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Erstes Semester

Geschichte Info
Eine Nacht im Leben einer Studentin.
6.7k Wörter
4.34
61.3k
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Noch 10 Minuten. Ich schaue in das blasse Mädchengesicht. Ihre Lippen glänzen verführerisch. Der dunkle Lidschatten und die unendlich langen Wimpern bringen ihre grauen Augen zum Leuchten wie die morgendliche Sonne nach einer düsteren Nacht. Ihre langen dunkelbraunen Haare sind kunstvoll hochgesteckt und leiten den Blick auf ihre liebliche runde Stirn und ihre wundervollen samtweichen Wangen.

Und doch ist da in ihrem Gesicht diese tiefe Traurigkeit, diese Unsicherheit, diese Angst.

Hey, du siehst toll aus, sage ich mir, und drehe mich vom Spiegel weg. Gleich muß ich los. Noch ein wenig mehr Parfum auftragen -- oder wird das schon zu viel? Ich gehe kurz aus dem Bad und rieche an mir, an meiner Kleidung. Alles im grünen Bereich. Ich dufte angenehm, aber noch nicht wie ein Parfum-Laden. Dann ein letzter Check vor dem Spiegel. Alles ok! Ich nehme meine Handtasche und breche auf in Richtung Haltestelle.

Noch 6 Minuten zeigt mir die elektronische Tafel an. Manchmal geht mir meine Pünktlichkeit selber ziemlich auf die Nerven! Da hab ich mich so beeilt, und wofür? Damit ich jetzt hier noch 6 Minuten dumm rumstehe und mich von blöden Typen begaffen lasse. Klar hab ich mich schick gemacht, denke ich mir, aber nicht für euch!

Endlich, ich sitze im Bus. „Nächste Haltestelle: Wiener Straße", tönt die Ansage. Meine Augen schweifen planlos aus dem Fenster. Was mich wohl erwartet? Ob ich dort vielleicht jemanden interessantes kennenlernen werde, frage ich mich.

Mit den Männern hatte ich ja nicht immer nur Glück. Ich glaube ja, daß ich ihnen zu klug bin. Na ja, und die klugen Männer lerne ich eben nicht kennen, weil sie entweder schon vergeben sind oder sich einfach nicht dort herumtreiben, wo ich bin. Wo eigentlich sind all die klugen Männer?

Aber soll ich vielleicht alleine zu Hause sitzen und warten, daß der Traummann an meiner Tür klingelt? Bislang hatte sich diese Strategie alles andere als bewährt...

Aber natürlich gibt es Traummänner ja sowieso nur im Traum!

„Nächste Haltestelle: Universität." Ich bin da.

Es erscheint noch so irreal, daß ich ab Montag hier studieren werde. Bei den Einführungsveranstaltungen hatte ich ja schon einen ganz guten Überblick über den Fachbereich Psychologie erhalten und einige meiner künftigen Dozenten und Professoren kennengelernt -- oder sagen wir mal gesehen. Und ich hatte bereits einige Kommilitonen getroffen, darunter auch Nicole, die zwar 2 Semester über mir ist, aber, wie sich herausstellte, auch aus meiner Heimat stammt. Wir waren darüber ins Gespräch gekommen und hatten uns ganz gut verstanden. Schließlich haben wir uns für die heutige Party verabredet.

Ich bin ja ganz froh, daß ich so zumindest schon jemanden kenne. Ganz alleine hätte ich wohl eher weniger auf die Party gehen wollen. Das wäre ja peinlich! Die anderen Leute aus meinem Studiengang hatte ich ja nur flüchtig kennengelernt -- eigentlich nur, um gleich darauf wieder ihre Namen zu vergessen.

Gerade schreibt mir Nicole: „Bin in ca. 30 min da."

Verdammt, da war sie wieder, meine Pünktlichkeit. Offiziell wurde um 21 Uhr eingeladen, aber eigentlich ist noch gar nichts los. Moment mal, eigentlich wollte Nicole ja auch um Punkt 21 Uhr da sein! Also war hier weniger meine Pünktlichkeit das Problem, sondern vielmehr ihre Unpünktlichkeit! -- Kommt aber irgendwie auf's gleiche raus...

