Swipe, um zu sehen, wer jetzt online ist!

Schraeg hinter den Augen. 4

Geschichte Info
Wissen Sie wirklich, was ihr Nachbar gerade denkt?
6.9k Wörter
4.13
27.4k
1

Teil 5 der 10 teiligen Serie

Aktualisiert 07/11/2022
Erstellt 09/01/2011
Teile diese Geschichte

Schriftgröße

Standardschriftgröße

Schriftabstand

Standard-Schriftabstand

Schriftart Gesicht

Standardschriftfläche

Thema lesen

Standardthema (Weiß)
Du brauchst Login oder Anmelden um Ihre Anpassung in Ihrem Literotica-Profil zu speichern.
ÖFFENTLICHE BETA

Hinweis: Sie können die Schriftgröße und das Schriftbild ändern und den Dunkelmodus aktivieren, indem Sie im Story-Infofeld auf die Registerkarte "A" klicken.

Sie können während unseres laufenden öffentlichen Betatests vorübergehend zu einem Classic Literotica® Erlebnis zurückkehren. Bitte erwägen Sie, Feedback zu Problemen zu hinterlassen oder Verbesserungsvorschläge zu machen.

Klicke hier

Schräg hinter den Augen.

ODER

Wissen Sie wirklich, was ihr Nachbar gerade denkt?

Copyright 15.12.2011 by chrissbolt

Teil 4

"Nein! Es war kein Hunger. Dieses übermächtige Gefühl, das Körper und Seele beherrschte. Es war Gier. Die unheilvolle, animalische Gier nach fleischlichen Genüssen ganz anderer Art. Dumpf klangen die Schritte von vier nackten Füßen, ihr Tapsen gedämpft durch das Moos an den felsigen Wänden des dunklen, modrig riechenden Ganges. Dann stoppten sie plötzlich.

Eine tödliche Stille schien sich wie ein Grabestuch über alles zu legen...

DA! Das harte Klacken des alten Türschlosses...

Die rostigen Angeln drehten sich nur widerwillig und ihr lautes, metallisches Quietschen ließ seine Nerven in höchster Anspannung vibrieren!!!

I-I-I-I-I-I-E-E-E-H-H-H-H-A-A-A-R-R-R K K K..."

"Susi!", mahnte Chris, dem der Schrecken von vorhin immer noch in den Gliedern steckte, was alle, bis auf genau Eines, hatte steif werden lassen.

"Hihi, nicht stören, ich habe gerade einen Kreativitätsschub", flüsterte Susi von hinten in Chris' Ohr.

Sie hatte sich wie bei einer nackten Zwei-Mann-Polonaise an seinen Schultern festgehalten und war ihm, düster fabulierend, vom Balkon den Flur entlang zu seinem Schlafzimmer gefolgt.

Nun schaute sie neugierig über seine Schulter durch die gerade geöffnete Tür, während ein leicht verunsicherter Chris prüfend schnupperte, ob es tatsächlich unangenehm in seiner Wohnung roch.

Er hatte erst vor drei Tagen gründlich durchgewischt. Also modrig roch es bestimmt nicht. Und Moos gab es ganz sicher keines hier. Noch nicht einmal Spinnweben.

"Alle Achtung, das Mädel hat Talent", kommentierte der Autor in anerkennendem Ton.

"Du jetzt auch noch", antwortete Chris genervt und merkte dann, dass er laut gesprochen hatte.

"Ja", sagte Susi entrüstet, "ich kann mir auch ganz tolle Sachen ausdenken!"

"Ohja!", sagte Chris und rollte die Augen nach oben, "und du hast wirklich keinen Hunger?"

"Nööhöö! Hab ich dir doch gerade schon gesaahaagt, du vergesslicher, alter Mann. Upps, du bist doch noch gar nicht alt, Knackarsch!", sagte sie entschuldigend und packte lüstern seine Hinterbacken mit beiden Händen.

Chris schmunzelte wohlwollend. Warum hatte sie ihn denn vorhin nach Pommes gefragt? Aus der Frau sollte einer schlau werden!

Und Alkohol schien sie auch nur in Maßen zu vetragen. Obwohl, er hatte ja selbst ganz gewaltig einen kleben. Eigentlich nicht die idealen Voraussetzungen für das, was sie jetzt vorhatten.

