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Ein ganz normales? Jahr - Teil 01

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Körpertausch zwischen Sohn und Vater bringt alles ins Chaos.
7.6k Wörter
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Ein Gedankenexperiment, über das was passieren könnte, wenn ein Körpertausch über Vater und Sohn hereinbricht und die Mutter davon natürlich nichts weiß.

Ein ganz normales? Jahr - Teil 1

Prolog - Der Kobold trifft einen Entschluss

Es war wie so häufig in letzter Zeit. Walter Woltersen war genervt von dem unlustigen Herumstehen seines achtzehnjährigen Sohnes Pat. Der beklagte sich, dass er beim Abschleifen des defekten Unterwasserschiffsanstriches helfen sollte, aber das 11m-Boot nicht für einen Urlaub alleine bekam. Eine Stunde vorher hatte er sich anhören müssen, dass sein Sohn der einzige sei, der in seiner Abitur-Klasse mit dem öffentlichen Nahverkehr zur Schule fuhr. Und am Samstag vorher hatte er mal wieder die Beschwerde gehört, dass sein ‚fleißiger' Sohn kein Mädchen mit nach Hause bringen durfte zur Übernachtung. Das durften praktisch alle seine Freunde, nur er nicht. Wie altmodisch sei das denn? Heute um 11:11 zur Sommersonnenwende ging ihm das alles über die Hutschnur:

„Beim Klabautermann, Pat, ich wünschte mir, du wärest mal für ein Jahr zufrieden mit deinem Leben! Dafür würde ich dir sogar bei deinen Schularbeiten gute Dienste leisten!"

„Dad, ich wünschte mir vom See-Kobold, du wärest mal für einige Zeit in meiner Situation und würdest sehen, wieviel leichter es andere Jungens haben! Dafür würde ich ihm sogar versprechen dreimal das Segelboot abzuschleifen und wieder anzumalen!", erwiderte sein Sohn hitzig.

Walter musste auflachen. „Den Kobold möchte ich sehen, der dich dazu bringt!"

Sein Sohn Patrik war typischerweise schon nach einem Quadratmeter abschleifen derartig gelangweilt und genervt, dass er es nicht aushielt. Die Vorstellung, dass dieser dreimal das ganze Boot abschleifen ... und dann auch noch wieder lackieren würde, hatte etwas so Absurdes, dass es einfach nur komisch war.

Keiner der beiden bemerkte bei dem lauten Streitgespräch das heftige Rauschen des Windes, der um das Boot strich -- und das in der völligen Windstille dieses schönen Frühsommertages.

Es war nicht untypisch, dass es nach einem Streitgespräch ein Kompromiss gab. Pat räumte schon mal auf, weil sie ja in spätestens einer halben Stunde zum Mittagessen nach Hause fahren würden. Walter wäre eigentlich lieber in der Marina geblieben, aber das gemeinsame Mittagessen war seiner Frau Iris heilig. Einen zusätzlichen Streit brauchte er an diesem Tag nicht. Außerdem zauberte seine Frau an einem Sonntag immer ein leckeres Essen auf den Tisch und Walter war ein Gourmet. Er ließ seinen Sohn ans Steuer, damit der nach Hause fahren konnte, weil er wusste wie sehr dieser das liebte. Pat war eigentlich kein schlechter Junge. Andere Väter hatten genau dieselben Probleme mit ihren Söhnen. Iris kam mit ihm besser zurecht, aber bei ihr war er auch nicht so aufmüpfig. Sie konnte auch gut mit Kindern umgehen, wobei sein Sohn sich furchtbar aufgeregt hätte, wenn er ihn als Kind bezeichnet hätte.

Iris empfing sie mit einem herzlichen Lächeln. Mit ihren 38 Jahren sah sie immer noch so gut aus, dass ihn die Männer in seiner Altersgruppe beneideten. Das war allerdings auch kein Wunder, denn die meisten von ihnen hatten mehr oder weniger gleichaltrige Frauen, was Iris rund 15 Jahre jünger machte als deren Frauen. Sie hatte inzwischen die stämmige Statur einer Landfrau, was auch passte, da sie leidenschaftlich gern in dem großen Garten am Haus arbeitete, der wiederum ihr Hobby war sowie seines das Segelboot war.

