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DasTalent 01

Geschichte Info
Seine Stimme ist zu hell für einen Mann, zu tief als Frau...
4.3k Wörter
4.47
25.4k
1

Teil 1 der 4 teiligen Serie

Aktualisiert 06/09/2023
Erstellt 02/16/2019
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1 Alexander

Meine Eltern waren nicht erbaut über meine Erfolge im dualen Studium. Das war nichts Neues, da sie mir immer wieder sagten, dass ich mich im Studium mehr anstrengen sollte. Neu hingegen war, dass ich das Fach Statistik für das Wirtschaftsstudium für dieses Semester vergessen konnte und damit auch die finanzielle Unterstützung durch Sparkasse und Eltern, wenn ich das Semester versiebte.

Ich war an diesem Studium nicht sehr interessiert. Mein Interesse war eigentlich Gesangsstudium, aber das war angeblich brotlose Kunst. Immerhin hatte ich es geschafft, mit einer Band auftreten zu können. Aber auch da war nicht alles Gold, was glänzt. Das, was mich eigentlich interessiert, war der Gesang.

Dabei war ich in der Band mehr als Mann am Keyboard erwünscht, denn als Sänger. Wir hatten mit Agnes eine ganz gute Sängerin, die auch häufig zur Gitarre griff. Da blieb für mich nur die Rolle als Begleitsänger. Selbst in dieser war es eher selten, dass ich zum Einsatz kam. Meine Stimme war für einen Mann relativ hell und so war ich eben nicht der Hit.

Dazu kam noch, dass Agnes optisch der Knaller war. Sie war eine kurvige Blondine, so wie sie im Buche stand. Ihr Lover Lothar war auch gleichzeitig unser Drummer und Gitarrist, soweit nötig. Bandchef war Olaf, der Bassist war und auch gut am Klavier oder Keyboard. Er war auch gleichzeitig derjenige mit der längsten Erfahrung in Bands und der zusätzlichen Autorität durch sein Alter und der Position in der Sparkasse als Filialleiter.

Ich hatte zuerst Agnes kennengelernt, weil sie auch an dem Programm für ein duales Studium an der Sparkasse teilnahm. Was sie an Lothar fand, konnte ich nicht so richtig nachvollziehen. Der Typ war Hausmeister in dem Hauptquartier der Sparkasse und in meinen Augen ziemlich primitiv, während sie richtig intelligent war. Sie war die zweitbeste im Jahrgang des Studiums. Lothar war allerdings als Drummer richtig gut.

Olaf war ein Sparkassenleiter, den ich erst später getroffen hatte. Er hatte zuerst Lothar im Blick gehabt, als er eine neue Band gründen wollte. Dann hatten die beiden Agnes in Boot geholt und zuletzt war ich hinzugestoßen, weil Agnes mich vorgeschlagen hatte.

2 Olaf

Olaf hatte sich mit seiner vorherigen Band zerstritten. Ihm reichte es nicht, ab und zu einen Auftritt zu haben. Er wollte mehr. Er konnte gut komponieren und texten, aber er war nicht die Rampensau, die für eine Solokarriere erforderlich war.

Sein Job als Sparkassenleiter einer größeren Filiale war gut und er war zufrieden damit. Mit seiner jetzigen Band war er nicht ganz zufrieden, aber auch nicht so frustriert, dass er es ändern wollte. Es funktionierte einigermaßen, aber es war nicht das, was ankam.

Als Einzeltalente hatten alle Bandmitglieder belegbare Vorteile, aber die Summe war weniger als die Addition der einzelnen Begabungen. Er hatte aber noch keine zündende Idee, wie man das ändern konnte.

Er wollte erst noch Ideen sammeln. Sie waren so im Genre Deutsch-Rock unterwegs mit gelegentlichen Anleihen an internationalem Pop-Rock. Es reichte aus, um gelegentlich Auftritte zu bekommen, aber auch nicht für mehr als das.