"Rrrrrrr!", knurrte Susi und drückte noch einmal beherzt zu, dann siegte ihre Neugier endgültig über die Faszination für sein Sitzfleisch und sie schob Chris langsam aber bestimmt über die Schwelle.

Das Wesentliche erfasste ihr weiblicher, geschulter Blick trotz alkoholbedingten Handikaps in Sekundenschnelle.

Großes, einladendes Bett, ein Regal voll mit Büchern und CDs, großer Kleiderschrank mit Spiegeltüren, Flauschteppich, alles schön, ordentlich und sauber. Eine appetitliche Einladung, das Nest mit ihm zu teilen, selbst wenn es darum ging, sich den Arsch vollvögeln zu lassen. Doch dann traf sie bald der Schlag.

In der linken Ecke des Zimmers stand ein metergroßer, weißer Phallus mit schwarzen Flecken, der völlig stromlinienförmig und sehr technisch aussah. Er verjüngte sich nach oben hin in mehreren Stufen und trug als Spitze eine winzige Kopie seiner selbst.

"Mein Gott, das ist ja schlimmer, als ich befürchtet habe", keuchte Susi und versuchte krampfhaft, ihren schwankenden Blick auf das monströse Etwas zu fokussieren. Irgendwie kam ihr das Ding bekannt vor. "Uuuuh Ssssss Aaaahh", las sie angestrengt.

"Wieso", fragte Chris und war hörbar gekränkt, "da habe ich zig Wochen dran gebastelt, als ich vierzehn war. Und außerdem war das sauteuer und meine Eltern hatten richtig Zoff deswegen, denn meine Mutter war strikt dagegen. Die konnte den Kennedy überhaupt nicht leiden und fand es völlige Geldverschwendung, jemand zum Mond zu schießen."

Er konnte förmlich sehen, wie es hinter Susis Stirn arbeitete. "Ach, das ist so eine, eine..."

"Eine Saturn V im Maßstab eins zu sechsundneunzig. Genau so eine hat die ersten Menschen auf den Mond gebracht, als deiner kleiner Chris noch kein Jahr alt war", erklärte er stolz und sichtlich bewegt.

"Ist aber auch wirklich toll geworden!", lobte Susi ihren nackten Hobbyastronauten überschwenglich und kam vorsichtig näher heran.

Triumphierend öffnete Chris eine kleine Luke recht nahe an der Spitze und ließ Susi einen Blick hinein tun.

"Sogar ein Astronaut ist als Figur in der Kommandokapsel. Klasse, nicht wahr?"

"Suuuuper!", staunte Susi mit dem anerkennenden Blick zwischen eingefleischten Fachleuten und verkniff sich die Frage, ob in seinen anderen Spielzeugen auch Piloten saßen.

"Und die ganz kleine Rakete hier oben drauf?", fragte sie Chris und überlegte im Stillen, ob er das riesige Monster schon einmal schräg an den Bettrand gelehnt hatte, um sich die Spitze... Neeeeee!

"Das ist eine Rettungsrakete, für den Fall, dass beim Start etwas schief geht."

"Kann man das abmachen?" fragte Susi, der das Thema Raumfahrt langweilig wurde. Sie befühlte die Spitze prüfend, denn die Vorstellung ließ sie nicht los, dass man mit dem kleinen, geilen Ding bestimmt lustigere Sachen machen konnte, als Kunststofffigürchen vor dem sicheren Tod zu bewahren.

"Neinein!", sagte Chris schnell, dem gerade aufging, dass es nicht das Thema Modellbau war, das Susi so faszinierte. "Das ist aus scharfkantigem Plastik und nur geklebt. Wenn sich da etwas ablöst, das kriegt nur der Arzt wieder raus."

"Wo raus?", fragte Susi mit Unschuldsmiene.

"Aus dem Po raus", reimte Chris schlagfertig zurück.

"Aber was machst du denn mit so einem Teil hier im Schlafzimmer?", fragte Susi, der partout keine andere, sinnvolle Verwendung einfallen wollte.

"Na, mich daran erfreuen. Und davon träumen, dass ich eines Tages auch einmal durch den Weltraum fliegen werde."

