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Live Your Life with Grace Teil 03

Geschichte Info
Was Menschen zusammenführt: Über Liebe und Exaltiertheit.
1.2k Wörter
4.38
7.9k
1

Teil 3 der 4 teiligen Serie

Aktualisiert 06/08/2023
Erstellt 10/23/2017
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VI

Als das Licht der Rationalität den Tag aus dem Sumpf der Träume fischt habe ich meine Contenance wiedergewonnen.

So etwas darf nicht wieder vorkommen. Das war ein Fehltritt, wie er jedem passieren kann, sogar passieren muß, eigentlich hätte ich damit rechnen können, denn wer ist schon unfehlbar? Es ist aber keine komplette Niederlage, nur eine kalkulierbare Schwäche im System. Ein Rückfall. Ich rufe mir meine ursprüngliche Motivation ins Gedächtnis, die erloschene Liebe zu meiner Frau. Auch wenn sie verwässert erscheint, bleibt zumindest das Ideal der Liebe an sich, das ich hochhalte. Seid ich mein Leid angenommen habe breche ich zu ungekannten geistigen Orten auf. Seit mich meine Frau verlassen hat, habe ich zu schreiben begonnen und schöpfe aus einer ungekannten Gefühlstiefe. Neue Welten entstehen in mir, so stark und bezaubernd, dass die Dringlichkeit der realen Welt verblasst. Von dieser Entrücktheit bin ich verzaubert und Grace ist der Zerberos, der mich von den trügerischen Verlockungen der Oberwelt fernhalten soll. Aber auf einmal wendet er sich gegen mich und stößt die Tür meiner geschützten Werkstatt auf.

Nachdem ich meine Gedanken geordnet habe, kann ich meinem Taggeschäft wieder nachgehen. Die anbrandenden Tage schwappen die Erinnerung anGrace hinweg. An ihrer Statt baue ich meine Überzeugung zu einer Festung aus, die gegen die Brandung des Alltags von nachhaltigerer Dauer ist als das Verlangen. Mit geschwellter Brust wandle ich durch eine entseelte Welt - mit der inneren Überzeugung von einer Erfüllung getragen zu werden, die in den Anderen schon längst erloschen ist. Nicht einmal in meinen Träumen fürchte ich mich mehr vor unserem nächsten Treffen und bin stolz, den Dämon in mir bezwungen und eine weitere Prüfung bestanden zu haben.

VII

„Was kann ich dir anbieten?",

frage ich sie, die an der Küchenzeile lehnt wie damals an ihrer eigenen.

„Hast du einen Wein offen und vielleicht eine Kleinigkeit zu essen?"

Ich räume die Sachen aus dem Kühlschrank auf den Esstisch und frage sie nach ihrem Leben in den vergangenen Wochen. Unsere Beziehung spielt sich in der Unterwelt ab und sie erzählt mir von ihrem profanen Leben, an dem ich keinen Anteil habe aber trotzdem Bescheid weiß. Uns verbindet eine paradoxe Vertrautheit, gemischt mit Distanz.

Sie erzählt mir von ihrer Arbeit und deren Mühseligkeiten, von den langen Tagen und den wechselnden Anforderungen, den netten und den mühsamen Kollegen.

„Wer kennt das nicht? Mir geht es auch so und ich versuche es als die Banalitäten des Alltags nicht allzu ernst zu nehmen."

„Oh, da spricht schon wieder Mister Erleuchtet! Wie gut, dass du über den Dingen schwebst!"

Mit ihrem Charme kann sie die brutalsten Aussagen als Humor verkleiden.

Trotzdem fühle ich mich ins Bockshorn gejagt, lasse mich aber nicht unterkriegen:

„Ja, genau, du sagst es. Und deswegen dürfen solche Übergriffe wie letztens auch nicht mehr vorkommen."

Sie blickt mich verdutzt an:

„Übergriffe?"

Sie muss ehrlich nachdenken. Dann grinst sie plötzlich über beide Ohren:

„Das? Das meinst du? Ein Übergriff? Ich war doch nur nett zu dir und wollte dir was Gutes tun, weil du so überspannt ausgesehen hast. Da habe ich mir gedacht, das sei dir auch einmal gegönnt. Nicht immer nur kasteien und Enthaltsamkeit."

„Nun gut, ich weiß, dass du es gut gemeint hast. Aber das darf nicht mehr passieren. Das ist nicht, was wir ausgemacht haben. Du sabotierst damit meine Absichten und das kann ich nicht erlauben."

„Nun gut, entschuldige, es wird nicht mehr vorkommen."

Sie streicht sich Butter aufs Brot und ich beobachte sie in der heimeligen Stille der Versöhnung. Nur eine Frau kann ein Butterbrot mit derartiger Fürsorge streichen, trotzdem es schon längst essfertig wäre. Versunken in den Anblick muß ich lächeln. Sie nimmt es zwischen drei Finger und hebt es an ihren Mund. Er öffnet sich und ihre Lippen entblössen für einen Moment ihre Zähne ehe sie sich in das Brot versenken. Die cremige Butter macht einen Randwall und schiebt sich bis auf ihr Zahnfleisch und schon entlässt sie ihre angebissene Beute aus ihrem Mund. Sie hat glänzende, volle Lippen, die in ihrer Anmutung nicht erahnen lassen, was für eine Verwüstung hinter ihnen zugange ist. Den Rest des Brotes hält sie auf Höhe ihres Mundes, um es für den nächsten Bissen schneller verfügbar zu haben. Sie ist hungrig und beißt große Stücke ab. Zwischen dem Kauen trennt sie ihre Lippen nur kurz, um mich zu fragen:

„Heißt das, wir machen weiter?"

