Swipe, um zu sehen, wer jetzt online ist!

Servas 04: Fügungen Teil 02

ÖFFENTLICHE BETA

Hinweis: Sie können die Schriftgröße und das Schriftbild ändern und den Dunkelmodus aktivieren, indem Sie im Story-Infofeld auf die Registerkarte "A" klicken.

Sie können während unseres laufenden öffentlichen Betatests vorübergehend zu einem Classic Literotica® Erlebnis zurückkehren. Bitte erwägen Sie, Feedback zu Problemen zu hinterlassen oder Verbesserungsvorschläge zu machen.

Klicke hier

»Komm schon Kati. Es ist langsam Zeit zum Aufstehen«, sagte sie noch immer leise und sanft. Mit diesem Tonfall war fest jede in der Gruppe schon mal aufgeweckt worden, wenn sie verschlafen hatte. Und alle wussten, was danach folgte.

Doch Kati schien noch immer zu schlafen. »Bitte Herrin, nur noch ein paar Minuten«, sagte sie im Halbschlaf.

Miss Noemi stand auf, schaute zu Kira und deutete in Richtung Waschraum. Kira knickste wortlos und ging zu den Duschen, von wo sie mit einem Eimer zurück kam, der mit kaltem Wasser gefüllt war und gab diesen ihrer Lehrerin. Dann stellte sie sich wieder vor ihr Bett.

Miss Noemi nahm den Eimer und leerte ihn mit Schwung über Katis Bett und somit über Kati aus. Ihr erschreckter Schrei hallte durch den Schlafsaal, während Miss Noemi laut rief: »Ich bin nicht deine Herrin, Kati. Und jetzt raus aus den nassen Klamotten. Ab ins Bad mit dir zum Abtrocknen.«

Noch immer blass vor Schreck und Kälte, versuchte Kati sich aus dem nassen Bett zu drehen, rutschte dabei auf dem Wasser aus, rappelte sich wieder auf und verfehlte Miss Noemi nur knapp, als sie an dieser vorbei zu den Duschen rannte.

Kurz darauf stand sie nackt, nur mit Laufschuhen bekleidet vor ihrem Bett, hatte die Hände im Nacken verschränkt und schaute gerade aus.

»Wenn jetzt alle wach sind, kann es ja los gehen«, sagte Miss Noemi und ging zur Tür. Die Schülerinnen folgten ihr aus dem Saal, über den Flur und aus dem Gebäude heraus.

Wie jeden Morgen ging es nun im Laufschritt den Weg zwischen den Hügeln entlang an der Rennbahn des Stalles vorbei bis zum Sportplatz. Dort liefen sie eine Runde und nahmen dann in der Mitte des Ovals Aufstellung zur üblichen Morgengymnastik.

Als sie eine halbe Stunde später unter den Duschen standen, schaute Kira zu Kati und fragte »Sag mal, macht dir das denn überhaupt nichts aus, wenn du nackt da draußen herum laufen musst?«

Kati zuckte mit den Schultern. »Was soll ich denn machen? Außerdem ist an den Sportsachen auch nicht viel mehr dran. Aber ihr hättet mich ja auch mal wecken können«, meinte sie mit einem leichten Vorwurf in der Stimme.

»Das haben wir versucht«, mischte Cayenne sich ein. »Aber du hat ja immer nur von Nadine geredet.«

Trotz des nicht gerade heißen Wassers der Dusche, wurde Kati ziemlich rot im Gesicht. Sie wandte sich ab und spülte sich wortlos den Seifenschaum ab.

Cayenne wandte sich zu Kira, die gerade ihre Haare wusch. »Wir wollten nachher ins Zentrum gehen. Vielleicht bekommen wir ja was von dem Konzert mit. Kommst du auch?«

Kira wischte sich durchs Gesicht um den Schaum aus den Augen zu bekommen. »Danke, aber ich gehe nachher zu meiner Schwester. Sie hat mich eingeladen.«

»Wie? Sie geht nicht ins Konzert? Hattest du nicht mal gesagt, ihre Herrin kennt Frau Kroll ziemlich gut?«, fragte Cayenne etwas erstaunt.

Kira begann nun breit zu grinsen. »Doch, geht sie. Sie hat VIP-Tickets bekommen.« sagte Kira.

»Wie? VIP-Tickets? Und du bist dann alleine bei ihr zu Hause und lümmelst dich auf dem Sofa rum?«, fragte Cayenne. Doch dann endlich war bei ihr der Groschen gefallen. »Moment mal? Sie hat dich eingeladen? Doch nicht etwa auf das Konzert?«, rief Cayenne aus.

Die Blicke der Anderen ruhten nun auf Kira, die grinsend nickte.

»Hast du's gut«, sagte Kati. »Ich würde auch gerne auf das Konzert gehen.«

Kira wusste, daß Kati ein großer Fan der Gruppe war, die heute Abend spielte. In der Tür ihres Schrankes hatte sie sogar ein Bild der Gruppe hängen.

»Du hast es echt gut«, sagte Kati zum wiederholten Male, während sie ihr Bett abzog zu Kira, die auf ihrem Bett lag und las. Diese nickte lediglich und musste sich abwenden, damit Kati ihr Grinsen nicht sah. Die Anderen hatten sich nach dem Frühstück alle schon bei Miss Noemi abgemeldet und waren zum Zentrum gegangen. So waren sie alleine im Schlafsaal.

»Warum bist du eigentlich noch hier, wenn du frei hast?«, wollte Kati wissen.

»Ich warte noch auf jemanden«, antwortete Kira.

»Ach so«, meinte Kati. Sie fragte sich zwar, auf wen Kira wohl warten würde, doch wollte sie auch nicht zu neugierig sein.

Mit dem Bettbezug und dem Laken nahm sie einen Teil des Wassers vom Boden auf und brachte beides dann missmutig zum Wäschebehälter neben der Tür. Sie war die Einzige freiwillige, die seit sie hier war, außer dem unerwarteten Besuch von Nadine vor mehr als einem halben Jahr, keinen Besuch gehabt hatte.

Und morgen war ihr Geburtstag und Kira, die Einzige mit der sie sich besser verstand, war bei ihrer Schwester und würde heute Abend auf diesem tollen Konzert sein.

Gerade als sie mit dem Mopp das restliche Wasser aufnahm, öffnete sich die Tür. Sie schaute auf und sah daß Miss Isabella, die Schulleiterin herein kam.

Sofort stellte sie sich vor ihr Bett und auch Kira war aufgestanden und stellte sich ordentlich vor ihr Bett.

Miss Isabella ging zu den Beiden und schaute sie sehr genau an. Vor Kira blieb sie stehen und inspizierte sie gründlich. Sie ließ sich die Fingernägel zeigen und umrundete sie mit kritischem Blick.

»Aha, sieht ja fast ordentlich aus. Die Haare noch machen, dann ist es in Ordnung.«

Nun kam Miss Isabella zu Kati und schüttelte den Kopf. »Seh zu, daß du die Sauerei weg machst. In einer halben Stunde seid ihr Beiden in meinem Büro. Und wehe, ihr seht nicht ordentlich aus«, sagte sie und verließ den Saal. Kati schaute ihr ziemlich verwirrt hinterher, als sich die Tür schloss.

»Was will sie denn von uns? Ich dachte, du hast das Wochenende frei«, fragte sie Kira.

»Ich denke, das wird sie dann schon sagen«, meinte Kira eher gleichgültig und ging in den Waschraum.

Nachdem sie das Wasser weggewischt und ihre Matratze zum Trocknen an die Wand hinter dem Bett gestellt hatte, war Kati in den Waschraum gegangen, wo sie sich noch einmal gründlich gewaschen hatte. Dann hatte sie eine saubere Tunika angezogen und war nun zusammen mit Kira auf dem Weg zur Schulleiterin. Ein etwas mulmiges Gefühl machte sich in ihr breit. Dorthin musste sie bisher erst ein mal. Und danach hatte sie sich im Keller angekettet wieder gefunden, wo sie drei ganze Tage verbringen musste. Sie erinnerte sich nur ungern an diese drei Tage in denen sie splitternackt, mit einer schweren Kette an ihrem Halsband dort angekettet war. Tagsüber durfte sie sich weder setzen noch hinlegen. Um das zu verhindern wurde die Kette an der Decke fest gemacht. Nur nachts wurde diese an einem Haken am Boden angeschlossen, so daß sie nur auf der dünnen Matratze liegen konnte.

