zentralen Dreh- und Angelpunkt meiner Gedanken und Gefühle. Weniger als bewusster Entschluss, eher als logische Wahl. Er mag mich. Ich mag ihn. Bei ihm kann nichts passieren. Dachte ich...

Ich springe aus dem Bett wie von der Tarantel gestochen und sehe mich hektisch um. Vor dem Aufbruch nach Südamerika muss ich erst mal schnell duschen -- ich rieche deutlich nach den Aktivitäten der Nacht. Das fleckiges Nachthemd, das vor dem Bett liegt, noch mehr. In Windeseile schrubbe ich mich ab und putze die Zähne. Dann stürze ich mich -- heute mit Unterwäsche natürlich! -- in meine gröbsten Kleider: eine abgeschnittene Jeans und ein kurzes, kariertes Hemd in Rot und Weiß. Unerotisch genug, hoffentlich.

Auf dem Nachttisch liegt noch die Kerze. Die hätte eine Reinigung auch dringend nötig. Keine Zeit. Rein in die Schublade und zugeknallt, das muss erst mal reichen.

Dann schleiche ich die Treppe runter. Ganz nah am Geländer, mit wenig Knarren. Es riecht gut, nach Kaffee und Essen. Mein Magen knurrt leise.

Es hilft nichts! Ich muss da durch. Ich richte mich auf, pflastere ein Lächeln auf mein Gesicht, und schreite in die Küche wie der Held in den Saloon. Mein Onkel Patrick sitzt schon am Tisch, einen Wust von Papieren vor sich. Er steht immer schon um fünf Uhr auf. Das hat er sich angewöhnt, als er damals den Hof übernahm und nach den Tieren schauen musste. Die Landwirtschaft ist inzwischen aufgegeben, aber seinen Tagesrhythmus hat er beibehalten.

„Guten Morgen." verkünde ich. Doch meine Stimme klingt eher dünn und fragend. Tja, ist es ein guter Morgen? Er schaut auf, ein wenig grau im Gesicht. Kein Lächeln.

„Guten Morgen." sagte er und räuspert sich. Unsicher schiebe ich mich auf meinen Stuhl und schenke mir einen Kaffee ein. Unbehagliches Schweigen hängt in der Luft. Er schenkt mir keine Beachtung, sondern liest in seinen Unterlagen. Das Gewicht auf meiner Brust wird immer schwerer. Er ist wohl richtig sauer. Oder enttäuscht. Oder...

Dann bemerke ich, dass er dieselbe Tabelle wieder und wieder liest. Er tut also nur so! Sofort kann ich freier atmen. Das heißt also, er ist genauso unsicher wie ich.

„Patrick." beginne ich zögernd. „Wegen gestern..."

„Ja?" Er schaut auf, beinahe Panik in den Augen.

„Ich weiß ehrlich gesagt nicht, was gerade mit mir los ist. Normalerweise bin ich nicht so drauf. Bitte entschuldige, wenn ich dich in, äh, komische Situationen gebracht habe." Ich versuche ein kleinlautes Lächeln.

„Ah." Erleichterung in seiner Miene. „Das -- das ist schon okay. Hrm. Wenn es für dich okay ist."

„Jaja, alles okay. Alles!" Also doch nicht Südamerika. Sehr gut!

Er sinnt kurz vor sich hin und nickt dann. „Gut. Ich, äh, bin auch sonst nicht so drauf. Weißt du was? Wir lassen das einfach mal auf sich beruhen, ja? Wir haben einen Berg Arbeit für heute. Ich hatte schon Angst, du willst nach Hause fahren, und ich muss alles alleine machen."

„Nach Hause? Niemals! Ich freue mich so auf die nächsten Wochen. Da werde ich doch nicht einfach abreisen, nur weil... äh..."

„Gut, gut!" fällt er mir schnell ins Wort. „Dann komm! Nimm dir ein oder zwei Brote mit, die kannst du im Auto essen. Wir fahren rauf, zu den Hütten."

„Juhuu!" Ich strahle und schnappe mir zwei Brotscheiben und die Marmelade. „Endlich auf die Alm!"

