Swipe, um zu sehen, wer jetzt online ist!

Der Lauscher an der Wand

Geschichte Info
Susanne und ihre Schwester belauschen Susannes Tochter.
10k Wörter
4.56
87k
10
Geschichte hat keine Tags
Teile diese Geschichte

Schriftgröße

Standardschriftgröße

Schriftabstand

Standard-Schriftabstand

Schriftart Gesicht

Standardschriftfläche

Thema lesen

Standardthema (Weiß)
Du brauchst Login oder Anmelden um Ihre Anpassung in Ihrem Literotica-Profil zu speichern.
ÖFFENTLICHE BETA

Hinweis: Sie können die Schriftgröße und das Schriftbild ändern und den Dunkelmodus aktivieren, indem Sie im Story-Infofeld auf die Registerkarte "A" klicken.

Sie können während unseres laufenden öffentlichen Betatests vorübergehend zu einem Classic Literotica® Erlebnis zurückkehren. Bitte erwägen Sie, Feedback zu Problemen zu hinterlassen oder Verbesserungsvorschläge zu machen.

Klicke hier
swriter
swriter
1,593 Anhänger

Diese Geschichte ist etwas langatmig und wartet mit vielen Gesprächen und Gedanken der Hauptdarstellerin auf. Wer geile Sexszenen ab der ersten Seite sucht, sollte schnell weiterklicken, sonst ist die Enttäuschung garantiert.

Copyright by swriter Mai 2016

*

Die Ziffern des Radioweckers leuchteten rot in der Dunkelheit. Es war kurz nach zwei. Schliefen die denn nie? Susanne blickte an die Decke, versuchte die allgegenwärtigen Geräusche vom Nachbarraum auszublenden, doch so sehr sie sich auch bemühte, es gelang der 45-Jährigen nicht. Sie war müde gegen zehn ins Bett gegangen und eingeschlafen. Kurz nach zwölf war sie das erste Mal aufgewacht. Ihre Blase hatte sich gemeldet, und nachdem Susanne ins warme Bett zurückgekehrt war, ging es nebenan zur Sache. Und gut zwei Stunden später, nachdem Susanne kurz vor dem Einschlafen war, wurde im Nebenraum die nächste Runde eingeläutet. Lang gezogene Seufzer, wohliges Stöhnen, das Quietschen der Sprungfedern unter der Matratze. Warum war die Wohnung nur so hellhörig?

„Kannst du auch nicht schlafen?"

Susanne erschrak. Ihr Blick fiel auf den Platz neben ihr. Dunkelheit verschluckte die Konturen ihrer Schwester, die ebenfalls wach im gleichen Bett lag und denselben Lustklängen ausgeliefert war wie Susanne. Susanne seufzte leise. „Ist das diese Nacht nicht schon das zweite Mal?"

„Mm ... Die bekommen scheinbar nie genug voneinander", stellte Kirsten fest. Kirsten war ein Jahr älter als sie und lebte seit der Trennung von ihrem Mann in Susannes Haushalt. Da die Wohnung klein war und kein separates Zimmer zur Verfügung stand, erschien es am Sinnvollsten, das Doppelbett miteinander zu teilen. Immerhin waren sie Schwestern, und da sollte das kein Problem sein, fanden beide. Ob und wann Kirsten demnächst ausziehen würde, stand noch nicht fest. Weder Susanne noch Kirsten hatten es eilig damit. Nun lagen beide wach und lauschten den Geräuschen der beiden Liebenden jenseits der dünnen Zimmerwand.

„Ob sie wissen, dass wir sie hören können?", fragte Kirsten neugierig.

Susanne zuckte mit den Schultern. Als sie realisierte, dass ihre Schwester sie in der Dunkelheit nicht sehen konnte, meinte sie: „Keine Ahnung ... Möglicherweise kommen sie gar nicht auf die Idee, dass andere auf sie aufmerksam werden."

„Aber weiß Emma nicht, wie dünn die Wände in der Wohnung sind?"

„Was weiß ich?", zeigte sich Susanne resigniert und vernahm im nächsten Moment einen markerschütternden Schrei.

„War das Emma?", mutmaßte Kirsten.

