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Der Spielzeugmacher Teil 01

Geschichte Info
Geschichten aus alter Zeit.
8k Wörter
4.6
68.7k
10

Teil 1 der 4 teiligen Serie

Aktualisiert 07/13/2022
Erstellt 05/11/2014
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Wespe
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1678. In der kleinen Grafschaft Pyrmont wütete noch immer die Pest.

Auch Martin, eben 19 Jahre alt, hatte vor nicht lang vergangener Zeit seinen Vater zu Grabe tragen müssen.

Nun hatte es im kalten, dürren Winter auch seine kleine Schwester dahingerafft.

Allein mit seinem Mütterlein teilte er sich jetzt sein kleines Bauernhaus.

Trotz all des Jammers beschloss Martin im Lenz des neuen Jahres, ein Weib zu freien. Er würde für sie sorgen können, denn satt wurden sie, die Hafergrütze, welche die alte Frau zu kochen verstand, füllte den Magen und stärkte die Muskeln.

Anwärterinnen gab es freilich genug. Die Mägde im Dorfe gierten sich bei seinem Anblick immer gern die Augen aus dem Kopfe und selbst gestandene Bäuerinnen ließen keine Gelegenheit aus, ihm deutlich zu machen, dass er als Mannsbild gerade recht für sie wäre.

Martin aber hatte sich schon lange verliebt. Seine Braut sollte Sophie aus dem benachbarten Dorfe sein.

Sophie, seine Sophie, schon morgen würde er den alten Ackergaul vor den klapprigen Wagen spannen und endlich bei ihrem Vater vorsprechen, die Mitgift zu verhandeln und sich das Ja-Wort zu holen.

Sollte dieses Jahr endlich ein glückliches werden?

So viel Leid hatten die Letzten gebracht, so viele Tränen waren geflossen.

Am nächsten Tage, eben als der Gottesdienst beendet war, fuhr er über die sandigen Wege, hin zu Sophies Elternhaus.

Ihr war nur noch der Vater geblieben, nach dem Tod der Mutter kümmerten sich aber zwei noch unverheiratete Schwestern um ihn, sodass Martin keine Sorge tragen musste, dass es ihm verwehrt würde, Sophie zu freien.

Voll freudiger Erwartung empfing ihn seine Schöne bereits auf der Dorfstraße und geleitete ihn in das dunkel anmutende, etwas stickige Bauernhaus.

Hans, Sophies Vater, bot Martin einen Krug mit frisch gemolkener Milch an, welche der Bursche in einem Zuge hinunter stürzte.

Die dann folgende Unterhaltung erfüllte schnell ihren Zweck.

Die Hochzeit durfte sein, die Mitgift aber musste klein ausfallen. In Zeiten wie diesen hatte kein Bauer auch nur eine Gans zu verschenken, die Abgaben an die Grafschaft drückten allen auf den Schultern.

So war Martin mit einem Zicklein und einer kleinen Stiege Hausrat einverstanden.

Die Zeremonie sollte noch in diesem Monat stattfinden.

Ein halbes Jahr später:

Kalt pfiff der Novemberwind über die nun kahlen Felder.

Martin stemmte sich hart dagegen an und versuchte, so schnell wie möglich nach Hause, ins Warme und zu seinem geliebten Weib zu gelangen.

Wie er die Fahrten zum Markt in die Stadt verabscheute!

Die Menschen dort waren ihm so fremd, so wundersam in ihrer Art sich zu kleiden und zu reden.

Aber er musste alle paar Monate diesen Weg gehen, um die Schnitzereien zu verkaufen, die er abends am Feuer, wenn das Tagewerk vollbracht war mit geschickten Händen schuf. Es war ein Zubrot um die Familie vor Hunger zu schützen.

Er schüttelte sich, als könne er auf solche Weise die Erinnerungen an diesen Tag aus seinem Kopf fegen.

Lieber träumte er von seiner Schönen, die ihn sicher mit einer heißen Brühe empfangen und ihn später mit ihrem weichen Körper warmhalten würde.

