Swipe, um zu sehen, wer jetzt online ist!

Leila K/L 07

Geschichte Info
Das Schicksal einer jungen Frau im 31. Jahrhundert.
21k Wörter
4.65
44.6k
6
6
Geschichte hat keine Tags
Teile diese Geschichte

Schriftgröße

Standardschriftgröße

Schriftabstand

Standard-Schriftabstand

Schriftart Gesicht

Standardschriftfläche

Thema lesen

Standardthema (Weiß)
Du brauchst Login oder Anmelden um Ihre Anpassung in Ihrem Literotica-Profil zu speichern.
ÖFFENTLICHE BETA

Hinweis: Sie können die Schriftgröße und das Schriftbild ändern und den Dunkelmodus aktivieren, indem Sie im Story-Infofeld auf die Registerkarte "A" klicken.

Sie können während unseres laufenden öffentlichen Betatests vorübergehend zu einem Classic Literotica® Erlebnis zurückkehren. Bitte erwägen Sie, Feedback zu Problemen zu hinterlassen oder Verbesserungsvorschläge zu machen.

Klicke hier

Hallo,

hier ist endlich die versprochene Fortsetzung zu der Geschichte um Leila. Ich hatte eigentlich vor die Geschichte schon viel früher weiter zu schreiben, doch es kam leider viel dazwischen.

Zum Verständnis der Geschichte bitte unbedingt Teil 1 bis 6 vorher lesen!

Schwerpunkt von Teil 7 liegt ganz klar auf der Story, etwas anderes hätte einfach nicht gepasst. In den nächsten Teilen werden jedoch wieder häufiger Szenen auftreten, die thematisch dieser Seite mehr entsprechen.

Ich habe lange an diesem Teil gearbeitet und hoffe, dass er Euch genauso gut gefällt wie mir.

Über viel Feedback (auch im Blick auf die gesamte Reihe/Geschichte) würde ich mich natürlich sehr freuen.

Und nun viel Spaß beim Lesen!

Liebe Grüße,

Euer Versauter Autor

*

Zur Erinnerung vorab ein paar Infos:

Leila / K/L-1: Hauptprotagonistin. Eine junge Frau, die von ihrem behüteten und sich geglaubtem Leben in einem mysteriösem Heim in das Chaos des Krieges zwischen Menschen und den sogenannten Dämonen gestoßen wurde.

Dr. Grom: Ranghoher und wichtiger Forscher von A1, hatte ein spezielles Interesse an Leilas Entwicklung. Nach einem Absturz in einem Helikopter und der Begegnung mit den Dämonen, verlor er seinen rechten Arm und veränderte sich.

Tom McKarsy (Tommy): Junger Rekrut, der aufgrund seiner hervorragenden Fähigkeiten der Schwarzen Mamba zugeteilt wurde und dort Leila kennen und lieben lernte.

Demon: Stiller und geheimnisvoller Soldat der Schwarzen Mamba, der Leila fasziniert und gleichzeitig erschreckt. Er hat Dämonenblut (daher der Name) in seinem Körper, das ihm spezielle und überragende Fähigkeiten verleiht.

Schwarze Mamba: Name der militärischen Sonder-/Eliteeinheit, der Leila zugeteilt wurde.

Mitglieder der Schwarzen Mamba:

Hunt (Spitzname: Leo, Aufklärungsspezialist), Smith (Crash, Sprengstoffexperte), Edwards (T-Jack, Techniker), Cabell (Funker & Artillerieexperte), Jackson (der Captain der Schwarzen Mamba), Carter (Doc, Doktor), Baker (Nahkampfexperte), Demon (Experte für Taktik und leichte Waffen), McKarsy/Tommy (Viper, Scharfschütze), Leila (K).

Zonen: Die Weltkarte wurde von den Menschen nach der Invasion der Dämonen in Zonen eingeteilt. Grün (A) = Sicher; Gelb (B) = Nicht gesichert, Dämonendichte jedoch gering; Rot (C) = Lebensgefahr, mit Dämonen verseuchte Gebiete.

Sektor: Die Zonen sind in viele kleine Sektoren unterteilt. Z.B: A1-108, ist der 108 Sektor der Zone A1.

