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Verdeckte Ermittlungen

Geschichte Info
Undercover im Swingerklub.
10.2k Wörter
4.57
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Copyright by swriter Nov 2015

Nina klopfte mit mulmigem Gefühl in der Magengrube an die stabile Eichentür. Sie vernahm ein dumpfes Grummeln, das sie als Aufforderung interpretierte, das Büro ihres Vorgesetzten zu betreten. Sie drückte den Rücken durch, reckte das Kinn und bemühte sich, so selbstbewusst wie möglich zu wirken. In Wahrheit war die 23-Jährige nervös und unsicher. Was wollte der Polizeichef von ihr? Oskar Schmiedebach, seines Zeichens Kopf der hiesigen Polizei, erhob sich hinter seinem Schreibtisch und streckte der jungen Polizistin die Hand entgegen. Nina griff zu und ließ sich nicht anmerken, wie ein leichter Schmerz durch ihre Hand fuhr, als die behaarte Pranke des Mittfünfzigers zupackte.

„Wachtmeisterin Krüger ... Schön, dass Sie so schnell Zeit gefunden haben."

Welche Wahl hatte sie auch schon? Wenn der Chef rief, zögerte man nicht und leistete der Bitte Folge.

Ninas Blick fiel auf den jungen Mann, der sich in diesem Moment von einem Stuhl erhob und sich ihr zuwandte. Ninas Herz schlug sogleich höher, als sie ihn erkannte: Matthias. Der junge Polizist mit dem sympathischen Lächeln, den tiefblauen Augen und dem attraktiven Äußeren lächelte Nina freundlich an und streckte ebenfalls die Hand zum Gruß aus. Nina zögerte, schlug dann aber ein.

„Sie kennen Oberwachtmeister Richter bestimmt", setzte der Polizeichef voraus.

Besser als mir lieb ist, dachte Nina bei sich und versuchte, ihre Unsicherheit zu verbergen.

„Nehmen Sie bitte Platz, Frau Krüger... Wir haben etwas Wichtiges zu besprechen."

Nina setzte sich neben Matthias. Matthias ... Sie kannten sich. Nicht nur flüchtig ... Sie hatten eine wilde Nacht miteinander verbracht. Hinterher hatte sie sich als eine Art Trophäe gefühlt, als eine weitere Kerbe im Bettpfosten des gut aussehenden Polizisten. Nina konnte sich Angenehmeres vorstellen, als ihrem früheren Liebhaber zu begegnen.

Polizeichef Schmiedebach ließ sich schwer gegen die Lehne seines Bürostuhls fallen und faltete die Hände über seinem runden Bauch. Er musterte seine Mitarbeiter mit einem schelmischen Grinsen und richtete sich kurz darauf auf. Er sah den jungen Polizisten abwechselnd in die Augen und atmete hörbar ein und aus. „Wie Sie sich sicherlich denken können, habe ich Sie beide aus einem bestimmten Grund zu mir bestellt ... Es geht um eine gemeinsame Unternehmung, bei der Sie, Frau Krüger, eng mit Herrn Richter zusammenarbeiten werden."

Nina warf einen unsicheren Blick zu Matthias, der sie in diesem Moment mit einem zuckersüßen Lächeln bedachte. Mit diesem hatte er sie damals rumgekriegt. Nein ... Es war nicht nur das Lächeln gewesen. Dieses war sicherlich eine Komponente von vielen. Matthias sah einfach zu gut für einen Mann aus. Die dunklen Haare, die er kurz trug, das markante Gesicht, die funkelnden Augen, der muskulöse Körper, der verdammte Charme, den er versprühte ... Sie hatte damals in der Kneipe wenig Argumente gefunden, nicht mit ihrem Kollegen mitzugehen und eine heiße Nacht mit ihm zu verbringen. Und es war gut gewesen. Sehr gut sogar.

Matthias war sich seiner Ausstrahlung auf Frauen bewusst und entsprechend selbstsicher war er aufgetreten. Nina hatte ihn in seine Wohnung begleitet, wo sie nur kurz Small Talk betrieben hatten, bevor es zur Sache gegangen war. In Windeseile hatte er sie von ihrer Bluse und von dem knappen Rock befreit und erkundete voller Elan und mit großem Einsatz ihren Körper. Mit Fingern, Lippen und der Zunge. Sie war Wachs in seinen Händen gewesen, und ehe sich Nina versah, hatte Matthias ihr den Rest der Kleidung genommen. Wenig später hatte sie in seinem Bett gelegen, wo er sich sanft um sie bemüht und zärtlich liebkost hatte. Sie wollte ihn. Unbedingt. Sie wollte diesen Mann in sich spüren, seinen harten Phallus genießen und sich von ihrer Lust treiben lassen. Sie hatte es genossen. Mehrere Stunden lang mit kleinen Pausen.

