Swipe, um zu sehen, wer jetzt online ist!

Ich liebe deine Art zu lügen

Geschichte Info
Maybe our relationship isn't as crazy as it seems...
2.5k Wörter
12.9k
1
Teile diese Geschichte

Schriftgröße

Standardschriftgröße

Schriftabstand

Standard-Schriftabstand

Schriftart Gesicht

Standardschriftfläche

Thema lesen

Standardthema (Weiß)
Du brauchst Login oder Anmelden um Ihre Anpassung in Ihrem Literotica-Profil zu speichern.
ÖFFENTLICHE BETA

Hinweis: Sie können die Schriftgröße und das Schriftbild ändern und den Dunkelmodus aktivieren, indem Sie im Story-Infofeld auf die Registerkarte "A" klicken.

Sie können während unseres laufenden öffentlichen Betatests vorübergehend zu einem Classic Literotica® Erlebnis zurückkehren. Bitte erwägen Sie, Feedback zu Problemen zu hinterlassen oder Verbesserungsvorschläge zu machen.

Klicke hier

In diesem Text steckt eine Menge Enttäuschung. Eine Menge Hass vielleicht, auch wenn Hass so ein starkes Wort ist. Eine verdammte Menge aufgestauter Wut auf jemanden, den ich mal zu lieben geglaubt habe. Illusionen können wehtun. Bittere Wahrheiten aber auch.

Gewidmet: Einem Ex-Freund und einer Ex-Beziehung, meiner persönlichen Hölle.

PS.: Ursprünglich hatte ich den Text von Eminems und Rihannas Song „I love the way you lie" miteingebunden. Auf diesen Song bezieht sich auch der Titel vom Text. Da ich mir aber wegen des Copyrights echt unsicher bin, hab ich den Songtext vorsichtshalber herausgenommen. Ich denke aber, der Text funktioniert auch ohne.

Ich wünsch euch viel Spaß beim Lesen!

Ich liebe deine Art zu lügen.

Mit lautem Klirren zersprang das Glas an der Wand. Außer sich pfefferte Mimi die Teekanne gleich hinterher. Seine Lieblingstasse folgte. Regnete in abermilliarden Scherben auf den Boden herab. Sollte alles kaputtgehen! Sollte es in Scherben in einer Ecke liegen und da verstauben! Ihr reichte es!

Er stand einfach nur im Türrahmen. Sah mit ausdrucksloser Miene zu, wie sie den Tassenbestand auf null reduzierte. Das Stövchen verfehlte ihn nur um Zentimeter. Vielleicht Absicht? Es war ihm in diesem Augenblick gleichgültig.

Sie war ihm im Moment absolut egal.

„DU VERDAMMTER IDIOT!", brüllte Mimi und riss die Schranktür auf, hinter der sich Teller und Schüsseln stapelten. Sie war in Rage. Ein Zustand, in dem sie vor nichts haltmachte. Vor nichts und niemandem.

„DU VERDAMMTER HERZLOSER GEWISSENSKALTER IDIOT!"

Mimis Lieblingsteller zerschellte über dem Türrahmen. Scherben fielen auf Tyrone herunter. Erschrocken wich er einen Schritt zurück.

„JA, HAU NUR AB!"

Ein weiterer Teller knallte gegen den Türrahmen. Staccatoähnlich folgten die nächsten zwei umgehend hinterher. Tyrone hielt sich einen Ärmel vor die Augen. Eine Scherbe hatte sein linkes Auge knapp verfehlt. Ein dünner Blutfaden rann seine Stirn hinab.

Fahrig wischte Tyrone sich das Blut aus dem Gesicht. Suchte mit seinen Augen Mimis Blick. Wild und feurig, auf eine ungezähmte Art leidenschaftlich -- diesem Blick war er damals verfallen. Mit Herz und Seele. Nun gab es nichts, das ihn mehr in Wut versetzen konnte. Manchmal musste Mimi ihn einfach nur ansehen, und schon knallten seine Sicherungen durch.

„HÖR AUF DAMIT!"

Ehe Mimi wusste, was geschah, hielt Tyrone ihre Armgelenke umklammert. Starrte ihr finster in die Augen, aus denen unablässig heiße Tränen tropften.

