Swipe, um zu sehen, wer jetzt online ist!

Nachhutgefecht

Geschichte Info
Heißer Sex und Abschiedsküsse.
5.2k Wörter
3.74
32.1k
0
Teile diese Geschichte

Schriftgröße

Standardschriftgröße

Schriftabstand

Standard-Schriftabstand

Schriftart Gesicht

Standardschriftfläche

Thema lesen

Standardthema (Weiß)
Du brauchst Login oder Anmelden um Ihre Anpassung in Ihrem Literotica-Profil zu speichern.
ÖFFENTLICHE BETA

Hinweis: Sie können die Schriftgröße und das Schriftbild ändern und den Dunkelmodus aktivieren, indem Sie im Story-Infofeld auf die Registerkarte "A" klicken.

Sie können während unseres laufenden öffentlichen Betatests vorübergehend zu einem Classic Literotica® Erlebnis zurückkehren. Bitte erwägen Sie, Feedback zu Problemen zu hinterlassen oder Verbesserungsvorschläge zu machen.

Klicke hier

-----------------------------------

Zur Übersicht für die geneigte Leserin und den geneigten Leser -- es gibt ja deren einige, denen meine Geschichten gefallen -- hier eine chronologische Übersicht meiner bisherigen Geschichten:

[Der Unterschied]

[Die Grundbegriffe]

Das Obligatorische

[Über einen starken Typ]

[Ferienspaß I]

PennälerInnenfeten

Lernen fürs Abitur

[Ferienspaß II]

Erstes Eheleben

Auf Schlingerkurs in den Hafen (mit Ferienspaß III)

Der weltberühmte Pianist hat heute nicht seinen besten Tag

Auf der Durchreise

Der Wanderclub

Die Ernennung

[Hinter unverschlossenen Türen]

Vetternwirtschaft

Vom anderen Ufer

An der Ostsee hellem Strande ...

Wenn der Herr außer Haus ist, tanzt das Mäuslein im Bette

Die Rettung aus der Gosse

Die Tröstung

Gartenarbeit

Das Cembalo

Urlaub mit Mama

Als Scheidungswitwe -- Ehevermittlung die erste

Nachgeholte Schülerliebe -- oder Ehevermittlung die zweite

Heldenzeugen

Die Viererbande

Nachhutgefecht

Die mit [] markierten Texte sind nicht in Literotica zu finden, denn sie handeln von Jugenderlebnissen, bei denen einige der handelnden Personen noch keine achtzehn Jahre alt sind, oder sie sind kürzer als 750 Wörter. Wer auch diese Texte lesen möchte, melde ich bei mir, möglichst per E-Mail.

-----------------------------------

Eines Abends erhielt ich abends einen Anruf.

"Hier Knaack."

"Melanie?"

"Ja, Melanie Knaack."

"Ja, Melanie, hier ist Theo -- Theo Weinberger -- erinnerst du dich noch?"

"Und ob, Theo, das freut mich aber, seit deinem letzten Anruf sind auch schon zwei Jahre vergangen --"

"Drei!"

"Zweieinhalb -- das war im Frühjahr vor zweieinhalb Jahren, um genau zu sein. -- Und was machst du?"

"Dienstreise nach Hamburg. Und du -- du stehst jetzt mit deinem Namen im Telephonbuch und Dieter nicht mehr --?"

"Ja, ich bin seit zwei Jahren geschieden."

"Wegen mir?"

",Meinetwegen` -- nein, auch nicht deinetwegen -- bild dir keine Schwachheiten ein."

"Weswegen dann?"

"Müssen wir das am Telephon bekakeln -- treffen wir uns nicht irgendwo? Wie lange bist du hier?"

"Ich wollte auch gerade fragen, ob wir und treffen können. Ich bin nur bis morgen Nachmittag in Hamburg, dann muß ich wieder zurück. Ich wohn im Smolka, aber -- gibt es unsere Pizzeria noch, wo wir damals --?"

"Ja, die gibt es noch. Ich hab heute abend nichts vor, wir wär es um acht?"

"Sehr gut! Also um acht!"

