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Kometenhaft 22

Geschichte Info
Planungen.
1k Wörter
4.6
3.7k
2
0

Teil 17 der 41 teiligen Serie

Aktualisiert 04/12/2024
Erstellt 04/15/2023
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Donnerstag 14. Juli

Gestern Abend gingen wir einfach nur ins Bett. "Ich kann nicht, wenn ich dabei Angst habe, schwanger zu werden." meinte Vanessa und ich gab ihr recht. Zusammengekuschelt haben wir uns aber trotzdem. Erstens, weil das in einem Ein-Personen-Bett zu dritt nicht anders geht, zweitens, weil Haut auf Haut eine wahnsinnig beruhigende Wirkung haben kann.

Aber schon am nächsten Morgen wurde ich durch ein feuchtwarmes Gefühl wieder aufgeweckt. Jemand machte sich aufs Heftigste an meinen unteren Regionen zu schaffen, und schon kurz darauf entlud ich mich in einem zärtlich saugenden Frauenmund. Beim Blick zur Seite sah ich Vanessa, die gerade erst in den Wachzustand wechselte, sich nochmals an mich schmiegte und verschlafen murmelte: "Und was ist mit mir?".

Mareike tauchte unter der Bettdecke hervor, legte sich halb neben Vanessa und begann mit einem tiefen und langen Zungenkuss. Während ihre Hand über Vanessas Brüste und Bauch nach unten wanderte, bemerkte ich, wie ein Bein auf mich gelegt wurde. Vanessa griff nun nach Mareikes Kopf und erwiderte den Kuss immer fordernder. Eine weiße, zähe Masse verteilte sich zwischen den beiden Mündern und rann teilweise über Vanessas Wange.

Der Kuss wurde ebenso wie Vanessa immer wilder und wilder. Er endete erst, als sich ihr Unterleib aufbäumte und wieder zurück auf die Matratze fiel, während sie gleichzeitig ihre Lust in Mareikes Mund schrie.

"Alles in Ordnung bei euch?" versicherte ich mich bei ihnen. "Mmmmh, das war ein köstliches Frühstück." leckte sich Vanessa über die Lippen und Mareike kicherte nur.

Wieder riß uns der Wecker in die Realität zurück. Also los, ab in die Hochschule.

Der Dauertest meiner Sensor-Elektronik war fehlgeschlagen. Ich weiß noch nicht wie, aber irgendwie ist Wasser ins Gehäuse gekommen und ein Schaltregler ist so dermaßen durchgebrannt, dass sogar noch auf der anderen Seite der Platine ein Schwarzer Fleck entstand. Die Zwischenlagen sind dann wohl auch hinüber und ich musste eine neue Platine bestücken. Also nicht wirklich Fortschritt in meinem Projekt. Egal, die Gedanken an meine zwei Liebsten machten alles wieder gut.

Doch danach kam eine SMS von meiner Mutter: "Bitte ruf mich an.". Ich hatte das Gefühl, ihr Weinen schon in dem Text zu hören. Und was sie mir sagen wollte, war auch schon klar. Einen kurzen Moment dachte ich: "Wenn du nicht anrufst, ist es nicht passiert!", totaler Quatsch, ich weiß. Na schön, das Telefonat war sehr vorhersehbar. Mein Vater ist tot. Aber eine Beerdigung in dem Sinn gibt es nicht. Er wurde bereits von der Klinik ins Krematorium gebracht und dort im Fliesbandverfahren verbrannt. Weil danach die Asche nicht mehr zuzuordnen war, wurde sie anderweitig "entsorgt". Ich weiß nicht, wie man das nennt. Jedenfalls kam die Asche auf den Friedhof der Stadt und wurde in ein großes Loch geschüttet. Darauf soll später ein Denkmal mit allen Namen der dort Begrabenen errichtet werden. Zur Einweihung werden alle Angehörigen eingeladen, das kann aber bis nächstes Jahr dauern. Bis dahin können die Angehörigen Gestecke, Kränze und Grablichter an einem vorbereiteten Platz vor dem Massengrab ablegen.

Meine Mutter war total aufgelöst. Sie konnte ihn gerade mal noch kurz vor der Einäscherung sehen, um sich von ihm zu verabschieden. Dann ging auch schon der Sargdeckel zu und man brachte ihn weg.

Logischerweise war mein Bruder dabei. Bin mal gespannt, wann er mir Vorwürfe macht, dass ich nicht da war.

Professor Noretzki hatte teile des Telefonats mitbekommen. Nachdem er mir seine Anteilnahme ausgesprochen hatte, schickte er mich für den Rest der Woche nach Hause. Also in die WG.

Ich war trotzdem länger als die Anderen an der Schule und kam als Letzter zurück. Zum Glück wartete dort jede Menge Ablenkung auf mich. Das konnte ich jetzt gut gebrauchen.

Alle Vier waren schon mit Planungen der neuen Wohnungsgestaltung beschäftigt. Ausmessen, Grundrisse zeichnen, besprechen und wieder von vorne. Ich beobachtete Vanessa und Mareike stets mit einem Lächeln im Gesicht. Ich glaube, sie hätten planen können, das Bett an die Decke zu kleben und ich hätte nichts dagegen gesagt. Sie waren mit Herzblut dabei, ihr Nest einzurichten und hatten sichtlich ihren Spaß daran. Vanessa war so intensiv dabei, dass sie irgendwann eine Pause machen musste, um sich Luft zuzufächeln. Doch dann: "Scheiß drauf! Mir ist heiß!". Mit diesem Satz zog sie T-Shirt und Jogginghose aus und stand plötzlich in weißer Spitzenunterwäsche vor mir. Nur die Wollsocken störten noch. Verdammt, wie plant man die Wohnungseinrichtung mit zwei heißen Frauen, von denen die Eine nur in BH und Slip rumläuft, und die Andere gleich ganz auf Kleidung verzichtet. Und dann bücken sie sich auch noch vor mir!

So muss sich Tantalos im Tartaros gefühlt haben. Ich dachte nur: "Heute Abend könnt ihr was erleben!", und plante meine Rache. Ich brauche Seile! Ich frage mal heimlich Andrea und Frank, ob sie sowas haben. Und tatsächlich gaben sie mir mehrere lange Stücke Seil in schwarz und rot und wünschten mir grinsend viel Spaß damit!!!! Ich frage besser nicht, was sie damit gemacht haben. Wahrscheinlich das Gleiche, was ich vor habe. Habe ich mich irgendwie verraten? Ich habe doch nichts weiter gesagt, als dass ich ein paar Seile brauche, oder?

Danach war nur noch die Herausforderung, die Dinger unbemerkt in meinem Zimmer zu verstecken. Aber irgendwann rief Andrea die Beiden in Franks Zimmer, um sie nach ihrer Meinung zu fragen und ich hatte freies Feld. Vier kurze Stücke band ich deswegen schon mal hinten am Bett fest und versteckte die freien Enden unter der Matratze. Die restlichen längsten Stücke schob ich unter einen Wäschestapel in meinem Schrank. Das sollte reichen.

Andrea hatte die Beiden die ganze Zeit über beschäftigt, und kam erst zu einem Ende, als ich nach ihnen sah. Verschwörerisch flüsterte sie mir zu: "Keine Sorge, sie haben nicht den geringsten Verdacht.".

Dieser kleine Teufel! Kann sie Gedanken lesen?

Also der heutige Eintrag wird wohl der kürzeste der letzten Tage oder Wochen. Aber ich habe ja noch was vor. Zum Glück fand ich noch dieses bisschen Zeit vor dem Abendessen, um schon mal meine Gedanken zu sortieren. Zum Glück haben wir schon heute Abend Wochenende, ich habe morgen frei, und Andrea und Mareike haben sich für morgen wegen dem Arztbesuch freigenommen. Vanessa und Frank müssen derzeit nur schreiben und nichts Praktisches machen.

Na denn, Zeit meine Rache umzusetzen! Muhahaha!

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