Genüsslich erinnerte er sich an die letzte Nacht.

Wie schön sah seine Sophie aus, wenn sie sich im Schein des verglimmenden Holzfeuers voller Hingabe an ihn schmiegte, mit ihren zarten, feingliedrigen Händen über seine Brust, hin zu seinem Bauch, bis zu seinem starken Gemächt streichelte.

Er liebte es, wenn sie sich Minuten später auf ihn nieder ließ, voller Hingabe seine Männlichkeit in ihre nasse Grotte führte und sanft auf ihm zu reiten begann.

Ihre jungen, festen und dennoch weichen Brüste schwangen in der Melodie ihrer Bewegungen und schienen nach seinen Händen zu rufen, damit er sie streicheln, kneten und liebkosen sollte.

Es klang wie der Gesang von Engeln in seinen Ohren, wenn seine Liebste leise ihre Lust in sein Ohr hauchte, ihr heißer Atem schneller und schneller ging, bis ihr Inneres schmachtend und mit wilden Zuckungen seinen Lustspeer umfing und sie sich ihrem Manne ganz und gar hingab, leidenschaftlich mit ihm vereinigte.

Sophies Bauch war im 5. Monat ihrer Schwangerschaft schon nicht mehr ganz flach, aber das störte Martin nicht. Er freute sich auf sein Kind und die Milch, die sie ihn sicher auch kosten lassen würde. Schon jetzt sonderten ihre großen dunkelroten Nippel kleine weiße Tröpfchen ab, wann immer sie erregt war und Sophie erlaubt ihm mit Wonne, diese weg zu küssen und sich dabei fordernd an ihren Brüsten festzusaugen.

Martin lächelte trotz der Kälte vergnügt vor sich hin.

Er hatte es mit seinem Weibe gut betroffen, war ein glücklicher Mann.

Allerdings war er ein wenig in Sorge um seine Gesundheit.

In den letzten Wochen fühlte er immer wieder einen stechenden Schmerz in der Lendengegend, besonders im Zustand beginnender Erregung.

Aber noch wollte er nicht den fahrenden Medicus aufsuchen, der immer am Anfang eines neuen Monats durch sein Dorf zog.

Noch tat sein Prügel den Dienst, welcher von ihm verlangt wurde, auch wenn es ihm gelegentlich schwer fiel, sich zur vollen Größe aufzurichten.

Erst letzte Woche hatte er mit Gernot, dem alten Schäfer gesprochen und auch der hatte ihm versichert, dass der Schmerz kein Anlass zur Sorge war. Es sei durch die Anwesenheit eines Weibes auf seinem Strohsack gekommen, meinte er. Die große Nachfrage nach neuem Wichssaft hatte er ihm erklärt,war die Ursache, praktisch eine Art Muskelkater,nichts Ernstes.

Und dennoch...in Zeiten wie diesen, wo die Menschen an den unerklärlichsten Krankheiten starben und Hexenweiber in jedem Dorfe ihr Unwesen trieben, musste man vorsichtig sein!

Bei diesen Gedanken war er mit einbrechender Dunkelheit am Rande seines Weilers angekommen. Noch einmal erhöhte er sein Schritttempo um dann an der nächsten Ecke endlich sein Häuschen zu sehen.

Wie er erwartet hatte, stand Sophie, in ein wollendes Tuch gehüllt am Gartenzaun und hielt besorgt nach ihm Ausschau.

Glücklich und müde schloss er die Liebste in seine starken Arme und ging rasch mit ihr ins Haus, sich aufzuwärmen und auf dem schnellsten Wege mit ihr auf sein Schlaflager zu gelangen.

Heute Nacht allerdings sollte es kein Vergnügen für Martin geben.

Auch wenn seine Sophie wie in jeder Nacht ihre Willigkeit, sich mit ihm zu vereinigen bekundete, auch wenn die kleinen Milchbäche aus ihren immer größer werdenden Schwangerschaftsbürsten herab rannen, selbst als sie seine Rute zärtlich und liebevoll an ihre Lippen führte und diese mit ihrer heißen Zunge sehnsüchtig umspielte, blieb er heute schlaff und ohne jede Kraft.

