Swipe, um zu sehen, wer jetzt online ist!

Katrin,ein Mädchen setzt sich durch Teil 02

ÖFFENTLICHE BETA

Hinweis: Sie können die Schriftgröße und das Schriftbild ändern und den Dunkelmodus aktivieren, indem Sie im Story-Infofeld auf die Registerkarte "A" klicken.

Sie können während unseres laufenden öffentlichen Betatests vorübergehend zu einem Classic Literotica® Erlebnis zurückkehren. Bitte erwägen Sie, Feedback zu Problemen zu hinterlassen oder Verbesserungsvorschläge zu machen.

Klicke hier

Katrin und Peter werden vom Wirt in sein Büro neben den Ausgang gezogen. Er verschließt die Tür und telefoniert mit der Polizei. Danach sagt er zu Peter:

"Ich habe es geahnt. Du hältst dich da raus und beschützt deine Freundin!"

"Aber Onkel ich muß doch dir......"

"Tue, was ich dir sage!" sagte der Wirt, verläßt das Büro und schließt von draußen ab. Die Geräusch aus dem Gastraum hören sich gar nicht gut an, Glas splittert, Holz bricht und lautes Geschrei und Gestöhne.

Katrin ist entsetzt!

Sie fühlt sich Schuldig!

Sie bricht in Tränen aus und wird von Peter in die Arme genommen. Er versucht sie zu beruhigen und zu überzeugen, daß sie keine Schuld hat. Von Draußen ist ein Tatü tata zu hören. Der Lärm nimmt an Intensität zu, die Polizei ist gekommen und räumt auf. Aus dem Bürofenster ist zu sehen, daß alle mit Handschellen abgeführt und in Fahrzeuge verladen werden. Auch Herr Petersen wird laut krakeelend gewaltsam verfrachtet Da geht die Bürotür auf und der Wirt winkt die beiden raus. Es sind nur noch zwei Beamte anwesend um unter anderem den Schaden festzustellen. Der Gastraum sieht wie nach einer Schlacht aus, zerstörtes Mobiliar, kaputte Fenster, selbst der stabil wirkende Tresen ist in Mitleidenschaft gezogen.

Ein Beamter befragt Katrin

"Stimmt es, das ihr Klassenlehrer sie zwingen wollte, fünf Gläser Schnaps auf Ex zu trinken?"

"Ja aber er war doch betrunken.....!" versucht sie ihn zu verteidigen.

"Das ist unwesentlich, wie hat das Ganze den angefangen?" Katrin zögert mit ihrer Antwort und Peter erzählt an ihrer Stelle, wie alles begann. Von dem arroganten Auftreten von Katrins Mitschüler bis zur Ohrfeige, die den Faustschlag auslöste. Weiter konnte er nichts sagen, weil sein Onkel sie beide ins Büro eingesperrt hat. Der Wirt wird nach dem Grund gefragt:

"Na die Bande hat doch den ganzen Abend auf der Kleinen herum gehakt, da habe ich sie aus den Gefahrenbereich raus geholt"

Katrin wird gefragt, ob sie gegen ihren Lehrer anzeige erstatten will, sie verneint und schüttelt den Kopf.

Sie möchte nur noch zur Unterkunft, nichts sehen, nichts hören .....

Peter bringt sie zur Jugendherberge, nimmt sie einmal kurz in die Arme und verabschiedet sich von ihr. Katrin wird von Frau Schmidt, die nicht bei der Feier war, aufgehalten und in den Aufenthaltsraum beordert. Sie will wissen, warum sie alleine kommt. Mit einem Seufzen erzählt sie von dem Abend in der Gaststätte. Sie läßt nichts aus!

"Verstehe ich dich richtig, Herr Petersen wollte dich mit Gewalt betrunken machen und provoziert dabei auch noch eine Schlägerei?" Fast sie Katrins Bericht zusammen.

"Ja, währe ich nicht dabei gewesen säßen sie jetzt alle nicht in der Ausnüchterungszelle!"

"Katrin, du hast keine Schuld, du....!" Frau Schmidt wird durch das Öffnen der Tür des Aufenthaltsraumes unterbrochen. Frau Bruchmüller kommt mit einem Tablett in den Raum, sie hat Tee gekocht. Ihr entgeht nichts, was in der Herberge passiert.

"Soooo, Kleene, trink ma zur Beruhijung een Täschen Pfefferminztee und sie och Frau Schmidt!"

Gesagt, getan und schon standen zwei Pötte mit Pfefferminztee vor den beiden:

"Ick hab jrade mit meen Jüngsten jequatscht, der hat heute Dienst uffen Revier, der hat ma jesacht, das se fünf Mädels nach Hause jeschickt haben un nur die blonde Zicke da behalten. De Kerle un de Abklatsch von Lehrer bleiben erscht ma bis morjen drin.! Er hat mir och vertickert dat alle Jüngelchen nach Papa rufen aba die müssen erscht mal nüchtern werden. Meene Tochter Ruth ischt Ärztin un soll Denen Blut abzapfen"

Sie unterhalten sich noch eine Weile bis Katrin sich verabschiedet und schlafen geht.

13. Der nächste Morgen

Seufzend zieht sie sich das Nachthemd und den Slip an und legte sich schlafen. Sie hört nach einiger Zeit draußen ihre Mitschülerinnen herum rumoren und fluchen, den Grund erfährt sie nicht. Als ihr allmählich die zarte Weichheit des Materials der Nachtwäsche bewußt wird, läuft ihr wieder ein wohliges Kribbeln ihren Rücken rauf und runter. Vielleicht bin ich doch auf dem richtigen Weg, denkt sie sich, um mich selber ernsthaft zu prüfen wie es ist, eine junge Frau zu sein. Katrin, beziehungsweise Klaus hat ein merkwürdiges wohliges Gefühl bei dem Gedanken, mit den er/sie einschläft.

Am nächsten Morgen erwacht Katrin ausgeruht. Ein Blick aus dem Fenster zeigt ihr einen sonnigen Herbstmorgen. Der Hofhahn ist noch immer bei seinem morgendlichen Krähen. Eigentlich verspricht der Morgen einen ruhigen, angenehmen und sonnigen Tag, wenn nicht Gestern diese Klassenfeier gewesen wäre. Katrin räkelt sich und spürt wieder das feine Gewebe des Nachthemdes auf ihre Haut. Schlagartig wird ihr wieder bewußt, was ihr heute nicht nur kleidungsmäßig bevorsteht. Klaus in ihr hätte sich am liebsten jetzt in die hinterste Ecke seines Bettes verkrochen, mit der Hoffnung, daß das ganze nur ein Traum ist. Seine volle Blase zeigt ihr aber das Gegenteil an.

Sie muß sich dem Ganzen stellen sagt sie sich erneut! Grübelnd und seufzend steht sie kurz darauf auf, steigt ohne zu überlegen in die bereitstehenden Slippers und stöckelt noch halb schlafend zur Toilette. Das Gehen mit den hohen Absätzen ist zwar ungewohnt aber bereiten Katrin merkwürdiger Weise kaum Probleme Als sie sich bereits auf dem Rückweg befindet, wird ihr auf einmal sieden heiß, sie trägt ja noch wie selbstverständlich das kurze, durchsichtige Nachthemdchen. Wenn sie da drinnen einer sieht......... So schnell es die ungewohnten Slippers es erlauben, stöckelt sie panikartig ins Zimmer zurück. Zitternd lehnt sie sich an die geschlossene Tür und versucht sich zu beruhigen.

Nach dem es ihr gelungen ist, fällt ihr ein, daß es doch als Mädchen normal ist, ein Nachthemd zu tragen und sie ja auch noch zum Waschraum gehen und sich waschen muß. Sie denkt kurz nach, gibt sich einen Ruck und geht selbstbewußt wieder stöckelnd zum Waschraum. Noch hat sie Glück, es ist ruhig im ganzen Haus, die Anderen liegen noch in den Betten und schlafen bestimmt ihren Rausch aus. Sie erledigt ihr morgendliches Reinigungsritual und geht im Nachthemdchen wieder in ihr Zimmer zurück. Viel Auswahl an Kleidung hat sie nicht und so entschließt sie sich heute noch mal ganz in Rosa zu gehen und zieht sich neben der weißen Bluse die rosafarbene Jeans, die dazu passenden Pumps und die Jacke erneut an. Der herbstliche Morgen ist noch kühl. Sie hat Hunger, bürstet sich ihre Haare und geht zum Gutshaus.

Als Katrin als erste im Speisesaal ankommt, geht die Küchentür auf, Frau Bruchmüller kommt heraus, klatscht in die Hände, drückt sie kurz an ihr Herz und sieht Katrin strahlend an.

"Ick habs doch jewust, du siehst wieda aus, wie en Engelchen. Die Plünnen stehen dir wiklisch imma bessa Kleene. Haste Hunga? Na denn komm, ick jeb dir ne Klenichkeit wat zum hinter de Kiemen schmeißen. Hier haschte ne kleene Portion Manscheier und een paar belechte Brötchen"

Als Katrin die Menge wieder sieht, muß sie schlucken.

"Ähmm .... wie viele sollen den davon satt werden" fragt sie schüchtern. Frau Bruchmüller bricht in schallendes Gelächter aus, gibt ihr noch eine Kanne Kaffee und meint:

"Na du Kleene, hast ja nix uff de Rippen. Appropro Rippchen, Katrin der Name paßt ritisch zu dir!" sagt sie, gab Katrin noch einen Schmatzer auf die Wange und ging in die Küche zurück.

Katrin wird rot, man könnte fast sagen, ihre Gesichtsfarbe läßt jede anwesende Tomate vor Neid erblassen, wenn sie es könnten. Klaus ist völlig durcheinander. Alle Zweifel kommen wieder hoch, aber Katrin will leben und bekämpft die aufkommende Hilflosigkeit von Klaus. Sie gewinnt allmählich wieder die Oberhand. Ihre Selbstsicherheit kehrt zurück. Um die Situation zu überspielen, macht sie sich über die Riesenportion Rühreier her und vertilgt auch einige Brötchen dazu. Abgelenkt durch das Essen wächst Katrins Selbstsicherheit indes wieder. Als allmählich ihre Mitschülerinnen kommen, hat sich Katrins neue Persönlichkeit wieder soweit in den Vordergrund geschoben, daß sie seelenruhig weiter frühstückt. Hin und wieder wünscht sie den Ankommenden lächelnd einen guten Morgen und läßt sich sonst weiter nicht stören

"Alles mal herhören. In Anbetracht eure gestrigen Leistung gibt es heute eine geregelte Freizeitgestaltung, ihr Mädchen werdet euch heute Vormittag freiwillig zum Küchendienst melden. Die Arbeiten werden von mir betreut." sagt Frau Schmidt

"Aber ich denke, wir haben Ferien" motzt Babette und drückt damit ihren allgemeinen Unmut aus. Frau Bruchmüller kommt indes aus der Küche und sagt zu Katrin:

"Katrin, du wirst mir helfen un uffem Wochenmarcht bejleiten, sei in 10 Minuten bitte uffen Hof, dann fahrn ma mit de Pritsche zum Marcht"

14. Der Markt

Bevor die Köchin zum Markt fährt, verteilt sie erst mal weiße Schürzen an die fünf freiwilligen Küchenhilfen, stemmt ihre Arme in die Hüften und zählt die Arbeiten auf:

"So Mädels, als erschtes räumt ihr ma den Speisesaal uf, macht sauba und wascht det Jeschir ab, merkt euch eens, für jededt kaputte Teil jibst ne Backpfeife, also pascht uf, det Jeschir wird wieda jebraucht.

Falls de Rescht de versoffene Band usem Knast jelatscht kommt un wat spachteln will, bedient ihr se. Der Kram steht da inde Ecke.

Da es mojen Julasch jibt, müscht ihr de beeden Säcke Zwiebeln pellen un kleen schnipseln, sind nur insjesamt so viezich Kilo. De jroße Topp da ischt och noch mit jeschälte Katoffeln uff zu füllen, verjest net, Wasser uff zu füllen. Dad ihr ma de Knollen schön sauber pellt, ick will keene Ojen oder andere Reste sehen, wenn nich, müscht ihr fünwe morjen den Ramsch allene ufspachteln, also jibt euch Mühe" sagt sie und stiefelt davon.

Den Mädels bleibt im ersten Moment die Spucke weg, dann erholen sie sich vom Schreck und maulen los. Frau Schmidt hält sofort dagegen und scheucht alle an die Arbeit. Kurze Zeit später knattert ein alter Lieferwagen vom Hof in Richtung Markt von Adenstädt.

"Na Kleene, nu machen wa uns en jemitlichen Vormittach." sagt Frau Bruchmüller "aba haste de langen Jesichta jesehen, jenau wie ick dir det jesacht hab. Wie fühlste dir denn eijentlich" fragt sie und fährt zum Markt, der im Zentrum der Kleinstadt immer Dienstags und Donnerstags abgehalten wird.

"Ich weiß nicht genau, irgend wie eigenartig.... befreit..... aber eigentlich ganz gut. Beinahe so wie neu geboren! Es hat mir mächtig Spaß gemacht, denen gestern als Katrin den Spaß zu verderben, besonders Dean. Nur die Ohrfeige hätte ich mir verkneifen sollen."

"Ach wat, det hat der Pinsel verdient! Einfach Klasse, hat richtich jeklatscht und eens lass da jesacht sein, als Dame läscht man sich nich von jedem Gimpel zwischen de Beene jrabschen. Du hascht richtisch jehandelt!"

"In mir ist immer noch dieser Zwiespalt. Klaus und Katrin haben auch miteinander gekämpft. Klaus wollte, wie immer, ängstlich aufgeben und sich verkriechen, Katrin setzt sich Selbstbewußt am Ende durch. Wo her kommt auf einmal diese ...Stärke, vor allem bei Katrin? Bin ich verrückt oder schizophren?"

"Nee, bischte nich, ick hab dir doch verklickert, nur so, mit Selbstbewuschtsein kannste denen Paroli bieten. Mir hat besondas jefallen, wie de den Quadratlatsch abjeferticht hast, aba paß uff, Kleene, de Ausdruck seener Ojen hat ma nich jefallen, der heckt noch wat aus! Aba de Tüpen müschen erscht mal außem Knast rauskommen un denn kicken wa weiter Woher de neue Stäke in dir kommt, weeß ick och nich. Vielleicht isch wat bei dir uffjewacht, wat schon lange in dir schlummat"

Sie erreichen den Markt und parken den Wagen am Rande des Marktes im abgesperrten Bereich. Ein grüner Uniformträger nähert sich den Wagen, stutzt kurz, dreht sich um und will sich wegschleichen, als Frau Bruchmüller loß ruft:

"He Wölfchen, willste deena Mam keen Knutschi zur Bejrüßung jeben?". Mit einem rötlich angehauchten Gesicht wendet er sich seine Mutter zu "Nicht Mama, ich bin im Dienst!.... sagt der Polizist äußerst verlegen und begrüßt seine Mutter, damit sie Ruhe gibt. Auch Katrin wird von ihm gegrüßt, beide habe Gestern Abend Bekanntschaft in der Gaststätte schließen müssen und Wölfchen sagt zu seiner Mutter:

"Außerdem Mama steht dein Wagen schon wieder im Halteverbot, bitte fahr ihn weg"

"Mach ick, mach ick Kleena, sobald de janze jekofte Ramsch verladen ischt", "Mutter, du kannst doch nicht schon wieder......."

"Schon jut men Kleena, du paßt ja schön uff meene Kutsche uff, da kann ja nix passieren! Eens sach ick dir, lasch de Tüpen von jestern Abend noch ne weile schmoren, die brauchen dat! Komm Katrin" sagt sie und geht zum Markt.

Über die sichtbare Verlegenheit des Polizisten muß Katrin grinsen und folgt der Köchin, die als erstes frisches Gemüse bei einem Händler kaufen will, den sie anscheinend auch gut kennt. Als sie sich wie alte Freunde begrüßt haben, gibt Frau Bruchmüller ihre Wünsche bekannt, der Händler berechnet den Gesamtpreis der Ware und sagt dann:

"Macht summa summarum 120 Euro, es ist mir immer ein Vergnügen mit ihnen Geschäfte zu machen". Rings herum wird es still, alle schauen mit einer sichtlichen Vorfreude zum Gemüsestand, denn sie wissen was folgt. Frau Bruchmüller erfüllt voll und ganz die Erwartungen und legt zum Vergnügen von Katrin und den Umstehenden los:

" Watt denn du Halsabschneider, willste mir ausplündern. Für det bischen jetrocknete Jemüse willste 120 Euro habn, du loofst doch nich jahns rund ", wild fuchtelt sie mit den Armen rum und der Händler sucht nach einem sicheren Plätzchen:

"Na ich habe doch auch so meine Einkaufskosten...." will der Händler gerade gegenhalten, aber Frau Bruchmüller ist in Fahrt:

"Pappalapap, du kofst den Ramsch fürn Appel und een Ei und bereicherst dir dann an den ahnungslosen Kunden, nich mit mir!"

"IIICH???..... Ich mich bereichern? Wie stellen sie sich das vor, ich muß Morgens ganz früh zum Großmarkt und die Ware...."

"Männekin ick will doch bloß nen bischen Jemüse für mene Kinderlein in de Peension und nich jleich dene jazze Bruchbude kofen"

"Waaas???...... Bruchbude......., das... das... das ist ein nagelneuer Verkaufsstand...."

"Glob ick dir jerne, aba bestimmt zur Zeit de ollen Römas..... oda warns de Kreuzzüche?" entgegnete sie locker.

Katrin kringelt sich vor lachen, sie kann nicht mehr und geht etwas bei Seite, um sich zu beruhigen. Dabei merkt sie, daß dieser bühnenreife Einkauf von Frau Bruchmüller auf diesem Markt schon Tradition hat und so eine eigene Instanz ist. Plötzlich wird sie von Hinten leicht angerempelt. Als sie sich umdreht, sieht sie in die blauen Augen von Peter, der sich entschuldigt:

"Entschuldige, ich habe nicht aufgepaßt. Ich hab dich nicht gesehen..... "

"Kannste auch nicht, wenn du wie ein Schlafwandler durch die Gegend läufst" sagt Katrin fröhlich.

"Ach du bist es Katrin! Treffen wir uns heute Nachmittag noch, dann können wir uns in Ruhe weiter näher kennen lernen"

"Ich glaube.. nicht, ich, ich weiß nicht........" stammelt Katrin und merkt, wie das Blut in ihren Ohren schießt, die mit einer leiten Rötung antworten.

"Ach komm schon, was ist den dabei, Katrin?"

Das restliche, übrig gebliebene Teil Klaus in Katrin würde am liebsten in den Boden versinken aber es war ja kein Loch da, so muß Katrin die Initiative ergreifen. Sie verdrängt Klaus und antwortet zögernd

"Vielleicht doch heute Nachmittag...".

"Schöne, komme aber auch, ich möchte dich wieder sehen und kann dir dann auch unsere Stadt zeigen....."

"Kaaaatrin..." tönt es vom Gemüsestand "komm Kleene, wir müssen weita", anscheinend hat man sich über den Preis geeinigt. Erleichtert, aus dieser Situation heraus zu kommen sagt Katrin zu Peter:

"Ich muß gehen...." und läuft eilig los.

"Katrin, wir treffen uns am Eiscafe am Markt.....!" rief ihr Peter hinterher.

"Na du bischt ja jut, kaum dreht man sich um, haste schon een Verehra. Man muß ja janz schön uff dir uffpassen" sagte Frau Bruchmüller grinsend. "Siehste, der Halsabschneeder is 20 Euro runter jejangen un verladen tut er den Ramsch och noch selba. Man muß de Leute nur imma offen jejenüba treten. Nu brauch ick noch Eier..."

Wie ein Raubtier auf der Jagd peilt sie ihr nächstes Opfer an. Auf dem Weg zum nächsten Stand bleibt Katrin an einem Kleiderstand mit Damenbekleidung stehen, sieht sich die ausgestellte Ware an und gerät ins Träumen. Als sie ein schönes, seidiges Kleid sieht, fragt sie sich, wie würde sie in diesem Kleid aussehen. Sie verpaßt durch ihre Träumereien den nächsten Auftritt von Frau Bruchmüller, die sie nach einer Weile aus ihren Träumereien reißt, als sie den nächsten Händler abgefertigt hat,.

"Schick, wa Kleene?" fragt sie. "Mmmm ... ja" murmelt Katrin.

An einem andern Stand mit viel einzelnem Kram entdeckt Frau Bruchmüller eine glitzernde Haarschleife, die zu Katrins Outfit paßt. Kurz entschlossen kauft sie diese und befestigt sie ohne viel Federlesen in Katrins Haare, die völlig überrascht ist. Doch bevor sie irgend etwas dazu sagen kann, raunt Frau Bruchmüller ihr zu:

"Die steht dir, richtich süß, siehst jleich noch weiblicher aus, da wird de Meute heute Mittach wieda Bauklötzer staunen, meinste nich?" und stieß grinsend Katrin leicht in die Seite.

"So, de Arbet haben wa erledicht, jetzt kommt det Verjnüjen!" sagt sie und dirigiert Katrin zu dem Café am Rande des Marktes.

"Willst en Eis oda nen Stüch Torte mit Sahne?" fragt sie, Katrin antwortet:

"Nur ein Eis mit Früchten bitte!" und mit ein Grinsen hinterher "Als Mädchen muß man ja auf die schlanke Linie achten....."

Frau Bruchmüller lacht herzhaft los und ißt ihre doppelte Portion Schwarzwälder Kirschtorte auf. In aller Gemütsruhe trinken beide noch ihren Kaffe aus, als Frau Bruchmüller mit ihren Argusaugen ihren Sohn erspäht:

"Huuu Hu.... Wölfchen hier bin ick.... willste och nen Kaffee" ruft sie winkend. Der Polizist kommt auf seine Mutter zu und versucht mal wieder vergeblich dienstlich zu werden:

"Frau Bruchmüller, sie.....", "Watt heßt hier Frau und sie, ick bin dene Mutta, laß bloß mir jejenüber dein Beamtenkauderwelsch" Wölfchen schluckt, errötete leicht und versucht es noch einmal:

"Mam.... Äh Frau Bruchmüller du.... Ähhh sie stehen noch immer im Halteverbot, Wenn sie nicht augenblicklich das Fahrzeug entfernen, muß ich eine Ordnungsstrafe verhäng.......!",

"Waaat? Ick jlob meen Hamsta bohnat! Du willst deina eijenen Mutter ne Strafe uff brummen? Komm du mir mal nach Hause"

"Ohhh man ....... Mama ich bin im Dienst, ich......."

"Ach halt den Schnabel" fällt sie ihn grinsend ins Wort, bezahlt die Rechnung und geht, gefolgt von einer lächelnden Katrin, zum Lieferwagen. Unterwegs kommen sie an der Stadtbibliothek vorbei.

"Können wir noch kurz einen Abstecher in die Bücherei machen? Ich möchte mir ein Buch ausleihen".

"Na jut, ick komm mit rinn"

Bevor Katrin in den Regalen herum stöbert, erkundigt sie sich erst, ob sie sich als Gast ein Buch ausleihen kann. Erst als Frau Bruchmüller so zu sagen die Bürgschaft übernimmt, ist die Bibliothekarin einverstanden. Im Lesesaal stehen einige Computer mit Internetanschluß. Nach kurzem Googeln, weiß sie, wonach sie suchen muß. Eine viertel Stunde später hat sie einige Bücher gefunden und geht zur Ausleihe, der Rest ist Dank Frau Bruchmüller nur Formsache. Sie gehen weiter zum Lieferwagen, in dessen Nähe "Wölfie" in seiner grünen Uniform nervös von einem Bein auf das Andere tritt:

"Wo warst du denn. Du mußt mit deinem Wagen hier endlich verschwinden, sonst...."

"Schon jut Kleena, ick fahr ja schon! Bis späta!" gibt ihrem Sohn noch einen Knutscher auf die Wange, steigt mit Katrin ein und fährt zur Jugendherberge, ganz vorsichtig damit es auf der Ladefläche kein Rührei gibt. Beide sind zufrieden, sie haben einen schönen Vormittag verbracht. In der Jugendherberge angekommen hilft Katrin noch die Einkäufe abzuladen. Im Speisesaal sitzen alle Mädels mit verheulten Augen und pellen Kartoffeln. Die beiden Papierkörbe im Raum sind randvoll mit gebrauchten Kleenex gefüllt und die Stimmung auf dem Nullpunkt.