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Noriko Teil 03

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»Waren Ihnen einige Szenen in ihrer Bedeutung fremd?«, meinte Yukiko und holte Dan aus seinen Gedanken. »Ja, Noriko gab mir Hinweise, was sie bedeuten.«

»Mögen sie es für sich selbst?« -- »Was meinen Sie, Yukiko?« -- »Man wird sie wieder einladen. Wir werden uns womöglich begegnen. Haben Sie darüber gesprochen?« Dan schaute Noriko an, die sich mit einer Antwort anscheinend zurückhalten wollte.

»Sie sollten wissen, dass es mir nichts ausmacht«, meinte Yukiko. »Noriko weiß das, nicht wahr, Noriko?« Noriko nickte zustimmend. »Ja, es könnte sich ergeben.«

Yukiko machte in diesem Moment auf Dan den Eindruck, als sei sie wegen Norikos Antwort irritiert. Sie schaute Noriko fragend an. »Ist es dein Wunsch, dass ich gehe, Noriko?« Noriko schaute Dan an. »Nein, bleib bei mir.«

Yukiko rollte verlegen mit den Lippen. »Ich bitte, mich zu entschuldigen.« Sie stand auf, und ging Richtung Badezimmer.

Noriko stand ebenfalls auf und machte sich auf den Weg in die Küche. Dan folgte ihr. Sie entnahm einem Schrank Essgeschirr. Er stellte sich nahe hinter sie, nahm sie in den Arm. Noriko hielt inne.

»Ich werde dich nicht mit ihr teilen, Noriko«, flüsterte er ihr mit ernster Stimme ins Ohr. »Ich weiß, du kannst es nicht verstehen. Es liegt nicht an dir. Sie ist wie ein Teil von mir, doch ist es ein Teilen. Du musst es nicht verstehen. Ich bitte dich nur, es verstehen zu wollen. Sieh es mit meinen Augen. Bleib bei mir und lasse deine Bedenken fallen.«

»Theater?«

»Nein. Es liegt bei dir.« -- »Hast du sie deswegen hieher bestellt? Im Auto hörte sich das für mich anders an.« -- »Ich bestelle sie nicht. Sie ist eingeladen. Wie du. Du hast es noch nicht verstanden, nicht wahr? Liebe verlangt nichts, Dan. Du besitzt mich nicht, und ich besitze dich nicht.«

*

Noriko hatte gegen abend Essen kommen lassen. Sie saßen gemütlich bei Tisch, unterhielten sich während des Essens angeregt. Sie räumten den Tisch ab, machten es sich im Anschluss auf den Couchgarnituren bequem. Yukiko setzte sich Dan gegenüber, rutschte in eine Ecke der Couch, stelle die Beine auf die Sitzfläche und legte sich eine Tüte mit Cookies auf den Bauch. Noriko setzte sich neben sie. Yukiko beobachtete Dan aufmerksam, stellte ihm unentwegt Fragen. Sie wollte vieles über New York in Erfahrung bringen. Das Leben dort, die Menschen, das weite Land mit seinen Sehenswürdigkeiten. Ihr größter Traum sei es, einmal in Las Vegas zu sein, um sich die wunderschönen Spielkasinos anzusehen und natürlich, um dort zu spielen. Sie liebe den Lebensstil und die Freiheit, die Menschen dort genössen.

Offenbar ist sie Amerikanern und der westlichen Kultur gegenüber alles andere als abgeneigt, dachte Dan amüsiert.

»Besitzt du auch ein Motorrad, Dan?« -- »Nein, ich habe leider kaum Gelegenheit Motorrad zu fahren. Aber ein paar Freunde von mir fahren Motorrad. Hin und wieder leihe ich mir eines für einen Nachmittag, um mit ihnen zu fahren. Wie gesagt, es kommt selten vor. Zu selten.« -- »Yukiko fährt Motorrad«, meinte Noriko munter.

»Ja. Manchmal fahre ich zusammen mit Freunden Motorrad. Ich fahre selbst und schnell. Die Polizei ist sehr streng. Es macht spaß«, erwiderte Yukiko. Sie nippte an ihrem Getränk und schaute Dan mit funkelnden Augen an.