Nicht nur musikalisch war die Band noch am Suchen, sondern auch zum Thema Auftrittsstil. Sie hatten noch kein Markenzeichen, wenn man das so sehen wollte. Das war auch nicht so einfach, denn ihre persönlichen Kleidungsstyle waren ziemlich unterschiedlich. Lothar war dabei der Typ für Trainingsanzüge und Tragen von Unterhemden im Garten, also ein bisschen prollig. Er selber war der Gegensatz dazu, denn er bevorzugte auch in seiner Freizeit Oberhemd und Stoffhose. Alexander war derjenige, der sich im Jeanslook wohlzufühlen schien. Agnes liebte den Folklore-Look. Daraus einen gemeinsamen Nenner zu finden, war nicht so einfach.

Für den Auftritt im Seniorenheim reichte der Freizeitlook total, aber nicht für den richtigen Auftritt in einem Saal. Da war mehr Glamour nötig!

Nach bald einem Jahr kannte er die Bandmitglieder gut genug, um an neue Kombinationen zu denken. Er hatte da so seine Ideen. Am einfachsten zu realisieren waren Coverbands. Als erstes kam ihm dabei Silbermond in den Sinn. Das war naheliegend, wenn auch nicht ganz vom Musikstil.

Agnes konnte die Rolle der Leadsängerin gut ausfüllen, aber Lothar und Alex waren mit dem Musikstil nicht so richtig glücklich. Er selber sah es als einen gangbaren Kompromiss an, der zumindest ein Ansatz war. Immerhin konnten sie sich darauf einigen, allgemein als Coverband zu spielen. Das war immerhin etwas. So erprobten sie so einige Songs.

Im Repertoire standen schließlich Songs von Silbermond über die The Seekers bis hin zu den Mamas and Papas und Abba. Für die letzteren versuchte er Adaptionen zu schreiben, damit sie mit drei männlichen und einer weiblichen Stimme auch funktionierten. Das ging auch einigermaßen. Dann gab es zwei Ausrutscher durch Alexander, der bei den populärsten Songs der beiden letzten Bands plötzlich jeweils in die Altstimme hineinrutschte. Das kam nicht schlecht an, auch wenn sich Alex dafür entschuldigte. Es gab Olaf zu denken.

3 Alexander

Die Ideen von Olaf waren für mich eine echte Überraschung. Olaf hatte sie mit seiner tiefen Bassstimme so beiläufig geäußert, als ob es normal wäre.

„Habt ihr das auch bemerkt, dass es einen besseren Sound gegeben hat, als Alexander zufällig in die originale Altstimme verfallen ist bei den Mamas and Papas? Es ist auch besser angekommen. Wollen wir das vielleicht absichtlich fortsetzen?"

Agnes nickte zustimmend, während Lothar skeptisch den Kopf schüttelte. Er setzte dann hinzu:

„Wird das denn bei auch bei den anderen Stücken funktionieren, wo es in die höheren Lagen geht? Ich meine. Altstimme für einen Mann?? Nachher klingt das dann Scheiße!"

„Das können wir ganz einfach ausprobieren. Alexander, Du kennst doch sicher ‚Dream a little dream of me', richtig? Sing das doch einfach mal in der original Tonlage."

Ich war etwas unsicher, aber technisch würde ich das hinkriegen. Eine tiefe Altstimme zu singen, war für mich nicht schwerer als eine hohe Tenorstimme darzustellen. Das war ja gerade mein Problem. Einen echten Tenor in der tiefen Lage zu bringen war für mich genauso Stress wie die hohen Lagen einer Altstimme. Ich war dazwischen gut, aber dafür gab es kam ein Repertoire. Einen Bariton zu bringen oder einen Sopran, das lag jedoch eindeutig außerhalb meines Stimmumfangs.

Als ich das Stück geendet hatte, sah Olaf den Lothar an und fragte ganz sachlich nach:

„Immer noch Zweifel?"

„Okay, okay -- Du hast ja schon Recht, Mann. Aber ganz normal ist das doch nicht, oder?"

