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Die Lust der Kompensation.
15.5k Wörter
23.1k
12
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Eine kleine Warnung: Diese Geschichte enthält einige härtere, BDSM-ähnliche Elemente, die möglicherweise nicht jedermanns Sache sind.

„Kommt nicht infrage, vergiss es."

„Oh, bitte... nur dieses eine Mal. Ich bin auch total vorsichtig und alles."

„Erzähl noch einen. Nein heißt nein."

„Echt, ich schenk dir mein Sparbuch..."

„Mit ganzen drei oder schon vier Euro drauf?"

„Nein, so viel war es nicht. Aber der Gedanke zählt. Nee, im Ernst, du willst doch schon lange einige von meinen CDs haben, die..."

„CDs? Da war ich zwölf, als ich Interesse angemeldet habe. Prä-Handy."

„Echt? So lange ist das schon her? Egal. Du kannst alles von mir haben, was du willst. Liebes kleines Schwesterlein. Lass mich in dein Herzchen rein... erbarme dich, und leih mir bitte deinen Wagen, bitte, bitte, bitte."

Jule schüttelte langsam kalt lächelnd den Kopf. Scheiße, warum musste die Kiste von Torben auch verrecken. Nun hatten wir keine Möglichkeit, zum Festivalgelände zu kommen; die Züge waren komplett ausgebucht. Und ich musste meine zwei Jahre jüngere Schwester beknien, damit sie mir ihr Auto lieh.

Meins hatte... nun, eine ungesunde Attraktion zu Böschungen und Begrenzungspfeilern entwickelt. Und im Zuge eine Lebens-beendende Fahruntauglichkeit. Dreihundert Euro im Klo runtergespült. Na gut, so wie der Motor zuletzt geklungen hatte, war das auch nur ein vorzeitiger Gnadentod gewesen.

„Jule... bitte, du kannst alles von mir haben. Alles mit mir machen. Ich bin für einen Monat dein persönlicher Sklave... ich wasch dir täglich die Füße... salbe dein Haupt, was weiß ich."

„Sklave?"

Oh? Was habe ich da jetzt für Interessen geweckt?

„Öhm... ja... wobei zu definieren wäre..."

„Ich kann mit dir einen Monat machen, was ich will?"

Ja, das ist eigentlich ein Machtinstrument, das man ihr nicht sorglos in die Hand geben sollte. Es ist immerhin Jule. Scheiße, die steigt jetzt richtig drauf ein. Kein gutes Glitzern in den Augen.

„Das würde dir gefallen, wie es aussieht."

„Du würdest alles tun, was ich dir sage?"

„Irgendetwas in mir schreit gerade: Lauf! Ich ignoriere das jetzt und sag ja."

„Ha. Das ist ein Angebot. Ja, das klingt nach einer echten Gegenleistung. Zusätzlich verpflichtest du dich, alle entstehenden Schäden am Auto sofort und unverzüglich auf deine Kosten zu beseitigen. Es ist noch Benzin drin, und ich kriege es mit vollem Tank zurück."

„Okay... logisch. Öhm... was schwebt dir da zusätzlich an Aufgaben für mich vor?"

„Ich werde mir da schon das ganze Wochenende darüber Gedanken machen, verlass dich drauf. Mir fällt sicher so einiges ein."

„Das hätte mir eigentlich klar sein müssen. Ich sage trotzdem, danke. Ich werde dein edles Gefährt mit aller gebotenen Demut höchst pfleglich behandeln, versprochen."

„Du wirst nicht irgendwelche Nutten darin poppen. Wenn ich da drin volle Kondome oder sowas finde, bist du ein toter Mann."

„Was denkst du denn von mir?"

„Ich bin in deinem Auto lang genug mitgefahren, erinnerst du dich?"

„Ach so. Na ja, ich hätte öfter sauber machen müssen, stimmt schon. Darauf spielst du an. Na gut. Mag sein. Aber kein Thema. Die Mädels treffen wir ohnehin erst da. Dafür gibt es Zelte. Im Golf bin ich keusch. Du hast mein Ehrenwort."

„Hier ist der Schlüssel."

