Swipe, um zu sehen, wer jetzt online ist!

Im Paradies

Geschichte Info
Glück muss man verkraften können.
8.6k Wörter
4.7
76k
18
Geschichte hat keine Tags

Teil 1 der 2 teiligen Serie

Aktualisiert 06/08/2023
Erstellt 03/13/2017
Teile diese Geschichte

Schriftgröße

Standardschriftgröße

Schriftabstand

Standard-Schriftabstand

Schriftart Gesicht

Standardschriftfläche

Thema lesen

Standardthema (Weiß)
Du brauchst Login oder Anmelden um Ihre Anpassung in Ihrem Literotica-Profil zu speichern.
ÖFFENTLICHE BETA

Hinweis: Sie können die Schriftgröße und das Schriftbild ändern und den Dunkelmodus aktivieren, indem Sie im Story-Infofeld auf die Registerkarte "A" klicken.

Sie können während unseres laufenden öffentlichen Betatests vorübergehend zu einem Classic Literotica® Erlebnis zurückkehren. Bitte erwägen Sie, Feedback zu Problemen zu hinterlassen oder Verbesserungsvorschläge zu machen.

Klicke hier

Ich liege da, schaue nach oben in den Sternenhimmel, der sich prachtvoll vor mir ausbreitet, und mir wird plötzlich bewusst, dass ich in diesem Moment wohl der glücklichste Mensch auf dieser Welt bin.

So glücklich, dass ich mich schon frage, ob ich nicht ein schlechtes Gewissen haben müsste. Ein schlechtes Gewissen den Menschen gegenüber, denen es nicht so gut geht, und die das Glück unter Umständen in weitaus höherem Maße verdient hätten als ich.

Neben mir unter dem Laken liegt ein nacktes, wunderschönes Mädchen.

Sara schläft tief und fest.

Kein Wunder bei der Intensität, mit der wir es an diesem Abend gleich zweimal miteinander getrieben haben.

Bis dahin war es allerdings ein recht steiniger, in Teilen qualvoller Weg.

Es ist eine etwas längere Geschichte, und ich versuche, mich kurz zu fassen:

Es begann vor zweieinhalb Jahren auf recht dramatische Art und Weise. Ich machte damals als 20-jähriger nach mehreren, unangenehmen Schicksalsschlägen einen längeren Urlaub auf der französischen Mittelmeerinsel Korsika; zumindest war das so geplant.

Allerdings wurde ich schon nach wenigen Tagen im Südwesten der Insel in einen schweren Autounfall verwickelt. Ich konnte dabei eine junge Frau aus ihrem brennenden Auto ziehen, mich selber hatte es dabei allerdings so derbe erwischt, dass ich einige Zeit im Krankenhaus bleiben musste. Die Familie der jungen Frau stammt aus einem sehr kleinen Küstenort im Westen der Insel, und da ich auch nach meiner Entlassung aus dem Krankenhaus noch ziemlich angeschlagen war, nahmen sie mich bei sich auf.

Ich fühlte mich in dieser Umgebung von Anfang an wohl und heimisch, und die Leute aus dem Dorf mochten mich wohl auch, was bei der korsischen Einstellung Fremden gegenüber schon an ein Wunder grenzt. Das ging so weit, dass sie mir ein leer stehendes Haus am kleinen Hafen des Ortes herrichteten. Das war mehr als nur die reine Dankbarkeit dafür, dass ich eine der Ihren das Leben gerettet hatte, es war die beidseitige unausgesprochene Einigkeit, dass die Chemie zwischen uns stimmte.

Um es abzukürzen: Seit dieser Zeit wohne und arbeite ich dort, habe dort, wenn man so will, meinen neuen Lebensmittelpunkt. Meine damaligen Lebensumstände ließen dies problemlos zu. Ich arbeitete mich quasi im Schnelldurchgang im Weinbau und der Winzerei ein, weil da ein akuter personeller Mangel bestand. Ansonsten konnte ich meine technischen Vorkenntnisse einbringen, stand nach einem halben Jahr finanziell auf eigenen Füßen und fuhlte mich in dieser Dorfgemeinschaft unglaublich wohl.

Die beiden folgenden Jahre vergingen wie im Flug, ich lernte eine Unmenge und genoss mein Leben in dieser landschaftlich einzigartigen Umgebung, zusammen mit diesen großartigen Menschen.

Zu meinem Glück fehlte mir eigentlich nur noch eines, und dieses Problem machte mir immer mehr zu schaffen.

Ich war allein.

Eine uralte biblische Weisheit sagt: Es ist nicht gut, dass der Mensch allein sei.

Klartext: Ich sehnte mich nach einem weiblichen Wesen, nach Liebe, nach Sex, nach allem, was man sich als Mann Anfang der Zwanziger so ersehnt.

Die Menschen dort waren lieb und nett, aber auch zahlenmäßig überschaubar. Die einzige damals unverheiratete Frau meiner Altersklasse war Marie, die ich aus dem Auto gerettet hatte. Das hatte zur Folge, dass sie ihre geplante Hochzeit mit einem jungen Mann aus dem Nachbarort um zwei Monate verschieben musste und sich nicht etwa aus lauter Dankbarkeit mir an den Hals warf.

Die nächste theoretisch infrage kommende Person hieß Nicola und war mit ihren knapp 13 Jahren weit außerhalb meiner Reichweite.

Collette ist die gute Seele des Dorfes. Eine resolute handfeste Frau, ihr Mann ist Fischer und die beiden betreiben eine Restaurant mit echt korsischer Hausmannskost. Collette ist eine Autorität im Dorf, ihre Menschenkenntnis ist nahezu unfehlbar, ihre Meinung wird gehört und hat Gewicht, was für das eher patriarchalisch geprägte Korsika sehr außergewöhnlich ist.

Collette wusste damals sehr genau, wie es um mich stand und sorgte sich sehr, da sie Angst hatte, ich könnte den Ort früher oder später verlassen. Aber helfen konnte sie mir letztlich auch nicht.

Einzig die vielen neuen Eindrücke und das tägliche Lernen lenkten mich ab. Die sexuelle Komponente meines Lebens musste ich meinen Händen überlassen, verbunden mit dem bedrohlichen Wissen, dass dies kein Zustand auf Dauer sein kann.

Und dann kam der Abend des 23.7., der alles verändern sollte.

Und auch das war zuerst ein Ereignis mit einer gewissen Dramatik.

Ich war an diesem Abend nach Einbruch der Dunkelheit mit dem Auto unterwegs, als ich auf der schmalen Küstenstraße kurz vor dem Dorf im Straßengraben etwas sah, was wie ein Mensch aussah. Ich hielt an und fand eine junge Frau, dem ersten Anschein nach unverletzt aber nicht richtig ansprechbar. Ich packte sie kurzerhand ins Auto und fuhr sie zu unserem Druiden. Wir nennen ihn etwas flapsich so. Er ist ein pensionierter Arzt, der bei uns seinen Lebensabend verbringt, sich aber bei Bedarf um die medizinischen Belange der Dorfbewohner kümmert.

Dort lieferte ich sie ab, musste dann aber gleich weiter, weil ich noch einiges im Weinkeller zu tun hatte. Ich ging danach nochmal kurz beim Druiden vorbei.

Er sagte, es sei alles ok mit ihr, sie sei Deutsche, ist mit Freunden auf einem nahegelegenen Campingplatz und hatte sich wohl verlaufen. Sie habe einen leichten Sonnenstich, sei ziemlich dehydriert, er habe sie aber versorgt, jetzt schlafe sie in seinem Gästezimmer, alles sei in Ordnung. Ihre Leute auf dem Campingplatz wüssten Bescheid, ich könnte beruhigt sein.

Irgendwie hatte ich nicht so recht wahrgenommen, wen ich da aufgesammelt hatte. Es war dunkel, ich konnte zwar erkennen, dass es eine junge Frau war. Aber ich wollte sie einfach nur schnell in ärztliche Obhut bringen, weil ich Angst hatte, sie wäre ernsthaft gefährdet

An nächsten Morgen hatte ich dann gleich volles Programm, eines der Fischerboote hatte einen Fehler an der Elektrik. Damit hatte ich einige Stunden zu tun.

Gegen elf Uhr kam ich zurück, und dann passierte das, was man wohl einen magischen Moment nennt. Und es sollten noch einige andere dieser magischen Momente folgen.

Ich ging durch den Außenbereich des Restaurants auf die Küche zu.

Und da trat Sara aus der Tür.

Ich weiß, es klingt jetzt wahnsinnig kitschig, ich kann es aber nicht ändern. Da stand aus heiterem Himmel dieser Traum eines Mädchens vor mir, und es war von einer Sekunde auf die andere um mich geschehen. Fast so groß wie ich, schlank, lange blonde Haare, hellblaue Augen, ein wunderschönes, klares, freundliches Gesicht, bekleidet mit einem etwas zu groß ausgefallenen Flanellhemd und einer Short, beides hatte ihr Marie geliehen.

Ich stand da wie vom Donner gerührt angesichts dieser strahlenden Schönheit und wusste nicht, was ich sagen sollte.

Wenn ich mir jemals in schwülen Träumen eine Traumfrau vorgestellt habe, dann sah sie aus wie Sara.

"Du bist Mattis?"

" .. ich ... ja ... ach so, ja eigentlich ja Matthias, aber hier spricht sich das unhandlich aus, da geht den Franzosen Mattis leichter von der Zunge." ich brabbelte wirres Zeug.

Wir setzten uns dann an einen Tisch, und sie erzählte mir ihre Geschichte:

Sie hatte im Frühjahr diesen Jahres ihr Abitur gemacht, nebenbei auch noch den Führerschein und war danach absolut urlaubsreif. Sie ließ sich von einer Freundin dazu überreden, mit ihr und sechs anderen Leuten, die sie nicht kannte, für vier Wochen zum Zelten auf Korsika zu fahren, was sich dann allerdings als fataler Fehler herausstellte. Drei der sechs Leute waren Solomänner, die wohl einen internen Wettbewerb ausgelobt hatten, wem es wohl als erster gelang, Sara flachzulegen. Die ewige Anbaggerei und das allgegenwärtige sexistische Gequatsche war für sie schon nach wenigen Tagen unerträglich geworden. Und als ihr dann gestern Vormittag einer von ihnen an die Wäsche wollte, ist sie ausgerastet, hat ihm in die Eier getreten und ist dann einfach losgelaufen.

Sie sei manchmal eben sehr impulsiv, sagte sie. Heute, wo wir uns zwischenzeitlich sehr nahe gekommen sind, würde ich es eher als hochgradig leidenschaftlich bezeichnen.

Jedenfalls brächte sie jetzt nichts auf der Welt dazu, zu ihnen zurückzukehren. Sie müsste jetzt dringend versuchen, ihre Eltern zu erreichen, um irgendwie ihre sofortige Rückkehr nach Deutschland zu organisieren. Die gebuchte Fähre würde ja erst in drei Wochen fahren.

In diesem Moment brachte Collette uns etwas zu trinken und fragte, ob alles in Ordnung sei. Ich erklärte ihr in groben Zügen, was Sara mir erzählt hatte. Da spürte ich förmlich, wie sie kurz zusammenzuckte und es anfing, gewaltig in ihr zu arbeiten.

Und dann sagte sie plötzlich in der ihr eigenen Resolutheit zu Sara:

"Kommt gar nicht infrage. Du bleibst hier. Du hast dir deine Erholung verdient. Dich kriegen wir hier schon noch unter, und zu Essen und Trinken bekommst du auch."

Ich musste es übersetzen, da der korsische Dialekt nur näherungsweise etwas mit dem Französischen zu tun hat. Sara schaute mich fragend an, und ich erklärte ihr:

"Die Korsen sind da etwas anders als die Deutschen. Hier werden Angebote nicht aus Höflichkeit oder Taktik gemacht. Die meinen das hier ernst und ehrlich."

Und Sara nahm an.

Ich begriff erst später, dass Collette das Angebot zwar absolut ehrlich meinte, dass aber auch ein nicht unerheblicher Anteil Berechnung dabei war.

In den nun folgenden drei Wochen ging ich durch die Hölle.

Aus dem, was Sara mir erzählte war mir absolut klar:

Das Mädchen ist für mich tabu.

Sie will ihre Ruhe, keine Anmache, keine Annäherungsversuche, einfach nur freundschaftlich miteinander umgehen. Wir waren die gesamte Zeit jeden Tag zusammen, sie half im Weinkeller, ging mit mir in aller Herrgottsfrühe in den Weinberg, sie fuhr mit aufs Meer, ich brachte ihr das Tauchen bei, ich suchte ständig ihre Nähe und war im gleichen Maße damit beschäftigt, sie auf Distanz zu halten.

Ich kam mir vor wie ein pubertierender Konfirmand und musste qualvoll wieder neu lernen, wie grausam sich verliebtsein anfühlt, wenn es so hoffnungslos erscheint.

Was die Sache noch um einige Potenzen verschlimmerte, war die Tatsache, dass die am Ort vorhandenen Ferienwohnungen alle belegt waren, und der Druide sein Gästebett für seine Schwester brauchte, die für ein paar Wochen zu Besuch kommen wollte. Es blieb nichts anderes, als dass Sara bei mir wohnte. Und ich - ganz Gentleman - zog aufs Boot. Das funktionierte allerdings nur eine knappe Woche, da es ausgerechnet in diesem Sommer derart heiß war, dass es dort unerträglich wurde.

So kam es, dass wir die letzte der drei Wochen beide in meinem Schlafzimmer nächtigten, die Betten züchtig auseinander geschoben, wie es sich gehört.

Dabei hätte es so verdammt einfach sein können, wenn ich blöder Trottel nur die Signale richtig interpretiert hätte, die Sara ständig aussendete. Ihr ging es nämlich genau wie mir. Sie wollte und begehrte mich in gleichem Maße, wusste aber auch nicht, was sie daraus machen sollte. Das Mädchen war total verunsichert, weil ich so gar nicht auf ihre zarten Annäherungsversuche ansprang, obwohl sie genau spürte, dass sie mich in jeder Hinsicht beeindruckte. Immer mal wieder waren wie von Geisterhand die oberen Knöpfe ihres Hemds geöffnet und gewährten mir so einen Einblick auf die Ansätze ihrer kleinen festen Brüste. Wenn wir zusammen arbeiteten, nahm sie jede sich bietende Gelegenheit wahr, mich in Kontakt zu Teilen ihres Körpers zu bringen. Ihr fröhliches Lachen war unwiderstehlich.

Ich Depp war allerdings völlig darauf fixiert, es zu ignorieren und jeden Versuch einer eventuell falsch zu verstehenden Annäherung zu vermeiden.

Es war fatal. Wir waren beide rattenscharf aufeinander, aber keiner von uns brachte es fertig, sich dem anderen zu offenbaren.

Wie bescheuert kann man eigentlich sein. Aus diesem Stoff hätte Rosamunde Pilcher einen ganzen Roman schreiben können.

Und dann kam der 15. August, der Tag ihrer Abreise.

Es war vereinbart, dass ich sie mittags nach Ajaccio fahren sollte, wo sie dann mit den anderen die gebuchte Fähre nehmen konnte.

Ich wurde morgens wach, und mir wurde schlagartig schlecht. Es tat so weh.

Sara war schon vor mir wach, und sie hatte sich vorgenommen, einen finalen Versuch zu unternehmen, diese bescheuerte Situation irgendwie aufzulösen. Wenn das jetzt nicht funktionierte, bin ich halt schwul oder sonst was, dann wäre es eben so.

Sie setzte alles auf eine Karte.

"Morgen Mattis .."

"Hallo Sara"

"Ab jetzt hast du dein Heim wieder für dich."

"Ja ..." ich lachte gequält.

"Du Mattis ..."

"Mmmh " Ich schaute hinüber zu ihr. Sie hatte sich mir zugewandt, ihren Kopf auf ihre Hand gestützt. Ihr Nachthemd war wieder mindestens um einen Knopf zu weit geöffnet.

"Ich weiß gar nicht, wie ich Dir danken soll. Das war eine unheimlich schöne Zeit hier..."

"Ach Sara, passt schon, mach Dir keine Gedanken." Ich starrte an die Decke.

"Naja ... ich würde so gern ... "

Schweigen....

Dann nahm sie allen verfügbaren Mut zusammen.

"Ich würde gern zu dir rüber kommen und dir einen Kuss geben, so als Dankeschön."

Es war wie ein Stich ins Herz. Ich Vollpfosten hatte immer noch nicht begriffen. Sara erwartete meine Reaktion. Und dann ließ ich meiner gequälten Seele freien Lauf.

"Du Sara ... bitte nicht ... das wäre keine gute Idee. Versteh mich bitte nicht falsch, aber du bedeutest mir viel mehr als du denkst. Es fällt mir so schon schwer, dich gehen zu lassen. Wenn wir jetzt noch mit sowas anfangen, das würde ich nicht verkraften ..."

Und dann schob ich aus lauter Frust noch nach:

"Ich bin wahrscheinlich auch nicht besser als deine Kumpels vom Zeltplatz. Ich will dir auch nur an die Wäsche. Es tut mir leid ..."

Und dann schloss ich die Augen und wartete darauf, dass sie aufsteht und das Zimmer verlässt, damit ich endlich anfangen konnte zu heulen. Genau danach war mir jetzt.

Und dann stand sie auf.

Und dann spürte ich, wie sie sich auf mein Bett setzte.

Ich riss die Augen auf. Da saß Sara direkt neben mir und sah mich mit feuchten Augen an. Dann beugte sie sich über mich, ihre Haare fielen über mein Gesicht.

Und sie sagte ganz leise und ganz langsam:

"Du blöder Idiot. ich will doch gar nicht weg, ich will hier bleiben, und ich will, dass du mir an die Wäsche gehst ..."

Und dann küsste sie mich.

Ich kenne mich mit der Anatomie des menschlichen Gehirns nicht aus. Aber ich weiß, dass es dort irgendwo eine Region gibt, die die Ausschüttung von Glückshormonen steuert. Und in dieser Region muss es wohl bei mir in dieser Sekunde einen satten Kurzschluss gegeben haben. Das war ja auch etwas viel: Eben noch tiefste Depression, Verzweiflung, Dunkelheit, Trauer und dann von einer Sekunde auf die andere strahlendes Licht, Freude, Perspektive, Zukunft. Ich hatte ein Feuerwerk im Kopf, es knallte und blitzte in allen erdenklichen Farben und Formen.

Ich riss Sara an mich, spürte zum ersten Mal ihren warmen Körper, wie er sich an meinen drängte. Wir lachten und heulten und küssten uns und klammerten uns aneinander, alles gleichzeitig.

Diesen unbeschreiblichen Glücksmoment werde ich nie im Leben vergessen.

Irgendwann lösten wir uns voneinander, waren voller Euphorie und wussten nicht wohin damit.

Ich bin dann rausgelaufen, rüber zu Collette, die gerade dabei war, draußen die Tische einzudecken. Ich stellte mich vor sie und sagte nur:

"Sie bleibt ..."

Sie sah mich eine Sekunde lang völlig entgeistert an, und dann richtete sie ihre Augen gen Himmel, fing an zu heulen, rief etwas, was ich nicht verstand, und dann drückte sie mich an sich.

Da begriff ich plötzlich, dass sie in allem, was sie in der letzten Zeit tat, genau darauf hingearbeitet hat, was jetzt passiert war. Die Schwester des Druiden war erfunden. Natürlich hätte es irgendwo auch noch ein Bett für Sara gegeben. Collette wusste, dass ich es nicht verkraften würde, Sara ziehen zu lassen. Ihr war klar, dass ich danach früher oder später wieder nach Deutschland zurückgegangen wäre. Und sie hatte auch ganz genau registriert, wie sehr Sara und ich uns gegenseitig begehrten. Jetzt war ihr Plan aufgegangen.

Den Rest des Tages durchlebte ich wie in Trance.

Irgendwann haben Sara und ich uns ins Auto gesetzt und sind nach Ajaccio gefahren, um die Anderen davon zu unterrichten, dass sie nicht mitkommt. Es war ein recht windiger Tag, auf dem offenen Meer würde es sicherlich recht stürmisch zugehen.

Beim Treffen mit den Anderen gab es dann einen unangenehmen Zwischenfall: Der Typ, dem Sara die Eier ramponiert hatte, wollte das alles so nicht akzeptieren. Erst beschimpfte er Sara auf recht üble Weise, und dann ging er auf mich los und bedrohte mich. Wir hatten ihnen nicht gesagt, dass ich auch Deutscher bin, sie hielten mich für einen Korsen.

Tatsächlich hatte ich nach zweieinhalb Jahren auf der Insel neben der Sprache auch schon einige korsische Wesenszüge verinnerlicht, unter anderem auch einen gewissen Stolz, und der wurde gerade in massiver Weise verletzt. Und ich reagierte entsprechend:

Ich packte ihn mir am Kragen, drückte ihm mein Knie zwischen die Beine und nagelte ihn so an die Kaimauer. Und dann sagte ich ihm einige Worte auf korsisch. Das klingt, wenn man es beherrscht, so wunderbar martialisch. Es versteht zwar keiner, beeindruckt aber.

Scheinbar kam ich recht glaubhaft rüber, denn danach war Ruhe.

Wir warteten dann noch, bis allesamt auf der F�hre waren und machten uns dann wieder auf den Heimweg.

Als wir wieder im Auto saßen, wollte Sara wissen, was ich dem Typen denn gesagt habe.

"Ne, das sage ich dir nicht, das war so aus der Wut heraus, das brauchte ich in dem Moment für meine eigenes Wohlbefinden."

"Na komm, sag schon, ich will`s wissen."

"Nein, bitte Sara, das kann ich unmöglich widergeben, das war schon etwas sehr derbe."

"Matthias ... bitte.."

"Scheiße... Das ist mir so rausgerutscht. Ich habe ihm gesagt, dass er eine kleine miese Ratte sei, und dass er, wenn er heut Nachmittag kotzend über der Rehling hängt, bitte daran denken soll, dass ich Dich zur gleichen Zeit genüsslich flachlege und durchvög.... Bitte Sara, das war nicht ernst gemeint. Das war aus dem Affekt."

Zu meiner Erleichterung fing Sara an, schallend zu lachen.

"So ein Mist, dass er das nicht verstanden hat."

Wir waren in einem offenen Suzuki-Jeep unterwegs, der der Dorfgemeinschaft gehört, den aber meist ich für alle möglichen Zwecke nutzte. Wir fuhren entlang der Küstenstraße, und ich wurde immer noch von dieser Welle der Euphorie getragen.

Saras lange blonde Haare wehten im Wind, ab und zu trafen sich unsere Blicke, und jedes Mal lachte sie mich an. Die letzten zwölf Stunden hatten mein komplettes Leben auf den Kopf gestellt.

"Halt da vorne bitte mal an."

Sara deutete auf einen kleinen Parkplatz, der von Pinien umgeben war. Ich dachte, dass sie mal für kleine Mädels müsse und stellte das Auto etwas abseits unter einen Baum. Aber ich irrte mich.

Kaum dass wir standen, löste sie unsere beiden Gurte, schwang ihr Bein über mich und setzte sich mir zugewandt auf meinen Schoß. Und nicht nur das. Sie drückte ihren schlanken Körper an mich, rieb ihren Schoß an meinem und gab mir einen Zungenkuss, dass mir die Luft wegblieb.

"Was ist los mit Dir.." keuchte sie mit offenen Mund.

"Du wolltest mir doch an die Wäsche. Also los, auf was wartest du."

Das war das letzte, was sie mir für die nächsten fünf Minuten sagte, danach kam nur noch immer lauter werdendes Stöhnen aus ihrem Mund. Ich war völlig überrumpelt. Sie presste ihren Oberkörper und Schoß mit ungeheurer Intensität an mich, ich ließ meine Hände unter ihr Shirt über ihren nackten Rücken gleiten. Durch ihr Shirt und mein Hemd hindurch spürte ich ihre festen Brüste, wie sie sich an mir rieben, und ihr Schoß presste sich an meinen Schwanz, der sich in meiner Short in Rekordzeit zu einer mächtigen Erektion entwickelt hatte. Ihre Küsse musste sie nach einer Weile einstellen, da sie ansonsten keine Luft mehr bekommen hätte, statt dessen keuchte und stöhnte sie in meine Halsbeuge.