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Spanische Tage und Nächte

Geschichte Info
...und mein erster Besuch in einem Swingerclub.
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Spanische Tage und Nächte und ein Abend in Frankfurt

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Zur Übersicht für die geneigte Leserin und den geneigten Leser -- es gibt ja deren einige, denen meine Geschichten gefallen -- hier noch einmal eine chronologische Übersicht meiner bisherigen Geschichten:

VOREHELICHES

[Der Unterschied]

[Die Grundbegriffe]

Das Obligatorische

[Über einen starken Typ]

[Ferienspaß I]

PennälerInnenfeten

Lernen fürs Abitur

[Ferienspaß II]

Erstes "Eheleben"

ERSTE EHE NEBST NEBENBESCHÄFTIGUNGEN

Auf Schlingerkurs in den Hafen (mit Ferienspaß III)

Der weltberühmte Pianist hat heute nicht seinen besten Tag

Auf der Durchreise

Der Wanderclub

Die Ernennung

[Hinter unverschlossenen Türen]

Vetternwirtschaft

Vom anderen Ufer

An der Ostsee hellem Strande ...

Wenn der Herr außer Haus ist, tanzt das Mäuslein im Bette

Die Sportskanone

Rameaus Geburtshaus

Die Rettung aus der Gosse

Die Tröstung

NACH DER SCHEIDUNG: FREI FLOATEND

Gartenarbeit

Das Cembalo

Urlaub mit Mama

Als Scheidungswitwe -- Ehevermittlung die erste

Nachgeholte Schülerliebe -- oder Ehevermittlung die zweite

Heldenzeugen

Die Viererbande

Nachhutgefecht

AUSFLUG INS HORIZONTALE GEWERBE

Ein Schelm, der Schlechtes dabei denkt

Der Rußlandheimkehrer

Fast, aber nur fast

Der Ausstieg

Der Segeltörn

WEITER WIEDER ALS "NORMALE" SCHEIDUNGSWITWE

Spanische Tage und Nächte und ein Abend in Frankfurt

Die mit [] markierten Texte sind nicht in Literotica zu finden, denn sie handeln von Jugenderlebnissen, bei denen einige der handelnden Personen noch keine achtzehn Jahre alt sind, oder sie sind kürzer als 750 Wörter. Wer auch diese Texte lesen möchte, melde ich bei mir, möglichst per E-Mail.

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Fünf Jahre nach der Tagung in Patras war wieder ein Internationaler Altphilologenkongreß, diesmal in Salamanca. Ich freute mich schon riesig auf diese Tagung und auf das Wiedersehen mit Siggi. Ich hatte ihn in den Zwischenjahren nicht gesehen, auch wenig telephonischen Kontakt. Diese fünf Jahre waren wohl die bewegtesten in meinem Leben, mit Scheidung und den Eskapaden der Partnertauschaffäre mit Holger und des Segeltörns -- und die Sauna nicht zu vergessen! Dabei hatte ich zwar in Stefan einen Freund gefunden, aber auch diese Beziehung verlief problematisch, weil Stefan ja verheiratet war und zu mir weniger wegen des "Einen" kam als mit mir über seine Beziehungen zu seiner Frau und seiner Langzeitfreundin Gerda zu sprechen -- jedenfalls hatte ich diesen Eindruck und nannte Stefan in meinen Gedanken und in meinen Gesprächen mit Trudi nur die "Beziehungskiste" --, und so freute ich mich riesig auf einen unkomplizierten Urlaub mit dem lieben Siggi, der zwar auch verheiratet war, aber, wie er sagte, mit einer toleranten Frau.

Als sich der Termin der Tagung näherte, suchte ich an einem Vormittag Siggis Visitenkarte heraus und wählte die Nummer seiner Schule. Sie stimmte noch, und ich wurde mit Herrn Siegfried Kroll verbunden. Er begrüßte mich freundlich, sagte aber:

"Ich kann jetzt nicht sprechen, Frau Kollegin, ich bin auf dem Sprung in eine Sitzung. Rufen Sie doch bitte später oder abends bei mir zu Hause an! Entschuldigen Sie, Frau Knaack -- auf Wiederhören!"

