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Die Nanny

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„Danke!", haucht sie verträumt und diesmal habe ich den Eindruck, dass ich sie aus der Bahn geworfen zu haben.

Als die Kinder nun mit Poltern die Treppe herunterkommen, hat sie sich aber schon wieder gefangen und es ist wieder alles, als ob nichts gewesen wäre. Die Magie ist schon wieder verflogen.

Bevor wir das Haus verlassen gebe ich Vera eine Kreditkarte, die ich für sie habe machen lassen. Damit kann sie auf meine Kosten einkaufen. Der Typ in der Bank hat zwar blöde Witze gerissen, man solle keiner Frau eine Kreditkarte geben, bei der das Geld nicht von ihrem eigenen Konto abgebucht wird. Aber ich habe Vertrauen zu Vera. Ich kann nicht sagen warum, ich bin sicher, dass sie nie etwas für sich kaufen würde. Vera schaut mich, wie fast schon erwartet, völlig überrascht an.

„Nein, ich möchte das nicht. Das ist Dein Geld.", wehrt sie ab.

„Ich möchte nicht, dass Du ohne Geld herumläufst. Wenn Du für die Kinder oder für Dich etwas kaufen möchtest, dann tu es. Hiermit!", sage ich.

„Nein, warum sollte ich auf Deine Kosten für mich einkaufen? Und wenn ich für die Kinder etwas vorstrecke, dann lasse ich es mir von Dir schon zurückgeben. Keine Sorge."

„Jetzt tu endlich, was ich Dir sage und sei nicht so stur. Ich gebe Dir die Karte ja freiwillig.", beharre ich drauf.

„Na gut, aber ich kaufe damit wirklich nur Sachen für die Kinder.", gibt sie nur widerwillig nach.

Im Einkaufszentrum schickt mich Vera mit Sofie die neuen Sneakers kaufen. Sie geht hingegen mit Jo in den Elektrofachmarkt und kauft dort allerlei Bestandteile. Irgendwie muss ich über die Rollenaufteilung lachen. Sie als Frau geht mit dem Sohn Elektronikbauteile kaufen. Das ist auch nicht alltäglich.

„Jo hat gemeint, von den Bestandteilen verstehst Du sowieso nichts und bei den Sneakers kannst Du nicht viel falsch machen, wenn ich dabei bin.", grinst Sofie, als wir den beiden noch nachschauen.

Ich spiele den Beleidigten, muss dann aber auch lachen und gehe mit Sofie die Sneakers kaufen. Wie schon angekündigt, weiß sie ganz genau, was sie will und deshalb ist meine Rolle beim Einkauf tatsächlich eher passiv.

Da Sofie genau weiß, was sie will und wir deshalb recht schnell fertig sind, machen wir noch einen Abstecher in ein Modegeschäft. Sofie will unbedingt eine neue Jeans und findet auch gleich die passende. Ich spreche nicht aus, was mir dabei auffällt, nämlich, dass die neue Jeans doch sehr der Jeans gleicht, die Vera oft trägt. Sie ist also ein Vorbild für Sofie geworden. In so wenigen Tagen!

Auch der Jeanskauf ist bald erledigt und so machen wir uns auf den Weg zum Geschäft, in dem Jo und Vera einkaufen. Es ist sehr schnell klar, dass die beiden noch nicht fertig sind. Ich habe vielmehr den Eindruck, die beiden treiben den Verkäufer in den Wahnsinn. Ihnen reichen nicht die Teile, die er hat, sie wollen bessere. Und da sind die beiden absolut derselben Meinung. Mir fällt auch auf, dass die beiden genau wissen, was sie wollen und sich super auskennen. Was der Verkäufer lagernd hat, nehmen die beiden gleich mit, den Rest muss der gute Mann bestellen und verspricht, sich zu melden, sobald alles eingetroffen ist.

„Ihre Tochter kennt sich verdammt gut mit Elektronik aus.", meint der Verkäufer zu mir, als er merkt, dass wir zusammengehören.

„Vera ist unsere Nanny. Cool oder?", weist ihn Jo zurecht.

