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Geheime Sehnsüchte

Geschichte Info
Petra und Dennis offenbaren sich ihre intimsten Wünsche.
10.2k Wörter
4.6
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Die Fernsehsendungen am Abend rissen Petra und Dennis nicht vom Hocker. Die Themen plätscherten dahin, sie verfolgten das Dargebotene gelangweilt und zappten immer wieder durch die Kanäle. Irgendwann blieben sie an einer Sendung hängen, in der Menschen ihre geheimsten Wünsche und Sehnsüchte zum Besten gaben. Menschen wie du und ich vertrauen sich einem Millionenpublikum an, wonach sie sich sehnten, was sie sich nie zu trauen gewagt hatten und welche dunklen Geheimnisse sie Jahre lang vor ihrem Partner verborgen hatten. Petra und Dennis sahen aufmerksam zu und kommentierten den ein oder anderen Wunsch wildfremder Menschen und kamen erst in einer Werbepause auf den Gedanken, ihre eigenen Sehnsüchte und geheimsten Wünsche zu thematisieren.

„Was ist dein sehnlichster Wunsch?", erkundigte sich die 35-Jährige mit den kurzen blonden Haaren. Ihr zwei Jahre älterer Mann, mit dem sie seit sechs Jahren verheiratet war, zuckte mit den Schultern und erklärte: „Gerade jetzt sehne ich mich nach einer Flasche Bier."

Für seine Bemerkung kassierte Dennis einen Faustschlag auf den Oberarm. „Ah ... Spinnst du?"

„Ich meine es ernst", beschwerte sich Petra. „Wir unterhalten uns nie über unsere Wünsche oder darüber, ob etwas fehlt, was uns richtig glücklich machen würde."

„Meinst du damit, dass du nicht glücklich bist?", hakte Dennis mit hochgezogenen Augenbrauen nach.

„Doch, natürlich ... Aber jeder hat doch irgendwo geheime Wünsche, versaute Fantasien,

unausgesprochene Bedürfnisse", glaubte Petra zu wissen.

„Und was sind deine versauten Fantasien?"

„Warum hast du mich das nie zuvor gefragt?"

„Woher soll ich denn wissen, dass es diese gibt?", beschwerte sich Dennis. „Außerdem hast du doch einen Mund ... Mach ihn auf und rede mit mir."

„Das ist ja wieder typisch Mann", entgegnete Petra gereizt. „Andere Männer lesen ihren Partnerinnen die Wünsche von den Augen ab. Und du erkundigst dich noch nicht einmal, ob ich Sehnsüchte habe."

„Wenn du einen Gedankenleser willst, musst du dich anderweitig umsehen", stellte Dennis belustigt fest. „Also gut ... Wenn du mir erzählen möchtest, was dir zum glücklich Sein fehlt ... Ich höre."

Petra zeigte sich beleidigt und verschränkte die Arme vor der Brust. „Als wenn das was bringen würde."

Dennis griff zur Fernbedienung und schaltete den Fernseher aus, bei dem bislang der Ton abgestellt war. Er drehte sich in Richtung seiner Frau und sah sie eindringlich an. „Dann lass uns jetzt über unsere verborgenen Wünsche und Sehnsüchte reden."

„Du nimmst mich doch gar nicht ernst."

„Heute schon", erwiderte Dennis breit grinsend. Petra verdrehte die Augen und rang mit sich, ob sie sich tatsächlich auf ein tiefgründiges Gespräch mit Dennis einlassen sollte, der selten etwas ernst nahm und sich über etliche Dinge lustig zu machen pflegte.

„Und wenn ich dir von meinen geheimsten Wünschen erzähle, lachst du nicht, machst dich nicht lustig und verarscht mich auch nicht", forderte Petra.

Dennis mimte den Unschuldsengel und streckte die Arme zur Seite. „Ehrenwort."

„Und du erzählst mir hinterher von deinen Wünschen?"

„Sollte ich welche haben?", fragte Dennis skeptisch.

