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Studentin lebt fremde Fantasie aus

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Ist es ihr eigener Wille oder doch eher seine Vorstellung?
13.5k Wörter
4.59
47k
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Das Einzige, was Pia am WG-Leben nicht leiden konnte, war dieses durch-den-Flur-laufen, wenn man gerade aus dem Bett gekrochen kam und ins Bad wollte. In diesem Zustand konnte sie keine anderen Menschen ertragen und wollte auch von niemandem gesehen werden -- aber in einem WG-Flur ließ es sich eben nicht vermeiden, dass man dann und wann jemanden traf.

Dass sie sich gerade in der stressigen Schlussphase ihrer Masterarbeit befand, bis spät in die Nacht daran schrieb, um dann erst gegen Mittag wieder aufzustehen, machte es nicht besser. Mitten am Tag hielten sich nicht nur ihre Mitbewohner, sondern womöglich auch deren Freunde und Lerngruppen in der WG auf.

Pia hatte sich angewöhnt, die Brille aufzusetzen und ihren Jogginganzug überzustreifen, bevor sie ihr Zimmer verließ. Sie wusste zwar, dass sie mit strubbeligem Haar, ohne Make-Up und BH im Jogginganzug wie eine Pennerin wirkte. Zumal sie einen dieser weiblichen Körper hatte, die dazu neigten, kleine Polster anzulegen, besonders an den Schenkeln und am Po - aber auch ihre Brüste konnte man durchaus füllig nennen. Sie wusste also, dass ihr der Jogginganzug nicht wirklich stand, aber zumindest war er war schnell übergezogen und sie fühlte sich darin immer noch besser als in T-Shirt und Slip, wenn sie sich im engen Flur an wildfremden Menschen vorbeidrücken musste.

Auch heute zahlte sich die Vorsichtsmaßnahme aus, trat doch gerade Aiden, der aus Kalifornien stammende blonde WG-Schönling, mit seiner neuesten Flamme Nicki und einer dritten Person durch die Haustür, als Pia mitten im Flur stand. Aiden hatte Nicki beim Zirkus aufgerissen, der gerade in der Stadt gastierte. Für Pia sah es nach einem gelungenen Arrangement für alle Seiten aus: Der Zirkus würde in zwei Wochen wieder abreisen und Nicki mit ihm. Das passte perfekt zu Aidens Aufmerksamkeitsspanne, wie Pia es nannte: Aiden konnte nur zwei, maximal drei Wochen einem einzigen weiblichen Geschöpf seine ungeteilte Aufmerksamkeit widmen. Danach ging er unweigerlich wieder auf Brautschau, oder besser gesagt, auf die Suche nach Frischfleisch.

Pia drängelte sich an den Ankömmlingen vorbei, die offenbar gerade vom Shoppen kamen, den enormen Einkaufstaschen nach zu urteilen. Der Dritte neben Aiden und Nicki, den sie zum ersten Mal sah, war unverkennbar gleicher Abstammung wie Aidens aktuelle Flamme: die gleichen schwarzen Haare, die gleichen südländisch dunklen Augen und der gleiche geschmeidige Gang. Wobei letzteres wohl eher darauf hindeutete, dass er auch zum Zirkus gehörte und ebenso durchtrainiert war wie Nicki, die als Schlangenfrau auftrat.

Seufzend schloss Pia die Badezimmertür von innen ab, und begann, sich in einen vorzeigbaren Menschen zu verwandeln. Duschen, Haare waschen, frischen Slip und BH anziehen, ein wenig schminken. Sie steckte sich die langen Haare zu einem kleinen Knoten auf den Kopf zusammen, so dass noch ein paar lange Fransen kokett herausschauten, die um ihr Gesicht herum bis zum Kinn herunterhingen.

Das letzte Blondieren war schon eine ganze Weile her, weshalb die Haaransätze bis hin zum Knoten dunkelblond waren, der Knoten selbst und die Fransen aber noch strohblond leuchteten. Ein verführerischer Kontrast, den ihre markante schwarze Brille noch betonte. Aufmunternd nickte sie ihrem Spiegelbild zu, schlüpfte wieder in den Jogginganzug und wollte zurück in ihr Zimmer gehen, um sich anständig anzuziehen.