Ich sehe, wie Vera mich schelmisch angrinst. Sie genießt meine Verlegenheit. Wie wäre das, wenn wir wirklich ein Paar wären? Dann würden viele glauben, sie wäre meine Tochter oder, was noch schlimmer wäre, sie würde nur wegen des Geldes bei mir bleiben. Beides keine besonders reizvollen Szenarien.

Wir spazieren nach dem Elektronikfachmarkt in Richtung Pizzeria. Sofie zeigt Vera und Jo die Sneakers und die Jeans, die wir gekauft haben. Sie ist stolz drauf und freut sich über die Sachen, aber auch darüber, dass ich beim Einkauf mit war.

Ich bemerke, wie Vera während des Gesprächs einen kurzen Seitenblick in ein Schaufenster wirft. Ihr Blick bleibt dabei für einen ganz kurzen Moment hängen. Und ich glaube auch erkannt zu haben, an was. Es ist das Schaufenster eines Dessous-Ladens, es ist eine Marke, die zwar unverschämt teuer ist, gleichzeitig aber auch einmalig schöne Teile hat. Und was ich im Schaufenster sehe, ist echt umwerfend. Es ist ein Hauch von Nichts und doch unglaublich schön. Da kommt mir ein fast schon verwegener Gedanke.

„Kommt, Kinder, ich möchte da etwas schauen.", sage ich und ernte überraschte Blicke.

„Du willst in einen Dessous-Laden? La Perla auch noch?", ist Sofie ganz überrascht.

„Was willst Du denn da drinnen?", meint Vera, die offenbar schon ahnt, was mir durch den Kopf geht.

„Ich habe etwas gesehen, kommt.", sage ich.

„Für Dich?", zeigt sich Sofie skeptisch.

Zum Glück spielen die Kinder aber doch mit und sind schon im Laden verschwunden, da zaudert Vera noch. Weil die Kinder schon drinnen sind, kann sie aber nicht mehr anders und muss mitkommen.

„Könnten Sie uns bitte das Komplet aus dem Schaufenster da vorne zeigen. Das würde mich interessieren.", bitte ich die Verkäuferin.

Sie will die Größe wissen und ich verweise sie an Vera. Diese wirft mir einen vernichtenden Blick zu, nennt aber dann doch die Größe. Sofie grinst zufrieden. Sie ist ganz meiner Meinung. Das ist ja was ganz Neues.

„Bist Du verrückt?", zischt mir hingegen Vera zu, während die Verkäuferin nach dem Teil sucht.

Aber in dem Moment kommt die Verkäuferin auch schon wieder mit dem gewünschten Komplet zurück und überreicht es ihr. Gleichzeitig zeigt sie ihr die Umkleide. Ich bin fast schon stolz auf mich, weil diesmal bin ich es, der sie aus der Bahn wirft. Mit sichtlichem Widerwillen verschwindet Vera in der Kabine und ich ignoriere den etwas fragenden Blick der Verkäuferin.

„Lars, Schatz, könntest Du kurz kommen und schauen, ob es mir auch steht?", höre ich aus der Kabine.

„Du kleines Biest.", flüstere ich ihr ins Ohr, als ich den Kopf in die Kabine stecke.

„Du hast damit angefangen.", grinst sie zurück.

Vera hat nur den äußerst knappen Tanga und den durchsichtigen BH an und präsentiert mir ihren wunderschönen Körper überdeutlich. Es sieht wunderbar aus und mein Schwanz beginnt schon wieder sich zu rühren.

„Komm ganz herein.", bittet sie mich.

Ich verstehe nicht, was sie meint und komme deshalb ihrem Wunsch nach.

„Ich sehe, das ist ganz nach Deinem Geschmack.", grinst sie schelmisch, nachdem sie mir in den Schritt gegriffen und festgestellt hat, dass mein Schwanz hart ist, „Aber dennoch sind diese Dessous für mich zu teuer. So teure Wäsche kann ich mir doch nicht leisten."

