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Hab' Ich Dir Heute Schon Gesagt?

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Gegen meinen Willen verliebt.
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Ich trug mein enges Muscleshirt. Ich hatte es immer gern getragen, es war oft gewaschen, und schon etwas fadenscheinig geworden. Durch die Armausschnitte konnte man die Brust bis zu meinen Nippeln sehen. Wenn ich erregt war, stachen die auch durch den dünnen Stoff und wurden auch von vorn sichtbar. Dazu trug ich meine engste Jeans, die meinen Hintern und meine Oberschenkel wunderbar modellierte. Mit etwas Phantasie konnte man vorn meine Eier und meinen Schwanz abgemalt sehen, selbst, wenn der schlaff war.

Björn hatte oft heimlich hingesehen, alle interessanten Stellen ein gehend gemustert. Er saß auf der Couch, ich ihm gegenüber im Sessel. Ich hatte absichtlich die Heizung aufgedreht, so dass es ziemlich warm in meinem Zimmer wurde. Irgendwie musste man es doch aus ihm herauskitzeln können.

Der schmale, rothaarige Junge war zum ersten Mal in meiner Bude. Ich hatte das Licht etwas gedämpft, und nun sahen die kessen Sommersprossen um seine Nase rotbraun aus, die wasserblauen Augen blitzten im Dämmerlicht. So saß er, wie angewurzelt. Ich glaubte sein Interesse zu erkennen, aber weder er noch ich hatten uns vorgewagt. Wenn er jetzt wieder gehen würde, ohne dass etwas passierte, war es mit uns vorbei. Ich fühlte, wie mich allein der Gedanke daran zum Schwitzen brachte, denn ich hatte mich in ihn verguckt. Nur jetzt nichts übereilen, ihn nicht verschrecken mit zu schnellem Vorgehen. Ich saß da, sah ihn an, hatte keine Ahnung, was ich machen sollte.

Genau in diesem Augenblick öffnete Björn seinen Mund um zu erklären, dass er den Abend auf dem Konzert gut fand. Ich stand auf, denn neben ihm war eine Spinne die Wand hochgekrochen, die ich möglichst unauffällig entfernen wollte. Sie saß rechts neben ihm etwas über Kopfhöhe. Deshalb beugte ich mich vor. Gleich hatte ich sie, wenn nicht Björns Duft mich unterschwellig abgelenkt hätte. Ich stolperte über seine Füße, fiel auf ihn und unsere Lippen...Um Himmels Willen!

Ich war eigentlich nicht unerfahren. Ich hatte schon ein paar Jungs geküsst. Aber das hier war etwas komplett anderes. Björns Körper hart und knochig gegen meinen. Hüftknochen pressten sich aneinander, Lippen verschmolzen in verwirrter, unausgesprochen scheinbarer Übereinkunft.

Ein kurzer Überraschungslaut verließ meinen Mund, vollgepackt mit unterschwelligem Verlangen. Ich nuckelte an Björns Unterlippe, der zog fast automatisch an meiner oberen und plötzlich waren da Zähne. Der Junge biss mich, und plötzlich war ich so erigiert, dass ich ein Zelt in meinen Jeans hatte.

Seine Hände fuhren durch meine Haare, zerstörten meine Frisur, aber das war mir gleichgültig, denn mein Mund hatte sich geistesabwesend geöffnet, und meine Zunge streckte sich in Björns Mund.

Verflucht, das war so heiß. Unsere Zungen verwickelten sich, unsere Lippen rieben sich aneinander. Genau so musste der Himmel sein. Ich hätte auf der Stelle sterben können, und mein Leben wäre komplett gewesen. Björns Mund hatte diese kleinen Beulen, aus irgendeinem Grund törnte gerade das mich an und ließ mich leise stöhnen.

Nun drehte er sich ein wenig, nur um den Kuss noch tiefer zu machen, und verdammt, mein steifer Schwanz rieb sich an der Stelle, wo Björns Oberschenkel an seine Lenden grenzte. Das sandte eine Art Stromschlag durch meinen Körper, und es fühlte sich so total abgefuckt an.

„Ich muss nach Hause. Es ist schon elf", unterbrach Björn jäh meinen Traum. Mein Körper rollte von seinem, und ich konnte einen leisen Protestlaut nicht unterdrücken. Mein Besucher, mein Schwarm stand auf. Deutlich war zu sehen, dass auch er eine ziemliche Latte hatte. Ein Händeschütteln, dann war er weg, hinterließ mich völlig ratlos. Warum hatte er mich treffen wollen? Ich wusste es nicht. Sein Duft stand noch im Raum, als ich schon im Bett lag. Ich schloss die Augen, fast automatisch fand meine Hand meinen Schwanz. Ich brauchte nicht lange, um endlich Entspannung zu finden.

* * *

Wie war ich in diese Lage gekommen?

Sascha und Thomas hatten mich überredet. Es war total nicht mein Musikgeschmack, aber sie hatten eine Freikarte für mich. Zudem plagte mich die Langeweile.

„Wir hatten vier Karten", teilte mir Thomas am Telefon mit. „Deshalb haben wir Björn auch eingeladen. Du wirst ihn ja übermorgen dann kennenlernen."

Ich zuckte die Achseln, obwohl Thomas das nicht sehen konnte. Warum nicht.

„Wir haben aber ein Problem, und wir hoffen, das geht klar."

„Welches?" fragte ich natürlich.

„Wir müssen direkt vom Konzert zu meiner Mutter. Du weißt ja, das sind vierhundert Kilometer, und morgens müssen wir da sein. Du musst Björn also nach Hause fahren, sonst klappt das nicht."

Gesagt, getan. An diesem Abend fuhr ich alleine nach Gelsenkirchen und traf die drei zur verabredeten Zeit am Eingang.

Ich begrüßte Sascha und Thomas, dann auch Björn. Der war nun absolut kein Junge nach meinem Geschmack. Klein, vielleicht einssiebzig, mager und schmächtig, alles noch unterstrichen durch blasse Haut, Sommersprossen im Gesicht und kupferrote Haare. Nun, Björn konnte ja nichts dafür, aber mein Typ war er definitiv nicht.

Das Konzert war doch ganz nett, aber meine Ohren pfiffen leise, als Björn und ich zusammen im Wagen saßen und nach Hause fuhren. Er saß im Beifahrersitz, einen halben Kopf kleiner als ich, mit männlich weit gespreizten Beinen?

Beinen? Beinchen, und in seinem Schritt zeigte die Hose auch nur einen Anflug der Sachen, die ihn zu einem männlichen Wesen machten. Mit einem kurzen Seitenblick stellte ich das fest.

Ich bremste vor einer roten Ampel, hatte nun Gelegenheit ihn länger anzusehen. In seinen roten Haaren spiegelte sich das Rotlicht vor uns. Nun drehte er auch seinen Kopf zu mir. Im Abstand von vielleicht vierzig Zentimeter blickte ich in seine Augen. Blau, hellblau, wasserblau. Verdammt, ich musste wieder auf die Straße schauen, weil die Ampel grün geworden war. Beim nächsten Schalten rutschte ich vom Schalthebel ab und mein Handballen lag einen langen Moment auf Björns Hand, bevor ich sie wieder wegzog.

„Sorry, Björn."

Es war warm im Wagen geworden, weil die Heizung powerte. Beim nächsten Halt zog sich Björn seine Jacke aus. Sein Arm kam mir dabei nah, meine Nase nur zwei Handbreit von seiner Achselhöhle.

Was war das?

Der Duft des Jungen stieg mir in die Nase. Wie frisch gewaschen, nach irgendeinem Duschbad oder frischen Äpfeln, aber auf jeden Fall mit einem männlichen Moschusunterton. War er das oder sein Parfum?

Ich erwischte mich dabei, das meine Gedanken auf der restlichen Autobahnfahrt um ihn kreisten, und als ob er es ahnte, füllte sein Aroma den Wagen, trieb mich fast zum Wahnsinn, ab er ich öffnete das Fenster nicht, um Frischluft hereinzulassen.

„Wie alt bist du?" fragte mich Björn.

„Achtzehn."

„Und schon den Führerschein?"

„Den hatte ich schon mit siebzehn."

„Cool."

„Bist du so wie Sascha und Thomas?"

„Was, wie?"

Seine Stimme bekam etwas Lauerndes.

„Na, die sind doch zusammen. Hast du auch einen Freund?"

Ich schüttelte den Kopf.

„Warum nicht?"

Nun wurde die Unterhaltung nervig. Björn war in seinem Sitz näher an mich gerückt. Noch intensiver stieg nun sein Duft in meine Nase. Nein, das war kein Duftwasser, das war er.

„War noch nicht der Richtige."

„Gibst du mir deine Handynummer?"

Ich bog in die Straße ein, wo er wohnte. Ich hatte ihm meine Nummer gegeben. Nun bremste ich vor dem Haus, in dem er wohnte.

„Na dann danke und ciao"

„Tschüss"

Björns Hände fummelten an der Türverriegelung. Ich beugte mich über ihn, um die Tür für ihn zu öffnen. Nur eine Handbreit war nun mein Gesicht von seinem entfernt. Ich sah in weit aufgerissene, wasserblaue Augen. Es lief mir kalt über den Rücken, als sein Gesicht, seine Lippen, sein Duft mir immer näher kam...

Klack...die Tür öffnete sich. Wie aus einem Traum erwacht rappelte Björn sich auf, stieg aus dem Auto. Noch einmal drehte er sich auf dem Weg zur Haustür um und winkte mir zu. Verdammt. Ich legte den Gang ein und fuhr los.

Zu Hause lag ich im Bett. Was war mit mir los. Ich dachte an ihn, den kleinen, mickrigen, rothaarigen Jungen. Ich hatte mir noch nicht einmal seine Nummer geben lassen, aber ich wusste, wo er wohnte. Ich wäre fast eingeschlafen, ab er jetzt tönte das Handy.

„Ich wollte mich nochmal bedanken."

„Gern geschehen", murmelte ich müde.

„Morgenabend hab ich noch nichts vor."

Was sollte das? War das ein Vorschlag von ihm, ein Fingerzeig, ein Wink mit dem Zaunpfahl?

„Darf ich dich mal besuchen?"

„Gerne, um acht?"

„Ja, um acht. Dann schlaf' gut."

Was war das? War ich das gewesen? Was war in mich gefahren? Morgen um acht. Morgenabend erst...

* * *

Ich lag noch etwas länger wach und dachte an den merkwürdigen Besuch von Björn. Es sollte wohl mit uns nicht sein. Immer, wenn wir uns trafen wurde ich heiß auf ihn, und jedes Mal ließ er mich stehen mit steifem Schwanz. Ich zog einen Flunsch. Nun klingelte auch noch das verdammte Handy. Björn. Immer dann, wenn ich schlafen wollte. Mit gerunzelter Stirn nahm ich den Anruf an.

Es war Björn, aber in was für einem Zustand. Ab und zu gehorchte seine Zunge ihm nicht mehr und seine Worte versanken in einem Lallen.

„Martin, bitte fahr mich nach Hause."

„Wo bist du denn? Was ist mit dir los?"

„Bin am Marientor. Bitte rette mich, Martin."

„Und du hast einen über den Durst getrunken!"

Einen Moment Schweigen.

„Kommst du?"

Ein wenig verärgert fuhr ich in meine Jeans, zog mir eine Jacke über. Meine Mutter brauchte ich nach dem Wagen nicht mehr zu fragen, sie schlief. Mit zusammengepressten Lippen legte ich die zehn Kilometer zum Marientor zurück und fand Björn auf dem Bordstein sitzend.

Ich brauchte etwas Kraft, um ihn einzuladen und hoffte, er kotzte mir auf der Fahrt nach Hause den Wagen nicht voll. Björn hatte den Kopf sinken lassen, aber auf halber Strecke hob er ihn wieder und sah mich an.

„Mein Vater bringt mich um, wenn ich betrunken nach Hause komme. Bitte, Martin, kann ich heute Nacht bei dir bleiben?" bettelte er mich an.

Ich sah in seine wasserblauen Augen, er brauchte nicht lange, um mich weichzukochen.

Ich wusste, bei meiner Mutter ginge das in Ordnung, sie sah sowas immer recht locker. Es war oft jemand über Nacht da, aber diesmal war es anders, in vielen Hinsichten. Wir hatten auch kein Gästezimmer oder etwas in der Art, deshalb war es entweder die Couch im Wohnzimmer oder mein Zimmer. Die Couch war nicht so eine gute Idee. Meine Mutter würde früh aufstehen, meinem kleinen Bruder Frühstück machen, Wäsche waschen, eben das Übliche. Björn auf der Couch würde sicher ihren Verdacht wecken.

Ich sah kurz zu ihm herüber, bevor ich wieder auf die Straße achten musste, sah in seine bittenden Augen. Ich wollte wirklich nicht, dass er Schwierigkeiten bekam, legte beruhigend meine Hand auf seinen leicht zitternden Oberschenkel.

„Alles klar", stimmte ich zu. „Aber du musst in meinem Zimmer schlafen. Meine Mutter darf dich in dem Zustand nicht sehen."

„Ich kann bleiben?" fragte er überrascht.

„Ja, du kannst bleiben", bestätigte ich ihn.

„Und du bist nicht sauer auf mich? Ich hab den Eindruck, es ist dir nicht recht."

„Klar bin ich sauer. Aber wir sprechen morgen früh darüber", beschloss ich.

In der Tat, jetzt waren wir fast bei mir zu Hause, und er war offensichtlich zu betrunken.

„Okay", lallte er, als ich einparkte.

„Und du bist ganz ruhig, verstanden?" instruierte ich ihn. „Meine Mutter schläft schon, und wir wollen sie nicht aufwecken."

„Ich bin leise", flüsterte er so laut, dass ich innerlich mit den Augen rollte.

„Dann komm."

Ich führte ihn ins Haus und in mein Zimmer, wo er sich auf m ein Bett fallen ließ.

„Ich muss pinkeln", quengelte er.

„Okay. Nächste Tür rechts."

„Kannst du mir helfen? Ich schaffe das nicht mehr."

„Du hättest nicht so viel trinken sollen", seufzte ich und half ihm wieder auf die Beine. Dann führte ich ihn ins Badezimmer.

Dort lehnte ich ihn an die Wand vor der Toilettenschüssel.

„Ich bin in einer Minute zurück."

Ich verließ den Raum und ging zurück in mein Zimmer, zog mich aus bis auf die Boxer, die ich im Bett tragen wollte. Ich wartete auf Björn, hörte dann ein Geräusch aus dem Bad. Dort fand ich ihn genauso vor, wie ich ihn verlassen hatte.

„Hast du gepisst?" fragte ich ihn leise.

„Noch nicht. Du hast doch gesagt, du bist gleich zurück."

„Ja", stöhnte ich verzweifelt. „Ich wollte dir die Gelegenheit geben, in etwas Privatsphäre zu pinkeln."

„Gut, dann pinkle ich jetzt..."

Björn tastete nach seinem Reißverschluss, hob sich schwankend von der Wand. Er versuchte, das Gleichgewicht zu halten. Instinktiv hielt ich ihn von hinten, und sein Körper sank auf mich zurück, als er etwas Stabiles, Stützendes fühlte. Sein Rücken presste sich gegen meine Brust, sein Kopf legte sich auf meine Schulter und neben dem Geruch nach Alkohol duftete er phantastisch, frisch, als hätte er gerade geduscht, und ich könnte noch das Duschbad riechen.

„Okay, ich bin so weit."

„Piss nicht daneben."

Meine Arme waren fast um seine Taille geschlungen, um ihn aufrecht zu halten. So nah an andren Teilen von ihm zu sein, erregte mich. Ich fühlte, wie sich etwas in meine Boxershorts tat, und als es Björn endlich fertig brachte, starrte ich an die Decke, fragte mich, wie ich in eine solche Situation hatte geraten können.

„Ich bin fertig", informierte er mich.

Ich war mehr besorgt über den Zustand in meinen Shorts als über die Frage, wie ich Björn ins Bett bekommen sollte. Selbst so betrunken wie er, musste er das harte Ding einfach bemerken, was sich hinten an ihn presste.

Vorsichtig, damit er es nicht zufällig berührte, versuchte ich Björn aufzurichten.

„Bist du wieder angezogen?"

„Ja, fast", murmelte er schläfrig.

„Was heißt das?" fragte ich frustriert.

„Können wir nicht einfach ins Bett gehen?"

Ich weiß nicht mehr, wie es mir gelang, ihn zurück ins Zimmer zu bringen, dort aufs Bett zu platzieren. Ich zog ihm seine Schuhe aus, auch seine anderen Kleider, bis auf den knappen, dunkelblauen und leicht verschwitzten Slip.

„Ich bin gleich zurück. Will nur kurz ins Bad."

Björn lallte seine Zustimmung. Im Bad putzte ich mir die Zähne, wusch mich eilig und eilte dann zurück zum Bett.

Björn war aber nicht mehr da, wo ich ihn zurückgelassen hatte. Er lag im Bett unter meiner Bettdecke, sein Kopf auf meinem Kissen und schien schon zu schlafen.

Ich löschte das Licht, ging auf die Bettseite, wo Björn nicht lag und zog die Bettdecke vorsichtig so weit zu mir, dass ich mich auch zudecken konnte. Ich wollte ihn nicht aufwecken, nur einfach einen Platz zum Liegen und Schlafen haben. Verdammte Hacke, Björn war in meinem Zimmer, schlafend, und er duftete so gut, als ich meinen Kopf neben seinem auf das Kissen legte.

Mondlicht gemischt mit der Straßenbeleuchtung schien durch das Fenster. Ich betrachtete die Schatten, die an der Decke spielten. Der Wind säuselte sanft durch die Blätter des Apfelbaums vor meinem Fenster. Ich hörte Björns ruhiges Atmen neben mir. Ich drehte meinen Kopf und sah ihn an. Ich fühlte mich sicher. Er schlief. Gut sah er aus, seine kurz gehaltenen und gestylten roten Haare, seine niedlichen Sommersprossen, seine herrlich hellblauen Augen, die sich nun öffneten und zurück auf mich starrten.

Ich wendete mich nicht ab, das hätte noch blöder ausgesehen. Ich wusste, er hatte mich gesehen, das konnte ich nicht mehr leugnen. Es zu erklären wäre aber ebenso schwierig gewesen. Er sah mich an und ich blickte zurück. Ich konnte nicht anders. Björn lag rechts neben mir, flach auf dem Rücken, seinen Kopf in meiner Richtung, während ich auf der Seite lag und ihn anstarrte.

„Martin?" fragte er so leise, dass ich zuerst meinen Ohren nicht traute.

„Ja?" flüsterte ich zurück. „Geht's dir gut?"

Ich hoffte, ihm würde bei all dem Alkohol nicht schlecht werden.

„Danke", war alles, was er sagte.

„Danke? Für was?"

„Für alles....dass du so lieb warst und mir heute Nacht geholfen hast, dass ich hier bleiben durfte, du mich nach Hause gefahren und mir die Schuhe ausgezogen hast", erklärte er ruhig.

„Kein Problem."

Ich klang ein wenig beleidigt, starrte nun auf die weniger schönen Schatten an der Decke. Ich war immer noch leicht böse, über seinen so schnell abgebrochenen Besuch, seinen Alkoholkonsum und über seinen Anruf mitten in der Nacht.

„Tut mir leid, dass ich heute Nacht so ein Arsch war."

„Hmmmm", murmelte ich.

War das ernst gemeint oder hatte er nur einen Idioten gesucht, der ihm aus der Klemme half? Ich fühlte, wie er näher rückte, aber ich weigerte mich, ihn anzusehen. Vielleicht wollte er nur eine bequemere Position haben. Ich wusste, es kann manchmal schwierig sein, in einem fremden Bett zu schlafen, deshalb versuchte ich, meinerseits einzuschlafen.

„Martin", wisperte er noch einmal, und als ich mich zu ihm drehte, um ihn wieder anzusehen, trafen sich unsere Augen kurz, und für eine Sekunde landeten seine Lippen auf meinen.

Warm, weich und feucht waren sie, als sie sich gegen meine pressten. Erst danach begriff ich, was geschehen war: Björn lag mit mir im Bett und küsste mich. Wie zum Teufel konnte das passieren, fragte ich mich, bevor mir klar wurde, dass mir das irgendwie gefiel. Björn war in meinem Bett, mit mir zusammen, und küsste mich, ganz zart, flüchtig, so, wie man mit den Lippen fühlt, ob eine Tasse Kaffee zu heiß ist.

Eigentlich hätte ich nun ausflippen müssen, er hätte alles auf den Alkohol schieben können, aber nun, da es wahr wurde, protestierte ich überhaupt nicht.

Björn, der sich auf den Ellbogen gestützt hatte, als ich mich zu ihm umdrehte, damit seine Lippen in die richtige Position brachte, meine zu finden, legte sich langsam wieder auf den Rücken, und ich folgte ihm, bis er flach auf dem Bett lag. In einem Versuch, mich zu stützen, landete meine Hand neben ihm, kurz nachdem meine Brust auf seiner gelandet war. Dadurch wurde sie von Björn weg gezogen, überrascht über den Kontakt, aber mehr über die Tatsache, dass seine Brust ebenso nackt war, wie meine, und heiß auf meiner Haut.

Er lächelte mich an, versuchte, mir vielleicht zu sagen, dass es in Ordnung war. Dann drehte er sich weg von mir, zog meinen Arm an sich und schmiegte sich rückwärts an mich. Sein Rücken presste sich an meine Brust. Diesmal, neben dem Duft von Seife, rochen seine roten Haare, die weich gegen mein Gesicht lagen, nach Äpfeln, süß und knackig zur gleichen Zeit.

„Gute Nacht, Martin", sagte er und drückte meine Hand.

„Gute Nacht", flüsterte ich zurück und fragte mich, was gerade passiert war.

Björns Atmen wurde ruhiger, aber dann begann er, ein leises, klagendes Stöhnen bei jedem Ausatmen auszustoßen. Ich konnte fühlen, wie seine Brust sich hob, wenn er einatmete, und sein Rücken sich jedes Mal etwas stärker an mich presste. Dann fiel sie wieder, als er ausatmete. Diese rhythmische Bewegung, zusammen mit Björns Wärme und seinem anschmiegsamen Körper gegen meinen, lullte mich in den Schlaf.

In der Nacht gelang es uns irgendwie, die Positionen zu wechseln, denn als ich am Morgen aufwachte, war ich in Björns Armen anstatt er in meinen. Ich fühlte seine Beine, bloß und warm an meinen. Er presste sich an mich, hielt mich innig umarmt, schnarchte immer noch leise. Es war so warm, so gemütlich, hier mit ihm zu liegen, aber ich machte mir echt Sorgen, wie er wohl reagieren würde, wenn er aufwachte. Ich überlegte, ob ich aufstehen sollte, ihn in meinem Bett allein lassen, aber der Gedanke, den halbnackten Jungen ohne mich in meinem Bett zurückzulassen, tat mir fast weh.

So blieb ich, blieb in seinen Armen, mein Rücken an seiner nackten Brust, unsere Beine verschlungen. Ja, ich genoss es sogar. Ich stellte mir sein Gesicht vor, so friedlich und glücklich. Sein warmer Atem landete in meinem Nacken, immer wieder. Mein Arm war unter dem Kissen, und Björn hatte meine Hand in seiner. Nun streckte er sich im Bett wie eine Katze, sein Brustkorb presste sich gegen meinen Rücken, bevor er sich wieder halb wach an mich schmiegte.