Aber als sie an der Küchentür vorbeikam, überfiel sie der dringende Wunsch nach einem frischen Kaffee, und so bog sie direkt in die Küche ein, wo sie auf den unbekannten Zirkusmann traf, der jetzt allein inmitten der Einkaufstüten am Küchentisch saß.

„Hallo." Pia lächelte verkrampft. Der Kerl sah wirklich nicht schlecht aus. Wieso hatte sie sich nicht zuerst was Anständiges angezogen, verdammt?

„Hi." Der schlanke Schwarzhaarige hob lässig die Hand.

„Ich mach mir 'n Kaffee, willst du auch einen?"

„Gern."

Pia setzte Wasser auf und füllte Kaffeepulver in die French Press. „Gehörst du zum Zirkus?"

„Sieht man das?"

„Na ja ... ein bisschen ähnlich siehst du Nicki schon, da liegt es nahe, oder?"

„Stimmt. Ja, ich arbeite beim Zirkus. Wie heißt Du?"

„Pia. Und du?"

„Odo."

„Seltener Name."

„Er stammt aus der alten Heimat."

Pia goss den Kaffee auf. Ihr war bewusst, dass sie Odo dabei den Rücken und damit den Hintern zuwandte, der im Jogginganzug leider sehr unvorteilhaft aussah. Aiden meinte immer, sie solle sich darüber keine Gedanken machen, Jungs würden ihre pralle Kiste einfach nur geil finden, aber Pia war es trotzdem peinlich.

„Wo sind Aiden und Nicki hin? Haben sie dich hier vergessen?" Pia drehte sich zu Odo um, lehnte sich an den Küchenschrank. Na toll. Jetzt saß er direkt vor ihr und guckte steil von unten an ihr hoch. Er konnte gar nicht anders, als auf ihren Busen zu starren, die Wölbung des Jogginganzugs lag genau im Blickfeld zwischen seinen Augen und ihren.

„Die beiden ... haben sich kurz zurückgezogen auf Aidens Zimmer. Sie meinten, sie bräuchten mal ein wenig Zeit für sich. Würde nicht lange dauern."

„Ha!" Pia zog eine Schnute, stellte zwei Mugs auf den Tisch und setzte sich mit dem Kaffee zu Odo. „So ausdauernd, wie sie's gestern Abend getrieben haben, sollte man meinen, sie könnten es aufschieben, bis sie wieder unter sich sind. Statt dich hier warten zu lassen."

Odo zuckte die Schultern und lächelte sie an. „Solange ich so nette Gesellschaft habe, warte ich gerne."

Pia lächelte verlegen. Sie war nicht darauf aus, mit Odo zu flirten, aber in der Endphase einer Masterarbeit nimmt man jede Aufmunterung dankbar an. Immerhin brachte seine freundliche Bemerkung sie dazu, ihn über die Kaffeetasse hinweg noch mal eingehender zu mustern.

Schlank war er, eigentlich zu schmal gebaut für ihren Geschmack. Je schmaler die Jungs waren, desto breiter kamen ihr die eigenen Hüften vor. Aber seine Haut war glatt und hell wie in einer Werbung für Gesichtscreme. Ein toller Kontrast zu seinen schwarzen Haaren, die ihm strähnig ins Gesicht fielen, fast bis über die ebenfalls dunklen Augen.

„Du bist doch nicht etwa eifersüchtig auf Nicki? Wegen Aiden?", fragte Odo aus heiterem Himmel.

Pia schüttelte heftig den Kopf. Ein wenig zu heftig vielleicht -- je mehr man etwas bestreitet, desto mehr gibt man zu, dass in Wirklichkeit doch etwas dran ist. „Klare WG-Regel: Wir sind hier alle wie Geschwister. Zwischen uns läuft nichts. Wer dagegen verstößt, muss ausziehen. Sonst wird das Zusammenleben zu kompliziert."

Odo nickte wissend. „Alles klar. Ich dachte nur, ich frage lieber nach. Bevor ich in ein Fettnäpfchen trete."

„Und was machst du beim Zirkus?", wechselte Pia schnell das Thema.