Achjeh, ein Trekki. Dabei waren die Zeiten von Pulverdampf und Totenkopfflagge doch so viel romantischer...

"Diese verdammten Schweine aus dem Deltaquadranten", flucht Captain Sue und spuckt in hohem Bogen aus dem Bullauge, durch das sie die gewaltige Schlacht zwischen den prächtigen Schiffen beobachtet.

"Lasst fallen Großsegel!!!", lautet ihr Kommando.

"Sir, darf ich frei sprechen?", bittet ihre Nummer Eins, Commander Chris Nicebutt, um das Wort. Die Föderationsuniform steht ihm wieder umwerfend, besonders da vorne, wo die Hosenbeine sich trennen, harrharr.

Naja, ich bin schließlich auch nur ein schwaches Weib, ganz tief in mir drin, muss Captain Sue sich eingestehen und wieder fliegt der dunkle Saft des Kautabaks mit der Übung langer Jahrzehnte durch das kleine, runde Fenster.

"Erlaubnis erteilt," brummt sie und spuckt ein drittes Mal in das Dunkel des Weltalls.

"Sir...", beginnt der Commander und es ist ihm deutlich anzumerken, dass er einen höllischen Respekt vor seiner Vorgesetzten hat.

"Mal nicht so zimperlich, immer frisch weg von der Leber. Und nicht so förmlich, Nummer Eins", fügt sie mit einem Augenzwinkern hinzu, was er leider nicht sehen kann. Mist, die dämliche Augenklappe ist aber auch immer im Weg.

"Captain Sue", (na geht doch), "sicher ist es Ihrer Aufmerksamkeit nicht entgangen, dass es sich um RAUMSCHIFFE handelt, die da auf Ihrem... nunja... Bildschirm... zu sehen sind."

"Öhhh ja, selbstverständlich", sagt Captain Sue peinlich berührt und wischt hektisch mit dem Ärmel ihres Piratenkostüms den ekligen Sabber vom kreisrunden, messinggefassten LCD-Bildschirm an der Wand.

Die hohe Auflösung und der 3D-Effekt waren aber auch zu realistisch.

"Dann wissen Sie ja sicher auch, dass unser eigenes Schiff ebenfalls keine Segel besitzt."

"Nummer Eins. Darf ich Mr. Nicebutt zu Ihnen sagen", bittet Captain Sue vertraulich, tritt mit lüsternem Blick auf die harten vier Buchstaben an seine Seite und legt den weißen Ärmel mit den braunen Schmierstreifen in kameradschaftlicher Geste auf seine breiten Schultern.

"Selbstverständlich Sir, ähhh Madam."

"Sehen Sie, ich bin in der glücklichen Lage, bereits seit Ewigkeiten Kapitän in den Diensten der Föderation sein zu dürfen."

"Selbstverständlich Madam, Ihr Ruf ist legendär!"

"Jaja, schon gut", sagt sie und tätschelt verträumt und dankbar am Rande des Kodex seinen herrlichen Podex.

"Deshalb weiß ich, dass alle meine Leute, die die harte Ausbildung der Sternenflottenakademie erfolgreich bestanden haben, zu gewissen Transferleistungen in der Lage sind."

"Sie wollen damit sagen: jeder von uns weiß, dass sie 'Warpantrieb aus' meinen, wenn Sie befehlen, die Segel fallen zu lassen?"

"Sehen Sie, genau das meine ich", grinst sie ihn mit braun verschmierten Zähnen zufrieden an.

"Es ist aber nicht nur das, wenn ich mir die Bemerkung erlauben darf!"

"So?", fragt sie mit drohend erhobener Augenbraue und drückt auf die Pausentaste gleich unter dem Bullaugenmonitor. Das Bild und damit alle Kampfhandlungen draußen im Weltraum frieren auf der Stelle ein. Endlich mal eine sinnvolle Funktion.

"Sir, es ist Ihr albernes Piratenkostüm, Ihre unnötige Augenklappe, Ihr ständiges Gefluche, der Gestank Ihres Kautabaks...", seine Stimme zittert vor Angst und Entschlossenheit.

"Heiliger Klabautermann, das hat in all den Jahren noch nie jemand gewagt!" Captain Sue ist maßlos erstaunt und tief gerührt über den Mut ihres Ersten Mannes.