Es folgt ein proppenvoller Arbeitstag. Wir nehmen seinen verbeulten Pritschenwagen, hinten drauf liegen Bündel von Baumaterial und Werkzeugen. Dann geht es zur Hochalm, wo weit verteilt einige alte Hütten stehen, die er als stylisch-primitive Ferienwohnungen vermietet. Ohne Mobilnetz, ohne fließend Wasser, ohne Strom.

„Das läuft wie geschnitten Brot." erklärt er mir im Auto. „Die Leute sind ganz verrückt danach, mal die Zivilisation ein paar Tage hinter sich zu lassen. Je einfacher die Hütten ausgestattet sind, umso mehr Geld kann ich dafür verlangen. Man muss es nur auf der Website richtig beschreiben."

„Aha." grinse ich. „Also nicht: Kein vernünftiges Licht, sondern: Romantische Petroleum-Leuchten, wie zu Großvaters Zeiten."

„So ähnlich." Er grinst zurück. „Reines Marketing. Und das mir -- ich habe das immer gehasst."

Wir lachen. Das fühlt sich ganz gut an. Vielleicht können wir einfach den Mantel des Schweigens über die vergangene Nacht breiten. Und das so belassen. Für die nächsten zehntausend Jahre etwa.

Den ganzen Tag fahren wir kreuz und quer über den Berg, bringen Material zur einen Hütte, reparieren etwas an einer anderen, richten hier einen Zaun, sägen da etwas klein. Es wird wieder warm, die Sonne strahlt von einem wolkenlosen, knallblauen Himmel. Bald fange ich an zu schwitzen. Dunkle Flecken zieren mein Hemd unter den Armen.

Bei Patrick ebenso. Er hat eine abgewetzte, schwarze Lederhose an. Kein Trachten-Teil, sondern eine richtige Arbeitshose, die aber nur bis zu den Knien geht. Dazu ein grünes Hemd, und eine Art Weste, die praktisch nur aus Täschchen, Laschen und Karabinerhaken besteht, alles mit Werkzeugen bestückt. So was wie ein am Leib tragbarer Werkzeugkasten. Unter den Gurten bilden sich auch bei ihm mit der Zeit feuchte Flecke und Streifen.

Doch wir machen keine Pause, auch über Mittag nicht. Die Hauptsaison hat begonnen, und Patrick muss noch drei Hütten fertigbekommen, die für August und September schon vermietet sind. Das macht er alles selbst, aus Kostengründen, und weil ihm das Spaß macht. Mit meiner unersetzlichen Hilfe, natürlich. Zwischendurch fahren wir auch bei zwei der schon laufenden Ferienhütten vorbei. Eine ist leer, die Gäste sind wohl wandern. Die anderen begrüßen uns herzlich und beteuern mindestens zehn Mal, wie super ihnen der Aufenthalt gefällt. Patrick nickt und strahlt.

Anfangs ist es noch ein wenig gezwungen zwischen uns. Wir spielen die Unbefangenheit eher. Und als sich an der ersten Baustelle beim Material abladen unsere Hände einmal kurz berühren, da zucken wir beide zusammen und tauschen einen bangen Blick. Der kleine Kontakt verdoppelt meinen Puls für einige Minuten. Nur die Ruhe! mahne ich mich. Zehntausend Jahre!

Mit der Zeit verliert sich das. Wenn man gemeinsam anpackt, dann ist ein Körperkontakt dann und wann nicht zu vermeiden. Bald ist es normal, dass wir dicht nebeneinander stehen, bei der Montage eines schweren Blumenkübels vor einem Fenster, oder dass unsere nackten Arme mal aneinander reiben. Wir reagieren einfach nicht. Machen weiter.

Das heißt aber nicht, dass ich es nicht sehr deutlich wahrnehme. Es ist wie eine verborgene Schicht hinter der Realität, geheim und süß. Ich genieße es, mit Patrick zusammen zu sein. Auch körperlich. Es macht mir zum Beispiel überhaupt nichts aus, dass bei einer Berührung ein wenig von seinem Schweiß an meiner Haut zurückbleibt. Normalerweise mag ich sowas gar nicht.

Ob es ihm genauso geht? Ich hoffe es. Es ist ein schönes Gefühl. Ein kleines Plus, zu einem ohnehin schönen Tag.

