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Nur Dich und mein Examen

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Dem Herzstueck der Hoellischen Drei gewidmet.
7.5k Wörter
4.51
44.8k
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Alexandra.

Ich starrte sie ungläubig an, wahrscheinlich hing mir die Kinnlade herunter. Es war nicht, dass ich mich nicht freute, sie zu sehen. Jeder, der Alexandra sah freute sich. Sie hatte dieses gewisse Etwas, das Männer lichterloh brennen liess und Frauen zur Weissglut brachte. Und mich ganz besonders, so gut wie wir uns einmal gekannt hatten. Meine Eltern hatten sie nur „Die Schicke" genannt, im Jargon ihrer Generation höchstes Lob.

Unter den Freunden schied sei die Geister. Freunde mit gefestigtem Charakter beglückwünschten mich zähenknirschend zu dieser Traumfrau, labilere Charaktere konnten ihren Frust nur durch Lästern abreagieren. Aber das war nun schon zwei Jahre her, wir hatten uns vor zwei Jahren getrennt. Über Dritte hatten wir sporadisch gehört, dass es den anderen noch gab und wie es ging, gesehen hatte wir uns nicht mehr.

Ich war in der Zwischenzeit mit einer Anderen glücklich gewesen, Tanja, zumindest eineinhalb Jahre lang, die Beziehung hielt noch an, war aber ein gefühltes Auslaufmodell. Es würde nicht mehr lange gut gehen mit Tanja.

Ansonsten war ich in den zwei Jahren fleissig gewesen, hatte mein Examen gebaut und danach hatte ich die Uni gewechselt.

Auf einer der vielen Feten kurz bevor ich aus der süddeutschen Universitätsstadt nach Innsbruck gezogen war hatte ich Gitta getroffen, Alexandras beste Freundin. Die hatte mich mit ihren grossen, blauen, umwerfend strahlenden Augen angeschaut und gesagt:

„Alexandra lässt schön grüssen. Sie will dich in Innsbruck besuchen, wenn sie zu ihrer nächsten Hochtour nach Österreich geht." Dabei hatte sie den Kopf leicht schiefgelegt, ein Lächeln auf den Lippen, und mich unverwandt angeguckt. Und nicht zum ersten Mal, wenn Gitta mich so ansah dachte ich mir: wie kann die das, so Gucken? Übt sie es vor dem Spiegel, hat sie das von Ihrer Mutter beigebracht bekommen? Oder Schauspielunterricht? Denn normal ist das nicht..... Sie sah mich mit ihren strahlenden blauen Augen an, und jetzt....ja, da kam es, sie öffnete leicht die Lippen...

Diesen Blick, diese Geste gibt es heutzutage nicht mehr, die Frauen sind heute viel zu emanzipiert, zu sehr auf ihre Gleichberechtigung versessen um mit diesem Blick einen Mann besiegen zu wollen. Man sieht ihn nur noch in alten Filmen mit den allergrössten Filmstars der Vergangenheit. In Casablanca, bei Marylin Monroe, Lara Backall, Romy Schneider.... dieser Blick tief in die Augen des Mannes. Ein sehr weicher, weiblicher Blick, der Dich so richtig als Mann fühlen lässt, der Dir zu verstehen gibt: Du bist gross und stark und faszinierend, ein Held und sie ist klein, schwach, ganz Dein.

Ein Blick, der Dich in Versuchung führt, die Frau in den Arm zu nehmen, sie gegen die Welt zu beschützen und sie „Kleines" zu nennen, „Alles wird gut, Kleines", oder „Schau mir in die Augen, Kleines." Der Blick, mit dem sich die Frau den Mann zum Sklaven macht.

Irgendwie riss ich mich von Gittas Blick los und sagte etwas Harmloses dahin:

„Grüss sie schön, ich würde mich freuen, Sie zu sehen." Irgendetwas in diese Richtung eben.

Und nun war sie da. Alexandra stand vor meiner Tür.

„Willst Du mich nicht reinlassen?" riss sie mich aus meinen Gedanken.

