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Das Schloss Teil 03

Geschichte Info
Pia gerät in Gefahr.
9.8k Wörter
4.68
54.6k
26
Geschichte hat keine Tags

Teil 3 der 8 teiligen Serie

Aktualisiert 06/09/2023
Erstellt 07/28/2018
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Kapitel 7 -- Pia in Gefahr

Nach dem Essen bleiben wir noch eine Zeitlang sitzen, trinken noch in aller Ruhe ein Glas Wein und plaudern über belanglose Dinge. Die Atmosphäre ist ausgesprochen entspannt. Erneut bestätigt sich mein Eindruck, dass wir uns gut verstehen, dass es zwischen uns jedoch noch nicht die volle Anziehung gibt, obwohl eine gewisse positive Spannung durchaus gegeben ist. Pia ist sehr, sehr zurückhaltend.

Als wir schließlich aufbrechen, hat Pia noch einige Angelegenheiten im Büro zu erledigen, sodass ich alleine mit dem Aufzug nach oben fahre. Es ist noch nicht spät und deshalb beschließe ich, das abendliche Treiben im Hotel vom Geheimgang aus genauer unter die Lupe zu nehmen. Natürlich bin ich neugierig. Wann bietet sich einem schon so eine Gelegenheit?

Ich ziehe rasch noch bequeme Kleidung an und mache mich dann auf den Weg. Durch die Tür in meinem Bad verschwinde ich in den geheimen Zwischenwänden des Schlosses und schiebe sie hinter mir zu. Ich bleibe kurz stehen und überlege, ob ich diesmal die Wendeltreppe nach unten gehen soll. Die unteren Bereiche habe ich noch nicht inspiziert und sie würden mich durchaus interessieren. Da sind vor allem der Keller und der Tunnel zum Haus, die ich unter die Lupe nehmen möchte.

Aber noch während ich hin und her überlege, überkommt mich ein ungutes Gefühl. Ich kann nicht sagen, was es ist, aber mein Bauch verkrampft sich in unguter Vorahnung. Mir kommt dieser Herr Lukas in den Sinn. Er macht auf mich einen äußerst suspekten Eindruck. Von ihm geht etwas Bedrohliches aus. Ich verspüre das unbändige Bedürfnis zu wissen, was er macht.

Ich bin eigentlich kein Kontrollfreak. Doch diesem Mann traue ich einfach nicht über den Weg. Den ganzen Abend über hat er Pia und mich immer wieder auffallend aufmerksam beobachtet. In seinem Blick lag offene Feindseligkeit. Er hat immer nur zu uns herüber geschaut. Er ist offenbar immer noch verärgert und hat sich noch nicht beruhigt. Ich spüre in seinem Wesen etwas Hinterhältiges. Das lässt mir keine Ruhe.

---

Als ich im Gang neben seinem Zimmer ankomme, sehe ich, wie er Seile, Manschetten, Gerten, Klemmen und viele andere Gerätschaften aus einem Koffer holt und sie fein säuberlich auf der Kommode bereitlegt. Er macht das auf eine ausgesprochen peniblen Art und Weise. So etwas habe ich in meinem ganzen Leben noch nie gesehen. Jedes Teil muss exakt auf seinem Platz liegen. Als wäre es ein Zwang.

Was will er mit dem Zeug? Wenn er eine Begleitung hätte, könnte ich es verstehen. Aber wir haben abgelehnt, ihm eines der Mädchen zu überlassen. Hat er sich anderweitig eine Gespielin organisiert? Der Mann hat auf jeden Fall etwas vor und mir schwant, dass das nichts Gutes sein kann. Sein grimmiger Blick bestätigt mich in meiner Vermutung.

Besorgt von seinen Vorbereitungen, bleibe ich im Geheimgang stehen und beobachte den Mann. Er streicht das Bett glatt und befestigt am Kopf- und am Fußteil Manschetten. Soweit ich das aus Filmen kenne, würde eine solche Vorrichtung dazu dienen, eine Frau mit gespreizten Armen und Beinen am Bett zu fixieren. Dann wäre sie ihm hilflos ausgeliefert. Das Problem ist nur, er hat keine Frau! Oder etwa doch?