„Wollen wir hier ein Ratespiel abhalten?", fragte Susanne gewitzt. Als kurz darauf ein wohliges Stöhnen aus dem Mund einer ekstatischen Frau drang, meinte sie: „Also das, nehme ich an ... ist Tonja."

Im nächsten Augenblick waren zwei Stimmen zu vernehmen. Wobei ... Stimmen wäre zuviel gesagt. In Wahrheit handelte es sich um lustvolle Bekundungen der Gefühle von zwei jungen Frauen, die ihre Liebe und Freundschaft zueinander auf besonders intensive Art und Weise Ausdruck verliehen.

Susanne und Kirsten lauschten schweigend, bis die letzten Seufzer nebenan verklungen waren, dann ergriff Kirsten erneut das Wort. „Wie ergeht es dir eigentlich, wenn du die beiden hörst?"

„Wieso?"

„Nun ja ... Was denkst du, wenn du deine Tochter stöhnen hörst? Wie sie in ihr Liebesspiel mit ihrer Partnerin vertieft ist?"

„Was soll ich schon dabei denken?", fragte Susanne. „Es geht mich ja dem Grunde nach nichts an. Mit der Ausnahme, dass es mich regelmäßig um den Schlaf bringt."

Kirsten lachte leise auf. „Übernachtet Tonja nicht beinahe jede zweite Nacht bei uns? Und verbringen die beiden jemals eine Nacht zusammen, ohne übereinander herzufallen?"

„Ihre Liebe ist halt noch frisch", mutmaßte Susanne. „Das Feuer der Lust brennt noch in ihnen ... Nicht so wie bei uns beiden."

Kirsten kommentierte die Aussage ihrer Schwester nicht. Wie ihre Schwester hatte auch Susanne einen erbitterten Scheidungskrieg hinter sich gebracht und in den letzten Jahren kaum Gelegenheit gefunden, sexuelle Freuden mit einem Partner zu erleben.

Kirsten räusperte sich. „Was empfindest du, wenn du deine Tochter stöhnen hörst?"

„Was soll ich denn empfinden?"

„Nun ja ... Nebenan liegen zwei junge hübsche Mädchen und haben Spaß zusammen ... Regt dich der Gedanke daran nicht an?", wollte Kirsten wissen.

„Nein. Warum auch? Emma ist meine Tochter."

„Aber Tonja nicht."

„Warum sollte es mich reizen, an mein eigenes Kind zu denken?", hakte Susanne nach. „Fändest du das richtig, wenn es mich berühren würde?"

„Keine Ahnung. Es ist ja nicht mein Kind, das stöhnend keinen Meter von mir entfernt auf der anderen Seite der Wand liegt."

„Aber sie ist deine Nichte", stellte Susanne fest. „Macht dich das etwa an, den beiden zuzuhören?"

Kirsten schwieg zunächst.

„Kirsten?"

„Ja ... Ist es nicht so, wenn man einen Porno schaut, dass einen die Szenen erregen? Wenn andere nackt sind und Spaß miteinander haben ... Das macht doch an, oder?"

Susanne dachte kurz nach. „Ja, schon ... Bei Fremden vielleicht. Aber bei Verwandten? Ich weiß noch, wie ich früher Mama und Papa gehört habe, wenn sie sich ins Schlafzimmer zurückgezogen haben. Das hat mich eher fertiggemacht, weil ich mir nicht vorstellen wollte, dass die beiden nackt sind und ihre Körper aneinander reiben."

„Da gebe ich dir recht", stimmte Kirsten zu. „Aber im Gegensatz zu unseren Eltern sind die beiden Süßen da nebenan jung und knackig und äußerst reizvoll."

„Trotzdem ... ich werde mich doch nicht an dem Sex meiner Tochter aufgeilen", widersprach Susanne energisch.

Kirsten ging darauf nicht ein und meinte: „Vielleicht bleibt es jetzt ja ruhig und wir können schlafen."

„Gute Nacht."

