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Der Vampir Ch. 02

Geschichte Info
Flucht und Verführung.
3.3k Wörter
4.42
36.3k
5
Geschichte hat keine Tags

Teil 2 der 4 teiligen Serie

Aktualisiert 10/02/2022
Erstellt 12/31/2008
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+Susan+

Ich bin kein Mensch, der bettelt. Ich flehe nicht. Ich frage nicht nach Geld oder Brot. Wenn ich Hunger habe, nehme ich mir Essen. Wenn ich durstig bin, trinke ich. Ich brauche niemanden. Alle, die ich kenne, hat der Tod bereits ereilt.

Als sich sein Knie zwischen meine Beine drängt, klinkt sich mein bewusstes Denken aus. Mein Überlebenswille bricht durch. Ich bin ein kleines, unschuldiges Mädchen, aber ich habe im Armenhaus überlebt, habe nachts schlafen können, obwohl ich Dinge gesehen habe, die einen Menschen keine ruhige Minute mehr gönnen. Dieser Überlebenswille, dieses reine instinktive Handeln hat mich zig Male davor bewahrt, vergewaltigt zu werden.

Ich lebe in London. Ich bin eine sehr junge Frau. Ich weiß, was es heißt zu überleben in dieser dreckigen Stadt.

Meine Hand schießt ganz automatisch in die Höhe. Die Klinge glitzert einen irrsinnigen Moment im flackernden Licht des Kaminfeuers. Meine Augen nehmen den Glanz wahr, mein Hirn verarbeitet die Information nicht. Instinkt. Überlebenswille. Klinge. Angst.

Ich steche zu. Das Metall gleitet mit einem Knirschen durch seine Haut, dringt durch sein Fleisch, trifft auf Knochen, bohrt sich zwischen seine Rippen, hinein in seine Organe.

Blut fließt über seinen Rücken, seinen Nacken, tropft in mein Gesicht. Ich fühle die Feuchtigkeit nicht. Instinkt. Überleben.

Dann sackt sein Körper zusammen. Ich krieche unter ihm hervor. Es geht ganz leicht. Mein Körper ist gefüllt mit Adrenalin und purer Energie.

Nackt gehe ich durch das Schlafzimmer, öffne die Tür zu seinem Ankleideraum. Mechanisch und effizient ziehe ich mir ein Kleid an, das zwischen hunderten Anzügen hängt. Angezogen gehe ich wieder hinaus auf den Flur.

Ich höre seinen Schrei.

Ich gehe den Flur entlang. Überall Kronleuchter. Dekadent. Wunderschön. Ich steige die Treppe hinab. Links von mir Gekicher.

Ich gehe darauf zu. Ich durchquere ein Esszimmer. Wofür braucht ein Vampir ein Esszimmer? Die Tür zur Küche ist nur angelehnt. Ich gehe hindurch. In der Küche stehen zwei Männer und eine Frau. Sie sind nackt. Sie kichern, bemerken mich nicht. Ich husche an ihnen vorbei durch die Küchentür. Ich bin draußen.

Meine nackten Füße treffen auf Schnee. Ich steige die Treppen hinab, stehe im Garten auf der gepflegten, eisbedeckten Rasenfläche. Dann renne ich los. Mein Atem hat sich nicht mal beschleunigt, als ich am Ende der Straße ankomme. Mein Kleid ist am Saum völlig durchnässt, im Nacken ist es nicht geschlossen. Es klafft am Rücken auf. Schneidende Kälte kriecht über meinen Rücken, ich fühle sie nicht.

Meine Füße tapsen automatisch weiter. Ich renne zu den Docks. Ich weiß nicht warum. Dort wird mir niemand helfen. Ich muss weg. Weit weg. Das Land verlassen.

Amerika, das gelobte Land. In Irland herrscht eine Hungersnot. Selbst ich hatte davon gehört.

Ich muss zu den Docks, um mir eine Überfahrt zu besorgen. Doch woher das Geld? Woher das Geld?