"Und an den Klabautermann glaubt auch niemand mehr, SIR! Dessen Aufgabe haben bereits seit mehreren Jahrhunderten die BORG übernommen." Er steht stocksteif vor ihr, aber sie sieht den entschlossenen Mut und die restlose Loyalität in seinen Augen.

Mein Gott, ich sehe lächerlich aus, glaube an Märchenfiguren und rieche aus dem Mund?

Panisch drückt sie ein weiteres Mal auf die Pausentaste, sodass ihr Commander jetzt auch vollständig erstarrt.

Sie huscht aus dem Quartier des Captains und nur fünf Minuten später steht sie in einem gnadenlos engen, silber glitzernden Catsuite vor ihrem Liebling, der immer noch verbissen vor sich hin starrt.

Sie stellt sich in Positur, damit der Knalleffekt auch ja seine volle Wirkung entfalten kann und prüft noch einmal mit der Hand vor Mund und Nase, ob das Zähneputzen gegen den Kautabak geholfen hat. Dann drückt sie den Knopf erneut.

Das Kampfgetümmel brüllt schlagartig wieder los und die völlige Verblüffung in Commander Nicebutts Augen zeigt ihr, dass die Überraschung mehr als gelungen ist.

"Captain..." ist das einzige, was er stottern kann und Captain Sue genießt die andere Form der Anbetung, die sie in ihrem harten Job so selten erfahren darf.

Erst als sie sich langsam um die eigene Achse dreht und ihm beim Anblick ihres Hinterns der Speichel aus dem offenen Mund läuft, geht sie lächelnd zu ihm hin, drückt die Kinnlade hoch und meint mit zufriedenem Tadel:

"Na, na, ein bisschen mehr Selbstkontrolle, Butty, zumindest bis wir das Problem mit den LEIH gelöst haben."

Nun zeigt sich wieder, dass die Akademie nur die besten Köpfe in ihren Dienst nimmt, denn beherzt fragt ihr Chris: "Darf ich, Captain?"

Und bevor sie noch etwas erwidern kann, kontaktiert er den Transporterraum, läßt sich aus seinem Quartier das Modell der Saturn V herunterbeamen und klappt den verschmierten Bullaugenschirm zur Seite.

"Auf diesen Augenblick habe ich seit meiner Geburt gewartet", presst er aggressiv zwischen den Zähnen hervor und steckt das Modell in den Torpedoschacht, der sich in der Wand hinter dem Bildschirm geöffnet hat.

"Auf Ihr Kommando, Captain!"

"Öhhhmm, Energie, oder so", stottert der Captain.

Aber Mr. Nicebutt merkt vor lauter Aufregung nicht die leichte Textunsicherheit seiner Vorgesetzten und drückt wild entschlossen auf den Knopf mit der Aufschrift:

'Auslöser Für Christian Bolthausens Geheime Megatonnenvernichtungswaffe Gegen Die BORG, Die Aber Als Modell Einer Saturn V Getarnt Ist'.

Dass ihr dieser riesige Knopf noch nie aufgefallen ist.

Ein grellweißer Blitz und alle Feinde sind restlos vernichtet.

"Huch, das ging jetzt aber schnell, warum haben wir das Ding nicht schon viel früher benutzt", ist der Captain sehr verblüfft über den plötzlichen Sieg der Föderation.

"Ich habe ja nicht seit dreiundvierzig Jahren darauf gewartet, die BORG zu vernichten, sondern auf die damit verbundene Siegesprämie", knurrt der Erste lüstern und sein rasiermesserscharfer Blick auf ihren Prachtarsch lässt keinen Zweifel, welche Trophäe er genau meint.

"Vorsicht, die Uniform habe ich mir von Sieben vor Neun geBORGt, Sie wissen ja...", kann sie gerade noch rufen, da hat ihr Chris den Glitzerstoff schon mit seinen Pranken gepackt und zerissen.

"Jaja, ich weiß", ist es ihrem Helden völlig schnuppe, "Widerstand ist zwecklos. Sie werden Ass-Similiert."

"Uiuiui, da wird Viertel vor Acht aber sauer sein. Das kannst DU ihr erklären, du hast es ja schließlich auch kaputt gemacht, du gieriger Mann", sagte Susi, vom Kampf und der wilden Entschlossenheit ihres Commanders auf das Höchste erregt und schloss seinen vor Ratlosigkeit offen stehenden Mund mit einem so wilden Kuss, dass sich seine Abschussrampe in Rekordzeit aufstellte.

"Wo ist denn so plötzlich deine Uniform hin?", fragte Susi, die erfreut feststellte, dass die Startbereitschaft endlich wieder hergestellt war und glücklich funkte sie in voller Lautstärke zur verzweifelt wartenden Bodenstation, "Houston, the problem is solved".

An das Gefühl dauernder Irritation war Chris so langsam gewöhnt. Er hatte ja gerade noch verhindern können, dass Susi sich an seinem zweitbesten Stück verging. Was sollte also bitteschön kaputt sein? Und wer oder was zum Teufel war 'Viertel vor Acht'?

Wo hatte sie sich hinter den blauen Augen wieder rumgetrieben, in den letzten Sekunden. Egal, das Resultat zählte und das war vielversprechend.

Er zog sie langsam Richtung extra breitem Bett, doch als er sie auf das unschuldige Weiß des Lakens legen wollte, brach Susi den wilden Kuss ab und schüttelte vehement den Kopf.

"Nein, wir müssen etwas unterlegen", sagte sie bestimmt. Der braune Schmier an dem weißen Ärmel stand ihr immer noch vor Augen. Der arme Commander. Man hatte als Captain schließlich eine Verantwortung gegenüber seiner Crew.

Zielstrebig ging sie zu seinem Kleiderschrank und öffnete ihn. "Wo sind denn die Decken hin?", fragte sie verwundert.

"Also bei MIR sind sie immer in der großen Schublade und nicht hinter den Türen", grinste Chris. Ihr Frauen! Es gibt nur eine wahre Ordnung im Kosmos und das ist eure.

"Tsstss, da sind sie doch völlig falsch", sagte Susi zu Chris' großer Belustigung und zog prompt die falsche der beiden Schubladen auf, "BOOOOOAAAH!!!"

"Keine Sorge, die sind alle tiptop gereinigt und desinfiziert." Nun wurde es Chris doch ein wenig flau im Magen. Was mochte sie jetzt von ihm denken?

"Und das sind alles deine?", fragte Susi und nahm staunend ein Toy nach dem anderen in Augenschein.

"Jaja", brummelte Chris, "was sich halt so über die Jahre ansammelt."

"Hast du denn auch sonst noch Hobbys, außer kleinen und großen Raketen und Kaffeeautomaten?"

"Ohja, Laufen, Wandern, Musik hören, Lesen, da kommt einiges zusammen."

"Vergiss nicht deine beiden Angestellten", schallte es in seinem Hinterkopf, "die hauptberuflich und in Vollzeit damit beschäftigt sind, sich für dich die größten Ferkeleien auszudenken und in Szene zu setzen."

"Naja", ließ Chris sich nötigen, "und an Sex in allen Variationen denken."

"In der Tat, eines der schönsten Hobbys", grinste Susi keck und wollüstig in seine Augen. Der befürchtete Schock schien also auszubleiben.

Stattdessen griff sie zielsicher nach einem Set von drei einfachen Dildos in abgestuften Größen.

"Die wollte ich dir auch gerade vorschlagen", sagte Chris, erfreut, dass sie nicht die Flucht ergriff, sondern beherzt zupackte. "Die kann man zum Üben benutzen, damit man..."

"...sich nicht den Arsch aufreißt, ist schon klar", knurrte Susi in derbem Ton und fuhr Chris sehr feucht und unanständig mit der Zunge über den Mund.

Sie drückte ihm das Set in die Hand, schloss das Gummi-Eldorado wieder und zog die andere Schublade auf. Nach kurzer Prüfung griff sie sich eine bunte Decke, die eine Sechziggradwäsche sicher überstehen würde und faltete sie auseinander.

Was sie im nächsten Augenblick ereilte, ließ sich durch das Wort 'Lachkrampf' nur im Ansatz beschreiben.

Aus dem Quietschebunt sämtlicher Disneyfarben strahlte ihr ein verspielter Pluto entgegen, der vorne mit erwartungsvoll aufgerissenen Augen in die Hocke gegangen war, um hinten umso zweideutiger seinen Hintern in die Luft zu recken.

Das schwarze, steil emporragende Wackelschwänzchen und die seitlich heraushängende Zunge, ließen sie in immer neue Verzückungsrufe ausbrechen, während sie sich nun doch auf dem blanken Laken rollte und immer wieder die Decke in der Luft vor sich aufspannte.

Chris, dem zuerst wieder die Schamesröte ins Gesicht geschossen war, musste heftig mitlachen und verschlimmerte Susis Extase mit der Erklärung: "Die war als bebilderte Kurzanleitung bei meinem ersten Buttplug."

Als sie sich langsam wieder fasste, fühlte Chris sich in Erklärungsnot: "Das war die Spieldecke für meinen Neffen, wenn er mich früher besuchen kam und wir auf den Rasen gegangen sind."

"Na Gott sei Dank", kicherte Susi, "ich hatte jetzt wirklich Angst, einem richtig Perversen in die Finger gefallen zu sein. Chris und Pluto als Adam und Eva in der Saturn V, aufgebrochen in die Tiefen des Weltalls, um einen neuen Planeten zu finden und ihn mit süßen, kleinen Welpen zu bevölkern."

"Wow", bellte Chris trocken, "tolle Idee."

Susis blickte mit Bedauern auf die Decke: "Aber dann können wir sie nicht so zweckentfremden. Dein armer Neffe."

"Quatsch", meinte Chris, "der ist schon volljährig und wird sich nicht mehr darauf setzen. Abgesehen davon will ich gar nicht wissen, was der so alles mit seinen Freundinnen auf seinen eigenen Laken treibt."

"Pfui Deibel, der scheint ja richtig aus der Art geschlagen zu sein", stichelte Susi.

"Na, so schnell wie der rangeht, hat er nichts von seinem Onkel geerbt", sagte Chris mit mahnend erhobenen Brauen und wollte Susi die Decke abnehmen, um sie gegen eine weniger anstößige zu tauschen.

"Nix da! Wenn er sie nicht mehr braucht, ist das etwas ganz anderes. Ich will, dass du mir auf dem Pluto die zweite Unschuld raubst", funkelte Susi ihn an und hielt die Decke fest, "dann wird es auf jeden Fall ein unvergessliches Erlebnis."

Chris schüttelte lachend den Kopf, während Susi die Decke auf dem Bett ausbreitete und dann in der gleichen Position verharrte, wie ihr nordamerikanisches Vorbild.

"Du erlaubst aber, dass ich die Zunge nicht die ganze Zeit heraushängen lasse, oder?", fragte sie Chris, der krampfhaft den Impuls unterdrückte, bei dem Anblick hemmungslos zu hecheln.

"Fehlt nur das lustige Schwänzchen", setzte er mit gierigem Blick auf die weiblichste aller Ansichten dazu.

"Dann leih mir doch deins", kniff Susi frivol ein Auge zu und diesmal war keine Augenklappe im Weg. Freunde müssen auch mal den Mut haben, die Wahrheit zu sagen, dachte sie dankbar an Nummer Eins.

"Das werde ich dir später ganz oft hintereinander leihen, immer schön im Rythmus", sagte Chris und die steinhart erregte Dauerleihgabe zuckte freudig bei dem Versprechen.

"Hmmmmmm!!!", machte Susi wollüstig und wackelte erwartungsvoll mit dem Hinterteil.

"Aber erst wird ein bisschen geübt und trainiert", sagte Chris streng und ging zum Schrank zurück, wo er die Gleitcreme aus der Schublade nahm.

PIEP.PIEP.PIEP.PIEP.PIEP... hörte er hinter sich das Wählgeräusch seines schnurlosen Telefons. Blitzschnell fuhr er herum, als er schon Susis Worte hörte, die sie hinter vorgehaltener Hand in den Hörer flüsterte:

"Pizzaservice? Ja, bitte eine große Pizza Anale, mit allem drum und dran, aber bloß ohne Zwiebel und ohne Peperoni! Und sagen sie ihrem Fahrer, er soll ordentlich auf die Tube drücken, achnee, ich sehe gerade, dass mein Schatz das gleich tun wird."