Theo war lustig wie immer, und ich freute mich riesig auf den Abend. Ich mußte allerdings sicherheitshalber Holger anrufen:

"Holger, ich hab eben eine Einladung bekommen, ich geh heute abend mit einem ehemaligen Studienkollegen essen. Also, falls du heute abend kommen wolltest, sei nicht böse, aber heute paßt das nicht."

"Ein Kollege?"

"Ja, ein Kollege, ich muß es zugeben: männlich."

"Und?"

"Nichts ,und`! Wir haben uns seit Jahrenden nicht gesprochen und haben sicher viel zu bereden; das kann spät werden."

"Und -- wart ihr damals nicht --?"

"Ja, damals waren wir auch im Bett, aber da läuft nichts mehr: Er ist glücklich verheiratet, und ich bin auch mit seiner Frau befreundet."

"Na ja, dann viel Spaß", sagte Holger mit enttäuschter Stimme, " ich dachte, heute abend -- ich hab gerade eine große Arbeit fertig und wollte eine kleine Pause machen. -- Dann ein andermal."

"Komm doch morgen, da hab ich auch nicht viel zu tun. Ich freu mich schon! Tschüs!"

Ich glaubte noch selbst, daß es mit Theo bei einer vielleicht auch langen Unterhaltung bliebe. Daß es vielleicht zu mehr käme -- was ich wohl im Unterbewußten hoffte -- das konnte ich Holger nicht sagen, denn er war recht eifersüchtig -- außer beim Partnertausch, wenn er eine so fesche Biene wie Meike nahe, sehr nahe kennenlernen konnte -- Männer!

Am Abend zog ich mich ähnlich an wie bei meinem ersten Abend mit Theo: eine luftige Bluse und einen mittellangen Rock -- "kniebe" sagte man zu einer Zeit dazu für "kniebedeckt", aber das galt nur fürs Stehen -- und fuhr mit S- und U-Bahn in die Innenstadt, denn ich sah voraus, daß wir wohl auch Wein trinken würden.

Als ich die Pizzeria betrat, merkte ich gleich, daß sich die Inneneineichtung verändert hatte, ich war aber auch seit der Zeit mit Theo nie wieder hier gewesen -- es war "unsere" Pizzeria, ich hatte aber beim Vorbeifahren immer wieder mal gesehen, daß sie noch existierte.

Aber welch maßlose Enttäuschung -- nicht das erste Mal in meinem Leben in solchen Situationen --: kein Theo weit und breit. Ich fragte einen freundlichen Kellner:

"Sagen Sie, ist für heute abend um acht ein Tisch bestellt worden, für Weinberger -- oder Knaack?"

"Nein, gnädige Frau, leider nicht! Aber nehmen Sie doch hier an diesem Tisch Platz -- für wieviel Personen brauchen Sie?"

"Nur zwei. -- Aber ich gehe lieber dort nach hinten."

"Wie Sie wünschen, gnädige Frau. Ich führe Herrn Weinberger dann an Ihren Tisch, wenn er kommt. Darf ich Ihnen schon etwas bringen?"

"Ein Glas Chianti bitte!"

"Sehr wohl, gnädige Frau, sofort!"

Die Bedienung war exzellent wie früher!

Ich hatte gerade damit begonnen, meinen Kummer in dem Rotwein zu ersäufen -- wir tranken mit Theo immer lieblichen Rotwein zur Pizza -- da kam er auch schon hereingeschneit und rief:

"Entschuldige, Melanie, daß ich mich verspätet habe, Aber was ist denn das bei euch in Hamburg, haben sich die Autos verdoppelt?"

"Wenn sich was vedoppelt hat, ist es höchstens die Zahl der Autos -- aber das merkt man ja nicht so, wenn man das Tag für Tag erlebt. Ich bin heute deshalb mit der U-Bahn gekommen."

"Praktisch. Hätte ich auch machen sollen. So hab ich den letzten Parkplatz im Neuen Wall gefunden. -- Wie auch immer: Erzähl doch mal! Oder: Was wollen wir essen?"

"Ich wie damals: Pizza Tonno."

"Daran erinnerst du dich noch? Ich hatte damals Pizza Calzone."

"Genau! Und roten Chianti halbtrocken -- mit dem hab ich schon angefangen -- und ich glaube, er wirkt schon."

Theo bestellte die Pizzen und eine Literkaraffe offenen roten lieblichen Chianti und insistierte:

"Erzähl doch mal, Melanie, was machst du so?"