Dan lächelte. »Das ist in den Staaten nicht anders. Unsere Polizei ist ebenfalls sehr streng« -- »Aber euer Land ist viel größer, da kann die Polizei sicher nicht überall sein«, erwiderte sie amüsiert.

Sie schaute Dan einen Augenblick an. »Sind amerikanische Frauen wie wir? Ich meine, ich kenne zwar Frauen aus dem Westen, aber gibt es für dich einen Unterschied?«, wechselte sie mit einem Mal das Thema.

»Ich denke nicht, dass es große Unterschiede gibt.« -- »Kleine also?« Dan trank einen Schluck Bier und schaute sie verschmitzt an. »Manchmal sind es die kleinen Dinge, die den besonderen Unterschied ausmachen.« -- »Viele Frauen hier wollen so aussehen wie westliche Frauen. Sie färben ihre Haare, tragen Mode aus Italien. Noriko färbt sich die Haare nicht. Sie ist hübsch, nicht wahr?«

»Ich mag nicht nur an Noriko, wie sie ihr Haar trägt und sich kleidet. In ihrem Wesen ist sie für mich unvergleichbar schön.« -- »Ja, das ist sie. Dazu recht groß und sehr klug.« Noriko schmunzelte und schaute Yukiko an. »Lange, schwarze Haare gefallen mir an dir ebenso, Yukiko.«

Yukiko begann, verlegen zu grinsen, während sie auf einem Cookie kaute. »Diese Rolle spielst du besser als ich«, entgegnete sie, schaute Dan an und fingerte in der Tüte nach einem weiteren Reiscookie. »Und du die kleine Prinzessin«, sagte Noriko.

Yukiko lachte und schaute Dan einen Moment tiefschürfend an. »Dan könnte einen wohlhabenden Kaufmann aus Übersee spielen, oder einen stürmischen Entdecker und Eroberer. Sogar einen Diener seines christlichen Gottes, der das alte Reich besucht, um dem Kaiser seine Aufwartung zu machen«, meinte sie vergnügt.

»Du bietest mir eine Rolle in einem Theaterstück an? Ich bin ein miserabler Schauspieler«, erwiderte er ambig.

Yukiko fixierte ihn einen Augenblick.

»Ein Kaiser hat zwei Töchter, die ältere ist gutherzig, aber unansehnlich, die andere kaltherzig, jedoch wunderschön«, begann Yukiko. »Die Töchter stehen sich sehr nahe, leben einträchtig miteinander, aber entflammen in Liebe, buhlen um die Zuneigung des stattlichen, goldblonden Fremden«, meinte sie bedeutungsvoll, »doch nur eine, so scheint es ihm, kann sich seiner Liebe würdig erweisen«, setzte sie mit neckischer Miene hinzu.

»Er kommt beiden sehr nahe«, meinte Noriko, »und erlebt mit einer jeden einen unvergesslichen Augenblick. Die eine bezaubert ihn durch die Schönheit ihrer Gestalt und einem anmutigen Tanz bei Sonnenaufgang in einem Hain blühender Kirchbäume. Die andere betört ihn durch die Herzlichkeit ihrer klugen Worte, während eines Gespräches in einer Mondnacht auf einem Berg.«

»Ein christlicher Priester kommt für die Rolle des Fremden wohl eher nicht infrage«, meinte Dan verschmitzt.«

»Er müsst bereit sein, seinem Gott abzuschwören, weil er sich unsterblich in die Prinzessinnen verliebt hat und er muss deren Glauben, Riten und Gebräuche annehmen. Denn er ist sich bewusst, er würde der neue gottgleiche Kaiser des fremdländischen Volkes sein,« meinte Yukiko. »Der Fremde vereinigt sich am Ende mit seiner Auserwählten und erschafft mit seinem Samen ein noch nie da gewesenes, mächtiges Reich.«

Noriko hörte Yukiko vergnügt zu und nahm einen Schluck Cola. »Ich spiele natürlich die kaltherzige Prinzessin«, meinte Yukiko kauend. Noriko verschluckte sich, hielt eine Hand vor ihrem Mund, hüstelte und lachte dann schallend auf.

»Eine interessante Geschichte. Der Zuschauer dürfte gespannt sein, für welche der beiden Prinzessinnen sich der stattliche Fremde entscheiden wird«, meinte Dan mit ironischem Unterton.