Kira klopfte an die Tür des Büros der Schulleiterin und trat nach einem »Herein« ein.

Kati folgte ihr mit einem unguten Gefühl im Bauch und stellte sich neben Kira. Sie knicksten und warteten, bis Miss Isabella sie ansprach.

Doch diese sagte nichts, sondern stand auf und umrundete sie mehrmals, wobei sie sie genau anschaute.

»Sieht ja ganz ordentlich aus«, sagte sie. »Wenn ihr euch das Wochenende über nicht benehmt, werde ich das erfahren. Dann könnt ihr am Montag nach dem Frühstück gleich runter in den Keller gehen. Verstanden?«

»Ja, Miss Isabella«, sagte Kira.

»Gut«, erwiderte diese. Sie ging zurück zu ihrem Schreibtisch und nahm zwei Umschläge. Jeder der Beiden drückte sie einen davon in die Hand. »Morgen Abend um 22 Uhr seid ihr wieder in euren Betten. Viel Spaß«, sagte sie und deutete zur Tür.

Kira knickste und ging zur Tür, während Kati noch etwas erstaunt vor dem Schreibtisch stand, als Miss Isabella sich schon wieder setzte. Kira drehte noch einmal um, fasste Kati am Gürtel und zog sie aus dem Büro.

»Wo gehen wir denn hin?«, wollte Kati wissen.

»Das siehst du, wenn wir da sind«, sagte Kira mit einem breiten Grinsen im Gesicht.

Kati folgte Kira und als sie am Haltepunkt der Magnetbahn angekommen waren, fragte sie: »Was ist denn in den Umschlägen?«

»Unser Taschengeld fürs Wochenende nehme ich an«, erwiderte Kira.

Tatsächlich fand Kira einige Scheine in dem Umschlag, als sie nachschaute.

Auch als Kati noch einmal fragte, wo sie denn hin wollten, antwortete Kira nur, daß sie das schon sehen würde.

Sie fuhren mit der Bahn am Stall und am Sportplatz vorbei, zwischen den Hügeln entlang bis zu einem Haltepunkt in der Nähe eines Wohnblocks. Kati hatte es mittlerweile aufgegeben, zu fragen und folgte Kira bis zu einem großen, zweistöckigen Haus. Über dem Eingang befand sich ein großer Balkon und zu der großen, doppelflügeligen Haustür führte eine breite Treppe hinauf.

Neben der Treppe standen mehrere steinerne Blumenkübel die allerdings leer waren. Die kleinen Bäume die vor dem Haus standen waren mit Jute eingeschlagen und die Beete ordentlich geharkt und Rindenmulch bedeckt.

»Lass uns lieber weiter gehen. Hier dürfen wir bestimmt nicht hin«, sagte Kati und wollte Kira, die bereits die Einfahrt hinauf zu dem Haus ging, mit sich ziehen.

»Hier wohnen Mara und Rebecca«, beruhigte Kira sie. »Ich bin ja gespannt, wie sie sich jetzt geeinigt haben.«

Kati war erstaunt, daß Kiras Schwester in so einem großen und schönen Haus wohnte. »Was meinst du denn mit geeinigt?«

»Ich hab dir doch erzählt, daß Mara jetzt frei ist. Das Gericht hat ihre Strafe doch sozusagen aufgehoben. Aber sie wollte bei Rebecca bleiben.«

Kati erinnerte sich daran, das Kira davon erzählt hatte.

Kira ging nun die Treppe hinauf und zog an dem altmodischen Glockenzug. Im Haus ertönte irgend wo eine Klingel.

Kurz darauf wurde die Tür geöffnet und Kiras Schwester begrüßte sie mit einem Knicks. Dann erst umarmten die beiden Schwestern sich.

Mara begrüßte nun Kati mit Handschlag und einer kurzen Umarmung. Dann gingen sie ins Haus.

Kati war erstaunt über dieses große und auch von innen schöne Haus. So etwas hatte sie bisher nur in Filmen gesehen und hätte nie gedacht, eine solche Ville jemals von innen sehen zu können.

Die Eingangshalle war ziemlich groß und eine geschwungene Treppe führte nach oben. Der Boden bestand aus blank geputzten Dielen und war mit mehreren Teppichen belegt. Genau in der Mitte der Halle, fiel Kati eine golden glänzende polierte Plakette auf, die in den Boden eingelassen war und rund um diese Halle verlief in etwa eineinhalb Metern Höhe ein schmaler Sims auf dem in den drei Ecken, die vierte war von der Treppe verdeckt, geschnitzte Figuren standen und einige Gemälde in schönen Rahmen waren oberhalb dieses Sims aufgehangen.

»Hallo, ihr Beiden, schön daß ihr da seid«, erklang nun eine Stimme von oben. Kati schaute in die Richtung aus der diese Frauenstimme gekommen war.

Die Frau die gerade die Treppe herunter kam, sah ein wenig streng aus. Sie ging so gerade, daß Kati fast neidisch wurde. Zwar musste sie genau diesen sehr eleganten Gang und die gerade Haltung fast täglich selbst üben, aber an diese Perfektion würde sie wohl nie heran kommen.

Die Frau trug einen weich fallenden, schwarzen Hosenrock und eine weiße Bluse. Über dieser Bluse konnte Kati, als die Frau näher kam, sofort den Grund für die perfekte Haltung der Frau erkennen. Sie trug ein sehr streng aussehendes, dunkelblaues Korsett mit breiten Trägern, welches die Taille zwar nicht sonderlich schnürte aber eben diese gerade Haltung erzwang und die Brüste der Frau, obwohl diese verdeckt waren, stark betonte. Es hatte vorne mehrere sehr massiv wirkende Schnallen die silbern glänzten.

Sowohl Kira als auch Mara knicksten vor der Frau als sie die Treppe herunter gekommen war. Kati tat es ihnen, etwas eingeschüchtert von der Erscheinung dieser Frau, deren schmutzig blondes Haar offen in ihrem Rücken herunter hing, gleich.

»Hallo, Rebecca«, sagte Kira, ging zu der Frau und wurde von ihr mit einer Umarmung begrüßt. Das war also Maras Herrin. So streng wie sie aussah, konnte sie sich nur schwerlich vorstellen, daß Mara auf eigenen Wunsch bei ihr blieb, nachdem sie nun frei war.

'Doch was sagte es schon aus, wie ein Mensch aussieht? Wichtig ist doch, wie man miteinander auskommt', dachte sich Kati.

»Hallo, du musst Kati sein.« Die Frau war nun auf sie zugekommen und begrüßte sie mit einem festen Händedruck und einem freundlichen Lächeln, welches ihre strenges Aussehen Lügen strafte. »Ich bin Rebecca.«

»Hallo, Miss Rebecca«, sagte Kati ein wenig zögerlich.

»Das Miss lass bitte weg. Ich denke, daß das nicht nötig ist.« Dieser Satz machte ihr Rebecca gleich noch sympathischer.

»Lasst uns in den Salon gehen. Da können wir uns noch etwas unterhalten, bevor es Mittagessen gibt«, sagte Rebecca und ging selbst voran. Kati und die beiden Schwestern folgten ihr in einen Raum den man ganz bestimmt getrost als Salon bezeichnen konnte. Dort standen zwei dunkelbraune Ledersofas, mehrere dazu passende Sessel und zwei Tische sowie einige Schränke. In einer größeren Nische stand ein weiterer, runder Tisch an dem acht Stühle standen. Die gesamte Einrichtung passte sehr gut zusammen, fand Kati.

Mara und Kira fläzten sich auf eines der Sofas und begannen sofort, sich zu unterhalten. Kati setzte sich etwas schüchtern auf einen der Sessel und Rebecca nahm neben ihr Platz.

Kurz darauf kam eine weitere Frau, auch sie trug eine Tunika und ein Halsband, herein und fragte, was sie trinken wollten. Dabei fiel Kati auf, daß diese Frau alle, auch sie selbst mit 'Miss' anredete.