Ich stehe mitten auf der Straße, als mein Hirn wieder arbeitet. Meine Hände zittern unkontrolliert. Ich betrachte sie verwirrt. Blut ist an meinen Fingern. Ich schmecke Blut auf meinen Lippen. Wo bin ich? Ich erinnere mich an eine Flucht. Ja, ich war gerannt. Wie lange ist das her? Mein Atem geht so ruhig, als hätte ich nur einen Spaziergang gemacht. Auch meine Füße schmerzen nicht, obwohl ich mit meinen nackten Füßen im Schnee stehe. Ich trage ein wunderschönes Kleid. Es ist blau, tiefblau. Wie es die Damen in den Zeitungen. Wie die Ladys auf den Galen und Festen.

Ich liebe dieses Kleid.

Ich greife mit den Fingern in den Stoff und schwinge ihn hin und her. Dann macht automatisch meine Hüfte mit. Schwing-Schwing. Schwing-Schwing.

Seht mal, wie das schwingt! will ich rufen, weiß es aber besser und halte den Mund. Ein Mann kommt um die Ecke, er wankt, hält sich an der Mauer fest, dreht sich leicht. Beginnt zu kotzen.

Schwing-Schwing.

Seht mal! Seht mal! Hui, ist das schön!

DU DREHST DURCH, sagt jemand.

Ich drehe mich um. Niemand da. Ich drehe mich wieder. Ich bin allein. Durch das Drehen schwingt mein Rock.

Seht mal!

REIß DICH ZUSAMMEN.

„Ich mag nicht!“, rufe ich zurück.

JETZT REIß DICH ZUSAMMEN!

Ja, reiß dich zusammen, Susan, befehle ich mir plötzlich. Alles ist in Ordnung. Du musst nur fliehen. In Amerika kannst du durchdrehen. Dann kannst du einfach alles rauslassen. Doch jetzt musst du rational sein. Denke dran, du brauchst Geld. Wie kriegst du auf die Schnelle Geld? So eine Reise ist teuer.

Der kotzende Mann dreht sich wieder von der Wand weg, sieht mich erstaunt an. „Hei, Hure! Willst du ein paar Pennys verdienen?“

„Ja.“, sagte ich sofort und gehe auf ihn zu.

„Hast du ein Zimmer?“

Hab ich ein Zimmer? Ich krame nach einer Antwort. „Nein, meine... Freundin belegt es gerade.“

Der Betrunkene lacht. „Ich habe auch keins. Heb deine Röcke, ich ficke dich an der Wand.“

„Ja.“, stimme ich zu und folge ihm ein paar Schritte in eine dunkle Gasse. Bewusstes Denken und Instinkt mischen sich. Ich kann nicht denken.

Er öffnet an seiner Hose die Lederklappe, die sein Gemächt schützt und greift nach meinem Schwing-Schwing-Rock. Will ich das? Ich brauche Geld.

Der Mann hustet, muss sich einen Moment an der Wand festhalten, bis sich die Krämpfe beruhigen, dann fasst er wieder nach mir.

„Roch hoch. Beine breit.“

Achso, ja, natürlich.

Ich hebe leicht meinen Rock. Sein saurer, fauliger Atem schlägt mir entgegen. Übelkeit hebt meinen Magen. Ich drehe das Gesicht weg. Ich brauche Geld. Amerika. Warum will ich dahin? Flucht, richtig. Aber wovor?

Mein Rock wird höher gezogen. Eiskalte Luft umweht meine Beine.

Dann ist der Mann weg. Einfach weg.

„Wusch“, mache ich. Ja, wusch und er ist verschwunden.

„Wusch?“, fragt eine dunkle Stimme an meinem Ohr.

Er ist es. Das Monster. Darum die Flucht. Darum das Messer. Darum das Blut. Darum das Kleid. Darum das Geld. Darum Amerika.

Nichts hat funktioniert. Das Kleid fällt raschelnd zurück zu meinen Knöcheln. Er nimmt meine Hand, verschränkt meine Finger mit seinen. Seine Hand ist ganz warm. Sie fühlt sich wunderbar an. Wir gehen gemeinsam aus der Gasse heraus. Keine Gewalt, nur ein liebevoller Druck auf meiner Haut zeigt mir, wohin ich gehen muss. Ich gehe mit. Mein Kleid schwingt bei jedem Schritt.

Ich lege den Kopf in den Nacken und schließe die Augen, während er mich sanft zurück führt.