Yukiko schaute ihn an. »Das hängt vielleicht davon ab, in welche der drei Figuren der Fremde auftreten wird«, erwiderte Yukiko tiefgründig.«

Dan sinnierte einen Moment darüber nach. »Und was ist mit dem Kaiser? Der spielt doch in dem Theaterstück auch eine wichtige Rolle, oder etwa nicht?. Ein Kaiser hat zudem eine Kaiserin?«

»Kriege haben sein Reich geschwächt, in Armut gestürzt und das Volk leidet unter der Willkür der Shogune. Sie kämpfen untereinander um die Macht. Die Kaiserin wurde entführt und grausam ermordet. Des Kaisers Herz ist gebrochen und sein Körper tödlich erkrank. Kein Sohn, der ihm nachfolgt, das Reich wieder aufbaut und eint. Alle Hoffnung scheint verloren. Aber der Kaiser sieht in dem Mann trotz erster Bedenken den Erretter, der weise Entscheidungen treffen wird. Er verschaffte sich über ihn Gewissheit, denn er befragt die Astronomen. Sie erstellen ein Horoskop, das einen hochherzigen, mächtigen Drachen weissagt, der aus dem Wasser steigen und dem Reich zu neuer Blüte verhelfen wird,« verriet Yukiko, während sie an einem Cookie knabberte. Sie hielt Noriko die Tüte hin, die sich daraus bediente.

»Eine schwierige Situation«, meinte Dan und nahm einen Schluck aus seinem Glas. »Das hört sich alles sehr dramatisch an. Ist das eine von diesen asiatischen Sagen, die man sich hier erzählt?« -- »So was in der Art,« meinte Yukiko, »ein dramatisches Stück, aber mit einem glücklichen Ende. Noriko und ich haben uns diese Geschichte ausgedacht. Wir wollen das Stück im Theater aufführen. Naja, wir müssen noch ausgiebig proben. In wessen Rolle würdest du schlüpfen und für welche Prinzessin dich entscheiden? Was meinst du, Noriko, ich denke, er würde sicher den wohlhabenden Kaufmann spielen wollen.«

»Ein stattlicher, goldblonder Drache aus dem Westen verhilft dem Land der aufgehenden Sonne zu neuer Blüte«, resümierte Dan gemütlich.

»Und er ist weise«, erinnerte Yukiko. Sie seufzte leise auf, streckte die Beine aus, legte sie auf Norikos Oberschenkel und blickte Dan abwartend an.

»Ich tippe auf den Priester, ja, ich denke, ich würde mich für die Rolle des Priesters entscheiden.

Noriko und Yukiko schauten Dan verblüfft an. »Für den Priester? Warum?«, fragte Noriko.

Dan rief sich den gemeinsam verbrachten Vormittag in Erinnerung. Die Besichtigung der Burg, den Tempel, wie Noriko dort im Gebet verharrte, ihre Bemerkung hinsichtlich ihrer Mutter und dem Fruchtbarkeitsfest.«

»Ein Kaufmann denkt nur daran, sein Vermögen durch gute Geschäfte zu vermehren. Der Eroberer hat Unterjochung im Sinn. Beide haben kein aufrichtiges Interesse, die Gewohnheiten anderer Völker zu ihren eigenen zu machen, bei aller Liebe. Ein Priester ist für gewöhnlich ein weiser Mann, sollte er zumindest sein. Aber es wird ihm schwerfallen, seinem Glauben abzuschwören. Aber für die Liebe? Ich gehe mal davon aus, dass die Figur, die er verkörpert, symbolisch für etwas steht, wie die ganze Geschichte. Er wird gottähnlicher Kaiser, und damit auch oberster Priester des Volkes sein. Ich denke, ihr habt die Rolle mit einem Priester besetzt.«

Yukiko und Noriko schauten ihn baff an.

»Für eine Langnase nicht schlecht, was?«, sagte Dan. Noriko und Yukiko lachten schallend auf.

»Und weiter?«, meinte Noriko vergnügt. »Welche Prinzessin wählt er zur Frau und macht sie damit zur Kaiserin.«

Dan schaute zunächst Noriko und dann Yukiko einen Moment andächtig an.

»Ehrlich gesagt, ich hab keine Ahnung. Egal, für wen er sich entscheidet, die andere wird sauer sein. Ich habe Mal gehört, es gibt bei euch auch weibliche Ninjas.«

Alle brachen wieder in Gelächter aus.

