Swipe, um zu sehen, wer jetzt online ist!

Tagebucheintrag

Geschichte Info
Ohne Unterwäsche in der U-Bahn.
1.2k Wörter
47.4k
15
6
Geschichte hat keine Tags
Teile diese Geschichte

Schriftgröße

Standardschriftgröße

Schriftabstand

Standard-Schriftabstand

Schriftart Gesicht

Standardschriftfläche

Thema lesen

Standardthema (Weiß)
Du brauchst Login oder Anmelden um Ihre Anpassung in Ihrem Literotica-Profil zu speichern.
ÖFFENTLICHE BETA

Hinweis: Sie können die Schriftgröße und das Schriftbild ändern und den Dunkelmodus aktivieren, indem Sie im Story-Infofeld auf die Registerkarte "A" klicken.

Sie können während unseres laufenden öffentlichen Betatests vorübergehend zu einem Classic Literotica® Erlebnis zurückkehren. Bitte erwägen Sie, Feedback zu Problemen zu hinterlassen oder Verbesserungsvorschläge zu machen.

Klicke hier

Die Handtasche auf dem Schoß als Schreibunterlage nutzend, notiere ich meine Gedanken in dem kleinen Notizbüchlein. Es macht mir nichts aus, dass die U-Bahn ruckelt und bei jedem Bremsen und Beschleunigen die Menschen, die nicht so glücklich wie ich waren, einen der knappen Sitzplätze zu ergattern, zwingt sich festzuhalten. Zwar gleitet mein Stift immer wieder auf dem Papier aus, aber ich hätte auch gar nicht die Absicht, besonders leserlich zu schreiben; so ist die Gefahr geringer, dass jemand, der mir zufällig über die Schulter schaut, meine privaten Tagebucheintragungen liest.

Das Risiko ist heute allerdings vernachlässigbar. Jeder scheint von der Hitze des langen Tages ermattet, geradezu lethargisch. Daran kann auch die relativ kühle Luft in den unterirdischen Tunneln nichts ändern. Das bisschen Fahrtwind, das durch die winzigen Lüftungsschlitze am oberen Rand der Fensterscheiben in den Wagon gelangt, kommt gegen die Wärme der aufgeheizten, dicht an dicht gedrängten Menschen nicht an. Alle sitzen oder stehen unaufmerksam an ihrem Platz, erschöpft von einem anstrengenden Arbeitstag in der sommerlichen Stadt, und freuen sich vermutlich schon auf ein kühles Bier auf dem Balkon oder ein erfrischendes Bad.

Mir geht auf, dass die Situation etwas geradezu Paradoxes an sich hat. Ausgerechnet hier in dem überfüllten Zug, wo man seine gewohnte Distanz zum Gegenüber aufgibt, sich zufälliger Berührungen kaum und der mehr oder weniger angenehmen Körpergerüche seiner Mitmenschen gar nicht erwehren kann, scheint die Anonymität unüberwindlich zu sein. Wer weiß schon, wer hier neben wem steht? Selbst ein paar gemurmelte Höflichkeitsfloskeln führen zu keinem Gespräch oder gar zu einen Kennenlernen. Diese Idee macht mich neugierig. Wer sind die Menschen, die um mich stehen? Und denken manche von ihnen vielleicht genauso wie ich?

Als ich den Blick bemerke, schlage ich unwillkürlich meine Beine übereinander und richte mich auf. Aus dem Augenwinkel hatte ich begonnen, die beiden Männer, die mir gegenüber sitzen, zu betrachten. Der eine döst. Die Augen des anderen sind eindeutig auf meine nackten Oberschenkel gerichtet. Wie kann er nur?! Nur langsam weicht meine reflexhafte Empörung, während ich aufschreibe, was mir durch den Kopf geht, und sie macht Platz für diesen neuen, aufregenden Gedanken: hat er etwas gesehen? Weiß er es?

Mein leichtes, geblümtes Sommerkleid klebt unangenehm an Bauch und Rücken, so dass ich daran herum zupfe, um es zu lockern. Der Ausschnitt ist nicht besonders tief. Und mit meiner wenig beeindruckenden Oberweite ist es auch kein Problem, keinen BH darunter anzuziehen. So wie ich aussehe, lenke ich jedenfalls keine besondere Aufmerksamkeit auf mich, weder im Stehen noch im Sitzen.

