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Die geile Lust-Sekte Teil 18

Geschichte Info
Pascal ist zurück im ganz (un)normalen Studienalltag.
19.2k Wörter
4.56
54.9k
8

Teil 18 der 20 teiligen Serie

Aktualisiert 06/07/2023
Erstellt 03/23/2014
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Lex84
Lex84
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---Vorbemerkungen---

Hallo geschätzte Leserinnen und Leser,

wie angekündigt möchte ich mit Kapitel 18 eine Art Überleitung zu den hoffentlich interessanten und erotischen Finalkapiteln meiner Geschichte schaffen.

Dabei habe ich zum einen eine lange gehegte Phantasie von mir mit eingebaut. Zum anderen habe ich zum Ausprobieren in der Hauptszene mit dem Fehlen eines Körpersinnes gespielt. Wer das jetzt nicht verstanden hat: Das macht nichts. Ich wünsche auch so allen Interessierten viel Vergnügen beim Lesen von Kapitel 18.

Feedback bleibt erwünscht!

Euer Lex84

---

Katharina und Pascal blieben noch den nächsten Tag bei Katharinas Verwandtschaft in Hannover. Was ihre Eltern anging, war Pascal unverändert noch nicht aufrichtiger weise gerne gesehen. Als der Freund ihrer gemeinsamen Tochter war er zumindest anerkannt, dass der Umgang zwischen ihnen und Pascal distanziert aber zumindest höflich und alles in allem angemessen war. Insgesamt konnte sich Pascal demzufolge wegen des Verlaufs der letzten zwei Tage nicht beschweren. Daran dachte er, als er sich zu Katharina auf die Rückbank des großen Mercedes setzte, der von dem Chauffeur Holger in Richtung seiner Heimat gelenkt werden würde. Wie auf der Hinfahrt saß vorne auf dem Beifahrersitz Katharinas Assistentin Jenna. Sie zeigte sich wie üblich mit verbalen Kommentaren äußerst sparsam und schien eher wie ein stiller Geist anwesend zu sein. Trotz ihrer lediglich passiven Anwesenheit tat sich Pascal wie üblich schwer, sich in ihrer Gegenwart mit Katharina über Persönliches zu unterhalten. Daher verlief ihre Autofahrt während der ersten halben Stunde komplett ohne Konversation. Diesen Umstand empfand Pascal als unangenehm, weil er das Bedürfnis hatte, Katharina gegenüber zu äußern, wie glücklich er mit der aktuellen Situation und vor allem mit seiner Beziehung zu ihr war.

Aus diesem Grund war es Katharina, die Pascal zuvorkam und nach einer gefühlten Ewigkeit das erste Wort sprach: „He Pascal, ist irgendwas? Du wirkst auf mich außergewöhnlich still und abwesend." Ruckartig drehte Pascal seinen Kopf in Katharinas Richtung und sah ihr direkt ins Gesicht, als er antwortete: „Nein, es ist nichts. Ich bin nur noch vollkommen platt von dem, was alles in den letzten Tagen passiert ist. Im Moment bin ich nur wunschlos und wortlos glücklich." Kurz huschte eine erfreutes Lächeln über Katharinas Gesicht, ehe ihr Gesichtsausdruck ernstere Züge annahm und sie misstrauisch nachhakte: „Wirklich? Du siehst aus, als müsstest du über Irgendwas angestrengt nachdenken...." Mit dieser Vermutung hatte Katharina tendenziell zum Teil recht, wie Pascal innerlich zugeben musste. Andererseits hätte er nicht von sich behauptet, dass er angestrengt nachgrübelte. Er stellte sich angesichts seiner derzeit uneingeschränkt rosigen Lage nur die Frage, was die nahe und die ferne Zukunft für ihn und seine neue Freundin bereithalten würde. In ehrlicher Offenheit entgegnete Pascal: „Nein, echt, es ist alles gut, wie es ist. Ich habe mich nur gefragt, wie es mit uns weitergeht. Weisst du, was ich meine?"