Vergessen sind alle meine Pläne, die Wendeltreppe, die unteren Stockwerke, den Keller oder den Tunnel zum Haus auf der Insel unter die Lupe zu nehmen. Ich bleibe hier! Dieser Mann führt definitiv etwas im Schilde und das, was er da vorbereitet, gefällt mir ganz und gar nicht. Ich kann nicht sagen, was er plant, aber ich bin überzeugt, dass es besser ist, ein wachsames Auge auf ihn zu habe.

Plötzlich nimmt er den Hörer des Telefons in die Hand und wählt eine Nummer. Nur wenig später meldet sich jemand am anderen Ende.

„Hier ist Zimmer vierhunderteinundzwanzig. Lukas mein Name. Das ist doch kein Zimmer, das ist ein Schweinestall, eine Zumutung. Schicken Sie mir sofort die Geschäftsführerin herauf, damit ich ihr zeigen kann, wie es hier aussieht", blafft er ins Telefon. Dann entsteht eine kurze Pause.

„Nein, niemand von der Haustechnik oder vom Service. Ich bestehe darauf, dass die Geschäftsführerin persönlich hier antanzt. So etwas muss ich mir bei diesen Preisen nun wirklich nicht bieten lassen!"

Was führt dieser Mann nur im Schilde? Ich habe das untrügliche Gefühl, hier braut sich etwas zusammen, was mir ganz und gar nicht gefallen wird. Das Zimmer ist absolut in Ordnung. Es kann sich demnach nur um Schikane handeln, dass er sich bei Pia beschweren will. Zum Glück hat mich mein Gefühl veranlasst, nach dem Mann zu sehen.

„Ja machen Sie! Aber ein bisschen flott, gefälligst", sagt er.

Lukas wartet dann am Telefon. Offenbar muss die Person am anderen Ende etwas abklären. Ich gehe davon aus, dass der Herr oder die Dame von der Rezeption erst mit Pia sprechen muss.

„Gut, dann warte ich auf sie", höre ich ihn schließlich sagen.

Er legt den Hörer auf und hat ein diabolisches Grinsen, das einen kurzen Moment um seinen Mund spielt. Lukas hat dunkle Pläne und es braut sich etwas zusammen. Da bin ich mir inzwischen ganz sicher. Dass mit dem Zimmer etwas nicht stimmt, kann nicht sein. Das kann nur ein Trick sein!

Pia ist auf dem Weg zu ihm. Da geht mir ein Licht auf. Scheiße, das ist eine Falle! Er hat die ganzen Vorbereitungen getroffen, weil er mit ihr spielen und sie quälen will. Das ist sein Plan, da bin ich mir ganz sicher. Er will sich an ihr rächen. Weil sie ihm kein Mädchen besorgen wollte, nimmt er sie. So einfach ist das.

Als es wenig später an die Tür klopft wartet er kurz ab, geht dann sehr entschlossen hin und öffnet sie forsch. Wie erwartet steht Pia davor. Ich kann sie von meinem Standort aus gut sehen.

„Herr Lukas, was kann ich denn für Sie tun?", meint Pia ausgesprochen freundlich.

Ohne Antwort packt der Mann Pia am Arm und zerrt sie ins Zimmer. Er ist groß und kräftig, außerdem kommt der Angriff für sie völlig unerwartet, sodass die zierliche Pia ihm nur wenig entgegensetzen kann. Sie stolpert förmlich, von ihm gezerrt, ins Zimmer und hat Mühe, nicht hinzufallen. Lukas jedoch wirft hinter ihr die Tür ins Schloss und die beiden sind alleine.

„Jetzt gehörst du mir, du dreckige Schlampe. Du und dein eingebildeter Freund wollen mir keine Fotze überlassen? Na gut, dann nehme ich eben mit dir Vorlieb. Bist ja ein recht heißer Feger."

„Herr Lukas, was machen Sie denn? Was fällt Ihnen ein?", wehrt sich Pia nach Leibeskräften. Sie hat aber gegen den kräftig gebauten Mann keine Chance.

