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Ein heißer Juni 10 - G-Punkt-Frage

Geschichte Info
Eine Sabine kommt selten allein und Brüder sind auch Männer.
6.8k Wörter
4.45
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Ein heißer Juni 10 -- Wo der G-Punkt liegt

© Helios53, II/2009

Guten Morgen, Sabine!

Sabine kämpft sich durch den Dschungel, verfolgt von schrillen Kampfgesängen kannibalischer Wilder, die dazu die Kriegstrommel schlagen. Patsch -- uuh -- patsch -- uuh! Es ist mörderisch heiß, der Schweiß rinnt über die Stirn und findet seinen Weg in ihre Augenwinkel. Sabine blinzelt und der Schweiß dringt ein. Wie das brennt! Vor Panik keuchend reißt sie die Augen auf -- und ist völlig verwirrt.

Der Dschungel ist fort, die schrillen Gesänge dauern zwar an, aber es sind nur Dutzende von Spatzen, die sich um ein Stückchen Brot streiten. Lediglich an der Hitze hat sich nichts geändert. Sabine entdeckt, dass sie mit allen Kleidern, in ein dickes Badetuch gewickelt, in einer Hängematte liegt und ihr die Morgensonne gnadenlos auf den Pelz brennt. Langsam kehrt ihre Erinnerung zurück. Richtig, sie wollte ihren Bruder aufsuchen und ist, weil ihr keiner die Tür geöffnet hatte, durch das Stiegenhausfenster auf die Terrasse geklettert, die zu der Wohnung gehört, in der offenbar ihr Bruder wohnt.

Hastig schält sich Sabine aus dem Tuch und klettert aus der Hängematte. Sie zieht sich ihr T-Shirt über den Kopf, wischt sich den Schweiß aus dem Gesicht und fächelt sich Luft zu. Da fällt ihr auf, dass das Patsch -- uuh -- patsch -- uuh immer noch anhält, obwohl es hier oben ganz sicher keine Kannibalen auf dem Kriegspfad gibt. Neugierig geht sie dem Geräusch nach, biegt vorsichtig um die Sträucher, die die Ecke mit der Hängematte vom Rest der Terrasse abgrenzen. Erschrocken bleibt sie stehen. Auf dem knapp kniehohen Mäuerchen, das den Goldfischteich begrenzt, liegt auf einem großen dicken Polster eine nackte Frau auf dem Rücken. Davor steht breitbeinig ein ebenfalls nackter Mann, mit einem Bein im Goldfischteich. Die Beine der zwar nicht mehr ganz jungen, aber immer noch aufreizend schönen Frau hat er sich über die Schultern gelegt und nun penetriert er seine Partnerin mit wuchtigen Stößen. Patsch - - patsch - - patsch. Jeden Stoß quittiert sie mit lustvollem „uuh!". Patsch -- uuh -- patsch -- uuh!

Sabine grinst, zieht sich aber vorsichtig zurück. Sie ist ja kein Voyeur, nicht wahr? Andrerseits kann es von Vorteil sein, die beiden zu beobachten. Nur so kann sie verhindern, plötzlich hinter ihrer Deckung überrascht zu werden. Sollten die beiden die Hängematte ansteuern, könnte Sabine schnell durch eine Lücke in der Bepflanzung schlüpfen und so der Entdeckung entgehen. Denn das wäre doch so ziemlich die schlechtestmögliche Einführung bei den Unterkunftgebern ihres Bruders. Wo zum Kuckuck steckt der bloß? Kann es sein, dass die da ungeniert auf der Terrasse ihre Lust austoben, während sie jederzeit von ihrem Bruder Max beobachtet werden könnten?

Zuschauen macht geil

Leise packt Sabine ihre Siebensachen und nähert sich wieder dem Strauchwerk, späht durch das Geäst und findet die Situation unverändert. Nun lässt der Mann die Beine von seinen Schultern gleiten und beugt sich zu seiner Partnerin hinunter, bis ihre Lippen verschmelzen, während er sie mit kurzen, schnellen Stößen immer näher an den ersehnten Orgasmus treibt. Als sie ihre Augen weit aufreißt, löst er sich von ihrem Mund und steht auf. Er reicht ihr seine Hand, zieht sie auf die Beine und sagt zärtlich: „Komm, Finale furioso!"