Dafür nahm der Schmerz in den Lenden und seinem Schoß mit Gewalt zu und forderte ihm ein ums andere Mal ein gequältes Stöhnen von seinen Lippen.

Am anderen Morgen, als Sophie im Stall mit dem Melken der einzigen Kuh beschäftigt war, sprach Martin mit seiner Mutter.

Die Alte hatte noch immer ein gutes Gehör und wohl unterschieden, dass die Geräusche, die in der letzten Nacht von der Schlafstatt der jungen Leute in ihre Kammer drangen, nicht gleicher Natur waren als sonst.

Besorgt schaute sie den letzten, ihr noch gebliebenen Buben an und hörte aufmerksam zu, als dieser ihr sein Leid klagte.

"Die Kräuterfrau musst du besuchen", war der Rat, den sie ihm geben konnte. "Sei nicht Bange zu ihr zu gehen, auch wenn sie als Hexe von vielen im Dorfe verschrien ist. Sie kennt die rechten Kräuter und kann dir zu den Salben raten, die dich wieder gesunden lassen! Begegne ihr nicht mit Abscheu und bring ihr einen Laib Brot und ein Stück vom Speck, der noch im Räucherofen hängt, das wird sie willig machen, dir zu helfen."

Martin war nicht glücklich mit der Antwort, hatte er doch von Johanna, dem am Waldrand lebenden Kräuterweib, schon so viele schlimme Geschichten gehört.

Bei Vollmond hatte man sie schon auf dem Besen über den Weiler reiten sehen, offen soll sie ihr langes, feuerrotes, gewelltes Haar wie eine Feuersbrunst hinter sich hergezogen haben.

Die Missernten der letzten Jahre sollen auf ihre Verwünschungen zurückzuführen sein, weil sie die Bauern verfluchte, welche sie gelegentlich als ungebundenes Weib zu einem Stelldichein aufsuchten und ein Nein von ihr nicht akzeptieren.

Vieh starb an aufgeblähten Bäuchen, wann immer ein betrunkener Knecht sie des Nachts, nur in ein durchsichtiges Tuch gehüllt, am Stall vorbeischleichen sah.

Aber der verzweifelte Mann wusste, wenn ihm jemand helfen konnte, dann diese ungezähmte, wilde, fremde Frau.

Also machte er sich nach einer großen Schüssel kräftigender Hafergrütze, mit laut klopfendem Herzen auf den Weg zum Wald.

Der Weg dorthin war zwar nicht weit, dafür aber auch nicht weniger beschwerlich. Martin musste den gefährlichen Sumpf, der immer wieder blubbernd und rülpsend, die toten Körper lang vermisster Mitglieder der Dorfgemeinschaft freigab, durchqueren.

Nebel lag träge über dem kalten, stinkenden Wasser und zog sich in zähen Schwaden über die karge Landschaft.

Das Knacken eines jeden dürren Astes auf seinem Weg schien so weit zu schallen, das er sich gewundert hätte, Johanna mit seinem Besuch zu überraschen.

Er versuchte seine Angst nieder zu kämpfen und hielt sich an dem Bündel fest, welches seine Mutter ihm für die Kräuterfrau gepackt hatte.

Endlich erreichte er die aus Lehm und Holz gebaute, jammervolle, kleine Hütte.

Rauch stieg aus dem notdürftigen Blätterdach hervor, ein Zeichen, dass das Weib zu Haus sein musste.

Es war nicht nötig, an die klapprige Tür zu klopfen, denn noch ehe er auch nur seine Hand hätte heben können, stand Johanna mit zornigem Gesicht vor ihm.

"Was willst du?", keifte sie ihn an und warf energisch eine feuerrote Haarlocke in den Nacken, die sich in ihrem Gesicht verfangen hatte. "Gibt nichts, was du von mir fordern könntest, das du nicht auch bei jeder fahrenden Hure bekommst!", schimpfte sie weiter und verstellte ihm den Weg in ihre Kate.