Nun ist mein Schwanz erst recht hart wie Stahl. Ihr Griff in meinen Schritt hat mich ganz aus der Fassung gebracht.

„Wie Du mir, so ich Dir.", flüstert sie mir ins Ohr, als ich nicht antworten kann.

Ich tue so, als wollte ich ihr etwas antworten, knabbere aber stattdessen an ihrem Ohrläppchen. Verdammt, ist das geil! Das zeigt Wirkung. Sie stöhnt sogar kurz auf. Sie hält sich dabei zwar zurück und die anderen draußen haben sicher nichts davon mitbekommen, aber ich habe es deutlich gehört.

„Nun müssen wir die Wäsche wohl doch kaufen.", meint sie schelmisch.

„Sie ist jetzt feucht im Schritt.", antwortet sie, als ich sie nur fragend anschaue, „So können wir sie nicht mehr zurückgeben".

Jetzt ziehe ich mich aus der Kabine zurück. Scheiße, Vera schafft es immer wieder, noch eins draufzusetzen. Allein das Wissen, dass sie eine feuchte Muschi hat, bringt mich fast um den Verstanden. Wie soll ich das nur aushalten. Die Kinder schauen mich besorgt an, weil ich wohl einen hochroten Kopf habe. Zumindest spüre ich eine Hitze, die mir sagt, dass ich leuchte, wie eine Tomate.

„Wirklich hübsch, das Komplet. Ich hätte dazu auch noch dieses hübsche Teilchen zum drüberziehen.", meint hingegen die Verkäuferin mit einem süffisanten Grinsen, „Das gefällt Ihrer Frau sicher."

Sie hält mir ein weiteres Teilchen Nichts entgegen. Wozu man so etwas braucht, ist mir ein Rätsel, denn dieser Umhang hält sicher nicht warm und er verdecken auch nicht wirklich mehr, als das Wenige, das schon vom Komplet verdeckt wird.

„Ich nehme alles. Ist wirklich schön.", bringe ich etwas zittrig hervor.

„Danke, Schatz!", höre ich Vera aus der Umkleidekabine rufen.

„Da machen Sie ihrer Frau echt eine Freude. Die Wäsche ist nicht nur schön, sie ist auch herrlich zu tragen.", meint die Verkäuferin.

„Und noch herrlicher ist es, wenn sie einem ausgezogen wird.", flötet eine Stimme in mein rechtes Ohr.

Es ist Vera, die aus der Kabine gekommen ist und nun der Verkäuferin mit einem unschuldigen Lächeln die Dessous zum Einpacken reicht.

„Was kann sich eine Frau noch mehr wünschen, als einen Mann, der ihr die Wünsche von den Augen abliest.", meint sie zur Verkäuferin, die nur zustimmend lächelt kann.

Als wir aus dem Laden verschwinden, bin ich fast froh. Ich habe es wirklich gut gemeint, aber Vera hat daraus schon wieder ein erotisches Spiel gemacht. Nicht, dass es mir nicht gefallen hätte, aber es ist gleichzeitig auch etwas frustrierend. Sie heizt mich an und lässt mich dann mit meiner Lust und meinem Verlangen einfach stehen.

Beim Pizzaessen kreisen meine Gedanken natürlich wieder um diesen heißen Mädchenkörper. Die Dessous haben ja echt so gut wie nichts verdeckt. Außerdem ist es für mich doch recht überraschend, dass sie mir ihren Körper so offen zeigt. Kann es sein, dass die Jugend von heute mit der Nacktheit etwas lockerer umgeht? Zum Glück denken die Kinder nicht so weit, denn ihre Nanny in einem so heißen Fummel zu sehen, ist vermutlich doch nicht alltäglich.

Vera und die Kinder unterhalten sich während des Essens, als habe es keinen Besuch im Wäschegeschäft gegeben. Wenn sie wirklich feucht war und das Stöhnen nicht gespielt, dann hat sich Vera sehr schnell wieder im Griff. Sie wirft mir während des Essens immer wieder einen etwas herausfordernden Blick zu. Will sie mich ermuntern, sie anzubaggern oder ist nur der Wunsch der Vater meiner Gedanken?