A1: Wichtige sicher (grüne) Zone in Amerika (nähe dem ehemaligen New York)

A6: Wichtige sicher (grüne) Zone in Frankreich (nähe dem ehemaligen Paris)

Schilde: Die grünen Zonen werden von Plasmaschilden geschützt, welche die Dämonen vom eindringen abhalten.

Titanstahl: Spezieller Stahl mit dem es den Menschen möglich ist die Schilde zu passieren, ohne sie dabei abschalten zu müssen.

Aion-Wall: Erster und wichtigster befestigter Schutzwall um A6, außerhalb der Schilde.

Terno-Wall: Zweiter Schutzwall um A6 und derzeitige Front, nachdem die beiden vorherigen Wälle (Hedrox- und Urex-Wall) von den Dämonen überrannt wurden.

Overlords: Die allerersten Dämonen. Sie sind tödliche Anführer und gelten als unbesiegbar, da sie jeder Kugel mühelos auszuweichen scheinen. Es ist sonst wenig über diese Bestien bekannt, vor allem weiß man nicht, welche Ziele sie verfolgen oder was sie antreibt.

Dämonen: Reinblütige Dämonen. Stark, robust und absolut tödlich. Nur Overlords können reinblütige Dämonen erschaffen, da sie von der Ursprungsform des Virus selbst veränderte Wesen sind. Von den Menschen in Klasse A und B Dämonen unterteilt.

Dämonenbrut: Ehemals Menschen oder Tiere, jetzt verunstaltete Diener der Dämonen. Längst nicht so stark wie reinblütige Dämonen. Bilden den größten Teil von Dämonenhorden. Von den Menschen in Klasse C bis H Dämonen unterteilt.

Greeper: Hundeartige Dämonenbrut, nähere Beschreibung folgt in Teil 7.

Mermorid-Untiere: Riesige, gefürchtete Dämonenbrut; Bestien mit vier oder mehr Tentakelgliedern, die in messerscharfen Klauen enden.

Zombies: Dämonenbrut; stumpfsinnige und schwache Diener der Dämonen.

GMVS: Die „Globale Menschliche Verteidigungsstreitkraft" vereinigte im Jahre 2860 n. Chr. alle

noch existierenden Länder der Erde. Im Jahre 3025 n. Chr. startete die GMVS eine Großoffensive gegen die Dämonen, um die Erde zurück zu erobern. Das Vorhaben, zuerst von Erfolg gekrönt, verwandelte sich jedoch bald in einen verlustreichen Rückzug hinter die großen Verteidigungsanlagen der GMVS, den Wällen. Ein Stellungskrieg, indem immer noch um jeden einzelnen Quadratmeter erbittert gekämpft wird, entbrannte.

POD: Ein Minicomputer, den man wie ein Armband anzieht und viele allgemeine Informationen oder hilfreiche Programme beinhaltet. Er ist mit den Rüstungen der Soldaten verbunden. Über den POD können z.B. die Funktionen der Kampfhelme bedient werden.

*

Leila -- K/L-1

Die Erde im 31. Jahrhundert.

*

Kapitel 19: Fortsetzung.

A6-108 / Nord-Frankreich im Jahre 3044 n. Chr. 25 November; 17.10 Uhr.

Der Gang, den Leila hinter Tommy entlang schritt, war düster und wurde nur von ein paar schwach gelblich leuchtenden Lampen erhellt. Ihre schweren Stiefel verursachten bei jedem Schritt ein dumpfes metallisches Klacken auf den Bodenplatten und das zusätzliche Gewicht ihres Kampfanzugs lastete fast ebenso schwer auf Leila wie ihre Angst.

Ja, sie hatte Angst, eine furchtbare Angst. Sie wusste nicht, wie dieser Tag enden würde. Sie wusste nicht, wer von ihren Freunden diesen Tag überleben würde. Und sie wusste auch nicht, ob sie selbst diesen Tag überleben würde.

Sie wusste nur eins: Das Schlachtfeld erwartete sie.

Plötzlich blieb Tommy stehen und Leila wäre beinahe gegen ihn gelaufen. Sie hatten das Ende des Gangs erreicht und standen vor einer massiven Eisentür.

