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Totem 04

Geschichte Info
4. Kapitel, "Der Clan", Abschnitt 4.2
24.8k Wörter
4.58
16.2k
2

Teil 4 der 4 teiligen Serie

Aktualisiert 06/07/2023
Erstellt 05/07/2014
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Anmerkung:

Ich danke allen recht herzlich für die vielen Mails, die mich erreicht haben. Meinen besonderer Dank gilt den Kommentatoren mit ihren hilfreichen Vorschlägen zum Text. Ich bitte um Euer Verständnis, dass ich nicht jede Mail beantworten kann.

Das hohe Voting zu meiner Geschichte hat mich überrascht. Darüber freue ich mich sehr. Es spornt mich an, Euch weiterhin ein möglichst hohes Lesevergnügen zu bereiten.

Vielen Dank.

Bussi und liebe Grüße,

Laila.

Abschnitt 4.2 des Kapitels ~ Der Clan ~

- * -

Wir treten auf den Eingang zu. Bernd betätigt die Klingel.

Wir warten geduldig, bis sich die Tür nach einer Weile öffnet.

»Hallo Bernd, Laila! Wie schön, dass ihr da seid. Ach, wie ich mich freue!«

-- Blond, langer, geflochtener Zopf, dezent jugendlich gekleidete, diskret geschminkt, eine attraktive, schlanke Frau ende vierzig mit üppiger Oberweite. Eine Frau, die mir wegen ihres flotten, ungezwungenen Erscheinens auf Anhieb sympathisch ist. --

»Freue mich ebenso, Susanne, es ist so schön, wieder bei euch zu sein. Schau her, das ist sie, meine zauberhafte Laila.«

»Oh, wie hübsch du bist und so elegant gekleidet, ich bin so gespannt darauf dich kennenzulernen, komm an mein Herz.«

Sie umarmt mich, ist sichtlich von mir angetan, deutet dabei einen Kuss auf meine Wange an, nimmt meine Hände und betrachtet mich.

»Eine attraktive junge Dame, und so groß gewachsen. -- Ich weiß, Bernd hat nicht nur darin einen ausgefallenen Geschmack -- was Frauen angeht.« Sie zwinkert mir vergnügt zu. »Passe bei ihm auf, mein Kind, er hat es faustdick hinter den Ohren.«

»Bernd bekommt schon von mir, was er braucht, Susanne, keine Angst. Ich habe eine harte Hand, wenn es sein muss. Ich bin kein hilfloses, unerfahrenes Mädchen, was Männer angeht, die aus dem Rahmen fallen«, gebe ich ihr augenzwinkernd zu verstehen.

Susanne lacht herzhaft auf.

»Du gefällst mir. Janette und Yvonne haben begeistert von dir erzählt. Wir werden uns bestimmt gut unterhalten, uns bestens verstehen«, meint sie fröhlich, »da bin ich mir sicher.«

Sie bittet uns ins Haus. »Mit euch sind wir vollzählig. Ich stelle dir gleich die Anderen vor, die du noch nicht kennst, Laila. Du wirst dich bei uns wohlfühlen.«

Susanne nimmt meine Hand und führt mich durchs Haus.

»Oh, ein schönes Haus und so geräumig, hätte ich jetzt nicht vermutet.«

»Ja, in der Tat, es sieht von außen unscheinbar aus. Schau, das ist unser Entree. Das war früher die Diele und zugleich der Hauptwohnraum mit einer offenen Feuerstelle dort unter dem Kaminabzug. Direkt auf der gegenüberliegenden Seite ist die Küche mit dem Herd. Früher hat man in der Anordnung der Räume sehr praktisch denken müssen. Von da aus geht es zum ehemaligen Stall, zur Scheune und zum neuen Anbau. Das Anwesen wurde im achtzehnten Jahrhundert erbaut. Der letzte Besitzer hat es ziemlich herunterkommen lassen. Aber es ist jetzt komplett renoviert und dabei auf dem modernsten Stand der Technik«, betont Susanne stolz. Wir haben viel Mühe und Zeit investiert, um es nach unseren speziellen Bedürfnissen einzurichten. Unseren Gästen soll ja kein Wunsch unerfüllt bleiben«, meint sie mit geheimnisvoller Mine. Jene Räumlichkeiten zeige ich dir später, meine Liebe.«

»So, Laila, dort geht es zur ehemaligen Heu-Scheune, unserem Wohnzimmer, wird dir bestimmt gefallen«, meint sie fröhlich. »Durch das alte Scheunentor gelangt man in den Wintergarten, wie du siehst. Dort drüben durch die Tür erreicht man einen kleinen Wellnessbereich, den wir haben anbauen lassen. Dort ist auch ein Bad, falls du dich frisch machen willst. Euer Zimmer und das Gästebad in der oberen Etage zeigt Bernd dir später«, meint sie. Wir betreten den lichten Wohnraum, der stilgemäß eingerichtet und in luftiger Höhe bis zur Dachspitze ausgebaut ist.

Ich schaue mich beeindruckt um, sehe Bernd einen Mann begrüßen, der hinter einer Bar steht und Getränke zapft. In der Nähe knistert ein Feuer in einem kleinen, offenen Kamin, um den eine gemütliche Sitzgruppe steht und die angenehme Atmosphäre des Wohnraumes stilsicher abrundet.

»Wir sind vollzählig!«, ruft Susanne den Gästen zu, die sofort ihre Köpfe zu uns drehen. Vergnügtes Winken heißt uns von einem monströsen rustikalen Tisch aus willkommen, an dem mir bekannte Gesichter zulächeln.

»Komm her, Stefan, sei gefälligst ein charmanter Gastgeber und begrüße Bernds attraktive Begleitung.« Susanne wendet sich mit mir dem Gastgeber zu, der hinter der Bar hantiert.

»Der Brummbär dort drüben ist mein Mann, aber keine Angst, der tut nur so grimmig. Der Kerl hat in Wirklichkeit ein dünnes Fell und frisst mir aus der Hand«, meint sie beschwingt, während sich ihr stattlicher Mann hinter der Theke die Hände abtrocknet und vergnügt auf uns zutritt.

»Das ist Laila, Stefan.«

»Herzlich willkommen, es freut mich sehr, Laila«, begrüsst er mich mit tiefer Stimme und streckt mir seine Hand entgegen. Während seine Pranke meine Hand sanft umschließt, betrachte ich ihn. Ich sehe in ein unbefangen lächelndes, sympathisches Gesicht mit funkelnd braunen Augen. Dichtes graubraun gelocktes Brusthaar, das aus seinem halb aufgeknöpften Hemd hervorlugt, entgeht mir ebenfalls nicht. Ein gestandener, lebenserfahrener Mann, der kräftig zupacken kann, wenn es nötig ist, geht es mir durch den Kopf, als er meine Hand zögerlich freigibt. Trotz alledem wirkt er in seinem Auftreten scheu und zartfühlend auf mich.

»Danke, Stefan.«

»Fühle dich bei uns wie zu Hause. Magst du was trinken, einen Sekt zur Begrüßung, mit einem Schuss Orangensaft, oder etwas anderes? Ich habe alkoholfreie Getränke, wenn du magst. Ich mache dir auch einen Longdrink? Aber erwarte nicht zu viel. Meine Kenntnisse als Barmann sind recht begrenzt. Ich fühle mich eher in einer Küche zu Hause.«

»Ja, danke, ich nehme gerne einen Sekt mit etwas Orangensaft«, erwidere ich amüsiert. Susannes kräftiger Brummbär klingt und wirkt auf mich ein wenig aufgeregt.

Er strahlt, schaut mich begeistert an.

»Prima, so gefällt mir das. Kommt sofort, Laila.«

»Na dann, viel Vergnügen mit uns Laila«, meint Susanne, die Stefan und mich keinen Moment aus den Augen ließ. Sie wirkt sichtlich zufrieden, schaut sich nach ihren Gästen um und lässt meinen Arm los. »Du willst sicher deinen Mantel ablegen -- übrigens ein toller Mantel, steht dir ausgezeichnet«, schwelgt sie und hilft mir ihn abzulegen. Stefan bringt mir derweil einen Sekt.

»Na dann prost und viel Spaß bei uns, Laila«, zwinkert er mir zu. »So, ich habe noch für flüssigen Nachschub zu sorgen. Wenn du etwas essen willst, Laila, da drüben haben wir ein Frühstücksbüfett vorbereitet. Greif ungezwungen zu, egal, wonach dir ist. Es ist bestimmt etwas dabei, was deinen Geschmack trifft«, meint er ausgelassen. Er lässt es subtil zweideutig klingen.

»Werde ich, vielen Dank, Stefan.«

Ich schaue mich um, suche nach Bernd, der am Esstisch steht, sich mit den anderen unterhält, zu mir rüber schaut und augenblicklich zu sich winkt. Ich begrüsse Yvonne, Janette, Sven und Ralf, die sich über unser Wiedersehen herzlich freuen, und setzte mich neben Yvonne und Janette an den Tisch.

Ich schaue in die muntere Runde. Mich überkommt ein wohliges Gefühl. Meine anfängliche Anspannung verflüchtigt sich. Ich weiß, worum es heute geht, worauf es hinauslaufen könnte. Ich bin spontan genug, um mich auf vieles einzulassen. Es ist meine Neugierde, die mich antreibt und meine Intuition, die mir sagt, dass ich in ihrer Gesellschaft gut aufgehoben bin. Ich sehe, dass Bernd mich betrachtet, in meinem Gesicht zu lesen versucht. Er wirkt völlig entspannt.

»Wie immer alkoholfreies Bier, Bernd? Hab ich aber nur in Flaschen da?«, ruft Stefan aus Richtung Bar. »Ja, bitte, Stefan.«

»Jetzt verratet uns doch mal, wie ihr euch kennenlerntet«, meint Yvonne, »das habt ihr uns noch gar nicht erzählt.«

Bernd lächelt. »In einer Diskothek, ich war an dem Abend eher zufällig dort. Na ja, wir sind uns einander aufgefallen, um es mal so zu formulieren. Ich war sofort hin und weg, als ich sie sah. Laila kam hinauf in die Lounge, wo ich mit einem Kunden von mir saß. Ihre Füße schmerzten ihr vom Tanzen. Sie setzte sich an die Bar. Wir haben uns nicht aus den Augen gelassen. Später sind wir ins Gespräch gekommen. Wir bemerkten schnell, dass wir auf derselben Wellenlänge sind. Einer Verabredung stand daher nichts im Wege. Meine Laila ist für mich in jeder Beziehung ein Unikat. Das habe ich in sehr intensiven Gesprächen feststellen können«, schmunzelt er. »Sie macht mich glücklich«, meint er zart und schaut mich verliebt an.

»Hört ihn euch an«, sagt Ralf, hebt seinen Zeigefinger und schaut Yvonne und Janette an. »Was Sven und ich auch immer sagen, das solltet ihr Mal zur Kenntnis nehmen.«

»Schwafle nicht. Das solltet ihr uns beizeiten auch spüren lassen«, lacht Yvonne und schaut Janette an.

»Ist das jetzt eine Ansage?«, setzt Janette hinzu.

Stefan bringt Bernd sein Bier. »Ein Alkoholfreies, wie gewünscht, lass es dir Schmecken.« -- »Danke, Stefan, wo ist Susanne eigentlich?« -- »Susanne ist im Garten bei Klarissa und Marc. Ach, da kommen sie. Hey, wo bleibt ihr Grazien denn?«

»Entschuldigt bitte, wir sind ins Plaudern geraten«, ruft uns Susanne zu, »wir kommen ja schon, ihr Lieben.«

-- Oh, Nummer 5 und 6. Jetzt wird es weiß Gott interessant. Mein lieber Mann. Gross, schulterlange blonde Haare, kesse Pony-Frisur und recht weiche Gesichtszüge. Für meinen Geschmack ein bisschen zu auffallend geschminkt. Kaum wahrnehmbarer Brustansatz, eine gertenschlanke Taille, die in einem knapp sitzenden, gewagten schwarzen Kleid steckt, das knapp unter dem Höschen endet. Schmale Hüfte und lange Beine, um die dich manche Frau beneiden dürfte. Füße, die in luftig geschnürten Pumps mit extrem hohen Absätzen stecken. Du lieber Himmel, die würde ich mir zu tragen niemals zumuten, geschweige denn, dass ich darin überhaupt laufen könnte. Keine Frage, eine heiße Erscheinung diese Frau. Mitte dreißig, schätze ich. Grazie kann man beinahe sagen, so sicher, wie sie sich präsentiert. Doch letztendlich von durchschaubar männlicher Natur, obwohl sie eine ungekünstelte frauliche Stimme hat, die uns herzlich begrüßt. In jedem Aspekt ein Blickfang, der nicht nur bei einem Mann Interesse weckt. --

Ich stehe auf und reiche ihr die Hand.

»Hallo, du bist also die hübsche Laila, von der Susanne mir erzählt hat. Ich bin ja so hibbelig dich kennenzulernen, Schätzchen. Ich bin Klarissa und außerordentlich erfreut. Mein lieber Bernd, absolut hinreißend«, wendet sie sich kurz an ihn, schaut mich wieder an, kommt nahe an mein Gesicht und säuselt leise: »Der Kerl war mir noch nie treu, aber ich verstehe ihn, kann ihm einfach nicht böse sein. Du bist aber auch so was von eine Sahneschnitte. Mein Liebchen, kannst immer auf mich zählen, wenn du mal einen Rat von einer treuen Freundin brauchst«, deutet sie in freundschaftlichem Tonfall an. »Und jetzt, liebe Laila, möchte ich dich mit meinem Verehrer bekannt machen, schau, der charmante Herzensbrecher ist mein Marc.«

Sie lässt meine Hand los, legt einen Arm um die Hüfte ihrer Begleitung und betrachtet wissbegierig sein Gesicht, als er mich begrüsst. Er legt ein strahlendes Lächeln auf und reicht mir die Hand. »Hey, Laila, freut mich sehr«, meint Marc lässig, der zwar etwas kleiner, aber ebenso gertenschlank ist wie Klarissa und einen durchaus attraktiven Mann abgibt. »Zum Verlieben schön, nicht wahr«, meint Klarissa, streicht ihrem Marc, der wohl in meinem Alter ist, durch sein schwarz gelocktes Haar. Sie wendet sich Bernd zu und legt eine provokante Mine auf.

»Ganz meinerseits, Marc, ich freue mich dich kennenzulernen«, antworte ich.

»Prima, Laila, jetzt kennst du all unsere engen Freunde, mit denen wir uns in gemütlicher Runde gelegentlich treffen. Wir sind eine große, glückliche Familie«, meint Susanne beschwingt.

Stefan holt derweil zwei Getränke für Klarissa und Marc, die sich zu uns an den Tisch setzen. »Alle versorgt? Na, dann lasst uns auf unseren besonderen Gast, Laila, und auf ein gemeinsames, schönes Wochenende anstoßen -- herzlich willkommen, Laila.«

Wir prosten uns zu.

»Wurde auch langsam Zeit, sich mal wieder bei euch zu treffen«, meint Sven und schaut in die Runde. »Gut drei Monate ist unser letztes Treffen jetzt her.«

»Ja, ist halt nicht immer einfach, alle für ein Wochenende unter einen Hut zu bekommen. Besonders dann, wenn man einander schon so lange vermisst und viel zu erzählen hat. Ja, gibt immer interessante Neuigkeiten, freue mich darauf, sie zu hören«, meint Stefan lächelnd, seufzt auf und nimmt einen großen Schluck aus seinem Bierkrug.

»Dein Bärchen ist wohl wieder sentimental«, meint Yvonne und lächelt Susanne an.

»Der freut sich schon seit Tagen deswegen einen Steifen, obwohl ja nichts Besonderes anliegt«, erwidert Susanne. Sie verdreht ihre Augen, bringt uns zum Lachen und wirft Janette einen vielsagenden Blick zu.

»Wie auch immer du das siehst, mein Bienchen, du hast recht«, meint Stefan vergnügt und schaut in die Runde. »Die Sauna ist startklar, Leute, der Whirlpool sprudelt und die Liegewiese herausputzt. Wir haben zu unserem Vergnügen auch passables Wetter erwischt. Wer also in den Garten will -- er ist hergerichtet -- wozu ihr auch Lust habt, kann jeder halten, wie er mag. Was auch immer, wo auch immer. Wird sich schon finden. Platz genug haben wir ja, um miteinander zu plauschen. Aber denkt auch zwischendurch ans Essen. Muss alles weg, Leute, sonst darf ich nachher wieder herhalten«, meint Stefan. Er zieht dabei seinen Bauch ein, mit einer Hand am Gürtel seiner Hose und schaut prüfend nach unten.

»Na, komm, so zugelegt hast du in letzter Zeit auch nicht«, kommentiert Janette.

»Trotzdem, mir fehlt es an Bewegung, Susanne hält mich nicht genug auf Trab.«

»Du setzt wohl auf eine rasche Wochenendkur?« -- »Ja, und auf deine hervorragenden Massagekünste, Janette. Ist ja schließlich deine Aufgabe, mit deinen heilenden Händen kranken Menschen ihre Beschwerden zu nehmen -- oder sollte ich besser sagen, sie davon zu erleichtern

Janette schmunzelt, schaut Susanne an, geht aber nicht auf Stefans Anspielung ein.

»Wie ich schon sagte, mein Bärchen ist ein wenig unruhig in letzter Zeit. Ist kaum auszuhalten mit dem Kerl. Wird Zeit, dass ich mal Ruhe vor ihm bekomme. Lasst ihm ordentlich die Luft raus«, meint sie und tätschelt Stefans Bauch. »Vergesst aber bei allem nicht euch Gedanken zu machen, welche Familie wir demnächst einladen könnten«, hebt Susanne an. »Übrigens gibt es in diesem Zusammenhang spannende Neuigkeiten. Ich habe mit Vesta vor Kurzem telefoniert. Sie hat mit Henning an der Nordsee Urlaub gemacht und dabei einen netten Kontakt zu interessanten Leuten aus Hamburg geknüpft. Vielleicht kann man da was organisieren? Darüber können wir aber später noch sprechen. So, genug herumgesessen Leute, also ran ans Buffet, unterhaltet euch, macht es euch schön, jeder, wie er mag«, meint Susanne engagiert.

Sven und Bernd stehen auf, gehen mit Marc und Klarissa zum Büfett. Ich werfe Janette, die mich ebenfalls ansieht, einen intensiven Blick zu. Yvonne klebt mit ihren himmelblauen Augen an mir, obwohl Susanne sie anspricht, mit ihr über etwas ins Gespräch kommen will. Ich registriere es aus den Augenwinkeln und genieße ihr Interesse an mir, das sich in ihrem nervösen, ungeduldigen Gesichtsausdruck widerspiegelt.

-- Ja, Süße, nur Geduld. Ich weiss, du bist geil auf mich. Aber zuerst werde ich mich mit Janette unterhalten. Sie ist eh eine wenig zu kurz gekommen bei unserem ersten Treffen im Roadhouse. Ich werde ihr erst mal auf den Zahn fühlen, ebenso Sven und Ralf, bevor ich mich auf dich konzentriere. Es geht nach meiner Nase, Yvonne. Jetzt zu dir, Janette. Du siehst echt süß aus in deinem luftigen Kleid. Hübsche Sommersprossen hast du nicht nur im Gesicht. Hätte nicht gedacht, dass du so knackige Brüste hast. Ist mir damals in deinen Motorradklamotten gar nicht aufgefallen. Hast wohl für den heutigen Tag den passenden BH gewählt. Schön gepuscht. Knackige Früchte, niedlich gesprenkelt. --

»Magst du was essen, Laila«, holt sie mich aus meinen Gedanken, während ich sie anschaue.

»Ja, Janette, es war eine lange Anfahrt. Ich könnte einen Happen vertragen, gab bei mir heute Früh nur ein kleines Frühstück.«

»Na, dann lass uns mal rüber gehen, bevor die Männer uns die leckeren Sachen wegfischen«, meint sie lächelnd.

Wir verlassen den Tisch.

»Schönes Kleid, Janette. Steht dir gut.«

»Nicht zu bunt?«

»Nein, absolut nicht, frische Farben, ein tolles Kleid, so blumig und hübsch wie du.«

»Danke, höre ich gern. Sven findet es auch sehr schön. Laufe zu Hause meist leger in Jeans und T-Shirt herum. Ansonsten in weißer Arbeitskleidung. Ist mal eine Abwechselung, nicht nur wegen heute«, erzählt sie. »Du hast dich allerdings auch ein wenig verändert, Laila, siehst klasse aus in deinen Sachen. Du warst auch beim Friseur.« -- »Ich dachte, es sei an der Zeit, etwas zu verändern, an meinem Stil zu feilen«, erwidere ich.«

»Die Frisur steht dir gut -- dein langes festes Haar. Meines dagegen ist dünn und recht empfindlich. Die Spitzen gehen schnell kaputt, muss sie oft nachschneiden lassen.«

»Brauchst sie dir jedenfalls nicht rot zu färben, um Männern und Frauen sofort aufzufallen, die einen Blick für besondere Frauen haben. Ich finde, du hast nicht nur wunderschöne Haare. Du wirkst in deiner natürlichen Art sehr anziehend. Du bist eine interessante Erscheinung. Rotblond, graugrüne Augen und ein feiner, rosiger Teint. So stellt man sich gerne eine bezaubernde, nordische Wassernixe vor«, gebe ich ihr sanft lächelnd zu verstehen. »Einer solch außergewöhnlichen Frau begegnet man nicht oft. Dein Sven hat einen erlesenen Geschmack und Glück mit dir.«

Janette lächelt angetan, wirkt dabei zurückhaltend. Sie schaut mich verlegen an.

»Du bist medizinische Bademeisterin, Janette?«, wechsele ich das Thema, um auf diesem Wege das Eis zu brechen.

»Ja, in einer Kurklinik, macht mir grossen Spass. Gibt mir ein gutes Gefühl, Patienten am Ende ihres Kuraufenthaltes sichtlich geholfen zu haben. Auf manche wirken diese Kurwochen wie ein Jungbrunnen. Regelmässige Wasserbäder, Schlammpackungen, Massagen -- kommt darauf an, was der Arzt verordnet hat. Wir haben auch spezielle Angebote, die muss man aber extra bezahlen, wenn man in deren Genuss kommen will.«

»Spezielle Angebote?«, frage ich und hebe meine Augenbrauen. Janette lacht. »Jetzt fang du mir auch noch damit an.« -- »So habe ich das jetzt nicht gemeint«, gebe ich ihr vergnügt zu verstehen, greife nach einer Tasse und gieße mir Kaffee ein.

»Spezielle Angebote im Bereich Beauty und Kosmetik -- Ayurveda-Behandlungen zum Beispiel. Die Kliniken sind heute auf solche Einnahmen angewiesen. Es gibt übrigens auch viele Männer, die sich so eine Behandlung gönnen. Dabei kann man hervorragend entspannen.« -- »Dein Sven scheint da nicht ganz so entspannt zu sein.« -- »Der Quatschkopf«, lacht Janette auf und nimmt sich ein Croissant.

Ich schaue sie herausfordernd an.

»Ja, es stimmt, sind manchmal wirklich attraktive, gut bestückte Männer darunter«, flüstert sie mir zu. »Ich hab auch schon einiges an sexy Tattoos und Intimschmuck gesehen, selbst bei älteren Leuten, bei denen man das gar nicht vermutet, kannst du mir glauben. Warum auch nicht? Finde es gut, wenn man etwas für sich tut, um attraktiv und knackig zu sein. Ist ja keine Altersfrage. Ich lasse mich allerdings auf nichts ein, Laila. Auf der Arbeit? Ich bin doch nicht verrückt. Dann bin ich meinen Job los. Im übrigen bin ich Sven treu -- da können sie ein Rohr kriegen wie sie wollen. Die sollen sich gefälligst selbst einen runter holen, oder sich von anderen ihre feuchte Muschi stopfen lassen«, raunt Janette mir zu. »Im übrigen liegt immer ein Handtuch darüber. Was sich auch darunter abspielt, davon lasse ich meine Hände«, säuselt sie mir intim zu und beißt genüsslich in ihr Croissant.

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