Von nun an ab bekam ich diese Cover-Versionen in dieser Version zu singen, was mit der Zeit für mehr Applaus bei dieser Art von Stücken in unserem Repertoire sorgte. Dann kam eine Anfrage für einen Club-Abend eines Vereines, bei dem es nur Stücke von den Mamas and Papas geben sollte -- und das möglichst originalgetreu.

Ich konnte regelrecht sehen, wie es bei Olaf im Gehirn ratterte, als er sich zurechtlegte, wie wir es machen sollten.

„Hört mal zu, wir werden es so machen, wie im Original. Agnes mit Hose und Bluse, Lothar mit T-Shirt und ich mit Jackett. Alexander wird verkleidet als Cass Elliot. Jeder bekommt ein Mikro und wir machen alle Songs im originalen Track."

Ich war sofort dabei zu protestieren, aber Olaf ließ mich gar nicht erst zu Wort kommen:

„Ich weiß, Alex, aber das ist wie im Karneval und auch keine große Kunst. Wir stülpen Dir einfach eines von den langen, sackartigen Kleidern aus der Kleiderspende über sowie eine Perücke -- und fertig ist die Laube. Das ist nur für diesen Abend -- und die Gage ist mehr als das Doppelte von dem, was wir jemals bekommen haben. Also ist es schon etwas Anstrengung wert."

4 Olaf

Olaf hatte sich das alles genau überlegt. Er dachte auch an die Mundpropaganda. Ein Erfolg war ein Erfolg, auch wenn es nur so ein kleiner Anfang war. Von den vielleicht fünfzig Gästen würden vielleicht fünf bis zehn mit anderen über diesen Abend -- und ihre Band reden. Mit etwas Glück würden andere Anfragen kommen.

Alexander war kein Adonis, aber auch kein dünner Hering. Er hatte weder die schlaksige Eckigkeit von nervösen Teenagern noch die athletischen Züge von Sportlern. Eigentlich war er für einen jungen Mann eher mit einigen Pfunden zu viel ausgestattet, insbesondere um die Hüften und am Po. Das untersetzte stand ihm aber. Es gab seinem runden Gesicht einen sanften Ausdruck. Sein Körper zeigte so die runden Formen eines verträumten Stubenhockers, der sich durch weiche Bewegungen auszeichnete, was im Hinblick auf die Darstellung von Cass Elliot gar nicht so verkehrt war.

Olaf hatte gleichzeitig Alexander testen wollen im Hinblick auf seine Stimme und dessen Fähigkeit, alleine und ohne Unterstützung zu singen. Er hatte den Test gar nicht schlecht absolviert. Vielleicht war er tatsächlich als Sänger besser als am Keyboard. Er hatte nicht lauthals protestiert, als er hörte, dass er das Kleid tragen sollte. Das waren gute Zeichen.

Der Abend im Club verlief tatsächlich famos. Sie hatten dreißig Minuten, gefolgt von einer zehnminütigen Pause und noch einmal dreißig Minuten. Sie wurden um eine Zugabe gebeten, was Olaf begeisterte. Selbst der pessimistische Lothar war guter Laune.

Sie trennten sich nach diesem Abend mit einer Gage, die zum ersten Mal erheblich über ihren Auslagen lag. So war es richtig!

Und er hatte Recht behalten. Es gab weitere Anfragen an ihn als Bandleader. Eine direkte Fortsetzung wie gehabt stand allerdings erst in sechs Monaten auf der Tagesordnung, aber dafür auch mit einer Gage, die noch einmal um zwanzig Prozent gesteigert war.

Eine andere Anfrage erstaunte ihn hingegen. Es war die Buchung für ein Wochenende. Dort sollte es jeweils am Freitag und Samstag eine Cover-Version der ‚Seekers' geben. Das passte in das Muster von ‚close harmony'-Gesang, aber auch in die Zusammensetzung ihrer Band. Das was ihn erstaunte, war die alternative Anfrage dazu, ob es nicht auch eine Cover-Version von ABBA geben könne, die seien ja auch in vielen Songs mit dieser Technik unterwegs gewesen. Und es hätte ja auch mit den ‚Mamas and Papas' geklappt.

