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Die Erleichterung war jedoch auch da - den Druck der übervollen Blase nicht mehr spüren zu müssen, war ungemein befreiend. Als es nur noch tröpfelte, kam dann die nächste Herausforderung. Mit dem Toilettenpapier zwischen meinen Schenkeln für die Trocknung zu sorgen, kam mir irgendwie in seiner nicht zu vergessenden Gegenwart wie ein halb obszöner Akt vor, weil ich mich vor ihm intim berührte -- mein Herz klopfte wild.

So rasch es ging, zog ich mich wieder an. Sobald erst einmal alle Strumpfhalter wieder befestigt waren, fühlte ich mich schon wieder ruhiger. Ich stellte dann sicher, dass mein Rock wieder so perfekt saß, wie das im Halbdunkel möglich war. Als ich heraustrat, lächelte er mich an und ich fühlte mich ihm plötzlich näher als noch vor fünf Minuten. Ich war zwar immer noch entschlossen, so eine Situation nie wieder entstehen zu lassen, aber es kam mir nicht mehr so katastrophal vor, wie es noch in dem Moment war, als ich die Tür auflassen musste.

Glücklicherweise machte er auch nicht die geringste Bemerkung, so dass ich die ersten peinlichen Momente gut überstand. Nachdem ich im Bad meine Hände gewaschen hatte, hatte er schon seine Taschenlampe wieder verstaut. Er versuchte unbefangen über den Sportverein zu reden. Trotzdem stand nun eine gewisse Befangenheit zwischen uns -- und er machte sich bald auf den Heimweg.

Wochen später

In den nächsten beiden Wochen brachte er wieder die Buchungsunterlagen, aber ich achtete sorgfältig darauf, dass wir uns nur über das Geschäft unterhielten. Das Ereignis von letzter Woche war mir eben unheimlich. Er kündigte beim zweiten Mal an, dass er nächste Woche später kommen würde, weil er jetzt im Verein mehr Sport machen würde und ob ich ihm dann noch einen kleinen Imbiss machen könne, da er nach dem Sport immer hungrig sei. Da dachte ich mir noch nichts dabei. Fröhlich summend bereitete ich an diesem Abend im bequemen, knapp knielangen Hauskleid einen Gurkentomatensalat und dazu Rindersülzchen mit Remouladensoße vor.

Als er zur Dämmerung erschien, musste ich tief einatmen. Instinktiv wusste ich sofort, was seine Absicht war, als ich aus seinem Rucksack herausragend die vier Bierflaschen erkannte, deren Marke mich sofort an den Vorfall erinnerte. Mir war klar, dass es nur zwei Möglichkeiten gab. Ich konnte prompt alles abwürgen, indem ich etwas rüde an der Haustür nur seine Buchungsdokumente annahm und ihn dann wie einen kleinen Jungen wegschickte. Oder ich konnte ihn hereinlassen, wo es viel schwieriger sein würde, ihn so zu kontrollieren, dass er nicht verärgert war und doch nicht seine Strategie verfolgte. In meinen Augen gab es keinen Zweifel daran, dass er eine Wiederholung der Ereignisse anstrebte und darauf setzte, dass sich alles wieder genauso wie letztes Mal abspielte. Ich hatte nur Sekunden für eine Entscheidung. Ich brachte es nicht übers Herz, ihn brüsk wegzuschicken, ohne ihn hereinzubitten.

Das war der Fluch der bösen Tat. Ich konnte es danach dann schlecht zurückweisen, dass er mir das Bier anbot, das ich ihm letztes Mal offeriert hatte -- und auch mit ihm geteilt hatte. Es gefiel mir ja auch, mit ihm zu reden und es machte mir ja auch Spaß, ihn esslustig speisen zu sehen. Ich wusste nur instinktiv, dass es auch sein Bestreben sein würde, mich hinaus zu begleiten. Genauso wusste ich auch, dass es spätestens nach einer Flasche schwer sein würde, nicht hinausgehen zu müssen. Meine Blase war einfach nicht an Bier gewohnt. Dafür war ich wild entschlossen, diesmal ein Licht selber mitzunehmen. Nie wieder würde mir das mit dem offenen Spalt an der Klotür passieren!

Wie heißt es so schön? Man soll niemals nie sagen. Natürlich kam es so, wie es kommen musste. Geschickt hatte er mich dazu animiert, bald den Inhalt von mehr als einer Flasche Bier zu konsumieren, weil er mir immer nachgeschenkt hatte, sobald ich auf sein Verlangen etwas aus der Küche geholt hatte, sei es nun Pfeffer oder noch etwas Mayonnaise. Natürlich merkte ich das, aber es war auch rührend und lustig anzusehen, wie raffiniert und machiavellistisch er sich vorkam. Und so tat ich ihm den Gefallen und reagierte so, als ob ich nichts merken würde, obwohl Bier eigentlich gar nicht mein Fall war. Leider merkte ich dann selber etwas, womit ich selber nicht gerechnet hatte. Er war wohl doch noch geschickter gewesen, als ich gedacht hatte. Jedenfalls spürte ich nicht nur meine volle Blase, sondern auch das Einsetzen eines Schwipses. Es war wohl nicht nur mehr als eine Flasche Bier, sondern eher mehr als zwei Flaschen Bier!

So konnte ich den Gang zum ‚Örtchen' nicht mehr aufhalten und wie erwartet, wollte er mich unbedingt begleiten. Ich wollte besonders schlau sein und nahm eine kleine, runde Taschenlampe mit, die sicher keine Probleme mit flackerndem Licht oder ausgehender Kerzenflamme wie bei meiner sonst üblichen Laterne produzieren würde. Er machte ein richtiges Theater aus dem Herausholen und Überprüfen der überdimensional großen Stabtaschenlampe, so dass ich schon meine Beine kreuzen musste, weil es so lange dauerte.

Er sah enttäuscht aus, als ich die Leuchte mit einem Lächeln bei mir trug. Heimlich war ich stolz, wie einfach ich seine Absicht konterkariert hatte. Das klare Licht erhellte das Innere des dunklen Abortes und die Spinnen hasteten in ihr jeweiliges Versteck, als ich die Tür hinter mir hermetisch schloss -- ohne jedwede Ritze oder Spalte diesmal! Ich stellte die Taschenlampe so auf der Holzfläche auf, dass der Strahl die Decke erleuchtete. In dem schwingenden Hauskleid war es einfach - ich griff einfach drunter und zog meinen Schlüpfer bis auf die Mitte der Oberschenkel herunter, um mich dann niederzulassen auf das linke der beiden kreisrunden Löcher des Plumpsklos.

Irgendwie bewegte ich mich wegen des Schwipses so ungeschickt, dass ich die Handleuchte beim Hinsetzen anstieß. Der sehr runde Zylinder kam auf der Fläche ins Rollen und verschwand mit einem lauten Plumps in dem zweiten, kreisrunden Loch. Dort wo noch eben das stetige Licht der Leuchte das Häuschen erhellt hatte, herrschte abrupt völlige Dunkelheit. Ich konnte einen leisen Aufschrei nicht unterdrücken, weil mir klar war, dass die grässlichen Spinnen jetzt wieder aus ihren Verstecken herkommen würden und sprang entsetzt auf.

„Ist alles in Ordnung, Cousinchen? Es hörte sich so an, als ob Du Dich erschreckt hättest?"

„Kemer, könntest Du mir bitte gleich rasch Deine Taschenlampe ausleihen? Mein Licht ist leider weg."

„Cilchen, Du weißt doch, das es meine Taschenlampe ist. Die brauche ich, um Dich hier zu beschützen!"

Na klar, das war seine inzwischen schon übliche Entschuldigung, um mir die Lampe nicht zu geben. Plötzlich spürte ich einen Hauch an meiner Schulter und kreischte auf. Das musste eine der hässlichen Spinnen sein! In Panik stieß ich die Tür auf, noch bevor ich meinen Schlüpfer hochziehen konnte:

„Mach sie weg! Sofort! Da ist eine Spinne an meiner linken Schulter! Schnell!!! Mach sie rasch weg!!"

Kemer war reaktionsschnell -- das musste man ihm lassen. Er wechselte rasch die Stablampe von seiner rechten in seine linke Hand und lehnte sich mit seiner linken Schulter an die Tür, um sie aufzuhalten. Dann wischte er ‚es' von meiner Schulter weg. Er grinste amüsiert, aber seine Stimme war beruhigend:

„Alles in Ordnung. Es war nur ein kleines, verirrtes und genauso wie Du selber verängstigtes Tierchen. Kein Grund zur Panik, Cousinchen."

Sein überlegen tuendes Grienen und sein Spruch über die Angst und Panik ärgerten mich, weil er mich sprichwörtlich mit heruntergelassenem Höschen erwischte, das glücklicherweise noch von meinem Kleid verdeckt war. Es war sonst nicht meine Art, aber so schnappte ich ärgerlich zurück:

„Hättest Du mir nicht kindischerweise Deine Lampe verweigert, dann wäre das alles gar nicht erst passiert! Ich bin nicht in Panik - aber ich hasse es, wenn eklige Spinnen auf mir herumkrabbeln!"

„Oh nein, mein beschwipstes Cousinchen! Ich werde Dir nicht meine teure Stablampe geben, sonst verschwindet die auch noch unten in der Grube mit einem lauten Plumps. Ich werde hingegen so nett sein, Dich mit der Lampe auch vor den Spinnen zu beschützen, indem ich damit die Wände und die Decke überwache, während Du ohne Sorgen Pipi machen kannst."

Seine Mundwinkel zuckten dabei und seine Augen leuchteten vergnügt. Der kleine Gauner ergötzte sich daran, dass er nicht nur eine Wiederholung geboten bekam, sondern noch dazu eine für ihn wohl unerwartet großartige Zugabe. Es war nicht nur ein kleiner Spalt, der jetzt offen war, sondern die ganze Tür, instinktiv presste ich meine Beine zusammen.

Dann merkte ich, worauf sich seine Augen richteten, nämlich dort wo seine Taschenlampe gerade meinen rosafarbenen Slip voll anstrahlte! Ich spürte wie mein Gesicht heiß wurde, als mein Höschen bis auf die Knie herabgerutscht war durch meine letzte spontane Bewegung. Der freche Spanner tat noch nicht einmal so, als ob er mein Schamgefühl berücksichtigen würde.

„Das habe ich schon immer mal sehen wollen, wie eine so schön rundliche Frau Pipi macht. Nicht wahr, liebes Cilchen, das lässt Du Deinen lieben Kemal doch sehen?"

Diese Unverschämtheit verschlug mir die Sprache. Ich konnte ihn nur fassungslos anstarren und war wie gelähmt. Das konnte er doch nicht ernst meinen, oder?

„Bitte, Cilchen, ich musste auf ein Jungensgymnasium gehen. Nach der Schule helfe ich immer in unserem Laden -- und die deutschen Schwestern der Jungen dürfen mit einem ‚Kemal' nicht ausgehen -- und die türkischen aus unserer Straße schon gar nicht mit einem, der einen deutschen Nachnamen hat. Und meine Klassenkameraden erzählen -- und ich bin immer der unerfahrene, dumme Junge...Und für die anderen jungen Türken in unserer Straße bin ich eine Lachnummer, weil ich zwar Cousinen habe, aber... Und deshalb..."

Das Umschalten von dem mir ungewohnt frechen Spanner auf den mir vertraut stillen Kemal stürzte mich in einen Gewissenskonflikt, als er mit einem treuen Dackelblick mich bittend anschaute. Selbstverständlich tat es mir leid, dass der achtzehnjährige junge Mann durch seine Herkunft in einer Außenseiterrolle war. Die Anhäufung von ‚Und' gab mir eine Idee davon, wie prüde es auch in seiner Kernfamilie zugehen musste, obwohl es dort drei Frauen gab. Sein ‚Anschauungsmaterial' zu sein, war mir aber nicht so willkommen. Er war jedoch auch das, was mir von meinem geliebten Onkel noch am nächsten war und sein Mund erinnerte mich jedes Mal wieder an den von meinem Onkel. Ich konnte seinem treuen Blick nicht widerstehen. Ich nickte langsam, während ich mich innerlich gleichzeitig fragte, ob ich noch alle beisammen hatte. Mir klopfte das Herz bis zum Hals, als ich ihm mit einer Handbewegung bedeutete, die riesige Stabtaschenlampe an die Decke zu richten, denn so quasi mit einer Art Scheinwerfer direkt angeleuchtet ‚zu machen', also das ging gar nicht. Selbst im indirekten Licht musste ich mich ziemlich überwinden, um mich aus der vorherigen Lähmung zu lösen. Es war zwei Jahrzehnte her, dass mich der schmucke Offizier in Unterwäsche gesehen hatte -- und er war das letzte männliche Wesen, dem ich das erlaubt hatte -- und ohne Unterwäsche keiner. War es da ein Wunder, dass ich Hemmungen hatte?

Meine Skrupel dabei zu überkommen, war alles andere als einfach, aber ich zwang mich mein Kleid bis auf die Hüften zu heben, während ich mich zugleich wieder einen Schritt rückwärts bewegte, um mich auf die Öffnung des Plumpsklos zu positionieren. Genauso viel Kraft kostete es, meine Schenkel soweit zu öffnen, dass ich meine Blase erleichtern konnte. Ich fühlte wie mein Gesicht kochend heiß wurde, als seine Augen natürlich wie von einem Magneten angezogen sich auf die Öffnung zwischen meinen Beinen richteten. Mein junger Cousin sah mich unten herum entblößt und mit gespreizten Beinen! Der Druck auf meine Blase war zwar enorm, aber für lange Sekunden konnte ich einfach nicht, weil ich in dieser Situation in doppeltem Sinne gehemmt war. Ich musste die Augen schließen -- ich konnte einfach nicht, wenn ich seine Augen auf mich gerichtet sah. Mir wurde abwechselnd heiß und kalt, bis es plötzlich zischend aus mir heraussprühte, um dann einige Sekunden später halbwegs einen Strahl zu formen. Jetzt konnte ich ihm wieder ins Gesicht schauen, weil ich die nächsten Momente soundso nichts ändern konnte, da gewissermaßen der Damm gebrochen war und ich sicher nicht anhalten konnte, bis der meiste Druck weg war.

Ich fasste es nicht. War ich das wirklich, die da schamlos vor ihrem jungen Lieblingscousin mit hochgezogenem Kleid und dem Schlüpfer auf den Knien pisste? Mich überlief ein Schauer, als sich ein erregter Gesichtsausdruck bei ihm abzeichnete -- und nicht nur das. Auch seine Hose begann sich auszubeulen...

„Vay! Was hast Du nur für göttlich runde und pralle Schenkel, Cilchen!"

Ich hörte seine Stimme wie in Trance, weil mir vor dem nächsten nötigen Schritt schon wieder ein Schauer über den ganzen Körper lief. Es tröpfelte nur noch -- und ich würde mich trocknen, ahnte aber schon nur zu gut, wie wollüstig das für ihn aussehen würde. Ich tat es trotzdem. Ich pflückte zwei Toilettenpapierblätter mit der rechten Hand und legte sie passend zusammen. Mit dem Paper in der rechten Hand fasste ich mir zwischen die Beine und tupfte mit dem weichen Tissue die ebenso weichen Schleimhäute in meinen Schamlippen ab und konnte das Anschwellen meines Kitzlers spüren. Ich hörte ihn scharf ausatmen, als ich das mit frischem Papier und diesmal mit einem bewusst langsamen Abwischen von oben nach unten wiederholte. Als ich wieder hoch blickte, spannte sich in seiner Hose ein regelrechtes Zelt auf und seine Augen wirkten fieberhaft.

Unvermittelt fühlte ich mich schuldig an seinem Zustand. Ich fühlte mich verantwortlich ihn zu so einem Aufruhr seiner Gefühle verführt zu haben - ihn, der doch nach seinen eigenen Worten wenig Kontakt oder Erfahrungen mit Mädchen hatte. Klar, gleichzeitig schmeichelte es mir auch, dass ich es war, die ihn so stark reagieren ließ. Die Angst, dass alles aus dem Ruder laufen könnte, war aber genauso ausgeprägt bei mir. Rasch stand ich auf und zog gleichzeitig meinen Schlüpfer hoch, um dann mein Kleid schnell herunterzuziehen und glattzustreichen. Ich versuchte krampfhaft so etwas wie Normalität wieder herzustellen.

Das gelang mir nicht, weil er mich spontan umarmte und sich leicht hochreckte, um mir einen Kuss zu geben. Ich war so fassungslos, dass ich für einige Sekunden seinen ungelenken Kuss hinnahm und auch seine Umarmung nicht sofort abbrach, obwohl sein hart erigierter Penis mehr als deutlich zu spüren war. Erst als er meinen Po hingebungsvoll streichelte, konnte ich endlich reagieren und mich sanft von ihm lösen:

„Kemal, das geht nicht. Das dürfen wir nicht - Du bist doch mein Cousin und auch noch jünger als ich!"

Er nahm die Zurückweisung lächelnd an, aber er nahm meine Bemerkung nicht für so richtig voll, wie ich gleich zu hören bekam:

„Meine Mutter hat ihren Cousin geheiratet -- und die Frau des Propheten Mohammed war fünfzehn Jahre älter als er."

Bevor er noch mehr solcher Sprüche abließ, die mich aufgeregt hätten, machte ich mich ohne Erwiderung auf den Weg ins Haus. Ich fühlte regelrecht seine Blicke auf meinem Rücken...

Der Konflikt

In der darauf folgenden Woche hatte ich am Montag einen Termin in der Stadt bei einem Restaurant, dessen Eigentümer mit mir über die Abtrennung von Räumen und deren Vermietung an Vereine in steuerlicher Hinsicht besprechen wollte. Dort bekam ich einen Anruf von Aida, dass sie unbedingt mit mir sprechen müsse. Weiß der Himmel, woher sie diese Information hatte, dass ich dort war. Sie machte es sehr dringend.

Normalerweise besuchte ich die Familie nur sonntags. Es gab dafür einen einfachen Grund. Unter der Woche waren die meisten Mitglieder der Familie im Geschäft und nicht gut ansprechbar, insbesondere die beiden deutschsprachigen nicht -- und mit dem Rest konnte ich mich nur schwer verständigen. Außerdem ging ich im Kostüm nach Einbruch der Dunkelheit beziehungsweise nach Ladenschluss auch nur ungern dort noch herum. Manche der Männer hatten dann Missbilligendes auf ihrem Gesicht stehen und auch manche der Frauen blickten aus den Fenstern nicht gerade freundlich, wenn man nicht von einem Mann begleitet war und ein Kopftuch trug. Aida hatte mir das damit erklärt, dass ‚ordentliche' Frauen in dieser Straße eben nicht nach Einbruch der Dunkelheit ohne männliche Begleitung gingen, dass es aber die türkischen Frauen gab, die sich für den Geschmack der konservativen Türken zu ‚westlich' gaben und als unerwünschte Schlampen betrachtet wurden, mit denen ich dann verwechselt wurde. Zwei Straßen weiter, dort wo es die Restaurants gab, war das kein Problem, weil dort auch viele Deutsche verkehrten und so für mich keine Verwechselungsgefahr bestand. Gut, aber es war erst nachmittags und Aida würde schon Zeit für mich haben, wenn sie extra anrief. Das was sie dann allerdings als erstes sagte, als ich im Hinterzimmer des Ladens war, dort wo die Buchhaltung war, überrumpelte mich doch stark.

„Wieso verführst Du meinen Sohn, Cäcilie?"

„Aida, was willst Du damit sagen?", ich war einfach total geschockt über diese Frage und fragte mich natürlich sofort, ob Kemal irgendetwas gesagt hatte.

„Willst Du mich für dumm verkaufen? Zwei Mal ist Kemal schon mit einer Fahne nach Hause gekommen, wenn er vorher bei Dir war. Ich glaube nicht, dass das ein Zufall ist!"

Ach, daher wehte der Wind. Das war es also, was sie so umtrieb. Na gut, damit konnte ich umgehen:

„Aida, sowohl sein biologischer Vater als auch sein Stiefvater waren bzw. sind Konsumenten von Alkohol ohne jemals damit Missbrauch betrieben zu haben. Auch Kemal sollte lernen, damit verantwortungsvoll umgehen zu können. Ich werde ihm nicht verbieten, das zu versuchen."

„Cäcilie, Du bist meine Nichte -- und solltest Dich so verhalten, dass unsere Familie nicht in einen ungehörigen Ruf gerät. Das mit dem Alkohol will ich nicht so hoch hängen, aber Du solltest schon wissen, dass es mir nicht gefällt. Noch weniger mochte ich etwas anderes. Heute warst Du ganz alleine mit dem Restauranteigentümer zusammen, wie er mir selber sagte. Hassan ist ein gläubiger Muslim, der von unserem Geschäft beliefert wird. Da ist es nicht hilfreich, wenn sich meine Nichte nicht ausreichend schicklich benimmt. Ich will Dir nicht bei Deinen anderen Kunden Vorschriften machen, aber bei denen, die auch unsere Kunden sind, wirst Du Dich gefälligst an unsere Regeln halten! Zu denen, die auch unsere Kunden sind, gehst Du nur mit Kopftuch und mit männlichem Schutz -- entweder durch Cem oder durch Kemal. Haben wir uns verstanden?"

Das hatte ich noch nie von ihr gehört. Das gefiel mir nicht so richtig und das wollte ich mir auch nicht bieten lassen.

„Aida, das kann ich nicht so stehen lassen. Erstens bin ich keine Muslima, zweitens kenne ich gar nicht alle Eure Kunden. Also so geht das nicht."

Sie lächelte kühl und holte zwei Listen hervor, die sie mir hinschob. Erst dann erwiderte sie meine Einwände:

„Du gehörst zur Familie -- und Du hast keine anderen Verwandten mehr. Vielleicht solltest Du daran denken, zum Islam zu konvertieren und mehr Türkisch zu lernen. Kemal hat eine brillante Idee gehabt. Es gibt viele Ärzte, Geschäftsleute und Juweliere in unserer Gemeinde, von denen viele eine Steuerberatung auf Türkisch bevorzugen würden. Viele davon kennen uns -- und wir hätten da einen großen und zahlungskräftigen Kundenstamm. Denk' darüber nach, ob es das nicht wert wäre."

Geschäftssinn hatte sie ja, das musste ich ihr lassen. Überrascht war ich auch davon, dass anscheinend Kemal ihr etwas eingeflüstert hatte. Was ich davon halten sollte, wusste ich noch nicht.

Fortsetzung ist möglich

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