Katharinas nachdenkliches Gesicht zeigte Pascal eindeutig, wie ihre unmittelbar folgende Antwort auf seine Frage ausfallen würde: „Ehrlich gesagt: Nein. Was meinst du mit, ‚wie es mit uns weitergehen soll'? Bist du der Ansicht, wir müssten irgendetwas ändern an dem, wie es ist?" „Nein, nein das nicht!", beeilte sich Pascal schnell zu versichern, „Ich habe mich zum Beispiel gefragt, bei welcher Gelegenheit ich dich meiner Familie vorstellen könnte. Bis heute wissen die nämlich noch nichts von dir. Außerdem habe ich dich noch nicht gefragt, ob das dir überhaupt zum jetzigen Zeitpunkt schon recht wäre, falls ich dich meinen Eltern vorstellen wollte." Pascals Bedenken rührten von Katharinas gespaltenem Verhältnis zu ihrer eigenen Familie her. Er war sich diesbezüglich unsicher, ob Katharina eventuell überfordert sein könnte, sich neben den eigenen zum Teil schwierigen Verwandten zusätzlich noch mit Pascals Familie auseinandersetzen zu müssen. Dass sie das Kennenlernen nach außen hin souverän meistern würde, bezweifelte Pascal keine Sekunde. Nur wie würde sich der Kontakt mit Pascals eng verbundener und heiler Familie auf sie emotional auswirken? Möglicherweise war es für eine offizielle Vorstellung noch zu früh. Immerhin wäre Katharina ohne das forsche Auftreten ihres Vaters niemals auf die Idee gekommen, Pascal ihm und dem Rest ihrer Familie vorzustellen. Abgesehen davon musste Pascal ab der kommenden Woche ohnehin zurück in die Hochschule, weil sein nächstes Semester anstand.

Von diesen Gedankenspielen konnte Katharina nichts wissen und ihre Interpretation von Pascals Äußerung ging demzufolge in eine andere und verkehrte Richtung. Sie schaute Pascal forschend an und fragte: „Du willst mich deinen Eltern vorstellen - einfach so? Meine jetzt nicht, nur weil dich meine Eltern unbedingt kennenlernen wollten, müsstest du dich zu gleichem verspflichtet fühlen und mich umgekehrt deiner Familie vorstellen. Ich weiss selbst ohne deine Familie zu kennen, was du für ein Mensch bis, Pascal. Was mich an der Sache irritiert, ist, wie du auf die Idee kommst, dass es mir nicht recht sein könnte, dass du mich deinen Verwandten zeigen möchtest."

Sofort begriff Pascal, dass er einen Fehler gemacht hatte, den es schleunigst auszubügeln galt. Mit diesem Vorsatz versicherte er umgehend und aus tiefstem Herzen: „Och, das war nur so ´ne spontane Idee von mir - nix Wildes. Ich dachte lediglich, dass du eventuell fürs erste genug von ‚Familie' haben könntest und wollte es nicht übertreiben. Für mich ist die Sache wesentlich einfacher, weil ich voller Stolz eine Freundin präsentieren kann, die die beste ist, die ich mir nur vorstellen kann. Und vor lauter Überschwang habe ich anfangs nicht bedacht, dass das für dich mit Sicherheit ungleich anspannender sein muss als für mich. Zumindest sollte es das, wenn ich von meiner persönlichen Erfahrung aus den letzten Tage ausgehe...."

Das war ohne den geringsten Zweifel nicht die überzeugendste Rechtfertigung, die Pascal hervorbringen konnte. Er hoffte jedoch, dass diese spontan zusammenkonstruierte Erklärung, die zumindest im Kern noch der Wahrheit entsprach, Katharina genügen würde. Er beabsichtigte sie auf keinen Fall mit seiner Annahme zu konfrontieren, dass sie wohlmöglich aufgrund ihrer Erfahrungen in ihrer Familie ein emotionales Problem mit Familiensituationen haben konnte. Das konnte wohlmöglich sogar der Fall sein, wenn es sich bei der Familie nicht um ihre eigene handeln sollte. Diese Interpretation hätte Katharina, die bedacht war, nach außen den unverrückbaren Eindruck zu vermitteln, alles und vor allem sich selbst im Griff zu haben, vermutlich niemals bestätigt. Vielleicht fühlte sie sich im Gegenteil von Pascals Mutmaßung sogar innerlich verletzt, falls er sie laut äußern würde.