„Ach so, ja, sicher." Umständlich trat ich einen Schritt zurück, öffnete die Tür etwas weiter, und liess sie an mir vorbei eintreten. „Komm rein" sagte ich etwas lahm als sie mir schon gegenüber stand. Sie schaute auf die zwei vom Treppenabsatz wegführenden Treppen, hob fragend die Augenbraue. „Äh, hier entlang. Ich geh mal vor." Im gleichen Moment hätte ich mir am liebsten in den Hintern getreten. Ich hätte hinter ihr die Treppe hochgehen sollen, nicht sehr galant, aber sehr sehenswert. Zu spät! Ich stieg vor ihr die Stufen hinauf in die Wohnküche des Studentenwohnheims. Mit einigen Griffen versuchte ich das ärgste Chaos zu beseitigen, sah wie sie nur abwinkte: kennen wir, keine Sorge.

„Kann ich Dir was anbieten, Tee? Kaffee? Wein oder Bier?"

Während ich hantierte um Tee zu machen hatte ich Zeit, mich einigermassen zu fangen. Alexandra hier in Innsbruck. Die Mitbewohner bis mindestens Sonntag mittag weg. Heute war Samstag.

Schliesslich setzte ich mich mit zwei Bechern Tee zu ihr auf die Eckbank:

„Schön Dich zu sehen. Unerwartet. Bist Du auf der Durchreise irgendwo hin?"

Sie erklärte, dass sie auf dem Weg zu einer Skihochtour sei und erwähnte einen Skiort, von wo ihre Gruppe aufbrechen wollte. Österreichische Geographie ist nicht meine Stärke, aber selbst mir war klar, dass sie dafür nicht über München nach Innsbruck und dann weiter hätte reisen müssen, sondern viel schneller über Vorarlberg, ohne Innsbruck, ans Ziel gekommen wäre. Ich liess mir nichts anmerken und hörte ihr weiter zu.

Es war angenehm mit ihr zusammenzusitzen in dem grossen stillen Haus mitten in Innsbruck, ihr zuzuhören und zuzusehen, wie sie gestikulierte. Ich schaute in ihr feines, ausdrucksstarkes Gesicht. Klassisch schön, ohne jeden Makel bis auf einen winzigen Leberfleck am linken Mundwinkel. Und dennoch nicht lanweilig-schön, sondern attraktiv-schön. Ihre hohe Stirn, die hochgeschwungenen feinen Augenbrauen, pechschwarz wie ihre schulterlangen glatten Haare, ihr helle Alabasterhaut. Der fein geschnittene rote Mund, auf dem ich noch nie Lippenstift gesehen hatte, und der dennoch so rot leuchtete. Ihre dunkelbraunen Augen, die leuchteten, wenn sie von den Bergen erzählte.

Alexandra war früher, zu unserer Zeit, dreimal die Woche zum Sport gegangen und es war deutlich zu sehen, dass sie daran nichts geändert hatte. Bis heute ist sie die einzige Freundin, die ich nicht einholen konnte, wenn sie lief. Ach, und der Anblick, wenn sie mit wehenden Haaren davonsprintete, ihre langen Beine, die Spannung in ihrem Körper, ihre knackigen...

„He! Hörst Du mir überhaupt zu?" Ihre Stimme erreichte mich in meiner Träumerei. Ihre Augen blitzten.

„Ja, ich hör Dir zu. Und ich schaue Dich an."

„Ach ja, warum denn?" fragte sie und grinste kokett.

„Weil Du toll aussiehst...."

„Ach ja? Tu ich das? Und was noch..." Das war ein beliebtes Spiel gewesen während unserer Beziehung, und willig ging ich darauf ein:

„ Du bist schön."

„Nur schön?"

„Du bist wunderschön..."

„Und?" Sie plinkerte mich werbend an, wir können uns beide ein Grinsen nicht verkneifen.

„Bezaubernd!"

„Und?"

„Berauschend"

„Und?"

„Aufregend."

„Und?"

„Die aufregendste Frau in Innsbruck."

„Mehr nicht?"

„In Tirol."

Sie zog eine Schnute.

„In den ganzen Alpen."

Ihre Miene hellte sich etwas auf:

„Naja....."

„In ganz Europa"

Sie schaute mich finster an:

„Du Wüstling stehst auf Thaifrauen..."

„In der ganzen Welt"

„Schon besser"

Zu diesem Zeitpunkt spätestens waren wir uns früher lachend in die Arme gefallen. Jetzt war die Atmosphäre gespannt, sie zögerte. Schliesslich traute ich mich:

„Komm her, ich hab Dir noch gar nicht richtig hallo gesagt." Ich gab ihr drei Küsschen, die sie artig erwiderte und die nahtlos in ein herzliche Umarmung übergingen.

Schliesslich liessen wir einander los, sassen aber jetzt deutlich dichter zusammen auf der Eckbank als davor und das Eis zwischen uns war gebrochen.

Wir unterhielten uns lange über die beiden vergangenen Jahre, während derer wir uns nicht gesehen hatten. Ich berichtete ausführlich vom Examen und von der Examensvorbereitung, sie hatte gerade erst damit begonnen und wollte ein Jahr später ins Examen steigen. Meine Freundin Tanja wurde kurz erwähnt, aber wir kamen vom Hundertsten ins Tausendste, gemeinsame Freunde und Bekannte, Unitratsch; immer wieder Anspielungen auf unsere gemeinsame Zeit und irgendwann war es draussen dunkel und wir beschlossen etwas essen zu gehen.

Über einigen Gläsern saftigem Vernatsch ratschten wir weiter, beschlossen, in einer Stunde ins Kino zu gehen, sassen nun nebeneinander und bestellten noch jeder ein Glas.

Irgendwann hatte der Film angefangen und wir sassen immer noch beim Wein. Wir unterhielten uns weiter angeregt und ich hatte aus alter Gewohnheit meine Hand auf ihren Oberschenkel gelegt.

Gut fühlte er sich an, vertraut, aufregend, sehr fest und warm. Sie trug diese dünne schwarze Keilhose, die ich gerne mochte. Steghose, Keilhose... wer trug sowas noch ausser Alexandra? Aber der von dem Fussteg nach unten gespannte Stoff brachte ihren durchtrainierten knackigen Po einfach unvergleichlich zur Geltung, und das wusste sie. Und ich auch. Wir unterhielten uns weiter, ihr warmes Bein unter meiner Hand bis mir eine Art Schwelle auffiel. Überrascht fuhr ich darüber, sah dann zu ihr auf:

„Sind das...."

„Strümpfe. Was denkst Du denn? Meinst Du ich trage Strumpfhosen? Pfffffhhh..."

Stimmt, das war mir entfallen. Alexandra trug nie Strumpfhosen. Im Winter Halterlose, im Sommer nur ihren Slip. Und auf einmal fiel mir auf, wo ich meine Hand hatte. Betreten zog ich sie zurück.

Auch sie hatte auf einmal gemerkt, dass das vielleicht nicht ganz opportun war, wenn man sich nach zwei Jahren zum ersten Male wieder sah. Zumindest schaute sie seltsam.

„Ups. Sorry, irgendwie ... Das kam noch von früher...." versuchte ich eine schwache Entschuldigung.

„Schon gut. Fühlt sich angenehm an".

Wir lachten beide betreten. Wobei: ich lachte betreten. Aus ihrem Gesicht wurde ich nicht ganz schlau. Betreten vielleicht, aber warum? Weil es ihr nicht vorher aufgefallen war, wo ich meine Hand hatte? Oder weil es sich gut anfühlte? Oder ... war das überhaupt eine betretene Miene? Oder eher zufrieden? Ach was, schalte ich mich, Du beginnst Gespenster zu sehen.

Das Gespräch kam langsam wieder in Gang und wir verbrachten einen schönen Abend miteinander. Nachdem wir bezahlt hatten fragte ich sie:

„Wo bleibst Du eigentlich heute nacht? Hast Du irgendetwas...?"

„Ich kann mir ein Hotelzimmer nehmen .... ," aus der Art wie sie es sagte war klar, dass sie noch keines hatte, „ und das Haus scheint ja auch recht leer zu sein."