Sängerisch hatte Olaf da auch keine Zweifel, aber schon mit der Umsetzung der optischen Erscheinung. Das war ganz anders vorher. Das musste auch diskutiert werden.

5 Alexander

Ich hatte nicht erwartet, dass es zu einer Wiederholung des Auftrittes als ‚Mamas and Papas' kommen würde. Nun, da hatte ich nicht ganz Recht. Akut war allerdings nur eine Offerte, die allerdings ungewöhnlich war.

„Leute, wir haben ein Angebot. Entweder zweimal ‚The Seekers' an einem Wochenende zu bringen oder zweimal ABBA als Cover-Version. Letzteres mit doppelter Gage!"

„Also ich bin für die ‚Seekers'. Das erfordert keinen großen Aufwand und wir haben die schon einmal im Programm gehabt."

Das war auch so, traf aber auch teilweise auf ABBA zu. Ich hatte aber das ungute Gefühl, dass Olaf bei ABBA auch wieder an Kostümierung denken würde -- und hatte nicht unrecht damit.

„Wollen wir auf die doppelte Gage verzichten, Leute? Was ist Eure Meinung, Agnes und Lothar?"

Aha, der steuerte bereits darauf zu, dachte ich mir. Worüber ich nicht verwundert war, das betraf die Reaktion von Agnes.

„Die Agnetha zu covern, das wäre schon toll, so ist das nicht. Blondes Haar und eine ausreichend helle Stimme habe ich als Mezzosopranistin schon mal!"

Aber auf Lothar und seine skeptische Einstellung war Verlass, denn der maulte sofort:

„Manno, auf die blöden Kostüme hätte ich keinen Bock -- und Du Olaf, willst doch garantiert den Björn spielen. Also, ich möchte neben Agnetha stehen -- und nicht Du!"

Ich lehnte mich entspannt zurück. Ich mochte den Lothar nicht besonders, aber heute war er mir ungemein sympathisch. Ich hatte jedoch nicht mit Olaf und seiner Reaktion gerechnet:

„Kein Problem, Lothar. Du darfst gerne den Björn spielen und Du darfst das Kostüm aussuchen, das Dir am besten passt."

Das brachte Lothar zum Nicken. Bevor ich meine Kritik äußern konnte, hatte Olaf bereits sein Thema plakativ eingebracht:

„Damit steht es schon mal drei Stimmen dafür, Alex. Willst Du nicht auch die gute Gage bekommen? Die beiden anderen sind voll dafür! Ich sage Dir was, wenn Du zustimmst, dann bekommst Du meinen Anteil an der Gage zusätzlich zu Deinem. Also, was ist?"

Damit brachte er mich in die unangenehme Lage, als Minderheit die Gage der anderen zu reduzieren, wenn wir meinetwegen die Seekers als Option wählten. Das wollte ich aber so nicht stehen lassen.

„Na schön, Olaf, ich erkläre mich einverstanden, wenn ich den Benny spielen darf, der ja dort auch für das Keyboard zuständig war."

„Oh, was das Keyboard betrifft, so kannst Du das gerne spielen, aber den Benny kannst Du nicht geben mit Deiner Stimme. Da bleibt nur die Anni-Frid übrig. Du hast ja auch rotes Haar und Sommersprossen -- das passt doch gut!"

Da war ich sprachlos. Der Olaf war doch ein manipulativer Schweinehund! Und das bewies er mit seinem darauf folgenden Kommentar erneut.

„Für das Kostümthema würde ich das asiatische Thema mit den weiten Kimonos vorschlagen. Das sollte doch allen passen und es ist praktisch Unisex-Kleidung."