„Wäre Vera nicht etwas für Dich. Ich glaube, sie steht auf Dich.", meint Sofie, als Vera kurz zur Toilette geht.

„Wie kommst Du denn darauf. Ich bin doch viel zu alt für sie.", antworte ich.

„Nein, ich glaube das Alter ist ihr egal. So wie sie Dich ansieht, bin ich ziemlich sicher, sie mag Dich. Sehr sogar!"

Ist das zu glauben? Meine 12-jähige Tochter gibt mir Beziehungstipps. Mein Gott, ich hätte nie gedacht, dass es einmal dazu kommen würde. Aber es zeigt mir auch, dass sie sich Vera in dieser Rolle vorstellen könnte. Die Kinder mögen sie, das wäre schon einmal ein Vorteil. Aber nein, Lars! Reiß Dich am Riemen! Was soll diese junge und heiße Frau von Dir wollen? Vergiss es!

Der Abend ist schön und es wird recht spät, als wir nach Hause kommen. Vera hat auch keine Probleme, die Kinder gleich ins Bett zu verfrachten. Dabei hält sie aber das inzwischen den Kindern liebgewordene Ritual ein. Und ich setze mich währenddessen wieder auf die Terrasse mit meinem Whisky.

„Was machen wir am Wochenende?", will Vera wissen, als sie zu mir auf die Terrasse kommt.

Ich biete ihr den bereits vorbereiteten Drink an und wundere mich über ihre Energie. Sie ist immer am Planen und am Denken. Sie kann nie einfach nur entspannen.

„Komm, setz Dich erst einmal nieder. So wie ich Dich kenne, hast Du Dir schon recht klare Gedanken darüber gemacht, was wir unternehmen könnten.", antworte ich belustigt.

„Was hältst Du davon, wenn wir Zelten oder auf eine Hütte gehen?", ist sie voller Begeisterung beim Überlegen.

„Nicht schlecht. Ich besitze eine recht einfache Hütte in den Tiroler Bergen. Ich könnte dort anrufen, damit sie uns die Hütte herrichten und das Essen hinbringen.", biete ich an.

„Nein, nicht herrichten lassen. Wir bringen alles selber mit, es soll urig sein und ursprünglich. Zurück zur Natur.", schwärmt sie, „Geht das bei der Hütte?"

„Wenn wir das Essen mitbringen, das Holz erst hacken und ohne Warmwasser sind, dann ist die Hütte echt urig.", muss ich über ihre Begeisterung staunen.

„Dann abgemacht. Wir machen einen Ausflug zurück zur Natur. Das wird den Kinder sicher gefallen.", schließt sie die Diskussion ab. Widerspruch zwecklos!

„Die neuen Dessous stehen Dir super. Wann darf ich sie Dir ausziehen?", frage ich.

Der Whisky macht mich wohl etwas mutiger, als ich in Wirklichkeit bin. Vera aber muss überrascht Luft holen, fängt sich aber bald wieder.

„Das könnte Dir so gefallen. Erst muss ich sie waschen. Da können ja alle möglichen Chemikalien drinnen sein.", antwortet sie mit einem verschmitzten Lächeln.

„Gut, Schatz, dann muss ich wohl noch etwas warten.", antworte ich und betone das Wort Schatz besonders.

„War es Dir peinlich, dass ich Schatz gesagt habe?", ist sie plötzlich ganz ernst und besorgt.

„Mir hat der Gedanke, dass Du meine Frau sein könntest viel, viel besser gefallen, als der, Du wärst meine Tochter, für die Dich der Typ aus dem Elektronikfachmarkt gehalten hat.", gebe ich belustigt zurück.

„Das kann ich gut verstehen. Aber eines kann ich Dir sagen, Jo ist genial in Elektronik. Für sein Alter versteht er verdammt viel davon. Wenn der älter ist, dann wird ein Genie aus ihm. Davon bin ich überzeugt.", antwortet sie und ändert das Thema.

„Ach ja, übrigens, warum kennst Du Dich denn damit so gut aus.", frage ich.