„Ein Bett ist kein Problem, frische Bettwäsche könnte unter Umständen eines werden."

Das sei kein Problem, meinte Alexandra grosszügig und wir spazierten untergehakt zu meinem Domizil zurück.

In jedem Film kommt die Szene, wo er sie am Ende des Abends zur Haustür bringt und an der Türe feurige Liebesschwüre ausgetauscht werden. Wir wollten ja beide ins Haus hinein, aber als ich den Schlüssel zog und begann im Dunkeln, nach dem Schlüsselloch zu suchen hörte ich sie schlucken und sagen:

„Robert?"

„Ja?" ich drehte mich zu ihr um. Ihr Gesicht sah im Mondlicht bezaubernd aus.

„Du kennst Dich mit Geographie aus", sagte sie zögernd und schaute zu mir auf. Ich nickte, verwundert über die Wendung. Wo sollte das hinführen? „Ich hätte viel schneller durch Vorarlberg und über den Reschenpass zum Start meiner Hochtour kommen können."

„Uhum" bejahte ich, unsicher, was das werden sollte. Sie trat näher an mich heran.

„Ich bin deinetwegen hier." Das konnte alles heissen. Obwohl mir ihre Reiseroute seltsam vorgekommen war heute Mittag, damit hatte ich nicht gerechnet. Ich sagte nur unbestimmt, leicht fragend:

„Ah?"

„Warum haben wir uns eigentlich getrennt?", sie hatte jetzt ihre schlanken Hände unter meine Ellbogen gelegt. Ich schüttelte verwirrt den Kopf:

„Na hör mal. Das fragts Du mich? Du bist kurz nach Weihnachten gekommen und hast gesagt, Du wollest nicht mehr ... und irgendwie waren wir kurz darauf auseinander. Aber warum...." mehr wusste ich nicht, mehr gab es nicht zu sagen und meine Stimme verebbte.

Sie senkte den Kopf, nickte, sah dann wieder zu mir auf:

„Ich habe in den letzten zwei Jahren oft überlegt warum ich es damals gesagt habe, aber irgendwie .... es gab keine Grund. Bis jetzt nicht. Ich war einfach nur dumm."

Wir standen einander im Mondlicht gegenüber, sie hielt mich sanft an beiden Ellbogen und sah zu mir auf, ein wunderhübsches Gesicht, nachtblaue Schatten, ihre schwarze Mähne, mondhelle Haut.

„Ich will Dich wiederhaben" sagte sie leise.

Es traf mich wie ein Faustschlag in den Magen. Sie wollte mich wiederhaben ... diese Traumfrau .... ich wusste nicht was ich sagen sollte, konnte nichts sagen, starrte sie nur an. Sie sah mich erwartungsvoll an, ihre Augen blitzten im Mondlicht, aber ich konnte nichts sagen. Ich war wie vernagelt. Blackout, völliges, totales Blackout!

Schliesslich drehte ich mich um, und da ich eh den Türschlüssel in der Hand hatte schloss ich auf.

Ohne sie anzusehen sagte ich:

„Komm" und ging die Stufen hinauf, irgendwie lag ihre Hand in meiner.

Wir setzten uns in der dunklen Wohnküche auf die Eckbank und sagten lange nichts.

Ich starrte in die Dunkelheit, fühlte sie neben mir sitzen, und meinen Gedanken wirbelten durcheinander, fühlte ihre warme Hand auf meinem Arm.

Wir sassen im Dunkeln, lange, sehr lange und das Karusell in meinem Kopf begann sich langsamer zu drehen, wurde immer langsamer. Langsamer und langsamer und blieb dann stehen.

Sie schien es zu fühlen und sagte leise:

„Lass es Dir durch den Kopf gehen, ok?" Ich nickte ins Dunkle, wusste aber, dass sie es gespürt hatte.

„Versprochen" sagte ich leise, dreht mich ihr zu und gab ihr einen leichten Kuss auf die Wange.