"Frau Knaack", "Sitzung" -- was hatte ein Lehrer am Vormittag für Sitzungen? Wollte Siggi nichts mehr von mir wissen -- Sitzungen sind immer ein beliebter Absagegrund!? Er hatte mir nicht einmal seine Privatnummer genannt; ob seine alte noch gültig war?

Mit etwas klopfendem Herzen tippte ich abends Siggis private Telephonnummer, so wie er sie mir vor fünf Jahren gegeben hatte. Nach langem Klingeln wurde abgenommen, und eine etwas barsche Frauenstimme sagte:

"Hier Kroll; guten Abend."

Ich wollte schon wieder auflegen, da sagte die Frauenstimme eilig:

"Leg bitte nicht auf -- du bist doch Melanie -- ich darf doch Du sagen? -- Siegfried hat deinen Anruf schon erwartet. Er hat schon gesagt, daß du angerufen hast. Ihr könnt gern zusammen nach Salamanca fahren -- das mein ich ehrlich! Aber noch ehrlicher: Wir sehen gerade Siggis geliebten Tatort, er ruft dich dann nachher zurück, okay? Hast du noch die alte Nummer?"

Mir fiel ein Stein vom Herzen.

"Ja, die alte Nummer gilt noch. -- Dann wünsch ich euch viel Spaß mit euren Mördern! Bis nachher!"

Ich sah im Programmheft nach, wann der Tatort zu Ende war, und genau siebzehn Sekunden später klingelte das Telephon:

"Hallo Melanie, hier ist Siggi-- entschuldige, aber ich seh so gern Krimis. -- Also, für die Tagung -- hast du diesmal einen Vortrag -- die fängt ja Montag an, aber ich möchte mir mindestens vier Tage für die Anreise lassen --"

"Das kann ich mir schon denken --"

"-- nein: nicht was du denkst, sondern für die Tage, da ist so viel Schönes zu besichtigen, wo man sonst nie hinkommt. Ich will diesmal unbedingt in Limoges Station machen und in Burgos, und wer weiß, was wir sonst noch entdecken."

"Ich komm dann also Donnerstag früh mit der Bahn -- oder mit dem Auto und laß es bei euch stehen."

"Komm ruhig schon ein bis zwei Tage früher. Du kannst hier bei uns übernachten -- allerdings ohne -- du weißt schon."

"Sag mal, hört Herta mit?"

"Im Moment nicht. Aber Spaß beiseite: Herta möchte dich auch gern kennenlernen und sagt, sie wollte mal in Ruhe mit dir reden --"

"-- mit mir reden --?"

"Keine Angst, sie hat das ganz freundlich und lachend gesagt, ich soll dir das weitersagen. Also komm, wann du dich freimachen kannst, hier ist genug Platz, und es sind dann ja Ferien -- bei euch in Hamburg doch auch?"

"Ja, hier auch. -- Dann bis zur Woche vor der Tagung -- ich ruf vorher kurz an, wann ich komme."

"Okay, Melanie, halt dich senkrecht!"

"Du auch!"

Abgesehen von dem Wiedertreffen mit dem lustigen Siggi: eine einmalige Gelegenheit, das Innere Spaniens kennenzulernen -- die meisten Touristen kennen ja nur die Ballermann-Strände.

Zwei Tage vor dem geplantem Abfahrtstag fuhr ich dann mit der Bahn nach Marburg -- und trotz vorheriger Ankündigung und trotz pünktlicher Ankunft des Zuges holte mich niemand von der Bahn ab. Ein schöner Anfang. Ehrlich gesagt: Etwas verärgert stieg ich vor dem Bahnhof in ein Taxi und nannte Siggis Adresse. Der Fahrer maulte etwas, fuhr los und bremste nach weniger als fünfhundert Metern. Es war eine ruhige Villenstraße, und ich sah am Haus, wo wir standen, Siggis Hausnummer.

"Ist das hier?", fragte ich den Fahrer.

"Sehen Sie doch!"

