Swipe, um zu sehen, wer jetzt online ist!

Kirscheklauen und Badespaß

ÖFFENTLICHE BETA

Hinweis: Sie können die Schriftgröße und das Schriftbild ändern und den Dunkelmodus aktivieren, indem Sie im Story-Infofeld auf die Registerkarte "A" klicken.

Sie können während unseres laufenden öffentlichen Betatests vorübergehend zu einem Classic Literotica® Erlebnis zurückkehren. Bitte erwägen Sie, Feedback zu Problemen zu hinterlassen oder Verbesserungsvorschläge zu machen.

Klicke hier

Richtig still war es trotz der fortgeschrittenen Stunde noch nicht, das Leben verlängerte sich an diesen Juliabenden bis in die Nacht hinein.

Die letzten Motorradtourenfahrer kamen aus den dunklen Wäldern gefahren, in denen sie nach etwas Abkühlung suchten. Die Dämmerung setzte sich nur langsam durch.

Andere junge Leute und Pärchen flanierten, so wie sie selbst, noch in der Gegend. Und wieder war sie es, die sich regte und schließlich sagte: „Ich wollte ja noch die Karte vom Löwen anschauen." Sie zog ihre Flip-Flops an und Jannik schaute auf die alte, gußeiserne Standuhr, die fünf Minuten nach 22 Uhr anzeigte. In zehn Minuten fuhr der nächste Bus von hier aus in die Innenstadt. „Kommst du noch mit zu mir, da können wir den Abend gemütlich ausklingen lassen."

Seine Stimme klang so selbstverständlich, wie gespielt harmlos.

Ihr Kopf drehte sich um und sie sagte: „Oh tut mir leid! Ich habe mich überreden lassen, morgen nochmal zu arbeiten."

Ein paar Minuten später standen sie auf der Terrasse vor dem Löwen und lasen die Speisekarte. „Rückensteak vom Weiderind mit Kräuterbutter und Zwiebeln, nicht schlecht." „Ja und dazu Pommes frites oder Bratkartoffeln, Salatteller; als Beilagen. Und die Preise sind ganz in Ordnung für so ein Lokal." „Und soviel Maultaschenvarianten haben die. Aber jetzt lass uns an die Haltestelle, sonst fährt uns der Bus hinter unserem Rücken davon." Wieder drängte sie.

Er nahm sie bei der Hand, um sie zur Haltestelle zu führen, und sie zögerte auf einmal: „Lass uns kurz die Weinkarte.." Er wurde zurück gerissen, und riss seinen Kopf herum und er sah ihre Augen staunend und weit ganz nah vor sich; er umarmte sie und küsste sie leicht auf die Lippen. Sie ließen ihre Lippen sanft ineinander gleiten. Er löste die Seinen von Ihren, schaute tief in ihre himmelblauen Iriden. Knisternde Sekunden vergingen, in denen sie passiv seinem Blick standhielt, dann glitt er sanft mit Zunge und Lippen in ihren Mund hinein.

Er tastete mit seiner Hand hinter ihren Kopf, durch ihr Haar und spürte ihre Erregung.

Jannik massierte mit seiner Zungenspitze die von ihr. Wieder zog er sich zurück -- beide schauten sich verlangend in die Augen. Er knabberte leicht und locker an ihrer Unterlippe, ließ wieder seine Zunge in ihren Mund eindringen und beide Zungen umflatterten sich im oralen Liebesspiel.

Hinter ihnen auf der Straße war es stiller geworden, nur ab und zu brummte ein vereinzeltes Auto vorbei. Dann löste er sich von ihr und sah wieder tief in ihre Augen und sie schaute bemüht unschuldig, als wäre nichts gewesen. Und er flüsterte nach Sekunden: „Lass uns gehen."

Später, als Jannik zuerst ausstieg, verabredeten sie sich für das Schwimmbad am Samstagnachmittag.

Die Abkühlung

An diesem frühen Nachmittag standen sie in einer langen Schlange vor der Kasse. Sie schauten in die kühle Vorhalle im renovierten Ambiente der 50er Jahre, als das Bad erbaut wurde.