Sie läuft voraus zum Geländer, das die Terrasse zum Innenhof hin abgrenzt, stützt sich darauf ab und spreizt leicht die Beine. Ihre Oberschenkel glänzen feucht. Der Mann folgt ihr zielstrebig mit steil aufragendem, vor Geilheit zitterndem Schweif. Er setzt die Eichel an und führt seinen Penis langsam, aber mit Genuss in ihre Scheide ein, fängt dann mit auf dem Rücken verschränkten Armen an, sie mit aller Kraft zu befriedigen. Wenn er aus den Knien federnd schwungvoll zustößt, hebt es die Frau beinahe von den Zehenspitzen. Es dauert nicht lange, da ergießt er sich in sie, mitten in einen gemeinsamen Urschrei, so laut, dass die Spatzen erschrocken auffliegen. Sabine kann es nicht fassen. Das ganze Haus, ja der ganze Block muss es gehört haben.

Die Frau hat sich umgewendet, beide halten sich umschlungen und küssen sich zärtlich. Langsam führt sie der Mann in eine Nische, in der eine Dusche installiert ist. Sich gegenseitig einseifend und abreibend reinigen sie sich. Schnell rubbeln sie sich trocken. „Komm, es ist höchste Zeit für uns, wir sind schon spät dran!", sagt der Mann nach einem Blick auf seine Armbanduhr. Beide laufen durch die geöffneten Schiebetüren hinein in die Wohnung und kaum fünf Minuten später kommen sie wieder zurück auf die Terrasse, jetzt aber im Business-Look, in der Hand je einen Aktenkoffer. Sie betreten das Treppenhaus durch die Türe, die auch Sabine gestern benutzt hatte, um ihren Rucksack zu holen und entschwinden.

Sabine atmet auf. Ihr T-Shirt ist zwar ein wenig getrocknet, dafür aber völlig zerknittert, weil sie es unentwegt mit ihren fahrigen Händen hin und her geknüllt hatte. Es dämmert ihr auch, dass sie mit diesem Höschen, das sie seit gestern anhat, den restlichen Tag nicht durchstehen kann. Die Show vorhin war einfach zu geil für sie. Sowas kann sie einfach nicht unberührt mitansehen. Schnell zieht sie ihre Schuhe und die Jeans aus, streift den klatschnassen Slip ab. Ein paar Minuten genießt sie den mächtigen Reiz, splitternackt auf einer fremden Terrasse mitten in München zu stehen. So geil! Wenn jetzt jemand kommt? Aber wer soll schon kommen, nachdem die Hausherren weg sind. Höchstens ihr Bruder und der kennt sie ja nackt ebenso gut wie angezogen.

Sie streift kurzentschlossen das T-Shirt über und zieht die Hose wieder an. Leider war das ihr allerletzter Tanga. Sie weiß, dass sie unbedingt waschen und ein paar zusätzlich Höschen kaufen muss. Inzwischen wird es schon auch so gehen, obwohl die derben Nähte unverschämt im Schritt reiben. Sabine will sich mit aller Kraft auf etwas anderes konzentrieren, einen nassen Fleck auf ihrer Jeans kann sie jedenfalls nicht brauchen. Sie hängt sich ihren Rucksack um und marschiert in Richtung Treppenhaus, beginnt zu singen: „Where have all my Tangas gone? I have lost them everyone! When will I ever lern?" Und dann mischt sie verwegen Bob Dylan zu Pete Seeger und antwortet sich selber: „The answer, me fool, they're blowing in the wind, the answer ...."

„Heda, steh'n geblieben!", ruft da eine überraschte Stimme. „Was machen Sie auf unserer Terrasse?" Sabine erstarrt. Da ist doch jemand, aber ihr Bruder ist es nicht, denn die Stimme ist unverkennbar weiblich. Langsam dreht sich Sabine um und erblickt ein Mädchen, ungefähr in ihrem Alter und ebenfalls blond, aber ganz frech und kurz geschoren. Sabine betrachtet sie aufmerksam. Im Moment scheint keine Gefahr von der Fremden auszugehen, denn sie steht da, mit bloßen Händen -- und bloßen Brüsten, die sie unbefangen, nahezu stolz präsentiert.