Susanne drehte sich auf die Seite und dachte über die Worte ihrer Schwester nach. Sie hatte Kirsten nicht die Wahrheit gesagt. Was nebenan im Kinderzimmer ihrer Tochter geschah, ließ sie keinesfalls kalt. Nicht selten lauschte sie den verräterischen Klängen und malte sich vor ihrem geistigen Auge aus, wie ihre Tochter und Tonja zueinanderfinden mochten, wie sie sich küssten, sich streichelten, wie ihre Seufzer zu den Berührungen und Streicheleinheiten passen mochten. Manchmal verspürte sie das gewisse Kribbeln in ihrem Leib, wenn sie nur lange genug zuhörte. Susanne hatte sich nie dazu hinreißen lassen, sich währenddessen zärtlich zu berühren, denn es käme ihr falsch vor, sich an der Lust ihrer Tochter aufzugeilen. Dennoch war ein gewisses Erregungspotenzial nicht von der Hand zu weisen. Sie hatte sich schon immer gefragt, ob Kirsten auch jedes Mal das Stöhnen mitbekam, und fragte sich, was ihre Schwester dabei empfinden mochte. Vielleicht wäre es interessant, ein eingehendes Gespräch über dieses Thema zu führen, doch nun übermannte Susanne die Müdigkeit und sie beschloss, endlich den Schlaf der Gerechten zu finden.

An nächsten Morgen war sie als Erste wach. Susanne zog sich ins Badezimmer zurück und duschte ausgiebig. In der Küche bereitete sie das Frühstück vor, backte Brötchen auf und setzte Kaffee auf. Wenig später gesellte sich Kirsten zu ihr. Von den jungen Nachtaktiven war noch keine Spur zu sehen. Susanne wollte ihre Tochter und deren Freundin in Ruhe ausschlafen lassen und las die Morgenzeitung, während sie genüsslich einen heißen Kaffee trank. Kirsten nutzte die Gelegenheit, ein entspannendes Bad zu nehmen und kehrte just in dem Moment in die Küche zurück, als Emma und Tonja verschlafen hineintapsten.

„Morgen", murmelten die beiden 18-Jährigen.

Emma und Tonja gingen in dieselbe Schule und waren seit ein paar Wochen miteinander liiert. Emma hatte Susanne vor geraumer Zeit ihre lesbischen Neigungen gestanden, und für Susanne stellte dies kein Problem dar. Zwar würde sie sobald keine Enkelkinder zu Gesicht bekommen, doch solange Emma glücklich war, unterstützte sie ihr Kind in allen Belangen.

Susanne hatte sich bis vor Emmas Partnerschaft keine Gedanken zu den sexuellen Bedürfnissen ihrer Tochter gemacht. Sie setzte voraus, dass Emma sich selber befriedigte und vielleicht auch schon Sex gehabt hatte. Mit einem Jungen oder mit Mädchen. Beides wäre kein Problem gewesen. Doch erst, als die bildhübsche Tonja, die Tochter einer Deutschen und eines Jamaikaners, auf der Bildfläche erschien, wurde sich Susanne den sexuellen Bedürfnissen ihres Kindes bewusst. Es hatte mit Händchenhalten und zärtlichen Küssen der jungen Frauen begonnen. Bald schon hatten sich Emma und Tonja in Gegenwart von Susanne und Kirsten sinnlich berührt, sich offen ihre Zuneigung demonstriert. Nicht selten schmusten die beiden auf der Wohnzimmercouch miteinander und schickten ihre Hände auf Wanderschaft, bis eine der anderen Bewohner hereinplatzte und die traute Zweisamkeit störte. Als Tonja das erste Mal bei ihnen übernachtete, dachte sich Susanne bereits, dass die beiden mehr als nur küssen und fummeln würden. Dass die Heißsporne allerdings so heftig miteinander zugange sein würden, dass man ihre Lustschreie in der gesamten Wohnung vernehmen konnte, kam dann doch überraschend. Und es verging kaum eine Übernachtung Tonjas in Emmas Kinderzimmer, bei der es nicht hoch hergegangen wäre.

Emma und Tonja nahmen nebeneinander am Küchentisch Platz. Susanne schenkte ihnen Kaffee ein und musterte die jungen Frauen. Tonja war selbst früh am Morgen eine Augenweide. Der schlanke Körper, die langen Beine, das äußerst hübsche Gesicht, eingerahmt von schulterlangen dunklen Haaren. Emmas Haut war deutlich blasser als die ihrer Partnerin. Sie hatte helle blonde Haare, die sie modisch kurz geschnitten trug. Susanne fiel regelmäßig auf, welch neugierige Blicke die Männer ihrer Tochter zuwarfen. Sie musste dann immer grinsen, wenn sie daran dachte, dass sie alle umsonst hinter dem jungen Ding herschauten. Emma und Tonja trugen kurze Nachthemden, die nur knapp über ihre süßen Hinterteile reichten. Immerhin konnten die beiden so etwas tragen, fand Susanne. Spontan fragte sie sich, ob die Zwei im Bett Kleidung am Leib hatten oder nicht vorzugsweise nackt nebeneinander schlummerten. Oder sich miteinander beschäftigten. Kirsten gesellte sich zu den anderen, und gemeinsam frühstückten sie in Ruhe. Gelegentlich sprachen sie miteinander, doch vornehmlich zogen die Vier es vor, zu schweigen.

Nach einer Weile bemerkte Susanne die schelmischen Gesichtsausdrücke bei Emma und Tonja. Zuerst konnte sie diese nicht deuten, dann vermutete sie, dass ihre Tochter und deren Freundin etwas im Schilde führten. Kurz darauf realisierte sie, dass die jungen Frauen jeweils eine Hand unter der Tischplatte verdeckt hielten. Susanne sah genauer hin und erkannte das kaum wahrnehmbare Muskelspiel an den Oberarmen der Mädchen. Susanne nahm die Situation in sich auf. Emma und Tonja saßen dicht nebeneinander. Näher, als angesichts des Platzes am Tisch nötig gewesen wäre. Sie kicherten vor sich hin, während sie in ihre Brötchen bissen oder von ihren Kaffees nippten. Und es sah so aus, als würden beide ihre Hände unter dem Tisch sachte bewegen. Plötzlich kam in Susanne ein Verdacht auf. Die machten doch nicht ... Die würden es doch nicht wagen ...? Susanne zeigte Verständnis für die jungen Liebenden. Natürlich liebten sie sich, begehrten einander und lebten ihre Lust in vollen Zügen aus. Sie hatten sich die halbe Nacht mit sinnlichen Zärtlichkeiten um die Ohren geschlagen, und man sollte meinen, dass der Hunger nach geilem Spaß für den Moment gestillt war. Dennoch sah es für Susanne so aus, als würden Emma und Tonja selbst beim gemeinsamen Frühstück die Finger nicht voneinander lassen können.

Susanne warf ihrer Schwester einen fragenden Blick zu. Kirsten biss gerade herzhaft in ihr Brötchen und erwiderte im nächsten Moment Susannes Blick. Susanne deutete mit einem Kopfnicken auf das junge Paar und hoffte, dass Kirsten verstand, worauf sie anspielte. Zunächst war Kirsten nicht im Bilde und zuckte ratlos mit den Schultern. Nach einer Weile und nach dezenten Hinweisen von Susanne richtete Kirsten ihre Aufmerksamkeit auf die Mädchen. Emma und Tonja grinsten bis über beide Ohren und schwiegen sich aus. Susanne kam es so vor, als würde Emma ein ums andere Mal kurz zusammenzucken. Dann nahm sie eine vergleichbare Reaktion bei Tonja wahr. Sie fragte sich, ob sie sich irrte oder ob die jungen Dinger sich tatsächlich nicht für eine Weile beherrschen konnten und selbst im Beisein der anderen die Hände nicht voneinander lassen konnten. Als Emma plötzlich aufschrie und von ihrem Platz aufsprang, kicherten die Mädchen vor sich hin und sahen einander anhimmelnd an. Sie wurden sich mit stummen Blicken einig und Emma verkündete: „Wir gehen jetzt duschen."

Tonja legte den Rest ihres Brötchens auf den Teller und erhob sich von ihrem Platz. Sie beeilten sich, die Küche zu verlassen, und nachdem sie verschwunden waren, tauschten Susanne und Kirsten neugierige Blicke aus.

„Was war das denn?", fragte Kirsten ihre Schwester.

„Glaubst du auch, dass die beiden da gerade etwas unter dem Tisch gemacht haben?"

„War ja offensichtlich", stellte Kirsten fest. „Aber was genau?"

„Wonach sah es für dich aus?"

Kirsten zuckte mit den Schultern. „Ich kann mich ja irren, aber für mich wirkte es so, als ob die beiden ihre freien Hände dazu benutzt haben, sich gegenseitig Freude zu bereiten."

Susanne nickte zustimmend. „Aber haben sie es so nötig, dass sie selbst am Küchentisch und vor unseren Augen ... Die haben doch die halbe Nacht lang ihren Spaß gehabt."

„Sie sind jung und genießen ihre Liebe ... und die Freuden der Sexualität", stellte Kirsten fest. „Irgendwie beneide ich die beiden."

„Ich bin ja schon froh, dass du nicht auch beim Frühstück an dir rumgespielt hast", meinte Susanne.

Kirsten blickte sie schelmisch grinsend an. „Wie kannst du dir da sicher sein?"

Susanne riss die Augen auf. Kirsten amüsierte sich über ihre Reaktion. „Keine Sorge ... Ich war anständig ... Zumindest am Küchentisch."

„Was heißt das?"

Kirsten tat geheimnisvoll und trank einen Schluck von ihrem Kaffee. „Ich sage mal so ... Vielleicht habe ich mich ja schon berührt, während du in meiner Nähe warst."

„Echt?"

Kirsten schwieg.

„Jetzt machst du mich aber neugierig."

Die Schwestern sahen einander tief in die Augen. Kirsten grinste frech und spannte ihre Schwester auf die Folter.

„Wenn du schon so dubiose Andeutungen machst, dann werde wenigstens konkret", ermahnte Susanne sie. „Andernfalls kannst du dir solche Bemerkungen schenken."

„Scheinbar ist dir noch nie aufgefallen, dass ich mich in deinem Beisein schon einmal berührt habe", gestand Kirsten lächelnd.

„Wann soll das gewesen sein?"

„Vielleicht im Bett?"

Susanne dachte nach. Sie teilte sich mit ihrer Schwester schon eine Weile das gemeinsame Doppelbett. Es war anzunehmen, dass Kirsten sexuelle Bedürfnisse hatte und denen regelmäßig nachkam. Natürlich hockten sie sich nicht ständig auf der Pelle und hatten hier und da Zeit für sich und die Gelegenheit, sich für private Augenblicke zurückzuziehen. Warum sollte Kisten im Beisein ihrer Schwester Hand an sich legen, wenn es doch ungestörte Momente geben könnte? Susanne zählte eins und eins zusammen und wagte einen Schuss ins Blaue. „Du sprichst von nachts, wenn wir zusammen im Bett sind?"

Kirsten grinste breit. „Kann schon sein."

„Und du willst mir damit jetzt verraten, dass du es dir bequem machst, während ich neben dir schlafe?"

„Ich habe keine Ahnung, ob du jedes Mal geschlafen hast, wenn ich ... wach lag und ..."

„Und dich gestreichelt hast?", ergänzte Susanne den Satz.

„Du hast also niemals bemerkt, dass ich neben dir aktiv war?"

Susanne zuckte mit den Schultern. „Wieso machst du es eigentlich nachts und nicht dann, wenn ich unterwegs bin?"

Kirsten gab nicht sogleich eine Antwort. „Vielleicht gibt es ja einen bestimmten Grund, warum ich es gerade nachts mache."

„Aha."

Kirsten wollte nicht mit der Sprache herausrücken und ließ ihre Schwester vor sich hin grübeln. Plötzlich fiel bei Susanne der Groschen. „Jetzt sag nicht, dass die Sexlaute aus dem Kinderzimmer der Grund für deine nächtliche Lust sind."

„Was soll ich sagen?", erwiderte Kirsten achselzuckend. „Du hörst ja selber, was da manchmal abgeht ... Ist es da ein Wunder, dass meine Fantasie angekurbelt wird und ich mir vorzustellen versuche, was die beiden treiben?"

„Aber sie ist deine Nichte."

„Na und?", verteidigte sich Kirsten. „Sie ist deine Tochter und du hörst sie auch stöhnen ... Und jetzt behaupte ja nicht, dass dich die Seufzer kaltlassen."

Susanne blickte verlegen auf ihren Teller. Dann sammelte sie sich und hielt Kirstens bohrendem Blick stand. „Wenigstens spiele ich nicht an mir rum, während ich lausche."

„Du gibst aber zu, dass du lauscht."

„Da kann man ja auch schwer weghören", gab ihre Schwester zu.