Gerade wollte Tommy eine Hand nach der Tür ausstrecken, da trat Leila neben ihn und fasste seine Hand.

„Tommy!"

Der junge Mann drehte seinen helmbedeckten Kopf und schaute Leila fragend an. Als er ihre vor Schrecken geweiteten Augen und vor Angst verzehrten Züge sah, drehte er sich besorgt zu ihr und zog sie kurzerhand zu sich. Er drückte sie gegen sich und auch wenn Leila ihn wegen der dicken Panzerrüstungen nicht spürte, so spendete diese Geste trotzdem Trost. Sie schloss die Augen, presste sich an ihn und begann zu weinen. Sie wollte es nicht, sie wollte stark sein und keine Angst haben, doch sie konnte es nicht unterdrücken.

„Sch Sch... alles wird gut", hörte Leila seine beruhigende Stimme.

„Leila, schau mich an", sagte er leise, legte eine Hand unter ihr Kinn und drückte ihren Kopf mit sanfter Gewalt nach oben, sodass sie ihn anschauen musste. Durch ihre tränennassen Augen blickte Leila ihn an und schniefte verlegen.

„Es wird dir nichts geschehen, hast du mich verstanden? Du wirst diesen Tag wohlbehalten überstehen, dafür werde ich sorgen", sagte er mit beruhigender Stimme.

Leila blickte ihm in die Augen und schöpfte aus seinen Worten und seinem warmen Blick Hoffnung.

„Vertraust du mir?", fragte er, woraufhin sie nickte.

„Ich liebe dich", flüsterte Tommy und strich mit einem Finger über Leilas Wange. Der Stoff seines Handschuhs kratzte etwas, doch gaben seine Worte und diese kleine Geste Leila Kraft.

Schließlich wandte Tommy sich von ihr ab und drückte sich gegen die bullige Panzertür des Kasernengebäudes. Die Tür schob sich daraufhin mit einem dumpfen, protestierenden Quietschen langsam auf.

Kühle Luft wehte Leila ins gerötete Gesicht und das Dämmerlicht, welches den Gang ausfüllte, wurde von einer am Horizont langsam sinkenden Sonne vertrieben, die ihre rotgoldenen Strahlen herein warf.

Nur kurz kehrte die Dämmerung zurück, als Tommy in seiner dicken Panzerrüstung durch die Tür trat.

Leila schniefte noch einmal, blinzelte die Tränen schnell weg, hob ihr Gewehr vor die Brust und folgte ihm.

*

Die beiden jungen Leute verließen die Kaserne und traten hinaus auf den großen geteerten Platz, der sich vor dem Gebäude erstreckte.

Die Männer der Schwarzen Mamba bestiegen gerade das massige Transportfahrzeug, das sie zur Südfront bringen sollte. Diesmal war es kein Kampfhelikopter, sondern ein schwer gepanzertes Kettenfahrzeug. Leila wartete, bis die Männer das Fahrzeug bestiegen hatten und stieg dann, noch einen letzten, sehnsüchtigen Blick in den vom Schutzschild leicht verschwommenen rotgoldenen Abendhimmel werfend, in den bulligen Laderaum. Sie nahm neben Leo an der rechten Seite des Fahrzeugs Platz. Der Aufklärer war gerade dabei das Magazin seiner Waffe zu prüfen. Mit einem Klacken rastete es in der Halterung ein und Leo zog die Magazin Verriegelung. Leila starrte auf das Tötungswerkzeug und seufzte.

Was mache ich hier eigentlich?

Wieso hat sich alles in meinem Leben in so kurzer Zeit so drastisch verändert?

Ich wünschte ich wäre immer noch in der Schule, ganz weit weg von alledem hier...

Tommy betrat als letztes das Fahrzeug und schloss die gepanzerte Wagentür hinter sich. Mit einem leisen Pfeifen schloss die Türverriegelung und Tommy setzte sich rechts neben Leila und lächelte sie an.

Im selben Moment brüllte der Motor des Fahrzeugs auf, ein Zittern lief durch den Transporter und er setzte sich langsam in Bewegung. Erneut entwich Leila ein Seufzer und sie tastete nach Tommy und umfasste seine Hand mit der ihren. Leilas Gedanken wanderten von den nostalgischen Erinnerungen ihrer Vergangenheit zu dem zurückliegenden Tag und ein kleines, verschmitztes Lächeln stahl sich auf ihre Lippen.