»Denk daran, die beiden Prinzessinnen stehen sich sehr nahe, obwohl sie so verschieden sind«, meinte Noriko verschmitzt.

»Das ist ja das Drama, wenn man sich nicht entscheiden kann, aber muss. So eine wichtige Entscheidung hat ja weitreichende Konsequenzen. Schließlich geht es ja um das Wohl eines ganzen Volkes«, erwiderte Dan spitzbübisch. »Keine Ahnung, ihr Süßen. Sagt ihr es mir.«

»Er verbringt eine Nacht mit beiden Prinzessinnen, und er entscheidet, mit der Gutherzigen zu regieren. Mit der Kaltherzigen zeugt er ein Kind, um sie nicht in ihrer Ehre zu verletzen, sie zu seiner Gegnerin zu machen, weil er verhindern will, dass das Reich gespalten wird. Gemeinsam erziehen die Drei das Kind und so vereint, erschaffen sie das große Reich. Alles erfüllt sich, wie das Horoskop geweissagt hatte und der Kaiser kann ohne Kummer in das Reich seiner Ahnen gehen. Gefällt dir die Geschichte?«

»Ein unerwartetes Ende. Der goldene Westen, wo die Sonne untergeht, verbindet sich mit dem kirschroten Osten,« meinte Dan amüsiert. »Schöner Gedanke, wenn da nicht die machthungrigen Shogune wären.«

»Gemeinsam schaffen sie es, sie zu besiegen«, meinte Noriko.

»Wir haben zwar einen Mann, Naruto, der die Rolle des Priesters glaubhaft spielen könnte«, meinte Yukiko kokett und schaute dabei Noriko an. Noriko lächelte, wirkte etwas verschämt. Sie machte Yukiko eine vorwurfsvolle Miene, als ahnte sie, woran Yukiko dächte.

»Aber?«, fragte Dan gemächlich und nahm einen Schluck Bier.

Yukiko schaute Dan provokant an. »Naja, es handelt sich auch um ein erotisches Abenteuer und die Zuschauer wollen auf ihre Kosten kommen. Nichts gegen Naruto, aber für die Bettszene wäre eine stattliche Langnase besser geeignet.«

Dan lachte herzhaft auf. »So ist das. Wie euer Märchen, ein ebenso altes Klischee. Da fällt mir Pinocchio ein.« Einen Moment schaute Dan gedankenschwer auf sein halb leeres Bierglas.

Die süßen Biester haben sich abgesprochen. Verstehe dich Noriko, hängt von mir ab, was ich daraus mache. Es geht aber nicht allein darum, das hab ich auch kapiert, keine Sorge. Ich habe das Gefühl, mein Leben wird nicht einfacher, sondern komplizierter. Lee wird sich totlachen, wenn ich ihm davon berichte, sinnierte Dan und trank sein Bier aus.

»Möchtest du noch ein Export?«, fragte Noriko. »Besser einen Whisky«, erwiderte er und stellte das Glas auf den Tisch. »Ja, gerne«, meinte Noriko. Yukiko nahm ihre Beine von Norikos Oberschenkel. »Ich war letze Woche einkaufen«, sagt Noriko, während sie aufstand und Richtung Küche ging. »Ich kenne ja deine bevorzugte Marke.« -- »Du bist sehr aufmerksam, handelst wie gewohnt vorausschauend«, erwiderte Dan neckisch, worauf Noriko einen vergnügten Gesichtsausdruck machte.

Yukiko legte die Tüte Reiscookies auf den Tisch, stand auf, trippelte an der Couch vorbei hinüber zur getönten Fensterfront und schaute hinaus auf die Stadt. Dan betrachtete Yukikos zierliche Statur, ihr Gesicht, das sich blass im Glas spiegelte. Kaltherzige Schönheit kam es ihm in den Sinn. Bist hübsch, Yukiko, gar keine Frage. Und du hast es faustdick hinter den Ohren. Mimst das schüchterne Mädchen, konstatierte er faustisch, hast dich gestern abend gut in Szene gesetzt. Wohl auch eine Inszenierung aus der Feder der Prinzessinnen.

