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Nur die zweite Wahl

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Schnell setzt sich Sonja zu ihr an den Tisch, beugt sich konspirativ zu ihr hin und fragt in einem flüsternden, verschwörerischen Ton: „Na, stimmt es oder habe ich Recht? Versöhnungssex am Nachmittag? Etwas Besseres gibt's ja kaum."

„Sieht man es mir an?" Gabi stockt kurz, dann atmet sie einmal tief durch: „Es stimmt. Ich komme gerade aus dem Bett. Aber ich war nicht mit Peter in der Kiste. Du wirst es nicht glauben. Ich habe heute Mittag zufällig Andreas vorm Hauptbahnhof getroffen und wir haben in seinem Hotelzimmer gefickt. Ganz spontan. Ich konnte, nein, ich wollte es nicht verhindern. Es war wie früher." Dann stockt sie und korrigiert: „Nein, es war nur fast so wie früher." Und sie versucht ein wenig lustig zu sein und ergänzt: „Ich bin halt ein wenig älter geworden."

Eigentlich hat Gabi erwartet, dass Sonja, die als Lebedame keiner Versuchung aus dem Weg geht, ihr dafür Applaus zollt. Aber stattdessen fährt Sonja sie an: „Bist du denn verrückt? Du hast deinen Mann betrogen? Und dann auch noch mit diesem Schwachmaten von Andreas? Das hat Peter nicht verdient. Er hätte es sowieso nie verdient, dass du ihn betrügst, aber dass du ihn mit Andreas betrogen hast, wird er dir nie verzeihen. Ich verstehe dich nicht. Peter ist so ein wunderbarer Mann. Meinst du, du bekommst in deinem Leben noch einen besseren Ehemann? Hast du dich wenigstens geschützt ficken lassen?"

Als Gabi die letzte Frage nicht sofort bejaht, fährt Sonja fort, ihrer Freundin weitere Vorhalte zu machen: „Ach, die Pille nimmst du nicht, weil du sie angeblich nicht verträgst und dein Mann muss, wie du mir erzählt hast, ein Präservativ überstreifen, wenn er dich, selten genug, ficken darf. Aber Andreas darf dich blank ficken und in dir abspritzen? Ein Kuckuckskind möchtest du deinem Mann also auch noch unterjubeln. Ja, bist du denn vollkommen verrückt geworden?"

Erst jetzt bemerkt Sonja, dass Gabi angefangen hat zu weinen. Schnell rückt sie an ihre Freundin heran und nimmt sie in den Arm.

„Ich dachte, du magst Peter nicht", flüstert Gabi. „Und so wie du dein Leben lebst, dachte ich, du bringst ein wenig Verständnis für mich auf, dass ich mich um der alten Zeiten willen habe verführen lassen und nur deshalb meinen Mann betrogen habe."

„Meine liebe Gabi, was meinen Lebensstil anbelangt, schlafe ich niemals mit verheirateten Männern. Die sind für mich absolut tabu. Schließlich will ich nicht der Grund sein, warum eine Ehe zerbricht.

Es ist gut, dass du glaubst, dass ich deinen Mann nicht leiden kann. Ich hoffe, er sieht es genauso. Aber es stimmt absolut nicht. Mein Verhalten zu ihm ist nur eine Maskerade. Ich bin deshalb so hochnäsig, arrogant und abweisend zu Peter, weil ich ihn - ganz im Gegenteil - sogar sehr mag und ich mich um unserer Freundschaft willen nicht dem Verdacht aussetzen möchte, ihn verführen zu wollen, falls ich mal - ganz ohne böse Absichten - ein bisschen mehr als nur freundschaftlich nett zu ihm bin. Ich weiß genau, dass ich, solange du seine Ehefrau bist, keine Chance bei ihm habe, so wie jede andere Frau auch nicht den Hauch einer Chance hat. Wenn du ihn allerdings irgendwann einmal freigeben würdest, bin ich die Erste, die vor seiner Wohnungstür steht und um Einlass bettelt."