Letzteres sagte er mit einem Seitenblick auf mich. Da hatte ich nur noch wenige Argumente als Kritik anzubringen und noch weniger im Hinblick darauf, dass er in der Sparkasse einige Rangstufen über mir stand. Oh, er war keiner von diesen fiesen Typen als Chef. Er war zwar sehr auf korrekte Kleidung in der Bank fixiert, aber das konnte ich verkraften. Für einen Filialleiter war er noch relativ jung mit rund dreißig Jahren. Er hatte zwar Andeutungen von Geheimratsecken und auch von einem Bierbäuchlein, aber er war weder verknöchert im Aussehen noch im Verhalten. Es war ihm von meiner Warte aus auch anzurechnen, dass er nicht mit einem dicken Auto, sondern meistens per Fahrrad oder mit den Öffis in die Filiale kam. Man merkte das auch, wenn wir die Musikanlage schleppen mussten. Er war stark genug, immer die schwersten Teile nehmen zu können und er war sich da auch nicht zu fein für. Unter dem Anzug steckten also durchaus breite Schultern und auch seine Beine waren bestimmt nicht die von Schwächlingen.

Deshalb war es auch ganz okay, ihn als Bandleader zu haben. Er kehrte dort nicht den Chef heraus, aber wenn er mit den Interessenten sprach, die unserer Band einen Auftritt anbieten wollten, dann war es ein anderer Schnack, als wenn einer von uns drei Youngstern das gemacht hätte. Es gab nie Diskussionen darüber, wer nun der Bandleader war. Ein Blick in seine stahlgrauen Augen genügte, um seine Autorität zu erkennen.

6 Olaf

Olaf war zufrieden. Alexander hatte auch die zweite wichtige Probe bestanden. Er sah da ein Potential in ihm. Diese Stimme mochte sich noch für ganz andere Auftritte eignen. Er musste Alexander nur erstmal auf den Geschmack bringen.

Er wusste schon, was es leichter machen würde. So übte er auch unpopuläre Songs ein, die aber einen Reiz für Alexander boten. Dies entweder mit längeren Solopartien oder gar ganz solo wie ‚Like an Angel Passing Through My Room'.

Und es wurde tatsächlich ein Erfolg, nicht nur für die Gruppe als solches, sondern bei dem Solo erntete Alexander den meisten Applaus in der Rolle als Anni-Frid. Dazu kam noch der Fakt, dass er ihm seine Gage direkt nach der Vorstellung auszahlte -- und wie versprochen war es seine Gage und die von Alexander. Das war für den jungen Studenten eine Menge Kohle -- und er sah ihn entsprechend beeindruckt.

Das nächste Mal, da war sich Olaf sicher, würde er weniger Opposition von Alex erhalten. Das war das eine Erfreuliche. Das andere betraf weitere Anfragen, die an ihn gerichtet wurden. Da wagte er sich an einen Versuchsballon mit ungewissem Ausgang. Er offerierte Alexander einen Termin zur Besprechung und Erprobung von weiteren Solo-Terminen.

Seine Bedingung war dafür die Akzeptanz von einem kompletten Outfit à la Anna-Frid für eine Probeaufnahme per Handy. Alex hatte es nach einigem Zögern akzeptiert, sich damit ausstatten zu lassen.

Olaf hatte sich schon nach der Konfektionsgröße von allen Bandmitgliedern erkundigt, als er die Kimonos beschafft hatte. So war es auch jetzt keine Schwierigkeit, die entsprechenden Vorbereitungen für Alexander zu treffen. Er legte die Sachen ins Gästezimmer und informierte Alex darüber. Er stellte keine Forderungen auf, was der junge Mann davon anziehen musste -- und was nicht. Er überließ das dem Urteilsvermögen von Alex.

7 Alexander

Ich war regelrecht euphorisch nach dem Solo als Sänger mit dem herrlichen Applaus. Dieser Beifall war wie eine Droge. Das hatte ich schon vorher gehört, aber es hatte bestimmt einen wahren Kern, denn ich wollte dieses Erlebnis sehr gern wiederholen.

