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Die Entsendung Teil 05

Geschichte Info
Daniel/le muss sich an den weiblichen Körper gewöhnen.
7.3k Wörter
4.74
21k
3

Teil 5 der 6 teiligen Serie

Aktualisiert 06/08/2023
Erstellt 04/26/2017
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DIE ENTSENDUNG - TEIL 5

Teil 5 ist ohne die Vorgeschichte aus den vorhergegangenen Teil nur schwer zu verstehen. Ein Lesen zumindest von Teil 4 ist stark zu enpfehlen.

31. DANIEL

Nach dem verhängnisvollen Ereignis hatte ich mich erst einmal erschöpft in meinem Zimmer ausgestreckt, nachdem er mich von den Fesseln befreit hatte. Ich war total verwirrt gewesen. Dann kam noch der Effekt hinzu, wie sein Samen aus mir langsam herausfloss. Aus meinen Schamlippen wie in Zeitlupe! Das hatte ich noch nie erlebt. Es war verstörend, als ich einen Spiegel zur Hilfe nahm. Automatisch untersuchte ich diese Region mit dem Spiegel und meinen Fingern. Das versetzte mir einen zweiten Schock, als ich dieses Mal genauer untersuchte. Die Schambehaarung war viel weicher und rotblond - und sie sah weiblicher aus. Das hatte ich bereits gesehen aus der Distanz, als Martin mir das gezeigt hatte. Mit der Seite des vergrößernden Handspiegels sahen auch die Schamlippen eindeutig anders aus. Das was ich mit meinen Fingern gewohnheitsmäßig als kleinen Mikropenis identifiziert hatte, sah in dem Spiegel stark verändert aus. Es war genauso klein oder groß wie vorher, aber ich konnte keine Spuren von einer Vorhaut oder der kleinen Öffnung entdecken, die für den vorherigen Mikropenis charakteristisch waren. Hatte Martin mich angelogen mit der Aussage, dass meine bisherigen hermaphroditischen Genitalien so geblieben waren?

Dann entdeckte ich im herausfließenden Samen einzelne Blutstropfen. Das konnte einiges bedeuten. Dazu hatte ich ein gewisses Wundgefühl innen drinnen. Ich musste unbedingt einen Arzt konsultieren, um hoffentlich meine Ängste zu besänftigen. Das würde ich sofort am nächsten Tag angehen, sobald Martin aus dem Hause war.

„Guten Morgen, Dani. Es tut mir leid, ich hätte mit Dir vorher über alles sprechen sollen."

Martin hatte Nerven! Ich konnte es nicht verstehen. Warum hatte er mich weder beim Sex noch vorher bei der Umwandlung gefragt? Das konnte ich ihm einfach nicht verzeihen. Ich wies nur wortlos mit dem Finger auf die Tür. Er sollte aus meinem Zimmer verschwinden. Ich wollte nicht mit ihm reden.

„Hör mir doch einmal zu, Danabelle, bitte?"

„Martin, raus!"

Ich wartete, bis ich den Lieferwagen wegfahren hörte. Ich zog mich an -- und nahm mir Geld aus der Kasse des Restaurants. Natürlich war ich als angeblich einundzwanzigjährige Danabelle Clause Amerikanerin und hatte nicht mehr wie Daniel Klose die Mitgliedschaft in der gesetzlichen Krankenkasse. Auch konnte ich schlecht zu irgendeinem Arzt gehen und ihn fragen, ob meine Umwandlung vollständig war oder nicht. Der würde mich glatt für verrückt erklären! Meine Lösung war eine bezahlte Untersuchung.

Ein kleines Ärzte-Zentrum mit dem Angebot für gründliche Kontroll-Untersuchungen war schnell gefunden. Meine private ‚Auslandsversicherung' deckte zwar kein Check-up ab, aber mit einer Zusatzzahlung konnte ich dies mühelos erreichen. Ich bemühte mich, einen amerikanischen Akzent zu produzieren, um etwaige nicht ganz unerwartete Fragen auf mangelndes Deutschverständnis zu schieben. Ein Zwitter würde garantiert einige Fragen auslösen, die nicht ganz so einfach zu beantworten waren. Ich konnte ja nicht die Wahrheit erzählen.

Blutdruckmessungen und die üblichen Blut- und Urinproben wurden schnell durch die Krankenschwestern erledigt. Als ‚weibliche Patientin' wurde ich zur Krebsvorsorge natürlich zum Gynäkologen geschickt, was ich erwartet hatte. Welche Fragen mich dort erwarteten, war mir weniger klar. Halb hoffte ich, dass bereits der erste Blick von dem Gynäkologen mich als Hermaphroditen einordnen würde. Dann würde ich frohen Mutes die Untersuchung einfach abbrechen und mich dankbar aus der Praxis entfernen. Nur hatte ich ja eben Zweifel an dieser Diagnose...

„Unten rum bitte frei machen, Frau Doktor kommt gleich! Sie haben Glück gehabt, überhaupt noch einen Termin zu bekommen, nur weil..."

So lautete die barsche Anweisung der gestressten Schwester in ihrem Kittel, als sie auf den gynäkologischen Untersuchungsstuhl deutete. Sie schien es nicht zu schätzen, dass ich offensichtlich als Privatpatient noch als Termin reingequetscht wurde. Das fing ja gut an.

Die Ärztin war anfangs nicht viel besser drauf und ihr Ton klang nach reiner Routine:

„Frau Clause, nicht wahr? Spreche ich das richtig aus? Sie kennen das alles sicher schon gut. Und auch den üblichen Verlauf bestimmt, nehme ich an?"

Ich betonte meinen Akzent noch etwas mehr, um meine Unkenntnis zu kaschieren, als sie mich mit Fingern abtastete und mit ihren Augen examinierte:

„Also, ich bin erst vor einigen Tagen hier aus den USA angekommen. Den üblichen Ablauf in Deutschland kenne ich also nicht."

„Das ist sicherlich nicht wesentlich anders als in den USA, Frau Clause. Ihre äußerlichen Genitalien weisen eine gewisse Ausprägung einer Hypertrophie der Klitoris aus, sind aber durchaus im normalen Bereich, wie Sie sicherlich schon mehrmals gehört haben."

Ihr Tonfall war immer noch von einer gelangweilten Routine geprägt, während meine Hoffnungen sich langsam verflüchtigten. Ich konnte nur schwach nicken.

„Sie kennen die üblichen Routinefragen sicherlich gut, wenn auch in Englisch, nehme ich an. Also, wann hatten Sie Ihre letzte Regel - as in last menstruation - und wie lange - how long lasted it - dauerte sie? Alles regelmäßig or regular?"

Na, prima. Da nahm sie mir auch die Entschuldigung des sprachlichen Unverständnisses. Was zum Teufel sollte ich da antworten?

„Also, der sehr lange Flug hat Unregelmäßigkeiten gebracht, Frau Doktor -- und die ganze Aufregung ..."

„Okay, das ist nicht so ungewöhnlich. Sie werden doch aber wissen, ob die letzte Menstruation wesentlich mehr als vier Wochen her ist? Oder ob Sie schon häufiger ein Aussetzen der Periode hatten?"

Die Wahrheit war natürlich, dass es noch nie eine Regelblutung oder ein Aussetzen derselben für mich gegeben hatte, weil ich ja eigentlich Daniel Klose war, der erst seit zwei Tagen in diesem Körper steckte, aber das konnte ich natürlich nicht sagen. Immerhin blieb ich nahe an der Wahrheit, um Detailfragen auszuweichen:

„Auf die erste Frage ein Ja und auf die zweite ein Nein, Frau Doktor."

„Gut, dann noch vor der Untersuchung per Spekulum die nächste Routinefrage. Hatten Sie in der letzten zwölf Stunden Geschlechtsverkehr? Der übliche Abstrich könnte sonst beeinflusst werden."

Das mit dem Sex konnte ich schlecht verneinen. Ich wusste ja nicht, ob sie das erkennen konnte. Anscheinend brach das nun doch etwas die Routine. Sie zog ihre Augenbrauen leicht hoch:

„Wir können dann den Abstrich auf morgen verschieben, falls gewünscht."

Ich schüttelte nur den Kopf. Was sollte mir ein Abstrich bringen? Ich wollte ja nur wissen, ob seine raue Art Verletzungen gebracht hatte und wie weit die Umwandlung tatsächlich stattgefunden hatte.

„Also nur zunächst die Untersuchung per Ultraschall und dann per Spekulum."

Sie kommentierte zunächst ganz locker, als sie den Abtastkopf mit dem Gel über meinen Unterbauch führte:

„Es sieht alles ganz normal aus. Uterus, Eileiter und Eierstöcke weisen keinerlei Anomalitäten auf. Ganz so, wie es bei einer jungen Frau aussehen sollte."

Genau das hatte ich befürchtet. Martin, der Schweinehund, hatte mich körperlich ganz zu einer Frau werden lassen! Und er hatte vor einigen Tagen noch geschworen, dass ich nie weiter verändert werden würde, als es bei der ersten Umwandlung stattgefunden hatte.

Ich musste mich zusammenreißen, als sie dann das metallene Untersuchungsinstrument einführte. Die anfängliche Einführung war schon unangenehm, aber das weitere Eindringen verstärkte noch das Gefühl des innerlichen Wundseins. Dann blickte sie plötzlich hoch und sah mir ins Gesicht:

„Erlauben Sie mir eine Frage, Frau Clause. War der Sex nicht einvernehmlich und ist das der wesentliche Grund für Ihren Arztbesuch? Ich sehe Hymenverletzungen und passende Schleimhautreizungen."

Sie klang ausgesprochen mitfühlsam. Darauf wollte ich nicht direkt eingehen, denn polizeiliche Aufmerksamkeit konnte ich nicht gebrauchen in dieser geheimen Mission.

„Muss ich das behandeln lassen, Frau Doktor? Und kann es vielleicht Folgen geben...?"

„Nicht behandlungswürdig -- das heilt von alleine. Folgen? Wollen Sie wissen, ob Sie vielleicht schwanger werden können? Oder wollen Sie Anzeige erstatten? Sind das die Gründe für den Check-up?"

„Keine Anzeige. Ich möchte garantiert nicht schwanger werden!! Von keinem -- auch nicht von ihm..."

Sie nickte -- ohne eine Miene zu verziehen. Ihre Stimme klang plötzlich sehr neutral und vorsichtig:

„Ich gehe davon aus, dass Sie nach dem Zustand Ihrer Schleimhäute morgen oder übermorgen Ihre Periode bekommen. Wenn nicht, kommen Sie vorsichtshalber hierher. Die Kupferspirale wirkt auch noch fünf Tage danach."

Ich bedankte mich, auch wenn mir die Nachrichten von ihr nicht gerade schmeckten. Das war aber nicht ihre Schuld. Ich beschloss, Martin erst einmal nichts von alldem zu sagen. Ich musste mich erst einmal fassen.

Am zweiten Tag warf ich ihn wieder aus dem Zimmer, als er am Morgen ankam. Ich brauchte Zeit, um mir zu überlegen, wie ich mit der Situation umgehen sollte. Das war ja alles andere als ein Pappenstiel! Die Ärztin hatte aber Recht mit dem Heilen, es fühlte sich weniger wund an, aber es zog noch unangenehm im Unterbauch. Am Tage selber beschäftigte ich mich mit der Buchhaltung des Restaurants, denn so viel hatte ich noch aus meiner kaufmännischen Lehre in Erinnerung, dass ich dies bewältigen konnte, wenn auch nicht ganz mühelos. Über all dem Ärger konnte ich nicht vergessen, dass die Tarnung nötig war, denn ‚sie' waren hinter uns her. Abends schloss ich mich in mein Zimmer ein, um Martin auszuweichen. Ich wusste nicht, wie ich mich in dieser Situation verhalten sollte. Am liebsten hätte ich die Zeit zurückgedreht.