Völlig verzweifelt fragt Gabi: „Sag mir, was ich machen soll. Soll ich Peter meinen Fehltritt beichten?"

„Hast du denn vor, Andreas noch einmal wiederzusehen?", will Sonja wissen.

„Nein, aber so definitiv habe ich es Andreas noch nicht gesagt. Ich habe ihm in Aussicht gestellt, dass ich mich wieder bei ihm melden werde ", erklärt Gabi.

„Das heißt, du hast seine Mobilfunknummer. Kennt er denn auch deine und weiß er, wo du wohnst?", fragt Sonja.

„Nein, ich habe sie ihm absichtlich nicht gegeben und er kennt meine Adresse nicht, denn ansonsten wäre er schon längst mal vorstellig geworden", stellt Gabi sachlich fest.

„Tja, wenn das so ist, dann würde ich an deiner Stelle Peter von diesem einmaligen Seitensprung, der absolut keine Konsequenzen für deine Ehe haben sollte, nichts erzählen. Aber das ist kein Rat von mir. Du musst selbst entscheiden, wie du damit umgehst. Weißt du was? Lass uns zusammen noch ein wenig shoppen gehen, dann kommen wir beide hoffentlich wieder auf fröhlichere Gedanken", beendet Sonja dieses Gesprächsthema, legt einen 10 € Schein auf den Tisch, zieht ihre Freundin hoch, hakt sich bei ihr ein und sie verlassen die Bar.

Als Gabi gegen halb sieben vor ihrem Haus vorfährt, ist sie sich sicher, dass sie Peter nichts von ihrem Seitensprung erzählen wird. Während der Rückfahrt mit der U-Bahn hat sie für sich alle Vor- und Nachteile abgewogen und obwohl ihr Herz mehr für Andreas geschlagen hatte, will sie an ihrer Ehe festhalten.

Sie parkt ihr Auto in der Garage, zieht schnell die neu erworbenen High Heels an und geht in Richtung Haustür. Als sie gerade die Tür aufschließen will, wird diese von ihrem Mann geöffnet. Peter steht vor ihr und lässt sie in die Wohnung. Dann bittet er sie, mit ihm zunächst in sein Büro zu gehen. Er habe etwas mit ihr zu besprechen, das keinen Aufschub duldet. So hat Peter noch nie agiert, stellt Gabi erschrocken fest. Sofort bekommt sie ein schlechtes Gewissen und fragt sich, ob er etwas über die Vorfälle des heutigen Nachmittags wissen könnte. Schnell verwirft sie diesen Gedanken.

Im Büro angekommen, nimmt Peter auf seinem Bürostuhl Platz und bietet Gabi den Besucherstuhl an.

„Na, mein Schatz, ist dein Ärger über unseren kleinen Streit von heute Mittag verraucht?", will er wissen. „Du weißt doch", ergänzt er, „ich kann dir auf Dauer doch nicht böse sein und ich meine es wirklich nur gut im Sinne unserer Ehe."

„Ja, es ist alles in Ordnung. Ich habe einfach überreagiert. Ich weiß ja, dass du recht hast und ich werde mich bemühen, mein Verhalten in der Zukunft zu ändern", startet sie einen Versöhnungsversuch.

„Das finde ich toll. Aber sag mal, was hast du denn heute Nachmittag Schönes gemacht?", fragt Peter dann ganz beiläufig, „ist dir heute Nachmittag etwas außergewöhnliches passiert?"

„Nein", antwortet Gabi, mit ein wenig zittriger Stimme, „ich habe nur Sonja in unserer Lieblingsbar getroffen und wir haben uns ein wenig unterhalten. Anschließend sind wir zusammen shoppen gegangen." Mit diesem letzten Satz versucht sie, Peters Blicke auf ihre wippenden Füße zu lenken. „Gefallen dir meine neuen Schuhe?", will sie von ihm wissen. Er schaut sich die High Heels nur flüchtig an und meint: „Ja, die sind ganz in Ordnung", und ergänzt: „Ach ja, Sonja. Und sonst ist dir nichts Ungewöhnliches weiter passiert?"

„Nein, mein Schatz. Worauf willst du denn hinaus?", versucht Gabi das Gespräch in eine andere Richtung zu lenken.

„Ist schon gut, Gabi", sagt Peter resigniert. „Wir haben einen Gast. Lass uns ins Wohnzimmer gehen."

Peter nimmt seine, ihn fragend anschauende Frau an die Hand und zusammen betreten sie ihr Wohnzimmer. Gabi erstarrt vor Schreck, als sie Andreas erblickt, während dieser sie unschuldig anlächelt.

Peter setzt sich aufs Sofa und bittet seine Frau, sich links neben ihn zu setzen, sodass sie von ihm und von Andreas flankiert wird. Dann nimmt er ihre linke Hand und hält sie fortan fest. Er wendet sich an Andreas, schaut dabei aber nur seine Frau an: „Andreas, kann es sein, dass du mich belogen hast? Gabi hat mir bestätigt, dass ihr heute Nachmittag nichts Besonderes oder Ungewöhnliches widerfahren ist. Ich gehe mal davon aus, dass ein Fick mit dir auch für Gabi etwas Außergewöhnliches ist. Zumindest hoffe ich es, denn wenn es das nicht ist, bedeutet es ja, dass ihr öfter, vielleicht sogar regelmäßig miteinander fickt."

„Nein, Peter, ich habe dir die Wahrheit gesagt. Wir haben heute Nachmittag ganz spontan und völlig ungeplant miteinander geschlafen", geht Andreas auf Peters Beschuldigung ein. „Wir haben uns zufällig vorm Hauptbahnhof getroffen. Es war das erste Wiedersehen nach 18 Jahren. Ich war erstaunt, dass Gabi diese Zahl sofort wusste. Wir wollten uns in einem Café nur unterhalten. Zuvor habe ich noch im Hotel eingecheckt und wollte mich noch schnell auf dem Zimmer etwas frisch machen. Dort ist es dann passiert. Es war für uns wie ein Tsunami. Wir haben erst im Stehen, dann auf dem Tisch und später noch einmal in der Dusche gefickt. Es war einfach nur geil. Für mich, und ich bin mir sicher auch für Gabi, waren die 18 Jahre, die wir uns nicht gesehen haben, schon während dieser drei Ficks ausgelöscht, so, als ob es unsere Trennung nie gegeben hätte. Ich muss dir sagen, Peter, ich bin nicht bereit, mich von Gabi ein zweites Mal zu trennen. Ich will und werde um sie kämpfen, denn ich will mit ihr zusammenleben. Gabis sofortige Bereitschaft heute, sich von mir vögeln zu lassen, hat mir gezeigt, wie sehr sie mich will. Sie braucht mich einfach. Und meinst du wirklich, dass du verhindern kannst, dass sie dich verlässt? Einfach lachhaft!"

Als ob Peter nur ein Moderator sei, und nicht persönlich betroffen, geht er nicht auf Andreas' verbalen Angriff ein, sondern fragt stattdessen seine Frau in einem ruhigen Ton, der aber Kraft und Entschlossenheit ausdrückt, ob das, was Andreas zum Ablauf ihres Ehebruchs gesagt habe, stimmen würde?

Statt Peter zu antworten, schaut Gabi ihren Ex-Verlobten und nun wieder Lover an und fragt ihn: „Andreas, warum machst du das? Willst du mich vernichten?"

Andreas rutscht auf die Kante des Sessels und versucht Gabis freie Hand zu ergreifen. Doch sie zieht diese weg. „Ich liebe dich doch, Gabi, und ich weiß, dass du mich auch immer noch liebst. Du hast es mir doch vor nur ein paar Stunden mehrfach selbst gesagt, dass du mich immer lieben wirst. Wir beide gehören zusammen, wir passen einfach zueinander. Ich will dich!", artikuliert Andreas noch einmal die Intention seines Besuchs.

Bevor Gabi noch irgendetwas hätte sagen können, zieht Peter das Gespräch wieder an sich.

„Gabi, du hast jetzt die Möglichkeit, dich sofort für mich oder für Andreas zu entscheiden. Du brauchst es einfach nur zu sagen. Ich akzeptiere deine Wahl. Du hast gehört, Andreas will um dich kämpfen. Das kann ich leider nicht mehr, denn ich habe dir in den 18 Jahren unserer Ehe bereits alles gegeben, was ich hatte. Und offensichtlich war und ist das nicht genug, oder doch?"

Gabi sitzt auf dem Sofa wie ein Häufchen Elend und Tränen laufen über ihr Gesicht. Sie ist außerstande etwas zu sagen. Darum spricht Peter in ihrem Namen: „Die Ereignisse des heutigen Tages scheinen meine Frau etwas verwirrt zu haben. Na ja, sich klar zu werden, einen Ehebruch begangen zu haben, kann manchmal merkwürdige Gefühle in einem auslösen, die erst einmal verarbeitet werden müssen. Und offensichtlich kann oder möchte sich Gabi nicht sofort für einen von uns beiden entscheiden. Es fehlen ihr offensichtlich wichtige Informationen."

Den letzten Satz hat Peter mit einem sehr ironischen Unterton gesagt. Er führt nach einer kleinen Gedankenpause geschäftsmäßig weiter aus: „Ich gehe davon aus, dass du, Andreas, es auch so siehst, dass Gabi doch ein wenig mehr Input benötigt, um dann auf einer breiteren Informationsbasis eine fundierte Entscheidung für einen von uns fällen zu können. Schließlich muss sie sich entscheiden zwischen ihrem Ex-Verlobten, der sie schon mehrfach betrogen hat, und ihrem langjährigen Ehemann, der ihr immer treu gewesen ist und jederzeit zu ihr gestanden hat. Ich bestätige es noch einmal, dass ich ihre Entscheidung, wie sie auch ausfallen wird, akzeptieren werde. Ich erwarte, dass das auch für dich gilt, Andreas, oder etwa nicht?"

„Doch, doch!", stimmt Andreas Peter schnell zu.

„Dann vereinbaren wir alle drei jetzt, dass wir, bis Andreas unser Haus verlassen wird, nur noch die Wahrheit sagen werden. Es gibt ab sofort keine diplomatischen Lügen mehr oder Halbwahrheiten. Die Wahrheit wird ausgesprochen, wie sehr sie auch schmerzen oder verletzen könnte. Ich fange mit meinen Fragen an, dann kannst du, Andreas, Fragen an mich und Gabi richten und zuletzt kann meine Frau uns beide noch befragen. Seid ihr damit einverstanden? Sind wir uns da einig?", legt Peter die weiteren Spielregeln fest. Dann sieht er zuerst Gabi an, die stumm, immer noch weinend, nickt. Als er sich an Andreas wendet, gibt dieser sein Einverständnis zu dieser „Fragestunde", allerdings unter einer Bedingung.

Er schaut Gabi an und sagt: „Mein Schatz, ich finde, dass dein Ehemann dich unter Druck setzt. Auch ich möchte natürlich, dass du dich schnell entscheidest, und zwar für mich. Ich bin gewillt, an dieser lächerlichen Fragestunde teilzunehmen, allerdings nur unter der Bedingung, dass ich von dir dein Ehrenwort bekomme, dass wir beide, nachdem diese Scharade vorüber ist, für zwei bis drei Stunden in einem Restaurant, somit auf neutralem Boden, zusammen essen gehen."

Und er begründet anschließend seinen Wunsch: „Ich glaube kaum, dass dein Mann für dich noch besondere Geheimnisse bieten kann. Schließlich hattest du 18 Jahre lang Zeit, über ihn alles Wissenswerte zu erfahren. Insofern wird er jetzt wahrscheinlich versuchen, mich durch seine Fragen zu diskreditieren. Ich möchte diese wenigen Stunden haben, um dir auch meine positiven Seiten zeigen zu können. Und ich erwarte, dass du dich erst nach diesem Gespräch für einen von uns beiden entscheidest."

Die beiden Männer schauen Gabi an, die ziemlich gefasst antwortet: „Ich bin mit deiner Bedingung einverstanden, Andreas. Ich gebe dir mein Ehrenwort, auch wenn es nach meinem heutigen Seitensprung, dem Betrug an meinem Mann, eigentlich nicht mehr viel wert ist, dass wir heute Abend noch maximal drei Stunden zu zweit sprechen können. Ich erwarte davon zwar nicht allzu viel, aber ich möchte diesen Tag mit Anstand hinter mich bringen und nicht meinem Mann das Gefühl geben, dass ich mich für ihn nur des lieben Friedens wegen entscheiden werde. Er soll sich sicher sein, dass ich mir sicher bin."

Eine kurze Zeit lang sagt keiner ein Wort.

Peter fasst sich als erster und will von Andreas wissen, ob er zurzeit verheiratet ist.

Dieser bejaht es, gibt aber zu bedenken, dass seine Ehe nur noch auf dem Papier bestehen würde. Ihre Anwälte würden bereits das Scheidungsverfahren vorbereiten und seine Frau würde auch schon lange nicht mehr bei ihm wohnen.

„Und seit wann bist du verheiratet und wie oft warst du es schon?", hakt Peter nach.

Andreas holt tief Luft und antwortet dann, dass er aktuell seit knapp einem Jahr verheiratet ist und zuvor schon dreimal geschieden sei.

Peter bohrt weiter nach: „Und, bist du deinen jeweiligen Ehefrauen jemals untreu gewesen? Bitte denke an die Wahrheitspflicht."

Andreas überlegt einen Moment und antwortet dann: „Ja, es stimmt, ich bin meinen Ehefrauen untreu gewesen, aber erstens waren es meistens nur One-Night-Stands und zweitens waren diese Frauen nicht Gabi, meine einzige wahre Liebe. Insofern waren diese Affären für mich ohne Bedeutung." Und mit diesen Worten schaut er Gabi an, die aber seinen Blick nicht erwidert, sondern stattdessen ihren Mann anschaut.

„In Ordnung, Andreas. Wir halten fest, dass du wie zu der Zeit, als du mit Gabi verlobt warst, deinen festen Partnerinnen nicht treu sein konntest", resümiert Peter sachlich, um anschließend die nächste Frage anzuschließen: „Du weißt, dass ich vermögend bin und Gabi den Lebensstandard bieten kann, den sie will. Kannst du das auch?"

Peter hört, wie Gabi diese Frage kommentiert, dass es ihr doch nie ums Geld gegangen sei. Er schreitet sofort ein und bittet Gabi, Andreas Gelegenheit zu geben, sich zu erklären.

Und Andreas erklärt stolz, dass er Investmentbanker sei und in den letzten Jahren jeweils ein Jahresgehalt von weit über vierhunderttausend netto erzielt habe. Ihm würde in Frankfurt eine Penthouse Wohnung mit einem fantastischen Blick auf die Skyline der Stadt gehören.

„Stichwort Frankfurt", sagt Peter. „Andreas, du weißt doch sicherlich, dass Gabi und ich zwei Söhne im Alter von 14 und 16 Jahren haben. Wenn Gabi mit dir nach Frankfurt ziehen würde, müsste sie dann ihre Kinder aufgeben oder könnten sie mitkommen, bei euch leben und würdest du dich auch um sie kümmern? Übrigens, gemäß unserem Ehevertrag dürfen sich die Kinder selbst entscheiden, bei welchem Elternteil sie im Falle einer Scheidung leben wollen."

Jetzt schaut Gabi doch Andreas an, der sich sichtlich windet, eine akzeptable Antwort auf diese Frage zu geben.

„Von Kindern wusste ich bislang nichts", und sein Tonfall verrät Unsicherheit. Er überlegt ein paar Sekunden, dann antwortet er: „Meine Wohnung hat nur ein kleines Gästezimmer, in dem die Jungs sicherlich mal übernachten können. Aber auf Dauer müssen wir uns schon etwas Größeres suchen. Ich wollte sowieso schon immer aufs Land ziehen und da wird es sicherlich ein bezahlbares Haus geben, das Platz für uns alle bietet. Allerdings", räumt Andreas ein, „bin ich nicht der Vater-Typ, eher der Kumpel-Typ. Aber bestimmt wird das den Jungs, wenn sie bei uns sein sollten, sogar besser gefallen, denn mit mir kann man Pferde stehlen", und dabei lacht er, so als ob er einen ausgefallenen Witz zum Besten gegeben hätte.

„Ansonsten muss Gabi schon das Sorgerecht ohne mich ausüben. Ich werde sie aber dabei unterstützen, wenn sie die Kinder davon überzeugen will, dass das Sorgerecht auf dich, Peter, übertragen wird. Gabi kann dann ja alle paar Monate zu euch nach Hamburg kommen, um ihre Söhne zu besuchen. Die Entfernung Hamburg bis Frankfurt", gibt er zu bedenken, „ist für periodische Besuche in kürzeren Intervallen sicherlich zu groß. Der Aufwand steht in keiner vernünftigen Relation zur Besuchszeit."

Bevor Peter die nächste Frage nachschiebt, interveniert Andreas. „Jetzt bin ich auch mal dran, euch ein paar Fragen zu stellen. Einverstanden?" Er schaut von Peter zu Gabi. Die beiden nicken.

„Sag mal, Peter, hast du dich je gefragt, warum ausgerechnet du meine Nachfolge bei Gabi antreten konntest?", will Andreas wissen.

Wahrheitsgemäß antwortet Peter, dass er sich diese Frage noch nie gestellt habe. Er würde aber davon ausgehen, dass sie aus Liebe zueinander geheiratet hätten.

„Peter, bist du wirklich so blauäugig? Schau dich doch mal an und dann vergleiche dich mit mir. Ich bin ein echter Kerl, kein Schlaffi oder Nerd. Mit mir, an meiner Seite, konnte und kann sich Gabi überall sehen lassen. Ich bin ein Hingucker. Ich bin groß, stark, muskulös. Ich bin ein Gott im Bett, das kann dir jede Frau bestätigen, die mich genießen durfte. Du bist doch nur der Durchschnittstyp mit Bauchansatz, bei dem sich jeder vernünftige Mann und auch jede einigermaßen gut aussehende Frau fragt, warum sich Gabi, diese wunderschöne Frau, mit dir abgibt. Ich vermute einfach mal, dass Gabi mir mit dir einfach nur eins auswischen wollte. Sie hat dich, einen im Vergleich zu mir minderwertigen Mann, doch nur geheiratet, um sich an mir für meinen unbedeutenden Seitensprung zu rächen. Du bist doch eindeutig ihre zweite Wahl."

Wenn Peter durch diese Charakterisierung in seiner Männlichkeit getroffen wurde, dann lässt er sich dies zumindest nicht anmerken. Mit einem freundlichen Lächeln fragt er seine Frau: „Möchtest du zu dem, was Andreas gesagt hat, etwas anmerken? Stimmt seine Vermutung, dass ich nur die zweite Wahl bin - und das seit bereits 18 Jahren?"

Gabi blickt erst verschämt zu Boden. Dann schaut sie ihren Ehemann an und bestätigt: „Ja, es stimmt, du warst damals meine zweite Wahl. Ich wollte Andreas zeigen, dass auch ich ihn ganz schnell ersetzen kann, so wie er mich durch seine Affären ersetzt hat, und dass ich es bin, die bestimmt, wer mein Ehemann wird. Aber im Laufe der Jahre habe ich eine echte, tiefe Liebe zu dir aufgebaut, Peter, das musst du mir glauben."

„Wenn wir schon bei der zweiten Wahl sind, dann, Gabi, lass uns aus deinem Mund hören, wer von uns beiden dich so richtig befriedigen kann, wer ist besser im Bett? Dass dein Gatte es dir nicht so besorgen kann wie ich und dass ich der Beste bin, hast du mir heute Nachmittag doch einige Male bestätigt. Oder stimmt das nicht? Wir hören, Gabi!", versucht Andreas einen weiteren Angriff gegen seinen Konkurrenten zu starten.