Odo lächelte schon wieder. „Gedankenkontrolle. Ich bin Mr. Mind." Er deutete eine Verbeugung an.

„Gedankenkontrolle? Wie muss ich mir das denn vorstellen? Versuchst Du, Menschen etwas tun zu lassen, was sie sonst nicht tun würden? Sagen wir, Du versuchst mich dazu zu bringen, meinen Arm zu heben?"

Odo lachte. „Nein, so funktioniert das nicht. Wenn du etwas wirklich nicht willst, kann ich nichts dagegen tun. Aber ich kann einem verborgenen Willen zum Durchbruch verhelfen. Übrigens", er zeigte auf ihren Haarknoten, „dein Gummiband ist verrutscht."

„Oh." Pia griff nach ihren Haaren, aber mit dem Haargummi schien alles in Ordnung zu sein. Plötzlich hielt sie in der Bewegung inne. „Jetzt hast du mich dazu gebracht, den Arm zu heben, oder wie? Das ist aber doch keine Gedankenkontrolle, das ist ein billiger Trick!"

Odo zuckte die Schultern. „Besteht Zirkusmagie nicht immer aus billigen Tricks? Und was machst du so?"

Pia seufzte in ihren Kaffee hinein. „Masterarbeit schreiben. In Philosophie. Schopenhauer, die Welt als Wille und Vorstellung."

„Wow. Starker Tobak. So gar nicht meine Welt."

„Och, da geht es auch um Gedanken. Ich zitiere: Das Bewusstsein ist die bloße Oberfläche unseres Geistes, von welchem, wie vom Erdkörper, wir nicht das Innere, sondern nur die Schale kennen."

Pia hatte den Satz zigmal gelesen, aber als sie ihn in der Küche Odo ins Gesicht sagte, fiel ihr zum ersten Mal auf, wie seltsam das Wort „Erdkörper" klang. Warum hieß es nicht Erde? Warum kam in dem Satz ein Körper vor? Unwillkürlich stieg in ihr die Vorstellung auf, einen menschlichen Körper zu erkunden, seine Oberfläche mit den Fingern abzutasten ...

„Und darüber schreibst du jetzt schlaue Sachen, ja?"

„Schon seit Wochen. Und nächste Woche muss ich fertig sein." Sie sackte in sich zusammen.

„Und du bist ...", Odo suchte nach den passenden Worten, „mit deiner Motivation am Ende. Du bräuchtest dringend mal wieder richtig Freizeit, ne geile Party mit ordentlich Alkohol, von der du dir 'nen scharfen Kerl mit nach Hause nimmst."

Pia grinste. „Hellseher biste wohl auch noch, was?"

Odo grinste zurück. „Dafür muss man keine Gedanken lesen können. Das strahlst Du aus wie ein Fernsehsender die Nachrichten ausstrahlt."

Er hatte Recht. Sie litt an akutem Vitamin-S3-Mangel, wie ihre Freundin Lara es nannte - zu wenig Spaß, Suff und Sex. Aber wenn sie den Abgabetermin halten wollte, war an rauschende Partynächte nicht zu denken. Anderseits, fiel ihr auf einmal ein, wenn es sich ergeben würde, ganz ohne Aufwand, einfach ein bisschen Spaß gleich hier in der WG -- warum nicht?

Die Sonne war durch die Wolken gebrochen und schien zum Fenster herein. Odos Gesicht lag halb im Schatten und halb im Licht. Das Spiel von Hell und Dunkel betonte noch einmal den Kontrast zwischen dunklem Haar und heller Haut. Der Typ hatte definitiv was, keine Frage.

Pia versuchte, an ihm runter zu blicken, was sie sonst nie tat. Aber jetzt war sie auf einmal neugierig, ob seine Hüften auch so schmal waren wie der Oberkörper und ob seine Hose eng genug war, dass man darin eine Beule erkennen konnte. Nur mal 'nen Blick riskieren, dachte sie. Aber das war leichter gesagt, als getan, mit all den Einkaufstaschen, die im Weg standen.

„Was habt ihr denn um Himmels Willen alles eingekauft?"

„Och, Sachen für Nicki. Sie will vom Zirkus weg und sich bei einer großen Filmfirma bewerben. Da braucht sie passende Kleidung fürs Vorstellungsgespräch."

„Werde ich auch bald brauchen", fiel Pia ein, „ein Kostüm für Bewerbungsgespräche." Sie fing an, in den Taschen zu kramen, um zu sehen, was Nicki sich da geleistet hatte. Besonders viel Geld schien die Schlangenfrau nicht ausgegeben zu haben -- Pia fand eher schlichte Sachen von gewöhnlichen Marken. Auf Bewerbungsgespräche deuteten vor allem die seriösen Farben hin: weiß, grau und schwarz dominierten. Aus einem Impuls heraus zog sie ein paar Sachen aus den Tüten und breitete sie auf dem Tisch aus.

„Und? Findet Nickis Outfit Gnade vor deinen prüfenden Augen?", amüsierte sich Odo.

„Schwer zu sagen." Pia zuckte die Schultern. „Müsste man sehen, wie es wirkt, wenn sie es trägt. Aber grundsätzlich find' ich's schon schick, ja."

„Dann probier' es doch mal an."

„Ich? Das sind Nickis Sachen!"

„Sicher. Aber du brauchst ja demnächst auch welche. Und wenn du sagst, dass man Kleidung nur beurteilen kann, wenn sie angezogen wird - dann wäre es doch eine gute Gelegenheit, schon mal etwas anzuprobieren?"

Pia war hin- und hergerissen. Einerseits war sie schon neugierig, und alles war besser, als wieder zurück an den Schreibtisch zu gehen, wo Arthur Schopis eingebildetes philosophisches Geschreibsel auf sie wartete. Anderseits war Nicki schlanker als sie, und die Schlangenfrau hatte sich auch noch enganliegende Stretch-Mode ausgesucht. Wenn Pia sich da reinquetschte ... es war absurd, was sollte Nicki nur von ihr denken, ... aber sie konnte den Blick nicht von den Kleidungsstücken abwenden. Nur ganz kurz reinschlüpfen, dachte sie, und zu Odo gewandt sagte sie streng: „Aber kein Wort darüber zu Nicki!"

Er hob abwehrend die Hände. „Dein Wunsch ist mir Befehl."

Pia nahm sich ein Top und einen Rock, stand auf und blickte ihr Gegenüber fragend an.

„Kannst dich ruhig hier in der Küche umziehen", meinte Odo gelassen, „ist doch eine WG, da sind wir alle wie Geschwister. Sonst würde das Zusammenleben zu kompliziert."

Er verwendete praktisch dieselben Worte wie sie selbst vorhin -- da konnte sie ihm wohl nicht widersprechen, oder? Trotzdem fühlte es sich seltsam an, den Reißverschluss ihrer Sweat-Jacke herunterzuziehen. Irgendwie so, als könne sie so etwas doch nicht tun, als überschreite sie ohne Not eine Grenze. Sie hielt inne, die Hand unbeweglich am Reißverschluss.

„Wie Geschwister", wiederholte Odo nachdrücklich mit ruhiger Stimme. „Es würde mir gefallen, eine Schwester wie dich zu haben."

Seine Worte beruhigten sie. Dankbar lächelnd zog sie die Jacke des Jogginganzugs aus und griff nach dem weißen Top. Es war ihr nur noch ein klein wenig unangenehm, dass Odo in aller Seelenruhe zusah, wie ihr prall gefüllter schwarzer BH aus der Sweat-Jacke auftauchte, und wie ihre weichen Brüste von den starren Körbchen gerade so eben in Position gehalten wurden, als sie sich in das Stretch-Top zwängte.

Wenn sie es genau bedachte, verwandelte sich das peinliche Gefühl dabei immer mehr von etwas Unangenehmem in den prickelnden Kitzel des Abenteuers. Es war ein wenig, wie wenn man auf dem Jahrmarkt in die Achterbahn steigt: Man freut sich auf das Vergnügen und fragt sich gleichzeitig, worauf man sich da eingelassen hat.

Als sie die Jogginghose auszog, kam das unangenehme Gefühl zwar noch einmal zurück, weil es ihr immer peinlich war, wenn ein Mann ihre Schenkel nackt und bloß zu sehen bekam. Sie waren eben nicht so bleistiftdünn, wie es das heutige Schönheitsideal verlangte. Aber Odo nickte ihr lächelnd zu, mit einem Blick, der so freundlich aufmunternd war, dass all ihre Scheu im Nu verflog und sie sich mit einem Mal richtig wohl in ihrer Haut fühlte. Beim Anziehen des grauen Rocks drehte sie ihm sogar den Rücken zu, ließ ihn zusehen, wie sie den dehnbaren Stoff Stück für Stück über den breiten Po hochzog. Sie spürte, wie der Rock beim Hochziehen ihre Hinterbacken zuerst zusammenschob und wie zwei aufgeblasene Ballons hervorquellen ließ, bevor er mit einem Ruck darüber hinweg rutschte und ihren Po zu einer kompakten, straffen Rundung formte.

„Tada!" Mit theatralischer Geste drehte sie sich zu Odo um, sobald sie auch noch die silberne Gürtelschnalle geschlossen hatte. Mr. Mind signalisierte Zustimmung durch seinen hochgestreckten Daumen. „Respekt, du siehst wirklich toll aus!"

Als er aufstand und zu ihr herüberkam, bewegte er sich auf eine Weise durch das Helldunkel zwischen Sonnenschein und Schatten, dass sie den Eindruck hatte, die Sonne höchstpersönlich streichele ihn mit langen Lichtfingern. Fasziniert beobachtete sie, wie Sonnenstrahlen über sein T-Shirt glitten und ihm dann schamlos in den Schritt griffen, bevor die Lichtfinger seine Beine in den engen Jeans entlangstrichen ... die feinen Härchen in Pias Nacken stellten sich auf. Was gingen ihr heute nur für seltsame Gedanken durch den Kopf?

Odo zupfte ein wenig an ihrem Top herum, bis es richtig saß. Pia fragte sich, ob sie in den zu engen Sachen nicht aussah wie eine Wurst in der Pelle, aber der junge Mann beruhigte sie sofort, indem er mit anerkennendem Nicken meinte: „Du solltest immer so schlichte Sachen tragen. Muster lenken nur ab. Klare Farben und Schnitte bringen deine tolle Figur am besten zur Geltung." Damit hatte er natürlich Recht: das enganliegende weiße Top mit dem V-Ausschnitt und der schmale graue Bleistiftrock modellierten ihre Kurven so überdeutlich heraus, dass wenig der Fantasie des Betrachters überlassen blieb.

Wie ein richtiger Balkon standen die in BH und Top eingepferchten Brüste vorne ab, und ebenso straff ragte der vom Rock umspannte Po hinten heraus. Pias Bauch war zwar wie alles an ihr eher weich als straff, aber er war flach, ihre Taille konnte sich durchaus sehen lassen -- Pölsterchen bildeten sich bei ihr schön brav nur an den Stellen, an die sie bei einem weiblichen Körper gehörten.

Odo hielt sie an den Oberarmen und musterte sie fasziniert. Seine Bewunderung tat ihr gut, sie wünschte sich nur, er würde ihr noch mehr Komplimente machen. Doch stattdessen blickte er etwas zweifelnd drein. „Was ist denn?", fragte sie verunsichert.

Schweigend drehte er sie herum, zu dem kleinen Spiegel über der Spüle hin. So frontal von vorn betrachtet, fiel ihr Busen noch viel mehr ins Auge, und zwar nicht nur wegen seiner unübersehbaren Fülle, sondern auch, weil sich der schwarze BH unter dem weißen Top unanständig deutlich abzeichnete.

„Ja, okay, dazu muss man natürlich einen weißen BH anziehen. Den sieht man dann gerade so eben durch den Stoff schimmern, das soll so sein", fuhr sie ihn leicht genervt an.

„Es würde schon reichen, wenn Du das schwarze Ding ausziehst", meinte er ganz ruhig.