... andererseits hätte ich sonst aber Tommy nicht kennen gelernt!

Das Fahrzeug beschleunigte und fuhr immer schneller über die noch asphaltierte Straße. Leila hielt sich an Tommys Hand fest, der mit seinem Daumen über ihren mit Stoff bedeckten Handrücken strich.

„Wir passieren in wenigen Sekunden den Schutzschild", meldete sich der Fahrer des Transporters nach ein paar Minuten zu Wort und einen kurzen Moment darauf verringerte das Fahrzeug seine Geschwindigkeit. Leila erinnerte sich an die gewaltige Erschütterung, als sie mit dem Helikopter das erste Mal den Schild passierten und klammerte sich schnell mit ihrer freien Hand an dem Haltegriff ihres Sitzes fest. Es dauerte auch nicht lange und sie wurde dafür belohnt. Das Fahrzeug erbebte und ließ ein metallisches Seufzen vernehmen, während Leila so kräftig durchgerüttelt wurde, dass sie fest mit einem bösen Ende rechnete.

Noch zwei, drei Sekunden gab das Fahrzeug protestierende Geräusche von sich, ehe es verstummte und auch das Gerüttel und Geschüttel endete. Leila atmete erleichtert auf, löste die Hand vom Griff und streckte ihre schmerzenden Finger.

Daran werde ich mich ganz sicherlich nie gewöhnen!

Sie fuhren eine gute Stunde, ohne das etwas bemerkenswertes passierte. Nur einmal meldete sich die Stimme des Fahrers über Funk zu Wort, dass sie gerade den Arion-Wall passiert haben.

Leila war gerade tief in Gedanken, als plötzlich eine rote Warnlampe dicht über Bakers Kopf aufzublinken begann und sie erschrocken aufblicken ließ.

„Achtung! Eine große Meute Greeper direkt vor uns! Haltet euch fest, wir versuchen durchzubrechen!", erklang die angespannte Stimme des Fahrers aus dem Lautsprecher.

Leila fragte sich gerade was nochmal ein Greeper war, da brach die Hölle über ihnen los:

Es gab einen markerschütternden Aufprall, Leila schrie auf und wurde hart gegen die Seite ihres Sitzes gedrückt. Das Fahrzeug machte plötzlich einen Satz in die Luft und neigte sich dann zur Seite.

„Vorsicht! Sie haben uns!", erklang die angsterfüllte Stimme des Fahrers und keinen Moment später kippte das Fahrzeug zur Seite. Leila kniff die Augen zusammen und stieß schmerzhaft mit ihrem helmbedeckten Kopf gegen den Kopfschutz ihres Sitzes, als die Wagenseite mit einem lauten Knall auf dem Asphalt aufschlug und unter einem ohrenbetäubenden, schabenden Geräusch noch ein paar Meter über den Boden schlitterte. Mit einem gewaltigen Aufschlag stoppte das Fahrzeug so abrupt, dass Leila erneut aufschrie und brutal gegen ihren Gurt gedrückt wurde.

Ihr wurde schwarz vor Augen.

Der Motor des Fahrzeugs heulte noch ein letztes Mal auf und erstarb schließlich.

Stille breitet sich aus.

*

Benommen schüttelte Leila den schmerzenden Kopf und öffnete langsam die Augenlider. Die Beleuchtung war ausgefallen, nur die rote Warnlampe blinkte immer noch konstant auf und tauchte den Innenraum immer wieder in dunkelrotes Licht.

Stöhnend regte sich etwas neben Leila. Die junge Frau erkannte im blinkenden Licht Baker, wie er mühsam seinen Gurt öffnete und sich langsam aufrichtete. Der Hüne erhob sich, wobei er gebückt stehen musste, damit er nicht gegen die anderen Männer stieß, deren Sitze auf der linken Wagenseite angebracht waren und nun in der Luft hingen. Grummelnd blickte Baker sich um und sah Leila, wie sie immer noch regungslos in ihrem Sitz lag. Sein Grummeln nahm eine tiefere Tonlage an und er beugte sich zu Leila hinab und half ihr aus dem Sitz.

