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Ins Kreuz

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Eine Liebesnacht in den Tiefen der Katholischen Kirche.
3.7k Wörter
4.24
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Ins Kreuz

Eine Liebesnacht im Schoß der Kirche. Viel Spaß beim Lesen! Kommentare erbeten.

[ © Emanuel Senden 2019 / Weiterverbreitung untersagt / This story makes use of italics]

***

»Nicht hier.« wisperte sie, während meine Finger schon ihre Schultern unter dem dünnen blassrosanen Leibchen freilegen wollten. Weit hallten ihre Worte durch das dunkle Kirchenschiff.

Wir arbeiteten uns durch die langen Bankreihen, eine wie die andere, voller Schatten und ich konnte meine Hände kaum von ihr lassen; sie streichelten ihre runden Gesäßbacken und versanken in den losen Stoffalten ihrer schlanken Taille. Ihr grellblonder Zopf pendelte vor mir und verströmte einen wunderbaren Aprikosenduft.

Passend zu der wunderbar idyllischen Sommernacht, in der wir in die Kirche eingebrochen waren. Es war eine Kathedrale nahe der Innenstadt, gleich in der Nähe des Rheines, gotisch natürlich, mit unerreichbar hohen Spitzbögen und Gewölben. Der Kirchhof war unbeleuchtet gewesen; innen wie außen erzählen die hohen bemalten Figurenfenster nur Geschichten von Schwärze, Prunk und ein wenig Grusel vielleicht.

Wir waren durch einen Anbau hereingekommen, mit Kreuzgang um ein stilles mondbeschienenes Gartenquadrat, in dem selbst jetzt noch, gegen Ein Uhr Nachts einige verspätete Bienen gesummt hatten, unsichtbar in der Krone eines Holunderbaums. Die alten Schlösser hatten schnell nachgegeben, sie konnte sowas, und wir waren beide rattig bis an die Schwanzspitzen. Meine sicherlich.

Aus dem offenen Mittelgang zerrte und lockte sie mich ins Seitenschiff. Heiligenstatuen überragten uns, aus altersgrauem Marmor mit leeren Augen, sie warfen Schatten auf uns trotz der Dunkelheit. Und hinter die sandalierten Füße einer solchen warf sie sich endlich rücklings auf den Boden, spreizte die Beine, sodass sich im Schritt ihrer Hotpants ein lustvoller Hügel aufwölbte. Ihre verwegener Blick bedeutete mir, dass sie mich nun endlich ranlassen würde. Und ihren kleinen beweglichen Fingern die Mühe meiner Jeansknöpfe überlassen könnte.

Ich stürzte mich auf sie wie ein Verdurstender in das Fleisch einer Wassermelone. Unsere Münder, Lippen und Zungen tauschten Feuchte, unsere Bäuche rieben aneinander und ihr Leibchen flog bis auf den Hirtenstab des Heiligen über uns. Wie zwei rosig entflammte Balkone erröteten ihre Busen unter meinen Griffen; blies ein schwangerer Atem in mein Gesicht.

Schon fühlte ich einen zielstrebigen Griff um den Schaft meines Penisses; ich machte mir nicht viele Gedanken, als ich ihn näher an ihr Gesicht führen ließ, wo sie ihn mit großen Augen verschlang. Ihre schmalen Zahnreihen kratzten über die Kimme meiner Eichel und ich brach über sie zusammen; überwältigt quetschte ich ihren so kompakten Frauenkörper unter dem meinen ein, indem mein Penis zwischen ihren schluckenden Lippen herausglitschte; spürte einen Moment lang unter meinen Knien ein kaltes Eisenrelief, auf dem wir lagen und tauchte in die heiße Umarmung ihrer Schenkel.

Ich wollte sie nun ganz, zog mein Gesicht mit ihrem gleich, strich noch einmal mit meiner schwitzigen Hand über einen gewissen warmweichen Knubbel in der Tiefe ihrer geöffneten Hose; ihr Kitzler schmiegte sich eng in die Rille zwischen meinem Ring- und Mittelfinger. Sie war längst feucht genug, sich mir zu öffnen.

Wir blickten uns tief in die Augen. Ihre waren Grün, mit all den feinen irisierenden Pigmentzellen, die ihre Pupillen auseinanderzogen. Dann, mit einem nüchternen Ruck rutschten ihre Hosenbeine ein Stück weit herab und mit einem Vorwärtsstoß, so präzise, wie ihn nur der willigste Instinkt zustandebringt, entzweite mein langer Schaft die Schleimhäute ihrer Vagina.

Dann krachte etwas laut. Holz splitterte und auf einmal brach ihre Hüfte unter mir weg, dass sich mein Penis in Enttäuschung hochbog, bevor auf einmal auch ich selbst in das schwarze Loch fiel, das sich so unverhofft unter uns aufgetan hatte. Ich verstand nicht was los war, bis mich die wunde Spur ihrer Fingernägel an meinem Hals in die Umgebung zurückholte und das mit einem Crash, der meine Eier zurück in den Unterbauch springen ließ.

»Ih, wo sind wir!« keuchte sie, als sie einmal tief wieder eingeatmet hatte.

»Irgendeine Art Kammer.« stammelte ich nur. Ich konzentrierte mich zu sehr auf die Schmerzen in meinen Genitalien, ich weiß. Eigentlich sollte ich wohl eine Art Beschützer sein in diesem der animalischsten Momente.

»Alles ist voller Staub.« Ihr Zeigefinger malte eine Spur von Mondlicht in den eiskalten Steinboden. »Der muss Jahrhunderte alt sein!«

Wir waren beide nackt, Schmerzenstränen mischten sich mit denen, die unsere pulsierenden Schöße uns eben hatten einschießen lassen und Staub begann sich auf unseren Schenkeln festzukleben -- in ihrem Fall wahrscheinlich an ihrem Arsch und Rücken und den so schönen blonden Haaren.

»Das sind mehrere Meter.« sagte ich, nach einem Blick nach oben. »Da schaffen wirs nicht wieder hoch.«

Aber sie schien mich gar nicht zu hören. Ihr Blick huschte misstrauisch umher. Langsam trat die Form eines Gangbogens aus dem düsteren Wust, der Boden mit Holzsplittern bedeckt. In die gefügten Steine waren verschlungene Muster graviert.

»Denkst du, wir sind in irgendeinem Grab? Da war irgendwas auf dieser Platte, die unter uns weggebrochen ist!«

»Wer immer es ist, er hat jetzt dein Top.« kommentierte ich.

»Gott, Joseph, ich will nicht auf Knochen ficken!«

»Steh auf, Johanna. Du frierst.« sagte ich und rappelte mich mühsam von ihr auf. Sie tat es mir nach und schlug die Arme um die Brust. Und weil sie es selbst nicht tat hob ich die Hotpants von ihren Füßen auf und schob sie über ihre Knie bis um ihre Hüfte und knöpfte sie zu, während sie nur wie gebannt in den schwarzen Tunnel vor uns starrte, als könne jederzeit etwas daraus hervorspringen.

Nachdem ich sie solchermaßen angekleidet hatte, untersuchte ich die Kammer, vom wenigen was ich sah. Ich ertastete wohl einige leere eiserne Fackelhalter und auch einen massiven Steinquader mit Meißeleien darin, der mich zu sehr an einen Sarg erinnerte, um Johanna davon mitzuteilen. Aber ich kam auch gar nicht in diese Verlegenheit, denn plötzlich zischte sie:

»Joseph. Da kommt irgendwas.« Ihre Stimme klang panisch. Ich trat zu ihr. Das Ende des Tunnels erhellte sich, zuerst unmerklich, dann wurde das Licht weitreichender, es flackerte unheilvoll. Und schließlich erschien hinter dem Licht, während wir ächzend unsere Augen beschirmten, eine Gestalt in einer dunklen Jutekutte mit Kapuze. Johanna quiekte ganz leise.

Aber die fremde Gestalt streckte nur den Ellenbogen vor, und, einst eine über und über verrunzelte alte gelbe Hand entblößt war, zuckte diese zweimal zu sich hin, wie um uns zum Folgen zu winken und dann drehte sich die Gestalt wieder weg, schweigend wie sie gekommen war.

Ich blieb wie angewurzelt auf der Stelle, aber Johanna, vielleicht verzweifelt dem Grab zu entkommen, in das wir gestürzt waren, oder einfach nur sehr vertrauensselig nahm mich kurzerhand am Arm und tauchte unter dem Rundbogen in den Tunnel aus grob gefügten Backsteinen. Und wir folgten der Fackel.

Ich fand meine Freundin etwas zu vertrauensselig, denn immerhin waren wir in eine Kirche eingebrochen, um dann beim Sex ein wahrscheinlich heiliges Grab zu demolieren, noch dazu ihr rosa Leibchen jetzt wie eine Fahne der Schändung auf dem Hirtenstab von wem auch immer im Kirchenraum hing. Außerdem krabbelte jene Gestalt, die uns jetzt, an einigen Abzweigen vorbei an eine durchgängig von Fackeln beleuchtete Stelle mit einer vergitterten Holztür führte, nachts zwischen den Gräbern einer Krypta herum. Nicht gerade die Jobreferenzen für den Vertrauensminister.

Aber ich sollte keine Zeit haben, an der Integrität dieser Mönchsgestalt mehr zu zweifeln, denn prompt fühlte ich mich in die Gittertür hineingestoßen, die aufschwang, begleitet von einem schrillen Kreischen meiner Freundin: »Joseph!« und hinter mit ins Schloss knallte, mit dem schweren Scharrgeräusch eines umgelegten Bolzens. Noch immer hörte ich Johanna kreischen, doch sie wurde leiser und leiser. Ich trat gegen die Tür und meine Zehen fühlten sich an, als hätte sie zurückgetreten.

Nach einiger Zeit des Bangens und Bangens gegen die Tür und die Steinwände und das leere Holzregal zu meiner Rechten, klopfte es an meiner Tür; drei Mal, schicksalshaft. Und endlich hörte ich eine alte knarzige Stimme, die geradezu weiblich klang:

»Benehmen sie sich.«, wobei sie das erste E in die Länge zog. »Hier ist ihre Frau wieder.«

Die Tür öffnete sich und hereingestoßen wurde Johanna. Nur sah sie jetzt ganz anders aus.

»What with the outfit?« fragte ich platt.

»Ich weiß nicht. Sie haben mir meine Unterwäsche weggenommen.«

Da stand sie, im blütenweißen Kleid, das bis zum Boden reichte und darüber hinaus; die Schleppe aus Spitze hatte sich in der Tür festgeklemmt. Ihre Lippen waren Röter als zuvor und die Schattierung um die Augen dunkler, Ihr Gesicht war von Staub rein und zusätzlich zu ihrem Aprikosenparfüm entströmte den Stoffalten eine überwallender Vanilleduft. Ich hätte sie gleich noch einmal nehmen können -- hätte sie nicht so verängstigt ausgesehen.

»Wer sind sie?« fragte ich.

»Irgendwelche Mönche oder so. Sie tragen Kreuze um den Hals immerhin. Ich weiß, es sieht nicht so aus, aber dieses Kleid ist echt ein Hauch von nichts.« fügte sie hinzu.

Mit diesem Rätsel wurden wir einige Zeit allein gelassen. Johanna wollte sich nun trotz allem nicht mehr hinsetzen -- man bedenke das Kleid. Ich fragte mich, ob sie mir auch einen Anzug überlassen würden.

Irgendwann veränderte sich der Blick durch das kleine Gitterfenster in der Tür. Der Gang flammte auf in Beleuchtung, die tatsächlich stetiger schien als die offenen Feuers. Und dann näherten sich klackende Schritte, geruhsam, nicht so schlurfend wie der Mönch, der sie hergebracht hatte. Und die Tür öffnete sich erneut.

Die Frau, die vor uns stand war alt -- aber nicht zu alt für den Eindruck sprühender Kraft, die von ihr ausging. Sie musterte uns ein wenig belustigt. Um den Hals trug sie ebenso ein Kreuz; gerahmt von langen, gepflegten grau melierten Haaren, in das Perlen eingeflochten waren, als hätte sie dort ihren Rosenkranz demontiert.

»Ich muss die eingebüßte Begrüßung entschuldigen.« begann sie. »Aber wir arbeiten größtenteils im Geheimen und da schleifen sich einige... Unaufrichtigkeiten ein, die Sie nicht persönlich nehmen sollten. Bitte folgen Sie mir, und ich werde alles auf dem Weg erklären.«

Und tatsächlich verdutzte mich diese freundliche Aufmachung so sehr, dass ich ohne Widerrede folgte. Na gut, vielleicht war ich auch eingeschüchtert von meiner Position als Einbrecher und das alles, weil sie ja offensichtlich »zum Haus« gehörte.

Uns empfing warmes Lampenlicht. Unser Gefängnis schien die Grenze zu sein zwischen dem ungeputzten Teil der Katakomben mit Fackelbeleuchtung und dem bewohnbaren mit dezenten Milchglasleuchten in regelmäßigen Abständen und gelbverputztem Gewölbe. Trotzdem war der Weg, durch den sie uns lotste, labyrinthartig durch die hunderte von Kreuzungen, und nicht wenige Wände waren tatsächlich mit Grabnischen ausgekleidet; viele Särge figurativ ausgearbeitet. So viele leere Gesichter. Auch sie hatten alle mal ein Weib geliebt, wie das, was gerade, ja angeblich nackt, ihr süßes Ärschchen vor mir in der weißen Spitzenflimse pendeln ließ.

Alldieweil erklärte die Ordensschwester:

»Wir haben als Frauenorden einen schlechten Stand in der Katholischen Kirche. Deswegen bleiben wir auch lieber geheim, operieren aber in den meisten größeren Krypten städtischer Kirchen; manche lediglich mit einigen Wolldecken in Abstellkammern, andere, wie wir, haben vollausgestattete Installationen mit breiten Betten und den nötigen Sanitäreinrichtungen, die Sie, also Ihre Frau,« fügte sie an mich gerichtet hinzu, »schon kennenlernen durften. -- Ach hier drüben ist übrigens unser Duftstofflager, gefällt es Ihnen?« Ich konnte nicht umhin den ungenierten Blick zu bemerken, den sie dabei auf meinen Schritt warf, als könne der bloße Duft, den sie Johanna aufgesprüht hatten... Naja, sie roch schon ziemlich geil.

»Entschuldigen Sie, wozu habe ich -- also ihre Sanitäreinrichtungen kennengelernt?« Diese Frage stellte Johanna so zaghaft, dass ich mich fragte, was wohl wirklich in diesen »Sanitäreinrichtungen« zugegangen war. Ich stellte mir eine Reihe stahlgesichtiger Altnonnen vor, die mit Nudelhölzern auf meiner nackten Freundin rumkloppten.

»Na zum frisch machen natürlich.« entgegnete die Alte, etwas harsch. »Jedenfalls -- Unser schlechter Stand. Die meisten Tätigkeitsfelder, die sich, mit den entsprechenden Heiligen, immerhin auf alle Lebensbereiche erstrecken, haben die Männer an sich gerafft; Sie wissen schon, die da oben stehen und Vorpredigen und bischofieren und das alles -- und nun einmal das Sagen haben. Nicht einmal den Haushalt haben sie uns übrig gelassen, den haben die Eunuchen bekommen.«

»Es gibt Eunuchen in der Katholischen Kirche?« unterbrach ich, mit plötzlichem Interesse.

»Natürlich!« Sie klang fast entrüstet über mein Unwissen. »Nichts hat Männer mit Schwanz jemals so interessiert wie Männer ohne Schwanz.«

›Außer Frauen mit Schwanz‹, dachte ich, aber sprach es nicht aus. Ich wollte mich vor der gestrengen Ordensmutter nicht blamieren.

»Wir sind ein Fruchtbarkeitsorden.« nahm sie ihren Faden wieder auf. »Rein weiblich. Rein stark. Rein kontrolliert. Wie Ihnen beiden ja hinlänglich bekannt sein sollte,« sie gab uns beiden einen abschätzigen Blick, »fehlt uns jedoch ab und an die eindringende Komponente. Ständige Erneuerung des Personals ist der Schlüssel. Dafür benützen wir dann eben -- EntschuldigenS' den Affront -- Frischfleisch.« Wir waren an einer Doppeltür angelangt, die den Gang ganz absperrte. »Bitte, Einzutreten.« schloss sie, mit einer künstlichen Verbeugung und stieß das Portal vor uns auf.

Die Grelle des Raums blendete uns. So geriet unser Auftritt wohl etwas tölpelhaft. Und ein Auftritt war es -- denn wir sahen uns umring von Menschen; Frauen, um es genauer zu sagen, allesamt so gekleidet wie die Mönchin, die uns begrüßt hatte und nun hinter uns hereinschlüpfte. Sie standen die mit blumigen Fresken bemalte Wand bekleidend, die sich kreisrund mit der Tür hinter uns abschloss. Die Decke war nur unmerklich höher als der Gang, wölbte sich ein wenig zum goldstrahlenden Kronleuchter hin, der in der Mitte hing genau über einer Art Altar, mit goldenen Barockschnörkeln und einem prangenden Lapislazulikreuz verziert, dessen Platte jedoch dick gepolstert war, wie ein edles Samtsofa mit Knöpfen tief im Stoff versenkt.

Viele lächelten, einige blieben ernst. Auf ein Zeichen, das von hinter unseren Rücken zu kommen schien, erhoben sie einen dunklen melodischen Singsang, der ein wenig klang wie aus dem Lion King-Musical, wenn die Tiere im Hintergrund singen. Gegenüber Johanna fühlte ich mich ganz schön lumpig in meiner verschwitzen und verstaubten Sommerklamotte; sie glühte in diesem Goldlicht wie ein beraureifter Engel.

Und die Ordensmutter fasste in unsere Armbeugen und führte uns Seite and Seite mit zeremoniell langsamen Schritten auf den Altar zu.

Johanna war seit ihrem letzten Einwand sehr schweigsam geworden und ließ sich lammfromm zum Altar führen; sie blickte nach vorn wie auf ihren eigenen Galgen. Aber auf einmal flüsterte sie, mehr zu sich selbst: »Und wenn es ein Junge wird?«

Ich verstand diese Bemerkung nicht und die Ordensmutter schien sie nicht gehört zu haben. Ich allerdings hatte auch für meinen Teil genug und wand meinen Arm aus ihrem Griff los und drehte mich zu der Alten.

»Sagen Sie mal und was wird das jetzt?«

Die Alte blickte mich verständnislos an. »Wir sind ein Fruchtbarkeitsorden.«

»Und?«

»Ich werde es alles erklären im Segen und der Verkündigung, nun gehen Sie, ich bitte Sie, die Zeit drängt.«

Tatsächlich tat Johanna noch ein paar Schritte, bis sie fast beim Altar stand, der auf einem runden Teppichpodest fußte, bevor sie bemerkte, dass ich starr stehen geblieben war.

»Ich möchte jetzt wissen, was hier gespielt wird.« forderte ich.

Die Alte gab nach. »Also gut, Ich vergesse doch immer wieder was Sie für ein Eselsgeschlecht vertreten, mein Guter. Ihre Frau hat es schon längst verstanden, sehen Sie sich sie an.« raunte sie mir ins Ohr und stubste mich zur weißgewandeten Gestalt, die nun wie ein unschlüssiges weil unbewachtes Opferlamm am Altar stand. »Wir sind kein gemeiner Verein. Wir lassen nicht jeden rein. Unsere Mitglieder müssen gezeugt werden, Sie verstehen?«

»Nein.« (Ich bin nicht dumm, ich wollte nur nicht.)

»Diese Zeremonie wird uns ein neues Mitglied, eine neuer Schwester gebären; beziehungsweise: Ihre Frau wird. Und es wird ein gesegnetes Kind sein, das verspreche ich Ihnen.«

»Hast Du das gehört?!« rief ich zu Johanna rüber. »Die wollen, das wir...« Aber der Gesang schwoll just als ich aufbrauste so laut an, dass meine Worte selbst diese paar Meter weit nicht trugen. Außerdem schien Johanna in Gedanken. »Sie können uns nicht --«

»Sie werden diesen Raum nicht verlassen, bevor sie nicht...!« knurrte die Ordensmutter und ließ die Züge gleich wieder weich werden. »Es tut doch nicht weh. Sie hätten es eh getan.«

»Aber nicht vor so vielen Leuten!« widersprach ich, aber schon fühlte ich eine knochige Hand in meinem Schritt. Leise knetend, ein wenig wühlend, und mein Penis stellte sich auf.

»Schauen Sie sie an. Ist sie nicht geil? Sie lieben sie. So etwas sehe ich sofort. Und es dürstet Sie nach ihr. Nach ihrem Duft. Nach ihrem Schweiß. Nach dem Saft ihrer...«

»Schon gut schon gut!« ächzte ich und musste gar ein wenig nach oben hüpfen um dem Klammergriff der Nonne um meine Eier zu entkommen. Ich rettete mich zu Johanna hinüber und fasste sie an der Schulter.

»Alles gut?« fragte ich.

Sie antwortete mir mit einem dankbaren Lächeln. Wir lehnten nun beide gegen das Altarpolster. Sie wandte sich noch einmal an die Alte, ihre klare Stimme über den Gesang, mit der Frage, die sie die ganze Zeit schon zu beschäftigen schien: »Was, wenn es ein Junge wird?«

In den Gesang der Ordensfrauen mischte sich ein leises Gelächter und auch die Ordensmutter verzog nur den Mund zu einer gehässigen Schnute, als hätte Johanna nichts dümmeres fragen können.

»Was meinen Sie eigentlich was wir hier machen, hm?« blaffte sie. Und auf einmal drehte sie sich mit weit ausgeschwungenen Armen zu dem Kreis Ihrer Schwestern und rief euphorisch: »Was meinen Sie, wie lange wir auf diese Nacht gewartet haben!«

Als sie noch einmal den Kopf zu uns drehte trug ihr beschattetes Gesicht die Züge roher Giftigkeit. »Rauf da jetzt und rein da!« spie sie.

Der Gesang war bedrohlicher geworden, dunkler, treibender. Ein Zittern lief durch den schlanken weißen Körper zu meiner Seite.

»Sieht so aus, als hätten wir keine Wahl, oder?« Johanna blickte flehend zu mir auf, als hätte ich die Lösung im Ärmel, dreißig Nonnen zu überwältigen und durch all die Grabkammern wieder hinauszufinden, mitten in der Nacht.

»Wir wollten doch was verbotenes tun.« sagte ich lakonisch.

Dann stemmte sie sich mit beiden Armen selbst auf den Altar und nickte mir zu. Als ich ihrer gleitenden Schleppe hinterherkletterte sah ich bereits wieder ein feines Zupfen ihrer Mundwinkel. Ihr Duft schlug mir noch einmal stärker entgegen, als sie sich vor mich niederlegte. Sie hatten ihr die Scham parfümiert. Kurz überlegte ich, unter ihren Rockschoß einfach unterzutauchen und sie ordentlich bereitzulecken, doch dann rutschte ihr der Spitzensaum bereits über die Knie -- die durchscheinenden Stoffblüten mengten sich glitzernd mit dem Saft ihrer Scheide, von der lediglich der Klitoris jetzt bedeckt war und ansonsten mir offen entgegenklaffte. Erneut nickte sie. Sie war so mutig. Immer gewesen. Es war ihre Idee gewesen heute Nacht. Und irgendwo in den Tiefen ihrer grünen Augen fand ich kein einziges Tröpfchen Reue.

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