„Eben, sag ich doch", gab sie schnippisch zurück. Warum nörgelte er auf einmal an ihr rum? Der würde schon sehen, wie gut sie aussah, ohne den störenden schwarzen BH! Kurzentschlossen zog sie das Top wieder aus und wollte gerade die Hände nach hinten strecken, da spürte sie Odos Finger an ihrem Rücken, wie sie ihr sanft den BH aufhakten. Diesmal stellten sich nicht nur ihre Härchen im Nacken auf, diesmal lief eine Gänsehaut den ganzen Rücken hinab! Ihr Ärger über ihn war sofort verflogen. Sie hob bereitwillig die Arme und er zog ihr den BH über den Kopf, wobei er über den Spiegel hinweg mit seinen sanften dunklen Augen beobachtete, wie ihre schweren Brüste aus den Körbchen rutschten, um sich wie weiche runde Kissen an sie zu schmiegen.

Na also, sie hatte ihn in der Hand. Der konnte ja seinen Blick kaum noch von ihr lösen! Stolz schlüpfte sie wieder in das enge Top und zog es gerade. Odo stand jetzt direkt hinter ihr, um besser über ihre Schulter in den Spiegel schauen zu können. Seine schwarze Jeans drückte sich deutlich spürbar gegen ihren drallen Hintern. Pia rückte sich noch einmal die schwarze Brille zurecht und lächelte Odo über den Spiegel hinweg mit einem verschmitzten kleinen Lächeln an.

Sie sah aus wie eine Sekretärin, fiel ihr auf. Strenger Haarknoten, spielerische Strähnchen, ernste Brille, straff sitzendes Top und grauer Bleistiftrock -- das war ein Sekretärinnen-Look wie aus dem Bilderbuch. Allerdings vermutlich aus einem nicht-jugendfreien Bilderbuch, denn so ganz ohne BH lümmelten sich ihre Brüste ausgesprochen lasziv in dem Top. Schopenhauer fiel ihr ein: „Dabei deutet Schwerfälligkeit des Körpers auf Schwerfälligkeit der Gedanken hin", und wirklich schien nicht nur das Gewicht der Brüste an ihr zu ziehen, auch an ihren Gedanken zog etwas. Etwas ließ ihr Denken so weich und haltlos werden wie ihren Busen. Sie versank ganz in der Betrachtung des Spiegelbildes. Pia wurde unfähig, etwas anderes zu tun, als sich an ihrer Ausstrahlung als schlampig gekleidete Sekretärin zu erfreuen, und dabei zu spüren, wie sich Odos Hose an ihren Hinterbacken rieb.

Als Odo sagte: „Vielleicht sollte man sich doch einen weißen BH dazu denken, der deinen Busen anhebt, in etwa so", und er ungeniert um sie herumgriff, um unter jede Brust eine Hand zu legen und sie sanft in Form zu schieben, da konnte sie über seine Worte und seine Frechheit kaum mehr nachdenken. Ja, sie nahm noch nicht einmal richtig wahr, wie erregend sich sein zarter und doch zupackender Griff an ihren Busen anfühlte. Einzig und allein wie ihre Nippel steif wurden und sich immer deutlicher durch den Stoff den Tops abzeichneten, das drang noch zu ihr durch und es erregte sie nur umso mehr.

Die in strahlend leuchtendes Weiß verpackten Nippelspitzen kamen ihr obszöner vor, als wenn sie ganz nackt gewesen wären. Sie war ausstaffiert wie eine Darstellerin zu Beginn eines Pornofilms, fiel ihr ein: nur pro forma angezogen, in Wirklichkeit aber bereits deutlich erkennbar für die bevorstehende Sexszene vorbereitet. Oh Gott, wenn Aiden und Nicki sie so mit Odo sähen? Was würden die von ihr denken!

„Das geht so nicht", teilte sie Odo unwirsch mit, „hier kann ja jeder reinkommen. Lass uns zu mir gehen." Sie nahm ihn an der Hand und zog ihn hinter sich her in ihr Zimmer. Mit schnellen Schritten durchquerten sie den WG-Flur. Als sie in ihrem Zimmer waren und sie die Tür hinter sich abschloss, fühlte sie sich in Sicherheit, begann sich aber gleichzeitig zu fragen, was sie hier eigentlich gerade tat.