Zu einhundert Prozent war Katharina für Pascal eindeutig ersichtlich nicht von seinen Worten überzeugt. Immerhin reagierte sie auf die sich unerwartet aufbauende Anspannung zwischen sich und Pascal inhaltlich wie erwartet betont sachlich. In ihrer ebenfalls typischen lockeren Art erwiderte sie: „Um das klarzustellen: Wegen mir musst du, was das angeht, keine Bedenken haben. Ich würde wahnsinnig gerne deine Familie kennenlernen. Eines sage ich dir diesbezüglich im Voraus: Ob du ausgerechnet mit mir angeben willst, würde ich mir an deiner Stelle nochmals schwer überlegen. Wie du weisst, verhält es sich mit mir nicht unbedingt in jeder Situation unproblematisch...." Ihren Worten folgte ein Lächeln, das nicht im Entferntesten zu Katharina passen wollte, weil es dermaßen gequält und unsicher wirkte, dass es Pascal einen tiefen physischen Stich versetzte. Dass er Katharinas vorgeschobene Heiterkeit durchschaut hatte, durfte er sich aus selbstverständlichen Gründen nicht anmerken lassen. An dieser Überzeugung änderte der Umstand so gut wie nichts, dass sein Gefühl ihm sagte, dass er versuchen müsste, Katharina zu beruhigen und ihr ihre lächerlichen Selbstzweifel zu nehmen. Im Gegenteil redete ihm sein Verstand ein, dass es sich bei dieser emotionalen Notwenigkeit um einen langwierigen Prozess handelte, der nicht nebenbei auf einer Autofahrt abzuschließen sein könne. Seine finale Entscheidung sah vor, zu tun, als nähme er Katharinas deutlich getrübte Laune nicht wahr und versuchte stattdessen parallel, das leidige von ihm aufgeworfene Thema schnellstmöglich abzuschließen.

Er beugte sich auf dem Autorücksitz zu Katharina herüber und umarmte sie, soweit ihm das in seiner Position möglich war, und sagte betont heiter: „He, was erzählst du denn da? Wenn wir nicht alle unsere Macken hätten und stets alles ohne Probleme verlaufen würde, wäre das Miteinander nur noch langweilig. Das ist überhaupt kein Grund, warum ich nicht stolz sein sollte, dass ausgerechnet DU meine Freundin bist. Ich liebe dich genauso, wie du bist. Okay, du könntest aufhören, mich einen Angeber zu nennen, aber ansonsten...." Ohne zusätzliche Worte zu verschwenden, knuffte Katharina Pascal in die Seite. Pascal nahm zugleich zur Kenntnis, dass ihr Lächeln dieses Mal viel natürlicher und weniger gewollt wirkte. Weil er auf der richtigen Fährte zu sein schien, setzte Pascal nach: „Wie wäre es, wenn ich als Kompromissvorschlag schaue, ob sich die Gelegenheit ergibt, dass ich dich zu meiner Familie nach Hause einlade? Sollte es nicht passen, warten wir bis zu meinen nächsten Semesterferien, oder wann sich eine bessere Chance ergibt. Was sagst du? Wäre das für sich in Ordnung, mein süßer Schatz?"

Zum Glück nickte Katharina sofort und erwiderte: „Natürlich ist das in Ordnung, Pascal. Ich vertraue dir, dass du am besten weisst, wann der richtige Moment ist, an dem du mich deiner Familie vorstellen willst. Ich liebe dich!" Im Anschluss küssten sich Katharina und Pascal. Nach einer gefühlten aber genussvollen Ewigkeit hörten sie mit den Liebkosungen auf, wonach sich Pascal auf seine Seite des Autos zurückzog. Immerhin hatte Pascal das Gefühl, dass sich Katharina keine größeren Gedanken mehr machte und er die Situation fürs erste einigermaßen gerettet hatte. Es dauerte trotzdem eine halbe Stunde, bis Pascal erneut das Wort ergriff. Langsam näherten sie sich Pascals Heimatstadt, weshalb er fragte: „Ehm, ist es möglich, dass du mich anstatt zu Hause in der City absetzt? Dort steht mein Auto seit mehr als drei Tagen im Parkhaus und das Parkticket dürfte in der Zwischenzeit ziemlich teuer geworden sein."