Nach und nach entstand wieder Bewegung im Innenraum und Leila, die gerade ihre schmerzenden Gelenke streckte, musste Cabell Platz machen, der vorsichtig seinen Gurt löste und sich dann neben sie auf den nun mit Sitzen bedeckten Boden sinken ließ. Tommy rappelte sich auf der anderen Seite dicht neben Leila auf und knetet seine linke Schulter.

„Alles okay bei dir?", fragte Leila besorgt. Sie erhielt ein kurzes Nicken von ihrem Freund, der sie selbst besorgt musterte und sich dann umblickte und sein Sturmgewehr aus der Halterung neben seinem Sitz nahm. Gerade wollte Leila es ihm gleichtun, als sie das Geräusch vernahm. Sie erstarrte in der Bewegung und lauschte.

Das klingt... das klingt... wie eine Mischung aus bedrohlichem Knurren und qualvollen Schreien!

Sie erschauderte.

„Was ist denn das?" fragte sie ängstlich. Baker, der gerade dabei war sein Sturmgewehr auf den Rücken zu schnallen, drehte sich zu ihr und seine Augenbrauen verengten sich.

„Greeper", brummte er und fügte nach kurzem Zögern hinzu: „Sehr viele Greeper."

In dem Moment, in dem Leila gerade zu einer neuen Frage ansetzen wollte, wurde sie vom Captain unterbrochen.

„Ruhe! Macht euch bereit für den Kampf, wir müssen hier raus!"

Es entstand geschäftige Bewegung um Leila herum, während sich die Schwarze Mamba zum Gefecht rüstete. Die junge Frau tat es den anderen gleich und eine Minute später stand sie, ihr Sturmgewehr leicht zitternd in den Armen haltend, inmitten einer Gruppe schwer bewaffneter Männer.

Nachdem alle ihre Ausrüstung überprüft hatten, nickte der Captain Baker zu.

„Gut. Dann werden wir uns mal den Weg in die Freiheit erkämpfen. Baker und Crash gehen als erstes, der Rest folgt den beiden. Los jetzt!"

Baker zog sein Schwert. Die Klinge fuhr mit einem metallischen Schaben aus der Scheide und glänzte blutrot im Licht der Warnlampe. Leilas Haut wurde bei dem Geräusch von einer Gänsehaut überzogen. Sie betrachtete Baker, der kurz darauf einen dicken Schutzschild aus Titanstahl von der Frontseite des Fahrzeugs in seine freie Hand nahm. In seiner dicken Rüstung und mit dem Schild und Schwert in den Händen sah er aus wie ein riesengroßer Kampfkoloss. Mühsam drückte sich Baker an den anderen vorbei und stieg über die Sitze zur großen Wagentür am Ende des Fahrzeugs. Crash folgte ihm, in seinen Händen hielt er einen leise zischenden Flammenwerfer. Baker betätigte einen Hebel, woraufhin wieder das Pfeifen antwortet. Als sei dieses Geräusch ein Signal, schoben die Soldaten ihre Visiere vor die konzentriert schauenden Gesichter und hoben ihre Waffen. Leilas Herz schlug schneller, immer schneller, während sich die Tür langsam aufschob.

Kaum hatte sie sich weit genug geöffnet, da stieß Baker einen lauten Kampfschrei aus und stürzte sich durch die Öffnung. Crash knurrte und folgte ihm dicht auf. Demon und Tommy verließen das Fahrzeug im Anschluss. Leila setzte gerade an Tommy zu folgen, als ein lautes, unmenschliches Brüllen durch das alles ausfüllende Knurren von draußen zu ihnen herein drang und sie in der Bewegung erstarrten ließ. Angst kroch in Leilas Glieder und machte sie unfähig sich zu bewegen.

„Los! Los! Los!", schrie der Captain aus dem hinteren Teil des Laderaums und jemand stieß Leila hart in den Rücken.

Sie taumelte vorwärts aus dem Laderaum des Fahrzeugs heraus. Eine Woge aus Lärm und Hitze schlug ihr entgegen und eine beißend helle Stichflamme blendete sie, kaum dass sie das Fahrzeug verlassen hatte. Schützend hob Leila ihre freie Hand vor die Augen und wankte zur Seite. Hinter ihr knallten Schüsse los und etwas prallte gegen sie oder Leila prallte gegen etwas, sie konnte es nicht sagen.

Der Aufprall raubte ihr den Atem und sie rang verzweifelt um ihr Gleichgewicht, doch ihre Rüstung spielte gegen sie und zog die junge Frau unerbittlich mit sich zu Boden. Leila schrie auf, ließ ihr Gewehr fallen und versuchte den Sturz mit ihren Händen abzufangen. Trotzdem stürzte sie noch hart auf den staubigen Boden. Leila schloss vor Schmerzen die Augen. Sie schmeckte trockene Erde und hörte ein grollendes Geräusch dicht vor sich. Langsam hob sie ihren Kopf und schlug die Augenlider auf.

Dunkelrote Augen starrten sie an.

Speichel tropfte von spitzen, aus schwarzem Fleisch hervor wuchernden Zähnen.

Lange, messerscharfe Stacheln. Schuppenartige Haut.

Ein ekelhafter Gestank schlug Leila entgegen, sodass sich ihr Magen krampfhaft zusammen zog und sie würgen ließ. Das fratzenhafte Dämonengesicht zuckte vor und reflexartig rollte Leila sich zur Seite. Klackend schlug der Kiefer der Dämonenbrut über Leilas Kopf zusammen.

Die junge Frau rollte über den harten Boden, wobei sich spitze Steine zwischen die Rüstungsplatten in ihre Bauchseiten bohrten. Sie stöhnte auf und rappelte sich mühsam hoch, auf die Knie. Ihre Hand fuhr zu ihrem Schenkel, wo sie an dem Verschluss ihres Pistolenhalters herum nestelte. Ihr Blick fixierte den Greeper vor sich, der ihr umgehend nachsetzte. Das verunstaltete Gesicht schoss auf sie zu. Leilas Hände zitterten, der Verschluss des Pistolenhalfters öffnete sich und ihre Finger umschlossen den Griff der Waffe. Doch schon war die Bestie bei ihr. Leila schrie auf und riss die Pistole hoch. Aber sie wusste, dass sie nicht zum Schuss kommen würde.

Der Greeper öffnete im Sprung sein Maul. Spitze Zähne rasten auf die junge Frau zu, kamen näher und näher und waren fast bei ihr. Ein starker Luftzug berührte ihr vor Schrecken bleiches Gesicht und urplötzlich waren die tödlichen Zähne verschwunden, war die Fratze des Dämons verschwunden. Verwundert und das Geschehene immer noch nicht ganz realisierend blickte Leila zu ihrer Rechten und starrte auf Tommy, der auf der widerwärtigen Kreatur lag und gerade sein Schwert in die Unterseite der Bestie stieß. Der Stahl drang tief in das schwarze Fleisch des Untiers ein und ein dicker Strahl roten Blutes schoss an der Seite der Klinge hervor. Tommys Gesicht war unter dem Helm selbst zu einer Fratze geworden; Eine Fratze von Zorn und Wut. Und er schrie, während die Bestie unter ihm voller Pein aufbrüllte, noch einmal zuckte und dann reglos liegen blieb. Leila starrte entsetzt auf die Szene und hockte verloren auf dem Boden, während laute Schüsse, Schreie und Gebrüll von überall um sie herum auf sie eindrangen. Vor Todesangst und hilfloser Verzweiflung begann die junge Frau zu weinen.

Plötzlich legte sich eine Hand auf ihre Schulter, zog sie hart auf die Füße und schüttelte sie kräftig. Leila schrie erschrocken auf, ließ die Pistole fallen und erhob ihre Hände zur Abwehr. Die schüttelnde Hand ließ sie los und umfasste ihre wild herumschlagenden Arme und hielt sie eisern fest. Verstört blickte Leila auf und erkannte durch ihre tränennassen Augen Demons Gesicht. Der Mann schrie ihr etwas zu, das sie im allgemeinen Lärm des Gefechtes jedoch nicht verstand und wohl auch nicht gerafft hätte, wenn es totenstill gewesen wäre.