Der Rock endet knapp über meinen Knien und umspielt beim Gehen locker meine Beine. Selbst beim schnellen Laufen umweht er meine Oberschenkel und nur gelegentlich blitzt ein wenig mehr blanke Haut darunter hervor. Nichts Unanständiges oder gar eine Gefahr, mich zu verraten.

Doch hier im überfüllten Zug, wo ich gedankenverloren tief in den unbequemen Sitz gerutscht war, bin ich mir nicht mehr so sicher. Ich hoffe, dass man die Röte, die mein Gesicht überzieht, für ein allgemeines Zeichen der Hitze deuten wird. Doch ist es nicht Peinlichkeit, die mich berührt, sondern eindeutige Erregung. Dabei war es weder Absicht gewesen, noch hatte ich es bewusst getan. Ich hatte mich nur erschöpft hängen lassen. Und dabei war es geschehen. Der Rock war am Sitzpolster hängen geblieben, meine Beine waren weiter hinab gerutscht. So weit, man muss etwas gesehen haben.

Meine Gedanken schweifen zurück. Ich weiß gar nicht mehr, weshalb ich heute früh diese Eingebung hatte. Ich war eigentlich schon ins Treppenhaus getreten gewesen, als ich noch einmal umdrehte, als ob ich etwas Wichtiges vergessen hätte. Mit dem Rücken lehnte ich mich von innen an die Tür und drückte sie ins Schloss, stellte die Handtasche ab und griff unter den Rock. In einer zügigen Bewegung streifte ich den Slip ab. Dann kontrollierte ich im Spiegel, ob man mir etwas ansehen würde. Doch das einzige Anzeichen meiner Frechheit war das spitzbübische Grinsen, das mir entgegen sah.

Anstatt das Höschen zur Sicherheit in die Handtasche zu stecken, warf ich es zur Schmutzwäsche und beeilte mich, aus dem Haus zu kommen. Ich war durch die Verzögerung spät dran und musste die letzten Meter zur Haltestelle rennen, weil der Bus schon abfahrbereit wartete. Es war herrlich, dabei zu spüren, was ich unter dem Kleid trug -- oder besser, was ich nicht trug.

Im Nachhinein bin ich noch immer verwundert, wie schnell ich mich daran gewöhnte. Als ich im Büro ankam, fühlte es sich schon fast normal an. Und spätestens nachdem ich an meinem Schreibtisch Platz genommen und den PC eingeschaltet hatte, hatte ich anderes im Kopf. Meine Kollegin auf dem Platz gegenüber war auch nicht dazu geeignet, anregende Gedanken zu inspirieren. Sie war ein paar Jahre jünger als ich, wirkte aber oftmals älter und gesetzter. Verheiratet, Mutter zweier Schulkinder. Würde sie jemals ohne Unterwäsche im kurzen Kleid aus dem Haus gehen? Ich versuchte, es mir vorzustellen. Nein, bestimmt nicht.

Als ich später zur Toilette ging, hatte ich meinen speziellen Dresscode tatsächlich vergessen. Nachdem ich die Tür der Kabine geschlossen hatte und mich anschickte, mich zu setzen, wollte ich automatisch die Daumen in den Gummibund haken, um den Slip herab zu ziehen. Ich war beinahe überrascht, als da nichts war.

Ich hob das Kleid, soweit es ging, und sah an mir herab. Gar nicht so schlecht, entschied ich. Ich denke, den Leuten entging etwas, weil ich noch immer das Kleid trug. Andererseits ließ mich die Erfahrung des Vormittags etwas ernüchtert zurück. Die Aufregung und Anregung wurde durch das Ungewohnte, das Verbotene oder zumindest gesellschaftlich außerhalb der Norm stehende erzeugt. Wenn es normal wurde, sich nackt zu zeigen, wo ist dann der Kick?

Ich blieb trotzdem noch einige Zeit sitzen und genoss den Gedanken, eine Grenze überschritten zu haben. Ich malte mir Szenen aus, wie und wo ich mit meiner Nacktheit provozieren könnte. Das Zeigen ein wenig unerwarteter Haut beim Vorbeigehen im Flur, ein tiefes Bücken im Kopierraum, wenn jemand hereinkommt, ... Und ich stellte fest, dass es gar nicht die Vorstellung ist, mich in der Öffentlichkeit (oder zumindest dort, wo mich andere sehen konnten) auszuziehen, die mich am meisten erregt. Es sind die Andeutungen, die Spielereien, die mir am besten gefallen. Dem Zuschauer ein wenig zu zeigen, was ihn erwartet, ihm deutlich zu machen, dass da mehr ist, aber immer ein letztes kleines Geheimnis zu wahren, einen Rest von Ungewissheit offen zu halten.