„Ich hatte einen Bruder, der hat nur über so Sachen gesprochen. Wenn Du mit ihm reden wolltest, dann musstest Du Dich damit auskennen. Sonst hattest Du keine Chance."

„Wie meinst Du, Du hattest einen Bruder?", frage ich vorsichtig.

„Er ist gestorben.", meint sie nach einer längeren Pause nur ganz kurz.

„Das tut mir aber leid.", mir ist es fast peinlich, das Thema angesprochen zu haben.

Wie ich sehe, dass sie mit den Tränen kämpft, nehme ich sie in den Arm und streichle ihr über das Gesicht. Langsam beginnen die Tränen zu kullern und sie weint still in meine Hand. Es ist ein tiefer Schmerz, der sich nur langsam den Weg an die Oberfläche bahnt. Das spüre ich deutlich.

„Wir haben wohl beide einen Verlust zu verkraften.", sage ich, weil mir nichts Besseres einfällt.

„Ich glaube, da hast Du Recht.", kommt nur kurz ihre Antwort.

So wortkarg kenne ich sie ja gar nicht. Aber sie ist nicht abweisend, im Gegenteil. Sie schlingt zu meiner Überraschung die Arme um mich und drückt sich fest an mich. Ich sehe, dass auch sie noch nicht alles verarbeitet hat. Irgendwie sind wir uns tatsächlich ähnlicher, als es auf den ersten Blick scheinen könnte.

„Lass es einfach raus, das tut gut. Du hast mir neulich sehr geholfen. Wenn Du willst, bin ich heute an der Reihe, für Dich da zu sein."

„Es ist nur so verdammt schwer. Wir waren eine so glückliche Familie. Und dann ....", ihre Stimme bricht.

„Was war dann?", frage ich nach einiger Zeit nach.

„Es war ein Autounfall. Ich war 17 und wollte an dem Tag einfach nicht mitkommen. Sie haben einen Ausflug gemacht und wie es in dem Alter eben ist, will man halt seine eigenen Wege gehen.", beginnt sie zu erzählen.

„Das ist ja normal."

„Ja, aber das war das letzte Mal, dass ich meine Eltern und meinen Bruder gesehen habe. Ich habe mit ihnen gestritten, weil ich einfach faul im Garten liegen wollte und mit meinem Freund herummachen wollte. Ich hatte keinen Bock drauf, mit ihnen wandern zu gehen. Zu der Zeit war wandern einfach nicht mehr mein Ding. Was würde ich heute dafür geben, könnte ich mit ihnen noch wandern gehen."

„Mach Dir doch keine Vorwürfe."

„Sie sind auf einer Bergstraße ins Schleudern geraten und einen Hang hinuntergestürzt. Sie waren alle drei auf der Stelle tot."

„Und Du bist am Leben. Machst Du Dir deswegen einen Vorwurf?"

„Nein, oder ja, ich weiß es nicht. Dann wäre es aber einfacher für mich, dann wäre ich jetzt auch tot."

„Und was wäre dann besser?"

„Nichts, aber ich würde mir keine Vorwürfe machen."

„Vorwürfe? Wofür? Dass Du nicht tot bist? Das ist doch Blödsinn!"

„Sag Du mir nicht, was Blödsinn ist!", fährt sie mich an und schaut mir herausfordernd in die Augen.

„Vera, was soll das? Du hättest nicht verhindern können, dass das Auto den Hang hinunterstürzt. Du hättest es nicht aufhalten können. Du hast keine Schuld. Überlebt zu haben, ist keine Schuld!"

„Ach ja, ich weiß das ja. Aber trotzdem, es tut so verdammt weh!", gibt sie sich schon wieder versöhnlicher und schmiegt sich wieder fest an mich.

„Und es ist ja auch gut, dass es weh tut. Es waren ja die Menschen, die Du am meisten geliebt hast und die sind plötzlich nicht mehr da. Ja, das tut weh!"

„War es bei Deiner Frau auch so schmerzhaft?"

„Ich habe den Schmerz verdrängt. Ich habe mir eingeredet, ich müsste für meine Kinder da sein und dürfte meinen Schmerz nicht zeigen. Aber ja, es hat verdammt weh getan."

„Und ist es bei Dir besser geworden, mit der Zeit?"

„Unser Gespräch neulich, hat mir sehr geholfen. Und dafür bin ich Dir sehr dankbar. Es tut noch weh, aber ich habe inzwischen einen Lichtblick, um nach vorne zu schauen."

Sie lächelt mich durch die Tränen hindurch an. Vera drückt sich dann wieder fest an mich und macht einen sehr nachdenklichen Eindruck.

„Was ist dann aus Dir geworden? Nach dem Unfall, meine ich.", frage ich nach einiger Zeit.

„Ich habe zwei Jahre bei meiner Oma gelebt, dann ist auch sie gestorben. Aber zumindest musste ich nicht ins Heim. Danach war ich volljährig und habe ich als Kindermädchen gearbeitet. Eben bei der Familie, von der ich Dir erzählt habe."

„Und hast Du mit Deiner Oma über den Verlust Deiner Eltern und Deines Bruders sprechen können?"

„Nein, sie war alt und es hat sie wohl genauso mitgenommen, wie mich. Ich habe es einmal versucht, dann ist sie in Tränen ausgebrochen. Von dem Moment an habe ich das Thema nicht mehr angesprochen."

„Hattest Du eine Freundin, einen Freund?"

„Ich hatte einen Freund. Ich denke, wir waren genau in dem Moment zusammen im Bett, als meine Familie gestorben ist."

„Und das hast Du ihm zum Vorwurf gemacht?"

„Ja, irgendwie schon.", gibt sie zu und fügt schnell hinzu, „Ja, ich weiß, das war blöd, aber ich konnte nicht anders. Er hat sich dann auch bald aus dem Staub gemacht."

„Ich kann Euch beide irgendwie verstehen. Ihr wart damals wohl beide noch zu jung, um so einen Schicksalsschlag zu verkraften."

„Würdest Du mich in der Situation alleine lassen?"

„Ich denke nicht. Aber ich bin heute auch um einiges älter, als Ihr damals wart."

„Genau einen solchen Freund hätte ich in dieser Situation gebraucht."

„Und Freundin war keine da, mit der Du darüber hättest reden können?"

„Wir waren 17 Jahre alt. Da hatte keine Lust drauf, sich meine Probleme anzuhören. Erst wenn es Dir schlecht geht, weißt Du, wer Deine wirklichen Freunde sind."

Das Mädchen tut mir unglaublich leid. Mit so einem Schicksal schon in dem jungen Alter fertig werden zu müssen, ist nicht einfach. Langsam kann ich verstehen, warum sie so ist, wie sie ist. Ich glaube, sie hat Bindungsängste. Alle Menschen, die ihr etwas bedeutet haben, sind entweder gestorben oder davongelaufen, als es schwierig wurde. Ich halte sie lange Zeit einfach im Arm. Es ist mir ein Bedürfnis, für sie da zu sein.

„Danke!", haucht sie schließlich und gibt mir einen zaghaften Kuss auf die Wange.

„Aber wofür?", bin ich ganz überrascht.

„Du bist der erste Mensch, der mir geduldig zuhört. Mir keine gutgemeinten Ratschläge gibt oder die Sache herunterspielt. Du bist einfach da und nimmst mich in den Arm. Weißt Du, wieviel mir das bedeutet?"

Wir sitzen noch eine ganze Weile da, ohne ein Wort zu sagen. Wir halten uns nur im Arm, jeder in Gedanken an seine Lieben und doch in einer ehrlichen Umarmung, die Halt und das Gefühl des Zusammengehörens gibt.

Ich will den Abend nicht so traurig ausklingen lassen. Ich habe ja noch eine Überraschung für sie und hoffe, dass sie das etwas aufmuntert.

„Vera, ich muss Dir noch etwas zeigen.", sage ich deshalb, als wir uns schon auf den Weg in den oberen Stock machen.