"Immer noch Studienrätin. -- Und du, und Hilde -- habt ihr noch weitere Kinder."

"Nein, zwei sind erstmal genug. -- Und du bist geschieden?"

"Ja."

"Seit wann denn?"

"Seit zwei Jahren."

"Und?"

"Was ,und`?"

"Und -- hast du wieder jemanden?"

"Ja -- einen Freund -- Holger -- Bankangestellter."

"Wie praktisch!"

"Blödsinn!"

"Nun laß dir doch nicht jedes Wort aus der Nase ziehen, erzähl doch bitte etwas mehr: Warum zum Beispiel hast du dich scheiden lassen?"

"Wir haben uns mit Dieter auseinandergelebt, und Dieter hat doch irgendwie mit der Zeit mitgekriegt, daß ich es auch mit anderen hatte --"

"Du hast, wenn wir telephoniert haben, so was angedeutet --"

"Na ja, du bist nicht mein einziger Freund geblieben -- und du, wie geht es Hilde und den Kindern?"

"Gut -- sehr gut -- die sind jetzt schon beide in der Schule -- und mit Hilde geht es auch bestens --"

"-- auch --"

"Ja, du neugierige Nudel, auch in der Liebe. Allerdings hat sie noch etwas zugenommen."

"Und du hast nie aus anderen Blumen Nektar gesogen?"

"Wie poetisch! Wo hast du denn das her -- oder wahrscheinlich wieder selbst erfunden -- du hast dich wenig verändert! Ich hab dir doch einmal am Telephon gesagt: Vor drei Jahren hatte ich eine Freundin, und manchmal gehe ich in einen Club. Das mit der Freundin weiß Hilde nicht, aber daß ich manchmal in Clubs gehe, das toleriert sie. Manchmal schickt sie mich selbst: ,Theo, willst du nicht mal wieder abends ausgehen und was Schlankes genießen?` ,Wenn du mir nicht wegläufst!` ,Das kann ich nicht garantieren!`, sagt sie dann lachend, ,komm nicht so spät wieder, damit du noch erzählen kannst!`"

"Und läßt sie sich erzählen?"

"Das hat sie nie getan. Aber manchmal fragt sie: ,War es schön?` und will dann selbst noch was vor dem Einschlafen."

"Dann mußt du etwas Reserve einplanen!"

"Das tu ich ja auch."

"Und wie war das mit deiner Freundin. Als du am Telephon davon geredet hast, klang das nach etwas ganz Heftigem."

"Du neugierige Nudel --"

"Du wiederholst dich!"

"Also, das war auch heftig. Ich hab Isabell kennengelernt, als sie eine Reifenpanne hatte und ich ihr geholfen hatte. Wir sind sofort einander verfallen und haben gleich in meinem Auto Hochzeit gefeiert -- es war auf einer einsamen Landstraße -- Ich weiß gar nicht, wer von uns wen verführt hat --"

"Das muß man natürlich immer wissen, nachher fürs Gericht --"

"Sprüche! Jedenfalls lagen wir uns plötzlich in den Armen und auf dem Rücksitz -- sie hatte einen ziemlich kurzen Mini an --"

"Das hat die Sache natürlich erleichtert --"

"Was ist heute mit dir -- so kenne ich dich ja gar nicht -- oder doch, genau so kenne ich dich --"

"Entschuldige meine losen Reden zu ernsten Themen -- aber du hast ja auch so viel Wein bestellt!"

"Wir haben uns mit Isabell zwei Monate lang fast jeden Tag heimlich getroffen -- es war wirklich eine heftige Angelegenheit, uns aber dann in aller Freundschaft getrennt, weil wir unsere Partner -- ich hab vergessen zu sagen: Isabell war auch eigentlich glücklich verheiratet -- weil wir unsere Ehegesponse nicht wirklich verlassen wollten. -- Jetzt hab ich dir so viel von mir erzählt -- willst du mir nicht auch etwas mehr von dir erzählen?"

"Mit dir hat es angefangen -- du hast mich auf die schiefe Bahn gebracht -- mit dir bin ich das erste Mal fremdgegangen -- das hab ich dir ja damals schon gesagt -- und dann wurde das Fremdgehen so etwas wie eine Gewohnheit -- Dieter hatte ja wohl auch immer mindestens eine Freundin -- ich muß es dir heute nach acht oder neun Jahren beichten: Auch dich hab ich betrogen."

