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Geliebter Dämon 08: Engel und Dämon

Geschichte Info
Angela lernt mehr über ihre Herkunft.
2.7k Wörter
4.64
14.9k
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Teil 8 der 16 teiligen Serie

Aktualisiert 06/09/2023
Erstellt 04/26/2019
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08 Ein Engel und ein Dämon

Ich ließ die beiden auf dem Sofa zurück — aneinander gekuschelt und tief schlafend — und fuhr nach Hause.

Dort angekommen schloss ich die Tür auf, warf meine Tasche auf die Garderobe, und lief Richtung Küche. Ich erstarrte, als ich ein Paket sah, das auf dem Küchentisch lag.

War Peter dagewesen?

Ich machte ein paar Schritte näher. Das Paket war nicht sehr groß, es konnte ein Buch sein oder eine Pralinenschachtel. Nichts von beidem schien mir logisch.

Eine Bombe? Doch es gab nun wirklich niemanden, der Grund hatte, so angepisst zu sein.

Auf der Oberseite stand in einer schönen, ausgeprägten, altmodischen Handschrift mein Name, sonst nichts. Also war es auch nicht mit der Post gekommen.

Vorsichtig nahm ich es in die Hand, bereit, es beim kleinsten Anzeichen von Gefahr aus dem Fenster zu werfen. Aber nichts klickte oder tickte oder summte. Zu schwer für Pralinen.

Also riss ich das Papier auf. Ja, es war ein Buch, ein sehr altes. Ein dicker Ledereinband mit Goldverzierungen, aber ohne Hinweis auf den Titel.

Ich schlug es auf. "Ehen der Söhne Gottes mit den Töchtern der Menschen" Huh? Wer schickte mir denn so etwas? Lag vielleicht irgendwo eine Gebrauchsanleitung drin?

Ich blätterte es schnell durch und stöhnte. Fraktur, Bäh! Ich hatte es schon immer gehasst, in alten Büchern recherchieren zu müssen. Zwischendurch waren einzelne Wort oder ganze Abschnitte in "normaler" Schrift. Ich stöhnte erneut. Latein! Seit der zehnten Klasse hatte ich damit nichts mehr am Hut.

Das erste Kapitel hieß "Nephilim". Anscheinend ging es hier um die Nachkommen von Engeln und Menschen, die durch die Große Flut — die mit Noah und der Arche — ausgelöscht wurden. Wenn die ausgelöscht waren, warum schrieb man ein Buch darüber?

Ah, sie waren gar nicht getötet worden, sondern aus ihnen wurden Dämonen. Sehr logisch! Und sowas von relevant für meine Situation. Ich blätterte weiter.

Dann stockte mein Finger, als mir eine Überschrift wortwörtlich entgegensprang. "Succubus" Im selben Moment tauchte ein Bild in meinem Geist auf: Die rothäutige Dämonin auf dem Gemälde im Stundenhotel. Was zur Hölle?

Mühselig entzifferte ich die folgenden Zeilen.

"... daß er sey bißweilen Dæmon Incubus, in Manns Gestalt/ bißweilen aber ein Dæmon Succubus in Weibes Gestalt/ und könne also beyde mit Weib und Mann zu schaffen haben.

... welcher habet keinerlei Seele/ werdet getryben von unstillbarer Gier des Fleisches/ und bringet unendliche Lußt geboren aus tiefstem Höllen-Schlund ... welche also sauget eines jeglichen Mannes Krafft in sich/ und lasset nur eine leere Hülle ..." Ach. Du. Scheiße!

Ich ließ mich auf einen der Hocker fallen und versuchte, ruhig zu atmen.

Das war doch Aberglaube, tiefstes Mittelalter. Ich lebte im einundzwanzigsten Jahrhundert. So etwas wie Dämonen und Teufel oder Magie das gab es doch nicht.

Wenn mir jemand dieses Buch geschickt hatte, um mir eine Scheißangst einzuflößen, dann war es ihm geglückt.

Denn alles, was ich die letzten beiden Tage erlabt hatte, passte zu den sehr bildhaften Beschreibungen in diesem Buch.

"Bringt unendliche Lust." Check.

"Saugt eines Mannes Kraft." Check — auch wenn Lutz behauptet hatte, es würde nicht schaden.

"Mit Weib und Mann zu schaffen haben." Check. Check.

"Unstillbare Gier des Fleisches." Halber Check. Was ich am Sonntag getan hatte, mich von meiner Lust in den Club und dann weiter treiben zu lassen, war das eine. Der Abend mit Bob und Vicky, bei dem ich freiwillig auf meinen Orgasmus verzichtet hatte, sprach eine andere Sprache. Oder?

"Hat keine Seele." Nein, das war ich nicht. Oder würde meine Verwandlung schließlich damit enden?

Und wie hatte diese Verwandlung überhaupt begonnen? Mit dem Moment, da Lutz — Lutz Iffer ... Moment mal. War das etwa — ich blätterte in dem Buch ...

"... ich Lucifer der grosse Fürst des höllischen Abgrunds ..." Das konnte doch nicht wahr sein.

O Gott, er hatte noch nicht einmal versucht, das geheim zu halten, hatte mir im Rausch der Sinne seinen teuflischen Samen eingespritzt.

Luzifer, der König der Lügen. Also war wahrscheinlich alles, was er mir erzählt hatte, gelogen gewesen. "Erwachsen werden." Was für ein Quatsch! Ich musste, musste ...

Mein Telefon klingelte. Nicht mein Handy, sondern meine Festnetzleitung. Sicher nur ein Verkaufsanruf. Ich ließ es klingeln und versuchte, mich auf den lateinischen Text zu konzentrieren. Ein paar Brocken mussten doch hängengeblieben sein "si ex coitu daemonum" Wenn aus dem Koitus mit einem Dämon ...

Das Telefon klingelte immer noch. Oder schon wieder. Irgendwie machte mich das rasend.

"Hallo?" brüllte ich hinein.

"Hier spricht Schwester Roswitha vom Seniorenstift 'Sonnige Ruhe'. Spreche ich mit Frau Angela Jäger?"

Eine eiskalte Hand griff nach meinem Herz.

"J-ja, ja. Sorry. Was ist mit meiner Oma?"

"Es tut mir leid —" Scheiße, Scheiße, Scheiße, Oma ist tot. "— aber es geht ihr schlecht." Puh, doch noch nicht. "Sie liegt im Sterben und hat nach Ihnen gerufen."

"Scheiße!", platzte es aus mir heraus. "Entschuldigung, aber ..."

"Kein Problem. Ich habe schon Schlimmeres gehört. Können Sie kommen?"

"Ja, ja, ich bin in einer Stunde dort."

Ich warf das Telefon hin und rannte los. Mein "Kleid" hatte sich schon während des Gesprächs in einen Motorradanzug verwandelt. Drei Treppen runter in die Garage, auf meine Maschine und ab ging es in die Abenddämmerung.

Wie konnte das passieren? Hatte sie einen Unfall gehabt? Oma war doch erst ... vierundsiebzig letzten März, und fit für ihr Alter.

Ich wählte Peters Nummer. Geh dran, dachte ich. Ich will das nicht alleine durchstehen. "Der Teilnehmer meldet sich nicht. Sie können ..." Ich sagte dem Anrufbeantworter, was ich wusste, dann legte ich auf.

Nach dreiundvierzig Minuten stoppte ich vor dem Haupteingang des Seniorenheims. Ich sprang von meinem Motorrad und lief hinein.

"Jäger? Theodora Jäger", sagte ich statt einer Begrüßung.

"Ja", antwortete mir die Schwester an der Rezeption. "Gehen Sie in den Südflügel." Sie zeigte die Richtung und griff nach einem Telefon.

Südflügel hieß Hospiz. Sterbestation. Letzte Ruhe vor dem Tod.

Die Absätze meiner Lederstiefel knallten auf den Holzboden. Ich blickte mich um — niemand da. Also machte ich Ballerinas daraus, und verwandelte meine Lederkluft in das Kleid, das Oma mir zum Abschlussball gekauft hatte.

Eine letzte Freude konnte ich ihr noch machen.

"Ich bin Schwester Roswitha", begrüßte mich die ältere Frau in der Station.

"Angela Jäger. Wir haben telefoniert. Wie geht es ihr? Was ist passiert?"

"Es ist nichts passiert. Sie war am Samstagabend noch beim Tanz und mitten in der Nacht ging der Alarm los."

Mein Herz stockte. Samstagnacht! Als ich bei Lutz war. Drei Tage lag sie jetzt schon im Sterben.

"Wieso haben Sie nicht früher angerufen?" Die Frage kam harscher heraus, als ich dachte, aber die Schwester schien wirklich Kummer gewohnt zu sein.

"Sie hat keinen nächsten Angehörigen in ihrer Akte. Sie lag zwei Tage im Koma. Erst als sie anfing, nach Ihnen zu rufen, konnte ich mit Ihrem Vornamen und 'Jäger' nach Ihrer Telefonnummer suchen."

Scheiße, warum stand nicht ich oder Peter da drinnen?

"Gehen Sie hinein", sagte sie und wies auf eine geschlossene Tür.

Ich lief hinüber, griff nach der Türklinke ... und hielt inne. Ich hatte schon Menschen sterben sehen — als Polizist lässt sich das nicht vermeiden — aber noch nie jemand, der mir nahestand. Konnte ich das durchstehen?

Ich drückte die Klinke hinunter und schob die Tür auf. Der Raum lag im Halbdunkel; nur eine Nachttischlampe warf einen gelben Schein an die Decke. Auf dem Bett lag ein viel zu klein aussehender Körper. Oma war recht groß gewesen; jetzt schien nur noch die Hälfte von ihr da zu sein.

Ich machte ein paar Schritte hin, und sie öffnete die Augen. "Angela!", sagte sie schwach. "Gut, dass du da bist."

"Hallo Oma. Was machst du denn für Sachen?"

"Setz dich hin. Ich muss dir etwas erzählen." Einfach so, ohne auf mich einzugehen.

"Oma, ich ..."

"Still!", unterbrach sie mich. "Ich rede. Du hörst zu. Ich habe nicht mehr viel Zeit."

Ich zog mir einen Stuhl heran und setzte mich. Stumm, obwohl ich ihr so viel sagen wollte. Dass es mir leidtat, was mit ihr geschah. Das ich an allem schuld war.

"Deine Mutter — Arielle — war ein Engel."

Ich schnaubte. Nach allem was ich inzwischen wusste, war sie wohl genau das Gegenteil gewesen. Ein Sukkubus, ein Dämon, wahrscheinlich derselbe, der sich jetzt Lutz Iffer nannte und einen männlichen Körper trug.

"Hältst du wohl die Klappe", fauchte sie mich an. Erstaunlich kräftig. "Ich war knapp vierzig und todkrank", sagte sie wieder ruhiger.

Ich riss die Augen auf.

"Dein Großvater war seit fünf Jahren tot, und dein Onkel war fünfzehn, als ich die Diagnose bekam. Hirntumor. Inoperabel. Und dann hatte ich eine Vision."

Naja, mit einem inoperablen Hirntumor war das kein Wunder.

"Schau nicht so misstrauisch", zischte sie. "Das war keine Einbildung. Ein Engel erschien mir. Sie sagte mir, dass ich leben durfte. Die Bedingung war, dass ich sie als mein Kind aufziehen sollte und danach ihre Tochter, bis diese erwachsen war. Fünfunddreißig Jahre Leben würde ich geschenkt bekommen, könnte meinen Sohn und meine Enkelkinder aufwachsen sehen."

Ich runzelte die Stirn, sagte aber nichts.

"Zwei Tage später war ich gesund und hatte eine zehnjährige Adoptivtochter."

"Uriel, den Engel des Todes", warf ich ein.

"Uriel, den Engel des Lichts", korrigierte sie mich. Sie zeigte sich nicht verwundert, dass ich den Namen kannte. "Sie musste zehn Jahre unter Menschen leben, um eine Seele zu entwickeln. Dann würde sie eine Tochter bekommen, ihre Seele an diese weitergeben und wieder zurück in den Himmel gehen."

"Also bin ich ein — wie heißen die? — Nephilim?"

"Nicht wirklich. Nephilim sind die von Engeln gezeugten Kinder von Menschenfrauen. Dein Vater war kein Engel. Deine Mutter war kein Mensch."

"Und wer war mein Vater?"

"Ich weiß es nicht. Arielle hat es mir nie gesagt. Ich wusste, dass sie eine Affäre hatte. Ich wusste, dass sie den Kerl hasste, und es trotzdem tat. Wegen dir."

Wen konnte ein Engel hassen? "Kann es sein — nein, das ist zu verrückt."

"Was?"

"Ich habe jemanden getroffen. Einen Mann. Ich ... äh ..."

Sie richtete sich auf. "Er hat dich geschwängert."

"Er behauptet das Gegenteil", stieß ich hervor. "Es ist erst drei Tage her. Aber ich hatte Sex mit ihm. Überirdischen Sex. Ich denke er ist ein Dämon. Ein Inkubus. O Scheiße!!!" Hatte ich etwa mit meinem eigenen Vater ...

Oma lächelte mich an. "Ganz gleich, was er war. Deine Mutter war ein Engel. Und du hast eine Seele." Sie seufzte auf und ließ sich zurücksinken.

"Also bin ich halb Engel und halb Dämon." Ich schüttelte den Kopf. Noch vor drei Tagen hätte ich jeden ausgelacht, der so etwas gesagt hätte. Oder gleich in ein Irrenhaus gebracht. War ich jetzt irre? Gab es doch übernatürliche Wesen auf der Erde? War ich eines davon? Und ...

"Das Ganze war geplant? Meine Engel-Mutter sollte von einem Dämon — einem Sexdämon —eine Tochter empfangen und zur Welt bringen? Wer denkt sich den so etwas aus?"

"So sieht es aus." Omas Stimme war viel schwächer geworden. Ich griff nach ihrer Hand. Sie war kalt, blutleer.

"Weißt du mehr? Irgendetwas? Wozu wurde ich geboren? Was wird passieren? Was soll ich tun?"

Sie bewegte ihre Lippen. Konnte ich ihr helfen? Konnte ich Energie in sie hineinpumpen, so wie sie in mich floss? Ich konzentrierte mich. Ihre Hand schien sich ein bisschen zu erwärmen.

"Meine Zeit ist um", flüsterte sie. "O Gott, nimm mich ..."

Es war vorbei. Sie war zufrieden gestorben. Keinerlei unerfüllten Wünsche hatte ich bei ihr erkennen können. Ich hielt ihre Hand, ich weiß nicht wie lange, und ließ meinen Tränen freien Lauf.

Irgendwann wurde die Tür aufgerissen und Peter stürzte herein. "Ich bin so schnell gekommen, wie ich konnte", keuchte er.

Ich sah ihn an, blinzelte, sagte nichts. Ich brauchte nichts zu sagen. Er zog sich einen Stuhl herbei, griff nach meiner Hand, und legte seinen Arm um mich. Da war nichts mehr von der sexuellen Anziehung, die unser letztes Treffen bestimmt hatte. Nur gemeinsame Trauer um die Frau, die für uns beide die Mutter ersetzt hatte.

*

Viel später hatten wir mit den Schwestern Omas Beerdigung organisiert. Sie sollte in einem Friedwald ganz in der Nähe beigesetzt werden, damit ihre Freunde — und Liebhaber — aus dem Seniorenstift sie besuchen konnten.

Peter und ich saßen in seinem Auto vor dem Haus, und ich erzählte ihm alles — wirklich alles — was ich wusste oder vermutete.

"Das ist schon ganz schön verrückt", meinte er schulterzuckend. "Aber mit all dem Beweis, den du darstellst ... Habe ich dir eigentlich gesagt, dass du schon wieder besser aussiehst als beim letzten Mal?"

"Danke. Ich hoffe nur, dass diese Veränderungen aufhören, bevor ich zum kompletten Sexdämon werde und mir alle Männer hinterherrennen."

Im ersten Moment sah es aus, als wollte er etwas dazu sagen, doch dann schüttelte er den Kopf. "Dieser — Lutz war sein Name? So wie du ihn beschreibst, hat er wirklich eine Art väterliches Interesse an dir. Aber es gibt jemand über ihm, der ihm Befehle gibt."

Ich nickte. "So sehe ich das auch. Nehmen wir mal an, dass diese ganzen Legenden einen wahren Kern haben. Dann wäre er ein Dämon, und über ihm steht Satan. Wenn er allerdings Luzifer ist, steht über ihm nur Gott."

"Der wäre dann auch der Einzige, der einen Erzengel auf die Erde schicken kann, um einen Hybrid zu gebären."

Ich boxte ihm in die Seite. "Nenn mich nie wieder 'Hybrid'. Das hört sich an wie ein Auto."

"Angebus oder Succela klingt genauso doof. Obwohl -- Succela hat einen gewissen ..."

Ich boxte ihn noch einmal. Härter. "Nie wieder! Hörst du?"

"Schon gut, schon gut." Er wurde plötzlich verlegen. "Ich muss dir noch etwas beichten."

Ich wusste was kam. Ich hatte nur noch keine Muße gehabt, um mir darüber klarzuwerden. Die Gefühle anderer zu lesen, hatte manchmal unerwartete Nebenwirkungen.

"Als ich das letzte Mal sagte, ich hätte vorher nie etwas von dir gewollt —"

"Deine Worte waren 'die Kleider vom Leib reißen'."

Er blickte mich verletzt an. "Bitte ..."

Ich winkte ihm weiterzureden.

"Ich habe gelogen."

"Ich weiß. Sukkubus-Sinne, vergessen?"

Noch einmal dieser Blick. "Ich liebe dich, Angela. Schon seit vielen Jahren."

Ich holte Luft. Ich wusste, wir standen an einem Scheideweg. Ich könnte meine Zuneigung zu ihm ganz einfach leugnen und weitermachen, wie bisher. Aber ihn anlügen war einfach nicht drin.

"Ich liebe dich auch, Peter. Es ist mir erst in den letzten paar verrückten Tagen klargeworden. Aber ich habe jeden Mann, mit dem ich eine Affäre hatte, mit dir verglichen. Und keiner konnte gegen dich anstinken."

Sein Blick hatte sich von verletzt zu verwundert gewandelt. "Und was heißt das? Für uns?"

Noch ein tiefer Atemzug, meine Gedanken rasten mal wieder. Umso langsamer sprach ich sie aus. "Ich möchte sehr, dass es ein 'wir' gibt. Ich denke aber — nein, ich weiß — dass jetzt der falsche Moment ist.

Nicht", stoppte ich seinen Versuch, etwas zu sagen. "Nicht wegen dir. Ganz sicher nicht. Aber schau mal." Ich hob meine Hand und begann, an meinen Fingern abzuzählen.

"Dieser Inkubus — Lutz — arbeitet für jemanden. Er — oder ein anderer Inkubus — hat Mama geschwängert. Er war fünfundzwanzig Jahre lang — plus neun Monate — verschwunden. Jetzt taucht er auf, macht sich an mich ran, injiziert mir sein Sperma. Am nächsten Tag beginnt mein 'Erwachsenwerden'. Das ist doch alles kein Zufall."

Peter schüttelte den Kopf. "Und was hat das mit uns zu tun?"

"Ich denke, es wird etwas geschehen. Schon bald. Alle folgten einem Plan, und der steuert jetzt auf einen Höhepunkt zu."

"Und worin besteht der? In deiner Paarung mit dem Fürsten der Hölle?" Er meinte es todernst.

"Rosemary's Baby? Nicht wirklich. Dem Kerl würde ich sowas von in die Eier treten."

Peters Reaktion war schlichtweg hysterisch. Zu guter Letzt musste ich ihm auf den Rücken klopfen, um seinen Lachanfall zu beenden.

"Nein", fuhr ich dann fort. Nun war es mir ernst. Todernst. "Ich denke, ich soll irgendeine Aufgabe erfüllen. Und ich bin nicht sicher, dass ich das überleben werde."

Er holte Luft. Noch einmal. Und noch ein drittes Mal. "Ich verstehe", sagte er leise.

"Ich hoffe", sagte ich genauso leise, "dass ich das überlebe. Ich hoffe, wir beide haben eine Zukunft. Und ich weiß, dass ich diese gemeinsame Zukunft wirklich, wirklich ausprobieren will."

Ich hätte es wirklich nicht tun sollen, aber ich beugte mich zu ihm und wollte ihm einen Kuss auf die Wange geben. Im letzten Moment drehte er seinen Kopf und stattdessen trafen unsere Lippen aufeinander.

Viel später trennten wir uns. Wortlos öffnete ich die Autotür.

"Pass auf dich auf", sagte er. "Ich will dich nicht verlieren."

Nein, das wollte ich auch nicht. Aber ich brauchte mal wieder Antworten, und das hieß, dass ich in die Höhle des Inkubus musste.

Aber heute Nacht sicherlich nicht mehr, und ich konnte Bob morgen früh nicht auf glühenden Kohlen sitzen lassen.

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