Beim letzten Job am Nachmittag, da steige ich sogar auf eine lange Leiter, um eine kleine Luke gleich unter dem Dachfirst einzupassen. Patrick steht unter mir auf der Leiter und hat ein Bein in einem offenen Fenster verhakt, um uns Stabilität zu geben. Er hält mich um die Oberschenkel gepackt, dicht über dem Knie. Ich spüre die Kraft in seinen Fingern, während ich oben die Scharniere vorbereite. Das fühlt sich gut an.

Er guckt jetzt aus etwa einem Meter Entfernung von unten meinen Po an, überlege ich beiläufig. Klar, heute habe ich eine Jeans an, keinen luftigen Mini. Trotzdem muss er dort einen hübschen Blick auf die Konturen meines Unterkörpers haben. Ich habe einen Fuß auf einer höheren Sprosse als den anderen. Er sieht also genau die Form meines Schambereichs.

Ist mir das unangenehm? frage ich mich, als ich die Luke einsetze und mit dem Hammer nachhelfe. Nein. Eigentlich nicht. Ein bisschen kitzlig, vielleicht. Naja -- er hat schon deutlich mehr von mir gesehen. Bin ich schon so abgebrüht? Doch das ist es nicht, stelle ich fest. Hm -- was dann?

„Fertig." Ich reiche ihm den Hammer. Er nimmt ihn und nickt. Dabei schaut er überall hin, nur nicht auf meinen Hintern. Ich steige runter.

„Sehr gut. Das war´s." blättert er dann am Auto seine Listen durch. „Den Rest können wir morgen machen. Danke, Kim. Mit dir zusammen geht es wirklich schneller. Und es macht mehr Spaß." Sein warmes Lächeln sieht echt aus.

„Ja. Mir auch." lächle ich zurück. „Nach der ganzen Büffelei für das Abi ist es total gut, mal wieder richtig zu arbeiten. Praktisch, meine ich."

„Sehr gut. Das geht nämlich in den nächsten Tagen genau so weiter. Nur dass du es weißt." Er verschränkt die Arme vor der voluminösen Brust und blinzelt. Nanu -- meint er damit wirklich nur die Baustellen? Oder...

„Perfekt." Ich verschränke die Arme genauso wie er und blinzle auch. „Ich möchte es nicht anders haben."

Sein Blick flackert ein wenig. War seine Bemerkung vielleicht wirklich harmlos gemeint? Und denkt er jetzt, dass ich ihm da etwas signalisieren will?

Will ich das?

Schweigend steigen wir ins Auto. Jetzt geht es wohl runter, zum Hof. Es ist schon kurz nach fünf am Nachmittag, sagt die Uhr am Armaturenbrett des alten VWs. Gut. Dann kann ich noch ein wenig nachdenken. Über...

„Wir fahren noch kurz rüber zur Schluchtenhütte." sagt Patrick da mit einem Seitenblick zu mir. „Das ist nur ein kleiner Umweg. Ich möchte dir da was zeigen."

„Okay. Wie weit ist die Hütte denn? Schon wieder aufgebaut?" Die Schluchtenhütte ist vor zwei Jahren abgebrannt. Ein Tourist hatte mit dem Ofen nicht aufgepasst.

„Ja, der Rohbau steht. Aber das kriege ich in dieser Saison nicht mehr fertig. Darum kümmere ich mich ab Herbst wieder."

Es geht höher, bis an die Baumgrenze. Die Straße ist hier nur noch ein schmales Schotterband, der VW rüttelt und ächzt. Wir kommen über einen Grat, und auf der anderen Seite steht die Schluchtenhütte neben ein paar niedrigen Gewächsen, irgendwas zwischen verkrüppelten Bäumen und Gebüsch. Der Ausblick auf das Tal ist atemberaubend.

Wir parken neben der Hütte. Die dicken Bohlenwände und das Dach wirken stabil und für die Ewigkeit gebaut. Doch daneben liegt noch ein großer Haufen verkohlter Sparren und angekokelter Bretter -- so viel zum Thema Ewigkeit.

Türe und Fenster fehlen noch. Trotzdem bin ich beeindruckt: Das alles hat Patrick mit seinen eigenen Händen gebaut? Ohne Kran, ohne Hubschrauber und so? Nur mit seiner Muskelkraft und ein paar Seilwinden -- Respekt!