Katharina reagierte auf die Bitte ihres Freundes mit einem amüsierten Grinsen und antwortete: „Pascal! Bist du geizig, oder wie? Meinst du, die vergangenen Tage waren das Ticket fürs Parken nicht mehr als wert?" Der Angesprochene fragte sich, ob Katharina ihre Bemerkung ernst meinte, denn das konnte sie ja wohl nicht! Obwohl Pascal seiner ersten gefühlsmäßigen Einschätzung vertraute, reichten Katharinas Worte, um ihn bei seiner Erwiderung gehörig ins Stocken zu bringen: „Äh, nein.... Ehm das heisst, selbstverständlich meine ich, dass die letzten Tage absolut super waren. Ich wollte bloß sagen.... Die schönen Tage haben nichts damit zu tun, dass es unsinnig ist, ein Auto tagelang ohne Not auf einem kostenpflichtigen Parkplatz abzustellen. Mehr ist da nicht!" Zum Schluss hatte sich Pascal gefangen und seine Worte mit selbstsicherer Stimme herausgebracht. Katharina konnte nicht im Ernst meinen, dass er sich im Nachhinein darüber ärgerte, seine Zeit mit ihr verbracht und dadurch (zu) viel Geld fürs Parken ausgegeben zu haben. Pascal konnte sich in dem Punkt unmöglich irren!

Zu Pascals großer Erleichterung lachte Katharina in der nächsten Sekunde laut auf und bemerkte: „Mensch Pascal, das war nur ein Spaß. Natürlich halte ich dich nicht für geizig und das, was ich ansonsten gesagt habe, war nur ein Scherz. Ich wünschte nur, du hättest dein Gesicht sehen sollen - echt zum Schießen komisch...." Innerlich seufzte Pascal deutlich erleichtert auf. Unterschwellig gesellte sich zu dem positiven Gefühl allerdings der Anflug von Verärgerung, der sich in seiner verbalen Reaktion in Form eine Spitze manifestierte: „Mann, Katharina! Manchmal bist du echt alles andere als umgänglich und noch schwerer zu durchschauen." Seine Freundin schmunzelte und erwiderte: „Ich weiss. Aber ist es nicht exakt das, was dir an mir am besten gefällt, mein Schatz?" Mit dieser Mutmaßung hatte Katharina wiedermal hundertprozentig Recht, wie sich Pascal eingestehen musste. Der Einfachheit halber sparte er sich zusätzliche Worte und beugte sich stattdessen lieber zu ihr herüber und gab ihr als seine Antwort einen liebevollen Kuss auf ihre erwartungsvoll gespitzten Lippen.

Anschließend verging nicht mehr viel Zeit und sie hatten ihr Ziel erreicht - die Innenstadt. Hier verabschiedete sich Pascal fürs erste von Katharina, wobei er ihr nochmals wortreich versicherte, wie sehr ihm die letzten Tage mit ihr gefallen hatten. Nebenbei bemerkte er, dass er hoffe, dass in Zukunft alle Tage seines Lebens so sein mögen. Dass das in der Realität ohne Abstriche unmöglich war, wusste Pascal nur zu gut. Die behindernden Faktoren begannen alleine damit, dass seine Semesterferien zu Ende gingen und er somit für ein ganzes Semester von seiner Liebe getrennt sein würde. Darüber wollte Pascal im Moment nicht nachdenken und seine euphorisierte Stimmung riskieren. Nachdem er sein Auto für objektiv betrachtet ärgerliche und happige achtundzwanzig Euro ausgelöst hatte, machte er sich mit seinem fahrbaren Untersatz auf den Heimweg. Die Fahrzeit verbrachte er mit nachgrübeln, wie seine Familie auf seine erste Freundin aus dem Kreise ihrer nach außen geheimen Gemeinschaft reagieren würden. Er hoffte und nahm es ehrlich gesagt auch an, dass sie sich für ihn freuten und er somit baldmöglichst die Gelegenheit bekäme, Katharina zu seiner Familie einzuladen.

Als Pascal gegen Nachmittag mit seinem Auto in die Auffahrt des Grundstückes seines Elternhauses fuhr, fiel ihm als erstes das Auto seiner Schwester auf. Das bedeutete, dass sie zu Hause war und als Folge dessen, dass höchstwahrscheinlich seine ganze Familie zugegen war. Das kam Pascal sehr gelegen, weil er direkt alle Mitglieder seiner Familie in Kenntnis setzen konnte, dass er sich verliebt hatte und sie sich mit ihm freuen konnten. Aufgrund dieser von Vorfreude geprägten Aussicht bester Laune stellte Pascal sein Auto ab, ging auf das Haus zu, schloss die Haustüre auf und rief anschließend frohgemut: „Hallo? Ist jemand zu Hause? Ich bin's nur!" Eine Antwort, die offensichtlich aus Richtung des Wohnzimmers kam, ließ nicht lange auf sich warten: „Pascal? Bist du das? Wir sind alle hier drüben!"

Als Pascal das Wohnzimmer betrat, saßen wie von ihm vermutet seine Schwester Beatrice und seine Eltern Claudia und Holger zusammen und schauten alle aus ihrer sitzenden Position zu ihm hoch. „Na schau einer an, wer da unverhofft hereingeschneit kommt. Wenn das nicht mein kleiner Bruder ist.... Bleibst du zur Abwechslung länger als zwei Minuten, oder bist du sofort wieder durch die Tür?", kommentierte Beatrice spöttisch Pascals Eintreten. Von derlei Lästereien ließ sich Pascal nicht seine gute Laune verderben und antwortete gelassen: „Ich freu mich auch, dich zu sehen, Schwesterherz. Und zu deiner Beruhigung: Ich habe nicht vor, stehenden Fußes zu verschwinden. Beruhigt dich das?" Seinen Worten setzte Pascal noch ein besonders freundliches und gerade deshalb in dieser Situation eindeutig ironisches Lächeln auf, das er in Beatrices Richtung aussandte.

Anstelle von Beatrice sprach als nächstes Pascals Mutter: „Junge, wo warst du denn die letzten zwei Tage? Du warst derart plötzlich und überhastet weg, dass wir uns Gedanken gemacht haben." Im Grunde war Pascal lange aus dem Alter heraus, in dem er sich gegenüber seinen Eltern noch abmelden oder rechtfertigen musste, wenn er mehrere Tage von zu Hause fern blieb. Gerade vor diesem Hintergrund verwunderte ihn der Klang in der Stimme seiner Mutter. Der Tonfall gab ihm eindeutig zu erkennen, dass ihr es nicht gefallen hatte, dass sie nicht wusste, was ihr Sohn ohne ihr Wissen trieb. Dabei hatte sich Pascal im Voraus erwiesenermaßen abgemeldet und Bescheid gegeben, dass er eventuell mehrere Tage nicht nach Hause kommen würde. Um zu demonstrieren, dass er Claudias Aufregung nicht verstand, reagierte er betont unschuldig: „Wieso? Ich habe doch Bescheid gesagt, dass ich...." „Ja klar. Das wissen wir alle selber. Du hast gesagt, du bist auf dem Weg nach Hannover. Aber WO warst du in der Stadt die letzten Tage, Pascal?", unterbrach ihn dieses Mal brüsk sein Vater.

Langsam ärgerte sich Pascal über die bohrenden Fragen und die neugierigen Blicke seiner Familienangehörigen. Wenn er nicht ausnehmend gut gelaunt gewesen wäre und ohnehin vorgehabt hätte, ihnen von den Veränderungen in seinem Leben zu erzählen, hätte Pascal ab diesem Punkt die Schotten dicht gemacht. Er wäre auf sein Zimmer gegangen und hätte nichts mehr von sich hören lassen. Aufgrund seiner positiven Begleitumstände blieb er und beschloss, sich die Laune nicht verderben zu lassen. Stattdessen entgegnete er: „Eines klar vorneweg: Es gibt keinen Grund, hier die große Welle zu machen. Solltet ihr mich ausnahmsweise ausreden lassen, würde ich euch mehr erzählen. Das überlege ich mir besser noch, wenn ihr vorhabt, mit der penetranten Fragerei weiterzumachen, ohne mich anzuhören. Es liegt an euch. Was darf's sein?" Seine Worte zeigten sofort ihre beabsichtigte Wirkung, obgleich Claudia kein zufriedenes Gesicht machte und ihre Arme vor dem Oberkörper verschränkte, wobei sie Pascal wie die Anderen unverwandt und erwartungsvoll anstarrte.