"Den kurzen Weg hätte ich meinen Koffer auch allein tragen können!"

"Hätten Sie natürlich. Acht fuffzich."

"Für die kurze Fahrt?"

"Grundgebühr fuff Maak und mit Gepäck."

"Mit dem leichten Koffer -- Gepäcktarif?"

"Wie lange soll ich mit Sie hier noch quatschen? Acht fuffzich, sehn Se doch!", und zeigte ungeduldig auf sein Taxameter.

Ich bezahlte, gab kein Trinkgeld, worauf er "Geizige Nordseequalle" schimpfte, und ich stieg aus. Man war halt nicht in Griechenland, sondern in Deutschland.

Ich sah auf das Namensschild an der Klingel: "Kroll", also war ich richtig. Ich klingelte, und Herta machte auf.

"Melanie --? Hat Siggi Sie -- Dich nicht von der Bahn abgeholt?"

"Da war kein Siggi -- schön habt ihr's hier!"

"Geerbt von meinen Eltern -- eigentlich viel zu groß für uns, vor allem seit Hildegard ausgezogen ist -- aber komm erstmal rein!"

Da kam auch schon Siggi angefahren -- sein Wohnmobil hatte sich vergrößert -- Siggi sah uns, ließ das Auto mitten auf der Straße stehen, sprang heraus, lief auf uns zu und begrüßte mich stürmisch.

"Entschuldige, ich Blödmann wollte vorher tanken, und da mußte ich eine Schlange abwarten, und dann bin ich doch etwas zu spät am Bahnhof gewesen. Ich hab gehofft, daß die Bahn ihrem Ruf gerecht wird und der Zug zehn Minuten verspätet ankommt."

"Nein, mir zuliebe ist er pünktlich gefahren", antwortete ich lachend, und wir gingen ins Haus.

"Du schläfst hier in Hildegards Zimmer", sagte Herta noch im Flur und öffnete die entsprechende Tür, "du kannst schon mal deinen Koffer da abstellen, hier kannst du dich frisch machen, und ich deck inzwischen den Kaffeetisch."

"Hier führt Herta die Regie", flüsterte Siggi, aber mit einem Gesicht, aus dem seine Liebe zu Herta sprach.

"Hast du ein neues Mobil?" fragte ich noch.

"Ja, das alte war schon fast zwölf Jahre alt und hätte einen neuen Motor gebraucht. Das hätte eine Stange Geld gekostet, und so hab ich es günstig an einen Bastler verkauft, der es selbst herrichtet. Dieses ist auch gebraucht, aber nur zwei Jahre alt, und war günstig zu haben. Es ist auch etwas größer innen. -- Also dann gleich beim Kaffee."

Ich machte mich schnell frisch, zog mir statt der zerknitterten Reisebluse eine frische an und begab mich auf den Flur. Ich sah schon den schön gedeckten Kaffeetisch, hörte Herta aber noch in der Küche rumoren.

"Kann ich dir etwas helfen, Herta?"

"Ja, das ist aber nett, schneid hier mal den Kuchen, und ich schütte inzwischen den Kaffee aus."

Bald saßen wir alle um den Kaffeetisch und beschnupperten uns.

"Herta", begann ich, "willst du nicht mit Siggi fahren und die Frankreich und Spanien ansehen, ich kann mir morgen gern eine Bahnfahrkarte kaufen."

"Willst du nicht wirklich mal wieder mitkommen?", fragte auch Siggi. "Das neue Wohnmobil ist innen doch auch ein ganzes Teil geräumiger."

"Nee, nee, Siggi, laß mich mal zu Haus. Das ist auch für mich wie ein Urlaub, und auf der Reise müßte ich ja auch jeden Tag kochen --"

"Wir können doch in ein Restaurant gehen!"

" -- und jedenfalls Betten machen, und diese ewige Umbauerei, nee, fahr man ruhig mit Melanie, die ist auch viel klüger als ich --"

"Hmm --", machte Siggi.