Der Preis dafür war die Vorstellung als ‚Alex', die den Part von Anna-Frid singt. Im Nachhinein erschien mir dieser Preis gar nicht so hoch zu sein. Es war einfacher gewesen als gedacht. Die Kimonos konnte man einfach überziehen - und sie waren bequem weit.

Als Olaf mir nun anbot, sich mit mir darüber zu unterhalten, welche weiteren Soli möglich wären, da brauchte ich nur kurz zu überlegen. Selbst mit der Bedingung, dies bereits mit einem Outfit à la ABBA zu koppeln, war das interessant. Ich glaubte auch seine Motivation zu kennen. Er wollte mich auf weitere Auftritt à la Anna-Frid einstimmen.

Als ich allerdings die Sachen im Gästezimmer seines kleinen Reihenhauses sah, war ich doch etwas schockiert. Da lag nämlich nicht nur das Minikleid, sondern noch viel mehr. Es gab ein komplettes Set von Unterwäsche, zwei verschiedene Paar Schuhe und zwei Strumpfhosen. Immerhin hatte ich eine Wahl, das sagte mir das Vorhandensein von zwei Paar Schuhen. Das Kleid war viel enger geschnitten als der Kimono. Deshalb begriff ich im nächsten Moment, weshalb der weiße Büstenhalter stark gefüttert war und zudem noch dicke Einlagen hatte.

Im Umkehrschluss war es klar, dass es Olaf auf das Aussehen ankam. Also mühte ich mich ab, um den Büstenhalter anzuziehen, damit das Kleid richtig sitzen würde. Der dazugehörige spitzenbesetzte Schlüpfer war mir eindeutig zu feminin. Da blieb es bei meiner weißen Unterhose. Bei den Strumpfhosen wählte ich das dunklere, weniger transparente Exemplar aus und bei den Schuhen das flachere, welches nur einen minimalen Absatz besaß. Wenn das der Preis war...

Seufzend machte ich mich auch daran, meine Brille gegen ein Paar von Kontaktlinsen auszutauschen. Das war schon mit dem Kimono-Outfit eine Forderung gewesen, die nicht verhandelbar war. Anna-Frid trug eben KEINE Brille beim Auftritt. Leider gab es im Gästezimmer keinen Spiegel. Also begab ich mich zur Küche, um die Operation Kontaktlinse auszuführen.

8 Olaf

Olaf war sehr angetan, als Alex die Treppe herunterkam. Es war zwar noch nicht perfekt, aber in einem dunklen Raum konnte man Alex die Anna-Frid schon abnehmen. Das weiß-goldene Minikleid machte etwas her!

Er war überrascht, wie gut es passte, auch im Oberteil. Alex musste tatsächlich den gefütterten Büstenhalter tragen, sonst sähe das nicht so überzeugend aus. Im Kleid zeigte Alex zudem eine sehr ausgeprägte Taille, weil dessen Hüften gut gepolstert waren. Es machte insgesamt einen erstaunlich femininen Eindruck.

Als Alex in die Küche abbog, hörte Olaf die gemurmelte Erklärung über den fehlenden Spiegel im Gästezimmer. Das konnte er akzeptieren. Alex war allerdings auch ein Tolpatsch! Ihm fielen die in der Küche die Kontaktlinsen herunter. Er musste sie auf dem Küchenboden aufspüren.

Olaf genoss den Anblick, wie Alex auf den Knien in der Küche herumrutschte, als er seine Kontaktlinsen dort suchte. Das Minikleid rutschte in dieser Stellung hoch auf den Oberschenkel hinauf. Es war ein richtig interessanter Anblick!

Von hinten konnte man Alex im ersten Augenblick für eine Frau halten, die saubermachte - als er nach seinen Linsen suchte. Für einen jungen Mann waren seine Schenkel auffallend weich geformt und zeigten nicht die muskulöse Sehnigkeit wie die von Fußballern zum Beispiel.

Gesa
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