Ein Duft mit einer Mischung aus Sonnencreme und dem gemähten Gras der Liegewiesen lag in der Luft. Helle Kinderstimmen voller Vorfreude, und das Gemurmel der ungeduldigen Erwachsenen, schwirrten mit Echo durch den Eingangsbereich.

Jannik fand das Milena sich in der Wahl ihres Kleides, sich selbst wieder einmal übertroffen hatte -- ein Traum von einem ärmellosen Minikleid in Weiß und Blau, das ihre Figur und ihren Teint besonders schön zur Geltung brachte.

Letzte Nacht träumte er davon, wie Milena bei ihm übernachtete, wie er sie pur und warm in seinen Armen hielt, und sie von einem langen Liebesspiel verschwitzt auf seinem Bett lagen. Der kühlende Nachtwind wehte durch das Fenster.

Milena schien, so wie es war, zufrieden. Aber Jannik fiel auf, dass immer wenn er vorschlug, dass sie mit zu ihm kommen könne, etwas dazwischen kam.

Dabei hatte sie für ihn mehr Erotik im kleinen Finger, als manches andere Mädchen oder Frau im ganzen Leib. Aber dennoch...still grübelte er vor sich hin. Brauchte sie mehr Zeit als andere Mädchen, die er bisher kannte, oder gab es einen anderen Grund?

Daran musste er später am Nachmittag wiederholt denken, als er ihr die Rückseite eincremte und sie dasselbe bei ihm tat.

Die ganze Zeit las sie danach in einem Buch, das sie mitbrachte. Fünf Menschen, die dir im Himmel begegnen. Was das wohl für ein Buch war?. „Liest sich das spannend?" Sie seufzte und säuselte: „Kann ich noch nicht sagen; hab es erst angefangen."

Nach einiger Zeit überkam ihn die Unruhe.

„Lass uns ins Wasser gehen. Ich hätte Lust auf eine Spritzschlacht." Er forderte sie auf. Als sie unwillig brummte, klatschte er ihr auf die Schulter und sie richtete den Kopf auf und sah ihn an: „Gut! Du gibst ja doch keine Ruh." Und sie liefen Hand in Hand zu dem Becken mit dem Wasserpilz und dem Wasserspeier, den Luft-sprudlern, Massagedüsen und dem Strömungskanal. Das war eine gute Idee, hier war Milena in ihrem Element und sie erwachte richtig zum Leben; es gab so viel hautengen Kontakt, während sie herumtobten.

Erfrischendes Wasser überall um einen herum, immer wieder ihren Körper flüchtig spüren. Sich treiben lassen, wie schwerelos und gleichzeitig die heißen Sonnenstrahlen vom Himmel spüren. Leidenschaftliche Küsse, Herzklopfen und flüchtig, tastende Hände.

„Lass uns was trinken." Es war Zeit den Berg hoch zum Kiosk zu laufen und den weiten Ausblick über die Stadt, das Tal, die Berge zu haben. „Heute bezahle ich!", rief sie, und lief zu ihrem Spind in der Eingangshalle.

Jannik fiel beim Blick auf die Uhr, die oben auf dem Schwimmbadgebäude thronte auf, dass es erst halb Sechs war. Zeit genug. Heute würde er sie mit nach Hause nehmen -- Das nahm er sich vor.

Sie kam wieder mit ihrem Geldbeutel und auf Flip-Flops zurück, der geteerte Weg hoch zum Kiosk, war am späten Nachmittag ganz schön heiß.

Aber ihr Gesicht war anders. Diese Miene kannte er noch nicht an ihr. Was war denn passiert?

„Na, Laus über die Leber gelaufen? Oder nass gespritzt worden von irgendwelchen Vollhonks mit ihren Wasserpistolen?" Er versuchte lustig zu sein. Aber es war ihm nicht so recht gelungen - ihr finsterer Gesichtsausdruck verunsicherte ihn.

„Kennst du eine gewisse Rebecca?" Ihre Frage kam kühl -- da war nichts mehr von dem lieben Säuseln, das er von ihr gerne hörte.

„Wenn diese gewisse Rebecca ziemlich dunkles Haar, braune Augen, etwas stark gebaut und eine sagen wir mal selbstbewusste Art hat, dann könnte ich sie möglicherweise kennen." Jannik gab sich locker und heiter. Dann schob er hinterher: „Lass uns hoch gehen, ich bin schon ziemlich durstig. Dann kann ich dir gern etwas über sie erzählen."