„Damit kann ich mehr anfangen, wenn du ihn loslässt... und mich nicht so dabei anschaust. Oh, mein Gott, ich verkaufe gerade meine Seele, oder?"

„Und deinen Körper. Mit Haut und Haar."

„Du planst, mir einen Glatzkopf zu rasieren, ich wusste, dass der Preis zu hoch sein wird."

„Du hast tolle Ideen, bitte mehr davon."

„Nein, ich verpisse mich lieber, bevor endgültig einsickert, was in deinem Hirn da alles ausgebrütet werden könnte. Denke bitte immer, dass ich dein Bruder bin, den du über alles liebst. Der dich dein Leben lang vergöttert hat. Und dem du niemals ein Haar krümmen könntest. Geschweige denn abrasieren."

„Ja, ich bin jetzt deine Göttin. Gewöhn dich an den Gedanken, dass du einen Monat lang für mich Opfer bringen wirst. Beginnend bei deiner Rückkehr am Sonntag."

„Wenn du das sagst. Du bist trotz allem ein Schatz. Und hast mein Wochenende gerettet. Wir müssen tatsächlich schon in einer halben Stunde los. Bis Sonntagabend. Mit Golf intakt, versprochen."

Och. Dieser Blick. Scheiße, das war wahrscheinlich auf lange Sicht ein ziemlich heftiges Eigentor. Jule war als Prä-Teen und junger Teenager ein unausstehliches Biest gewesen. Dann sprossen Titten und Reife, und eine vage Besserung war wahrzunehmen. Die sich mit fortschreitendem Alter fortsetzte.

Irgendwann waren wir aufeinander angewiesen gewesen. In dieser Zeit, aus der auch der Schwur, immer unsere Versprechen vorbehaltlos einzulösen, stammte, erlosch alle Grausamkeit und Qual. Schirmten wir uns gegenseitig vor dem ganzen Dreck in unserem Leben ab. Als wir aus dem rauskamen, gingen wir anders miteinander um.

Sie hatte immer noch mal ihre Auftritte, aber eigentlich war sie mittlerweile ganz okay. Mir gegenüber zumindest. Ein paar meiner Kumpels waren jünger und gingen auf ihre Schule; sie würde bald ihr Abi machen. Nicht wie ich Loser einen Realschulabschluss nach einer Ehrenrunde. Den ich nicht mal gebraucht hatte.

Bald hatte ich meine Gesellenprüfung, dann war ich Dachdecker und würde endlich richtig Knete verdienen. Mein Boss wollte mich übernehmen, ob ich bestand oder nicht. Kein Wunder, ich schuftete wie ein Tier, fuhr zwei Jahre fast nur mit unserer Pappen-Kolonne mit und brutzelte Flachdächer im Akkord zu.

Nur kriegte man als Lehrling eben bloß das Lehrlingsgehalt. Ganz schöne Ausbeutung. So irre viel Neues lernte ich dabei nicht, was sich dann auch bei der Zwischenprüfung im Praktischen unangenehm zeigte. Gerade so bestanden, weil ich Ziegel so gut wie nie in den Händen hielt.

Ja, egal, und die Kumpels erzählten mir halt so einige Storys über mein liebes Schwesterlein. Die hatte ihre Clique und damit wohl auch die Schule fest im Griff. Die Männerwelt sowieso. Hatte sie jetzt einen Freund? Ich hatte länger keinen gesehen. Scheiß drauf.

Das Wochenende würde auf jeden Fall geil. Top-Bands am Start. Geile Frauen. Getränke und mehr in rauen Mengen. Das konnte doch nur geil werden, und war alles wert. Hoffte ich mal. Bloß nicht drüber nachdenken.

~~~~~

„Dein Schlüssel. Du wirst dich freuen zu hören, dass das dazugehörige Auto kratzerlos in der Garage steht, voll betankt, ich bin sogar in die Waschanlage damit gefahren. Es war doch ein wenig schlammig geworden. Keine Angst, auch von innen gereinigt."

„Das will ich für dich hoffen, Sklave. Ihr hattet richtig übles Wetter, nicht wahr?"

„Ja, am Freitag ging es noch, da hat es nur in der Nacht geschifft. Samstag leicht am Vormittag und richtig ging's dann am Nachmittag los. Aber die Mucke war so geil, dass es uns gar nicht gestört hat. Na ja, so irre viel haben wir ohnehin nicht mehr mitbekommen. Dafür bin ich heute den ganzen Tag nüchtern geblieben."

Zusätzlich waren die geilen Mädels zwar da, aber die mir zugeteilte hatte ihre Tage, und fühlte sich darüber hinaus nicht zu oralen Ersatzleistungen verpflichtet. Na, immerhin hatten wir nett geknutscht und gekuschelt. Mal wieder fünfzehn sein, warum nicht. Nee, das war zwölf.

„Du bist der Held. Und jetzt in meiner Gewalt."

„Gut, dass du mich erinnerst. Ich habe mir da so einige Gedanken während der langen Fahrt gemacht. Wärst du ersatzweise auch mit hundertfünfzig Ocken zufrieden? Torben und Kilian würden sich beteiligen, das Geld hätte ich sogar da, keine Schuldscheine diesmal."

„Nein. Das, was ich mit dir anstellen werde, ist unbezahlbar."

„Wir haben auch allerlei Reste vom Schützenfeste mitgebracht. Auch damit kann ich dich nicht locken?"

„Nicht die Spur."

Oh, der Blick will mir gar nicht gefallen. Was geht da vor, in deinem dunklen Hirn?

„Überleg es dir nochmal. So, dann will ich diese heilige Halle nicht länger mit meinem Festivalaroma verpesten und unter die Dusche springen. Danke dir nochmal, liebste Jule. Mama schon im Bett?"

„Nein, die ist bei Karsten."

Ihr neuer Stecher. Ein selten hohler Vogel. Aber er behandelte sie wenigstens gut. Gab sich mit uns alle Mühe. Merkte nicht einmal, wie wir ihn verarschten, bis Mama es mitbekam und böse wurde. Er schien allerdings ganz spezifische Fähigkeiten zu haben, die vieles aufwogen.

Denn sie lief ständig mit einem gut gefickten Grinsen rum. Wir gönnten es ihr ja auch. Sechzehn Jahre mit meinem sogenannten Vater ausgehalten, das machte sie in meinen Augen zu einer Heiligen. Na ja, dabei wohl einiges an Nachholbedarf entwickelt. Unser Alter vögelte lieber die komplette Nachbarschaft.

„Wo sonst. Alles klar, dann schlaf schön", hielt ich meinen Abgang für angebracht.

„Wer hat dir erlaubt, zu gehen?"

„Ich dachte, mein Gestank hat dies für mich getan?"

„Ja, du stinkst. Vielleicht aber auch nur deine Klamotten. Zieh dich aus."

„Guter Witz. Hoffentlich. Dein Pokerface ist wirklich beeindruckend. Hut ab. Applaus."

„Nix Applaus. Zieh dich aus, Sklave."

„Fuck, das ist doch wohl hoffentlich nicht dein Ernst?"

„Mein voller Ernst. Los."

„Das sollten wir jetzt doch eher ausdiskutieren. Dir ist noch klar, dass wir derselben Frau aus dem Leib gekrochen sind? Und das schon alleine aus diesem Grunde völlig quer?"

„Du machst alles, was ich dir sag. Das war die Vereinbarung."

Ich hätte es wissen müssen. Das Biest hatte überlebt. Nur geschlummert, auf diesen Moment gewartet. Das böse Funkeln in den Augen war wieder da. Du willst mich erniedrigen. Willst dich an der Macht über mich berauschen. Mich kleinkriegen. Fuck, und ich... gebe dir die Genugtuung nicht.

„Na gut, versteh ja, du willst endlich mal einen richtigen Mann sehen. Ist mir doch egal. Soll ich für dich strippen?"

„Nein, du sollst die Klappe halten, und dich ausziehen."

Machen wir eine gute Miene zum bösen Spiel. Paar Regeln wären ja sinnvoll. Ja, stier mir doch auf meine Muckis. Meinethalben auch... Scheiße, so easy ist das doch nicht vor ihr, die Hosen runterzulassen.

„Zufrieden?"

„Hände da weg."

Na, da stemme ich doch in die Hüften und mache einen auf gelassen. So? Fuck... du wirst doch nicht...

„Hey, Fotos waren nicht vereinbart."

„Klappe. Steh gefälligst still."

„Merkst du's noch? Was wird das?"

„Dreh dich rum."

Sollte mich das erleichtern? Fuck, was ging hier ab? Sie knipst meine Rückansicht. Verflucht, wofür? Ihre Schülerzeitung? Kettenmail? Facebook?

„Okay, zurück, und diesmal stillstehen, ich will ran zoomen."

„Wo ran zoomen?"

„Deinen Mini-Schwanz."

„Von wegen. Dass er so geschrumpft ist, ist allein dein Verdienst. Alte, du merkst echt keine Einschläge mehr. Was soll das?"

„Du stinkst wirklich immer noch. Jetzt geh duschen. Nimm deinen Sondermüll von Drecksklamotten mit. Dann kommst du wieder her."

„Ich finde, du hast deine böse Tat für heute schon getan. Was willst du mit den Fotos machen?"

„Was ich will. Hau ab. Dusche. Trocknen. Zurück. Nein. Vorher rasieren. Das sieht ja barbarisch aus."

„Zweitage-Bart, na und? Doch jetzt nicht mehr, was soll das bringen?"

„Wen interessiert denn dein Gesicht?"

„Der Kopf bleibt, wie er ist."

„Deine widerlichen Stoppeln da um dein Kindergerät, du Karsten."

„Au, das tat weh", musste ich nach kurzem Auflachen loswerden. „Fiese Möpp."

„Schleich dich. Zügig. Ich muss lüften."

So ein verdammter Mist. Ich könnte ja aussteigen aus dem blöden Spiel. Trotz Schwur? Kann ich das? Fuck. Nein, jetzt ging es ohnehin nicht mehr. Sonst gingen die Fotos wahrscheinlich wirklich rum. Das gerissene Stück. Genau deshalb hat sie die wahrscheinlich gemacht.

Nicht das erste Mal, dass sie mich so austrickste. Gut, sie hat mehr in der Birne, das ist nicht neu, konnte ich mir immer eingestehen. Klasse, rasiere ich mich jetzt wirklich? Dabei sind es gar keine Stoppeln, sondern gerade lang genug, dass sie nicht mehr scheuern.

Verdammt, sie gibt doch sonst keine Ruhe. Aber wozu? Poppen will sie mich sicher nicht, sie ist strange, aber so strange nun auch wieder nicht. Die hat mich nicht angegiert, das hat nichts mit Sex zu tun. Oder vielleicht doch? Ist sie auf dem Domina-Trip? Von der Persönlichkeit könnte es passen.

Steht sie gleich in Leder und mit Peitsche da? Alter. Was bin ich doch für ein Idiot. Für drei Tage im Matsch. Ich muss sie irgendwie von ihrem Trip runterbringen. Sie hatte tatsächlich gelüftet, die beiden Fenster immer noch auf Kipp.

Saß auf dem Bett und rauchte, sah mich unverwandt an. Kein Leder. Keine Peitschen.

„Schon besser. Komm her."

„Ich würde mich wohler fühlen, wenn ich wüsste, was das werden soll."

„Klar. Nun komm schon."

„Wenn du mich anfasst, schreie ich."

„Auch das ist mir klar. Setz dich. Rauch eine."

„Wir könnten eine Friedenspfeife rauchen, wenn du möchtest."

„Nee. Entspann dich."

„Das will mir nackt mit dir nicht wirklich gelingen. Kann ich mir vielleicht was Sauberes anziehen? Irgendwas?"

„Natürlich nicht. Stell dich nicht so an."

„Du bist echt schräg drauf, meine Fresse."

„Und, wie war das Wochenende sonst so? Gut einen weggesteckt?"

„Das fiel leider auch ins Wasser. Der rote Fluch."

„Na, so ein Pech."

„Wem sagst du das."

„Dann hast du ja einiges an Nachholbedarf."

„Und einiges an Grenzen, die ich auf keinen Fall überschreiten werde."

„Oh, nicht mit mir, keine Sorge. Mal abgesehen davon, dass du mein Bruder bist, bist auch nicht mein Typ."

„Das ist der erste vernünftige Satz aus deinem Mund."

„Mama hat mich vorhin angetextet. Sie bleibt noch ein paar Tage länger bei Karsten."

„Soll sie. Obwohl sie wahrscheinlich der einzigste Grund sein würde, warum ich hier wieder Klamotten tragen dürfte, oder?"

„Einzige. Du machst dir zu viele Sorgen. Obwohl... hm... mal sehen."

„Beeindruckend. Wirklich beeindruckend. Alles ohne Zucken um die Mundwinkel. Was ziehst du daraus? Wo dich mein Körper doch nicht anmacht?"

„Auch das lass meine Sorge sein. Aufgeraucht? Gut. Ein bisschen größer ist er schon. Bring ihn mal ins Vollformat."

„Das ist vor dir eine unlösbare Aufgabe. Mal abgesehen davon, dass..."

„Stell dich nicht so an. Das wäre nicht der erste Ständer, den ich sehe."

„Wozu? Für deine Fotosammlung?"

„Genau. Nun mach schon. Ich will bald ins Bett."

„Es würde dir den Schlaf rauben. Das Bild dich in deine Träume verfolgen. Also tue ich das dir zuliebe nicht."

„Ja? Glaubst du, dein armes kleines Schwesterchen würde sich vor Geilheit in den Schlaf weinen? Träum weiter."

„Och... Jule... verflucht, ich sag doch, so aus dem Stegreif und dann vor dir, geht das einfach nicht. Das ist kein Gerät, was man an- und ausschalten kann, verdammt. So viel Erfahrung müsstest du langsam haben."

„Soll ich dir meine Titten zeigen? Hilft das?"

„Mich vollends zu verstören? Mit Sicherheit."

„Hier", wies sie auf ihr Smartphone.

Ach so, Foto. Echt, sie zeigt mir ihre Titten. Das könnte von der Größe stimmen. Sehr ansehnlich. Fuck! Das könnte dir so passen.

„Nicht schlecht, aber völlig wirkungslos. Wie ich sagte."

Was macht sie jetzt? Wischt weiter. Aha. Noch mehr Tittenbilder. Eine Rückansicht. Netter Teenie-Arsch. Seit wann hat sie das Tattoo? Ist mir noch nie aufgefallen. Eh... das...

„Du zeigst nicht gerade ernsthaft ein Bild von deiner Muschi?"

„Gefällt sie dir?"

„Würde sie, wenn es nicht deine wäre. Oh, fuck, Mädel. Das war keine Aufforderung, jetzt die volle Serie zu zeigen."

„Ich finde meinen Körper schön. Meine Möse auch."

„Ja, gut, du siehst fit aus. Inklusive Geschlechtsteil. Zufrieden?"

„Nur halb. Aber das ist ja schon mal ein Anfang."

Fuck. Verräter! Das sollte genau nicht passieren. Runter mit dir!

„Man muss halt nur wissen, wo das Knöpfchen ist, das man drücken muss. Ach so, Knöpfchen. Hier. Was sagst du zu meiner Klit?"

„Lieber nichts. Jule, du bist echt eine perverse Sau, ist dir das klar?"

„Du bist nicht der Erste, der das sagt. Hier, Finger im Loch ist doch auch ganz anregend, nicht wahr?"

„Einspruch, Suggestivfrage."

„Okay, ich nehme es zurück. Das ist kein Mini-Schwanz."

„Oh, Mädel..."

„Komm, zeig ihn mir mal richtig. Die Mütze runter. Mal dran gedacht, den überflüssigen Hautfetzen da wegmachen zu lassen?"

„Nicht mal im Traum, das bleibt alles, wie es ist. Lässt du wohl deine unegalen Finger davon? Hier, zufrieden? Dann mach dein scheiß Foto, und lass mich in Ruhe, verdammt."

„Er bewegt sich noch... echt, der wächst noch weiter?"

„Für ein Foto muss das reichen. Bitte, mach jetzt. Worauf wartest du?"

„Vollformat. Dabei hast du keine Fotovorlage mehr. Es macht dich an, dass ich ihn mir ansehe. Wer ist denn jetzt die perverse Sau? Du wirst gerade richtig geil. Sehr schön. Das ist dein Schwanz auch, nebenbei."

Ich hasse es, wenn sie recht hat. Verflucht, ich bin echt total hart. Nun, knips doch, du blödes Miststück. Na endlich.

„Das reicht doch jetzt wohl hoffentlich. Aus wie vielen Positionen willst du das noch tun?"

„Stell dich nochmal hin. Ein Ganzkörperfoto noch. Das sieht jetzt sehr ansehnlich aus."

Fuck. Mach doch, was du willst.

„Perfekt."

„Ich bin entlassen?"

„War das jetzt so schlimm?"

„Es war... ist... abartig, verdammt."

„Irgendwie schon. Hätte ich nicht gedacht."

Huh?

„Na, schön, dass du das einsiehst. Ich glaube, das Spiel ist heute weit genug gegangen."

„Du kannst gehen. Wenn du willst. Oder hierbleiben."

„Was soll das denn heißen?"

„Du hast einen Ständer, wirst von Sekunde zu Sekunde geiler. Du weißt nicht genau, warum, und das macht dich nervös. Und noch geiler. Am liebsten würdest du dir jetzt einen runterholen. Mach ruhig. Keine Angst, das Handy lege ich weg."

„Du tickst doch nicht mehr richtig."

„Stimmt. Hast recht. Das sollte nicht sein, dass dich das anturnt. Und vor allem mich nicht."

Sie nicht... das... Alter, weg hier!

„Da sind wir einer Meinung. Und tschüss."

„Träum süß."

Biest, als ob ich jemals wieder Schlaf finden könnte. Na, nicht, bevor ich mich hier drum gekümmert hatte. Scheiße, das ging alles gar nicht. Aber musste sein, mir taten die Eier weh, von der ganzen ergebnislosen Knutscherei mit... Name entfallen.

Daran sind nur die scheiß Bilder Schuld, die ich nicht ausblenden kann. Fuck, ist das ätzend... ich... komme... mit... ihrer Möse... geilen... geilen Möse... aaach. Dreck. Und jetzt ist Ruh. Verdammt.

~~~~~

Klar, Mega-Wetter, jetzt, wo Wochenende und Festival vorbei waren. Dazu die Hitze von der Schweißbahn. Die Stinkefüße vom Festtreten. Dusche. Fressen. Bier. Nicht an das Monster denken, das sicher schon in ihrem Zimmer lauert.

„Hey! Da bist du ja endlich", kam prompt die Bestätigung, als ich an ihrer halb offenen Tür vorbeischleichen wollte.

„Und wennschon. Ich muss duschen. Ohne Anweisungen, okay?"

„Ja, gleich. Komm kurz rein."

Fuck. Nie war es unangenehmer, das zu tun. Oh, sie war nicht allein. Das war... Frauennamen und ich, das wird nie was. Doch! Das war...

„Hannah kennst du doch?"

Ah. Doch falsch gelegen. Ja, Hannah kannte ich. Rothaarige Freundin, blass, unscheinbar, unsicher, das genaue Gegenteil von Jule und ihren anderen Freundinnen. Stach deshalb heraus. Warum wird die rot? Fuck. Klar. Die hat wahrscheinlich mehr von mir gesehen, als ihr lieb war. Gnadenlose Jule.

„Logen. Ich muss wirklich unter die Dusche, es war kaum auszuhalten heute. Geschwitzt wie ein Idiot. Hast du schon gegessen?"

„Wir können uns hinterher eine Pizza kommen lassen."

Hinterher? Mir vergeht gerade der Appetit. Das kann nichts Gutes heißen. Ich frag nicht. Wenigstens zehn Minuten ohne Qual noch im Ungewissen verbringen.

„Aha. Meinetwegen. Isst du mit, Hannah?"

Sie nickte nur und starrte auf den Boden. Komische Vibes im Raum. Was soll das werden?

„Natürlich tut sie das. Also, geh duschen. Dann kommst du zu uns. So wie gestern natürlich."

Das Wort „natürlich" solltest du besser aus deinem Wortschatz streichen, du Biest. Nichts davon ist das. Aber auch rein gar nichts.