„Also haben wir beide vielleicht wach gelegen und Emma und Tonja nebenan belauscht ... Und du hast trotzdem nicht mitbekommen, wie ich mir hin und wieder etwas Spaß gegönnt habe?"

„Vielleicht hast du dir ja Mühe gegeben, leise zu genießen", mutmaßte Susanne.

„Zumindest war ich nicht so laut wie deine Tochter", erwiderte Kirsten grinsend. „Meinst du, die stehen in diesem Moment zusammen unter der Dusche und treiben es miteinander?"

Susanne warf ihr einen ermahnenden Blick zu. Dann musste sie selber schmunzeln. „Wahrscheinlich ... So jung und geil möchte ich auch mal wieder sein."

„Nimmt das nicht langsam nymphomane Züge an?"

„Meinst du?"

„Wie oft machen die es, wenn Tonja hier übernachtet?", fragte Kirsten nach. „Drei oder vier Mal ... Oder häufiger?"

Susanne malte sich spontan aus, wie ihre Tochter mit ihrer attraktiven Freundin gemeinsam unter dem herabprasselnden Wasser in der Dusche stand. Ob sie sich gegenseitig einseiften? An intimen Körperstellen? Kniete eine vor der anderen und beschäftigte sich intensiv mit dem Intimbereich der anderen? Setzten sie nicht nur ihre Hände ein, um sich zu reizen und zu liebkosen? Susanne spürte ein wohliges Kribbeln durch ihren Leib fahren. Sie erschrak und schüttelte sich. Sie richtete den Blick auf ihre Schwester, die sie neugierig betrachtete. „Was denkst du?"

„Nichts ... Es ist nur ... Ach ich weiß auch nicht."

Susanne stand auf und nahm sich Kaffee nach. Sie blieb an der Küchenzeile stehen und trank hastig. Kirsten beäugte sie neugierig und meinte: „Ist dir das jetzt peinlich, dass wir uns darüber unterhalten?"

„Wir haben uns zuvor noch nie über so indiskrete Dinge ausgetauscht", stellte Susanne fest.

„.Warum eigentlich nicht?"

„Ist ja auch eher etwas Persönliches."

„Wenn es persönlich wäre, würden die beiden Liebenden besser darauf achten, dass man ihre Lustlaute nicht so deutlich in der ganzen Wohnung vernehmen kann", erklärte Kirsten lächelnd.

„Ist ihnen bestimmt gar nicht bewusst."

„Oder es ist ihnen egal, ob wir sie hören können."

„Glaubst du, die machen das absichtlich, damit wir es mitbekommen?", wagte Susanne einen Schuss ins Blaue.

„Kann schon sein ... Vielleicht macht es sie ja an, zu wissen, dass sie heimliche Zuhörer haben."

Susanne nickte zustimmend. „Deshalb vielleicht auch das vorhin am Küchentisch ... Vielleicht turnt es Emma und Tonja ja an, etwas zu riskieren und mit dem Feuer zu spielen."

„Wer weiß, ob die beiden nicht auch außerhalb der Wohnung ihren Spaß suchen und dabei sehr riskant vorgehen", warf Kirsten ein.

„Wie zum Beispiel?"

„Na ... möglicherweise spielen sie nicht nur in der Wohnung aneinander rum, sondern auch im Bus, im Park ... in der Schule."

„Findest du nicht, dass jetzt die Fantasie ein wenig mit dir durchgeht?"

„Wieso?", entgegnete Kirsten. „Wenn Emma und Tonja so geil aufeinander sind, glaube ich kaum, dass sie den langen Schultag überstehen, ohne sich zwischendurch gegenseitig an die Wäsche zu gehen ... Vielleicht ziehen sie sich in der Pause ja auf die Mädchentoilette zurück und schieben eine schnelle Nummer miteinander."

Susanne stellte sich dieses Szenario bildlich vor. Sie konnte es nicht gutheißen, dass ihre Tochter in der Schule Dingen nachging, die definitiv in die heimischen vier Wände gehörten. Dennoch übte die Vorstellung einen besonderen Reiz bei ihr aus. Das Kribbeln zwischen ihren Schenkeln wurde stärker und langsam aber sicher unerträglich.

swriter
swriter
1,593 Anhänger