"Ja, weißt du, Melanie, ich bin eine ganz dumme Gans, in meiner Familie war das schon was Tolles, daß ich als Mädchen Abitur machen durfte -- aber studieren, das war nur was für meinen Bruder, und so bin ich erstmal nur Bankangestellte geworden und hab mir dann das Studium selbst finanziert --"

Wurde Herta ein wenig rot? Jedenfalls sprach sie nicht weiter, senkte den Blick -- auch Siggi --, und ich mußte an seine andeutende Erzählung denken. Siggi rettete die Situation, indem er in liebevollem Ton zu Herta sagte:

"Aber deshalb bist du doch nicht schlechter als Melanie --"

"Und Bank und Geld, das könnte ich nie!", sekundierte ich.

"Nee, nee, fahrt man zusammen, ich genieß das hier schon -- ist ja nicht für ewig. -- Und ihr müßt euch gut benehmen: Siggi hat jetzt einen Photoapparat -- ein paar Bilder von eurer Fahrt möchte ich nachher schon auch sehen."

"Na klar, Herta, das machen wir!"

"Hast du diesmal einen Vortrag angemeldet -- ich hab die Tagungsankündigung noch gar nicht studiert, es war in den letzten Tagen so viel."

"Ja, ich spreche darüber, welche erotischen Texte man noch im letzten Jahr mit den Schülern lesen könnte."

"Erotische Literatur -- und das willst du jetzt in der Schule lesen?", fragte mich Herta.

"Ja, Herta, die Jungs und Mädchen wissen doch in dem Alter schon längst alles, und es gibt in der griechischen Literatur so schöne Texte --"

"Zum Beispiel der Satiriker Lukianos, der schreibt, obwohl im zweiten nachchristlichen Jahrhundert, noch ein schönes klassischen Griechisch -- er macht herrliche Parodien auf die Schriftsteller, die die Schüler vorher gelesen hatten --", führte Siggi aus.

"Und zum Beispiel die Parodie auf Platons Gastmahl, wo irgendwie das Licht ausgeht und in der Dunkelheit alles mögliche passiert, zum Beispiel hat, als wieder Licht ist, einer der Ehrengäste seine Hand unter dem Chiton einer Flötenspielerin --"

"Die Welt hat sich wenig verändert!", resümierte Herta.

"Du sagst es, und auch das will ich an diesem und anderen Beispielen -- nicht nur aus der Erotik -- den Schülern vermitteln."

Nach dem Kaffee ging Siggi hinaus, um etwas am Wohnmobil zu pusseln, und ich machte mit Herta in der Küche den Abwasch.

"Nun sag mal wirklich, Herta, läßt du wirklich den Siggi gern mit mir fahren? Er wird dir doch gesagt haben, und wenn nicht, sag ich dir's, ich bin nicht ein Aushängeschild bürgerlicher Tugend. Ich hab Siggi gern, er ist ein ganz ein lieber Kerl, aber dich hab ich auch liebgewonnen -- bisher aus Distanz, und ich will nicht ein Keil zwischen euch sein."

"Aber Siggi hat dir doch sicher auch gesagt, daß wir zu einer toleranten Auffassung gefunden haben. Ich hätte dich, glaube ich, nicht eingeladen oder durch Siggi einladen lassen, wenn du ihm nicht gesagt hättest, du hättest noch nie einer Frau den Mann ausgespannt --"

"Das hat dir Siggi erzählt, und du hast es behalten? -- Aber es gibt da mindestens eine Ausnahme --"

" -- ja, als du noch ganz jung warst -- und darum hab ich Vertrauen, daß Siggi auch jetzt brav zu mir zurückkommt. Du hättest ihn nach Patras erleben müssen -- was rede ich da für Quatsch, du hast ihn ja erlebt -- also, wie aufgekratzt er zurückgekommen ist, direkt zehn Jahre jünger geworden, sozusagen -- und was du ihm in Polen gezeigt hast -- und ich hoffe ganz ehrlich: Wenn sich Siggi manchmal austoben darf, dann läßt er mich nicht mit fünfzig oder sechzig wegen einer Jüngeren sitzen --, und noch was ganz Praktisches: Siggi ist ja auch nicht mehr der allerjüngste, und es beruhigt mich riesig, daß er die lange Strecke nicht allein fahren muß. Also, Melanie, genießt die Reise, macht ein paar schöne Photos, und ich würde mich freuen, wenn du auch nach der Fahrt für ein paar Tage hier bleiben könntest -- dann natürlich in Hildegards oder im Gästezimmer."