Iris ist leicht frustriert, aber kann sich eigentlich nicht beklagen

Iris betrachtete ihre Männer mit einer Mischung aus Stolz und leisem Unbehagen. Der groß gebaute Walter sah immer noch gut aus, aber sie hätte sich mehr Leidenschaft und Sex gewünscht als nur noch jeden zweiten Sonntag ein bisschen Routine. Na schön, Walter war nun einmal kein junger Springer mehr, wie er nicht müde wurde zu wiederholen, aber er war immerhin ein treuer und fürsorglicher Ehemann. Schade nur, dass irgendwie die Leidenschaft in ihrer Beziehung erloschen war.

Ihr ranker Sohn Patrik machte sich inzwischen gut in der Schule. Er würde später sogar studieren können, intelligent genug dafür war er. Die Intelligenz hatte er von seinem Vater, seine Redegewandtheit eher von ihr. Wo er allerdings den schlanken Körperbau und die hohe Stirn her hatte, war ihr immer noch ein Rätsel. Weder sie und noch weniger ihr Mann besaßen so einen filigranen Knochenbau. Sie waren beide stattlich und selbst sie war einen guten Kopf grösser als ihr Sohn. Freilich war ihr Großonkel auch ziemlich schlank und zierlich gewesen, eher so ein mediterraner Typ.

Pat war in den letzten zwei Jahren unstetig und launisch geworden, während er vorher eher ein liebes Kind gewesen war. Er verwickelte sich wieder und wieder in unnütze Streitgespräche mit seinem Vater. Das war allerdings auch nicht selten bei Einzelkindern. Ihr wäre es lieber gewesen, wenn er kein Einzelkind wäre. Aber sie konnte auch verstehen, dass Walter es nach ihrer Fehlgeburt mit der Angst zu tun bekommen hatte. Der Arzt hatte ihm nach seiner Familiengeschichte von weiteren Kindern abgeraten, da es offensichtlich in seiner Familie bei älteren Vätern sehr häufig Missbildungen gab und er hatte sich sterilisieren lassen. Damals war er allerdings erst 44 Jahre alt gewesen - qualifiziert ihn das damals schon als älteren Vater? Egal, das war Schnee von gestern.

Ihr machte es Spaß bei den Familientreffen seiner oder ihrer Familie ordentlich mitzumischen. Es waren jeweils große Familien immer mit viel Trubel und Heiterkeit. Genau das gefiel ihr. Sie mochte gern sorgen. Sie hatte als junges Mädchen von neunzehn Jahren ihren Mann geheiratet, als Patrik unterwegs war. Er kam aus einer großen Familie, genau wie sie auch. Automatisch hatte sie angenommen und es sich auch gewünscht, dass sie ebenso eine große Familie werden würden. Das war nicht eingetroffen.

Walter bereitet sich auf die Woche vor

Am Montag würde er in der Stadt sein müssen. Es gab Termine, die er mit der Zentrale der Bank wahrnehmen musste, um die zurzeit reichlich sprudelnden Erträge aus seiner Firma günstig für den Ruhestand anzulegen. Am Abend würde er die Reise mit seinem PKW antreten und im Hotel übernachten. Das kam nur selten vor, aber es war auch wichtig gut vorbereitet und ausgeschlafen in solche Gespräche zu gehen.

Seine Frau würde morgen vermutlich wieder Probleme haben, seinen Sohn aus dem Bett zu jagen, um ihn zur Schule zu schicken. Aber darum brauchte er sich nicht zu kümmern.