"Und das hab ich nicht gemerkt?"

"Du liebes, ganz liebes Dummchen! Was haben wir mit unseren Freundinnen -- auch mit Trudi, die hast du ja mal kennengelernt -- die ist jetzt noch meine beste Freundin, zumal in Liebesdingen -- also, wo war ich stehengeblieben? -- ja: Was haben wir jungen Gänse getuschelt, als wir in das Alter gekommen waren: Natürlich, so waren wir uns ganz sicher -- natürlich sieht man es Männern und Frauen an, wenn sie gerade Liebe gemacht hatten, und wir sahen uns die Menschen auf der Straße an: Die -- nein, wohl doch nicht -- und der -- der geht so komisch -- oder hat er nur O-Beine, und so weiter. Aber laß Dir gesagt sein: Man sieht es den Männern und Frauen nicht an! Und so konntest auch du nichts merken. Außerdem war ich mit Walter nur ein einziges Mal im Bett."

"Und wie ist das so gekommen?"

"Na, du bist aber auch ein neugieriger Nudelich! Es kam ähnlich wie mit deiner Isabell: Wir sind in einer besonderen Situation übereinander hergefallen. Bei Werner war es die Einweihung seiner Wohnung."

"Vor allen Leuten?"

"Quatsch! Nach dem Abwasch war ich als letzte der helfenden weiblichen Geister noch übriggeblieben -- und da ist es dann passiert. -- Verzeihst du mir meinen damaligen Fehltritt?"

"Natürlich, Melanie, wir waren ja nicht verheiratet."

"Auch den anderen?"

"Welchen anderen -- noch einen?"

"Ja, einmal hab ich drei Nachmittage mit Peter in seinem Hotel verbracht -- ich hab allen Leuten, auch dir, was vorgemacht von Elternabenden oder so."

"Ah ja, das war da, wo ich die Erkältung hatte! An dem Tag wär ich zu nichts zu gebrauchen gewesen! Das verzeih ich dir natürlich auch! -- Und wie hast du dich getröstet, als ich wegziehen mußte?"

",Getröstet`, na, du bist gut, du bildest dir wohl sonst was auf deine Liebeskünste ein --"

"Ich war ein guter Liebhaber -- das hast du selbst gesagt -- und auch jetzt noch -- soll ich es dir vielleicht mal beweisen --"

"Was ficht Sie an, Herr Weinberger? Ich bin eine ans-tändige Frau und außerdem auch noch -- ach ja, nicht mehr verheiratet --"

"Ich weiß, Frau Knaack, nach Kulturverans-taltungen sind Sie besonders ans-tändig und reden nur über Leistungsschwächen weltberühmter Pianisten. Es würde Ihnen nicht im Traum einfallen --"

"-- mit jungen Männern, unserer zukünftigen Elite, über anderes als das obige Thema zu diskutieren --"

Wir mußten beide irrsinnig lachen, tranken uns zu auf die alten Zeiten -- "auch auf die neuen?" fragte Theo vorsichtig.

Ich hatte schon einen ziemlichen Schwips und atwortete ohne weitere Bedenken:

"Auch auf die neuen!"

"Wollen wir es noch einmal versuchen?"

"Glaubst du wirklich, es funktioniert noch -- ich könnte Oma sein."

"Du mußt jetzt -- laß mich rechnen --"

"Schwierig: rechnen nach drei Glas Wein!"

"Ich hab nur eineinhalb getrunken -- ich will nachher noch mit dem Auto fahren -- im Neuen Wall kann ich es ja nicht stehen lassen -- da ist es morgen weg -- abgeschleppt --"

"Lieber willst du selber was abschleppen --"

"Ich und abschleppen -- nie! Schon gar nicht eine ans-tändige Frau! -- Also, als ich dich kennengelernt hab, da hast du gesagt, du bist sechsundzwanzig, und ich war einunddreißig. Dann bist du jetzt -- -- sechsunddreißig -- im besten Alter -- und könntest theoretisch Oma sein."

"Aber auch nur sehr theoretisch!"