„Ich habe von deinem Blut getrunken.“, stellt er schließlich fest. „Du bist untrennbar mit mir verbunden. Wenn du fliehst, Susan, werde ich wissen, wo du bist. Wenn du flüchtest, meine Kleine, wirst du den Verstand verlieren, dein Blut sträubt sich, mich zu verlassen. Du funktionierst nur noch, wenn ich in deiner Nähe bin, sonst bist du nicht mehr in der Lage einen klaren Gedanken zu fassen.“

„Natürlich.“, sage ich.

Mir wird schwindelig. Blut rauscht träge durch meine Adern. Mein Herz schlägt langsamer. Ich atme ruhiger. Ich schlafe ein.

***

Als ich wieder erwache, liege ich wieder in der dicken Matratze. Sie ist weich und fest zugleich. Sie schmiegt sich in meine Kurven. Es ist warm und behaglich. Wundervoll behaglich. Das rote Licht des flackernden Kaminfeuers wärmt und erhellt die Dunkelheit hinter meinen geschlossenen Lidern. Es ist der Himmel. Der Himmel auf Erden.

Ich liege auf der Seite, eine warme Brust schmiegt sich an meinen Rücken. Träge drücke ich mich fester an diesen wunderbaren Heizkörper.

Eine große Hand liegt auf meiner nackten Taille und zieht gemächlich Kreise. Die Fingerspitzen gleiten über die Linie meiner Hüfte, meiner Taille, über meine Achsel zu meinem Hals.

Ich erschaudere wohlig.

Die Finger kehren um, liebkosen den Weg zurück zu meiner Hüfte.

Ich schlage widerwillig ein Auge auf.

„Sch...“, macht er und hält mich fest, als erwarte er, dass ich wieder gehe. Dann wird sein Griff sanfter, er streichelt wieder. „Sieh hin.“, fordert er mich sanft auf. Seine dunkle Stimme füllt mein Ohr.

Ich öffne nun beide Augen, sehe es.

Eine junge Frau, ein Mädchen, liegt nur einen Meter von mir entfernt auf dem Bett. Erst jetzt bemerke ich, dass die Matratze leicht bebt. Ich kenne das Mädchen. Ich hab sie kichern sehen, in der Küche, bei meiner Flucht.

Sie ist ganz nackt, ihre helle Haut glänzt feucht im schimmernden Licht des Feuers. Sie ist wunderschön. Ihr dunkles Haar ist wie ein Fächer auf dem Laken ausgebreitet, ihre Augen sind leicht geschlossen, doch nicht ganz. Ich sehe den verzückten, leicht glasigen Ausdruck in ihnen. Ihre Stirn ist schweißnass, ein Taufilm. Er glitzert im Feuerschein. Es ist das Schönste, das ich je gesehen habe. Ein Lächeln umspielt ihre Lippen, sie flüstert etwas.

Ihre Hände liegen auf einem jungen Mann, einem Jungen, streichen langsam und zärtlich, unglaublich zärtlich über seinen Rücken. Ihre schlanken, hellen Beine haben sich um seine Hüfte geschlungen. Ihre rosa Zehennägel baden im flackernden Schimmer.

Sie flüstert wieder etwas. Sein schönes, junges Gesicht beugt sich zu ihr, er küsst ihre Augenbraue. Dann flüstert er etwas zurück.

Sie wiegen sich langsam. So langsam, dass die Bewegung fast nicht auszumachen ist. Ihre Körper strahlen, während sie sich streicheln, liebkosen, küssen, wiegen. Jede Berührung zeugt vom Einklang, von der Liebe, die sie füreinander empfinden. Es ist so schön.

Sein Rücken wölbt sich leicht bei jedem Wiegen, bei jedem Vordringen seiner Hüfte.

Sie schließt die Augen, öffnet sie wieder, wispert etwas.

Ihre Haut reibt flüsternd aneinander. Sie glänzt feucht und hell.

Es gibt keinen Trieb, keine Hast, nur die leichten Bewegungen, sanfte Liebkosungen, feine Erregung. Die Leidenschaft ist so deutlich, so strahlend, so hell, und doch so träge und wohlig.

Es ist Liebe. Liebe zwischen zwei jungen Menschen, die sich sanft... lieben.

Er flüstert wieder etwas, es ist ganz leise, doch es ist zu verstehen.

„Weißt du, was sie flüstern?“, haucht der Vampir in mein Ohr. Seine ganze Handfläche liegt auf meinem Bauchnabel. Seine Hand ist so groß, dass sie meinen ganzen Bauch umfasst. Sein heißer Atem dringt in meine Ohrmuschel ein, erhitzt sie, gleitet durch die Gehörgänge, erfüllt wie Opium meinen Kopf. Ich habe das Gefühl, dass seine Hand auf meinem Bauch durch meine straffe Haut hindurch mein Innerstes erwärmt.

„Nein.“, murmele ich leise, denn ich will die beiden in ihrem Tanz nicht stören.

Er beißt ihr gerade in die Sehne direkt hinter ihrem Ohr. Sie keucht leise, ihre Fingernägel fahren knisternd über seine Wirbelsäule. Er hebt den Mund an ihr Ohr, sagt etwas, wie der Vampir es gerade in mein Ohr getan hat.

Das Feuer wirft flackernde, wunderschöne Schatten auf das vollkommene Bild.

„Er ist Däne, sie ist Ungarin.“, klärt der Vampir mich auf. Seine dunkle, verführerische Stimme ist so leise wie eine Welle auf einem einsamen See. „Sie wissen auch nicht, was der andere sagt. Doch, kannst du verstehen, was sie flüstern?“

„Ja“, fispere ich. Ich verstehe ihre Worte nicht, aber ihre Bedeutung. „Sie bewundern einander. Sie lieben sich.“

Seine wärmende Hand auf meinem Bauch huscht langsam wieder zu meiner Hüfte, streicht über meinen Oberschenkel.

Das Paar vor mir wiegt sich weiter, träge, liebevoll.

Feuerschein tanzt rötlich auf ihren glänzenden, hellen Körpern. Seine Bewegungen sind geschmeidig, als er sich mit dem Oberkörper leicht erhebt, um ihre Brüste zu betrachten.

Ich kann sie nicht sehen, denn sein Arm verschränkt mir die Sicht, doch ich höre die Ehrfurcht in seiner Stimme, als er seiner Geliebten etwas zuflüstert.

„Ja, sie lieben sich.“, raunt der Vampir. „Es ist ein Wunder, dieser Akt, nicht wahr? Voller Schönheit und Liebe. Voller Wärme und Zuneigung. Es gibt nichts Schlimmes an dieser Tat. Es ist heilig, heiliger als alle Päpste. Auch wenn sie niemals geheiratet haben, bleibt diese Verbundenheit. Sex, Liebe machen... Das ist das Gute in der Welt. Lieben, fühlen... Sieh sie dir an. Es ist vollkommen.“

„Ja, vollkommen“, wiederhole ich leise.

Der Junge beugt seinen Kopf, bis seine Lippen ihr Schlüsselbein berühren. Seine rosa Zunge gleitet darüber. Eine feucht glänzende hinterlässt sein Mund auf ihrer Haut. Es ist wie ein Bandzeichen, das seinen Besitz, den Ursprung seiner Liebe markiert.

Der Vampir lässt seine Finger in fast demselben willkürlichen Muster über meine Haut wandern. Seine Fingerspitzen gleiten an meinem Oberschenkel nach vorn bis zu meinem Hüftknochen. Darüber hinaus, weiter hinunter, bis zum Ansatz meiner Scham.

Ich atme tief ein, um mein erwartungsvolles Zittern zu unterdrücken. Seine Finger gleiten durch mein Schamhaar, als wollen sie es kämmen. Immer wieder zwirbelt er einige Härchen um seinen Zeigefinger.

Ich fühle, wie Hitze in mir aufsteigt. Nicht wie bei dem Paar vor mir. Sie lieben sich, als hätten sie alles Feuer aus sich herausgeholt und nun gäbe es nur noch dieses Glühen. Ein Funke genügt, um dieses Glühen zu einer Feuersbrunst zu machen, doch sie verweigern es sich, wollen den zeitlosen, ewigen Akt der Liebe genießen und auskosten.