„Du miese, kleine Nutte, ich werde dich die ganze Nacht ficken, bis dir hören und sehen vergeht. Doch vorher gibt es die gerechte Strafe für dich. Mir einen Wunsch abzuschlagen war der größte Fehler deines Lebens. Dir werde ich eine Lektion erteilen! Du wirst schon sehen. Wenn ich mit dir fertig bin, wird dein Arsch rot leuchten, deine Zitzen werden langgezogen sein und deine Fotze wird glühen. Ich habe für dich mein Spezialprogramm ausgesucht", faucht er sie an. Dabei hält er sie immer noch an den Haaren fest und zerrt sie dran weiter in Richtung Bett.

„Bitte nicht, ich bin noch Jungfrau. Ich will nicht. Nein, Hilfe", schreit Pia. Ich kann die blanke Panik in ihren Augen sehen. Das arme Mädchen ist vollkommen eingeschüchtert.

Lukas versetzt ihr eine kräftige Ohrfeige, schleudert die wehrlose Frau damit aufs Bett und reißt ihre Bluse brutal auf. Die Knöpfe fliegen nur so in alle Richtungen. Auch der BH hält seinem Wüten nicht lange stand. Zum Vorschein kommen zwei wunderschöne, stramm abstehende Brüste, die neckisch hervorlugen. Die Brustwarzen sind klein und sehr dunkel.

„Du hast verdammt kleine Titten, aber zum Abbinden reichen sie. Du bist noch Jungfrau? Heute muss also doch mein Glückstag sein. Das hätte ich doch nie zu hoffen gewagt. So eine geile Schlampe und noch unberührt, super! Ich hoffe in allen drei Löchern, denn heute Nacht werde ich mir jedes einzeln vornehmen. Ich werde dich hart und lang ficken, dir meinen Schwanz ohne Gnade so lange in jedes hineinhämmern, bis ich nicht mehr kann. Es heißt immer, man erinnert sich ein Leben lang an das erste Mal. Eines kann ich dir jetzt schon garantieren, an diese Nacht wirst du dich mit Sicherheit erinnern", meint Lukas gehässig.

Pia ist am Weinen. Sie ist verzweifelt. Ihr ist klar, sie kann sich gegen diesen Mann nicht wehren. Sie hat absolut keine Chance! Er hat sie völlig überrumpelt und allein ist sie ihm hilflos ausgeliefert. Auf Hilfe kann sie auch nicht hoffen. Auch wenn sie schreit, kann sie vermutlich keiner hören. Das Schloss hat dicke Wände und auch die Tür ist sehr solide.

Das, was er ihr angedroht hat, muss für die arme Frau der blanke Horror sein. Ich muss sie so schnell wie möglich aus den Klauen dieses Wüstlings retten. Ich überlege kurz, ob ich mir durch die Geheimtür Zutritt zum Zimmer verschaffe oder ob ich den normalen Weg wähle.

Während sich Lukas bereits an Pias Hose zu schaffen macht, renne ich los. Ich will mein Geheimnis nicht verraten. So viel länger bin ich nicht aus, wenn ich durch die Zimmertür, Pia zu Hilfe eile. Zum Glück hat sie mir eine Generalschlüsselkarte gegeben, die alle Schlösser öffnet. So kann ich auch die Tür des Zimmers vierhunderteinundzwanzig problemlos öffnen und muss sie nicht eintreten.

Das verzweifelte Weinen von Pia verfolgt mich, während ich den Gang zurückhechte, die Tür zum Bad aufreiße und überstürzt bei der Tür zu meiner Wohnung hinauseile. Zimmer vierhunderteinundzwanzig habe ich im Nu erreicht und ziehe hastig meine Schlüsselkarte durch. Ich höre ein Klicken und schon öffnet sich die Tür.

---

Ich habe die Überraschung auf meiner Seit. Wie ein Wilder stürme ich ins Zimmer, stürze mich auf Lukas und versetze dem verdutzt dreinschauenden Mann einen rechten Kinnhaken, dass das Gesicht nur so zur Seite geschleudert wird. Ich habe ihn perfekt getroffen und bin sogar ein wenig stolz auf mich. Lukas kippt um und fällt wie ein Sack Kartoffeln der Länge nach zu Boden. Pia, die mit heruntergezogener Hose und zerfetzter Bluse auf dem Bett liegt, schaut mich ganz verdutzt an.

„Geht es dir gut?", frage ich. Dabei behalte ich Lukas genau im Auge. Er rührt sich nicht.

„Ja, eigentlich schon. Aber wo kommst du denn so plötzlich her?", ist sie überrascht.

„Ich habe verdächtige Geräusche aus dem Zimmer gehört und wollte nachschauen", lüge ich.

„Der wollte mich vergewaltigen. Auf die brutalste Art und Weise. Zumindest hat er mir das angedroht und mir die Kleider vom Leib gerissen", erzählt sie unter Tränen. Pia versucht tapfer zu sein, doch in ihren Augen kann ich die Angst noch immer sehen. Sie zittert auch am ganzen Leib.

„Zieh dich an, so gut es geht", weise ich sie an.

Pia ist noch derart unter Schock, dass sie bisher ihre Blöße nicht bedeckt hat. Als Kavalier vermeide ich es, ihr auf die Brüste zu glotzen. Während sie meiner Anweisung nachkommt, nehme ich Lukas und fessle ihn mit einem Seil, das er selbst bereitgelegt hat. Da er allmählich zu sich kommt, zerre ich ihn auf die Beine.

„Tritt ihm mit dem Knie in die Eier!", weise ich Pia an.

Sie schaut mich ungläubig an. Sie versteht nicht, was ich von ihr will.

„Nun mach schon. Ramm ihm dein Knie so hart, wie du nur kannst, zwischen die Beine. Er soll spüren, dass man mit einer Frau nicht so umspringt. Jemand muss doch diesem Scheißkerl Manieren beibringen", fordere ich sie auf.

„Wenn du meinst", antwortet sie eher skeptisch, kommt aber doch langsam auf uns zu, tritt vor ihn hin, fixiert mit ihrem Blick seinen Schritt und reißt mit Kraft das rechte Knie in die Höhe. Sie trifft ihn mit voller Wucht genau dort, wo es einem Mann besonders weh tut. Ich hätte dem zierlichen Mädchen eine solche Energie gar nicht zugetraut. Ich nehme an, sie hat ihre gesamte Wut in diesen Tritt gelegt und perfekt getroffen.

Lukas entweicht schlagartig sämtliche Luft aus den Lungen, die Augen treten aus den Höhlen, er brüllt wie ein verletztes Tier und sackt schließlich mit schmerzverzerrtem Gesicht auf die Knie und fällt dann zur Seite hin weg. Ich lasse ihn noch beim Fallen los und er bleibt sich krümmend am Boden liegen. Ich habe nicht das geringste Mitleid. Da Lukas noch leicht benommen von meinem Schlag war, stand er etwas breitbeinig da, als er von Pias Knie mit einer unglaublichen Präzision getroffen wurde. Das muss verdammt schmerzhaft gewesen sein.

„Besser?", frage ich.

„Besser!", grinst sie. Pia scheint sich langsam wieder gefangen zu haben.

„Ruf bitte die Polizei. Ich kenne mich mit dem Zimmertelefon noch nicht aus. Lass bitte auch ein Zimmermädchen kommen. Sie soll die Sachen dieses Herrn zusammenpacken. Er verlässt uns noch in der Nacht", bitte ich Pia. Ich schlage dabei einen deutlich freundlicheren Ton an als bisher. Auch bei mir fällt die Anspannung langsam ab.

Pia schenkt mir ein zaghaftes Lächeln, geht zum Telefon und wählt die Nummer der Rezeption. Sie gibt die Anweisung durch, die Polizei zu verständigen und zum Zimmer vierhunderteinundzwanzig zu begleiten. Außerdem verlangt sie nach einem Zimmermädchen.

Keine zehn Minuten später stehen zwei Carabinieri-Beamte vor mir. Ich schildere ihnen in wenigen Worten, was sich zugetragen hat und bitte die Beamten, den Mann wegen versuchter Vergewaltigung zu verhaften und mitzunehmen. Pia und ich würden in den nächsten Tagen vorbeikommen, um unsere Aussagen zu Protokoll zu geben.

Zuerst will der ältere der beiden nicht so recht. Er jammert, dass das sicher wieder eine Menge Arbeit und vor allem Papierkram wird und, dass es so schon spät sei. Irgendwie versucht er mir deutlich zu machen, dass er auf den ganzen Kram keinen Bock hat. Doch als er zusammen mit seinem Kollegen Lukas vom Boden hochheben will werden sie von diesem aufs übelste beschimpft und beleidigt. Er tritt mit den Füßen nach ihnen und beißt einem sogar ins Bein. Er benimmt sich, wie ein Irrer. Das scheint der Beamte noch weniger zu mögen als Arbeit. Deshalb klicken die Handschellen noch bevor Lukas checkt, was vor sich geht.

Nur wenig später sind die Beamten mit ihm verschwunden und haben auch seine Koffer mitgenommen. Ich rufe Lukas noch hinterher, dass er nie wieder einen Fuß in dieses Hotel setzen soll. Er hat Hausverbot.

Mit den Carabinieri-Beamten verziehen sich auch die Schaulustigen. Der Vorfall hat natürlich einige angelockt. Da es nun aber nichts mehr zu sehen gibt, ziehen alle brav wieder ab. Nur Pia und ich bleiben zurück.

„Kannst du mir noch etwas Gesellschaft leisten? Ich brauche jemanden zum Reden", meint sie.

„Natürlich, immer gerne."

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Wir gehen in ihre Wohnung, damit sie die zerrissenen Kleider wechseln kann. Ich warte im unteren Bereich, während sie sich oben umzieht. Das gibt mir Gelegenheit, diesen Teil ihrer Räume zu begutachten. Sie sind deutlich kleiner, als meine. Der untere Teil besteht nur aus einer winzigen Küche, einem kleinen Esstisch und einem Bad. Auch bei ihr führt eine Wendeltreppe nach oben. Ich nehme an, den oberen Bereich im Turm hat sie für sich alleine.

„Du hast wenig Platz", stelle ich fest.

„Für mich reicht es. Ich bin zufrieden. Natürlich wäre es schön, so viel Platz zu haben, wie du, aber ich bin ein genügsames Mädchen", meint sie.

Pia klingt schon wieder fröhlich und scheint den ärgsten Schreck überwunden zu haben. Sie kommt mit einer Jeans und einem T-Shirt bekleidet die Wendeltreppe herab. Ich habe Pia noch nie so salopp gesehen. Bisher war sie immer perfekt gestylt. Doch auch so sieht sie wirklich bezaubernd aus. Sie wirkt etwas jünger und noch mehr, wie ein Mädchen.

Wir machen uns auf den Weg zu mir. Mit einer Flasche Wein setzen wir uns auf die Terrasse. Es entsteht zunächst eine kurze Pause. Pia sagt nichts und ich will sie auch nicht drängen.

„Ich kann immer noch nicht verstehen, wie du so plötzlich im Zimmer stehen konntest. Ich dachte, es wäre um mich geschehen. Wie hast du nur mitbekommen, was drinnen vor sich geht? Ich habe nicht um Hilfe gerufen weil ich dachte, das hat eh keinen Sinn, weil mich keiner hört. Dafür hätte es mit Sicherheit diesen Bastard noch mehr", will Pia wissen.

Einen kurzen Augenblick überlege ich, ob ich ihr von den Geheimgängen erzählen soll. Bisher habe ich mir noch keine Gedanken darüber machen können, ob ich sie einweihen soll. Ich dachte, ich könne mir das noch in aller Ruhe überlegen. Der Vorfall mit Lukas ist mir dazwischengekommen. Jetzt heißt es Hüh oder Hot.

Auf Anhieb hätte ich keine Probleme damit, es Pia zu erzählen. Schließlich sehe ich sie wirklich als gleichberechtigte Partnerin. Als solche sollte sie über alles Bescheid wissen, was mit dem Schloss zu tun hat. Im Grunde hat mich nur die Tatsache davon abgehalten, dass Onkel Franz es ihr nicht verraten hat. Warum eigentlich? Nur deshalb, weil ihr Verhältnis ein anderes war, als unseres?

„Ich muss dir etwas zeigen", sage ich. Ohne lange nachzudenken habe ich mich entschieden. Ich will ehrlich zu ihr sein.

„Was musst nur mir zeigen?", ist sie überrascht.

„Komm mit, vertrau mir!", sage ich. Dabei nehme ich Pia bei der Hand.

Sie schaut mich mit großen Augen an und folgt mir etwas zögerlich. Allerdings nicht aus mangelndem Vertrauen sondern, weil sie nicht versteht, was ich vorhabe. Ich gehe mit ihr ins Bad und Pia schaut mich noch überraschter an. Als ich ihre Hand kurz loslasse, um den Hebel im Seifenhalter zu betätigen, drängt sie sich hilfesuchend an mich. Sie ist immer noch verängstigt. Es ist schön, dass sie nach dem gerade Erlebten und in einem Moment der Unsicherheit, meine Nähe sucht und nicht auf Abstand geht. Sie vertraut mir! Das ist gut! Als auch noch die Spiegeltür mit einem leisen Geräusch aufspringt, schaut sie mich völlig verdutzt an.

„Das habe ich heute Nachmittag entdeckt. Durch das ganze Schloss ziehen sich Geheimgänge", erkläre ich ihr. Ich schaue ihr in die Augen, um sie zu beruhigen und gehe voraus.

Pia folgt mir vorsichtig. In ihrem Blick spiegeln sich Unsicherheit, Unglauben und Überraschung. Als ich die Spiegeltür hinter uns ins Schloss ziehe, zuckt sie leicht zusammen.

„Keine Angst, ich tu dir sicher nichts. Hier bist du sicher", beruhige ich sie.

„Das weiß ich. Aber was ist das? Und wie bist du dahinter gekommen, dass es diese Geheimgänge gibt?", will sie wissen. Sie schenkt mir ein unsicheres Lächeln.

Ich erzähle ihr kurz, wie ich vom Buch, über den Spiegel und den Mechanismus im Seifenspender, zu dieser Entdeckung gekommen bin. Ich lasse sie den Brief lesen, den ich auf dem Schreibtisch gefunden habe.

„Franz wusste von diesen Geheimgängen? Und er hat es mir nie erzählt?", ist sie überrascht. Es entsteht eine kurze Pause, in der sie mich nachdenklich betrachtet. „Warum zeigst du sie mir?".

„Warum dir Onkel Franz nichts davon erzählt hat, weiß ich nicht und er kann es uns auch nicht mehr verraten. Auf jeden Fall habe ich sie heute entdeckt. Ich wollte eigentlich noch überlegen, ob ich dir davon erzähle, aber vor allem wollte ich mir die Gänge zunächst genauer anschauen. Ich bin noch nicht wirklich weit gekommen.

Aber zu deiner Frage: Ich wüsste nicht, warum ich es dir nicht verraten sollte. Wir sind gleichberechtigte Partner und deshalb steht es dir genauso zu, über alles Bescheid zu wissen, was mit dem Hotel zu tun hat. Mir sind nur die Ereignisse zuvor gekommen."

„Du hast von hier aus gesehen, dass ich in Gefahr bin?", überlegt sie.

„Ich hatte ein ungutes Gefühl und wollte nach Lukas schauen. Da habe ich gesehen, wie er seine Sachen zurechtgelegt hat. Da wusste ich noch nicht, was er vorhat. Erst als er dich ins Zimmer gezerrt hat, wurde mir schlagartig klar, dass er auf keinen Fall auf sein sexuelles Abenteuer verzichten will. Weil wir ihm kein Mädchen vermittelt haben, wollte er sich mit Gewalt sein Vergnügen verschaffen", erkläre ich Pia. Wir haben soeben den Seitengang erreicht, von dem aus man einen guten Blick ins Zimmer vierhunderteinundzwanzig werfen kann.

„Ich muss froh sein, dass es diese Geheimgänge gibt, und dass du ein so helles Köpfchen bist. Hättest du sie nicht so schnell entdeckt, wäre die Geschichte heute Abend anders ausgegangen", meint sie. Langsam entspannt sie sich.