Dieser Gedanke führt mich in die Gegenwart zurück. Ich bin sicher, dass mein Rocksaum so weit nach oben gerutscht war, dass der Mann darunter hatte alles sehen können. Zumindest, wenn er hingeschaut hatte. Nun, ich bin fast sicher. Er verzieht keine Miene. Sein Blick ist noch immer auf meine mittlerweile überkreuzten Oberschenkel gerichtet. Aber scheinbar unbeteiligt, als träume er mit offenen Augen. Hat er oder hat er nicht? Die Ungewissheit macht mich zusehends nervös. Mein Spiel wendet sich gegen mich. Nun bin nicht mehr ich es, die dem Zuschauer etwas vorenthält, sondern er lässt mich im Ungewissen. Es wirkt.

Ich atme kräftig ein, spüre dabei, wie meine Brustwarzen sich gegen den dünnen Stoff des Oberteils drücken und sich deutlich abzeichnen. Jeder, der mich ansieht, muss erkennen, wie erregt ich bin. Aber ich traue mich nicht, den Blick zu heben. Tue weiter so, als mache ich konzentriert Notizen.

Da trifft mich die Erkenntnis. Wenn ich heute Abend diesen Text ins Web stelle, dann kannst du ihn lesen. Und wenn du derjenige bist, der mir jetzt gegenüber sitzt, dann erinnerst du dich an diese Situation, dann weißt du, wer ich bin. Mein Geheimnis ist aufgedeckt, mein Inkognito durchschaut. Kann ich jemals wieder unbefangen in die Öffentlichkeit gehen?

Du stehst auf, steigst aus, zwei Stationen bevor ich umsteigen muss. Ich wage es dich anzusehen. Du schaust nicht zurück, suchst keinen Augenkontakt, zeigst mit keiner Regung, was du denkst. Und ich bleibe mit der offenen Frage zurück. Hast du es gesehen?

  • KOMMENTARE
6 Kommentare
Ludwig_v_ObbLudwig_v_Obbvor 8 Monaten

- Sommerkleid -

Erotik spielt sich im Kopf ab. lanadelrye - wer weiß ob sie überhaupt noch auf LIT präsent ist, die letzte Veröffentlichung liegt fast ein Jahrzehnt zurück - hat dies wohl verstanden. Ihre kleine Geschichte richtet sich im Grunde genau an einen Adressaten, und so wird ausnahmsweise auch die die unmittelbare Ansprache des Lesers sinnvoll, das dezente, fast versteckte 'Du' am Ende der Erzählung.

Auch der fast unmerkliche Wechsel zwischen Präsens und Imperfekt und zurück wird hier plausibel.

Erotik, die jeder erleben kann.

Ludwig

RembremerdingRembremerdingvor mehr als 3 Jahren
Danke

lanadelrye, für Deine sehr schönen Märchen und auch diese Geschichte entspricht Deinem bisherigen Stil, kultiviert und sehr schön zu lesen!

Ich hoffe Du liest diesen Kommentar und Dir geht es gut!

Viele liebe Grüße

Rembremerding

NinaGeorgNinaGeorgvor mehr als 10 Jahren
Nette Story

Eine nette Story. Aber ohne Slip ist doch heute schon normal, oder? Ich trage nie einen! Dann kann Georg schneller an mein Paradies fassen und mit meinen Piercings spielen. Wir machen das regelmäßig. In der Stadt ist es geil, Beine Breit in der Umkleide! ;-P Wir geilen uns gegenseitig auf und ficken später im Auto, mitten in der gut besuchten Tiefgarage! Geile Grüße!!

Gordon17Gordon17vor mehr als 10 Jahren
Hübsch

Nette Fantasie, schön geschrieben.

FeuerbubeFeuerbubevor mehr als 10 Jahren
wow

Tolle Story! Einfach nur toll! 5★

Zeig mehr
Teile diese Geschichte

ÄHNLICHE Geschichten

Prickelnde Begegnung im Kino Junges Paar erlebt Überraschungen mit heißer Unbekannten.
Mein Abend am See ...wie ich meine exhibitionistische Ader entdeckte.
Hotel Spezial Teil 01 Sex mit einer Fremden in einem besonderen Hotel.
Sinnliche Stunden 01 Tobias hat einen aufregenden Nachmittag in der Sauna.
Ines, meine Klassenlehrerin Ich stand auf meine Lehrerin.
Mehr Geschichten