Ich selbst kann das nicht. Nichts in mir hält den Flammen stand, die seine zärtlichen Berührungen in mir entfachen. So willenlos, wie in seinem Gefängnis gestern, komme ich mir vor. Doch diesmal spüre ich, dass nicht nur ich diesem Feuer erliege. Auch der Vampir ist nicht so unberührt, wie er mich glauben machen will. Sein Schwanz drückt sich fest, hart, heiß und steif gegen mein Becken.

Das Paar vor mir rekelt sich im Feuerschein. Liebe strahlt in ihren Augen. Die Haare des Jünglings kleben feucht in seinem Nacken und an seinen Schläfen. Es ist wundervoll, wie sein Gesicht, eingerahmt in dieses feuchte Haar, so liebevoll leuchtet. Wie ein Portrait eines brillanten Künstlers.

Ich möchte mir dieses Bild immer wieder ansehen. Ich möchte auch so geliebt...

Eine Bewegung neben dem Bett lässt mich aufschauen. Ein weiterer Mann tritt ans Bett, kniet sich darauf. Das Paar macht unbeirrt weiter, als sich seine dunklen, mahagonibraunen Hände auf den Rücken des Jünglings legen. Die dunkle Haut des Mannes hebt sich scharf gegen die helle des Jungen ab, während er dem Verlauf seiner Muskeln mit den Fingern folgt.

Meine Augen weiten sich erstaunt, als der Schwarze seinen Kopf senkt und die Schulter des Jungen küsst, dann über seinen Hals leckt. Der Junge schnurrt wohlig.

Der Schwarze wispert etwas. Es klingt sehnsüchtig und verlangend.

Seine Stimme ist ganz tief, wie ein Bass, volltönend und warm. Sie kommt aus den tiefen seiner breiten, beharrten Brust. Die Härchen sehen aus wie ein feiner Pelz, so dicht und vollkommen bedecken sie seine Haut.

Das Mädchen antwortet flüsternd, als könne eine zu laute Stimme den Zauber, der sich um sie gelegt hat, zerbrechen. Sie klingt ganz hell und unschuldig. Unverbraucht und liebevoll.

Der Schwarze hebt sich ganz hinter den Jüngling, seine Hände gleiten weiter über seine Haut.

„Er ist Afrikaner“, murmelt der Vampir in mein Ohr. Sein Atem hat sich beschleunigt, seine Finger gleiten jetzt zielstrebiger durch meine Härchen, weiter hinunter, bis zu dem Punkt, wo sich meine Schenkel treffen und meinen größten Schatz verbergen. Sein Zeigefinger berührt meine Schamlippen am obersten Punkt, dort wo sie sich teilen.

Der Schwarze hebt seinen Kopf, als ich stöhne und sieht mich an. Plötzlich bin ich kein unbemerkter Beobachter mehr, plötzlich bin ich Teil dieses wunderschönen Aktes. Ich will es sein. Will ein Teil sein. Teil dieses Ganzen.

Der Mann bewegt sich auf mich zu, in seinem dunklen Gesicht strahlen seine weißen Zähne wie Schnee auf den Londoner Straßen. Sein Gesichtsausdruck ist warm und offen. Er hebt eine Hand zu mir, zeigt mit etwas, legt es neben meine Schulter auf die Matratze. Dann dreht er sich um. Ich betrachte seinen nackten Rücken. Kupfernd glänzt der Feuerschein auf seiner makellosen Haut, flackert über seinen Hintern, den er mir entgegen streckt. Ich will die Hand ausstrecken und ihn fühlen. Fühlen, ob seine Haut genauso zart ist, wie sie aussieht. Wie das Fell eines Tieres, nur haarlos, nur vollkommener, nur schöner.

Ich hebe meine Hand, doch ich fasse ihn nicht an. Ich beobachte nur, sehe, bin Teil und doch außerhalb ihrer Reichweiter. Sie sind außerhalb meiner Reichweite. Zwanzig Zentimeter. Eine riesige Schlucht.

Meine Finger legen sich um den Gegenstand, den der Mann mir gegeben hat. Es ist aus Elfenbein geschnitzt. Ganz hell, cremig hell. Es ist geformt wie ein gerundeter Weihnachtsbaum. Mit einem dicken, runden Ende, das sich nach oben, zur abgerundeten Spitze, verjüngt. Das dicke Ende steht aufgespießt auf einem dünnen, hellen Zylinder. Der Zylinder steht auf einer noch dickeren Patte, so groß wie eine Männerfaust. Wie ein Miniaturweihnachtsbaum aus Elfenbein. Kleine Figuren sind darauf geschnitzt, sie sind sichtbar, doch sie heben sich nicht ab. Ich fahre mich dem Finger über die ebenmäßige Form. Er ist in Öl getränkt.