Egal, ich mische mich unters Publikum und lästere in Gedanken über die Leute.

Meine Güte, einige von ihnen haben sich aber ordentlich schick gemacht, fällt mir auf. Andere haben es versucht. -- Ist aber nur suboptimal gelungen.

Na ja, ich muß mich jedenfalls nicht verstecken. Ich trage eine fast ärmellose figurbetonte weiße Bluse, die abgesehen von den aufgestickten Verzierungen im Brustbereich aus einem glänzenden, leicht transparenten Stoff besteht, der wirklich sehr elegant daherkommt. Dazu trage ich lockere kurze Shorts in schwarz, die -- zugegeben -- extrem viel Bein zeigen. Na immerhin trainiere ich ganz schön hart dafür, meinen Körper fit und straff zu halten. Dann kann ich mir das ruhig erlauben, finde ich. Ganz im Gegensatz zu der Dame mir gegenüber. -- Ist sich wohl für nichts zu schade, aber muß jeder selber wissen...

Bei meinen Schuhen habe ich mich heute für die mittelhohen Absätze entschieden, mit denen ich auch noch gehen kann. Sie sind komplett schwarz glänzend, nur die Sohle ist auf der Unterseite leuchtend blau -- steh ich voll drauf. Meine dunkelblaue Jeans-Jacke habe ich, da es noch ziemlich warm ist, ausgezogen und über den Arm gelegt. Dazu trage ich meine kleine schwarze Handtasche, verziert mit zahlreichen transparenten Swarovski-Kristallen und großen glänzenden Metallschnallen. Ich muß einräumen, noch lieber mag ich ja meine Leoparden-Handtasche, aber die wäre heute eher fehl am Platz gewesen.

Und natürlich habe ich mich ordentlich herausgeputzt: Nicht aufdringliches aber eindrucksvolles Makeup. Dazu die Haare kunstvoll hochgesteckt -- was mich mindestens eine Stunde Lebenszeit gekostet hat. Ich könnte so gestylet locker eine TV-Show moderieren, oder in der Fußgängerzone Lebensversicherungen verkaufen.

Endlich, Nicole ist da! Wie begrüßen uns als wären wir gute Freundinnen, obwohl wir das ja gar nicht sind. Sie stellt mir ihren Begleiter vor. Er heißt Nils und ist im achten Semester im Fach Wirtschaftswissenschaften. Ich kann ihn sofort nicht leiden.

Ob sie wohl ein Pärchen sind? Ob sie nur was miteinander haben? Zuerst war ich davon ausgegangen, aber vielleicht sind sie auch nur befreundet. Mir ist nicht aufgefallen, daß sie irgendwelche Zärtlichkeiten ausgetauscht hätten. Sie sind anscheinend einfach nur zusammen hierher gekommen. Bestimmt hat er das Auto von Papi geliehen, oder sowas!

Ist eigentlich auch egal, ob die beiden was miteinander haben, denn für mich ist Nils definitiv uninteressant und 'ne ziemlich arrogante Sau. Nicole scheint aber keine schlechte Meinung über ihn zu haben. -- Dafür ich vielleicht über sie. Na ja, ich will mal nicht so streng sein.

Nach ein paar offiziellen Begrüßungsworten eines mir unbekannten Schlipsträgers startet dann endlich die Musik und die Party kommt so langsam ins Rollen.

Die Zeit vergeht dann doch ganz zügig. Ich treffe gelegentlich mal jemanden von meinen neuen Kommilitonen. Man redet ein wenig, stößt miteinander an, hat plötzlich schon wieder die Namen vergessen -- versucht es aber zu verstecken so gut es geht. Und es geht ganz ok.