Dan zog sich im Sitzen sein Jackett aus, da ihm warm wurde, und legte es über die Couchlehne. Noriko brachte ihm seinen Whisky. »Danke, mein Schatz.«

»Ich habe dir eine frische Limonade mitgebracht, Yukiko.« -- »Danke Noriko. Es hat wieder heftig zu regnen angefangen. Gestern abend hat mich Yamada nach Hause chauffiert«, meinte sie versonnen, ohne sich vom Fenster abzuwenden.

»Stellt er dir immer noch nach?« -- »Er parkte vor meiner Wohnung, stellte den Motor aus. Er wollte mich, schaute mich abwartend an, berührte mein Knie und sagte, das Stück habe allen über die Maßen gefallen und sei ungemein inspirierend gewesen. Er dachte in dem Moment daran, es sich einfach erlauben zu können, aber in seinen gierigen Augen spiegelte sich auch seine Angst wieder. Ich habe ihm gesagt, dass seine Hand sehr kalt sei und Herr Yoshida seinen Lakai sicher bald zurückerwarten würde. Er wurde unbeherrscht, als ich ausstieg, antwortete, ich sei nur eine alberne, eingebildete Hure. Ich habe keine Angst vor ihm, Noriko.«

Noriko ging zum Fenster, stellte sich hinter sie, legte ihre Arme um Yukiko und gab ihr einen sanften Kuss auf die Wange. »Yamada ist ein kläffender Hund an einer Kette. Mehr nicht.« Yukiko flüsterte etwas auf Japanisch. Es klang Dan wehmütig. Sie drehte ihren Kopf, hob ihn, schaute Noriko ins Gesicht, gab ihr einen sanften Kuss auf die Lippen und richtete danach ihren Blick auf Dan, der ihr Gespräch aufmerksam verfolgte. Noriko entließ Yukiko aus ihrer Umarmung, ging zurück und setzte sich wieder auf die Couch.

Yukiko drehte sich ihnen zu. Sie legte ohne jeden Übergang eine freudig strahlende Miene auf. »Ich ziehe jetzt mein neues Kleid an«, jauchzte sie, trippelte zum Foyer, holte den Karton und tänzelte zum Schlafzimmer. »Yukiko kann sehr spontan sein, und ist ein wenig flippig«, meinte Noriko besonnen. »Sie wirkt speziell auf ihre Art, aber sie ist alles andere als naiv. Yukiko weiß genau, was sie will und ist in ihren Entscheidungen nicht oberflächlich. Magst du sie?«

Dan nickte. »Das dachte ich mir. Ja, ich mag sie. Sie ist in ihrer Art ganz anders als du, ihr beide seid wie Licht und Schatten«, hob er betonend an.

Noriko schaut ihn vergnügt an. »Kennst dich schon ein wenig aus.« -- »Ich lerne schnell. Bei uns sagte man: Gegensätze ziehen sich an.«

Yukiko kam zurück ins Wohnzimmer, baute sich auf und drehte eine Pirouette. »Na, was sagte ihr? Bin ich ein zauberhaftes Püppchen?«, fragte sie quietschvergnügt, hielt den Saum des Rocks mit den Fingerspitzen und nahm eine genierliche Pose ein.

»Du siehst süß aus«, meinte Noriko, stand auf und schaute sich das hauchzarte Kleid näher an.

»Azuka wird mir aus der Hand fressen.« -- »Dafür hast du es dir als gekauft?« -- »Nicht nur wegen ihr. Ich kann es auch zu anderen Gelegenheiten tragen. Anstatt der Turnschuhe ein paar elegante, weiße Pumps und eine echte Perlenkette um den Hals, da werden die Männer Augen machen. Nicht wahr, Dan?« -- »Ein wunderschönes Kleid«, erwiderte Dan, dem sofort aufgefallen war, dass Yukiko unter dem lichten Gewebe keinen BH trug. »Sehr sexy.«

Yukiko blickte an sich herab, strich mit den Händen über das taillierte Kleid bis zum Ansatz des fülligen Rocks, zupfte den Stoff um ihre zierlichen Brüste zurecht, sodass die dunklen Vorhöfe noch deutlicher zum Vorschein kamen, und schaute Dan an.