Während Kira und Mara sich angeregt unterhielten und sich erzählten, was bei ihnen in den letzten Monaten alles passiert war, saß Kati eher unbeteiligt herum und hörte nur zu. Doch dann sprach Rebecca sie an und fragte sie, wie sie denn in die Schule gekommen war.

Erst zögerlich begann Kati Rebecca ihre Geschichte zu erzählen, angefangen damit, daß sie ins Gefängnis musste, und was passierte, als sie glaubte, wieder frei zu kommen bis hin zu den Ereignissen die letztes Silvester dazu geführt hatten daß sie sich entschloss, in die Schule zu gehen.

Rebecca stellte gelegentlich eine Frage oder erzählte von ihrer eigenen Schulzeit, bevor sie Serva wurde.

So unterhielten sie sich bis es Zeit um Mittagessen war. Die Serva, deren Name Saphira lautete, kam herein und sagte zu Rebecca, daß die anderen Gäste in der Halle warteten.

Rebecca fragte sie, ob das Essen fertig sei, was Saphira bejahte.

Zusammen gingen sie in die Halle, wo bereits mehrere Frauen standen und sich unterhielten. Sie erkannte die beiden Serva von Miss Isabella und stellte erschreckt fest, daß auch diese anwesend war. Die vier anderen Frauen, darunter auch zwei Frauen die sicher höchstens zwanzig waren und sehr gewagte Kleidung trugen, kannte sie allerdings nicht. Doch Rebecca stellte sie nacheinander den Anderen vor. Die Frauen waren Frau Kroll, der die Fabrik, das ganze Gelände und somit auch die Schule gehörte, deren Frau Dana die mit ihren rotblonden Haaren und dem kantigen Gesicht irgendwie den Eindruck eines freundlichen Raubtieres ausstrahlte sowie deren Töchter Nicky und Maxine. Beide trugen zwar das Halsband einer Serva, die restliche Kleidung stand dazu allerdings in einem krassen Gegensatz. Maxine trug eine mit festem Leder besetze Jeans und ein etwas zu großes T-Shirt mit dem Aufdruck der Band, die heute Abend im Bergwerk spielen sollte, dazu jede Menge Ketten, die ihr ein eher martialisches Aussehen verliehen. Dazu trug sie, genau so wie ihre Mutter, schwere Lederstiefel. Nicky hingegen trug ein hübsches Petticoatkleid mit offenbar sehr vielen Unterröcken in strahlendem Weiß das mit schwarzen Punkten verziert war. Dazu trug sie weiße Riemchenschuhe mit recht hohen Absätzen. Ihre blonden Haare trug sie in einer Rockabilly-Frisur bei der oberhalb ihrer Stirn zwei Victory-Rolls den Eindruck von zwei Hörnern erweckten. Die ganze Frisur erweckte im Übrigen den Eindruck, eine ganze Flasche Haarspray zum halten zu benötigen.

So sah Nicky im Grunde genommen recht brav und sogar ziemlich süß aus, wenn man einmal davon ab sah, daß die Punkte auf dem Kleid sich bei näherem Hinsehen als Totenköpfe mit darunter gekreuzten Knochen heraus stellten.

Kurz nachdem sich alle begrüßt hatten und Kati allen vorgestellt war, kam Saphira zurück in die Halle. Auf einem Tablett trug sie Sektflöten, deren goldgelber Inhalt vor sich hin perlte. Sie ging zu jedem Gast und bot ihr en Glas an.

Kati wusste nicht recht, was sie tun sollte und schaute zu Miss Isabella.

»Heute darfst du mal ein Glas. Das geht schon in Ordnung«, sagte diese.

Wenn die Schulleiterin ihr das erlaubte, war das wohl in Ordnung. Sie nahm das Glas und bedankte sich höflich bei Saphira. Diese machte einen etwas nervösen Eindruck auf Kati und es schien als würden Miss Isabella, Frau Kroll und Rebecca sie immer wieder beobachten.

Mit ihren Sektgläsern in der Hand kamen Maxine und Nicky zu ihr und begannen belanglosen Smalltalk, ganz wie sie selbst es auch in der Schule lernte. Doch so gut wie die Beiden war sie darin noch lange nicht, wie sie feststellen musste. Den Beiden machte diese Art der Unterhaltung anscheinend großen Spaß.

»Bei mir probierst du das am Besten gar nicht erst aus«, sagte Miss Isabella, die sich zu ihr gesellte, als die Beiden Kira in die Mangel nahmen. »Die können das besser als jeder Politiker.«

»Ich verstehe«, sagte Kati.

Miss Isabella machte hier einen viel weniger strengen Eindruck als in ihrem Büro in der Schule, stellte Kati fest, als sie sich mit ihr unterhielt. Miss Isabella erzählte ihr gerade, daß Kira während Maras Schulzeit sich in einem Busch versteckt hatte, um ihre Schwester sehen zu können, als Saphira zu Rebecca kam und leise etwas zu ihr sagte.

Saphira verschwand wieder und Rebecca sagte: »Das Essen ist fertig, wenn ich dann bitten darf« und deutete auf die große Tür unterhalb der Treppe.

Mara ging voran und die Anderen folgten ihr. Zum Schluss ging Rebecca und zusammen betraten sie ein geräumiges Esszimmer, in dem eine große Tafel festlich gedeckt war. Auf der weißen Tischdecke standen sauber in Reih und Glied die Teller mit samt dazu gehörendem Besteck und den Gläsern. Zudem war die Tafel schön geschmückt mit Blumenarrangements und grünen Blättern, die offenbar nach einem bestimmten Muster auf der Tischdecke lagen. Außerdem standen grüne Kerzen in silbernen Leuchtern auf dem Tisch. Bei einem Dinée am Abend würden die Kerzen sicher ein schönes Licht spenden, doch da gerade Mittagszeit war, kamen diese nicht so gut zur Geltung.

Hinter jedem Teller stand eine handgeschriebene Platzkarte auf der in einer sauberen und leicht verschnörkelten Schrift die Namen der Anwesenden standen.

Zuerst begutachteten Miss Isabella, Frau Kroll und Rebecca eingehend den Tisch und erst dann bat Rebecca, Platz zu nehmen.

Während sich alle setzten, blieben Rebecca und Mara hinter ihren Stühlen stehen. Kati und wie sie bemerkte auch Kira, schienen nicht so recht zu wissen, was sie tun sollten.

»Ihr beiden seid auch Gäste, also dürft ihr euch schon setzen. Nur die Gastgeberin bleibt stehen«, sagte Frau Kroll leise zu den Beiden.

Kati bedankte sich bei Frau Kroll und setzte sich auf ihren Platz, rechts neben Rebecca. Mara stand ihr gegenüber noch hinter ihrem Stuhl.

Kati stutzte ein wenig, hatte sie in der Schule doch gelernt, daß neben dem Gastgeber der Ehrengast sitzt, wenn es einen solchen gibt und die anderen Gäste der Rangfolge nach immer weiter vom Gastgeber entfernt sitzen.

Da Mara wohl Rebeccas Partnerin war, war es naheliegend, daß sie als Serva links von ihr Platz nahm, so daß sie selbst wohl tatsächlich den Platz des Ehrengastes hatte, was sie ein wenig verwunderte.

Neben ihr saßen Frau Kroll, Dana und deren beiden Töchter und ihr schräg gegenüber, neben Mara saßen Kira, Miss Isabella, ihre Frau und ihre Serva. Rebecca saß als Gastgeberin links von Kati am Kopfende des Tisches.

Als endlich alle saßen, nahm auch Rebecca Platz, wobei Mara ihr den Stuhl hielt. Dann erst setzte sich auf ein Zeichen von Rebecca auch Mara an ihren Platz.

Als endlich alle Platz genommen hatten, kamen zwei Frauen mit blonden Haaren herein. Beide trugen schwarze Dienstmädchenuniformen komplett mit weißer Schürze, weißem Häubchen und weißen Handschuhen. Schürze und Häubchen waren mit Spitze verziert und die Füße steckten in weißen Strümpfen und schwarzen Pumps mit einem kleinen Absatz.