„Von mir aus! Die hat mir schon genug erzählt. Würde mich interessieren, was du zu sagen hast." Milena klang patzig. Oh, oh; dachte sich Jannik. Jetzt einfach ruhig bleiben.

Oben standen sie im Schatten des weit geschwungenen Daches, des in der typischen Wirtschaftswunderarchitektur gestalteten Kiosk, in einer Warteschlange und schwiegen. Als sie sich mit den Getränken an einen freien Tisch setzen konnten, sprudelte Jannik heraus: „Was hat denn die gute Rebecca so alles erzählt? Sie ist ja sehr gesprächig."

„Das ich mit so einem, wie dir besser vorsichtig sein sollte. Du hättest es ja faustdick hinter den Ohren." Milenas Blick funkelte aufgebracht. Jannik behielt sein Lächeln dennoch und er fragte: „Jetzt sag doch mal was Genaues und nicht solche unheilvollen Andeutungen. Was soll ich faustdick hinter den Ohren haben?"

„Naja, sie behauptet du hättest mit drei ihrer Schulfreundinnen etwas gehabt. Gleichzeitig!"

Jannik sah sie mit seinen blauen Augen offen an, und sein Blick hatte dabei etwas entwaffnend Unschuldiges. Er lächelte und lehnte sich im Stuhl lässig zurück: „Richtig! Penelope, Marlena und Svenja. So hießen sie. Vom Internat am Schlossberg. Ich lernte sie während eines Surfkurs kennen, bei dem ich assistieren durfte. Ganz nett, und etwas anders als die gute Rebecca. Die hat so etwas Dominantes, das nicht jedem Mann sympathisch ist."

Dann richtete er sich gerade in seinem Stuhl an und sah Milena direkter in die Augen: „Ich bin immer offen und ehrlich. Daher sage ich dir, ja ich habe mich eine Zeitlang mit allen Dreien getroffen, oder genauer sie besuchten mich in der WG, und zwar jede allein für sich und ja wir hatten uns gut unterhalten, und Spaß in meinem Zimmer; in meinem Bett! Dafür müssen wir uns nicht rechtfertigen. Wir wollten alle nichts Festes zu der Zeit. Sie konzentrierten sich auf ihr Abi, ich mich auf meine Gesellenprüfung und es war eine ehrliche Angelegenheit. Aber es kommt mir vor als wäre es eine Ewigkeit her. Es hat Spaß gemacht und jetzt ist es vorbei. Die drei sind schon längst nicht mehr in der Stadt, sondern irgendwo im Urlaub, bei ihren Eltern. Keine Ahnung!"

Jannik erzählte all dies, mit ruhiger Stimme.

„Und du triffst dich nicht zufällig im Moment noch mit einer Anderen? Weil du ja gerne zwei oder drei Frauen auf einmal beglückst!"

„Nein, seit ich dich kenne, treffe ich mich nur mit dir. So was, wie das hier. Unterwegs sein können mit meinem Mädchen in der Öffentlichkeit. Etwas zusammen erleben, was nicht nur im Bett stattfindet, und nur ein flüchtiges Gespräch danach. Das habe ich schon lange vermisst."

Seine Stimme klang zunächst noch selbstsicher, aber dann leiser und nachdenklicher bei den letzten Worten, und dann sah er Milena abwartend an.

Aber diese wandte ihr Gesicht ab, starrte düster in die weite Aussicht des Tales und schwieg.

Später, als sie abwärts zur Bushaltestelle liefen, redeten sie nicht mehr miteinander.

Zum Abschied sagte sie nur noch: „Ich rufe dich dann in den nächsten Tagen an, und versuche nicht von dir aus, mich zu erreichen. Tschüss!"

Jannik blieb nichts anderes übrig als abzuwarten. Er lief keiner Frau hinterher. Das hatte er noch nie getan.

Janina

Am Montag fuhr er nach der Arbeit, mit dem Bus vom Bertholdsplatz in die Weststadt, um seine Mutter zu besuchen. Da sah er ein süßes Mädchengesicht, das ihm sofort bekannt vorkam, und er erinnerte sich sofort an die Sportfreizeit vor zwei Jahren. Da sah dieses hübsche Gesicht zu ihm und strahlte freudig. „Ja so was, der Jannik. Das ich dich noch einmal sehen würde."

Es war Janina vom Surfcamp auf Sylt. Sie kam damals zur rechten Zeit. Er wollte Vanessa vergessen, die ihn nach zweieinhalb Jahren fester Freundschaft verließ.

Vanessa seine große Jugendliebe, die die Welt nach einem halben Jahr Schulaufenthalt drüben in Amerika auf einmal mit anderen Augen sah; und diese von da an, mit ihrem Traum von einer Karriere als international erfolgreiche Innenarchitektin, ohne ihn entdecken und erobern wollte.

Janina hatte ihn erobert - für einen heißen Ferienflirt.

Am Buffet bei der Strandparty zwinkerte sie ihm frech und einladend zu, und von da an lief was für den Rest der Ferien zwischen ihnen. Sie war ein Jahr jünger als er und einen ganzen Kopf kleiner. Und sie lief ihm voraus wie eine junge Gazelle, mit ihren langen Beinen. Honigblondes, schulterlanges Haar, Sommersprossen im braungebrannten Gesicht, und raffiniert und süß zugleich, wie ihr Lächeln.

Was er dann in der darauffolgenden Nacht feststellen durfte.

Danach stellte er fest, dass das Leben auch ohne feste Freundin sehr viel Freude brachte; und Gelegenheiten fanden sich auf den verschiedenen Surf- und Beachvolleyballwettbewerben immer wieder. Warum aus Liebe weinen? Das wurde sein neues Motto.

Sie kam aus Darmstadt, und deshalb fragte er: „Was hat denn dich in unser schönes Städtchen verschlagen?" „Ich mache gerade ein Praktikum im „Hotel am Theater". Vielleicht möchte ich Hotellkauffrau werden? Und was macht die Schreinerei?"

„Du darfst mir gratulieren. Ich habe gerade vor zwei Monaten den Abschluss mit einer guten Note gemacht." „Wow! Gratuliere!"

Jannik fiel etwas ein: „Meine Schwester ist auch in der Ausbildung zur Hotelkauffrau, die hat mir schon viel erzählt. Wir treffen uns einfach mal und dann kann ich dir besser und mehr davon erzählen, als jetzt." „Cool! Lass uns die Nummern tauschen. Ich habe jetzt eine andere."

Sie unterhielten sich nach dem Nummerntausch, im Bus stehend, angeregt weiter und Jannik erzählte ihr von der WG, die er mit Robin und Timmy bewohnte. Bis Janina eilig sagte: „Oh, hier muss ich leider aussteigen. Also ruf mich an, wenn du Zeit für ein Treffen hast. Das würde mich freuen!" Und sie verschwand wehend wie der Sommerwind, durch die Bustür.

Die Tage vergingen und Jannik verbrachte die Abende mit Windsurfen, Volleyballspiel und Baden am Heidesee. Öfter als zuletzt, war er mit Robin zusammen, der jetzt oft mit seiner neuen Freundin Leonie im Schlepptau kam.

Emotionales Kino

Als fünf Tage seit dem unerfreulichen Ereignis im Schwimmbad vergangen waren, schaute er immer wieder nach Nachrichten oder verpassten Anrufen auf seinem smarten Telefon -- eine innere Unruhe befiel ihn. Wenn sich Milena immer noch nicht gemeldet hätte, würde er heute Abend Janina anrufen. Und da sah er eine neue Nachricht: „Hallo Jannik, möchte dich am Freitagabend sehen. Ein toller Film läuft im Kino bei euch um die Ecke. Danach können wir noch was trinken gehen und reden. Lieber Gruß Milena"

Er schrieb gleich zurück: „Hi Milena, ich habe am Freitag Zeit und komme. Gruß Jannik."

Sein Puls ging auf einmal schneller.

Sie stand schon vor dem Haupteingang zu den drei Kinosälen, in dunkelblauen Jeans und einem schlichten, ärmellosen T-Shirt in Schwarz. Sie begrüßten sich ohne Umarmung, aber mit freundlichem Lächeln. Erleichterung und Hoffnung lagen in der Luft. Milena wollte in den Film „Unterwegs nach Cold Mountain", der in dem Saal gezeigt wurde, der am Freitag dem Filmclub für die Klassiker vorbehalten war.

Ein paar Minuten später saßen sie im halbdunklen Kino; Jannik mit einer Flasche Holunderlimo und Milena mit einem Holiday-Cola-Eis. Die Werbung lief noch, und sie öffnete ihre Eistüte, begann genüsslich an dem länglichen Colaeis zu lecken und zu lutschen. Jannik sah immer wieder seitlich zu ihr hin.

Die hellblauen Augen sahen, abwesend im Genuss, vor sich hin; ihre Miene war entspannt, und die Zunge leckte in sanfter Extase über die kalte Masse.

Das schaftförmige Eis, wurde Stück für Stück aus seiner Hülle geschoben. Milena schloß und öffenete ihre Augen in kurzen Abständen. Die Pupillen sahen gierig fixiert, wie in leidenschaftlicher Ergebung, auf ihr Eis.

Jannik begann zu träumen, wie dieses Augenpaar erwartungsvoll zu ihm aufschauen würde, und sich immer wieder schließen und öffnen würde; dass ihre weiche und feuchte Zunge, ihre lipglossglänzenden Lippen, sich in Liebe und Habgier um seinen warmen, pochenden Penis schlingen würden. Milena sah aber nicht eine Sekunde zu ihm hin. Und er überlegte sich, ob sie schon mal einen Mann mit dem Mund verwöhnt hatte; er schätzte das sie ein Naturtalent wäre. Als der Film lief, dann erst sah sie gelegentlich zu ihm hin.

Über zweieinhalb Stunden später standen sie in der spätabendlichen Dämmerung vor dem Kino: „Gehen wir ins Old Town!" Milena nickte, und sie gingen nebeneinander die Straße vor, bis sie den Anfang der Fußgängerzone passierten, und die Altstadt bis zum Bistro durchquerten. Sie warfen sich immer wieder stumme und erwartungsvolle Blicke zu, bis sie ihr Ziel erreichten.

Die Blondine steuerte einen der rosamarmorierten Tische vor dem Lokal an. Erst als sie Platz nahmen, erwachte in Milena das Kommunikationsbedürfnis vorsichtig. „Wie war die Woche bei dir?" „Die Arbeit wird gerade weniger. Typisch Urlaubszeit. Ich trainiere gerade wieder mehr mit dem Windsurfer, schwimme und liege mit Robin und Leonie in der Sonne. Und bei dir?" Seil Lächeln war verschmitzt und er suchte Augenkontakt. Milena erwiderte mit sanfter Stimme und fuhr sich, mit verlegener Miene, durch ihr Haar und erzählte eifrig:

„Ich war ein paar Tage bei meiner Patentante in Offenburg. In der Stadt schauten wir nach Klamotten im Schlussverkauf, und wir fuhren in den Europapark. Sonst gehe ich zum Schwimmen, oder helfe meinen Eltern im Garten." Jannik dachte an die Wahrscheinlichkeit, dass sie sich mit ihrer Freundin Ilona über ihn unterhalten hatte, und diese ihr einen Anstoß gab, sich mit ihm noch einmal zu treffen.

„Wie gefiel dir der Film!" Die Frage erleichterte ihn. „Ich schaue selten Fernsehen und wir gehen selten ins Kino, obwohl es gerade um die Ecke bei uns ist. Aber es war schon ein guter Film. Am Ende dann doch etwas lang. Ich bin es nicht gewohnt so was zu schauen. Aber schöne Bilder. Den Mut zum desertieren hätte ich nicht." Dann blickte er auf und sah Milena an, und die schaute milde und sicherer werdend, und dann antwortete sie: „Ich habe den Film schon mal bei Ilona auf DVD gesehen. Gefiel mir damals ein bisschen besser. Aber es war dennoch überwältigend. Vielleicht wegen der großen Leinwand." Von einer Sekunde auf die nächste, veränderte sich ihre Miene wieder, und sie schaute vor sich hin auf den Tisch, und begann mit den Zähnen auf ihrer Unterlippe zu kauen.

Sie schaute nach einer Weile wieder auf: „Ich habe über uns nachgedacht und musste dich einfach wieder treffen. Deine Direktheit und Ehrlichkeit vor ein paar Tagen im Schwimmbad, die weiß ich zu schätzen. Da habe ich ganz andere Erfahrungen gemacht." Dann schaute sie wieder vor sich hin und schien wieder zu überlegen. „Möchtest du weiter darüber reden?" Er fragte mit behutsamer Stimme.

Sie schaute wieder auf: „Ich habe ein paar Tage für mich gebraucht, und habe dann angefangen dich zu vermissen. Wir haben schon so viele schöne Stunden verbracht. " Jannik legte den Kopf ein wenig schief und sah sie freundlich und aufmunternd an.

Sie setzte ihre Rede fort: „Ich hatte schon einen festen Freund und es begann genauso wundervoll, wie es im Moment mit uns beiden ist." Dann stockte sie und entschloss sich nach einem Moment weiter zu reden.

„Aber damals, da hätte ich so eine Warnung gebraucht. Es fing im Jugendfreizeitheim an, damals vor zwei Jahren. Wir waren schon hier her gezogen. Ich war gerade mit der Realschule fertig. Er hieß Marvin und war ein Jahr älter, und ich habe zuerst nur seine Augen gesehen, seine schönen blauen Augen...Bei einem Fest saßen wir uns gegeneinander über, und tauschten kleine Briefe auf Papierservietten aus. Es war ein tolles Spiel - Viel romantischer, als wenn wir uns direkt unterhalten hätten." Milena unterbrach kurz und sinnte, dann redete sie weiter.

„Wir gingen dann miteinander, er holte mich immer vom Training ab. Ich hatte mit dem Schwimmen aufgehört, und spielte dafür Volleyball. Er nahm mich bei der Begrüßung immer in die Arme und küsste mich, das war sehr nett....Ich war bis dahin ein wenig verklemmt. Ein Jahr vorher war ich schon einmal mit einem Jungen gegangen, aber der war irgendwie aufdringlicher, der hat mich immer so schnell begrabbeln wollen. Das war mir unangenehm, und dann habe ich schnell wieder Schluss gemacht." Sie machte eine Pause und sah rüber zum Vorplatz des Thermalbades, von dort kamen die letzten Badegäste hergelaufen und die großen auberginefarbenen Schirme über den Sitzplätzen vor dem Bistro warfen in der zunehmenden Dämmerung immer mächtigere Schatten, es wurde aber nur langsam kühler.

Milena griff nach ihrer Handtasche, und hielt auf ein mal inne, legte die Tasche wieder beiseite. Vielleicht wollte sie Zigaretten und ein Feuerzeug raus nehmen, vermutete Jannik.

Sie sprach langsam, und ihr Tonfall bekam wieder dieses sanfte Säuseln. „Schon nach ein paar Wochen, wollte er mit mir schlafen." Sie hielt inne, und nahm einen langsamen, tiefen Schluck von ihrem Limettencocktail, als suchte sie weiter nach innerer Sicherheit.

Jannik hakte vorsichtig nach: „Du warst ziemlich verliebt in ihn?"

Die Blondine sah ihn mit großen Augen an, ihr Blick erhellte sich, und sie erzählte weiter:

„Ja ich war sehr verliebt in ihn, und ich glaubte er auch in mich. Er bedrängte mich nicht unbedingt mit ihm ins Bett zu gehen, aber gelegentlich sprach er davon. Ich ließ ihn ein paar Monate zappeln, bis es dann bei ihm zu Hause passierte." Sie nahm einen weiteren, bedächtigen Schluck, und schien in ihren Erinnerungen zu tauchen. Jannik nahm nach Sekunden den Faden wieder auf: „War es ein schönes Erlebnis für dich?" „Naja, Marvin hatte schon Erfahrung...und er war auch vorsichtig, aber ich war total verkrampft. Doch weil ich ihn so mochte, wollte ich ihm zuliebe, es ausprobieren. Dafür hatte ich mir extra die Pille verschreiben lassen." Sie leerte mit einem festem Zug ihr Cocktailglas.