Wir fielen uns küssend in die Arme; ich konnte an diese Toleranz immer noch nicht recht glauben, aber es stand mir nicht zu, in die Psychologie dieser allem Anschein nach glücklichen Ehe zu dringen.

Vor dem Abendessen war noch etwas Zeit -- Siggi werkelte irgendwas am Wohnmobil -- und Herta zog mich unvermittelt in das obere Stockwerk ins Schlafzimmer.

"Ich will dir ein bißchen sagen, was Siggi besonders gern hat: kuck mal hier: schwarze Reizwäsche -- und hier: weiße halbdurchsichtige -- besonders liebt er es, wenn man was Schwarzes durchsieht --"

"Ist bei mir der Fall --", warf ich ein.

"Um so besser -- übrigens ganz auf der anderen Linie: neuerdings schwärmt er für einteilige Badeanzüge --"

"Ich hatte in Patras mal so einen an --"

"-- und daher also mußte ich mir ein oder zwei kaufen -- als moderne Frau trägt man so was doch höchstens noch im Oma-Alter --"

"Nee, nee, Herta, da muß ich dir widersprechen: ein Einteiler kann so was von erotisch sein!"

"Das ist mir dann auch aufgegangen! -- Hast du solche Sachen mit?"

"Einteiler ja, denselben wie vor fünf Jahren -- ich hab nicht viel zugenommen --"

"Du Glückliche! -- Ich aber auch nicht!"

"Ebenfalls Glückliche! -- Aber solche Höschen hab ich nicht mit -- wo kann man solche Dinger noch kaufen?"

"In der Hauptstraße bei Richter; da kaufen viele junge Mädchen, die haben eine große Auswahl, auch in etwas größeren Nummern."

"Ich find es ja toll, daß du mir solche Ratschläge gibst, wie ich deinen Siggi so richtig scharf machen kann."

"Ja, so ist es eben bei uns. Siggi war nach Patras wirklich wie neugeboren, und ich hab nicht schlecht davon profitiert -- nicht nur beim du weißt schon, er war auch sonst viel positiver -- besser als jede Frischzellenkur! -- Bring ihn mir wieder so zurück, Melanie!"

"Ich werd mein bestes tun!"

Und wir umarmten und küßten uns wiederum heiß und innig.

Beim Abendessen unterhielten wir uns über alle möglichen unverfänglichen Themen, und danach wollte Siggi einen seiner geliebten Krimis sehen. Wir Frauen leisteten ihm aus Solidarität Gesellschaft, aber ich schlief nach diesem irgendwie doch aufregenden Tag bald ein. Als im Film eine besonders laute Stelle war, wachte ich auf, und als ich zu mir gekommen war, merkte ich, daß ich mit dem Kopf auf Hertas Busen lag. Die liebe Herta hielt mich wie ein Baby und flüsterte mir nur zu:

"Schlaf ruhig weiter, Melanie -- oder willst du in dein Zimmer gehen?"

"Nein danke, Herta, ich bin ganz wach!", log ich und setzte mich anstandshalber auf. Ich versuchte, wieder in die Filmhandlung hineinzukommen, das gelang mir auch, und wir kommentierten mit Siggi den Film und wußten immer schon, wer der Mörder war -- am Schluß war es ein ganz anderer. Jetzt im zweiten Teil des Films aber schlief die gute Herta ein und landete schließlich auf meinem Busen -- so konnte ich mich revanchieren.

"Ihr versteht euch ja wunderbar", meinte Siggi.

"Es sieht ganz danach aus -- aber --", fuhr ich flüsternd fort, " -- ist da nicht doch noch etwas anderes im Untergrund?"