„Lass - mich - los", sagte Mimi leise. Sie klang bedrohlich. Tyrone musste stark an sich halten, um nicht bitter und trocken aufzulachen. Sie wollte ihm drohen? In ihrer Situation? Was wollte sie denn machen? Ihr Knie anziehen und... -

Exactamente.

Tyrone riss die Augen auf und schnappte nach Luft. Ein betäubender Schmerz zuckte durch seinen Schritt. Mimi hatte ins Schwarze getroffen. Die Glocken zum Läuten gebracht. Aber wie -- hallelujah.

Im selben Moment, wo Tyrone reflexartig seinen Griff lockerte, riss Mimi sich frei. Plötzlich war da das Messer in ihrer Hand. Sie wusste nicht, was sie tat. Oder wie das Messer an Tyrones Kehle kam. Sie merkte nur, dass sie ihn anknurrte: „Überleg es dir gut. Eine falsche Bewegung..."

Tyrone erwiderte ihren Blick finster.

Er spürte, wie Hass in ihm aufwallte. Hass auf das Mädchen, das ihm einst das Herz geraubt hatte. Das Mädchen, das mit ihm durch Matsch und Moor gegangen war. Scheißegal, wie hoch ihnen das Modderwasser gestanden hatte.

Sie hatten es geschafft, Mimi aus der Zumutung zu befreien, die ihr Zuhause gewesen war. Ihre Liebe war nicht an Mimis Suizidversuch zerbrochen, hatte Tyrones Drogenabsturz standgehalten und war an all den Herausforderungen gewachsen: Der positive Schwangerschaftstest, Mimis Depressionen, der Verlust des Ungeborenen in der Mitte des zweiten Monats...

Und jetzt stand ihm dieses Mädchen gegenüber, bereit, zuzustechen. Ihm das Leben zu rauben.

Was war nur schiefgegangen, dass es Momente gab, in denen sie sich hassten? Abgrundtief hassten. Wie Erzfeinde. Blutfeinde. Todfeinde. Als ob es diese tiefe Liebe niemals zwischen ihnen gegeben hätte.

Abrupt ließ Mimi das Messer zu Boden fallen. Ihre Hand sank an ihrer Seite hinab, ballte sich zu einer Faust, nur um im nächsten Moment sofort wieder zu entspannen. Einen Augenblick starrte sie Tyrone noch an, dann riss sie sich los, packte nach ihrer Tasche und rannte aus dem Raum, der gleichzeitig Küche, Wohnzimmer und Schlafzimmer war. Hinter ihr knallte die Wohnungstür zu.

Sie war fort. Schon wieder. Fassungslos ließ Tyrone sich gegen die Anrichte sinken, fühlte dem dumpfen Pochen in seiner Stirn und dem wunden Klopfen in seinem Herzen nach.

Irgendwas, das war nicht länger zu verleugnen, lief hier gewaltig schief.

* * *

Der Regen prasselte hart und kalt auf ihr erhitztes Gesicht.

Mimi stand neben der Bushaltestelle, hatte die Augen geschlossen und den Kopf in den Nacken gelegt. Regen mischte sich mit ihren Tränen. Schwemmte unaufhörlich in ihren Kragen. Durchnässte nach und nach ihren Pullover, den sie unter der dünnen Jacke trug. Sie hatte Jacke und Schuhe im Herauseilen von der Garderobe gerissen, ohne groß nachzudenken.

In sieben Minuten kam der nächste Bus Richtung Innenstadt. Genau da wollte Mimi jetzt hin. Zu Skye, ihrer besten Freundin seit immer und vielleicht auch für ewig.

Mimi hoffte, dass Skyes Freund heute Abend nicht bei ihr war. Dem wollte Mimi nämlich lieber nicht begegnen.

Dafür waren die Wunden noch zu frisch. Es reichte ihr, dass sie an ihre Fehler erinnert wurde, sobald sie in Skyes strahlendes Gesicht sah.

Skye wusste nichts davon. Sie würde es auch niemals erfahren, das hatten Mimi und Matthew sich geschworen. Es waren vier dumme Ausrutscher, aus denen sie beide nichts gelernt hätten. Sonst hätte ein Mal völlig ausgereicht. Aber nein, sie mussten noch drei weitere Mal furchtbar auf die Schnauze fallen, um den Irrsinn zu kapieren, dem sie nachgingen.

Mimi konnte immer noch dem Gefühl nachspüren, das in ihr gebrannt hatte, als Tyrone es rausgefunden hatte. Er hatte es gewusst, einfach so. Ein Blick in Mimis Augen hatte dafür ausgereicht. An dem Abend war es zum ersten Mal passiert.

Mimi presste sich die Hände auf den Bauch. Biss sich auf den Lippen rum, bis sich ein eklig süßlicher Geschmack in ihren Mund drängte.

Er hatte ihr nie Gewalt angetan und er würde es auch nie tun, das wusste Mimi.

Aber so viele Male hatte er kurz dafür gestanden, seitdem. So viele Male, in denen ihm die Hand ausgeglitten war, in denen Mimi ihre Augen zugekniffen und einfach an nichts gedacht hatte. Doch jedes Mal war der physische Schmerz ausgeblieben. Schürte den psychischen dafür umso mehr.

Mimi spürte, wie das Atmen plötzlich schwer wurde. So sehr schwoll der Kloß in ihrer Kehle an. Immer noch rannen ihr die Tränen unablässig über das Gesicht. Sie senkte den Blick, als ihr Bus auftauchte, vor ihr abbremste und die vorderen Türen mit leisem Zischen aufschwangen.

Wortlos hielt Mimi dem Fahrer ihr Ticket hin und schlich zu einem Platz weit hinten am Fenster. Sie ließ sich in das ungemütliche Polster fallen, stieß dabei die angehaltene Luft aus.

Draußen verschwammen die Lichter im Regen. Blinken, rote Ampeln, Sirenen, all das blendete Mimi aus. Wie von selbst glitt ihre Hand in ihre Jackentasche, bekam den eckigen Gegenstand zu fassen. Zwei geübte Handgriffe später seufzte Mimi erleichtert auf. Sie schob die Kopfhörer in ihre Ohren, sank zurück.

Musik dröhnte ihr in den Kopf, aber das brauchte sie jetzt einfach. Auf ihrem MP3-Player lief schon seit Tagen ein- und dieselbe Endlosschleife: I love the way you lie von Eminem und Rihanna.

* * *

Tyrone war an der Anrichte hinabgerutscht. Saß nun mit angewinkelten Knien und darüber verschränkten Armen im Dunkeln. Die Musikanlage war bis zum Anschlag aufgedreht. Es war ihm egal. Sollten die Nachbarn doch die Polizei rufen, so oft sie wollten! Wenn es sie glücklich machte, bitte. War nicht sein Problem.

Er hing Gedanken nach, die einen gleichmäßig pulsierenden Schmerz in ihm auslösten.

Es war ein Blick gewesen. Ihre Wege hatten sich an einer Fußgängerampel mitten im geschäftigen Treiben Tokios gekreuzt.

Mimi hatte diese wahnsinnig langen schwarzen Lederstiefel getragen, und dazu viel zu kurze Jeanshotpants über schwarzen Leggins und eine lange offene Strickjacke mit Kunstfell-Saum über einem verspielten cappuccinofarbenen Ballonshirt. Über ihrer Schulter baumelte eine kleine Tasche lustig im Rhythmus ihrer Schritte und in ihrer Hand lag ein schmales Handy, in das sie lachend sprach.

Er hatte seine Hände tief in seinem Hoody vergraben, das Cape tief in die Stirn gezogen und die Welt um sich herum mit seinen Kopfhörern ausgeblendet.

Ihr Crash war vorprogrammiert gewesen.

„Eh, kannst du nicht aufpassen, dumme Bitch?!", hatte Tyrone gegiftet, kaum dass er sich auf seinen fünf Buchstaben auf dem Asphalt wiedergefunden hatte.

„Wart mal grad, da will so 'n Asi-Gangster was aufs Maul", hatte Mimi in ihr Handy gesagt, es mit einem geübten Griff zugeklappt und in ihre Strickjackentasche gleiten lassen, ehe sie sich vor Tyrone aufgebaut hatte.

In dem Moment hatte sein Herz einen schmerzhaften Stich abbekommen. Ausgelöst von ihren Augen. Für einen Moment hatte es ihm die Sprache verschlagen, doch dann hatte er sich aufgerappelt, sich Staub und Schmutz von den Baggys geklopft und wütend zurückgefunkelt.

So hatte alles angefangen...

* * *

Und jetzt? Was war passiert, dass sie es so weit hatten kommen lassen? Mimi konnte es nicht sagen. Sie wusste nur, dass es nicht normal war, solch abartige Übelkeit zu verspüren, sobald sie an Tyrone dachte.

Der Zorn fühlte sich so ohnmächtig an. Er kochte tief in ihren Eingeweiden. Immer stärker wurde der Drang, ihm Gewalt anzutun. Die Gefühle irgendwie herauszulassen, mit denen sie nicht umgehen konnte. Ihre unbändige Wut zu kanalisieren... sie auf ihren Auslöser zu richten, in der irren Hoffnung, es würde dadurch besser werden.

Mimi spürte, dass es Tyrone genauso ging. Derselbe Hass, der sie unter Kontrolle hielt, kontrollierte auch ihn.

Ihr Blick glitt nach draußen. Sie nahm die verschwommenen Schatten gar nicht wahr, blendete das grelle Licht im Businneren aus, versank einfach in den Strudeln ihrer wild umherwirbelnden Gedanken. Vielleicht war Skyes Rat doch nicht so abwegig... vielleicht wäre es sogar das Beste. Für sie alle.

Aber, und bei dem Gedanken verbiss sich Mimi gewaltsam die Tränen, die einfach ungebeten in ihren Augen aufsteigen wollten, aber der Gedanke an Schlussmachen zerriss sie schier in ihre Einzelteile. Es war ja nicht so, dass sie es nicht längst versucht hätte. Einmal, zweimal. Hundertmal. Sie hatte Tyrone angeschrieen, ihn beworfen, ihn mit wildem Blick geröstet und ihn ihren Hass spüren lassen. Doch jedes Mal, wenn sie ihn verlassen wollte, fiel ihm eine Möglichkeit ein, sie daran zu hindern.

Egal, ob Mimi ihm im Zorn entgegenschleuderte, dass es vorbei war. Oder ob sie ermattet auf dem Teppichboden vor ihm hockte, ihn mit tränenverschleierten Blick ansah und mit tonloser Stimme flüsterte, dass sie nicht mehr weitermachen konnte mit ihm. Es wäre das Beste. Ihre Beziehung war so zerrüttet, so kaputt.

Wieso, wieso, WIESO verdammt durfte der Gedanke an Trennung trotzdem so verflucht wehtun?!

* * *

Das harte Kratzen und Knirschen der zerbrochenen Schallplatte bohrte sich durch Tyrones Trommelfell. Woodstock, If you're going to San Francisco. Mimis Lieblingsplatte. Sie war ihrer vorletzten Auseinandersetzung zum Opfer gefallen, als Mimi sie plötzlich in der einen Hand hatte und den tropfenden Putzlappen in der anderen.

Trotzdem hatte Tyrone die Schallplatte noch einmal aufgelegt. Als Mimi aus dem Haus gerauscht war, hatte er am Fenster gelehnt und ihr mit leerem Blick nachgestarrt. Dem stumpfen Pochen in seiner Brust nachgespürt.

Sie war gegangen.

Sie hatte ihn verlassen. Endgültig dieses Mal. Sie würde nicht zurückkommen, das war Tyrone in dem Moment klar gewesen, als sie die Schultern gestrafft hatte und ohne letzten Blick zurück zu ihm zur Straße gelaufen war. Ihre Kapuze war verrutscht, als ein scharfer Windstoß in ihre Lockenmähne gefahren war. Mimi hatte sich nicht darum gekümmert. Obwohl sie sonst immer so besessen war von ihrem hübschen Äußeren.

Tyrone spielte mit dem Messer in seinen Händen. Das Messer, das Mimi ihm vor gefühlten Ewigkeiten gegen die Kehle gedrückt hatte.

Vielleicht war es wirklich das Beste, wenn sie nicht mehr zurückkehrte.

* * *

Müde stupste er die Kerze an, die neben ihm stand. Er ertrug jetzt kein grelles Licht. Also hatte er eine von Mimis kitschigen Vanilleduftkerzen aus dem Schlafzimmer entführt, den Docht an einem Streichholz entzündet und das Wachsgebilde dann neben sich auf den Boden gestellt.

Nun leckten schwarze Schatten am Kücheninventar, malten gruselige Fratzen in den leeren Raum und verstärkten das Gefühl von Einsamkeit, das in Tyrone hockte und an seiner Seele nagte.

* * *

Mit einem Tastendruck verschwand seine Handynummer von ihrer Speicherkarte.

Mimi ließ das Handy sinken und schloss ihre Augen. Das war es also. Jetzt war es wohl offiziell.

Das mit Tyrone und ihr war vorbei.

Aus und vorbei.

* * *

Er hatte verspielt. Einen Fehler zu viel gemacht. Er hatte es versaut.

Mit finsterem Blick hatte sie ihn angestarrt, durchnässt vom Regen, der ihr unablässig auf die Schultern tropfte und ihr langes Haar traurig in dicken Strähnen von ihrem Kopf herunterhängen ließ.

Tyrone hatte zurückgesehen in ihre Augen. Fest entschlossen, dem Blick standzuhalten, scheißegal wie finster er noch werden würde. Dieses Mal würde er stark sein. Durchhalten. Um sie kämpfen.

Mimi hatte hart geschluckt und den Blick schließlich als Erste gesenkt. Er hatte ihre Geste verstanden, ihre Koffer vom Bürgersteig aufgehoben und ihr den Vortritt gelassen, als sie zurück in die Eigentumswohnung gestapft war, wo sie eine halbe Ewigkeit im Flur herumgestanden und den Holzboden zugetropft hatte.

Dieselbe halbe Ewigkeit hatte es gedauert, bis Tyrone nicht mehr an sich hatte halten können. Seine Arme hatten sich so schützend angefühlt um ihre Hüften. Ehe Mimi sich versehen konnte, hatte er sie in einen von Leidenschaft überwältigten Kuss gezogen. Und dann war alles schnell gegangen. Sie hatten sich heftig geliebt, mit der brennenden Verzweiflung und Leidenschaft, die nur sie füreinander empfinden konnten.

Wieder gepackte Koffer. Wieder war sie kurz davor, ihn zu verlassen. Doch dieses Mal konnte er seine Wut nicht zügeln. Seinen ungebändigten Hass auf sie. Was wagte sie es, ihm schon wieder zu drohen? Mit dem verdammten Ultimatum, das sie nicht müde wurde zu nutzen.

'Dann geh doch!', wollte er ihr entgegenschleudern. 'Weglaufen ist ja auch alles, was du kannst!'

Stattdessen hatte seine hart geballte Faust Bekanntschaft mit dem Türrahmen gemacht. Die gespannte Haut hatte dem Druck nachgegeben und war aufgeplatzt, dünne Blutrinnsale waren ihm über die Finger gelaufen, den weißen Türrahmen hinab und schließlich auf den Boden gesickert, wo sie trockneten.

Schon im nächsten Moment hatte Tyrone seinen Ausbruch bereut. Aber ein Blick in Mimis zornverdunkelten Augen hatte ausgereicht, um ihm klarzumachen, dass es kein nächste Mal mehr geben würde. Es hatte ihr gereicht.

Verzweifelt hatte Tyrone ihr seine Entschuldigung zugestammelt, obwohl er genau wusste, dass er es nicht so meinte. Aber Mimi hatte sich ohnehin einfach mit einem schnippischen „tss" umgedreht und war davonstolziert auf ihren viel zu hohen Overknees, die Tyrones Hose so oft eng werden ließen. Sie hatte Tyrone einfach sich selbst überlassen.

In dem Moment hatte Tyrone sich etwas geschworen.

* * *

Der verdammte Schwur. Über seine Lippen huschte ein freudloses Lächeln. Noch zu gut schwebte der Gedanke in seinen Erinnerungen. Als ob es erst gestern gewesen wäre, in dem Irrsinn, der sich seine große Liebe schimpfte. Geschimpft hatte.

'Sollte sie noch einmal abhauen, dann werde ich sie ans Bett fesseln... und anschließend das Haus in Brand setzen!'

Jetzt war sie wieder fort. Dieses Mal für immer. Er hatte sie nicht aufhalten können... aber das bedeutete nicht, dass er nicht wenigstens den letzten Teil seines Schwurs umsetzen konnte.

Tyrone lehnte den Kopf gegen den Küchenschrank und schloss die Augen. „Lebewohl, Welt."

Und mit einer letzten Handbewegung stieß er die Kerze neben sich um.

...to never be continued.

  • KOMMENTARE
Anonymous
Our Comments Policy is available in the Lit FAQ
Posten als:
Anonym
7 Kommentare
galdranorngaldranornvor mehr als 10 JahrenAutor
&nochmal ein liebes dankeschön!

öhm, kein plan, was du hast, lieber anonymus #03 - ich mag das lob x)

an halbeliebe: ja *kopfkratz* der letzte tropfen...nach gut drei jahren kann ich das auch nicht mehr so ganz rekapitulieren; aber ich geh ganz stark davon aus, dass es meine absicht war, den text etwas verwirrend zu halten. und er gefällt mir auf diese weise. (sonst hätte ich den auch nicht hochgeladen lol)

ich wollte einfach das gefühl vermitteln, das ich in dieser beziehung über hatte. dunkelheit, verzweiflung, jemanden gleichzeitig zu lieben und so sehr zu hassen...

es freut mich, dass dieses gefühl gut rüberkommt :)

und japs, meine figuren sind meist eeetwas schräg :P

an anonymus #02: he, he. die namen haben diesmal sogar einen tieferen sinn :> vllt. findet das ja noch jemand heraus...

oh ja, gefühle. das erotische spielt hier nicht so wirklich eine rolle; obwohl ich versucht war, detaillierter auf die versöhnungsszene einzugehen *hust*

auf der anderen hand zählt das zu meinen persönlichen erfahrungen, die ich einerseits nicht teilen und andererseits nicht wieder aufleben lassen möchte. das ist tot und begraben, und ich steh in dieser hinsicht nicht so auf zombies.

auf jeden fall dankeschön für das lob! much appreciated :)

AnonymousAnonymvor mehr als 10 Jahren
Lob

Lob im Rudel, sehr unfein!

halbeliebehalbeliebevor mehr als 10 Jahren

Ich muss gestehen, ich hab nicht begriffen, was der letzte Tropfen war, aber die Emotionen waren so klar und die Figuren so nachvollziehbar in ihrer Absonderlichkeit, dass das nicht weiter wichtig war...

AnonymousAnonymvor mehr als 10 Jahren
Noch eine Mimi!

Aber diese hier gefällt mir! Sehr schöne Tellerwurftechnik! Und auch der Rest ist zwar kurz, aber ganz ordentlich geschrieben. Emotionen, jemand hat auf Literotica nicht nur etwas hingeklatscht! Bravo! Diese Geschichte ist nicht herausragend, aber eine der besten, die ich hier in dem letzten 4 Wochen gelesen habe. Die schlimmste war die andere Mimi, den User habe ich schon aus meinem Hirn verbannt, ohne Tellerwurf! ;-)

galdranorngaldranornvor mehr als 10 JahrenAutor
vielen lieben dank!

dankeschön für die kommentare, ich freue mich sehr darüber :)

japs, das ist leicht autobiographisch angehaucht, aber einiges hab ich auch dazugedichtet ;) was wahrheit ist und was nicht, verrate ich allerdings nicht. es freut mich aber, dass die geschichte gut ankommt!

und gern geschehen ;) ich lade meine texte eigentlich ganz gern hoch, ich bin bloß furchtbar laaaangsaaaam, was das schreiben betrifft *hust* schande über mich.

liebe grüße :)

Zeig mehr
Teile diese Geschichte

Geschichte SCHLAGWÖRTER

ÄHNLICHE Geschichten

Hin und Wieder Manchmal trifft man sich wieder ...
Echo Dieser Drecksköter ist mir zugelaufen.
Mein ist die Rache Eine Vergewaltigung und...
Die liebevolle Hebamme Hebamme Jessica kuemmert sich nicht nur um Mutter und Kind.
Lustsommernacht Sex mit einer Literotic-Autorin.
Mehr Geschichten