Martin war unsicher, wusste nicht, wie er sich dieser jungen Frau gegenüber, die für ihn eindeutig eine Hexe war, verhalten sollte.

Leise stammelte er vor sich hin: "Die Mutter schickt mich. Sie meint, ihr könnt mir helfen, meine Schmerzen verschwinden zu lassen, die mich in den letzten Wochen so peinigen."

"Helfen soll ich?", entgegnete Johanna voller Hohn. "Helfen? Einen wie dir? Voll gefressen und mit Haus und Hof gesegnet? Einen, der des Nachts in meine Hütte schleichen will, den Wanst und den Geist voll mit gebranntem Fusel, stinkend und sabbernd voller Gier nach meinem Fleisch? Einen, der mich mit Gewalt nimmt und nicht auch nur einen Klumpen saures Brot danach auf meinen Tisch wirft?"

Sie schnaubte wütend und voller Abscheu.

Martin senkte verschämt seinen Blick.

"Nie hatte ich solche Absichten, Johanna. Ich bin ein treues Mannsbild, glücklich gebunden an das Versprechen, welches ich meinem Weib vor 6 Monaten gab. Ich habe eine Gabe für euch und bitte euch noch einmal, mir zu helfen."

Mit diesen Worten öffnete er schnell das Leinentuch, um Johanna zu zeigen, dass es ihm ernst war.

Der Duft des Specks zog in ihre Nase und ihr knurrender Magen ließ sie milder gestimmt werden.

"Komm herein, lass dich auf der Bank in der Ecke nieder, ich will schauen, was ich für dich tun kann.", knurrte sie.

Martin setzte sich, nicht ohne vorher sein Bündel offen und gut sichtbar, auf den schmutzigen alten Holztisch in der Mitte der Kate zu legen.

Johanna stellte sich nah vor Martin und schaute zu ihm herunter.

"Was ist es, das dich quält?", fragte sie nun mit rauer Stimme.

Er erhob sich und wollte den Strick, welcher seine Hose über den Hüften hielt, öffnen.

"Lass den Unfug!", keifte die Kräuterfrau. "Weißt von nichts, oder? Ich kann in deinen Augen sehen, wie ich dir helfen kann. Setz' dich wieder und schau mich an!"

Martin schluckte trocken, war er doch froh, seine traulichen Stellen nicht vor dieser Frau offenbaren zu müssen.

Andererseits ließ ihn die Nähe zu diesem impulsiven, eigentlich wunderschönen Weibsbild unruhig werden.

Schon zog sich wieder der bekannte Schmerz in seine Lenden, aber er hob gehorsam den Kopf und schaute Johanna direkt in ihre großen, grünen Augen.

Sie trat noch einen Schritt näher zu ihm heran. Ihre Brüste, die nur gehalten von der Schnürung ihres Kleides, mit jeder ihrer Bewegungen wogten, streiften nun geradezu herausfordernd sein Kinn. Hitze machte sich in ihm breit, der Lendenschmerz nahm rasch weiter zu.

Johanna aber schaute ihn genau an, zog mit Daumen und Zeigefinger erst sein rechtes, dann sein linkes Auge weit auseinander und murmelte indessen für ihn unverständliche Worte.

"Du wirst es schwer haben während der nächsten Monate.", erklärte sie ihm dann unverblümt. "Schmerzen wirst du aushalten müssen. Beulen, überall an deinen Beinen, werden dich nicht schöner werden lassen. Dein Weib wird traurig, mit Augen ohne Glanz in die Welt blicken, da ihr der Liebste des Nachts schmerzlich fehlen wird. Aber du kannst geheilt werden."

Martin sah die Kräuterfrau mit angsterfüllten Augen an.

"Was ist es Johanna? Was hat sich in meinen Körper geschlichen und lässt mich wie einen greisen Mann neben meiner jungen Frau jammernd im Bette liegen?", fragte er voller Verzweiflung.

"Es ist wie ein Teil der Pest." erklärte sie ihm wissend. "Nicht die ganze Krankheit, nur ein Teil hat sich deiner bemächtigt. Ich kenne ein Kraut, du musst einen Aufguss davon zubereiten, ihn eine Nacht zugedeckt ruhen lassen und am Morgen wieder über dem Herdfeuer erhitzen und fast kochend, in einem Zuge, in deinen Leib schütten. Dazu die Salbe, die ich aus dem Fett des Bibers und dem gleichen Kraut bereite. Trage sie jeden Abend auf die Beulen auf, welche sich in den nächsten Tagen zeigen werden.", riet sie ihm zu.

"Gut.", entgegnete Martin, "Aber was kann ich tun, das meine Sophie nicht in Schwermut gerät, gerade jetzt, wo unser Kind in ein paar Monaten auf die Welt kommen wird, will sie mich in jeder Nacht, ihre Lust auf einen gestandenen Mann ist größer denn je!"

Johanna überlegte.

Der Duft des Specks zog sich überdeutlich durch den gedrängten Raum und schien sie milde zu stimmen.

Vielleicht war es auch Martins respektvolles Verhalten ihr gegenüber, das sie sagen ließ: "Ich weiß ein Ding, das dein Weib befriedigt bleiben lässt. Aber es ist unkeusch und der Gebrauch, sollte jemand davon erfahren, wird mich und euch beide auf den Scheiterhaufen bringen. Die Pfaffen verdammen es, auch wenn es die Nonnen in den Klöstern eigenhändig huldigen, die Männer im Dorfe würden mir die Hütte niederbrennen, wenn sie auch nur den Hauch eines Wissens davon hätten!"

Johanna senkte ihren Kopf als wüsste sie, dass sie einen Fehler begangen hatte, Martin hingegen hob den seinen, neugierig und wissen wollend.

"Was ist es Johanna?", stieß er verzweifelt hervor. "Ich muss es wissen, muss es haben, für meine Sophie, für mein Glück!"

Das Kräuterweib zögerte noch einen Augenblick, als wäre sie sich noch immer nicht sicher, Martin trauen zu können.

Endlich stand sie auf und holte ein altes Buch aus einem der noch älter scheinenden Regale.

Staub überzogen war es, vergilbt und sicher schon um die 100 Jahre alt.

Sie öffnete es und zeigte Martin verschlissene, von Motten angefressene Buchseiten:

Was sah er?

Bilder, so klar gezeichnet, so offen, wie er sie nicht vermochte zu träumen:

Ein Stück Frau, welches von Anbeginn verboten war, das sündige Fleisch schlechthin.

Aber es lag in der alten Schrift nicht so vor ihm, wie es in all den von der Kirche erlaubten Büchern zu sehen war - keusch, rein und ohne Wahrheit...Nein, er sah eine Möse, dick und geschwollen, geil und aufklaffend, geschaffen, um ihn die weibliche Lust zu offenbaren!

Dieses Buch zeigte eine Furt, eine Fotze, wie er sie bisher in ihrer Deutlichkeit nur und allein bei seiner Sophie gesehen hatte wenn er sie reizte und ihr Höhepunkte verschaffte, genauso... lustvoll und sündig!

Die Worte welche er zu diesen prächtigen Bildern las, brannten sich geradezu schmerzvoll in sein Herz:

"Du willst ihre Lust?

Du willst sie in Ekstase tanzen sehen, als wäre sie die Braut des Satans in der höllischen Hochzeitsnacht?

Nimm Maß an ihr!

Führe ihr zu Anfang deine Finger ein, aber gekrümmt wie einer, der geplagt wird von der Gicht. Kräftig, nicht mit allzu großer Zärtlichkeit!

Bestimme über ihre Schreie!

Unterscheide zwischen ihrer Wonne und ihrem Vergehen!

Merke dir exakt den Punkt, welchen du berührst, wenn sich ihre Augen weiten, genau den, an welchem ihre Atmung stillsteht!