Was sollte ich auch zu so einem Angebot sagen? Ja, gerne? Unmöglich, ich war mit Tanja zusammen, und so mit fliegenden Fahnen zu Alexandra zurück, wo sie mich so abgesägt hatte.... Oder: Nein danke, ich bin mit jemand anderem zusammen, aber das geht nicht mehr lange gut und dann können wir? Genauso blöd als Antwort auf ein Angebot, für das sich die Hälfte meiner Freunde ein Bein abgehackt hätten, und die andere Hälfte mehr.

Oder: Danke für das tolle Angebot, ich überlegs mir? Das war es wohl am ehesten, was ich mit dem Kuss auf die Wange sagen wollte.

Ich ging durch den Raum und stellte das Licht an.

„Sollen wir mal nach einem Bett für Dich schauen?" Sie blinzelte im grellen Licht, etwas überrascht ob der Wendung, die die Dinge genommen hatten, fing sich aber schnell wieder:

„Gute Idee, ist schon spät."

Eine Viertelstunde später waren wir etwas ratlos: zwei der Zimmer hatten Betten ohne jegliches Bettzeug, Untermeyers Bett war so dreckig, dass nicht daran zu denken war, Alexandra hineinzulegen und Gehringers Lattenrost war so grauenhaft durchgelegen, dass sie darin sicher nicht schlafen konnte. Blieb mein Bett..... damit hatte ich nicht gerechnet, sie aber sichtlich auch nicht. Etwas belämmert standen wir voreinander. Doch ins Hotel? Aber dafür war es nun wirklich zu spät. Und ihr anzubieten, im selben Bett.... Nee, das ging nicht. Wir waren nicht mehr zusammen, ich hatte Tanja... Und es ging schon gar nicht nach ihrem Angebot vorhin im Dunkeln.... Wir würden sicher nicht die Finger voneinander lassen können... nun, zumindest ich könnte es sicher nicht.... Und das wäre wirklich nicht anständig gewesen nach dem Angebot.

Innerlich aufseufzend schlug ich ihr vor, sie solle in meinem Bett schlafen, ich nähme das Sofa. Es würde für mich eine schlimme Nacht werden, das Sofa war gar nicht zum Schlafen geeignet, und dann noch Alexandra im gleichen Zimmer. Ich würde kein Auge zutun. Aber naja, es musste eben sein.

Sie wirkte erleichtert, denn sie hatte mir angesehen, dass ich einen harten inneren Kampf ausgefochten hatte. Sie liess deshalb auch nicht die sonst üblichen Floskeln vom Stapel, nein das kann ich nicht annehmen, bist Du sicher, das wäre doch nicht nötig gewesen...... Sie nickte nur kurz:

„Danke". Ich nickte ebenfalls, aber das nächste Problem stand bereits an. Wir hatten immer nackt zusammen geschlafen, aber sie war mit leeren Händen gekommen und ... So gerne ich ihre Körper wiedergesehen hätte, aber dann wären wir sicher übereinander hergefallen....

„Ich geb Dir ein T-Shirt" sagte ich und sie nickte kurz dabei. Froh, so aus der Affäre gekommen zu sein ging ich zum Schrank und riss die Tür auf.... und knallte sie gleich wieder zu.

Scheisse! Ich hatte den Kalender vergessen, den Tanja mir geschenkt hatte. Grossformatig, teils schwarz-weiss, teils in Farbe, Tanja von allen verführerischen Seiten wie Gott sie nahezu perfekt geschaffen hatte. Die Bilder waren von einem glänzenden Fotografen als Überraschung extra für mich gemacht worden und waren von überwältigender Deutlichkeit. Tanja auf allen Vieren, ihre Brustspitzen berühren beinahe den Boden, der Po in die Höhe gereckt. Eine Grossaufnahme ihres formvollendeten Pos, jede Falte ihrer saftigen Pflaume, jede Kräuselung ihrer Rosette messerscharf in schwarz-weiss verewigt. Tanjas mit weit aufgerissenen Augen, während sie sich ein wahres Monstrum einverleibt..... Ein Meisterwerk, aber nicht für fremde Augen bestimmt. Schon gar nicht für Konkurrentinnen.

Alexandra lachte hell hinter mir auf:

„Willst Du uns nicht vorstellen?" Sie bog sich vor Lachen. Ich konnte der Sache auch eine komische Seite abgewinnen, stimmte schallend in ihr Lachen ein.

„Darf ich mal sehen?" fragte sie schliesslich. Aber das ging mir denn doch etwas zu weit und ich lehnte ab. „Schade," sie zog einen Flunsch.

„Du bekommst sie nur so zu sehen, wenn wir nen Dreier machen" sagte ich betont mutig.

Sie grinste frech:

„Das würde Dir gefallen, was?"

„Oh, ja...." grinste ich begeistert. Würde sie.....

„Nee, nee, mein Lieber, ich teile nicht" erstickte sie kühl meine aufflammenden Tagträume.

Um meinen Faux-pas etwas zu bemänteln sagte ich hilfreich:

„Geh schon mal ins Bad, ich hänge Dir ein T-Shirt aussen an die Tür," so konnte ich ungestört den Schrank öffnen. Sobald sie aus dem Zimmer war öffnete ich den Schrank wieder. Ja, April war ein besonders gelungener Monat. Tanja gefesselt: die Arme jeweils an Seilen nach links und rechts in die Höhe gezogen, die Beine weit gespreizt am Boden befestigt. Und ihr einziges Kleidungsstück ein breites nachtblaues Samtband um den Hals. Ihr Becken war vorgeschoben, ihre schweren Brüste standen aggressiv vor, die Warzen steif, ihre Augen waren halb geschlossen, der Mund geöffnet als ob ihr gleich einer abginge. Der Kalender war ein Meisterwerk. Schnell nahm ich ein extragrosses T-Shirt aus dem Schrank, ging über den Gang und hängte es an die Türklinke.

Während ich meinen Schlafsack auf dem Sofa ausrollte hörte ich, wie sich die Badezimmertür kurz öffnete und wieder schloss.

Ich legte mich in meinen Schlafsack und wartete. Wenigstens ihre langen Beine wollte ich sehen, wenn sie ins Zimmer kam. Ich wollte anständig bleiben, aber das bisschen Spass hatte ich mir ja wohl verdient. Schliesslich hörte ich die Tür gehen, nackte Füsse auf dem Linolboden tappen und sie stand in der Tür.

Oh ja, so hatte ich sie in Erinnerung. Lang, schlank, mit feinen langen Muskeln vom Tanzen. Und die Haut so hell. Aber was bei Anderen weiss wirkte, bleich, das sah bei Alexandra einfach nur perfekt aus, edel, elegant. Schlanke Füsse mit hohem Spann, schlanke Waden und sich wenig abzeichnende Knie, gut definierte Oberschenkel... und dann University of California Los Angeles, der Saum von meinem T-Shirt. Viel zu früh. Zu ärgerlich.

Sie sah, dass ich sie anschaute, bleib aber ruhig stehen, kam dann zu mir herüber. Dieser federnde Gang, nur Tänzerinnen schwingen so.... Ich merkte, dass mir das Blut in die Lenden schoss.

Sie hockte sich vor meinem Sofa hin. Ganz dicht sass sie vor mir auf den Fersen, ich konnte sie riechen, so nah sass sie vor mir. Dann legte sie mir einen Hand auf die Wange, sah mich an und sagte:

„Du bist so ein Gentleman. Das fand ich schon immer so attraktiv an Dir." Dann richtete sie sich auf, drehte sich um und ging zum Bett.

Ein kleine Stimme in mir krächzte zornig: „So ein Gentleman, so ein Gentleman... Du Idiot! Schau Dir ihren Arsch an, den könntest Du haben. Geschissen auf den Gentleman...."

Ich biss die Zähne zusammen und sah ihr zu, wie sie in mein Bett stieg, diese langen Beine, sich zurechtruckelte, wie ihr Arm aus der Decke herausschlüpfte und das Licht ausknipste. Ich kämpfte schwer mit mir, schaffte es aber, nicht aufzustehen. Aber den in meiner Schlafanzughose tobenden Ständer liess ich nun anschwellen. Da war nichts dagegen zu sagen. Wenigstens das.