»Sind sie geil?«

Dan lachte. »Du meinst sicher, ob das Dekolleté reizvoll aussieht?«

»Nein. Meine Titten, und ob Sie geil sind, Herr Miller«, erwiderte sie formell. »Auf einem gesellschaftlichen Empfang, einer Party oder wenn ich einen Mann in einer Bar anzusprechen hätte, würde ich selbstverständlich einen BH unter dem Kleid tragen«, erklärte sie, ohne eine Antwort abzuwarten. »Aber ich würde ihm im richtigen Moment die gleiche Frage stellen.« Einen Augenblick hielt sie inne. »Keine Sorge, ich mag dich, Dan. Nicht nur, weil du gut aussiehst und viel jünger bist als die meisten Männer und Frauen, an die ich herantrete. Noriko hat sich in dich verliebt und du dich in sie. Noriko hätte auch mir die Angelegenheit überlassen können. Aber sie hat sich im letzten Moment anders entschieden.«

Dan schaute sie zunächst verwundert an, ahnte schließlich, was sie ihm zu verstehen geben wollte.

»Das war kein Zufall«, erwiderte Dan mit fragendem Unterton. »Wie man es nimmt. Du solltest mich bekommen und jetzt stehen wir beide vor dir. Es liegt an dir, Dan«, meinte sie ambig.

»Du warst auch in der Hotelbar?« -- »Ja, ich saß an einem Tisch im Hintergrund.«

Dan schaute Noriko und Yukiko erstaunt an. »Aber ihr seid keine Geschwister.«

Noriko und Yukiko lachten heiter auf. »Nein, aber Prinzessinnen«, gluckste Yukiko und deutete Dan einen gespielt ehrfurchtsvollen Kniefall an. Dan schüttelte sprachlos den Kopf, nahm dann einen kräftigen Schluck Whisky. »Ich werde jetzt auch einen Whisky probieren«, meinte Yukiko ausgelassen. »Zur Feier des Tages. Gibst du mir einen Schluck?«

Dan erhob sich, reichte Yukiko sein Glas.

»Auf das Glück und die Liebe.« Sie nippte und schaute Dan dabei an. »Ist Black Bush, nicht wahr?« -- »Du kennst dich aus?« Yukiko zog ihm eine vielsagende Schnute. »Ein wenig. Hab so meine Erfahrungen«, meint sie kokett, gab ihm das Glas zurück und wendete sich Noriko zu. »Es ist spät geworden. Ich gehe mich umziehen.« Noriko nickte. Yukiko holte eine kleine Tasche aus dem Foyer, ging zurück zum Schlafzimmer, kam mit ihren Sachen heraus und zog sich ins Gästezimmer zurück.

Noriko schaute Dan an. Ihr Blick wirkte unsicher. »Müde?«, fragte er sanft.

»Ja, ich räume nur noch etwas auf, gehe schon Mal ins Bad, Dan.«

*

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Anonymous
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4 Kommentare
AnonymousAnonymvor mehr als 8 Jahren
Kann mich den anderen Kommentaren nur anschließen.

Schön mal wieder etwas von dir zu lesen. Auch dieser Teil super geschrieben.

Lasse uns diesmal nicht so lange auf eine Fortsetzung warten.

Für mich ist dieser Teil auch nicht zu lang. Eher zu kurz. ;)

Bin gespannt wie es weiter geht.

master20000master20000vor mehr als 8 Jahren
sehr schön

habe die ersten beiden teile auch schon sehr mit vergnügen gelesen und somit jetzt auch den 3 teil finde das ist eine sehr tiefsinnig und sehr einfühlsame Geschichte sie könnte auch aus einem Anime stammen oder gar Manga finde sie schön und freue mich auf eine Fortsetzung besonders bei dem ende

AnonymousAnonymvor mehr als 8 Jahren
Es geschehen ja noch Zeichen und Wunder

Endlich mal eine Fortsetzung einer deiner Geschichten.

Spannend, tiefsinnig und erotisch. Wie immer großartiges Kino.

Ich bin gespannt wie es weiter geht.

richie1richie1vor mehr als 8 Jahren

Sehr sehr schön geschrieben,.. einfühlsam,.. mit Tiefgang!

Sehr gut zu lesen,.. und wenn man aufgepasst hat mit Cliffhanger ;-)

Dann erwarte ich mal den nächstenTeil!

P.S.

Ich fand es nicht zu lang

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