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Schiffsbruch

Geschichte Info
Gestrandet mit der Mutter meines besten Freundes.
30.5k Wörter
4.8
26.6k
30
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Liebe Leser,

es folgt eine in sich abgeschlossene Geschichte über einen jungen Mann der zusammen mit der Mutter seines besten Freundes auf einer einsamen Insel strandet.

Viel Spaß beim Lesen! - wie immer alles reine Fiktion.

*********************************************

Mein Blick schweift aus dem kleinen runden Fenster, während das unendlich weite Meer an mir vorbei gleitet. Meine Augen sehen nichts anderes als Wasser, tief blaues Wasser, welches von der strahlenden Sonne in ein paradiesisches Licht getaucht wird. Obwohl die Weite des Meeres und die fehlende Sichtbarkeit von Land beklemmend auf mich wirkt, ist es auf der anderen Seite auch sehr beruhigend. Ohne mich zu rühren, schaue ich weiter verträumt in die Ferne, während unsere Yacht über den pazifischen Ozean gleitet.

„Ey Patrick, träum doch nicht schon wieder in der Gegend herum. Du bist ja fast so schlimm wie meine Mum" raunt Nick spöttisch und stößt mich unsanft an der Schulter, sodass ich leicht mit der Stirn gegen die Fensterscheibe schlage.

„Ah verdammt Nick, was soll das" reagiere ich erzürnt und blicke zu dem braungebrannten, dunkelhaarigen 19jährigen der vor mir stehend ein provozierendes Lächeln entgegen wirft.

„Jetzt jammere nicht gleich wieder herum, wir sind hier zum Spaß haben und nicht zum Schmollen mein Lieber" sagt mein bester Freund und reicht mir mit seiner linken Hand einen orangefarbenen Cocktail, den ich im ersten Moment schon ablehnen will. Aber als ich dann seinen finsteren Blick sehe, greif ich doch beherzt zu und seine Gesichtszüge entspannen sich direkt wieder.

„Geht doch" erwidert er zufrieden und greift sich nun sein eigenes alkoholhaltiges Getränk von der Bar und prostet mir nun aus gut einem Meter Entfernung zu.

Für ein paar Minuten trinken wir schweigend unsere Getränke, während die Yacht über den traumhaften Ozean gleitet. Mein Blick schweift dabei über das Innere des geräumigen und luxuriösen Schiffes, welches dem äußerst wohlhabenden Vater von Nick gehört. Die gut ausgestattete Bar ist aus einem dunklen Holz gefertigt, welches sich stilistisch an die passenden Wandbekleidungen anlehnt. Die indirekte Beleuchtung an den Seitenwänden zeigt zum einen den Weg zur Treppe nach draußen und in den unteren Schlafbereich der Yacht und zum anderen in einen größeren Wohn-/Essbereich wo ein dunkles Sofa mit hellen Polstern und ein großer dunkler Holztisch der Blickfang sind. Alles in allem hätte ich mir nicht erträumt jemals auf einem solchen Schiff meinen Sommerurlaub zu verbringen. Doch genau das tue ich nun mit meinem besten Freund und seinen vermögenden Eltern.

Aber wie bin ich hier überhaupt gelandet?

**********************************

Kurz zu meiner Person, ich bin Patrick Fuchs und lebe im Süden Deutschlands in einer kleinen sehr überschaubaren Stadt. Ich bin gerade 19 Jahre alt geworden und habe diesen Sommer zusammen mit Nick mein Abitur im örtlichen Gymnasium bestanden. Als einziges Kind meiner Eltern bin ich unter weitestgehend normalen Bedingungen aufgewachsen ohne den ganz großen Luxus erlebt zu haben.

Anders als mein bester Freund Nick, die Kurzform von seinem ungeliebten echten Namen Nickolaus.

Nick Gräfe ist genau wie ich 19 Jahre alt und mit seinem Abitur dieses Jahr fertig geworden. Anders als ich lebt er ein Leben im Luxus. Sein Vater Stefan ist Inhaber bei einem großen mittelständischen Industrieunternehmen, welches sehr erfolgreich national und international operiert. Nick hat eine 3 Jahre ältere Schwester namens Lisa die Kunstgeschichte im 5ten Semester studiert und die leider jedes Klischee einer zu reichen Tochter erfüllt.

Seine Mutter Lucia, ist zum Glück das komplette Gegenteil seiner Schwester und ein herzensguter, fröhlicher Mensch. Sie kommt gebürtig aus Spanien, was man gelegentlich an ihrem teils emotionalen Gemüt immer mal wieder zu spüren bekommt und was man an ihrem sehr kurvenreichen, bräunlichen Körper noch deutlicher erkennen kann. Sie hat ihren jetzigen Ehemann und Nicks Vater Stefan bei ihrem Auslandssemester in Deutschland vor über 20 Jahren kennen und lieben gelernt und arbeitet, obwohl sie nicht arbeiten müsste, als Lehrerin an der örtlichen Grundschule.

Tatsächlich hatte die Familie Gräfe einen gemeinsamen Familienurlaub mit der familiären Yacht geplant, welche zuvor noch in Australien vor Anker lag. Doch kurzerhand hat Lisa beschlossen keinen langweiligen Urlaub mit ihren Eltern und ihrem jüngeren Bruder machen zu wollen, weswegen sie trotz des Unmutes ihrer Eltern, kurzerhand zusammen mit ihren Freundinnen nach St. Tropez gereist ist.

Da nun ein Platz an Bord frei war, hat mich Nick gefragt ob ich mit ihm und seinen Eltern eine circa 2 wöchige Reise über den Pazifik mitmachen möchte.

Naja was soll ich sagen, jetzt bin ich hier. Weit und breit nichts außer Wasser, Wasser und noch mehr Wasser.

************************************

Wir sind bereits seit 4 Tagen mit unser luxuriösen Yacht unterwegs, als eines Abends die eigentliche Geschichte beginnt.

Es ist nun etwa 19 Uhr als Nick, seine Mutter Lucia und ich lachend auf dem Deck in einer gemütlichen Sitzecke sitzen und der langsam untergehenden Sonne hinterher schauen, die den Himmel in ein leuchtendes, fast romantisches Orange verfärbt. Direkt neben mir, fast etwas unangenehm nahe sitzt Lucia, ein dünnes weißes Hemdchen, verhüllt ihre gebräunten Schultern und das schwarze Bikinioberteil, welches ihre vollen, voluminösen Brüste zu bändigen versucht. Ihre nackten braun gebrannten Beine berühren sanft die meinen. Die hauchzarte Berührung durch Lucia macht mich unterbewusst leicht nervös. Obwohl es sich hier um die verheiratete Mutter meines besten Freundes handelt, kann ich es nicht ignorieren, dass es sich hier um eine extrem attraktive Frau handelt. Ihr freundliches aber zu gleich gewitztes und spielerisches Gemüt, ihr südländisches Erscheinungsbild, sowie die noch immer schwarzen, ewig langen Haare lassen die fast 40jährige Mutter meines Freundes um mindestens 10 Jahre jünger wirken. Das alles tut sein übrigens, wieso Lucia immer mal wieder und ganz besonders jetzt in diesem Moment eine unheimlich erregende Anziehung auf mich auswirkt. Doch so herrlich knisternd der Moment gerade für mich ist, ändert er sich in der folgenden Sekunde dramatisch. Schwitzend und mit deutlich sichtbarer Panik kommt Stefan zu uns angestürmt.

„Schnell unter Deck mit euch. Ein Sturm zieht auf" brüllt er und deutet in Richtung Osten, der den so romantischen Sonnenuntergang im Westen aus unseren Gedanken verbannt.

Panisch springen wir alle Drei von unser Sitzposition auf, während der pechschwarze Himmel unsere verängstigten Blicke fesselt. In weiter Ferne sieht man bereits helle Blitze die nahende Dunkelheit erleuchten und ein erster starker Windzug den nahenden Sturm ankündigen.

„Schnell jetzt...unter Deck, dass wird ungemütlich werden" ruft Stefan nochmal eindringlich.

„Und wo willst du hin?" erwidert Lucia verängstigt an ihren Ehemann gerichtet.

„Ich komme sofort. Ich muss noch schnell retten, was zu retten ist. Los Beeilung" sagt er hektisch und geschwind verschwindet er wieder, während wir schnellen Schrittes in das Innere des Bootes gehen.

„Oh mein fucking Gott, was passiert hier gerade..." brüllt Lucia verzweifelt auf und stürmt schnell zu einem der Fenster um nach draußen in Richtung des nahenden Unheils zu schauen. Nervös mit auf und ab wippenden Füßen schauen Nick und ich zu seiner Mutter, die lediglich in einem Hauch von nichts verhüllt vor uns steht.

Die Minuten ziehen sich wie Kaugummi und der Wellengang wird sekündlich schlimmer. Da das Schwanken des Schiffes es fast unmöglich gemacht hat, sicher auf zwei Beinen zu stehen sitzen wir inzwischen zu dritt auf der Sitzbank auf der ich nicht vor allzu langer Zeit verträumt auf den ruhigen und friedlich wirkenden Ozean geblickt habe. Von diesem Bild in meinen Gedanken ist inzwischen nichts mehr vorhanden, als im nächsten Augenblick eine große Welle unsere linke Seite rammt und ich unsanft gegen Lucia rutsche.

„Sorry" sage ich mit matter Stimme und versuche angestrengt meinen schweren Körper von ihrem deutlich zierlicheren Körper zu trennen.

„Du kannst doch nichts dafür" erwidert Lucia und funkelt mich dabei mit einem Mix aus Traurigkeit und Angst durch ihre rehbraunen Augen an, die trotz dieser verzweifelten Situation verdammt beruhigend auf mich wirken.

„...ich hoffe wir kommen hier alle heil raus" fügt sie mit nun deutlich schwächerer Stimme hinzu und lässt ihren Blick zu ihrem erstarrten Sohn Nick gleiten, der sie mit deutlich sichtbarer Panik zurück anschaut.

„Es...es..es...wird schon nichts passieren, alles...alles...wird guuuut" reagiert Nick stotternd an seine Mutter gerichtet ohne wirklich den ganz großen Glauben an seine eigenen Worte zu haben.

Und wie falsch er wirklich liegen sollten, bekommen wir bereits wenige Minuten später zu spüren.

Ein lauter Knall einer Tür lässt uns aufschrecken und uns in Richtung der Treppe schauen. Was wir den Bruchteil einer Sekunde später dort sehen ist der komplett durchnässte und völlig fertige Stefan. Schwankend auf Grund des inzwischen massiven Wellenganges versucht er mit aller Kraft zu uns zu kommen.

„Leute...ich weiß nicht wie ich das sagen soll aber ich glaube das wird noch schlimmer" sagt er hechelnd, wenige Meter von uns entfernt, bevor er jedoch noch was weiteres sagen kann reißt ihn die nächste Welle zur Seite um.

„Stefan? Stefan?" brüllt seine aufgewühlte Ehefrau Lucia verzweifelt neben mir.

„Ahhhh verdammt..." hören wie die schmerzende Stimme von Stefan, der sich versucht wieder aufzurichten. Unbeholfen aber am Ende erfolgreich schafft er es uns zu erreichen. Völlig am Ende, schaut er uns eindringlich an, während er sich an unseren Tisch verkrampft festhält.

„Wir müssen uns jetzt auf das Schlimmste vorbereiten. Es kann sein, dass wir in den nächsten Minuten sinken werden" beginnt er mit fester Stimme und schaut dabei jedem einzelnen von uns ins Gesicht.

„Schatz, was soll das heißen?" fragt Lucia die Frage, die sich auch bereits auf meinen bibbernden Lippen geformt hat.

„Rettungsboote" antwortet ihr Mann fast atemlos.

Das Entsetzen ist in unser aller Gesichtern förmlich abzulesen. Das es so schlecht um uns steht, dass wir uns in die beiden seitlichen am Boot gelegenen Rettungsboote retten müssen, hat wohl niemand von uns erwartet. Für einen Moment scheint um uns herum, sogar kurz der Sturm aufzuhören zu toben, als es bei Nick, Lucia und mir sackt was hier gerade auf uns uns zu kommen wird. Das Schweigen und die leeren Gesichtsdrücke scheint aber auch Stefan mitbekommen zu haben, der eine schweigsame Sekunde später auf den Tisch klopft und uns aus unser resignierenden Nachdenklichkeit zurück in die Wirklichkeit holt.

„Hört mir jetzt gut zu. Lucia? Nick? Patrick? Bitte ihr müsst jetzt genauestens zuhören, dass ist jetzt wichtig. Lucia du und Patrick nehmt das Boot auf der rechten Schiffseite. Nick und ich werden das Rettungsboot auf der linken Schiffseite nehmen. Es tut mir für uns alle Leid aber ich habe den Sturm zu klein und harmlos eingeschätzt. Wichtig ist, dass wir jetzt alle heile aus der Nummer rauskommen. Alles verstanden?" beendet Nicks Vater seine Anweisung und schaut reihum in unsere unsicheren und fragenden Gesichter.

„Können wir nicht alle zusammen fahren?" fragt Nick seinen Vater mit bebender Stimme und man merkt dem sonst so selbstbewussten Sportstar, die Angst des Ungewissen unmittelbar an.

„Nick mein Junge, das geht nicht. Pro Boot 2 Personen. Falls es ein Boot nicht schafft, hat zumindest das andere noch eine Chance" versucht er seinem blassen Sohn so ruhig wie möglich die Situation zu erklären.

Verdattert schaue ich in die Runde an Menschen, die ich seit Jahren bestens kenne. Die Art von Verzweiflung und Ungewissheit habe ich noch bei keinen von ihnen so gesehen. Aber wie auch, bisher war auch noch niemand von uns in einer solchen Situation. Ich fühle mich als ob ich den Boden unter den Füßen verlieren würde, als ob ich nur in einem schlechten Film sitzen würde.

„Das kann doch alles nicht wahr sein..." spreche ich meine eigenen verzweifelten Gedanken laut aus und schaue traurig in die anderen vor Furcht erfüllten Gesichter.

„Doch Patrick, leider ja" sagt Stefan kurz und holt im nächsten einen sehr tiefen Atemzug.

„Der Zeitpunkt ist gekommen. Lucia mein Schatz, ihr schafft das schon" - beginnt er und drückt seiner Frau einen kurzen, liebevollen Kuss auf die Stirn - „Patrick bitte pass gut auf meine Frau auf...hoffentlich sehen wir uns alle heile wieder" sagt er und streckt mir seine feuchte Hand entgegen, die ich zittrig kurz in die meine schließe und dem Vater meines besten Freundes kurz in sein kämpferisches Gesicht schaue - „Und jetzt los. Nick komm jetzt mit mir, Patrick und Lucia auf zu eurem Boot" beendet er seine letzten Anweisungen.

Ich schaue kurz zu Lucia, dir mir kurz zunickt bevor wir uns Beide erheben aber in dem Moment fasst zu Boden stürzen, als eine weitere heftige Welle unsere Yacht erwischt und einen Großteil des Mobiliars im Inneren verrückt.

„Tschüss mein Engel, wir sehen uns ganz sicher wieder. Mama liebt dich" schluchzt Lucia, als sie ihren Sohn ein letztes Mal fest in die Arme schließt und ihm einen dicken Kuss auf die Wange drückt.

„Ich liebe dich auch Mum" sagt er schwach und wird im nächsten Moment bereits von seinem Vater mitgezerrt.

„Los...los...los" brüllt er treibend.

„Komm Patrick" sagt eine zutiefst traurige Lucia, die mich fest an der Hand packt und mich nach vorne zieht. Ein letzter Blick von mir fällt auf das Schiffsinnere und zu Nick, der kurz wie als ob wir uns gleich wieder sehen würden kurz seine Hand zum Abschied hebt und dann plötzlich ist er verschwunden. Dann ist es soweit und im nächsten Moment stehen wir draußen, wo um uns herum die Welt zusammen bricht. Sturm, Regen, meterhohe Wellen und Blitze, es ist alles dabei was man sich nur in einem Albtraum vorstellen könnte. Aber am Ende haben Lucia und ich es irgendwie in dieses kleine Rettungsboot geschafft, welches ein paar Augenblicke später mit einem harten Schlag in den ungestümen Wellen landet. Meine Hand umschließt noch immer die ihre, während ihr Kopf fast liebevoll an meiner Seite ruht als wir hin und her ohne Kontrolle von links nach rechts getragen werden. Irgendwann wird es schwarz um mich herum und ich sacke in mich zusammen.

Meine Augenlieder öffnen sich langsam. Desorientiert blicke ich mich um. Ich sehe viel gelb und orange, während ich offensichtlich auf eine Plastikdecke schaue. Erst jetzt wird mir bewusst, dass ich mit schmerzendem Rücken auf dem harten Plastikboden liege. Langsam richte ich mich auf.

„Wo bin ich? Was ist passiert?" frage ich mich noch immer irritiert.

Fragend gleitet mein Blick durch die restliche Plastikzelle in der ich mich zu befinden scheine. Am anderen Ende, sehe ich eine andere reglose Gestalt. Der Rücken der offensichtlich weiblichen Person ist zu mir gedreht und ich kann lediglich die langen schwarzen Haare und ein dünnes Hemd sehen, welches einen Großteil ihres Oberkörpers verhüllt.

„Lucia?" rufe ich erst vorsichtig fragend und dazu noch sehr leise, da nur ein Krächzen von meinen Stimmbändern zu kommen scheint. Die Angst übermannt mich, als sich die Mutter meines besten Freundes nicht rührt.

„Lucia?" rufe ich nun deutlich lauter aber noch immer mit angeschlagener Stimme.

Noch immer keine Regung von der dunkelhaarigen Frau, die noch immer teilnahmslos in der Ecke liegt. Mit wackligen Beine springe ich auf und stoße mir dabei fast den Kopf in der kleinen Plastikkapsel. Nach dem ersten Schritt kippe ich leicht zur Seite, da die Kapsel wie ein Boot auf dem Meer hin und her gleitet. Jedoch ohne einen weiteren Gedanken an diese Tatsache zu verschwenden begebe ich mich nun mit mehreren Schritte zu der Frau am Boden.

„Lucia? Lucia? Bitte wach auf" ruf ich voll aufkommender Panik und schüttle, die bisher reglose Frau.

„Ahhhhh" höre ich nach einigen Sekunden meines unsanften Aufweckmanövers ein kurzes, lautes Aufatmen.

„Lucia?" rufe ich nochmal und lass von ihr ab, während ich noch immer direkt neben ihr hocke. Langsam aber sicher kommt Bewegung in den zusammengekrümmten Frauenkörper. Mit einem schmerzhaften Aufstöhnen dreht sie sich nun auf den Rücken und blinzelt mich unmittelbar mit ihren rehbraunen Augen fragend an.

„Patrick?" krächzt sie mit schwacher, rauer Stimme.

„Ja ich bin es. Gott sei Dank du lebst" sage ich fröhlich, wobei eine immense Last von mir abfällt.

„Wo sind wir?" fragt sie weiter mit schwacher Stimme und beginnt damit, wie ich sich in der kleinen schwankenden Plastikkapsel umzuschauen.

„Ist das ein Boot?....oh fuck, dass ist das Rettungsboot" ergänzt sie nach ein paar Sekunden fragend und hält dann kurz inne bevor die Erkenntnis aus ihr herausbricht und sie ihre Augen nun weit aufreißt, als ihr bewusst zu werden scheint wo wir sind. Und auch jetzt bricht die Erkenntnis endgültig über mich hinein. Wir sind in einem Rettungsboot, weil unsere Yacht in der vergangenen Nacht drohte unterzugehen.

„Was ist mit Stefan? Was ist mit Nick?" schluchzt sie fragend und blickt mich dabei so an, als ob ich die Antwort kennen würde. Unwissend und mit meinen eigenen Emotionen am kämpfen kann ich nur mit den Schultern zucken.

Für einen Moment schauen Lucia und ich uns gezeichnet durch unsere gemischten Emotionen an, wobei ihre sonst so warmen, funkelnden Augen nun von dicken, sich formenden Tränen gezeichnet sind. Inzwischen hat sie sich auch leicht aufgesetzt, sodass sie zu mir gewandt auf dem Boden sitzt. Dabei fällt mir erst jetzt auf, dass sie noch immer nur ihren knappen schwarzen Bikini trägt und darüber lediglich das lose weiße Hemd, welches nur einen kleinen Teil ihres gebräunten Körpers verbirgt. Aber in diesem Moment kann sich mein Kopf nicht weiter mit den attraktiven Rundungen des perfekten Frauenkörpers vor mir beschäftigen, nein in diesem Moment überwiegt einfach das Gefühl der Verzweiflung und bevor ich mich versehe umschließt mich die Mutter meines besten Freundes in eine feste Umarmung, welche ich selber sofort innig erwidere.

Die Minuten vergehen schweigend. Das kleine Rettungsboot gleitet sanft durch die, im Vergleich zu letzter Nacht, deutlich ruhigeren Wellen. Immer wieder driften meine Gedanken an den letzten Tag zurück, an dem alles noch so perfekt und paradiesisch gewirkt hat. Aber das ist die Vergangenheit, die Gegenwart sieht deutlich trostloser aus. Verloren im Ozean ohne Hilfe und getrennt von den anderen, bleibt uns nichts anderes als abzuwarten. Als ich so darüber nachdenke frage ich mich tatsächlich ob man uns jemals finden wird, hier so alleine in den Weiten des pazifischen Ozeans. Mein Kopf der bisher an der halt gebenden Schulter von Lucia geruht hat, erhebt sich leicht, sodass auch sie ihren Kopf von meiner Schulter anhebt. Von Tränen gezeichnet schaut sie mich ohne ein Wort zu sagen fragend an.

„Wie wahrscheinlich ist es das uns hier jemand finden wird?" spreche ich die Frage der Fragen aus.

„Ich weiß es nicht. Die Rettungsboote haben eigentlich einen kleinen Sender aber die Reichweite ist nicht besonders weit. Also wenn kein anderes Boot in unserer direkten Nähe ist, ist es schwierig uns zu finden" antwortet Lucia mit weicher, fast mütterlicher Stimme und streicht mir dabei sanft durch meine blonden, strohigen Haare, was mich trotz dieser Hiobsbotschaft leicht beruhigt.

„Das heißt wir sitzen hier fest? Haben wir denn Proviant dabei?" frage ich weiter und zu meiner eigenen Beruhigung hört Lucia nicht damit auf sanft durch meine Haare zu fahren.

„In dem Rettungsboot sind immer zwei Wasserflaschen. Aber ansonsten sitzen wir auf dem Trockenen" antwortet sie und hält nun mit ihren Streicheleinheiten inne und schaut mich nun voller Ernsthaftigkeit an.

„Patrick es kann Tage oder Wochen dauern bis dieses Boot gefunden wird. Wir haben zwei Chancen entweder findet uns jemand oder wir finden ein anderes Boot oder Land" ergänzt sie nun eindringlich. Als ob ihr die ganze Schwere unsrer ausweglosen Situation bewusst geworden wäre, windet sie sich aus unserer Umarmung und hockt sich hin. Ein paar Sekunden später versucht sie mit aller Kraft die kleine Lucke über unseren Köpfen zu öffnen.