Pascal ließ sich in der Folge Zeit, um seine Familie zum einen ein bisschen zu bestrafen, dass sie so ungeduldig gewesen waren. Zum anderen tat er es, um es sich auf einem der Sofas bequem zu machen, welches dem anderen Sofa und dem Sessel gegenüber stand, auf denen seine erwartungsvollen Zuhörer saßen. Sobald er Platz genommen hatte, siegte sein großes Mitteilungsbedürfnis. Er begann zu erzählen: „Wie ihr alle wisst, war ich die letzten Tage in Hannover. Der Grund, warum ich in großer Eile aufgebrochen bin, ist der, weil ich spontan und unerwartet eingeladen worden bin. Ich war gezwungen, zügig zuzusagen, sofern ich die Einladung wahrnehmen wollte. Bereits letztes Semester habe ich ein Mädchen kennengelernt und wir...." „Ich wusste es! Ich habe euch die ganze Zeit gesagt, dass es sich bei Pascal grundsätzlich und ohne Ausnahme um Frauen dreht, wenn seine Handlungen allzu wunderlich werden. Habe ich es nicht von vornherein gesagt?", bemerkte Beatrice triumphierend und ignorierte nebenbei, dass sie ihren Bruder in seinem Redefluss auf eindeutig unhöfliche Art unterbrochen hatte.

Noch mehr als über die erneute Unterbrechung verärgerte Pascal die Tatsache, dass Beatrice dem ersten Anschein nach in seiner Abwesenheit mit ihren Eltern darüber spekuliert hatte, was Pascal die letzten achtundvierzig Stunden unternommen haben mochte. Irgendwie fühlte sich Pascal wie unter Beobachtung und somit in seine frühe Jugendzeit zurückversetzt, was ihm nicht im Mindesten gefiel. Mit für alle Anwesenden deutlich hörbarem Unwillen in der Stimme fuhr er trotz allem fort, wobei er Beatrices Einwurf, so gut er es vermochte, ignorierte. Er berichtete: „Wie ich sagte, ehe ich unterbrochen wurde: Wir haben uns am Ende meines letzten Semesters kennengelernt. Ich möchte als erstes betonen, dass sie für mich nicht irgendeine Frau ist...." Während er sprach, schaute er bewusst mit tadelndem Blick in Richtung seiner Schwester und ergänzte: „Das bedeutet, dass es für uns beide mehr als eine lockere Geschichte ist. Um exakt zu sein: Gestern und vorgestern waren wir zusammen bei ihren Eltern...."

An dieser Stelle machte Pascal eine erzählerische Pause, weil er bei allen dreien seiner Zuhörer den Ausdruck großer Überraschung auf ihren Gesichtern erkennen konnte. Insbesondere Claudia schien über den letzten Satz ihres Sohnes regelrecht schockiert zu sein, was ihn in nicht unerheblichem Maße verwirrte. Pascal hatte erwartet, dass sich zumindest seine Eltern für ihn freuten und stattdessen blickte er nur in ungläubige und im Ansatz entsetzte Gesichter. Ihre aus Pascals Sicht vollkommen unbegründete Bestürzung äußerte als erstes Claudia und rief: „Was? Ihr kennt euch erst seit weniger als einen Monat und sie stellt dich schon ihren Eltern vor? Und das zu allem Überfluss noch, bevor wir überhaupt das Geringste von ihrer Existenz geschweige denn von ihrem Wesen wissen? Also, Pascal, das... das ist...." Ehe sich seine Frau in zunehmende Rage reden konnte, griff Holger ein, packte Claudia beruhigend am Arm und redete mit ruhiger Stimme auf sie ein: „Rege dich nicht sofort auf, Schatz. Lass unseren Sohn lieber zuerst zu Ende erzählen.... Pascal, du erinnerst dich, dass wir dich gewarnt haben, dass insbesondere am Anfang deines Studiums Frau versuchen könnten, dich wegen deines Standes...." „Ja, das weiss ich noch, Pa. Aber Katharina ist mit absoluter Sicherheit keine von diesen Mädchen. Das wusste ich von Anfang an. Ich verstehe überhaupt nicht, was es hierbei für euch zum Aufregen gibt, wenn ich ehrlich bin.", erwiderte Pascal ohne zu zögern und mit überrascht aussehender Miene.

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