Er war zufrieden, dass sein Unternehmen so gut lief. Irgendwann in naher Zukunft würde er tatsächlich seinen Traum verwirklichen können, ein Jahr auf Weltreise per Segelboot zu gehen. Dazu musste er nur noch seine Frau überreden. Längere Segelreisen waren nicht so recht ihr Ding. Da musste er ganz diplomatisch vorgehen. Sobald Robert das Abitur bestand, würde er damit anfangen. Vielleicht war das auch gut für ihre Ehe. Nach bald zwanzig Ehejahren war doch sehr viel Routine in ihre Beziehung eingezogen. Leidenschaftlicher Sex war eher die absolute Ausnahme geworden in den letzten Jahren.

Patrik ist ziemlich genervt

Warum nur musste er so blöde Eltern haben? Sein Vater erlaubte es ihm nicht ein einziges Mal pro Woche mit dem Auto zur Schule zu fahren und selbst einen gebrauchten Golf bekam er nicht. Dabei konnte sein Vater sich das doch leisten. Schlimmer empfand er es aber noch, dass er das Segelboot noch nicht einmal für ein einziges Wochenende allein nutzen durfte. Dabei hatte er schon einen Segelschein. Das Boot wäre eines der wenigen Themen, mit denen er seinen Schwarm hätte beeindrucken können. Sie hatte sogar den Sporthochseeschifferschein und konnte sogar große Segel- oder Motoryachten auf der Hochsee führen. Tina war die ältere Schwester von seinem besten Freund Thomas -- und sie war anspruchsvoll. Natürlich nahm sie ihn nicht für voll. Wie auch? Und dope besorgen, nee, dafür hatte er nicht den Nerv und die Kohle.

Und seine Mutter nervte ihn mit guten Ratschlägen zum Lernen, zum Essen und zu allem, was ihr nur einfiel.

Er sollte sich gesund ernähren und auf keinen Fall das Fastfood nehmen, von dem man dick und krank würde. Meine Fresse, dabei war sie doch selber nicht gerade schlank! Manche seiner Kumpel würden ihre Beine als Stampfer bezeichnen.

Und auf keinen Fall sollte er mit den Jungs Bier trinken gehen -- da könnte er betrunken werden und das würden die Mädchen nicht mögen. Ja, ging's noch? Sie selber schenkte doch Dad am Wochenende höchstpersönlich Bier ein, aber er bekam bestenfalls mal ein kleines Glas ab. Ach du dickes Ei, er war doch kein Kind mehr!

Die Spitze war aber das stetige Nörgeln mit dem ‚Nun lern' doch, Junge!' und die ständigen Tips zum Lernen in der Gruppe ‚Suche dir doch ein paar fleißige und nette Jungs für einen netten Lernabend'. Ein netter Abend war für ihn was anderes. Schlimmer aber war noch das Schnüffeln in seinen Hausaufgaben und die Mahnungen, wenn da noch was fehlte. So eine Zilpe!

Walter wacht auf

Der Wecker klingelte erneut. Walter grunzte genervt. Blind schlug er nach dem Ding und hatte Glück -- er verstummte. Er drehte sich um.

„Pat! Aufstehen -- die Schule ruft..."

Was war das denn? Hatte er jetzt Halluzinationen? Es war eindeutig die Stimme seiner Frau, aber die konnte unmöglich im Hotel in der Stadt sein, wo er gestern Abend eingecheckt hatte. Allerdings klang die Stimme entfernt, so als ob aus einem anderen Stockwerk kommend. Er war ziemlich irritiert.

„PAT! Du solltest zumindest antworten..."

Die Tür knallte auf und er öffnete erschrocken seine Augen. Seine Frau stürmte in das Zimmer. Im nächsten Moment riss sie ihm die Bettdecke weg. Ihm blieb der Atem weg. Er lag im Zimmer seines Sohnes!

„Los jetzt! Geh' duschen, du Faulpelz."

Was war nur los? Er hatte doch gestern Abend nur ein Bier getrunken. Hatte er jetzt Alpträume?

„Iris, was ist...?"

Seine Stimme vervollständigte den Alptraum. Er klang wie sein eigener Sohn. Das war doch verrückt.

„Iris, ich muss zur Bank. Irgendetwas stimmt hier nicht...Ich bin Walter."

Seine Frau sah ihn mit hochgezogenen Augenbrauen an und legte die Hand auf seine Stirn:

„Pat, hast du Fieber? Du redest wirr!"

Ihre Hand fühlte sich anders an als sonst. Dann begriff er, woran das lag, als er an sich herunter blickte. Er klang nicht nur wie sein Sohn, er sah auch so aus. Er brauchte unbedingt einen Moment allein.

„Ist ja schon gut -- ich gehe duschen."

Patrik wacht auf

Der Wecker klingelte. Patrik grunzte genervt. Blind schlug er nach dem Ding und hatte Glück -- es verstummte. Er drehte sich faul um. Halt, das war nicht richtig. Das war nicht sein Wecker.

Er öffnete die Augen. Wo war er? Das war nicht sein Zimmer. Verwirrt blickte er sich um. Er checkte rein gar nichts. Dann erblickte er die vertrauten Autoschlüssel auf dem Nachttisch und bekam große Augen. Er konnte sich viel vorstellen, aber nicht dass sein Vater ihm die Schlüssel des großen BMWs so einfach zur Selbstbedienung hinlegen würde. Er sprang elastisch auf -- d.h. er wollte elastisch aufspringen. Er stellte fest, dass er zwar aufgesprungen war, aber nicht mit der gewohnten Sprungkraft einer Feder, sondern eher mit gewissen Mühen. Er blickte an sich herunter. Gott, er hatte genauso einen leichten Bierbauch wie sein Vater. Er blickte in den Spiegel und sah sein Ebenbild. Oh nein, er hatte DEN Bierbauch seines Vaters. Das war schwer zu verdauen. Was war passiert? In dem Moment klingelte das Handy.

Ein Mitarbeiter einer Bank war dra n und erklärte etwas, was er nicht gleich verstand:

„Herr Woltersen, es tut mir leid, aber der Termin muss um eine Stunde verschoben werden."

Patrik strich den Termin gleich ganz, nachdem er auf den Autoschlüssel geschaut hatte. Er zog sich rasch an, ohne zu duschen und packte ebenso rasch die Sachen ein, die sein Vater mitgebracht hatte.

Vermutlich war das alles ein wilder und wüster Traum. Er rannte in die Garage runter, schmiss den Koffer und die Aktentasche in den Kofferraum setzte sich hinter das Steuerrad. Meine Güte, wie cool war das denn? Er würde auf die Autobahn fahren können und endlich einmal allein den Wagen voll ausfahren, ohne dass sein Vater irgendwelche mahnenden Worte hören ließ. Das hatte er sich schon immer mal gewünscht. Dazu hatte er noch quasi schulfrei. Er grinste in sich hinein. Das war der coole Teil seines Traumes.

Iris ist beunruhigt

Pat wurde immer eigenartiger. Sie machte sich allmählich Sorgen um ihn. Mit der Schule hatte er auch Probleme. Vielleicht sollte er sich freiwillig ein Jahr zurücksetzen lassen, um einen guten Abiturschnitt zu schaffen. Sie versuchte immer wieder, ihn am späten Nachmittag zum Lernen anzuhalten, aber er schüttelte das alles ab.

In den letzten zwei Jahren wirkte er mehr und mehr unzufrieden. Ihr Mann nahm das alles nicht so ernst, aber sie wollte, dass er zufrieden und glücklich war. Vielleicht kam das auch daher, dass er vor einem guten Jahr so verschossen in die ältere Schwester eines Freundes von ihm war. Die nahm ihn aber offensichtlich nicht für voll, weil er ein Spätentwickler war und sein Bartwuchs sowie seine Gestalt noch nicht so ‚männlich' erschien, wie es bei vielen seiner gleichaltrigen Freunde der Fall war.

Walter begreift so allmählich

Im Bad holte er erst einmal tief Luft. Es war schwer zu begreifen, aber die Fakten waren schlecht von der Hand zu weisen. Zu erklären war das alles nicht, aber er schien sich im Körper seines Sohnes zu befinden und musste nun damit zurechtkommen. An der Reaktion von seiner Frau hatte er schon ablesen können, wie schwer es sein würde, seine Umwelt davon zu überzeugen, dass er Walter war und nicht Patrik.

Auf der kurzfristigen Schiene gab es noch weniger Alternativen. Er musste zur Schule. Es war verrückt. Er wusste zwar grob, welche Themen sein Sohn in der Schule hatte, aber natürlich keine Details. Er würde das alles improvisieren müssen. Er duschte sich und zog sich dann an. Es war wie ein Witz, als er in die Jeans seines Sohnes stieg und das T-Shirt überzog. Es war schon spät heute, deshalb verzichtete er auf das Frühstück und rannte zum Bus, während er sich nur knapp von seiner Frau verabschiedete. Es war doch absurd, sie verabschiedete ihn als seinen Sohn und er konnte ihr nicht sagen, dass er eigentlich ihr Ehemann war.

Auf dem Gymnasium erkannte er rechtzeitig den besten Freund seines Sohnes. Thomas begrüßte ihn lässig. Er kannte sonst nur wenige, aber er improvisierte virtuos. Durch Zuhören und geschickte Fragen bekam er die meisten Namen heraus, die er wissen müsste. Es war verwirrend und mitunter stockten Gespräche, weil er natürlich nicht wusste, worüber sie jeweils in den letzten Tagen geredet hatten, aber anscheinend schöpfte keiner von ihnen Verdacht.

In der Mittagspause versuchte er sich selber anzurufen, aber es klingelte nur einmal und dann schien es so, als ob das Handy in ein Funkloch geraten sei. Er musste es später noch einmal versuchen. In der sechsten und siebten Stunde gab es Mathematik und einen kleinen Test. Die Lehrerin war arg überrascht, als sein Resultat sehr gut ausfiel. Was auch immer weiter geschehen würde, zumindest würde sein Sohn von einer guten Testnote profitieren können.

Patrik genießt den Augenblick

Er war immer noch auf der Autobahn. Es war am Vormittag ein Geschwindigkeitsrausch vom feinsten, den er erlebte. Dann stoppte er an einem Supermarkt und kaufte sich vom prall gefüllten Portemonnaie seines Vaters einen Kasten Bier und zwei Flaschen Hochprozentiges, bester Whisky und einen echten Cognac. Er würde es krachen lassen!

Er stoppte, schnappte sich das Handy und rief seinen besten Kumpel Thomas an. Heute Abend würde er eine tolle Fete veranstalten. Dann verschluckt er sich, als sich Thomas meldete:

„Oh, hallo, Herr, Herr Woltersen. Ist etwas mit Patrik? Kann ich helfen?"

Pat fiel bald das Handy aus der Hand. Oh, shit, daran hatte er ja gar nicht gedacht. Thomas würde ihn nicht erkennen. Wie sollte er auch? Dann versucht er schnell zu reagieren und fragte das erste beste, was ihm einfiel:

„Nein, nein - Patrick ist o. k. Er hatte mich nur gefragt, ob ich deiner Schwester mit einem Job helfen kann. Gibst du mir dafür ihre Handynummer?"

Thomas hatte ihm nie ihre Handynummer gegeben. Wenn er das gemacht hätte, dann hätte er reichlich Ärger mit seiner älteren Schwester bekommen. Pat hatte trotzdem nachgefragt -- was tut man nicht alles, wenn man irgendwie an seinen Schwarm ran kommen will. Er wartete gespannt. Thomas klang etwas erstaunt, aber rückte bereitwillig die Nummer heraus. Pat musste an sich halten, um nicht laut zu jubeln. Dann fiel ihm ein, dass er besser nach Hause zurück fahren sollte, für den Fall dass er oder besser sein Vater bei der Arbeit vermisst werden würde. Seine Mutter würde das schon regeln können. Auf der Rückfahrt hätte er reichlich Zeit, sich zu überlegen was er nun mit dem ganzen Booze anfangen sollte. Er hatte sich das viel lustiger vorgestellt.