„Jeder hat unerfüllte Wünsche oder Sehnsüchte ... Eine Flasche Bier gehört aber definitiv nicht dazu!", beeilte sich Petra zu erklären.

Sie stand auf und begab sich zur Kommode. Mit zwei Stiften und mehreren Post-it-Zetteln kehrte sie zur Couch zurück und teilte das Schreibmaterial auf sie beide auf.

„Was wird das?", fragte Dennis irritiert.

„Wir werden jetzt unsere geheimsten Sehnsüchte aufschreiben", klärte Petra ihn auf. „Und um es dir leichter zu machen ... Wir beschränken uns auf uns, auf unser Zusammenleben, unsere Liebe und Sexualität ... Ich will nicht, dass bei dir ein größeres Auto steht oder dass dein Fußballverein mal wieder Deutscher Meister werden soll."

„Dann wird es aber schwer", stellte Dennis fest.

„Dann musst du dir halt Mühe geben. Los jetzt!"

Petra rückte etwas von ihm ab und nahm eine Fernsehzeitung an sich. Sie benutzte diese als Unterlage und begann zu schreiben. Dennis zögerte, und als er sah, wie lange Petra ihren Zettel beschrieb, meinte er: „Was schreibst du denn alles? Bist du so unglücklich mit mir?"

„Quatsch", fand Petra und schrieb munter weiter.

„Also irgendetwas, was ich mir wünschen würde ... Auch etwas Sexuelles?"

„Klar ... Schreib auf, was du dir schon immer gewünscht hast, was wir aber nie getan haben."

„Du bringst mich um, wenn ich das aufschreibe", war sich Dennis sicher.

„Werde ich schon nicht ... Wir sollten ehrlich zueinander sein und keine Geheimnisse voreinander haben", schlug Petra vor und kritzelte wieder auf ihrem Zettel herum.

Dennis brauchte einen Moment und nahm dann Stift und Zettel an sich. „Aber auf deine Verantwortung ... Wenn du hinterher sauer auf mich bist, ist es deine eigene Schuld."

Petra ging darauf nicht ein und setzte die Beschreibung ihrer Sehnsüchte fort. Nach einer Weile war ihr Zettel voll und sie musste sich bremsen. Dennis hatte längst mit dem Schreiben aufgehört und wartete gespannt darauf, dass seine Frau fertig wurde. Petra legte die Zeitung und den Stift weg und behielt den Zettel bei sich. „Bist du schon fertig?"

„Ich habe nur eine Sache aufgeschrieben."

„Oh ... Ich habe etwas mehr."

„Dann erzähl", forderte Dennis sie auf. Petra war bereit, den Anfang zu machen, und räusperte sich.

„Also ... Zunächst einmal würde ich mir wünschen, dass du dir beim Sex mit mir etwas mehr Zeit für Streicheleinheiten nehmen würdest."

„Wird das jetzt zu einer Kritikveranstaltung in meine Richtung?", warf Dennis ein.

„Natürlich nicht ... Aber natürlich haben meine Wünsche mit dir zu tun. Du bist mein Ehemann und Sexpartner."

„Von mir aus", meinte Dennis und fand sich damit ab, dass sich seine Frau offenbar tiefgründigere Gedanken gemacht hatte als er. „Was noch?"

„Dann würde ich mir wünschen, dass wir etwas flexibler sind."

„Wobei?"

„Wir müssen nicht immer im Bett Sex haben und könnten ruhig mal eine andere Stellung

ausprobieren."

„Ich dachte, du magst Missionar und auf mir sitzen", erwiderte Dennis überrascht.

„Klar mag ich das. Aber es gibt doch sicherlich noch etwas anderes ... Vielleicht könnten wir auch einfach mal Sex im Auto haben oder im Wald und auch mal etwas Ungewöhnliches ausprobieren."

„Ich wusste ja nicht, dass du unzufrieden bist", sagte Dennis, der leicht beleidigt wirkte. „Dann schenke ich dir eben zu Weihnachten das Kamasutra."

„Darüber würde ich mich freuen."

„Bist du fertig?"

„Ich habe noch ein oder zwei Punkte", gab Petra zu. „Aber zunächst möchte ich sehen, was du aufgeschrieben hast."

„Es ist nur eine Sache und die wird dir nicht gefallen."

„Lass das mal meine Sorge sein", beruhigte Petra ihn.

„Nein, ernsthaft ... Du wirst mich hassen, nachdem du das gelesen hast."

„Jetzt zeig schon her", forderte seine Frau ihn auf und riss ihm den Zettel aus der Hand.

Seine Handschrift war nicht die Schönste, doch immerhin konnte Petra erkennen, was Dennis geschrieben hatte. Sie las das Geschriebene ein weiteres Mal. Ihre Augen wurden immer größer. Dann klappte ihr Unterkiefer herab. Sie warf Dennis einen ungläubigen Blick zu, las den Zettel noch einmal und fragte dann: „Ist das dein Wunsch?"

Dennis antwortete mit einem Kopfnicken.

„Du willst Sex mit meiner Zwillingsschwester haben?"

„Ich sagte ja, du wirst nicht begeistert sein."

Er bereute bereits seine Ehrlichkeit. Er hätte wissen müssen, dass Petra mit der ungeschönten Wahrheit nicht umgehen konnte. Seine Frau sah ihm noch immer ungläubig in die Augen und las den Wunsch ein weiteres Mal. Dann atmete sie tief ein, und Dennis machte sich auf eine Standpauke gefasst. Zu seiner Überraschung blieb diese aus. Stattdessen zwang sich Petra zu einem Lächeln und meinte: „Ich finde gut, dass du ehrlich bist ... Auch wenn dein Wunsch sicherlich etwas eigenartig ist ... Aber ich wollte ja, dass du dich öffnest, also werde ich auch damit umgehen können."

Dennis hatte mit einer anderen Reaktion gerechnet. „Bist du nicht sauer?"

„Warum ...? Weil du meine Schwester bumsen willst?"

„Also doch!"

„Es ist ... Warum zum Teufel möchtest du Sex mit Claudia haben? Genüge ich dir nicht?", platzte es nun doch aus Petra heraus.

Dennis entschied, das zu tun, was sich in diesen Augenblicken in der Vergangenheit stets bewährt hatte: Er erhob sich von der Couch und verließ das Wohnzimmer. Petra wollte so schnell nicht aufgeben und folgte ihm. „Jetzt renn nicht weg! Rede mit mir!"

Dennis hatte sich ins Schlafzimmer zurückgezogen. Kurz darauf stand Petra im Türrahmen und drängte auf eine Antwort. Dennis schlüpfte an ihr vorbei und flüchtete. Seine Flucht trieb ihn ins Badezimmer, wo er die Tür hinter sich schloss und hoffte, dass Petra aufgeben würde. Doch er hatte die Rechnung ohne seine Frau gemacht. Petra betrat das Badezimmer und blieb an der Tür stehen. Dennis erkannte, dass sie ihn in die Enge getrieben hatte.

„Was machst du hier ...? Vielleicht muss ich ja die Toilette benutzen."

„Musst du?"

Dennis war zu perplex, um etwas zu erwidern. Dann rang er nach Worten und meinte: „Jetzt nimm diesen blöden Zettel doch nicht so ernst."

„Wie kann ich den denn nicht ernst nehmen?", echauffierte sich Petra. „Du hast geschrieben, dass du es mit meiner Schwester treiben willst ... und ich habe gedacht, es würde etwas sein, was nur uns betrifft."

„Du hast gesagt, ich soll meine sexuellen Fantasien aufschreiben ... Und das habe ich getan!"

„Aber doch nicht mit einer anderen!", schrie sie ihn an.

„Es tut mir leid ... Ich hätte mir besser etwas Harmloses ausdenken sollen", wurde Dennis klar.

„Nein. Du sollst ja ehrlich sein ... Aber warum ausgerechnet dieser Wunsch?"

„Können wir uns nicht wieder ins Wohnzimmer setzen und uns wie vernünftige Menschen unterhalten?", schlug Dennis vor. Petra war bereit, sich zu beruhigen und folgte ihrem Mann zurück zur Wohnzimmercouch.

Sie setzten sich gemütlich hin und sahen einander in Ruhe an. Dann ergriff Petra das Wort. „Warum Claudia ...? Ich meine, sie ist meine eineiige Zwillingsschwester. Sie sieht noch nicht einmal anders als ich aus."

„Sie hat längere Haare", warf Dennis ein.

„Und sonst? Claudia und ich sehen uns zum Verwechseln ähnlich", stellte Petra fest. „Wir sind beide schlank, Busen und Hintern unterscheiden sich kaum bei uns ... Wenn du mit ihr vögeln würdest, wäre es nicht anders, als wenn du es mit mir machen würdest."

„Es ist nicht der körperliche Reiz", erklärte Dennis. „Ich habe mir schon einige Male vorgestellt, dass es zu einer Verwechslung kommt und nicht du in meinen Armen liegst, sondern Claudia."

„Oh", zeigte sich Petra überrascht.

„Natürlich seht ihr beide fast identisch aus, aber genau das macht den Reiz aus", gab Dennis zu. „Ich könnte mir vorstellen, mich ihr zu nähern, mich an sie zu schmiegen, und obwohl ihr gleich ausseht, müsste ja irgendetwas anders sein. Vielleicht das Verhalten, der Geruch, vielleicht küsst sie anders ... oder ist vielleicht wilder als du oder sie bläst energischer oder was weiß ich?"

Petra blickte ihren Mann verwundert an. „Das ist ja mal interessant. Ich wusste gar nicht, über was du dir so Gedanken machst."

„Du hast mich ja nie gefragt."

„Was würde es dir geben, es einmal mit ihr statt mit mir zu machen?", wollte Petra erfahren.

Dennis zuckte mit den Schultern. „Keine Ahnung. Es waren ja immer nur Hirngespinste und ich habe nie mit dem Gedanken gespielt, es mal in der Realität anzugehen und herauszufinden, ob es wirklich reizvoll für mich wäre."

Sie sahen einander schweigend an.

„Was steht noch auf deinem Zettel?", fragte Dennis neugierig.

Petra blickte auf den Zettel und las ihren letzten Wunsch vor: „Ich würde gerne einmal eine Erfahrung mit einer Frau machen."

„Hast du noch nie?"

„Nein. Du etwa mit einem Mann?"

„Natürlich nicht!", beeilte sich Dennis zu erwähnen. „Ich bin doch nicht schwul!"

„Warum wunderst du dich, dass ich es noch nicht mit einer Frau gemacht habe? Ich bin doch nicht lesbisch."

„Ich hatte angenommen, dass jede Frau früher oder später etwas mit ihrer besten Freundin ausprobiert", mutmaßte Dennis, der erkannte, wie einfach gestrickt seine Annahme sein musste. „Von mir aus darfst du das gerne mal ausprobieren ... Das mit der Frau meine ich."

„Und mit wem?"

„Keine Ahnung ... Gibt es nicht eine, in die du dich vergucken würdest?", fragte Dennis nach.

„Ich weiß nicht ... Ich würde mich nie trauen, eine gute Freundin zu fragen. Was ist, wenn sie schockiert ist und das dann unser gutes Verhältnis zueinander belasten würde?"

Dennis wusste für dieses Dilemma auch keine spontane Lösung. Dann hatte er aber eine Eingebung.

„Jetzt weiß ich, wie wir zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen können."

„Erzähl."

Er grinste Petra breit lächelnd an und kostete den spannenden Moment in vollen Zügen aus. Dennis ließ seine Frau zappeln und meinte dann: „Wir treffen uns zu einem flotten Dreier mit deiner Schwester."

Petra entglitten die Gesichtszüge, während ihr Mann den Gedanken weiterführte. „Du könntest deine erste Erfahrung mit einer Frau machen, der du vertraust, ich könnte ein wenig von meiner Fantasie ausleben und du müsstest keine Angst haben, dass etwas zwischen mir und Claudia passiert, von dem du nichts weißt. Insgesamt profitieren wir alle von der Abmachung und ich stelle mir das wahnsinnig spannend vor."

Petra starrte Dennis lange an. Dann erklärte sie: „Wir hätten uns eine andere Sendung ansehen sollen. Sich seine geheimsten Sehnsüchte anzuvertrauen ist wohl doch keine so gute Idee."

Sie erhob sich von ihrem Platz und verließ das Wohnzimmer. Dennis blieb zurück und grübelte. Er wurde den Verdacht nicht los, etwas ziemlich Dummes von sich gegeben zu haben.

Sie gingen sich den Rest des Abends aus dem Weg. Dennis blieb im Wohnzimmer und sah fern. Petra hatte sich ins Bett gelegt und las in einem Buch. Als Dennis später zu ihr kam, schlief sie bereits. Am nächsten Morgen erwachte Petra als Erste und suchte das Badezimmer auf. Es war Wochenende und sie hatte es nicht eilig. Sie ließ sich ein heißes Bad ein und machte es sich im wohltemperierten Badewasser gemütlich. Sie hatte das Telefon mit an die Wanne genommen und entschieden, ihre Schwester anzurufen. Petra hoffte, dass Claudia bereits wach war und sich über ihren Anruf freuen würde. Claudia nahm das Gespräch nach dem dritten Klingeln an und meldete sich fröhlich. Die Schwestern betrieben Small Talk und quatschten über alles Mögliche. Es stellte sich heraus, dass Claudia es sich mit einer Tasse Kaffee in ihrem Bett gemütlich gemacht und eine Zeitschrift durchgeblättert hatte, als ihre Schwester anrief. Claudia war seit geraumer Zeit Single und führte das etwas flexiblere und abwechslungsreichere Leben wie Petra. Claudia war stets die Spontane gewesen, die Mutigere, diejenige, die offen auf Dinge zuging, an die sich Petra nicht herantraute. Die Schwestern hatten in der Vergangenheit über alles Mögliche reden können, sodass Petra der Meinung war, Claudia von dem Gespräch mit Dennis berichten zu können.

Sie erzählte zunächst, dass sie gemeinsam mit Dennis die Sendung im Fernsehen angeschaut hatte und anschließend über ihre eigenen Sehnsüchte gesprochen hatten. Claudia wollte unbedingt erfahren, wie das Gespräch verlaufen war. Petra begann mit den unverfänglichen Punkten und ließ dann die Bombe platzen: „Dennis wünscht sich, Sex mit dir zu haben."

Schweigen am anderen Ende der Leitung.

„Bist du noch dran ... Claudia?"

„Ja, ich bin hier."

„Sag was!"

„Was soll ich sagen?", erwiderte Claudia. „Es ist der Wunsch deines Mannes."

„Aber findest du das nicht bizarr oder unangemessen, dass mein Mann meine Zwillingsschwester bumsen will?"

„Keine Ahnung ... Wahrscheinlich findet er mich nicht minder anziehend als dich", mutmaßte Claudia. „Wenn du ihm gefällst, wird er mich wohl auch reizvoll finden."

„Aber findest du es nicht irritierend, dass dein Schwager sich vorstellen kann, Sex mit dir zu haben?"

„Du stellst Fragen", stellte Claudia lachend fest. „Ich kann doch nichts für die versauten Fantasien deines Mannes."

„Stört es dich nicht, dass er scharf auf dich ist?"

„Ich kann damit umgehen", zeigte sich Claudia gelassen. „Und wie stehst du zu seinem Wunsch?"

„Ich war natürlich total überrascht und habe ihm die Hölle heißgemacht ... Im Nachhinein ... Ich kann das sogar irgendwie nachvollziehen, dass es für ihn reizvoll sein muss. Wir sind uns so ähnlich, und doch muss es da Unterschiede geben im Verhalten ... Dennis hat gemutmaßt, dass du anders küsst und dich beim Oralsex anders anstellst."

„Will er es denn ausprobieren und einen Vergleich anstellen?", fragte Claudia nach.

„Ach quatsch ... Außerdem besorgt es ihm keine besser als ich."

„Du scheinst ja ganz schön von deinen Fähigkeiten überzeugt zu sein."

Die Schwestern zeigten sich wegen ihres lockeren Gesprächs belustigt und zufrieden. Petra war der Meinung, ihrer Schwester weitere Geheimnisse anvertrauen zu können. „Ich habe Dennis gestanden, dass ich es gerne mal mit einer Frau machen würde."

„Hast du noch nicht?"

„Nein ... Du?"

„Ja, schon."

„Davon hast du mir ja gar nichts erzählt", beschwerte sich Petra.

„Hat sich halt nicht ergeben."

„Auf jeden Fall ... weißt du, welchen Vorschlag mein Mann unterbreitet hat?"

„Sag an!"

„Er hat allen Ernstes vorgeschlagen, dass wir uns mal zu dritt treffen sollten. Du, er und ich ... Er könnte dabei in Erfahrung bringen, wie scharf er dich tatsächlich findet, und ich könnte über dich mein erstes Mal mit einer Frau erleben."

„Klingt doch logisch."

„Wie bitte?"

„Ich meine ja nur, dass die Idee grundsätzlich gut ist", stellte Claudia fest.

„Aber du ziehst das doch nicht tatsächlich in Erwägung?"

„Natürlich nicht", beeilte sich Claudia zu widersprechen. „Aber grundsätzlich hat der Gedanke etwas."

„Jetzt sag aber nicht, dass du dir Sex mit meinem Mann vorstellen könntest?", fragte Petra provokant.

„Das wahrscheinlich eher als das andere", erklärte ihre Schwester. „Obwohl ... Ich bin mir sicher, dass es so etwas schon gegeben hat."

„Wo ...? In Pornofilmen?", zeigte sich Petra skeptisch.

„Wahrscheinlich gibt es irgendwo in Deutschland zwei Schwestern, die sich einen Mann teilen und sich sogar einander annähern."

„Aber das sind nicht wir, oder?"

Claudia schwieg am anderen Ende der Leitung.

„Oder, Claudia?"

Auch jetzt erhielt Petra keine klare Antwort und sie wurde den dringenden Verdacht nicht los, dass sich ihre Zwillingsschwester durchaus mit dem verrückten Gedanken eines flotten Dreiers anfreunden konnte. Nach einem kurzen Moment meldete sich Claudia doch zu Wort. „Du weißt, dass ich offen für Vieles bin und ohnehin locker drauf ... Ich müsste lügen, würde ich erklären, ich hätte mir bereits Gedanken über so eine Konstellation gemacht ... Du musst aber zugeben, dass die Idee ihren Reiz hat."

„Du meinst, du und ich und du mit Dennis."

„Jetzt bekomm mal keine Panik, Petra", versuchte Claudia ihre Schwester zu beruhigen. „Mal angenommen, man würde mir erzählen, dass eine gute Freundin so etwas initiiert hat ... Sex mit dem Schwager und die Schwester ist mit von der Partie ... Also ich bin ehrlich und würde liebend gerne erfahren wollen, was bei dem Treffen abgegangen ist."

„Aber es geht nicht um eine Fremde oder eine Bekannte. Es würde um uns gehen", rief Petra ihr in Erinnerung.

„Das weiß ich doch."

Die Schwestern schwiegen sich aus. Dann fragte Petra nach: „Also könntest du dir vorstellen, so etwas anzugehen?"

„Was willst du von mir hören, Petra ...? Wenn ich jetzt sage, dass ich mir vorstellen könnte, mit deinem Mann zu schlafen, wärst du wahrscheinlich sauer."

„Könntest du es dir vorstellen?"

„Ja, warum auch nicht?", gab Claudia ehrlich zu. „Dein Mann ist ein netter Typ, sieht gut aus ... ich mag ihn ... als Schwager."

„Und was ist mit der Sache zwischen uns beiden?"