Am dritten Morgen kam Martin wieder ins Zimmer und wollte mit mir reden, gerade als ich es entdeckt hatte.

„Danabelle - Das geht jetzt schon seit drei Tagen so. Wir müssen einfach wieder miteinander reden. Erstens haben wir einen Auftrag und zweitens möchte ich wieder gut mit Dir sein, verstehst Du das?"

Diesmal warf ich ihn nicht aus dem Zimmer, sondern ich konfrontierte ihn mit meinen Vorwürfen, die sich zu lange in mir angestaut hatten.

„Erstens bin ich ab sofort nur noch Daniel für Dich. Du Schweinehund hast mich komplett in eine Frau umgewandelt, obwohl Du es versprochen hattest, das nicht zu tun! Jetzt habe ich heute zum ersten Mal etwas, was ich nie haben wollte -- und dazu noch diesen Geruch!!"

Wütend schlug ich das Bett zurück und zog mein Nachthemd so weit hoch, dass er meinen Slip erkennen konnte. Der Slip wies vorne braunrote Flecken auf und mir stieg dieses ekelige Aroma in die Nase. Im ersten Moment schaute er total überrascht aus, dann fing er sich schnell wieder:

„Erstens solltest Du Dich daran gewöhnen, dass Dein Vorname hier Danabelle ist. Gut, ich kann Dich grundsätzlich Dani nennen, wenn das für Dich näher an Daniel dran ist. Dann ist Deine Intimzone ziemlich ähnlich wie vorher, bis auf Kleinigkeiten. Sowohl Deine Chromosomen als auch die Periode sind zusätzliche Sicherheiten, um die Identifizierung von Dir als Daniel Klose garantiert zu verhindern. Du solltest es also begrüßen. Und mit dem Geruch ist das ganz einfach. Wenn Du Tampons ausreichend häufig benutzt, wird kein Außenstehender es jemals mitbekommen. Das was ich von meiner Ex gut genug..."

Dass er so ruhig sprach, als ob das alles ganz normal sei, steigerte nur noch meinen Ärger. Hatte er dann gar nicht begriffen, was das alles für mich bedeutete?

„Verdammt noch mal, Martin. Bist Du so dumm oder tust Du nur so? Die Frauenärztin hat mich gefragt... Also, wie soll ich das sagen? Herrjemine, Du Blödian hättest mich schwanger machen können. Allein der Gedanke und die Fragen von ihr haben mich nervös gemacht!"

Er zuckte mit den Schultern. Dann brach sich plötzlich ein Lächeln auf seinem Gesicht durch:

„Dann ist ja heute der ideale Tag, um dieses Risiko in Zukunft zu vermindern. Meine Exfrau hat die Pilleneinnahme auch immer am ersten Tag der Periode eingenommen. Das ist dann sehr sicher - und wir können es bald wieder machen."

Ich glaubte meinen Ohren nicht zu trauen. Hatte er das tatsächlich gesagt? Mir platzte die Hutschnur total:

„Martin, hast Du sie noch alle? Du glaubst doch wohl nicht im Ernst, dass ich so blöd sein werde und... Du bist so ein Arschloch!!"

Er hob mich aus dem Bett heraus und nahm mich in seine Arme, noch bevor ich reagieren konnte.

„Dani, im Grunde Deines Wesens bist Du ein Mädchen -- und das wissen wir beide. Es tut mir wirklich leid, dass ich so ausgerastet bin, aber die ganze Situation zerrt auch an meinen Nerven. Verzeihe mir bitte, ja? Ich, ich muss einfach gestehen, dass ich Dich inzwischen liebe. Und das unabhängig davon, ob Du nun den Körper von Daniel hast oder den von Danabelle. Denn es ist Dein Wesen und Deine Persönlichkeit, die ich so an Dir mag. Also komm, lass uns wieder gut sein. Wir, wir können uns auch verloben."

Mir blieb der Mund offenstehen. Ich sollte seine Verlobte werden? Was hatte der denn geraucht?

32. MARTIN

Diese Idee der Verlobung hatte wohl schon in seinem Hinterkopf geschlummert. Seine Ex hatte sein Vertrauen in Frauen tief erschüttert. Daniel/Danielle/Danabelle war in seinen Augen zwar im Wesen mehr Mädchen als junger Mann, aber eben keine Frau von Geburt aus, was auf merkwürdige Weise sein Vertrauen in Dani verstärkte. Das war eine verrückte Art an die Dinge heran zu gehen, aber damit konnte er gut leben. Seit langer Zeit empfand er für einen Menschen wieder tiefe Gefühle. Da würde er nicht lockerlassen.

Er sah die Verblüffung und die Fassungslosigkeit im Blick von Dani. Er würde es ganz sachte spielen und von jetzt an auch versuchen, viel mehr Fürsorge zu zeigen. Er musste zusehen, dass Dani sich wie eine geliebte Frau beschützt fühlte. Ganz sanft küsste er Dani auf die Lippen und streichelte dabei sanft den Hintern und den Rücken:

„Ich werde Dir helfen. Ich kann in der Drogerie einkaufen und wir können sicher heute noch ein Privatrezept für die Pille bei der Frauenärztin bekommen, wo Du untersucht worden bist."

Dani zog einen Flunsch, sah aber nicht mehr ganz so wütend aus. Natürlich verstand Martin, dass Dani Probleme sah. Plötzlich mit der Tatsache konfrontiert zu sein, einen weiblichen Körper zu haben und mit der Periode leben zu müssen, war sicherlich nicht einfach.

Martin fand das aber in mancherlei Hinsicht mehr als spannend. Natürlich hatte er nichts dazu gesagt, aber die Idee einer Fruchtbarkeit für Dani flatterte wie ein Schmetterling auf taumelnden Bahnen durch sein Gehirn. Warum diese Idee ihn so beflügelte, konnte er sich selber nicht erklären. Wahrscheinlich war es das Echo von den tief verankerten Trieben der Urmenschen und Neandertaler, die da in seinen Gehirnwindungen herumspukten. Er würde aber den Teufel tun und bestimmt nichts davon Dani gegenüber erwähnen.

Eine Frau gehabt zu haben, erwies sich als hilfreich. Denn er hatte durch seine Frau die notwendige Produktkenntnis. Dani hingegen hatte in seinem bisherigen Leben noch nie die einschlägigen Regale in Drogerie- oder Supermärkten frequentiert, sondern sich ganz klar fern davon gehalten. Dani verdrehte nur die Augen, als er ganz sachlich die Vor- und Nachteile von Sanitätsbinden versus Tampons diskutieren wollte. Also besorgte er einfach eine Auswahl von verschiedenen Tampon-Größen und zwei Modelle von Binden -- und zeigte sie Dani.

Zuerst war Dani positiv gegenüber den Binden eingestellt, die kein ‚Einführen' erforderten. Das änderte sich aber stark. Die Binden waren urplötzlich nicht mehr so beliebt, als Martin die eventuelle ‚Sichtbarkeit' erwähnte, die bei einem Verrutschen eintreten konnte. Martin musste lächeln, als ihm zum ersten Mal so richtig bewusstwurde, wie jung Dani in Wirklichkeit noch war. Als Daniel hatte er anscheinend noch nie so lange eine Freundin gehabt, dass er damit konfrontiert gewesen wäre als Daniel. Und nun erlebte Dani eine Erfahrung aus erster Hand, die nie mehr zu vergessen war. Die normale Größe der Tampons mit großer Saugfähigkeit erwies sich als die beste Wahl für den zweiten Tag.

Ähnlich verlief es mit der Diskussion im Hinblick auf Verhütung. Auch dort hatte Dani eigentlich keinen blassen Schimmer. Als Daniel hatte er sich nie richtig den Kopf darüber zerbrochen. Das war Sache der Mädchen -- aber nun war Dani selber eines!

Martin war in einer Hinsicht amüsiert, aber in anderer Hinsicht tat ihm Dani leid. So viel in so kurzer Zeit lernen zu müssen, war bestimmt nicht einfach. Als das Einfachste für die Verhütung schälte sich dann die Pille heraus, weil es letzten Endes nur einen Anruf in der Praxis erforderte, wo Dani gewesen war. Martin half bei der Wahl der Pille, so gut er konnte.

33. DANIEL

In einer Hinsicht war ich froh, dass die praktischen Fragen zur Hygiene und zur Verhütung das Thema der Verlobung verdrängt hatten. So unangenehm die Detailfragen waren, es war doch besser als darüber zu reden, seine Verlobte zu werden.

Martin bemühte sich demonstrativ mir zu helfen. Das lag zu einem guten Teil sicher an seinem schlechten Gewissen! Das brachte ihn wohl auch dazu, mir nur langsam Pflichten in Richtung auf die Restaurantarbeiten zu geben.

Das war mir aber auch nur zu willkommen in diesen Tagen. Ich musste alle paar Stunden Tampons wechseln, was bestimmt nie zu einer Lieblingstätigkeit werden würde, weil insbesondere die Entsorgung der Dinger nicht gerade angenehm für jemanden war, der Probleme beim Sehen von Blut hatte. Dazu hatte ich häufiger ein unangenehmes Ziehen im Unterleib sowie Attacken von Kopfschmerzen. Mit anderen Worten -- ich war nicht gut drauf und auch entsprechend gelaunt. Und das ganze Theater sollte ich in vier Wochen schon wieder erleben!

Da half es nicht, dass ich auch noch jeden Tag daran denken musste, diese Pille zu schlucken. Eigentlich hatte ich das ablehnen wollen. Martin hatte jedoch insistiert, da ich ihm dummerweise erzählt hatte, dass ich der Ärztin gesagt hatte, dass ich auf keinen Fall schwanger werden wollte. Es würde die Glaubwürdigkeit der Deckgeschichte erschüttern, hatte er gesagt. Dann kam er mit der Begründung dafür heraus, die er auch noch belegen konnte. Ich sei in den Papieren als seine Geschäftspartnerin benannt - und er zeigte mir das Dokument. Welche Geschäftspartnerin würde dann mit ihm in einer Wohnung leben und als seine Kellnerin arbeiten, wenn es nicht eine Beziehung gäbe? Und das Ärztezentrum befand sich so nahe, dass das Restaurant denen -- und damit auch der Ärztin - sehr bald bekannt sein würde. Also wäre das sowohl mit der Pille als auch mit der Verlobung wesentlich für Glaubwürdigkeit unserer hier angenommenen Identitäten. Da kam er schon wieder mit der Verlobung um die Ecke! Ich ging den Kompromiss ein, dass ich die Pille nahm, aber wir nicht mehr über die Verlobung redeten.

Ich hatte jedoch nicht mit der Hartnäckigkeit von Martin gerechnet. Gut eine Woche später lud er mich am Ruhetag des Restaurants nett in ein edles Restaurant an einem See ein. Dazu hatte er noch in ein hübsches Kleid investiert. Ein weißes Sommerkleid, das richtig nach Freizeit und Sonnenschein aussah. Er war auch sehr höflich, als er uns dort per Taxe hinkutschieren ließ.

Warum sollte ich dem widersprechen? Die Kellner behandelten mich dort so, als wäre ich die Königin von Saba. Ich hatte zwar den Verdacht, dass diese Behandlung zu einem guten Teil darauf beruhte, dass Martin vorher ein entsprechendes Trinkgeld verteilt hatte, aber es schmeichelte mir trotzdem. Denn auch Martin verhielt sich genauso zuvorkommend. Verwöhnt wie eine Prinzessin wurde ein Begriff, den ich auf einmal nachvollziehen konnte. Mein Glas Wein wurde gefüllt, wann immer ich auch nur daran dachte. Martin schlug mir Gerichte mit Bestandteilen vor, die zu meinen Favoriten zählten. Ich konnte mir noch so oft sagen, dass dies alles nur ein Ausdruck seines schlechten Gewissens war, es beeindruckte mich doch.

Gesa
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