Walter ist am Überlegen

Walter war geschockt, als er mitbekommen hatte, wie Thomas einen Anruf bekommen hatte und seinen Gesprächspartner mit ‚Herr Woltersen' tituliert hatte. Was spielte sich da ab? Aber jetzt kam die Zeit, wo er den Bus nach Hause nehmen musste. Der Bus hatte bald eine halbe Stunde Verspätung. Walter wartete und wartete. Immerhin ließ ihm das die Zeit, einige Überlegungen anzustellen. Wenn er in dem Körper seines Sohnes war, war dann sein Sohn in seinem Körper? Oder war er noch in seinem eigenen Körper, quasi eine Verdopplung seine Persönlichkeit? Oder war er vielleicht ganz verschwunden?

Er würde es herausfinden, hoffte er zumindest, wenn er wieder zu Hause war. Das schlimme war nur, er konnte keinen seiner Freunde anrufen noch irgendeinen seiner Verwandten -- keiner würde glauben, so viel war ihm jetzt schon klar. Er stand ganz alleine vor der Situation. Vielleicht sollte er zum Psychiater gehen -- vielleicht war er wirklich verrückt geworden. Zuhause angekommen schickte ihn seine Frau sofort zum Lernen, weil offensichtlich ein Brief von der Schule mit einer Mitteilung über einen verpassten Test angekommen war. Er hatte einfach geschwiegen. Was sollte er auch anderes machen? Er hatte keine Ahnung, um welchen Test es ging noch was in dem Brief stand. Alles was er wusste, bestand in dem Ärger seiner Frau über den faulen Sohn. Nur dass er jetzt der Sohn war...

Sie brachte ihm Abendbrot hoch, aber er konnte immer noch erkennen, wie aufgebracht sie war. Er hörte den BMW ankommen und musste sich zwingen, nicht sofort runter zu laufen und nachzuschauen. Es war sein BMW!

Nach einer Weile ging er doch runter. Es war ein Schock! Er sah sich selbst - und war doch in einem anderen Körper. Es war irgendwie ein schwindelerregendes Gefühl. Er musste sich mühen, um ein „Hallo, Dad!" herauszupressen. Er kam nur ein Nicken als Antwort. Dann hört er den scharfen Ton seiner Frau, die ihn wieder zum Lernen hochjagte. Und er konnte nichts machen. So ging das nicht weiter. Er musste sich irgendetwas überlegen.

Resigniert macht er sich erst mal ans Hausarbeiten machen, weil seine Frau das üblicherweise kontrollierte. Es war schon spät am Abend, als sie kurz hereinkam und kurz nickte, als sie die geschriebenen Seiten sah. Sie verschwand wieder aus dem Zimmer. Dann hörte er, wie die beiden ins Schlafzimmer gingen. Das war der nächste Schock an diesem Tag!!

Und er wusste immer noch nicht, wer oder was in seinem ursprünglichen Körper war. Es war so unvorstellbar, dass er es einfach nicht begreifen konnte. Irgendwann war er so müde, dass er in den bereits stehenden Schlafanzug und in sein Bett, d.h. das seines Sohnes, schlüpfte.

Patrik weiß nicht, was er machen soll

Patrik war verblüfft, als das Haus seiner Eltern so wie immer ausschaute. Irgendwie hatte er erwartet, dass es gewichtige Änderungen geben müsste. Es war jetzt er, der das schwere Fahrzeug in die Einfahrt lenkte und mit seiner Aktentasche ins Haus ging, als ob alles normal sei. Er hatte sein Vater dies X mal machen sehen, aber diesmal war er es, der hineinging. Seine Mutter begrüßte ihn mit einer Umarmung.