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Urlaubsverlängerung - Teil 01

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Eine Mutter und ihr Stiefsohn müssen eine Kabine teilen.
11k Wörter
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Was passiert, wenn eine Mutter und ihr Stiefsohn vom Schicksal einer strikten Internierung gezwungen werden, eine unbestimmte Zeit in einer Kajüte auf einem Kreuzfahrtschiff zu verbringen, das sie nicht verlassen können?

1. Ute

Iris empfing ihre Schwester Ute mit einem herzlichen Lächeln in dem Garten ihres Hauses. Mit ihren 38 Jahren sah sie immer noch so gut aus, dass Ute sich wünschte, sie würde in fünf Jahren auch immer noch so gut aussehen. Mitunter wurden sie für Zwillingsschwestern gehalten, was aber mehr ein Kompliment für Iris als für sie selber war. Sie hatte inzwischen die mollige Statur einer Köchin, was auch passte, da sie leidenschaftlich gern in der großen Küche im Haus arbeitete, weil Kochen ihr Hobby war. Ute hatte dieses Hobby nicht, weil sie als hart arbeitende Frau keine Zeit und auch keine Lust dazu hatte.

Es war wie so häufig in letzter Zeit. Die unverheiratete Ute war genervt von den ständigen Beschwerden ihrer älteren, verheirateten Schwester Iris, die sie seit einigen Monaten wieder und wieder hervorbrachte. Dabei lebte diese im Luxus und brauchte nichts zu entbehren, da ihr Ehemann sehr gut situiert war!

Ute hingegen war am Ende jedes Monats damit beschäftigt, ihre Einkäufe zu beschränken, damit ihr Konto nicht ins Minus kam. Sich mit Männern zu treffen, war inzwischen auch kein reines Vergnügen mehr, seit sie die magischen 33 erreicht hatte. Der darauffolgende Geburtstag hatte bereits die ‚vier' als Zahl -- und das verursachte eine gewisse Torschlusspanik bei ihr. Zudem waren die meisten Männer aus ihrem Bekanntenkreis in ihren Augen Waschlappen. Keiner von den Männern in den letzten drei Rendezvous hatte das richtige Selbstbewusstsein als Mann -- die hatten alle keinen Arsch in der Hose gehabt, sondern redeten nur nett. Oh, sie waren sehr verständnisvoll für die Probleme der Frauen, aber sie trauten sich noch nicht einmal über Küsse zu reden, geschweige denn, sie einzufordern oder gar sich frech einen zu rauben, wenn man zusammen in der richtigen Stimmung tanzte. Sie hatten Angst vor einer Ohrfeige. Ja, Herrgott, sollte sie denn den Mann zum Küssen zwingen??

Iris beklagte sich hingegen darüber, dass ihr Mann so ein elender Macho sei. Sie beklagte sich, dass sie immer ihren Sohn zur Schule fahren müsste, weil ihr Mann darauf bestand. Iris beschwerte sich, dass ihr Mann nicht mehr zärtlich sei. Sie stöhnte über all die Hausarbeit. Sie beneidete Ute um die Freiheit mit Männern ausgehen zu können. Heute um 11:11 zur Sommersonnenwende ging Ute alles über die Hutschnur:

„Bei allen Hexen, Iris, ich wünschte mir, du müsstest mal für ein Jahr als Single mit meinem Einkommen leben, damit du weißt, wie schwer das ist. Auch das Einkaufen ist unter diesen Bedingungen kein Zuckerlecken! Und die Männer sind auch nicht das, was Du denkst. Es ist nicht nur die Freiheit, die zählt!!"

„Ute, ich wünschte mir von Freya, du wärest mal für einige Zeit in meiner Situation und würdest sehen, wie schwer es ist, so einen Macho als Ehemann zu haben, der selbst davor nicht zurückschreckt, mich vor dem eigenen Sohn zu demütigen, nur weil ich mal mit einem Mann geflirtet habe! Dafür würde ich gerne auf Luxus verzichten!"

Das erwiderte ihre Schwester hitzig. Ute lief ein wohliger Schauer über den Rücken, als sie das hörte. Sie erinnerte sich sofort an die Situation vor ein paar Monaten, über die sich Iris eben beklagt hatte.

Keine der beiden bemerkte bei dem lauten Streitgespräch das heftige Rauschen des Windes, der um das die Veranda strich -- und das in der völligen Windstille dieses schönen Frühsommertages.

2. Iris

Ich betrachtete meine Männer mit einer Mischung aus Stolz und Unbehagen. Der groß gebaute Herbert sah gut aus, aber ich hätte mir mehr Zärtlichkeit und weniger Eifersucht oder Dominanz gewünscht. Na schön, Herbert war mit 48 und dem florierenden Unternehmen ein gestandener und erfolgreicher Mann, wie er nicht müde wurde zu wiederholen, aber er war inzwischen leider auch der Meinung, dass damit seine Ehefrau ihm auch genauso zu gehorchen hatte wie seinen Untergeben im Betrieb. Schade nur, dass sich dieses immer mehr verstärkte. Ich war inzwischen so weit, dass ich nach dem Abitur unbedingt eine Eheberatung erzwingen wollte. Herbert hielt von derlei ‚Firlefanz', wie er es nannte, rein gar nichts.

Mein ranker Stiefsohn Patrik machte sich inzwischen gut in der Schule. Stiefsohn war rechtlich der richtige Ausdruck, aber er traf eigentlich nicht das Verhältnis zwischen uns. Eigentlich hatte ich ihn betreut, seit er eine Woche alt war. Meine Tante Erika war bei der dramatischen Geburt von Patrik gestorben, also war er mein Cousin. In dieser Notfallsituation hatte ich die Pflege von Patrik nach einer Woche praktisch übernommen. Und wie das Leben so spielt, hatte ich als junges Mädchen von achtzehn Jahren dann Herbert geheiratet, um das unerwartete Ereignis vom viel zu frühen Tod meiner Tante in etwas Sinnvolles zu verwandeln. Das hatte ich bis vor einigen Monaten auch nicht bereut.

Mir machte es Spaß, bei unseren Familientreffen viel zu organisieren. Es waren jeweils große Zusammenkünfte mit viel Trubel und Heiterkeit. Genau das gefiel mir. Ich mochte gern für andere Menschen sorgen. Automatisch hatte ich angenommen und es mir auch gewünscht, dass ich ebenso eine große Familie haben würde. Das war nicht eingetroffen.

Patrik würde später sogar studieren können, intelligent genug dafür war er. Die Intelligenz hatte er von seinem Vater, seine Redegewandtheit eher von meiner verstorbenen Tante. Wo er allerdings den schlanken Körperbau und die hohe Stirn herhatte, war mir immer noch ein Rätsel. Weder meine Tante und noch weniger mein Mann besaßen so einen filigranen Knochenbau. Meine Tante war auch nicht in dem entsprechenden Alter von Patrik derart schlank gewesen, genauso wenig wie meine Mutter als ihre Zwillingsschwester. Jedenfalls erinnerte ich mich nicht daran. Ich war gleich groß wie mein Stiefsohn, jedenfalls in Schuhen mit normalem Absatz, und klein gegenüber meinem Bären von einem Mann, egal welche Absätze ich trug. Freilich war mein Onkel auch schlank und zierlich gewesen, eher so ein mediterraner Typ.

Pat war in den letzten zwei Jahren unstetig und launisch geworden, während er vorher eher ein liebes Kind gewesen war und seine Pubertät eher unspektakulär gewesen war. Er verwickelte sich wieder und wieder in unnütze Streitgespräche mit seinem Vater, so als ob er seine Pubertät nachholen würde. Das war allerdings auch nicht selten bei Einzelkindern. Mir wäre es lieber gewesen, wenn er kein Einzelkind wäre -- und Herbert auch. Aber ich hatte es nach meiner Fehlgeburt mit der Angst zu tun bekommen. Der Arzt hatte mir von weiteren Versuchen bezüglich Kinderwunsch abgeraten, da der Rhesusfaktor wahrscheinlich zu Problemen führen würde, weil wegen einer Verwechslung des Bluttestes keine Rhesusvorsorge betrieben worden war. Herbert war Rhesus-positiv und ich Rhesus-negativ -- das Risiko war mir danach einfach zu groß.

Pat wurde immer eigenartiger. Ich machte mir allmählich Sorgen um ihn. Mit der Schule hatte er auch Probleme. Vielleicht sollte er sich freiwillig ein Jahr zurücksetzen lassen, um einen guten Abiturschnitt zu schaffen. Ich versuchte immer wieder, ihn am späten Nachmittag zum Lernen anzuhalten, aber er schüttelte es alles ab.

In den letzten zwei Jahren wirkte er mehr und mehr unzufrieden. Mein Mann nahm das alles nicht so ernst, aber ich wollte, dass mein Sohn zufrieden und glücklich war. Vielleicht kam das auch daher, dass er vor einem guten Jahr so verschossen in die ältere Schwester eines Freundes von ihm war. Die nahm ihn aber offensichtlich nicht für voll, weil er ein Spätentwickler war und sein Bartwuchs sowie seine Gestalt noch nicht so ‚männlich' erschienen, wie es bei vielen seiner gleichaltrigen Freunde der Fall war.

3. Herbert

Am Montag würde er in der Stadt sein müssen. Es gab Termine, die er mit der Zentrale der Bank wahrnehmen musste, um die zurzeit reichlich sprudelnden Erträge aus seiner Firma günstig für den Ruhestand anzulegen. Am Abend würde er die Reise mit seinem PKW antreten und im Hotel übernachten. Das kam nur selten vor, aber es war auch wichtig gut vorbereitet und ausgeschlafen in solche Gespräche zu gehen.

Seine Frau würde morgen vermutlich wieder Probleme haben, seinen Sohn aus dem Bett zu jagen, um ihn zur Schule zu schicken. Aber darum brauchte er sich nicht zu kümmern.

Er war zufrieden, dass sein Unternehmen so gut lief. Irgendwann in naher Zukunft würde er tatsächlich seinen Traum verwirklichen können, ein Jahr im Orient zu verbringen. Ihn faszinierte die Lebensweise dort. Dazu musste er nur noch seine Frau überreden. Der Orient war nicht so recht ihr Ding. Da musste er ganz diplomatisch vorgehen. Sobald Patrik das Abitur bestand, würde er damit anfangen. Vielleicht war das auch gut für ihre Ehe. Nach bald zwanzig Ehejahren war seine Frau nicht mehr so offen für neue Ideen in ihrer Beziehung. Leidenschaftlicher Sex war eher die absolute Ausnahme für ihn geworden in den letzten Jahren, bis auf dieses eine Mal, als er sie vorher übers Knie gelegt hatte. Es war wie ein Rausch für ihn gewesen, aber sie war danach noch wochenlang wütend und beleidigt gewesen. Von weiteren Experimenten in dieser Richtung hatte er mit Bedauern Abstand genommen.

4. Patrik

Warum nur musste ich so blöde Eltern haben? Mein Vater erlaubte es mir nicht ein einziges Mal pro Woche mit dem Auto zur Schule zu fahren und selbst einen gebrauchten Golf bekam ich nicht. Dabei konnte mein Vater sich das doch leisten.

Schlimmer empfand ich es aber noch, dass ich das Auto noch nicht einmal für ein einziges Wochenende allein nutzen durfte. Dabei hatte ich schon einen Führerschein. Der BMW wäre eines der wenigen Trümpfe, mit denen ich meinen Schwarm hätte beeindrucken können. Tina war die ältere Schwester von meinem besten Freund Thomas -- und sie war anspruchsvoll. Natürlich nahm sie mich nicht für voll. Wie auch?

Und meine Mutter nervte mich mit guten Ratschlägen zum Lernen, zum Essen und zu allem, was ihr nur einfiel. Ich sollte mich gesund ernähren und auf keinen Fall das Fastfood nehmen, von dem man dick und krank würde. Meine Fresse, dabei war sie doch selber nicht gerade schlank! Manche meiner Kumpel würden ihre Beine als Stampfer bezeichnen, obwohl ich das nicht so sah. Nein, im Gegenteil, seit ich damals Zeuge sein durfte, als Dad sie damals übers Knie gelegt hatte und sie hilflos strampelte, als er ihr Höschen runterzog.

Und auf keinen Fall sollte ich mit den Jungs Bier trinken gehen -- da könnte ich betrunken werden und sowas würden die Mädchen nicht mögen. Ja, ging's noch? Sie selber schenkte doch Dad am Wochenende höchstpersönlich Bier ein, aber ich bekam bestenfalls mal ein einziges kleines Glas ab. Ach du dickes Ei, ich war doch kein Kind mehr!

Die Spitze war aber das stetige Nörgeln mit dem ‚Nun lern' doch, Junge!' und die ständigen Tipps zum Lernen in der Gruppe ‚Suche dir doch ein paar fleißige und nette Jungs für einen netten Lernabend'. Ein netter Abend war für mich was anderes. Schlimmer aber war das Schnüffeln in meinen Hausaufgaben und die Mahnungen, wenn da was fehlte. Natürlich wusste ich, dass Dad dabei auch Druck auf sie ausübte.

5. Herbert

Der Wecker klingelte. Herbert grunzte genervt. Blind schlug er nach dem Ding und hatte Glück -- es verstummte. Er drehte sich faul um.

Er öffnete die Augen und stieg langsam aus dem Bett. Er blickte in den Spiegel und sah sein Ebenbild. Ach ja, sein Bierbauch. Er brauchte dringend Urlaub. In dem Moment klingelte das Handy. Ein Mitarbeiter einer Bank war dran und erklärte etwas, was er nicht gleich verstand:

„Herr Woltersen, es tut mir leid, aber Ihr Vertragspartner besteht auf einer mündlichen Verhandlung in Dubai."

Herbert seufzte, nachdem er auf den Autoschlüssel geschaut hatte. Er zog sich rasch an, ohne zu duschen und packte ebenso rasch die Sachen ein.

Vom Büro aus rief er zurück, nachdem ihm auf der Fahrt eine blendende Idee gekommen war. Er würde den Termin und einen Kurzurlaub auf einem Kreuzfahrtschiff für sie alle verbinden. Donnerstags würde er den Termin wahrnehmen und Freitagnachmittag konnten sie mit dem Schiff ins Wochenende starten. Er würde seinen Cousin Patro Heyer und seine Schwägerin Ute mitnehmen, die für ihn arbeiteten. Damit hätte sein Sohn einen an Bord, der nur fünf Jahre älter als er war -- und seine Frau ihre jüngere Schwester.

6. Patrik

Der Wecker klingelte erneut. Ich grunzte genervt. Blind schlug ich nach dem Ding und hatte Glück -- er verstummte. Ich drehte mich um.

„Pat! Aufstehen -- die Schule ruft..."

Ich war ziemlich irritiert, es war doch noch so früh! Mutter klopfte fordernd an die Tür.

„PAT! Du solltest zumindest antworten..."

Die Tür knallte auf und ich öffnete erschrocken meine Augen. Meine Mutter stürmte in das Zimmer. Im nächsten Moment riss sie mir die Bettdecke weg. Oh, Mist -- ich hatte eine Morgenlatte! Aber sie sah darüber hinweg.

„Los jetzt! Geh' duschen, du Faulpelz."

Es war ein Graus, wenn ich daran dachte, was heute auf dem Lehrplan stand, aber was konnte ich schon machen?

„Ist ja schon gut -- ich gehe duschen."

Nach dem Frühstück durfte ich in den Bus steigen. Mein Freund Thomas fing mich vor der Schule ab. Er zog mich schnell in eine Ecke und guckte sich um:

„Pat, hast du deinen Dad nun gefragt, ob er Tina einen Job besorgen kann?"

Mir fiel siedend heiß ein, dass ich genau das vergessen hatte. Vielleicht war es nicht wirklich vergessen, ich hatte mich einfach nicht getraut: „Na ja, weißt Du..."

„Alter, ich weiß ja, dass du in sie verschossen bist, aber mach Dir keine Hoffnungen. Sie mag nur Männer, die gut über 30 sind und richtig Kohle haben, am besten noch eine Yacht. Also schlag Dir das aus dem Kopf, so ein Hänfling wie du - und dazu nur mit Taschengeldern oder Auto... Vergiss es! Und wenn Du glaubst, dass es Dir hilft, wenn Dein Dad ihr ‚nen Job besorgt, dann träum weiter. Sorry, is' nu ma' so."

Ach, es war alles hoffnungslos! Was konnte ich nur machen, um eine Freundin zu bekommen?

„Mann, was bis'n so stille? Boah, schlag' Dir die Tusse aus'm Hirn. Ist zwar meine Schwester, aber glaub mir, so'ne is nix für Dich."

„Thomas, danke für den Tipp. Ich muss jetzt mal telefonieren, ich komm gleich nach."

Ich ging schnell in eine Seitengasse, bevor mein Freund noch etwas sagen konnte, denn mein Handy klingelte. Vermutlich war es wieder mal meine Mutter, die mir sagen wollte, dass ich mein Frühstücksbrot vergessen hatte. Das wäre oberpeinlich, wenn Thomas das wieder mitbekam. Es kam aber anders, denn mein Vater war am Telefon:

„Junge, hast Du Lust auf einen Ausflug nach Dubai für das Wochenende? Ich bin da beruflich und habe eine Suite auf einem Kreuzfahrtschiff gebucht. Du bist herzlich eingeladen, wenn Du Lust dazu hast."

Er beendete das Gespräch. Es war verrückte Idee mit den Eltern zu verreisen, aber in diesem Moment wollte ich nur von allem weg - und vor allem von Tina und Thomas. Von meinem besten Freund gesagt zu bekommen, dass seine Schwester nichts für mich sei - und ich so und so keine Chancen hätte. Das tat weh.

7. Iris

Mein Mann hatte eigenartig reagiert in den letzten vierundzwanzig Stunden. Normalerweise hätte er mir etwas über die bevorstehende Reise erzählt, anstelle nur kurz zu erwähnen, dass der Termin verschoben war.

Etwas musste ihn beunruhigen und umtreiben. Er hatte mir auch nicht richtig zugehört am vorherigen Abend. So selten war das zwar nicht, aber normalerweise reagierte er vor einer gemeinsamen Reise doch aufmerksamer. Am Abend war er ins Bett gegangen, ohne auch nur einmal über die Reise zu sprechen. Das kannte ich von ihm nicht.

Am nächsten Morgen war es hingegen vertrauter. Er hatte mein Kleid geschlossen, so wie er es häufiger tat. Dann hatte er über die Tickets und die notwendige Kleidung geredet. Er gab auch zu, dass es ihn geärgert hatte, einen Termin dort wahrnehmen zu müssen.

8. Herbert

Er hatte es geschafft, sie alle zeitig an Bord des Kreuzfahrtschiffes in Dubai zu bugsieren. Es war Stress für ihn gewesen. Seine Frau und seine Schwägerin Ute hatten sich nicht von den Geschäften trennen können, während sein Sohn gemault hatte, ob sie nicht doch vorher an den Strand gehen könnten. Sein Cousin Patro hatte unbedingt weiter im Elektronikgeschäft stöbern wollen. Dann hatten sie den Bus zum Schiff verpasst und mussten eine Taxe nehmen.

Und wenn eins schief geht, dann geht auch etwas anderes schief -- Murphy's achtes Gesetz! Jedenfalls hatte er leider seinen Gesprächstermin nicht komplett erledigt bekommen und musste zusammen mit seinem Cousin noch einmal vom Schiff herunter und in Dubai bleiben.

Sie konnten erst am nächsten Tag per Flug zum Kreuzfahrtschiff hinzustoßen. Das war schade, denn der nächste Tag würde zwei kurze Aufenthalte auf Inseln im Persischen Golf beinhalten, die nur selten angefahren wurden.

Aber der Rest der Kreuzfahrt würde nicht mehr unterbrochen werden, dass schwor er sich. Der Flug am nächsten Tag war auch nur ein kleiner Hüpfer und relativ billig. Er machte sich da keine Sorgen.

9. Patrik

Endlich war ich an Bord. Ich würde die Disco aufsuchen. Ich würde die Riesenrutsche und alle Swimmingpools an Bord aufsuchen. Ich würde mich entspannen. Ich würde diese blöde Tina vergessen. Es nervte mich nur, dass gefühlte 150 % der Passagiere im Rentenalter und darüber hinaus waren. Methusalem mochte noch zu den Jüngeren an Bord gehören.

Es war chaotisch gewesen beim Einschiffen. Deshalb, weil mitten im Prozess des Eincheckens ein Anruf für meinen Dad kam. Großes Durcheinander, weil mein Onkel und er nun doch nicht an Bord gehen konnten.

Die Suite, die wir an Bord hatten, war okay für eine Woche. Das Schlafzimmer war zwar nur durch einen Kleiderschrank und einen Vorhang abgetrennt und die Couch im Wohnzimmer als Bett würde mich das Schnarchen von Dad hören lassen, aber es waren ja nur noch sechs Tage, wo er an Bord sein würde. Ute und Patroklus hatten zwar auch eine sogenannte Juniorsuite neben uns, aber es war mehr eine glorifizierte Außenkabine mit zwei Einzelbetten und einem größeren Bad und einem kleinen Balkon.

Mama war am ersten Tag früh schlafen gegangen. Der Flug und der Klimawechsel waren anstrengend für sie, hatte sie gesagt. Das war auch nichts Neues. Das sagte sie jedes Mal. Ich ging früh zum Frühstücken und gleich danach in den Pool.

10. Iris

Ich war neugierig auf die beiden Inseln gewesen. Man hatte mir gesagt, dass dieses eine seltene Gelegenheit sei. Es gab um 9:00 Uhr ein Vortrag über diese Inseln und um 10:00 Uhr begann der Landgang. Der erste Landgang per Ausschiffung mit Booten hatte reibungslos nach ca. 1 Stunde angefangen. Natürlich hatte es keinen Zweck gehabt, meinem Sohn zu erzählen, was er dabei versäumen würde. Die Führung war interessant gewesen, auch weil die Einheimischen sichtlich nicht an Fremde gewöhnt waren. Das merkte man selbst bei den vollverschleierten Frauen, die neugierig herankamen, obwohl manche der älteren Männer anscheinend wütend darüber zeterten.

An der zweiten Insel kamen wir um 15:30 Uhr an. Diese war etwas größer und mit einem richtigen Hafen versehen. Hier waren alle fünf aus unserer Familie interessiert, selbst Patrick. Der Hafen war allerdings nicht so groß, dass es eine Passagierbrücke gegeben hätte. Hier gab es hingegen eine beachtliche Verzögerung, die dadurch verursacht wurde, dass der Motor von dem für uns vorgesehen Beiboot komplett ausfiel. Wir wurden aufgeteilt. Herbert gab uns wieder unsere Bordkarten zurück, die er in seinem Rucksack aufbewahrt hatte.

Es gab einen Verzug beim Ablegen unserer Pinasse, gerade als das Boot von meinem Mann und den beiden anderen abgelegt hatte. Kurz danach wurde es lauter unter den Offizieren und der Mannschaft des Bootes. Dann kam keine zwei Minuten später eine Ansage über die Lautsprecher des Beibootes: