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Geliebter Dämon 04: Ein Tag im Büro

Geschichte Info
Angela hilft einem Opfer.
1.5k Wörter
4.56
17.5k
2
Geschichte hat keine Tags

Teil 4 der 16 teiligen Serie

Aktualisiert 06/09/2023
Erstellt 04/26/2019
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04 Ein Tag im Büro

Montag

"Hallo Jasmine", sagte ich zu der jungen Frau, die zusammengefallen auf der anderen Seite des Tisches saß. "Ich darf doch 'Jasmine' sagen? Ich bin Angela."

Sie blickte mich mit einem gehetzt wirkenden Blick aus Augen an, die von Schlägen halb zugeschwollen waren. Ein breites Pflaster zog sich über ihre rechte Wange. Sieben Stiche, wusste ich aus ihrer Akte. Vierzehn an ihrem Rücken.

"Hallo Angela", krächzte sie.

"Möchtest du etwas zu trinken? Kaffee, Tee, Wasser, Cola?"

"Eine Cola, bitte. Mit Zucker."

Ich nickte und drehte mich um.

Jasmine war die letzte aus einer Serie von Opfern, höchstwahrscheinlich alle vom selben Mann vergewaltigt. Er schien sich junge, blonde Frauen auszusuchen, ihnen K.O.-Tropfen einzuflößen und dann stundenlang Gewalt anzutun.

Die Frauen erinnerten sich an einen Bus oder eine U-Bahn, und wachten dann auf einer Bank irgendwo im Stadtgebiet auf, den Körper voller Blutergüsse, aber keine Erinnerung an die letzten Stunden. Keine Erinnerung, keine DNS-Spuren, keine Fingerabdrücke. Der Kerl musste seine Opfer als letztes abduschen, denn das einzige, was unsere Techniker hatten identifizieren können, war immer dasselbe billige Supermarktshampoo.

Ich konnte mir nicht vorstellen, was Jasmine durchgemacht hatte, aber irgendjemand musste in den sauren Apfel beißen und sie befragen. Und wen gab es da besseres als die einzige Hauptkommissarin im Sittendezernat?

Nach der aufrührenden Nacht hatte der Morgen eher unspektakulär begonnen. Normalerweise fuhr ich mit der U-Bahn zur Arbeit, aber mit der Möglichkeit, mich im Revier "umzuziehen", ohne einen ganzen Koffer voll Klamotten mitzuschleppen, hatte ich mich heute im virtuellen Lederanzug auf meine Maschine geschwungen und für das Büro auf Bluse und Jeans gewechselt. Sogar ein paar Zentimeter Absatz hatte ich mir gegönnt, was den Kollegen offensichtlich sofort aufgefallen war, denn ihre Blicke folgten mir, und ich hatte schon etwas Probleme, die lüsternen Gedanken auszublenden, die mich überfluteten.

Bob hatte sich wie erwartet für den Tag abgemeldet, also hatte ich mich zuerst durch seinen Eingangskorb geklickt, bevor ich mich in Richtung Befragungszimmer aufmachte.

Dort saß sie wie ein Häufchen Elend. Jasmine Wagner, einundzwanzig, Modeverkäuferin, Vergewaltigungsopfer.

Ich stellte ihr die Coladose hin. "Willst du wirklich aussagen?"

Sie holte Luft. "Ich muss schrecklich aussehen", sagte sie leise. "Ich kann nicht schlafen, und ich habe Angst, mich schickzumachen, bevor ich das Haus verlasse."

"Ich weiß nicht", sagte ich, während ich mich ihr gegenüber hinsetzte. "Ob dich das tröstet. Aber er scheint keinen Wert auf Äußeres zu legen."

Ihre Augen wurden groß. "Der Kerl hat das schon öfter gemacht?"

Ich nickte. "Wir wissen bisher von mindestens sieben."

"Aber es könnten mehr sein. Wenn die anderen sich aus Angst nicht gemeldet haben. Warum gibt es keine Bekanntmachung darüber."

Ihre Gefühle fuhren Achterbahn. Angst, Scham, Wut, Verzweiflung lösten einander in schneller Folge ab.

Ich holte tief Luft. "Das ist nicht so einfach. Wir wissen zu wenig. Und deswegen möchte ich, dass du mir alles erzählst, an das du dich erinnerst. Schaffst du das?"

Irgendwie hatte ich plötzlich den Drang, meine Hand sanft auf ihre zu legen. Sie zuckte kurz, zog sie aber nicht weg. Und irgendwie schien sie die Berührung zu beruhigen. Die wirren Gefühle verschwanden, und wurden ersetzt von Entschlossenheit.

"Ja", sagte sie mit plötzlich fester Stimme. "Ich will, dass das Schwein seine gerechte Strafe bekommt."

Die Strafe, die sie sich gerade vorstellte, stand zwar nicht im Gesetzbuch, aber ich war mit ihr durchaus einer Meinung. Ich schaltete den Recorder ein.

"Was ist das letzte, woran du dich erinnerst?"

"Ich war mit der Arbeit fertig und stand an der Bushaltestelle. Hohe Straße, Linie dreißig." Ihre Stimme war leise, aber verständlich.

"Danach nichts mehr?"

"Nein, alles verschwunden."

"Tu mir einen Gefallen und mach die Augen zu", sagte ich, und sie tat wie geheißen. "Erinnere dich. Du kannst es. Du stehst an der Bushaltestelle. Schau dich um."

Sie sagte nichts, aber ihre Augen unter den geschlossenen Lidern bewegten sich nach links und rechts.

"Wer steht neben dir?"

"Niemand", sagte sie mit etwas flacher, fast monotoner Stimme. "Um die Uhrzeit steigen da nicht so viele ein."

"Kannst du jemand in der Nähe herumstehen sehen?"

Ihre Augen zuckten wieder. "Nein. Der Bus kommt. Ich warte, bis sich die hintere Tür öffnet und steige ein, gehe ein Stück nach vorne. Hinter dem Busfahrer ist noch Platz. Ich setze mich. Dritte Reihe, Fensterplatz."

"Wer sitzt neben dir?"

"Niemand auf dem Nebensitz. Eine Frau Mitte dreißig mit einem Jungen auf der anderen Seite des Ganges."

"Vor dir?"

"Eine alte Frau, graue Haare, Dutt, blaue Strickjacke." Es schien, als würde sie immer tiefer in ihre Erinnerung eintauchen. Ihre Gedanken und Gefühle kamen immer klarer durch. Ich konnte die Szene richtiggehend vor meinem inneren Auge sehen.

"Wer sitzt hinter dir?"

"Ich weiß es nicht. Ich habe nicht aufgepasst."

"Geh noch einmal zurück zu dem Moment, wo du eingestiegen bist. Wer sitzt links in der vierten Reihe?"

Ihre Augen zuckten wieder, als würde sie einen Film betrachten, der schnell rückwärts lief. "Ein Mann. Graue Haare, Halbglatze. Weißes Hemd. Er blickt zu mir hoch und lächelt mich an. Ich lächle zurück. Ich habe ihn hier schon öfters gesehen, aber noch nicht mit ihm gesprochen."

"Auf der rechten Seite? Hinter der Frau mit dem Kind."

"Nichts."

"Ist der Sitz leer?"

Ihre Furcht schoss hoch. "Nein!" Ihre Stimme brach. "Da ist ... ein schwarzes Loch. Leere. Ich habe Angst."

"Ruhig, Jasmine. Tief durchatmen. Ein und aus, ein und aus." Es kam mir vor, als würde wieder Energie fließen. Aber diesmal von mir zu ihr. Und diese Energie fühlte sich ganz anders an als gestern die Hitze des Orgasmus. Kühl, beruhigend, heilend.

Während Jasmine fast wie in Trance meiner Aufforderung nachkam, langsam und tief zu atmen, kroch die Energie wie ein Ring aus Licht ihren Arm entlang nach oben.

Ich hätte ihre Hand beinahe losgelassen, als ich sah, wie ihre blauen Flecke blasser wurden, erst braun, dann gelb, als wären sie schon eine Woche alt. Das Licht kroch unter ihren Ärmel, doch ich konnte genau sehen, wie es seine heilende Wirkung entfaltete. Dann kam es unter ihrem Kragen hervor, lief über ihren Hals und ihr Gesicht. Von beiden Seiten lief es über den Schnitt unter dem Pflaster. Er schloss sich und die Fäden lösten sich in Nichts auf. Die Schwellung um ihre Augen ging zurück, und ihre Haut nahm einen normalen, gesunden Farbton an.

Zuletzt schien das Licht tiefer in ihren Kopf einzudringen. Es zog sich zu einer hellen Sphäre zusammen und verschwand. Ich holte tief Luft.

Jasmine öffnete langsam die Augen, als würde sie gerade erwachen. Dann blickte sie mich erschrocken an. "Was ist los? Ist irgendetwas?"

"Ich ... Nein, alles in Ordnung." Nein, war es nicht. Was hatte ich gerade getan? Es sah zwar bei weitem nicht so erschreckend aus, wie einem Mann die sexuelle Energie auszusaugen, war aber genauso wenig normal.

Ich holte Luft und drückte den Schalter am Recorder. "Danke", sagte ich.

"Nein", sagt Jasmine. Ihre Stimme ist viel kraftvoller als vorher. "Ich danke dir. Ich hätte nicht gedacht, wie befreiend es ist, sich alles von der Seele zu sprechen."

Das große Pflaster bedeckte immer noch ihre rechte Wange, aber ich musste wissen, wie es darunter und in ihrer Erinnerung aussah.

Ich deutete darauf. "Du hast da was im Gesicht hängen."

Ihre Hand fuhr zum Pflaster. "Huch", sagte sie und zog es mit einem Ruck ab. Die Haut darunter war unverletzt. Sie fuhr kurz mit der Hand darüber. "Ich kann mich gar nicht erinnern..."

Genau das hatte ich irgendwie vermutet.

"Komm", sagte ich, um sie abzulenken, und griff nach dem Recorder. "Ich lasse deine Aussage abtippen und ausdrucken. Dann kannst du sie unterschreiben."

*

Nachdem Jasmine sich verabschiedet hatte, ließ ich mich auf meinen Bürostuhl fallen und blickte auf meine Hände.

Diese Hände hatten innerhalb weniger Stunden einen Mann gewürgt, eine Frau umarmt, und die Wunden einer anderen Frau geheilt. "Angela", murmelte ich. "Was bist du?"

Es gab nur eine "Person", die mir diese Frage beantworten konnte. Ich hatte so meine Zweifel, ob er das wollte. Aber er konnte mir zumindest ein paar Sicherheitstipps geben.

Denn eines war mir klargeworden: Mindestens eine der Gaben, die ich plötzlich entwickelt hatte, stammte von ihm.

Doch bevor ich mich zu ihm aufmachte, tat ich das, was ein guter Polizist tut: Recherche.

Doktor Ludwig "Lutz" Iffer hatte seinen Abschluss über "Sexuelle Befreiung und Hexenwahn" vor fünf Jahren bei einer sehr renommierten Universität in Süddeutschland gemacht. Summa cum laude, wie ich es nicht anders erwartet hätte. Sein Name stand nicht nur auf der Liste der Doktoren, sondern auch schon im Jahr davor auf der der Doktoranden. Es gab Fotos — einzeln und in Gruppen — von ihm auf der Internetseite der Fachschaft und es gab einige Selfies verstreut über die sozialen Netzwerke von einer Sommerfete zusammen mit den hübschesten Frauen. Sein Lächeln war unverkennbar, und auch die Lust in den Augen der Frauen um ihn herum.

Davor gab es eine kurze Notiz über seinen Eintritt in die Fakultät nach einer Tätigkeit bei der Universität von Reykjavik/Island.

So weit, so gut.

Aber alles, was ich über ihn aus der Zeit davor fand war ... künstlich. Immer dasselbe Foto, nichts aus den sozialen Netzen. Keine Erwähnung von Vorabschlüssen. Keine Zeiten als AiP, keine Praktika. Es war, als hätte er vor fünf Jahren begonnen zu existieren.

Ich startete eine globale Gesichtssuche, aber auch die kam ohne neue Ergebnisse zurück.

Ich lehnte mich zurück und strich mit zwei Fingern über meine Nase. Wer war dieser Mann?

Doch Grübeln brachte mir keine Antworten. Ich zog seine Karte und mein Handy aus der Tasche und schickte ihm eine Nachricht. "Können wir reden?"

"Sicher", kam seine Antwort nur ein paar Augenblicke später. "Komm zu meinem Haus."

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Anonymous
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Anonym
6 Kommentare
PhiroEpsilonPhiroEpsilonvor fast 5 JahrenAutor
Vielen Dank

Vielleicht sollte ich bemerken, dass ich an diesem Kurzroman über zwei Jahre geschrieben und korrigiert habe.

Bei manchen Autoren hier habe ich das Gefühl, dass sie Einiges besser machen könnten, wenn sie sich nach dem Schreiben die Zeit zum Noch-einmal-durchlesen nehmen würden.

TopthorTopthorvor fast 5 Jahren
Eine fünf Sterne Story

Für solche Geschichten lohnt es sich Literotica zu lesen.

LG

Tophtor

PhiroEpsilonPhiroEpsilonvor fast 5 JahrenAutor
Die Kapitel sind leider relativ kurz

Ich wollte nicht anfangen, immer zwei zusammenzubauen. Aber dafür kommen sie ja relativ flott hintereinander.

AnonymousAnonymvor fast 5 Jahren
Jetzt wird’s spannend?.....

Es ist schon von Anfang an spannend und es wird immer besser.

Da wird die Luft oben immer dünner. Wie soll diese Spannung gehalten werden?

Einfach super geschrieben.

Danke Dir dafür

Chris

AnonymousAnonymvor fast 5 Jahren
Jetzt wirds Spannend!

Macg bitte weiter!

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