Zähle an deinen Fingergelenken und an den Schwielen deiner Hände trefflich genau, wie tief du in ihr warst, als sie stöhnte, als sie schrie. Merke den Tonfall, wenn es im Gegensatz zu allem geschah, was die Liebste bisher in euren Nächten tat.

Hab acht: Miss nur dann, wenn du den weißen Schleim, den du, wenn du gut warst, ins Freie trägst, nur das Nasse gilt, welches du mit deinen Händen auffängst, als du dem Weibe mit Diensten wie diesen nahe kamst.

Die Weiber lügen, nicht anders, als du als Mann es tust! Aber ihr Körper vermag dies nicht, wie es auch der Deinige nicht vermag.

Vergiss nie: Alle werden sie anders gebaut sein, alle eine unterschiedliche Gabe von dir fordern.

Die eine wird dir sagen, das sie eine Lustperle hat, die du bedienen sollst, die andere wird wollen, das es dieser kleine faltige Punkt , tief in ihrem Inneren ist, die Nächste, das sie pissen muss, all ihren Saft für dich und diesen Moment aufgehoben hat.

Eine Andere kann sein, dass sie einen Prügel in ihrem Darm will oder gleich zwei, einen im Vorder- einen im Hinterstübchen.

Weibsbilder - allesamt dem Satan verurteilt, sobald man sie wissen lässt, was Geilheit ist.

Aber am Ende, wenn du den Lustspeer geschaffen hast, aus deinen Händen entlassen, geschnitzt deinem Wissen entsprechend, werden sie alle glücklich sein.

Wenn du ihnen ein solches Werkstück baust, eines, das ihren unterschiedlichen Leibern gerecht wird, bereit, dir und jenen Weibern den Dienst zu leisten, den sie fordern, eines, das ihrer Sehnsucht entspricht , wirst du alle Güter fordern können, alle Macht, welche das jeweilige Frauenzimmer begleitet, an dich reißen können."

Martin verstand die Worte noch nicht, welche er mit zittrigen Händen las, aber Johanna, die das Buch kannte, mahnte ihn, die Seiten umzublättern.

Nun zeigten die Bilder einen Querschnitt, grausam schien er, als hätte der Satan selbst ein Weib aufgetrennt und in der Hälfte geteilt um sichtbar zu machen, was die Hülle aus Fleisch und Haut sonst verbarg.

Mit roter Farbe waren die Lustorte markiert, die Martin als Mannsbild wissen musste, die, welche den Lustsaft der Frauen zum Fließen brachten.

Er schaute kurz auf seine Hände, dachte darüber nach, ob er den Mut finden würde, so in seine Sophie hineinzustoßen, wie das Buch es von ihm verlangte.

Aber hatte er eine Wahl?

Seine Krankheit würde ihn als Kerl untauglich für die nächsten Monate in der Welt belassen, würde ihn hindern, als Ehemann tauglich und von Nutzen zu sein.

Was also sollte er anderes tun, als die verworrenen Wege, welche das Buch ihm aufzeigte, zu gehen.

Johanna blätterte erneut eine andere Seite auf.

Nun schaute Martin mit noch größeren Augen auf die Skizzen, die vor ihm lagen.

Da war ein Zapfen, geschnitzt und glatt gedrechselt aus purem Holz, versehen mit vielen kleinen Zahnrädern, die aus dem Inneren dieses Gerätes zu kommen schienen und aussahen, als könne man das Innenleben von diesem Ding dazu bringen, sich zu bewegen, gleich der Spieldosen, die er schon für unerschwinglich viel Geld auf dem Markte in der Stadt gesehen hatte.

Beulen erhoben sich von dem Holz, bei einem reihum, auf dem anderen sanft ansteigend, dem Nächsten eher in der Form der Rückenflosse eines Fisches.

Ein anderer dieser fremden Zapfen hatte in etwa der Mitte einen weiteren, kleineren Spund, in dessen Mitte wiederum war eine gewölbte, drehbare Scheibe angebracht.

Wespe
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