Die Musik ist nicht schlecht, aber auch nicht gut. Trotzdem: Ich tanze sogar. Zusammen mit Nicole und Nils. Eigentlich mit Nicole, Nils ist aber irgendwie immer dabei. Er wirk manchmal ziemlich abwesend und machmal ziemlich aufgedreht, und ich frage mich, was er außer Alkohol noch alles für Sachen genommen hat.

Irgendwann, einige Stunden und einige, meist alkoholische Getränke später -- ich hab durchaus auch mal ein Wasser getrunken --, beginnt sich der Saal allmählich zu leeren und man ahnt schon, daß die Stimmung so langsam kippt.

„Kommst du noch mit?", sagt Nils, „wir gehen noch was trinken im Partykeller meiner Eltern. Solltest du dir unbedingt mal anschauen!", lächelt er mir zu während er Nicole im Arm hält. Dann fügt er an: „Ich würde mich freuen, wenn du mitkommst!"

Er würde sich freuen, na auch das noch, denke ich mir. Ehrlich gesagt sind beide nicht gerade der Typ Mensch, mit denen ich mich gerne umgebe. Der Mangel an Alternativen veranlaßt mich jedoch, mich den beiden anzuschließen: „Na hoffentlich versprichst du da nicht zu viel. Jetzt bin ich aber gespannt!", lächle ich aufgesetzt freundlich zurück.

Na wie spannend kann ein Partykeller schon sein, außer daß die Getränke dort weniger kosten als hier, denke ich für mich, und schlendere unauffällig mit den Händen in den Taschen nebenher, während die beiden lautstark und angeheitert scherzen.

Wir nehmen ein Taxi. Nils hat uns förmlich aufgedrängt, das Taxi zu bezahlen. Aber dazu bin ich natürlich zu stolz. Vier Minuten und zwölf Euro später sind wir da, und ich zwinge Nils, meine vier Euro anzunehmen.

Spätestens als wir das Grundstück betreten, ist mir klar, warum ihm meine vier Euro so herzlich egal sind: Der Herr ist offenbar ziemlich wohlhabend geboren. Ich hingegen weiß, wie man BAföG-Anträge ausfüllt. Zumindest das hab ich ihm voraus -- rede ich mir gut zu.

„Hier entlang, der Partykeller ist im Gartenhaus." Wir folgen ihm auf einem mit Marmor gepflasterten Weg, vorbei an Golfrasen und Gartenteich, woraufhin wir das beachtlich große Gartenhaus erreichen.

Im Partykeller angekommen muß ich meine ursprüngliche Vorstellung des „Partykellers" erheblich korrigieren. Hatte ich doch zunächst einen modrigen Keller mit Bierkisten und einer bunt blinkenden Lampe erwartet. Das hier war mehr eine kleine Discothek. Genau genommen nicht gerade klein. Und für uns drei Leute sicherlich viel zu groß.

Klar, daß er uns damit beeindrucken wollte, denke ich mir. Hat er auch, aber nicht unbedingt zu seinem Besten. Aber ich hab eben in dieser Hinsicht meine eigene Meinung -- kann er ja nicht wissen.

Stolz schreitet er hinter die langgezogene Theke, schaltet die effektvolle Beleuchtung ein und fragt wie selbstverständlich: „Sekt oder Champagner?" Ein bunt beleuchtetes üppig gefülltes Getränkeregal ist gerade hinter ihm aufgetaucht und die Theke leuchtet nun in wechselnden Farben.

Ich zweifle nicht, daß er tatsächlich Champagner servieren würde, also sage ich kühl: „Ein Bier bitte", obwohl ich Bier eigentlich gar nicht besonders mag. Nicole beginnt mit Vodka pur -- auch ne Option.

„Prost Mädels!"

„Prost!"

Jetzt hat er auch an die Musik gedacht. Den Titel kenne ich nicht, aber ich habe den Eindruck, daß ich noch nicht betrunken genug dafür bin -- was ich allerdings auch gar nicht zu werden vorhabe.

Ich sitze neben Nicole an der Bar, lausche der Musik, trinke als Zeitvertreib mein Bier und mustere den Raum. Er ist ziemlich dunkel gehalten und rundum überwiegend mit schwarzem Stoff abgehangen oder mit Holz verkleidet. In der Mitte das Raumes gibt es eine große Tanzfläche, die zwei Stufen tiefer liegt als der übrige Raum. Darüber an der Decke hängen ganz schön viele Scheinwerfer und technische Geräte.

Auf einer Seite befinden sich direkt an der Wand mehrere Sitzecken mit kleinen Tischen in der Mitte. Schaut eigentlich ganz gemütlich aus.

Gegenüber der Bar steht eine Art Sitzbank, die eigentlich vielmehr wie ein Altar aussieht. Der Sockel besteht aus dem gleichen Holz wie die hölzernen Wandverkleidungen und enthält anscheinend Schubladen oder Klappen, jedoch ohne Griffe. Oben befindet sich eine ziemlich große gepolsterte Sitzfläche, so daß sicherlich 10 Leute Rücken an Rücken darauf sitzen könnten. Bestimmt tanzt da die Stripperin drauf -- denke ich mir gleichgültig -- fehlt nur noch die Stange.

Die Musik inspiriert mich nicht besonders und eigentlich bin ich ganz schön gelangweilt. Daß ich den Mann meines Lebens hier und heute nicht kennenlernen würde, ist mir auch nicht mehr verborgen geblieben. Sollte ich schon nach Hause gehen? Wäre das nicht furchtbar unfreundlich den beiden gegenüber? Könnte mir das nicht völlig egal sein?

Irgendwie haben -- wenn auch sonst nichts -- die Schubladen ohne Griffe in der merkwürdigen Sitzbank mein Interesse geweckt. Ich schreite über die Tanzfläche, während am Boden bunte Lichter kreisen, und setze mich auf die Sitzbank. Für die Stärke das Polsters erscheint mir die Bank ganz schön unbequem. Sag ich doch, da kann die Stripperin mit ordentlichen Absätzen drauf laufen -- denke ich mir im Stillen.

Ich schaue rüber zur Bar, wo Nils und Nicole gerade vor sich hin kichern und sich angeregt unterhalten.

„Wofür ist diese Sitzbank?", rufe ich lautstark durch die Musik hindurch.

Beide drehen sich zu mir. „Was?" Nils kommt hinter der Bar hervor, während Nicole signalisiert, daß sie mal kurz für kleine Mädchen muß und nach draußen verschwindet.

„Diese Sitzbank hier? Na, da kann man drauf sitzen, wie du ja siehst", antwortet Nils. „Man kann da auch drauf Tanzen -- was man alternativ natürlich auch auf der Tanzfläche tun kann. -- Aber hier drauf schaut's einfach toller aus. Jedenfalls wenn man schön tanzen kann. -- Du würdest bestimmt total sexy hier oben tanzen, mit deinen langen Beinen."

„Wie eine Göttin!", entgegne ich ihm selbstsicher.

„Und was ist in der Sitzbank drin? Die kann man doch irgendwie aufmachen" forsche ich weiter -- auch um seine Vorstellung von meinen tanzenden langen Beinen, die so lang nun auch wieder nicht sind, zu unterbrechen.

„Also", antwortet er, „man kann hier Sitzen, Tanzen, und, wenn man z. B. keinen Bock mehr hat, dann... dreh dich mal nach links um und lehn dich zurück", wobei er sichtlich vorsichtig und etwas schüchtern meine Schulter nach hinten schiebt, so daß ich mich mittig auf die Sitzbank lege. „Leg ruhig die Füße hoch und mach's dir bequem!", fügt er an. „Das sollte man nämlich besser hier als auf der Tanzfläche machen", lächelt er mich an. „Und gleich zeig ich dir, wozu die Schubladen gut sind, warte kurz..."

Dabei deutet er an, sich auf die Ecke der Sitzbank setzen zu wollen und sagt: „Ja klar, mach dich nur ganz breit", woraufhin ich natürlich provokant alle Viere von mir strecke, so daß er sich erst recht nicht auf die Ecke setzen kann.

Er bückt sich nach unten und macht irgendetwas an der Seitenwand. Ich höre durch die Musik ein leises Rascheln.

„So, ich zeig dir jetzt mal was, mach mal kurz die Augen zu, nur fünf Sekunden!" „Wenns unbedingt sein muß. Dann will ich aber auch was sehen!", entgegne ich und schließe die Augen. „Wirst du!", antwortet er.

In diesem Moment spüre ich ganz kurz etwas weiches über meine Fußgelenke streichen, als würde jemand dicht an mir vorbeigehen und mit seiner locker herunterhängenden Kleidung, vielleicht einer Jacke, drüber streifen. Kurz darauf spüre ich etwas ähnliches an meinen Händen, erst links, dann rechts. He? Ist er jetzt einmal um mich herumgelaufen und hat mich mit dem Staubwedel gekitzelt?

Plötzlich fühle ich, daß jemand meine Handgelenke fest anpackt und öffne erschrocken die Augen. Instinktiv will ich aufstehen, aber irgendetwas hält meine nach oben gestreckten Arme zurück.

Da erlaubt sich aber jemand einen Spaß, der nicht witzig ist, denke ich und drehe hektisch den Kopf nach oben. Ein breites flaches schwarzes Band umringt meine Handgelenke und scheint irgendwie an den jeweiligen Ecken der Sitzbank befestigt zu sein. Und während ich mich frage, wie das Band dort hin gekommen ist und was zum Teufel das soll, spüre ich einen festen Druck an meine Fußgelenken und ein Ziehen an meinen Beinen, so daß ich ein kleines Stück in Richtung meiner Füße über die Sitzbank rutsche, bis meine Arme fast durchgestreckt sind. Erschrocken blicke ich auf meine Füße, die jetzt ebenfalls mit einem breiten schwarzem Band an die Ecken der Sitzbank gebunden sind.

„Siehst du, solche lustigen Sachen kann man hier machen", grinst er mich überlegen an. „Und das Zubehör dafür befindet sich in der Bank, deshalb die Schubladen."

In diesem Moment kommt Nicole zurück in den Raum und geht gerade auf mich zu -- soweit sie überhaupt noch gerade gehen kann. Sie lächelt: „Macht ihr hier Hexenprozesse oder sowas?" Dann dreht sie sich um in Richtung Theke und fragt: „Habt ihr irgendwo mein Handy gesehen? Ich such' das schon die ganze Zeit ... Ach da! Ich geh mal eben Telefonieren...", und verläßt den Raum wieder.

Na toll, Nicole! Kannst du dir vielleicht vorstellen, daß ich hier Hilfe gebrauchen könnte?! -- Geh mal schön telefonieren! Ich komm schon klar!

„Wenn du brav bist, mach ich nichts", sagt Nils mit einem Gesichtsausdruck, den ich nicht so recht deuten kann. Wird er jeden Moment in Lachen ausbrechen, oder meint er das ernst?

„Aber du verstehst schon in welcher Lage du dich befindest, oder? Ich könnte alles mögliche mit dir machen..."

Nein, tatsächlich verstehe ich das nicht und antworte verärgert: „Spiel dich mal nicht so auf, du Waschlappen! Und jetzt mach mich wieder los, ich hab's verstanden!"

Ganz langsam kommt er näher, schweigend, fixiert auf meine Augen. Sein Grinsen von eben wurde durch einen merkwürdig nichtssagenden Gesichtsausdruck ersetz. Er stellt sich genau frontal vor mich hin und mustert mich ganz langsam von oben bis unten.

Dann beugt er sich über mich und starrt mir wieder in die Augen: „So, du hast also keine Angst..." Sekunden vergehen, oder nicht, vielleicht ist auch gerade die Zeit stehengeblieben -- irgendwie scheint dieser Moment nicht zu enden...

Plötzlich greift er ohne zu zögern direkt an den Bund meiner Hose und öffnet mit einer flinken Handbewegung den Knopf. Dabei zieht er -- absichtlich oder unbemerkt -- den Bund an beiden Seiten ein wenig auseinander, so daß sich der Reißverschluß ein gutes Stück öffnet und er jetzt wahrscheinlich schon den oberen Rand meines Slips sehen kann.

Oh Gott! Wie erstarrt und mit pochendem Herzen werde ich Zeuge dieser irrealen Situation. Plötzlich habe ich sehr wohl verstanden, in welcher Lage ich mich befinde.

Ich kann nichts machen. Schreien könnte ich, aber ich befinde mich ein einem Partykeller mit lauter Musik, und die einzige Person in der Nähe ist völlig betrunken und irgendwo draußen mit Telefonieren beschäftigt.

„Und, hast du jetzt Angst?"

Als hätte er meine Gedanken gelesen. Vielleicht bin ich auch kreidebleich geworden, was ein Abstreiten meiner Angst ziemlich überflüssig gemacht hätte. „Fick dich!", antworte ich aus Reflex.

„Ich mich Ficken? -- Sicherlich nicht", entgegnet er eiskalt, während ich bemerke, daß meine Wortwahl vielleicht etwas geschickter hätte sein können.

Nun nimmt er meine Bierflasche, die am Boden steht. „Oh, ist das deins? Ich darf doch, oder?" Genüßlich leckt er mehrmals den Kopf der Flasche ab, bevor er trinkt. Dabei beugt er sich über mich und spielt mit der Flasche über meinem Gesicht. „Willst du auch?" Er kippt die Flasche ganz langsam, bis das Bier heruntertropft -- nicht jedoch in meinen Mund, sondern auf meine Bluse!

„Ups! Da ist mir wohl ein Mißgeschick passiert! ... Keine Angst, ich helf' dir."

Er beginnt, meine Bluse aufzuknöpfen. Erst den obersten Knopf, dann den zweiten, dann zögert er. Vielleicht hat er begriffen, daß er zu weit gegangen ist, versuche ich mir einzureden. Dann macht er weiter.

Ich will ihm mit meinen Fäusten ins Gesicht schlagen, aber meine Arme bleiben gestreckt und zittern nur vor Anspannung.

Der letzte Knopf ist offen. Mit einer hastigen Bewegung öffnet er die Bluse und schiebt sie nach oben bis über meine Schultern, so daß nur noch mein BH seinen gierigen Blick von meinem nackten Oberkörper abschirmt. Dann läßt er von mir ab und kramt anscheinend in einer Schublade, bis er kurz darauf wieder auftaucht -- mit einer großen Schere.

Noch bevor ich mir meiner Panik bewußt werde, hat er bereits meinen BH in der Mitte durchtrennt und schneidet innerhalb eines weiteren Augenblicks auch die Träger durch. Mit einem Ruck zieht er die Überreste unter meinem Rücken hervor und wirft sie achtlos auf die Tanzfläche.

Oh Gott! Ich fasse es nicht! Ich bin obenrum völlig nackt! Voller Panik sehe auf meine nackten Brüste, die -- auf dem Rücken liegend -- sich nur wenig über meinen Brustkorb erheben. Ich sehe, daß meine Brustwarzen hart geworden sind. Ich möchte vor Scham im Boden versinken oder tot umfallen! Aber das einzige, das ich tun kann ist: Gar nichts!

Für einen Moment hält er inne und sieht mich ganz konzentriert an. Ist da etwa ein Funken Scham in ihm? Ein Funken Ehrfurcht vor meiner Nacktheit und Hilflosigkeit?

„Du hast ja gar keine Brüste", sagt er mir ganz trocken. Mein Gesicht verfinstert sich zu einem Eisblock. Ich würde ihm sofort an den Hals springen und ihm die Augen auskratzen, wenn ich nur könnte! Stattdessen sage ich nur kühl: „Ne, du?"

Das hat ihm offenbar gar nicht gefallen. Er beugt sich über mich und packt mit einer groben Bewegung meine Hose, die er mir mit einem Ruck fast bis über die Knie nach unten zieht. Weiter geht es offenbar nicht, da meine Beine ja festgebunden sind.