"Naja -- bei gewissen Völkern -- darf ich dich in mein Hotel einladen -- es ist in Harvestehude --"

"Du und nicht abschleppen, daß ich nicht lache! -- Aber du darfst -- ich möchte dich aber zu mir einladen -- sozusagen als Revanche für damals, da konnte ich das ja nicht -- oder meinst du, daß Hilde im Hotel anruft --"

"Nein, das glaub ich nicht, diese eine Nacht -- sie hat auch beim Abschied etwas von was ,Schlankes` fallengelassen -- vor dem Abschiedskuß -- also lotst du mich?"

"Na klar!"

Wir schlenderten langsam zum Neuen Wall, fanden Theos Auto auf der falschen Seite -- er hatte wohl an ganz etwas anderes gedacht und es sich falsch gemerkt -- und fuhren los. An der ersten roten Ampel sagte Theo:

"Rote Ampel!"

Ich verstand nicht, was er meinte, fand es nur komisch: Wieso meinte er, sein Bremsen begründen zu müssen? Als er an der zweiten roten Ampel wieder "Rote Ampel!" sagte, verdeutlichte er sein Ansinnen, indem er sich zu mir wandte uns sich sogar etwas zu mir herüberbeugte. Bei der dritten roten Ampel wurde mir schließlich klar, was er meinte, denn er gab mir einen saftigen Kuß.

"Dies Spiel machten wir mit Hilde, als wir ganz frisch verliebt waren und oft auch heute noch."

"Das ist schön, daß ihr noch so verliebt seid", antwortete ich, "aber daß du dann fremde Weiber in eindeutiger Absicht nach Hause kutschierst!"

"Ja, ja, wir Männer --"

"Nun komm nicht wieder damit, daß Männer gewisse -- rote Ampel!" -- und ich unterbrach meine Ausführungen mit einem saftigen Kuß meinerseits, "-- gewisse Bedürfnisse haben, das weiß ich auch schon lange", fuhr ich beim Weiterfahren fort, ",wir Männer` -- wie wäre es, wenn ,euch Männern` mal was anderes einfiele!?"

"Es gibt halt ewige Wahrheiten", lachte Theo, "wie zum Beispiel der wahrheitsgemäß ewig liebreizende, zur Liebe reizende weibliche Körper", und begann, den freien Teil meiner Schenkel zu streicheln.

"Wanderbeine!", sagte ich.

"Wie bitte? Was? Wanderbeine? Was meinst du damit?"

"Das hat noch keiner meiner Freunde begriffen. Du bist doch Ingenieur, oder? Du hast es doch immer mit kristallklarer Logik zu tun: wandern und Beine, ganz einfach!"

"Ich versteh nicht!"

"Das glaub ich dir aufs Wort -- rote Ampel!" Und schmatz! "Wenn du ganz artig bist, erklär ich es dir später! Wir sind übrigens gleich da, nix mehr Ampel, nix mehr Bussi!"

In meiner Straße fanden wir wider Erwarten noch einen freien Platz. Theo sprang schnell aus dem Auto, schloß ab und fragte:

"In welche Richtung müssen wir gehen?"

Ich aber blieb einfach sitzen. Theo drehte sich um, als er das endlich begriffen hatte, und fragte durchs zue Fenster:

"Willst du nicht aussteigen, Melanie?"

"Ist es nicht mehr üblich, seiner Angebeteten die Autotür aufzuhalten -- ohne ihr auf die Beine zu starren?"

"Oh, meine Liebste", gab Theo schlagfertig zurück, "das ist durchaus noch üblich, aber nur bei älteren Damen, aber bei einer so bezaubernd jungen und sportlichen Dame, wie Sie es sind, hochverehrte Frau Knaack, würde es nur bedeuten, daß ich Sie für älter hielte, als Sie wirklich sind. Junge Damen steigen heute ohne fremde Hilfe aus, meine Verehrteste! -- Nun komm schon endlich, Melanie, bevor sich die ganze Nachbarschaft an unserem Thaterspiel ergötzt!", fügte er lachend hinzu und hielt mir halben Oma dann doch die Tür auf.

Wir gingen einige Meter zurück zum Eingang des Blockes, wo ich jetzt wohnte.

"Nicht mehr so feudal wie mit Dieter in dem Herrschaftshaus", kommentierte Theo.

"Das war auch nur gemietet, wußtest du das nicht? Hier ist es gar nicht so anonym, wie es von Blocks immer heißt. Ich hab total nette Nachbarinnen, die Krankenschwester hat in ihrem Leben viel gesehen, die andere Nachbarin hat selbst einen verheirateten Freund, der sie manchmal besucht -- daß er verheiratet ist, hab ich von ihr, ich weiß nicht, warum sie meinte, mir das mitteilen zu müssen -- und zwei Pärchen leben in wilder Ehe, und das seit vielen Jahren, sehr wild also."

"Wo geht es zum Fahrstuhl?" fragte Theo.

"Fahren wir nicht mit dem Fahrstuhl, gehen wir die Treppen, das ist auch gesünder!", entschied ich. "Es ist auch nur bis zum siebten Stock!"

Damit begann ich, vor Theo die Treppen hochzusteigen. Auf halbem Wege fragte ich:

"Erinnerst du dich noch, wie wir zum ersten Mal in deine Wohnung hochgegangen sind?"

"Ich hab mich immer daran erinnert, aber nur schemenhaft, aber jetzt sehe ich es vor mir, als wäre es gestern gewesen. -- Jetzt weiß ich, was ich immer denken mußte: Hast du heute nicht dasselbe an wie damals?"

"Fast dasselbe! Jedenfalls dieselbe Art!"

"Na, dann weiß ich ja, auf welcher Seite der Reißverschluß ist!"

"Lüstling!"

"Und daß ich den BH vorne aufmachen muß!"

"Da mußt du ganz besonders aufpassen, wenn du überhaupt so weit kommst!", sagte ich lachend und wissend.

Wir waren in meinem Stockwerk angekommen, ich schloß die Tür auf, und wir traten in meine Wohnung.

"Gemütlich!", rief Theo aus. "Wirklich gemütlich, mal nicht ironisch gemeint."

Er fiel mir küssend um den Hals, aber ich wehrte ihn ab:

"Küssen ist noch nicht dran, Theo!"

Jetzt begriff Theo sofort.

"Okay, Melanie, dann trinken wir erstmal in der Küche einen Kaffee! Hast du auch sonst alles -- Wein, Sekt?"

"Keinen Sekt, nur Wein!"

"Das geht natürlich auch!"

"Ich glaube, wir können wirklich noch einen Kaffee vertragen. Hältst du es noch solange aus?"

"Was soll ich denn aushalten?", fragte Theo scheinheilig.

"Das Warten auf den Nektar fremder Blumen."

"Ich sehe hier keine fremden Blumen, nur bekannte!"

Und wir mußten wieder herzlich lachen.

Beim Kaffee in der Küche mußte Theo dann doch weiterfragen:

"Und warum hast du dich denn nun von Dieter scheiden lassen?"

"Ich sagte doch: Wir haben uns auseinandergelebt, wir hatten zwar auch noch Sex, aber im Wesentlichen gingen wir doch schon lange unsere eigenen Wege, auch intim, und das hatte Dieter wohl schon lange auch bei mir gemerkt, aber anständig, wie er doch irgendwie war, hat er bis zum Schluß nie eine Bemerkung darüber gemacht, und auch dann eigentlich nicht unfreundlich. Er wurde dann nach Leipzig versetzt, und bei dieser Gelegenheit haben wir uns getrennt -- nicht nur getrennt, auch geschieden -- denn ich wollte hier bleiben, auch wegen meiner Stellung."

"Und dann?"

"Dann mal Freund, mal allein: Oh! na? nie! Oh, nana!"

"???"

"Schreib das mal zusammen in einem Wort!"

"Woher hast du denn den Witz?", fragte Theo, als er die Bedeutung dieser Silben nach geraumer Zeit herausgefunden hatte.

"Aus einem Song, ich glaub, von Mike Krüger. Die Platte spielte mein Cousin bei seiner Hochzeitsfeier wieder und wieder und hatte einen Riesenerfolg bei der ganzen Gesellschaft."

Als wir mit dem Kaffee fertig waren, drückte ich Theo Weinflasche und Korkenzieher in die Hand und sagte:

"So, jetzt laß uns ins Wohnzimmer gehen!"

12