"Bestimmt nicht, Melanie -- nur der etwas unglückliche Anfang unserer Ehe -- mit dem Professor -- aber darüber sind wir doch gut hinweggekommen."

"Das hoffe ich für euch! -- Gehen wir nicht doch jetzt schlafen?"

"Ja", sagte Siggi, "es ist jetzt Zeit, morgen sind noch einige Besorgungen zu machen -- komm, Herta, ab in die Heia!"

"Ist der Film schon zu Ende?", fragte Herta verschlafen.

"Schon eine ganze Weile!"

"Aber ich muß ja noch den Abwasch machen!"

"Den mach ich noch schnell, darin bin ich Meister", sagte ich, "geht ihr man schon nach oben!"

Das nahm Herta einfach so an! Und so mußte ich vor der ersehnten Nachtruhe noch den ganzen Abwasch machen: Herta hatte wohl wegen meines Kommens auch den Mittagsabwasch stehengelassen, und so türmten sich in der Küche ziemliche Berge. Hätte ich bloß nichts gesagt --, aber das wäre extrem unans-tändig gewesen!

Auch dieser Riesenabwasch war einmal fertig, und ich begab mich ins untere Badezimmer und dann in mein Zimmer. Wegen des warmen Wetters legte ich mich nackt ins Bett und schlief bald wie ein Murmeltier.

Als ich am Morgen auswachte, war noch alles still im Haus, und so zog ich nur einen Slip an, um ins Badezimmer zu huschen. Als ich aber dort fertig war, hörte ich doch schon Herta in der Küche wirken. Irgendwie überkam mich die Schamhaftigkeit, so barbusig über den Flur zu laufen. Ich öffnete etwas die Badezimmertür und wollte einen Moment abpassen, wo Herta nicht in den Flur sah. Aber sie sah mich doch flitzen und sagte:

"Du brauchst dich doch hier nicht zu schämen. Wenn du willst, kannst du auch ganz ohne durch die Wohnung gehen, das machen wir auch manchmal an heißen Tagen."

Für meinen geplanten Einkaufsbummel zog ich mir einen Jeansdress an und begab mich zum Frühstück in die Küche. Herta fragte mich nach Strich und Faden aus: Schule, Studium, berufliche Tätigkeit, Reisen -- nichts Intimes. Sie wurde immer freundlicher, und ich glaube, auch diese Prüfung bestanden zu haben.

Ich fragte Herta dann:

"Mußt du nicht zur Arbeit?"

"Nein, ich hab mir drei Tage freigenommen."

"Denkst du, daß wir uns mit Siggi nicht anständig benehnem?"

"Nein, Melanie, ich wollte nur auch etwas von dir haben."

"Von mir haben?"

"Ja, von dir! Siggi hat so schön von dir erzählt, da wollte ich dich auch einmal näher kennenlernen, und das in Ruhe und nicht nur abends nach dem Dienst."

"Ja, wie machen wir das -- ich kann ja hierbleiben, dann können wir uns weiter unterhalten --, aber ich wollte eigentlich noch was einkaufen."

"Was willst du denn noch einkaufen?", fragte Siggi, "es ist doch schon alles da und muß nur noch verladen werden."

"Ich kann mich doch nicht nur von dir aushalten lassen, ich muß doch auch was zur Reise beisteuern."

"Aber das ist wirklich nicht nötig!"

"Geh man ruhig und bring was Schönes für die Reise mit, du wirst ja nicht ewig wegbleiben", sagte Herta verschmitzt lächelnd und schob mich aus der Tür.

Schnell fand ich die Hauptstraße, das von Herta genannte Geschäft und darin die Abteilung für Damenwäsche. Und richtig lagen ganze Kollektionen von Reiz- und Glitzerwäsche zur Auswahl. Ich fand zwei mir gefallende schwarze Sets von Slip und BH, einer mit, einer ohne Glitzereinlagen, beide so knapp geschnitten, daß sie auch etwas von meinem Dreieck sehen ließen -- integriert ins sonstige Schwarz. Leider waren die ausgestellten Stücke etwas zu klein für mich, und ich fragte eine der gelangweilt herumstehenden Verkäuferinnen: