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Unpassende Momente 02 Neu & Komplett

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Neue Komplettfassung inklusive Ende in vielen Teilen.
6.4k Wörter
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Während wir in Richtung Duschen und Massageliege verschwanden, quästeten und scherzten die anderen weiter.

Ich ging davon aus, dass die wohl in der Zwischenzeit ein paar kleine Gänge dazwischen schieben würden. Ein paar kleine Pausen, ein paar Runden im Pool... ein Imbiss... ein paar Gläschen Wein... Das alles zum Überbrücken der Zeit, bis wir fertig und sie an der Reihe wären.

Miriam und ich begaben uns in den der Dusche gegenüberliegenden Massageraum.

Ich hatte immer mehrere Öle zur Auswahl - Ich nutze nur Öle von Weleda.

Ich durfte mal eine Führung im Stammwerk von Weleda bei Schwäbisch Gmünd mitmachen. Die Produktionsstätten und die weitläufigen Felder mit all den leckeren Kräutern hatte ich gesehen und war von dem Konzept überzeugt.

„Ich mag heute Lavendel!" Miriam war direkt hinter mich getreten und ich war mir ihrer Nähe nur allzu deutlich bewusst.

Leicht, fast unmerklich, berührte sie mich mit ihrem nackten Körper am Rücken. Ich spürte ihren Atem an meinem Nacken. Sie griff an mir vorbei, nahm das Lavendelöl vom Regal, legte sich auf die Massageliege und präsentierte mir ihre Hinteransicht.

Was war nur heute los mit mir??? Ich sexualisierte eindeutig. Alles, was bis heute normal (und damit harmlos) zwischen uns war, wurde von mir - nein, von meinem Körper! - heute so völlig anders interpretiert.

Sonst hatte doch nie in der Sauna eine Frau eine derartige Wirkung auf mich gehabt!?!?

Schon gar kein Mädel?!?

Klar lässt man mal einen bewundernden Blick über den einen oder anderen Körper schweifen. Klar berauscht dann und wann etwas der Zauber der Jugend. Nur, das hier war kein leichter beschwipster Rausch von Jugend.

Das hier entwickelte sich zunehmend zu einem ausgewachsenen Vollrausch!!!

Wenn das nur mal keinen Kater gäbe.

Jetzt war der richtige Moment zum Aufhören.

Aber ich hörte nicht auf.

Und instinktiv wusste ich - nur ein falscher Zug von mir... eine falsche Reaktion und alles an Vertrauen wäre mit einem Mal zerstört.

Das berühmte böse Erwachen klopfte drohend unter meiner Gürtellinie an.

Schmeichelnd und scheinbar harmlos.

Die Kunst bei Gefühlen, von denen man nicht möchte, dass sie anderen offenbar werden, besteht darin, sie sich eben nicht anmerken zu lassen.

Und genau das war an diesem Abend verdammt schwer für mich.

Der Alkohol wirkte heute.

Ich beschloss meine Augen zu schließen, meine Finger auf Wanderschaft gehen zu lassen, diese Gedanken aus meinem Kopf zu verbannen, konzentrierte mich auf die im Hintergrund laufende Musik und legte los.

„It´s a long cold winter" von Cinderella, eine wunderschöne, sehr lange und ruhige Ballade. Miriam war nur mäßig verspannt, aber ich merkte, dass ihre Muskulatur heute gut beansprucht worden war. Trotz ihres guten Trainingszustandes würde sie es morgen wohl merken. Ihr Trainer Ralf hatte es ein klein wenig übertrieben. Wenn übermorgen das zentrale Spiel anstand, war ein Knochentraining aus meiner Sicht eher kontraproduktiv.

Mein Problem ... Damit diktierte mir Ralf automatisch die Massagetechnik - streichende langgezogene, den Muskelverläufen folgende Bewegungen um die Durchblutung und die Repair- Mechanismen anzuregen. Techniken, bei denen man sich als „Opfer" so richtig fallen lassen und wohlfühlen konnte.

Eine etwas „härtere" Gangart, wäre jetzt eher mein Favorit gewesen, denn dann wäre es einfacher für mich „unverfänglich" zu sein...

Durchbrechen von Verspannungen ist nur im Nachgang für den Gast angenehm, erfordert vom Masseur viel Kraft und gewährleistet, dass auf beiden Seiten alles aufkommt - nur eben keine erotische Spannung.

Aber die Professionalität erfordert nun einmal automatisch auch die „richtige" Gangart - auch wenn sie gerade nicht zwingend situationsgerecht ist.

Nach einer kurzen Weile merkte ich, wie sich Miriam unter meinen kundigen Händen zunehmend zu entspannen begann, zufrieden brummte und sich bei der einen oder anderen Stelle sogar in meine Hand hineinbewegte - also regelrecht unterstützend mitwirkte.

Die Musik war gerade mal wieder richtig Klasse. Ruska, Conclusion und Sacra - gleich drei Titel von den grandiosen finnischen Cellisten von Apocalyptica in Folge - Nur so ganz ablenken konnten sie mich nicht.

Ich hörte die Anderen wie aus der Ferne. Sie aalten sich wohl gerade wieder im Pool.

Ich fuhr gerade in langen Bewegungen die Beine mit mäßigem Druck von unten nach oben ab. Sie hatte einen gut definierten sehr wohlgeformten Po, den sie aber gerade völlig zu entspannen schien. Sie gab sich jetzt völlig meinen streichenden Händen hin.

Da waren so drei oder vier Stellen, die ich aus der Vergangenheit kannte und bei denen ich wusste, dass sie es - auch wenn sie es so nicht direkt zeigte - mochte, wenn ich diese mit einbezog. Ich wollte sie nicht stimulieren und auch kein Spiel mit dem Feuer spielen, aber ich bezog gewohnheitsmäßig immer so ein paar Stellen unauffällig mit ein, um die Massage für den vor mir liegenden Menschen schöner zu gestalten.

Eben damit auch ihren Steiß; ich strich leicht ihrem Beckenkamm folgend ein paar Zentimeter in Richtung Schambeinhügel um dann wieder mit mehr Druck meine Hände rückenwärts zurückzuziehen.

Eine dezent nuancierte Beckenbewegung verriet mir, dass ich damit wohl gerade so den einen oder anderen leicht wohligen Schauer ausgelöst hatte.

Massage ist wie Klavier spielen. Und ich hatte gerade einen Steinway unter meinen Fingern. Ich öffnete meine Augen.

Mist!

Ich hatte vergessen, ein kleines gefaltetes Gästetuch über ihren Po in Richtung Schritt zu legen, um die Scham zu verhüllen.

Sie spreizte gerade wohlig brummend leicht ihre Beine auseinander - eindeutig die bequemere Position - und ich sah, dass sie „nass" war.

Nicht feucht vom Schweiß, sondern richtiggehend nass von jenen milchig weißen Säften, die aus ihrem innersten Selbst kamen.

Weniger ist mehr!

Ich schloss wieder meine Augen und arbeitete mich von der Hüfte kommend wieder in Richtung Schultergürtel und Nacken vor.

Sie wollte sich gerade umdrehen.

„Miriam, ich glaube, da machen wir ein andermal weiter. Die Schlange hinter Dir ist lang ...", sagte ich schmunzelnd. Die Situation war, bevor sie überhaupt entstehen konnte, elegant umschifft.

„Okay." Sie gähnte herzhaft, setzte sich auf, räkelte und streckte sich. „Das war sehr schön. Du bist jetzt dran".

Nichts Ungewöhnliches; ich zögerte einen Moment, wollte nichts riskieren, doch das Spiel mit dem Feuer war heute zu verlockend für mich. Ich wollte nicht wissen, wie mein Körper jetzt hier und heute auf sie reagieren würde. Aber schon hatte ich entschieden:

„Ich denke, ich hätte heute gerne Sanddorn Orange"

„Eine gute Wahl, das rieche ich auch immer wieder gerne." Sie drehte sich um, stellte das Lavendelöl zurück und nahm die passende Flasche aus dem Wärmeregal.

Diese Zeit nutzte ich, entledigte mich meines Hamamtuches, das ich während der Massage getragen hatte, legte mich auf den Bauch und drapierte mit einer fließenden Bewegung ein kleines Gästetuch. Das war auch dringend notwendig, denn ich hatte mittlerweile einen ausgewachsenen Ständer - der „Sauerbraten" half einfach nicht mehr!?!?

Zum Glück lag ich auf dem Bauch.

Ich legte meinen Kopf in die Bucht, machte es mir bequem, versuchte mich zu entspannen und mich auf die Massage einzulassen.

Sie stellte gerade noch mit dem Fußpedal den Tisch auf die richtige Höhe ein. Ich spürte wie sie im Nacken beginnend das Öl in einem feinen warmen Rinnsal in Richtung Gesäß herabträufeln ließ.

Subway to Sallys „Herrin des Feuers" begleitete den Einstieg und eine solche Herrin war sie mit ihrem rotbraunen Haar ja auch.

Ich kam mir wirklich vor wie Papier und sie war die Flamme.

Ich brannte.

Verdammt.

Sie hatte vergessen, zur Massage ein Hamamtuch anzulegen und so musste ich wirklich die Augen geschlossen halten.

Sie roch verteufelt gut und intensiv.

Ich hatte den Eindruck, die verwendeten Öle -- Lavendel, wie Sanddorn -- Orange, selbst gar nicht mehr wahrzunehmen.

Mit tat mein Gemächt zunehmend weh, der Druck war jetzt regelrecht unangenehm. Aber ich konnte jetzt schlecht aufstehen und einfach weggehen. Nicht mit diesem Mörderständer. Ich musste um jeden Preis versuchen, mich zu entspannen.

„Bitte etwas fester massieren ich bin total verspannt... geht das?" Ein guter Kunstgriff, der mir hoffentlich etwas mehr „Luft" verschaffen würde; weniger Gefühl, mehr Kraft; weniger Erotik!

Worauf hatte ich mich da eben gerade eingelassen?

Das Spiel mit dem Feuer... und ich brannte lichterloh.

„Klar Roland, aber versuch dich etwas mehr zu entspannen. Da sind so zwei, drei Stellen, die ziemlich schmerzhaft sein müssen. Du bist da ja eben regelrecht zusammengezuckt, als ich da dran gekommen bin."

„Ja, habe heute wahrscheinlich etwas viel gearbeitet und jetzt zwickt der Rücken."

Ich hatte gezuckt, doch es war nicht der Schmerz; es war unterdrückte Lust.

Ich merkte, wie sie den Druck jetzt erhöhte, mehr Gewicht auf ihre Finger gab und widmete sich den einzelnen Muskelpartien. Sehr gut! Fast schon gut, dass ich wirklich ein wenig verspannt war.

Ich schloss jetzt wieder die Augen und ließ mich fallen - Jetzt passte es.

Im Hintergrund hörte ich, dass die Mädels wohl gerade die Sauna lüfteten und wieder mit dem gegenseitigen Quästen angefangen hatten. Dann wurde es kurz etwas lauter, Schritte kamen näher sie schienen sich eiskalt zu duschen und quiekten munter durcheinander drauf los.

Die Massage brach kurz ab, um dann erneut einzusetzen.

Aber jetzt abermals sacht und sanft.

Mühsam unterdrückte ich einen wohligen Schauer. Mein Rebell, mit dem ich kurzzeitige Waffenruhe vereinbart hatte, meldete sich spontan zurück.

Und ich versuchte mich nunmehr zunehmend angestrengt zu beherrschen, ohne mich vom Körper her übermäßig zu versteifen.

Nein, diese Massage versprach fürwahr gerade keine Entspannung - eher einen süßen, aber nicht erreichbaren Schmerz.

Die Mädels kehrten wohl nach kurzem Intermezzo wieder in die Sauna zurück und es wurde jetzt wieder ruhiger. Meine Augen waren noch immer geschlossen.

Ich hatte so zwei, drei typische Verspannungsstellen an der unteren Lendenwirbelsäule und dem rechten Gluteus. Und meinem rechten Gesäßmuskel wiederfuhr gerade eine sehr ausführliche Würdigung.

Nur liegt an dieser neuralgischen Zone auch eine für mich ziemlich erogene Zone. Ich hatte ein Problem und ich spürte es immer gewaltiger in meinen Lenden ziehen - gleich würde ich kommen.

Ich versuchte mich schnell aufzusetzen „Du Miriam, ich glaub, du musst mal kurz aufhören"

Aber ich kam gar nicht mehr dazu, den Satz zu Ende zu führen.

Noch im Fluss der Bewegung setzte - ohne dass ich es verhindern konnte - die klassische Pumpbewegung ein und ich merkte, wie ich mit einem Mal extrem abspritzte.

Ich war entsetzt - „Tschludige Miriam", meine Stimme zitterte und brach, während ich kam!

Doch als ich dann die Augen aufriss, stand nicht Miriam, sondern meine Tochter Melanie vor mir!

Und Melanie starrte mich völlig entgeistert an!!!

„Fuck!!!"

Ich hatte mich im Reflex zu ihr hingedreht und er pumpte immer noch.

An Melanies Hamamtuch lief mein weißer Saft runter auf ihre Beine. Und es war eine riesige Menge, die sich da aufgestaut hatte.

Zu allem Überfluss kündeten eine sich öffnende Saunatür und der nun wieder einsetzende, lauter werdende Geräuschpegel, vom Nahen der Anderen.

Kennt jemand das Gefühl, wenn Sekundenbruchteile sich zu Minuten auszudehnen scheinen und etwas höchst Unangenehmes, beinahe eine halbe Ewigkeit zu dauern droht.

Man nimmt alles um sich herum wahr, unfähig zu reagieren.

Wie ein Lamm in Schockstarre, wenn der Wolf zum Angriff ansetzt.

Dies war eindeutig eine solche Situation.

Ich saß in diesem wirklich unpassenden Moment noch um Fassung ringend, auf dem Rand der Massageliege, als Melanie meine Hand nahm und mich schnell zu sich hochzog.

„Schnell unter die Dusche Paps, die Andern sind gleich da!"

Mit einer fließenden Bewegung löste sie ihr Hamamtuch, wischte schnell über Liege, ging in die Knie, wischte über den Boden und beseitigte mit wenigen Handbewegungen jedwede verräterische Spur.

Das Meiste klebte eh an ihr ... und an ihren Beinen. Im Aufstehen warf sie das Hamamtuch beinahe in einer beiläufigen Bewegung in den Wäschekorb - Treffer!

Alles lief wie im Film in extremer Zeitlupe an mir vorbei.

Was hatte ich da bloß gerade getan? Ich war unfähig, auch nur ein Wort zu sprechen.

Rasch drängte Melanie mich mit sanften Druck unter eine der beiden Duschen, stellte sie an und nahm selbst die Erlebnisdusche. Das warme Wasser beseitigte den Rest des Spermas. Und mein Rebell erschlaffte nun wieder zusehends.

Wie ich von der Dusche im Blick hatte, saßen die Mädels derweil wieder am Tisch, schmausten ein paar Hähnchenschenkel und fielen über den Rest des Schichtsalates her.

Wenn man ein paar Gänge hinter sich hatte, brauchte man danach eben nicht immer gleich ´ne Dusche und der gute Birkensud wollte ja auch in die Haut einziehen ... Was ging mir da gerade für ein nebensächlicher Mist durch den Kopf? Ich hatte jetzt so völlig andere Probleme.

MEINE TOCHTER!

Melanie war fertig, ein zaghaftes Lächeln umspielte ihre Lippen und sie gab mir aus dem Regal ein frisches großes Handtuch zum abtrocknen.

Sie ging zu den anderen auf den Tisch zu, nahm ihr Weinglas und leerte es auf einen Zug.

„Massageraum ist frei, nächstes Team. Wir verschwinden noch mal in der Sauna. Ist noch was vom Lavendel übrig", fragte sie, öffnete die Sauna Tür, und winkte mir einladend zu.

Ich tappte hinterher und fühlte mich wie ein Delinquent, geradewegs auf dem Weg zu seiner eigenen Hinrichtung!

Sie hatte eindeutig ein Hühnchen mit mir zu rupfen -- zu Recht. Was hatte ich bloß getan?!?!

Wir gingen rein, ich schloss hinter mir die Tür und setzte mich neben den Ofen. Melanie ging mit leichtem Kopfschütteln zum Kessel, nahm zwei Weniks heraus, legte sie auf die Steine, setzte sich mir gegenüber auf die untere Bank. Und sie sah mich nachdenklich an.

„Du Melli", ich nutzte ihren Kosenamen, "ich weiß gar nicht, was ..."

Sie unterbrach mich: „Alles gut Paps. Ich bin dir nicht böse ... Na ja, so bald sollten wir das jetzt aber erst mal nicht wiederholen ..."

Jetzt grinste sie wieder.

„Melli! Du weißt, ich versuche immer Probleme offen, direkt und ehrlich anzugehen. Ich weiß nicht was mich da geritten hat. Ich war heute einfach auf einem ganz seltsamen Trip und ich ... das Ganze tut mir einfach ganz unsagbar leid."

Ich holte tief Luft.

"Melanie, ich dachte es wäre Miriam, die mich massiert und ich bin ..."

„Wir hatten getauscht, nachdem ich geduscht hatte."

Sie grinste zaghaft.

"Also Paps, bisher hab ich ja noch nicht ganz so viele Typen kennen gelernt, aber Du hast ziemlich unter Druck gestanden! Ich hab noch nie eine derart große Menge Sperma auf einmal gesehen."

„Tat auch vorher ziemlich weh. Ehrlich. Aber das wollte ich so nicht. Du weißt ja, Eremit und so ... Ich ärgere mich über mich selbst. Ich hätte weniger trinken dürfen und vor allem hätte ich vorher mal Hand anlegen sollen."

„Hand anlegen - Machst das nicht so häufig, oder?"

Ich wurde krebsrot und es war nicht die Sauna, die da gerade Hitzewallungen in mir auslöste. Mir waren die Situation und das Gespräch total peinlich. Aber ich hatte Mist gebaut und dafür musste ich jetzt gerade stehen.

"Hey, Paps, hat niemand was gemerkt. Alles gut. Ich bin Dir auch nicht böse. Lass es uns vergessen und einfach weiterschwitzen."

Sie sah mich nachdenklich und doch grinsend an.

"Aber ich glaube, bei Miriam wärst Du nicht so leicht davon gekommen."

Dem humorvollen Unterton zum Trotz, meine Tochter wirkte jetzt mit einem Mal etwas ernsthafter.

Und ich merkte, dass sie genau darüber nachdachte, was sie sagte.

Und auch wie sie es sagte!

„Nein Melli, denke ich auch nicht. Ich mag sie. Mag sie als Mensch. Und aus unseren Gesprächen heraus denke ich, dass sie mir vertraut und mich und meine Meinung schätzt. Ich denke, wenn sie an Deiner Stelle gewesen wäre ..."

Ich holte tief Luft.

"Die Situation hätte sie überfordert. Der Abend wäre regelrecht explodiert. Alle hätten gewusst, was für einen perversen Vater du hast."

„Mensch Paps, du bist nicht pervers - nur etwas arg beschwipst."

Sie lächelte wieder und machte eine kleine Pause, bevor sie weiter redete...

„Und was Miriam anbelangt, da bin ich mir ehrlich gesagt nicht so ganz sicher, ob du Recht hast. Es hätte sie überrascht und sie wäre wohl erst mal ziemlich baff gewesen.

Sie ist meine beste Freundin und aus unseren Gesprächen weiß ich, dass sie dich als einen wirklichen Freund betrachtet. Sie mag die Gespräche mit dir und deinen lakonischen Humor. Sie mag, wenn ihr zusammen arbeitet und deswegen sucht sie deine Nähe. Du akzeptierst sie, so wie sie ist. Und im Gegensatz zu ihren Eltern akzeptierst du auch ihren Job und ihr Leben"

„Genau, sag ich doch. Das Schlüsselwort heißt Vertrauen. Ich hätte sie enttäuscht und ihr Vertrauen missbraucht. Das wäre für sie unverzeihlich gewesen."

„Spielst Du damit auf die Geschichte mit ihrem Ex an? Ein paar Tage nachdem Ihr Euch darüber unterhalten hattet, erzählte sie es auch mir. Aber nicht so ausführlich wie dir - da waren wir im Remedey wohl auch in der falschen Umgebung. Im Cafe hören immer mal ein paar Ohren mit."

Sie goß etwas Lavendelsud nach.

"Aber so ein Arschloch! Miriam erzählte mir, dass sie sich nach dem Gespräch mit dir viel besser gefühlt hätte und das was passiert ist, nun sehr viel klarer sehen könne.

Miriam ist meine beste Freundin. Und trotzdem hat sie vorher noch nie mit einem Menschen darüber gesprochen, weder mit ihren Eltern, noch mit mir."

Sie unterbrach sich kurz.

"Ich denke, Miriam hatte Angst, wie wir reagieren würden. Angst davor, wie wir über sie denken würden. Ich weiß, sie hätte auch mit niemanden sonst darüber geredet. Ich glaube auch nicht, dass das alles jetzt schon abgeschlossen für sie ist."

Erneut goss Melanie etwas von dem Lavendelsud auf.

"Aber ob Miriam deinen Erguss jetzt wirklich als so einen Vertrauensbruch gesehen hätte???"

„Hätte sie! Du darfst nicht außer Acht lassen Melli, dass das alles ziemlich hart für sie war und noch immer ist. Andere hätte so etwas auf Jahre völlig aus der Bahn geworfen."

„Hat es ja auch. Sie hatte seitdem nie wieder einen Typen an sich ran gelassen und auch sonst schottet sie sich anderen gegenüber ab. Sie lässt kaum jemanden an sich ran, obwohl sie so eine coole Socke ist. Small Talk ja - aber bloß keine Tiefe. Da könnte man sonst ja „Angriffspunkte" finden. Was meinst du, warum sie trotz extrem guter Noten kein Abi gemacht hat? Eine Schule ist voller Schüler!!! Und was Spießrutenlaufen in der Schule anbelangt, hat sie ja bereits Erfahrungen. Was denkst du warum sie sich einen Job gesucht hat, bei dem sie viel draußen ist und mit wenigen Menschen in direktem Kontakt ist?"

„Miriam, sie spielt Volleyball - eine Mannschaftssportart, bei der es auf Teamleistung ankommt. Und sie spielt in einer Metalband - hat Auftritte und so..."

Das Gespräch schien sich zu meinem Glück thematisch zu wenden. Melanie war in Psychologie sehr erfahren. Sie hatte wegen ihrer Mutter einiges an praktischer Erfahrung und auch sehr viel zu diesen Themen gelesen.

„Stimmt Paps. Beim Volleyball gibt sie immer einhundertfünfzig Prozent. Mehr als alle Anderen - und danach ist sie völlig fertig. Ich denke, da kann sie sich am allerbesten selbst spüren und finden. Sie braucht das, um all den Schmerz und Frust, um all die Ängste auf die schmerzenden Muskeln zu übertragen und in der Erschöpfung für einen Moment Ruhe und des Friedens für sich zu finden.

Sie goss wieder etwas Lavendel auf. Es wurde mit dem stetigen Anstieg der Luftfeuchte zunehmend wärmer in der Sauna.

"Auch beim Job muss sie körperlich aktiv sein.