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Die unanständige Ballerina

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"... am liebsten schau ich mir Lesbenpornos an ..."
6k Wörter
4.29
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„Nö, am liebsten schau ich mir Lesbenpornos an, da sind nicht so viele behaarte Männer dabei!"

Sie sagte das so selbstverständlich, erst ihr Grinsen ließ die Ironie der Worte erkennen. Und doch blieb ein Restzweifel, ob es nicht doch so war.

***

Ein Kumpel schleppte ihn auf die Party und außer diesem Bekannten, waren alle anderen Partygäste Fremde. Das änderte sich vor wenigen Minuten, als eine junge Frau neben ihm Platz nahm.

Eigentlich war er gerade damit beschäftigt die letzten Reste Chili con Carne aus seiner Plastikschüssel zu löffeln, als sie keck fragte:

"Stört es dich, wenn ich beim Essen nicht rauche?"

Von dieser unerwarteten Frage überrumpelt, antwortete er ohne großes Interesse:

"Nee, passt schon. Mach ruhig."

Nun huschte eine feingliedrige Frauenhand mit einer Zigarettenpackung durch sein Blickfeld:

"OK, kein Problem, manche Menschen stört es halt, wenn andere beim Essen nicht rauchen."

Instinktiv folgte er der schönen Hand mit den langen Fingern. Sein Blick wanderte an dem makellosen Arm entlang, streifte kurz über das eng anliegende T-Shirt und fand einen Ausschnitt, aus dem ein schlanker Hals mit zarter Haut emporragte.

Das Gesicht eines Engels strahlte ihn an. Die blonden, leicht gelockten Haare waren zu zwei Pferdeschwänzen auf ihrem Hinterkopf gebändigt und wippten lustig zu jeder Bewegung. Zwei Strähnen hingen zu beiden Seiten an ihrem Gesicht herunter.

Ihre großen blauen Augen wurden nun noch weiter aufgerissen.

Mit riesigen Augen starrte sie ihn an -- sie äffte ihn nach.

Ihm wurde erst jetzt bewusst, dass er mindestens genau so große Augen machte und sicher sehr dämlich wirkte.

Um ihn endgültig aus seiner Starre zu reißen, wackelte sie mit dem Kopf und riss den Mund auf. Er schloss daraufhin seinen Mund und versuchte, einen beherrschten Gesichtsausdruck zu machen. Sie grinste ihn fröhlich--frech an:

"Keine Angst, ich warte mit der Kippe, bis du dein Tellerchen leer gegessen hast, nicht dass du noch Schluckauf bekommst."

Er verstand das Wortspiel erst jetzt und schüttelte energisch den Kopf:

"Nein, rauch ruhig, ich bin sowieso fertig."

Zum Beweis stellte er das leere Partygeschirr hektisch auf den Tisch und wischte seine Hände an der Serviette ab.

Ihm wurde eine offene Packung Marlboro Medium gereicht -- oder wie sie jetzt heißen „Red and Gold".

Als er heute Mittag die leere Packung in den Müll warf, war er sich sicher, mit dem Aufhören anfangen zu können. Jetzt hörte er halt wieder mit dem Aufhören auf, es war Freitag, es war genau seine Marke und er wollte diesen Engel auf keinen Fall abweisen.

Gierig zog er an dem Tabakstängel -- sechs Stunden ohne Nikotin waren eine Qual.

Seine neue Bekanntschaft zog gar nicht richtig an der Zigarette, sie paffte nur oberflächlich. Aber es war ja ihr Geld.

Sie hielt die Zigarette etwas ungeschickt zwischen ihren Fingern, ihre Nägel waren im French-Look gestylt und kamen in dieser Haltung sehr gut zu Geltung. Verträumt starrte er auf ihre zierliche Hand und bewunderte dieses charmante Detail. Nur beiläufig wurde ihm bewusst, dass er schon wieder gaffte. Der Engel riss ihn abrupt aus seinen Träumen:

"Ganz schön ruhig, wenn keiner was sagt!"

Sie hatte Recht! Er musste ein Gespräch beginnen, sonst würde sie ihn für langweilig halten.

An der Wand gegenüber hing ein Poster von „Pulp Fiktion". John Travolta starrte ihn mit seinen harten Gesichtszügen an, so als wollte er sagen:

"Du bist verdammt langweilig, Kleiner!"

Nun musste er handeln, also fragte er:

"Magst du Pulp Fiktion?"

... Ihre Antwort mit den Lesbenpornos brachte ihn gehörig aus dem Konzept. Wie alt mochte dieser freche Engel sein?

Gerade wollte er sie auf ihre Lebensjahre ansprechen, als ein Mann neben dem Tisch auftauchte. Er war jung, groß und athletisch. Die Ärmel des T-Shirts spannten sich straff um seine Oberarme.

Er stand einfach nur da, wippte cool auf den Zehenspitzen und grinste den blonden Engel an. Eine seiner braun gebrannten Hände war tief in der Seitentasche seiner Jeans vergraben.

Fuhr sich der Angeber gerade mit der Hand im Hosensäckel durch den Schritt?

Er konnte es durch die seitliche Perspektive nicht genau erkennen. Seine neue Bekannte besaß eine wesentlich bessere Aussicht.

Sie grinste, der Typ grinste, jetzt sprach er:

"Komm mit, ich muss dir mal was zeigen."

Geschmeidig glitt ihr anmutiger Körper unter den Tisch und tauchte unmittelbar danach auf der anderen Seite wieder auf. Während sie mit dem obercoolen Angeber aus dem Raum ging, drehte sie sich noch mal zu ihm um:

"War schön, dich beim Essen zu stören, wir können das ja bei Gelegenheit wiederholen."

Sie war so unbefangen und quirlig, gerne hätte er sich länger mit ihr unterhalten. Scheinbar war er aber nicht spannend genug und der andere wollte ihr immerhin etwas zeigen ...

Sie vergaß in der Eile ihre Zigarette. Der halb angefangene Tabakstängel kokelte im Aschenbecher langsam vor sich hin.

***

Er fragte seinen Kumpel nach der bezaubernden Erscheinung und bekam ein Schulterzucken:

"Die heißt Hanna oder so, kenn sie aber nur vom Sehen -- verdammt scharfes Teil."

Die Party verlief schleppend, es bildeten sich einzelne Gruppen, die nun in mehreren Räumen verteilt saßen.

Gerade spielte er mit dem Gedanken zu gehen, um sich zu Hause zu langweilen, als Hanna wieder in den Raum hüpfte.

Sie schenkte ihm einen flüchtigen Blick und stürzte sich auf eine Flasche Colabier. Ohne groß darüber nachzudenken, sprach er sie an:

"Hey, da bist du ja wieder. Kannst du mir noch ´ne Kippe leihen?"

Mit der Flasche am Hals griff sie in die Tasche ihrer weit geschnittenen Stoffhose und holte die rot-goldene Schachtel hervor. An der Schachtel hing ein weißer Stofffetzen -- nein, es war ein sexy Spitzentanga.

„Ups, den wollte ich dir aber nicht zeigen"

Ein schneller Griff und er erhaschte das heiße Höschen. Sie protestierte lachend und wollte ihr Eigentum zurück. Ungewohnt tollkühn macht er ein Angebot:

"Du gibst mir deine Handynummer und bekommst dafür dein Höschen zurück."

Sie ließ sich auf den Deal ein und kritzelte die Zahlen auf einen Bierdeckel, dann fragte sie:

"Wie heißt du denn?"

"Du darfst nicht lachen!"

"Warum sollte ich denn lachen?"

"Ich heiße Oskar."

Sie lachte doch:

"Sorry, aber ‚Oskar' ist echt komisch, ich heiße Hanna."

Oskar und Hanna grinsten sich kurz an, dann kam die nächste Frage von Oskar:

"Wie alt bist du?"

"achtzehn und du?"

Oskar rieb sich nachdenklich das Kinn:

"Sagen wir mal so. Als du geboren wurdest, kam ich in die erste Klasse."

Hanna nickte:

"Na, das geht ja noch. Aber so alt würde ich dich auch schätzen."

Sie schaute auf ihre Uhr und verzog das Gesicht. Oskar machte sich Sorgen:

"Es ist doch erst halb zwölf, du willst doch nicht schon nach Hause?"

Hanna nickte:

"Doch, hab´ morgen ein frühes Training und am Mittag einen Auftritt."

"Was machst du denn?"

Hanna hob ihre Arme über den Kopf, sodass sich ihre Fingerspitzen berührten. Dann wirbelte sie in einigen Pirouetten elegant durch den Raum, bis sie wieder vor ihm stand:

"Ich tanze Ballett."

"Du bist eine Ballerina?"

Hanna lachte:

"Ja genau, ein Gogo-Girl der Klassik."

Diese Selbstironie entlockte Oskar ein breites Grinsen.

Er konnte sich dieses anmutige Geschöpf sehr gut als Ballerina vorstellen. Mit offenen Augen kam er ins Schwärmen. Hanna verzauberte ihn durch ihre jugendliche Schönheit. Seine nächste Frage war mehr als Neugier. Eine falsche Antwort würde ihm das Herz brechen:

"War der Typ vorhin dein Freund?"

"Heiko? Nein, den kenne ich schon ewig. Wir haben ihn früher Goofy genannt, weil er so groß und schlaksig war. Seit einem Jahr ist ein richtiger Mann aus ihm geworden."

Oskar war erleichtert, musste aber genau wissen, was es mit Heiko auf sich hatte, er wollte nicht von diesem breitschultrigen Hünen auseinander genommen werden:

"Ich dachte nur, weil ihr vorhin so lange weg wart. Was wollte er dir eigentlich zeigen?"

Hanna leerte die Bierflasche und grinste geheimnisvoll:

"Hast du die Beule in seiner Hose nicht gesehen?"

Sie hätte Oskar genau so gut die Bierflasche über den Schädel ziehen können:

"Du meinst ... also ihr wart? ... einfach so, während der Party?"

Hanna grinste provokant, sie genoss es regelrecht, ihren Gesprächspartner zu schockieren:

"Da ist doch nix dabei. Wir sind alt genug und die Party ist sowieso scheiße."

Oskar fühlte sich dumm, klein und verloren. Dieses engelgleiche, reine Geschöpf verzauberte ihn durch ihre jugendliche Schönheit, ihre unschuldige Ausstrahlung. Und dann so was ...

Sollte Oskar diese Freizügigkeit gut oder schlecht finden?

Ein weiteres Mädchen tauchte auf und störte die Zweisamkeit. Keck schlug sie Hanna zur Begrüßung auf den Po.

Hanna zuckte zusammen und grinste das Mädchen mit verklärten Augen an:

"Hey, du weißt doch, dass ich davon total feucht werde, was sollen denn die Leute denken?"

"Ach, tu nicht so unschuldig. Dir steht doch der letzte Orgasmus noch im Gesicht."

Die Mädchen lachten, dann zeigt Hanna auf Oskar:

"Das ist Oskar. Oskar, dass ist Maria."

Maria nickte kurz zum Gruß und wedelte mit einem Autoschlüssel vor Hannas Augen herum:

"Wir müssen nach Hause, sonst schläfst du morgen auf der Bühne ein."

Oskar spürte einen Stich im Magen, er wollte nicht, dass dieses begehrenswerte Geschöpf schon geht. Maria legte ihren Arm um Hanna und sprach mit einem Augenzwinkern zu Oskar:

"Unter anderen Umständen würden wir dich ja mitnehmen, aber ich trage die Verantwortung, dass Hanna morgen fit ist. Aber aufgeschoben ist ja nicht aufgehoben."

Die Mädels verließen die Party und ein himmelhoch jauchzender und zutiefst betrübter Oskar blieb zurück. Diese Hanna appellierte an seine edelsten und zugleich niedersten Absichten.

Immerhin hatte er ihre Handynummer.

Nach einem Beruhigungsbier fuhr er mit aufgewühlten Gedanken nach Hause. Die Erlebnisse des Abends musste er sich im Handbetrieb abschütteln, bevor an Schlaf zu denken war.

***

Oskar verkniff es sich den halben Samstag, eine SMS zu schreiben. Aber er konnte nur noch an Hanna und ihren schönen Körper denken. Am Nachmittag brach seine Selbstdisziplin, nach einer nervös weg gerauchten Zigarette schrieb er die erste SMS.

Es kam keine Antwort. Sicher stand Hanna gerade auf der Bühne und bezauberte das Publikum mit ihrer Anmut -- wenn er sie doch nur sehen könnte ...

Er schrieb noch eine SMS, wieder keine Antwort. Gegen 20 Uhr summte sein Handy, Hanna antwortete -- man verabredete sich für Sonntag zum Brunch.

***

Er kam eine halbe Stunde zu früh in das Bistro und belagerte einen Fensterplatz. Aufgeregt fing er seine zweite Schachtel Zigaretten an -- die Zweite, seit er aufgehört hatte.

Es war schon elf Uhr durch, jede Sekunde wurde zur Qual. Was würde er machen, wenn sie nicht kommt? Sein Leben oder zumindest der restliche Sonntag, hätten keinen Sinn mehr

...

„Plumps, da bin ich. Hab den falschen Bus genommen, sorry."

Und plötzlich brach die Wolkendecke auf, um einer strahlenden Sonne Platz zu machen. Hanna lachte ihn fröhlich an und wischte jeden Zweifel oder Vorwurf aus seinen Gedanken.

Sie trug ein hautenges, schulterfreies Top. Lediglich die metallicblauen Träger ihres BH´s spannten über die nackte Haut. Die fesche Stoffhose war bis über die Knöchel hochgekrempelt, so wie es zu der Zeit modern war.

Ihre Schuhe mussten das Ergebnis einer leidenschaftlichen Nacht zwischen einem Turnschuh und einem eleganten Damenpumps sein.

Die Zusammenstellung der Lederteile und die Form erinnerten eindeutig an einen Turnschuh, aber der ca. 4 cm hohe Absatz und die elegante Linienführung zeugten von einem hochhackigen Damenschuh. Das Design war jugendlich, sexy und frech, es passte perfekt zu Hanna.

Sie gaben die Bestellung auf und begannen ein lockeres Gespräch. Hanna erwies sich als sehr unruhige Gesprächspartnerin, nicht nur, dass sie ständig auf dem Stuhl herumzappelte, sie wechselte auch die Themen unvorhersehbar. Oft bedauerte es Oskar, dass er Gedankengänge nicht zu Ende führen konnte, er versuchte aber, sich ihrem Tempo anzupassen.

Eigentlich erfuhr er dann doch einiges von ihr. Ihre Eltern trennten sich, als sie noch klein war. Sie wuchs bei ihrem Vater auf, der jedoch beruflich nur wenige Tage im Monat zu Hause sein konnte. Schule und Ballettlehrerin übernahmen prinzipiell ihre Erziehung. Außerhalb dieser Institutionen konnte sie machen, was sie wollte.

Als der Tisch abgeräumt war, rührte jeder in seinem Cappuccino, Oskar fragte:

"Wie war der Auftritt gestern."

"Ach, das war nur ein Showtanz für die Ballettschule. Wir hatten Tag der offenen Tür und da muss man ja zeigen, was aus einem kleinen Mädchen nach 14 Jahren hartem Training werden könnte."

Oskar nickte nachdenklich:

"Hast du gestern Abend noch was gemacht?"

"Nö, also nicht richtig, ich war dann doch etwas geschafft. Kleine Mädchen sind richtige Energievampire."

Hanna nippte an dem heißen Kaffeegetränk und grinste dabei:

"Ich habe das Wochenende bei Maria übernachtet, ihre Eltern sind gerade im Urlaub. Gestern Abend haben wir den Kleiderschrank ihrer Mutter geplündert."

Oskar legte den Kopf zur Seite, Hanna sprach weiter:

"Marias Mutter hat richtig geile Sachen, bei denen geht bestimmt die Post ab."

"Ach, was denn zu Beispiel?"

Hanna grinste geheimnisvoll:

"Die hat richtige Nuttenstiefel. So Teile, die bis übers Knie gehen, mit superhohen Absätzen. Wir haben die mal anprobiert, aber meine Füße sind zu klein, die Dinger haben bestimmt Schuhgröße 40."

Oskar stellte sich den elfengleichen Körper von Hanna in diesen verruchten Stiefeln vor. Es brach ihm fast das Herz, so ein reines Wesen in solch verdorbenem Outfit.

Er wollte sie am liebsten in den Arm nehmen, um sie vor solchen Dingen zu beschützen. Er wollte sie überall berühren, sie ablecken und kneten, in sie eindringen und ...

Er spürte seinen harten Penis gegen die Hose drücken, dummerweise lag der Lümmel nicht gut. Er ragte in der Unterhose leicht nach oben und drückte schmerzlich in diese Richtung. Wenn er noch ein Stück wuchs, würde er über den Hosenbund hinausragen.

Peinlich berührt zerrte Oskar an seinem T-Shirt, um den Vorgang zu verbergen.

Hanna rührte in der fast leeren Tasse und zwinkerte ihm kaum erkennbar zu:

"Maria hat sich dann das andere Paar angezogen und wir sind nackt, nur mit den hohen Stiefeln, durch die Wohnung gelaufen."

Oskar musste seinen Lümmel umbetten, sonst würde etwas sehr Peinliches passieren. Aber Aufstehen hätte zu einer Kastration führen können. Hanna sprach weiter:

"Wir haben dann ein bisschen Tango getanzt. Es war total geil."

Oskar schaute sie ratlos und Hilfe suchend an. Sie erklärte es ihm:

"Tango. Die Tanzpartner stehen versetzt zueinander, sodass je ein Oberschenkel des einen im Schritt des anderen steht. Dann geht man noch leicht in die Knie, wodurch man sich andeutungsweise auf das Bein des anderen setzt."

Oskar verstand es nicht ganz, was wohl auch an seiner Situation lag. Aber die Vorstellung von zwei jungen Mädchen, die bis auf Nuttenstiefel nackt und eng umschlungen tanzten, war eine Qual. Hanna schien seine Qual zu genießen:

"So angeheizt, haben wir uns dann in den Stiefeln auf das Sofa gelegt und ein Video angeschaut."

Mit kleinen Schweißperlen auf der Stirn, schaffte Oskar eine ironische Bemerkung:

"Lass mich raten, ihr habt einen Lesbenporno geschaut?"

Hanna honorierte den Seitenhieb mit einem amüsierten Kichern:

"Nein, wir haben „Pretty Woman" geschaut und einfach nur ein wenig gekuschelt."

Oskars Schwanz kapierte scheinbar, dass er hier in dem Bistro keine frische Luft bekommen würde. Trotzig baute er den schmerzlichen Druck langsam ab. Dennoch lag der nicht mehr ganz so pralle Wurm höchst ungünstig in seinem Versteck. Oskar brannte eine Frage auf den Lippen:

"Machst du es oft mit Mädchen?"

Leicht empört rechtfertigte sich Hanna:

"Wir haben es nicht GEMACHT! Wir haben nur ein wenig gekuschelt. Mädchen sind da nicht so verklemmt wie Jungs, die nehmen sich auch einfach mal so in den Arm, ohne es gleich MACHEN zu wollen."

Oskar entschuldigte sich für die Bemerkung und verschwand auf der Toilette. Erleichtert bettete er seinen kleinen Freund um und genoss das angenehme Gefühl einer geordneten Unterhose.

Mit stolz geschwellter Brust kam er zurück an den Tisch. Die Bedienung räumte gerade die leeren Tassen weg, als Hanna sagte:

"Ich möchte dann zahlen."

Angst umgriff Oskars Herz:

"Willst du schon weg, ich dachte, wir könnten noch ein bisschen reden."

Hanna schenkte ihm ein warmes Lächeln:

"Ich muss in einer halben Stunde beim Balletttraining sein. Aber wenn du willst, kannst du mich hinfahren, dann muss ich nicht den blöden Bus nehmen."

Natürlich wollte Oskar sie hinfahren:

"Ich würde dich sogar tragen, wenn es sein müsste."

***

Fast musste Oskar das schwülstige Versprechen einlösen. Sein Wagen sprang nicht an:

"Das liegt am Vergaser, der Motor bekommt nicht genug Sprit zum Starten. Wenn die Karre erst mal läuft, ist das kein Problem."

Oskars Faible für alte Autos mit Vergasertechnik wurde ihm nun zum Verhängnis. Hastig riss er die Motorhaube auf und rief zu Hanna:

"Wenn ich ‚jetzt' rufe, drehst du die Zündung um."

Hanna protestierte vom Beifahrersitz:

"Nein, das mach ich nicht! Ich hatte noch nicht mal eine Fahrstunde."

Oskar erklärte es ihr:

"Es ist kein Gang eingelegt und die Handbremse ist angezogen, es kann nichts passieren. Ich muss aber den Vergaserhebel mit der Hand betätigen, damit die Karre genug Sprit bekommt. Du musst einfach nur den Anlasser betätigen."

Hanna weigerte sich partout, Hand an das Auto zu legen.

"Sie ist halt doch nur ein Mädchen", dachte sich Oskar.

Er sprach einen Passanten an und bat ihn, die Zündung zu betätigen. Der fragte besorgt:

"Ist das ihr Auto?"

Schließlich ließ sich der misstrauische Passant doch überzeugen und er betätigte den Anlasser auf Oskars Kommando.

Obwohl der Helfer das Gaspedal nicht einmal berührte, röhrte der Motor in den höchsten Drehzahlen auf. Oskar ließ ihn noch ein paar Sekunden auf hohen Touren kreischen und drosselte dann langsam die Gaszufuhr.

Wenige Minuten später rollte der alte Wagen vom Parkplatz. Oskars rechter Arm war bis zum Ellenbogen schmutzig. Das Taschentuch von Hanna verteilte den öligen Staub nur noch großflächiger.

"Von Autos scheinst du ja ganz schön Ahnung zu haben?"

Oskar nickte stolz:

"Ich bin Kfz--Mechaniker und wenn mein Chef sein OK gibt, fange ich nächstes Jahr mit der Meisterschule an."

Endlich hatte Oskar mal das Gefühl, etwas Tolles geleistet zu haben, denn neben Hanna kam er sich sonst immer dumm, klein und langweilig vor.

Die Fahrt durch die Innenstadt ging viel zu schnell. Oskar wäre am liebsten im Schritttempo gefahren, um seine Beifahrerin so lange wie möglich bei sich zu haben. Aber er musste im Verkehr mitschwimmen. Jede rote Ampel ließ ihn innerlich jubeln und doch kamen sie recht bald zu der Ballettschule.

"Danke fürs Fahren, wenn du willst, kannst du mit hochkommen und dir den Arm waschen. Nicht, dass du dir das ganze Auto einsaust."

Oskar nahm das Angebot gerne an. Sorgfältig wusch er seinen Arm unter dem fließenden Wasser der Damenumkleide. Nebenan zog sich Hanna um.

Zufällig bemerkte Oskar ihre Silhouette an der Wand -- sie musste nackt sein. Detailgetreu zeichnete sich ihr schlanker Körper auf der weiß gestrichenen Wand ab. Sie stand vor dem Spind und obwohl ihre Beine geschlossen waren, fiel ein Lichtspalt hindurch.

Waren diese kleinen Wölbungen ihre Schamlippen?

"Was soll es sonst sein?", fragte sein Schwanz und drückte wieder gegen die Hose.

Hastig streifte sie sich ihre Trainingsklamotten über und kam verwandelt auf Oskar zugelaufen. Sie trug nun einen eng anliegenden Trainingsanzug aus einem schimmernden Material. Darüber schlabberte ein Muscle-Shirt. Die Waden wurden von Baumwollstulpen umschlossen und ihre Füße steckten in klassischen Ballettschuhen.

_Faith_
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