Die Hand des Vampirs verlässt meinen Schoß und fährt an meinem Körper hinauf, umfasst meine Hand mit dem Elfenbein und führt ihn langsam auf den Schwarzen zu. Seine Finger umfassen meine Hand fester, als ich mich zurückziehen will und heben sie, richten sie aus. Die Spitze des Pflocks berührt den farbigen, runden, festen Hintern.

Der Schwarze erschauderte und lässt seinen Kopf sinken, bis seine Stirn das Laken berührt.

Ich betrachte die mahagonifarbene Linie seines gebeugten Rückens, den dunklen Spalt zwischen seinen Hinterbacken. Es ist wunderschön, wunderschön, einzigartig, wundervoll.

Die Vampirhand an meiner treibt mich weiter. Die cremige, ölige Spitze des Elfenbeins gleitet langsam in die Spalte, hinunter, bis meine Hand stoppt. Dann drückt der Vampir mit meiner Hand das Elfenbein in den dunklen Abgrund seines Hinterns. Das Elfenbein, so hell und rein, wird umschlossen, verschwindet Stückchen für Stückchen in dem Mahagonimann. Er stöhnt. Es hört sich wundervoll an, wenn seine volltönende, tiefe Stimme Lust ausdrückt. Lust, Leidenschaft, Ergebenheit, Liebe.

Das letzte Stückchen, das dicke Ende des elfenbeinernen Schafts verschwindet in ihm und wird von pulsierenden, dunklen Muskeln umschlossen. Nur noch das letzte Ende, der Zylinder und der helle Boden weisen darauf hin, was sich dort verbirgt.

Der Farbige erschaudert, zittert am ganzen Körper.

Der Druck der Vampirhand auf meiner lässt nach, seine Hand gleitet wieder unter das Laken und legt sich kühl auf meinen Bauch. Ich senke ebenfalls die Hand. Betrachtend neige ich den Kopf, als der Mann sich aus seiner hockenden Position erhebt und zu dem wiegenden Paar zurückkehrt. Er küsst mit seinen vollen Lippen wieder den Rücken, den Nacken des Jünglings, leckt den Taufilm von seiner Haut.

Ich sehe seinen dunklen Schwanz, der sich groß und mächtig erhebt. Seine Kuppe glänzt feucht.

Der Jüngling hebt sein Becken, spreizt die Beine, macht sich für etwas bereit. Für etwas. Für jemanden. Für...

„Nein.“, hauche ich.

„Doch.“, macht der Vampir hinter mir. Während der Schwarze seinen Schwanz in die Hand nimmt und ihn zwischen seinen großen Händen reibt, berühren Vampirfinger meine Schamlippen. Er streicht langsam der Länge nach darüber.

Ich stöhne, erschaudere. Ja! „Nein.“, protestiere ich schwach. „Er ist noch so jung!“ Der Jüngling ist viel zu jung, zu unverdorben. Die Vereinigung mit dem Mädchen ist so rein, so unschuldig, so wundervoll...

Der Vampir liebkost weiter meine geschlossenen Lippen, zupft an meinen Härchen, verteilt den Tau meiner Erregung. „Er ist nicht so jung, wie er aussieht. Er ist zweiundfünfzig.“, raunt der Vampir. Seine Zeigefingerkuppe drängt sich leicht zwischen meine Schamlippen. Ich fühle, wie er sich auf meine feuchte Haut legt, langsam dem Schwung meiner Lippen von Innen folgt und meinen Lustknopf findet.

„Ein Vampir?“, stöhne ich.

„Nein. Ein Sklave wie du...“, haucht er. Damit drückt sein Finger meine Liebesperle und das Feuer zerfasert meinen Verstand. Er reibt lockend über mich, schürt meine Lust, meine Leidenschaft, meine Sehnsucht, während vor mir der Farbige seinen Schwanz zwischen die Arschbacken des Jünglings drückt.

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