„Ach so, ja, es ist schon wieder ein Monat rum. Warte, ich hole dir das Geld." Ich lege die gefalteten Scheine auf den Tisch, wo sie sie liegen lässt. Ich frage mich unwillkürlich, ob ich sie gerade für sexuelle Dienstleistungen bezahle.

Sie dreht ihren Sessel zu mir, wir sitzen wieder übers Eck, und nimmt einen Schluck Wein. Er gleitet unsichtbar zwischen ihre Lippen und nur die Bewegung ihrer Halsmuskeln verrät, dass er in ihr verschwunden ist:

„Vielen Dank, jetzt geht es mir schon viel besser. Würdest du mir heute einen kleinen Gefallen tun und meine Füße massieren?"

Als sie bemerkt, dass ich kurz stutze, ergänzt sie lachend:

„Jetzt, wo wir klare Fronten haben, kann ja nichts passieren."

Ohne meine Antwort abzuwarten, hebt sie beide Beine und legt mir ihre Füße auf den Schoß. Sie stecken in einer schwarzen Strumpfhose, die ich bis zu dem Saum ihres grauen Rockes auf Mitte ihrer Schenkel verfolgen kann. Um nicht verstört zu wirken, lege ich meine Hände um ihre warmen Füße. Ich kann mich nicht gegen das Klopfen in meiner Brust und die Zittrigkeit meiner Finger wehren. Es ist lange her, dass ich eine Frau berührt habe. Sie legt den Kopf leicht in den Nacken und hat die Augen halb geschlossen wie eine schnurrende Katze. Ich fahre mit leichtem Druck meiner Daumen die Wölbung ihrer Sohle entlang, dann drücke und streiche ich erst den Vorfuß, dann die Ferse. Sie lässt es nicht nur geschehen, sondern versinkt seufzend im Sessel. Dabei rutscht ihre Ferse bis an mein Glied und berührt es kaum wahrnehmbar, so leicht, dass ich es insgeheim vor mir und ihr leugnen kann. Zwischen meinen Beinen pocht es wild. Ein Rausch erfasst mich, flutet durch meinen Körper, ich fühle mich wie benebelt, betrunken, immer forscher werden meine Finger und gleichzeitig wirkt sie immer abwesender und genießerischer, sodass ich noch vertrauter mit ihnen werde, sie ekstatisch streichle, meine Finger zwischen ihre Zehen versenke, entrückt und zusammengekauert über einer Art Instrument der Sinnlichkeit, das ich fast mit meinen Lippen berühren kann.

Sie zieht sie nur einen kleinen Deut zurück, als sie sich im Sessel aufsetzt. Mit einem Schlag bin ich nüchtern und halte inne. Sie wischt die Scheine mit einer Handbewegung vom Tisch und steckt sie zwischen ihre Brüste. Dann angelt sie aus der Handtasche eine Packung Zigaretten:

„Stört es dich?"

Ich schwebe noch immer in einem Strom der Entrückung, was kümmert mich da, ob sie rauchen will? Schwach schüttle ich den Kopf. Sie steckt die Zigarette zwischen ihre Lippen, die sie halb geöffnet festhalten. Sie hängt herab als würde sie jeden Moment herausfallen und dann richtet sie ein sanfter Druck ihrer Lippen auf und sie setzt sie in Brand. Eine Stichflamme lodert auf und erlischt sogleich und entlädt sich in einer dicken grauen Wolke, die zur Decke steigt.

Plötzlich glimmt die Zigarette auf und das Papier verbrennt mit einem Glutrand, sie hebt den Glimmstengel mit gespreizten Fingern aus ihrem Mund, öffnet ihn leicht, den Kopf wieder in den Nacken geneigt, sodass ich ihr Gesicht von unten sehe wie ich es noch nie gesehen habe. Ein Rauchballen liegt in ihm ehe er urplötzlich eingesogen wird und restlos in ihr verschwindet. Sie richtet die Schlitze ihrer Augen lauernd auf mich und mit einem Mal stößt eine Rauchfahne aus ihr hervor, zwischen ihren Lippen, die sie zu einem runden „O" geformt hat. Sie bläst die Rauchschwade in mein Gesicht und öffnet ihre Lippen für ein paar knappe Worte:

„Ich finde es geil, Macht über dich zu haben."

surenda
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  • KOMMENTARE
Anonymous
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1 Kommentare
AnonymousAnonymvor etwa 6 Jahren
Wow, was für eine Geschichte ...

diese intellektuelle Sprache und der Witz des Protagonisten bei Sätzen wie diesem: "Als das Licht der Rationalität den Tag aus dem Sumpf der Träume fischt habe ich meine Contenance wiedergewonnen." zaubern mir ein Lächeln ins Gesicht und haben schon etwas Philosophisches. Auch die Zerrissenheit des Protagonisten zwischen seinem Trieb und seinem Ideal der Liebe gefällt mir. Er ist wie ein Hund der vor einem Knochen sitzt und nicht weiß ob er hineinbeissen soll oder nicht.

Ich bin schon jetzt gespannt wie es mit Ihm und Grace weitergeht. ;)

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