„Komm hier rüber. Aber pass auf, es ist abschüssig." Er winkt mich nach rechts, über die struppige Wiese. Vorsichtig nähern wir uns der Kante, nur gesichert von ein paar Pflöcken und einem Strick quer zum Hang. Er steigt darüber, und ich folge, mit leichtem Herzklopfen. Ich bin eigentlich schwindelfrei, aber direkt vor uns geht es mindestens hundert Meter in die Tiefe. Eine kleine Schlucht, von deren Boden verwitterte Tannen zu uns hochragen.

„Hier drüben." Patrick fasst mich am Arm und zeigt nach links unten. Ich folge seinem Blick. Auf dem Wipfel eines abgebrochenen Wipfels unter uns ist ein großes Nest gebaut. Ein Raubvogel sitzt auf dem Rand und schaut zu uns hoch. Im Nest hocken zwei hellgraue Flauschknäuel mit Augen. Auch sie blicken uns an.

„Wow!" staune ich. „Adler?"

„Ein Steinadler-Paar." nickt Patrick. „Zwei Junge. Das Nest ist schon älter, aber erst in diesem Jahr ist es wieder belegt. Wir haben nicht oft Adler hier. Auch wenn es inzwischen wieder recht viele gibt, im Alpenraum."

„Ich habe noch nie welche gesehen. Außer im Zoo, meine ich." Ich beuge mich vor und gaffe hinüber. Die Jungen sehen unglaublich hässlich aus. Eher wie zu heiß gewaschene Robben mit kleinen Schnäbeln.

„Komm, hier rüber. Da ist es sicherer."

Er führt mich zu einem zersplitterten Baumstamm, wohl vor vielen Jahren das Opfer eines Blitzes. Hier können wir uns festhalten und gefahrlos in die Tiefe sehen. Ich schlucke hart, mir wird ein wenig flau im Magen. Das geht richtig weit runter, direkt vor uns.

„Puh." Ich kralle meine Hand in die Baumrinde. Sie zerbröselt unter meinen Fingern. Nicht sehr vertrauenerweckend. „Kannst du mich festhalten, Patrick? Ich trau mich sonst nicht recht."

„Kein Problem."

Er legt einen Arm um den Baumstamm, den anderen um mich, und zieht mich schützend an sich. Das fühlt sich bombenfest an. So kann ich mich ein wenig vorbeugen und habe einen wunderbaren Blick ins Adlernest. Der große Vogel hat wohl entschieden, dass wir keine Gefahr darstellen. Er schaut in die andere Richtung und ignoriert uns völlig. Die kleinen kuscheln sich aneinander.

„Unglaublich, dass aus diesen gerupften Knäueln mal so majestätische Tiere werden." sage ich. „Sind es immer zwei Küken?"

„Manchmal eins, manchmal zwei. Selten drei." Patrick hat den Mund direkt an meinem Ohr. Seine Brust fühlt sich wunderbar verlässlich an meinem Rücken an. Ich lege meinen Arm auf seinen, den er um mich geschlungen hat. Seine Hand drückt auf meinem Bauch. Auch das fühlt sich gut an.

Mit Verspätung wird mir bewusst, dass wir seit der spontanen Willkommensumarmung auf dem Bahnhof noch nie so eng beisammen waren wie jetzt gerade. Sein Geruch ist um mich herum, dieser würzige Duft nach Sommerwald und Kiefern. Und Schweiß. Das passt seltsamerweise perfekt zusammen.

Die Realität läuft wieder auseinander. Auf der Oberfläche spähe ich zu den Adlern und stelle meinem Onkel eine neugierige Frage nach der anderen über die Tiere und ihre Lebensweise. Darunter bin ich einfach entzückt über diese unverhoffte Nähe. Ich genieße diese Quasi-Umarmung richtig, den Geruch, die friedliche Stimmung in der Nachmittagssonne. Von mir aus könnten wir noch stundenlang so bleiben.

Patrick beantwortet meine Fragen geduldig. Mit Tieren kennt er sich gut aus. Ich spüre, wie er sich entspannt, wie auch er Gefallen an dieser Situation findet. Doch plötzlich schrickt er zusammen.