Gleich und gleich gesellt sich gern

„Äääh", macht Sabine leicht verlegen. „Also, eigentlich wollte ich meinen Bruder Max Wiechert besuchen, aber er scheint ja nicht da zu sein."

„Blöde Ausrede!", faucht das Mädchen. „Max Wiechert ist sicher nicht dein Bruder. Also, raus mit der Wahrheit, wer bist du und was willst du?"

Sabine hat nichts zu verbergen. „Ich bin Sabine Wiechert aus Ovenbuch und suche meinen Bruder Max, der laut Telefoneintrag hier wohnt. Gestern hat mir niemand aufgemacht, also bin ich durch das Fenster raus und auf die Terrasse geklettert, um auf ihn zu warten. Denn im finsteren Treppenhaus war es mir echt zu ungemütlich. Und dann bin ich wohl in der Hängematte da hinten eingeschlafen."

„Jo, leckst mi am Oarsch!" Das Mädchen scheint fast begeistert. „Ich heiße zufällig auch Sabine Wiechert, aber ich habe keinen Bruder Max, sondern einen Vater, der so heißt und den du sicher vorhin beim Morgensport belustäugelt hast. Ja, schau nicht so! Natürlich hast du gespechtelt, ist ja logisch, tu ich ja auch manchmal, obwohl der Reiz des Neuen schon lange vergangen ist. Jedenfalls ist der Max Wiechert, der hier wohnt, garantiert nicht dein Bruder, denn dann wärst du meine Tante und meine Tanten kenn ich. Alle!"

Belustäugelt? Gespechtelt? Soweit kennt sich Sabine schon aus mit den Süddeutschen, dass sie weiß, was damit gemeint ist. Wieder einmal muss sie über die kreativen Wortschöpfungen der Bayern grinsen. Aber was fängt sie nun mit den neuen Informationen an? Und dann noch eine andere Sabine Wiechert? Dem muss sie einfach auf den Grund gehen. Also frägt sie vorsichtig: „Kann es sein, dass wir irgendwie verwandt sind und aus irgendeinem beschissenen Grund nichts voneinander wissen?"

„Ich glaub schon", meint die bayrische Sabine. „ Zu mir sagen übrigens alle Bine, also bleiben wir dabei. Kann ich dich zur Unterscheidung Sabi nennen? Egal, jedenfalls sind wir dann verwandt, wenn deine Familie auch ihre Wurzeln in Bayern hat, genauer gesagt in einem Kaff namens Ramspolding. Dort hat sich nämlich im vorletzten Jahrhundert eine Liebestragödie oder --komödie abgespielt, die bis heute nachwirkt ..."

„Ramspolding! Ja!", unterbricht Sabine den Redefluss Bines. „Nach Ramspolding müssen wir morgen, Max und ich, zu einer Hochzeit. Meine Cousine Martha heiratet endlich ihre Jugendliebe und deswegen muss ich unbedingt meinen Bruder finden, weil er mich mitnehmen soll. Der Kerl studiert hier in München und ist vor kurzem umgezogen, aber den Zettel mit seiner neuen Adresse und neuen Telefonnummer hab ich verloren. Aber im Internet hab ich halt nur diesen Max Wiechert gefunden und geglaubt ..."

„Jetzt reg dich mal ab, wir setzen uns gemütlich da hin, dann kriegen wir das schon irgendwie auf die Reihe. Kaffee? Orangensaft?", unterbricht nun Bine ihrerseits. „Erstens einmal kannst du auch mit uns dorthin fahren, denn wir sind auch zu Marthas Hochzeit eingeladen und dann hab ich da einen Cousin, der arbeitet bei der Polizei und kann uns sicher helfen. Ich brauche nur noch das Geburtsdatum von deinem Bruder. So, Moment." Bine greift nach ihrem Handy, das auf einem Tischchen im Schatten eines riesigen Sonnenschirmes liegt. Als sie ihren Cousin erreicht, spricht sie erstaunlicherweise folgendes: „Hier spricht Romana Vogel. Ich rufe an wegen Max Wiechert, geboren am 10. Oktober 1985, wohnhaft in München. Ich bräuchte dringend seine Adresse. - - Aha? - - Das ist schade. Vielen Dank, auch wenn sie mir nicht geholfen haben!" Bine grinst, als sie Sabines erstauntes Gesicht sieht. „Es wird ein wenig dauern. Er darf natürlich wegen Datenschutz und so auf solche Fragen nicht antworten, und weil er befürchtet, dass die Telefone hin und wieder abgehört werden, haben wir uns für solche Anfragen Codenamen ausgedacht. Heute mit den Initialen R.V. das nächste Mal mit S.W. wie Sabine Wiechert, das lassen wir natürlich aus, dafür dann T.X., zum Beispiel Theodora Xanthos, danach ist U.Y. dran und so weiter. Klar erkennt er mich auch an der Stimme, aber sicher ist sicher. Du könntest übrigens inzwischen duschen, wenn du magst. Das Wasser hier ist warm und genieren wirst du dich ja wohl nicht vor mir. Ich bin schließlich auch fast nackt." Das ist allerdings mehr als wahr. Bine trägt einen Tanga-Slip, der sogar bei Susi in die Kategorie ‚schamlos' gefallen wäre.

Überraschung

Das lässt sich Sabine nicht zweimal sagen, entledigt sich ihrer Kleider und aalt sich schon unter der Terrassendusche als Bines Handy zweimal durchdringend schrillt. Vor Neugierde stürzt Sabine tropfnass zurück zu ihrer -- was nun? Cousine? neuen Freundin? - um nur ja nichts zu verpassen. Bine präsentiert triumphierend das Display. Eine SMS ist angekommen und da steht: Max Wiechert, 19851010, Hans-Krauss-Straße 14 bei Körösi. Bamm! Sabine erstarrt. „Ich werd' verrückt! Dort war ich gestern, hab mit der Marika gesprochen, auf ihrem Computer diese Adresse hier recherchiert und mein lieber, blöder, großer Bruder sitzt womöglich ein Zimmer weiter und rührt sich nicht! Ich glaub, mich tritt ein Pferd!"

Mit diesem Aufseufzen sinkt Sabine in einen Gartensessel und schaut Bine verzweifelt an. Die grinst verunsichert zurück. „Jetzt versteh ich nix mehr. Was ist los?" Sabine verspricht, ihr alles haarklein zu erzählen, aber zuerst muss sie unbedingt dort anrufen. Bine schleppt das Münchner Telefonbuch und ein Schnurlostelefon heran. Tatsächlich ist Marika Körösi auch in der Printausgabe eingetragen. Sabine wählt aufgeregt, aber leider meldet sich niemand. Offenbar sind alle schon ausgeflogen. Also setzt sie Bine schnell ins Bild, nur die Kurzfassung, der Rest habe Zeit, meint sie.

Auch die Kurzfassung braucht ganz schön lang, bis sie das wichtigste über die Hochzeit, den Ferienjob auf der Alm, das Missverständnis, das zu ihrer Klettertour auf die Terrasse geführt hat und ihre Einkaufspläne berichtet hat.

„Ja, mir ist schon aufgefallen, dass du unter deiner Jeans kein Höschen trägst. Das mach ich auch manchmal. Geiles Gefühl, gell?" Bines Augen glänzen, wenn sie daran denkt und ganz zufällig sind ihre Fingerspitzen unter ihr zartes Micro-Höschen geschlüpft und dort rege an der Arbeit. Bine stöhnt leise und Sabine grinst breit. Diese Veranlagung kennt sie nur zu gut.

„Das auch, aber es hat einen ganz profanen Grund", wendet Sabine ein und erzählt, wie sie auf der kurzen Reise einen Slip nach dem anderen eingebüßt bzw. verbraucht hat. „Ich muss also dringend einkaufen gehen und, wenn es möglich ist, auch mein bisschen Wäsche wieder sauber kriegen. Kann ich bei dir ein paar Sachen waschen?"

„Klar!", sagt Bine, „ich sollte ja selber eine Maschine einfüllen, da kannst du deine paar Sachen leicht dazu schmeißen. In der Sonne trocknet es schnell und danach werfen wir uns ins Getümmel. Sag mal, hast du eigentlich ein Dirndl?" Sabine schüttelt den Kopf. „Dann", meint Bine, „werden wir so eins heute auch noch besorgen müssen. Eine Bauernhochzeit ohne Dirndl ist für eine Wiechert nicht vorstellbar. Hat dir das Martha denn nicht gesagt? Wenn du da in Jeans und T-Shirt aufkreuzt, bist du unten durch. - Was? Ein Kleid? Womöglich ein Minikleid? Liebe Sabi, auch das geht nicht. Soweit ich weiß, sollst du, ebenso wie ich, als Brautjungfer fungieren" - Bine kichert und rollt vielsagend mit den Augen - "und Brautjungfern tragen Dirndl. Basta!"

Sabine ist baff. Damit hat sie nicht gerechnet. „Okay", meint sie, „wenn du mir hilfst, dann kriegen wir das wohl auch noch auf die Reihe. Also waschen, trocknen, inzwischen kannst du einmal erzählen, denn da gibt es einiges, was mich brennend interessiert, dann shoppen. Los!" Sabine packt die Schmutzwäsche aus dem Rucksack und trägt alles zusammen hinter Bine her in das geräumige Badezimmer. Bine füllt alles zusammen mit ihrer Wäsche in die Waschmaschine, zögert kurz, zieht ihren sündhaften Slip aus und wirft ihn hinterher.

Frühstück mit Bine

„Jetzt sind wir gleich!", meint Bine. „Also ich war gerade dabei, mir Frühstück auf der Terrasse zu richten und ich nehme an, du hast auch noch nicht gefrühstückt. Los, hilf mir, die Sachen raus zu tragen. Das lässt sich Sabine natürlich nicht zweimal sagen, denn ihr Magen hat sich schon längst knurrend zu Wort gemeldet.

Die beiden Sabinen sitzen gemütlich unter dem riesengroßen Sonnenschirm, immer noch nackt, und futtern weiche Eier, Croissants mit Honig, knackfrische Semmeln, Käse, Schinken, Müsli und trinken dazu frisch gepressten Orangensaft, Kaffee und sogar --„Gäste muss man feiern, wenn sie ins Haus fallen!" -- ein Fläschchen Sekt. Dazwischen erzählt Bine über sich und ihre Familie.

„Eines gleich vorweg: Wir sind keine Familie wie jede andere. Aber das hast du dir wohl schon gedacht, als du meine Oldies beim Ficken beobachtet hast. Das ist übrigens ein Ritual. Jedes letzte Wochenende im Monat, also Freitag, Samstag oder Sonntag rammeln sie hier auf der Terrasse und schreien ihren Orgasmus über die Gasse. Mit den Nachbarn gibt es da keine Probleme, denn der ganze Block und ein paar weitere Häuser links und rechts, sowie gegenüber gehören alle der MCMS Wiechert Holding. Wenn sich wer aufregt, fliegt er raus. Das steht sogar im Mietvertrag, dafür sind die Mieten günstig und die Hausverwaltung ist erstklassig. Das MCMS steht übrigens für Max, Claudia, meine Mutter, das zweite M für Michael, Mick, meinen Bruder und ich komme mit meinem S hintendran, weil ich die jüngste Wiechert bin. Mick kommt übrigens auch gleich, er ist ein Langschläfer, doch vorhin habe ich ihn schon rumoren gehört. Aber du brauchst dir nichts anzuziehen, er ist sicher auch nackt. Es macht ihm nämlich Spaß, mit seinem Schwanz herum zu wedeln und ich wäre gespannt, wie er auf dich reagiert."

Sabine lacht. „Okay, keine Sorge, ich bin nicht prüde, sondern im Gegenteil eher ein wenig exhibitionistisch veranlagt. Aber erzähl mal, was ist das denn für ein seltsames, wenn auch aufregendes Ritual. Und was machen deine Eltern im Winter?"

Jetzt kichert Bine. „Im Winter machen sie dasselbe, nur mit verändertem Anlauf. Der Gipfel war im letzten Winter, am letzten Jännerwochenende. Es war tierisch kalt und hat die ganze Zeit geschneit. Die zwei haben sich in der Sauna aufgeheizt ..." - Bine kriegt einen Lachanfall, als ihr die Doppeldeutigkeit klar wird und Sabine kichert mit -- „hihi, ja aufgeheizt in jeder Beziehung, und dann sind sie raus, mit Pelzstiefeln und Handschuhen, aber sonst splitternackt und haben ihr Finale furioso abgezogen. Es war ein Bild für Götter! Bis zu den Knien sind sie im Tiefschnee gestanden, haben geröhrt wie die brünftigen Hirsche und sind dann, zack, zack, wieder in die Sauna gesprintet. Natürlich haben sie dieses Ritual vor uns Kindern geheim halten wollen. Mein Gott, was haben wir oft überraschend an Wochenenden ins Kino dürfen, sogar wenn wir eigentlich Hausarrest hatten! Aber irgendwann kommt halt doch alles auf. Einmal wollte ich bei einer Freundin übernachten und Mick war beim Bund, also sturmfreie Bude, dachten sie. Ich bin aber noch einmal zurückgekommen, weil ich was vergessen hatte und bin mitten in die Vorstellung geplatzt, das heißt, eigentlich bin ich geschlichen und hab alles beobachtet. Es war supergeil, kann ich dir sagen. Und ich auch. Vor Begeisterung hab ich Applaus geklatscht. Na, du kannst dir vorstellen, dass die Reaktion von meinen geilen Oldies eher Entgeisterung war. Wir sind zwar alle FKKler, aber das war dann doch eher eine ausgefallene Situation.

Wir haben dann ein langes Gespräch geführt, und sie haben mir alles erklärt. Fand ich total cool, ehrlich."

Das Ritual

„Und wie ist das jetzt mit dem komischen Ritual?", will Sabine wissen. „Und treiben sie es jetzt immer vor Publikum, oder beobachtest du sie weiter heimlich?" Genüsslich schenkt sie sich noch eine Tasse Kaffee ein.

„Ah, das Ritual, ja" fährt Bine fort. „Es war anscheinend so, dass sich die beiden im Urlaub kennen gelernt haben, in Griechenland. Beide waren mit Freunden auf Tramptour und hatten ihre Zelte in einem Pinienwald am Strand aufgeschlagen. Die beiden Gruppen haben sich bald gut verstanden und sich zusammen getan. Die meiste Zeit sind eh alle am Strand nackt herum gelaufen, es war ja niemand sonst da. Und da hat es gefunkt zwischen den beiden. Angeblich, und das habe ich von Tante Pia, die auch mit dabei war, haben die zwei drei Tage lang, eben das ganze Wochenende fast ununterbrochen miteinander gebumst. Das ist natürlich übertrieben, aber laut Pia waren die anderen schon genervt, weil immer wieder, bei Tag wie bei Nacht, der ganze Wald von ihren Lustschreien gehallt hat.

Angeblich hat mein Vater damals meine Mutter immer wieder in den Wald gelockt, wo sie dann wie die Karnickel - du verstehst?" Sabine nickt. „Tja, ein paar Mal sind sie offenbar gar nicht weit gekommen, bevor sie die Lust überwältigt hat. Dass sie dabei dann gut beobachtet werden konnten, hat sie anscheinend nur noch mehr aufgegeilt. Und dabei ist Mick entstanden. Heute führen sie es auf den freizügigen, beziehungsweise zügellosen Sex zurück, dass sie so gut harmonieren und dabei wollen sie es belassen. Daher das Ritual. Schon ziemlich verrückt, aber es hat was. Und ich hab auch wirklich sehr viel Verständnis dafür. Anfangs, wie gesagt, wollten sie natürlich dabei keine Zuschauer haben, wollten ihre Kinder nicht verderben, aber das hat sich auch erledigt." Bine grinst breit, ein wenig dreckig sogar, dass Sabine natürlich mehr wissen will.