„Wir sollten wieder zurück." meint er, macht jedoch keine Anstalten dazu.

„Och, nööö." meine ich. „Lass uns noch ein wenig zuschauen, ja?" Ich tätschle seinen Arm. „Alleine würde ich mich nie so weit vorwagen. Danke, dass du mich hältst."

„Ich denke wirklich..."

„Bitte bitte bitte, Onkel Patrick." Ich mache auf kleines Mädchen. „Nur noch ein paar Minuten."

„Hrm! Also gut." murmelt er. Ich unterdrücke ein Grinsen. Er ist fürchterlich schlecht darin, mir etwas abzuschlagen.

Doch ich merke, dass er sich zunehmend unbehaglich fühlt. Er schluckt und dreht den Kopf. Die Muskeln an seiner Vorderseite spannen sich an und reiben an meinem Rücken. Was hat er denn?

Dann verstehe ich. In seiner Lederhose ist eine harte Beule entstanden, die sich gegen meinen Po drückt. Er hat einen Steifen bekommen. Wegen mir. Weil er mich hält, an sich gedrückt. Ich muss tief Luft holen. Mein Herz rast los wie ein Motorrad, wenn die Ampel auf Grün springt.

„Es -- es tut mir leid." flüstert Patrick betreten. „Das wollte ich verhindern. Wir gehen jetzt besser und..."

„Nein!" stoße ich hervor, ohne nachzudenken.

„Nein?" Er hält inne. Denkt nach. „Du... dir gefällt das?"

„Mir gefällt es, dass du mich so fest im Arm hast." antworte ich. „Da fühle ich mich so schön sicher. Und wenn das, äh, Reflexe bei dir auslöst, ist das nicht schlimm."

„Reflexe." Er schnaubt amüsiert. „So kann man es auch nennen." Doch er lehnt sich wieder gegen den Stamm. So bleiben wir, schweigend, aber wir beide atmen stärker als sonst. Seine Erektion wird immer härter. Sie liegt genau zwischen meinen Pobacken. Die Jeans ist ein wenig groß, sie hat mal meiner Mutter gehört. Das heißt, der Stoff kann nachgeben.

Mein Hals bleibt staubtrocken an, egal wie oft ich schlucke. Ich fühle mich wie verzaubert. Vor mir der Abgrund. Hinter mir ein Mann, der mich eng an sich drückt. Und er mich begehrt, offenbar. Mein eigener Onkel. Den ich total mag, und zu dem ich Vertrauen habe.

Ich streichle ihn ganz sacht über seine Hand. Über den Unterarm. Sofort bildet sich Gänsehaut bei ihm. Er spannt sich unwillkürlich an. Sein Penis presst sich dabei richtig hart an meine Unterseite. Ich weiß noch genau, wie groß der gestern Nacht ausgesehen hat. Das Blut hämmert in meinen Schläfen.

„Du riechst so gut, Kim." raunt er an meinem Ohr. „Und du fühlst dich so gut an."

„Du auch." Ich reibe meinen Rücken gegen ihn. Die Situation gibt mir Sicherheit, Vertrauen. Seine Nähe, und auch, dass wir uns kaum bewegen können. Zurück zur Hütte, abstürzen, oder einfach bleiben, mehr Möglichkeiten haben wir nicht. Das vereinfacht alles auf die Frage: Ist es gerade gut, will ich, dass es so bleibt?

Zweimal ein klares Ja! Genau so sollte alles einfrieren. Ein Schnappschuss für die Ewigkeit.

Doch Patrick findet Wege zur Veränderung. Er kippt seine Hüfte und lässt sie kreisen, drängt mir so ein wenig die Schenkel auseinander. Als er mir dann wieder seine Erektion reindrückt, spüre ich den harten Knauf von hinten an meinem Damm.

„Mmhhh!" muss ich aufseufzen. Ein teuflisches Prickeln flutet durch meinen Unterleib. Ich bin einfach dazu gezwungen, mich an ihm zu reiben.

„Phhh..." keucht er und erbebt. „Äh, wir sollten zurück. Ich weiß nicht, ob ich uns noch lange halten kann, wenn wir so weitermachen."

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