Hinterher war sie fix und fertig gewesen und sexuell befriedigt wie selten zuvor. Dann hatte ihr Gastgeber sie vor die Tür gesetzt. Er hatte gemeint, am nächsten morgen früh raus zu müssen, und es wäre besser, wenn sie nicht bei ihm übernachten würde. Ehe sich Nina versah, stand sie auf der Straße und wartete auf ein Taxi, das ihr der Mistkerl immerhin bestellt hatte. Noch auf der Fahrt nach Hause hatte sie ihre Entscheidung bereut, ihrem Kollegen auf den Leim gegangen zu sein. Zwar hatte sie nicht die große Liebe gesucht und von vornherein gewusst, dass es auf einen One-Night-Stand hinauslaufen würde, aber so abserviert zu werden, hatte ihr gar nicht gepasst. Und jetzt saß dieser arrogante Typ neben ihr und lauschte der Erklärung des Polizeichefs, warum sie hier in dessen Büro saßen.

„Wie Sie wissen, bemühen wir uns mit Hochdruck, der Drogenproblematik in unserer Stadt zu begegnen", erklärte der Polizeichef in diesem Moment. „Wir haben eine Taskforce gegründet, die sich intensiv mit dem Thema auseinandersetzt. Leider ist es uns noch nicht gelungen, die Drahtzieher dingfest zu machen. Meistens erwischen wir kleine Dealer, welche die Ware an die Kunden verkaufen, doch die großen Fische im Hintergrund bleiben in der Regel unerkannt und sind uns bislang nicht ins Netz gegangen."

Nina hörte aufmerksam zu und schwieg. Polizeichef Schmiedebach fuhr mit seiner Erklärung fort.

„Nun aber stehen wir kurz davor, einen Schlag gegen die Hintermänner auszuführen. Doch dafür bedarf es einer gezielten Aktion. Und da kommen Sie beide ins Spiel."

Nina sah Matthias fragend an. Der attraktive Polizist nickte knapp, und Nina wurde den Eindruck nicht los, dass er mehr wusste als sie.

„Einer unserer Informanten hat uns mit einer wertvollen Information versorgt", berichtete ihr Chef breit grinsend. „Es verdichtet sich der Verdacht, dass im Klub ,Artemis' Drogen an den Mann gebracht werden. Besonders der Besitzer steht im Fokus der Ermittlungen, doch bislang konnten wir ihm noch nichts nachweisen."

„Darf ich fragen, was das für ein Klub ist?"

Das Lächeln des Polizeichefs nahm weite Teile seines Gesichts ein. „Das ,Artemis' ist ein stadtbekannter Swingerklub. Noch nie davon gehört?"

Nina spürte, wie ihr die Schamesröte ins Gesicht schoss. „Nein, Herr Schmiedebach ... Ich verkehre nicht in solchen Einrichtungen."

Der Polizeichef zwinkerte ihr zu und meinte: „Pech für die Gäste, die dort ein und aus gehen."

Nina fragte sich spontan, ob ihr Chef sie gerade sexuell belästigt hatte. Aus den Augenwinkeln nahm sie wahr, wie ihr Nebenmann amüsiert grinste. Sie beschloss, Matthias zu ignorieren und fragte stattdessen: „Aus welchem Grund konnte dem Besitzer nichts nachgewiesen werden? Was ist mit einer Razzia?"

Der Mann auf der anderen Seite des Schreibtisches lehnte sich in seinem Sessel zurück. „Solange wir keine konkreten Anhaltspunkte haben, können wir nicht einfach mit einer Hundertschaft in den Klub stürmen und den Laden auseinandernehmen ... Wir sprechen hier nicht von einem gewöhnlichen Puff. Unter den Gästen sind auch schon mal angesehene Geschäftsleute und bekannte Größen aus der Politik ... Man munkelt, dass sogar der Stadtrat mit von der Partie gewesen sei ... Ob mit seiner Frau oder mit einer Geliebten kann ich nicht sagen."

Nina sah ihn frech grinsen, während er meinte: „Auf jeden Fall müssen wir sehr subtil vorgehen und dürfen nicht mit der Tür ins Haus fallen ... Und da kommen Sie beide ins Spiel."

„Inwiefern?", zeigte sich Nina verblüfft. Zusätzlich irritierte es sie, dass Matthias keine Fragen zu haben schien.

Ihr Vorgesetzter verschränkte die Arme vor der Brust. Er zuckte mit den Schultern und meinte: „Wir brauchen handfeste Beweise, dass in dem Etablissement mit Drogen gehandelt wird. Wir können den Laden nicht hochgehen lassen, nur weil ein schmieriger Informant uns von Drogengeschäften berichtet hat. Wir müssen mit eigenen Augen sehen, wie die Ware den Besitzer wechselt. Wir nehmen an, dass die Mitarbeiter im Klub die Gäste mit den Drogen versorgen, und auch der Boss, ein findiger Geschäftsmann namens Toni Müller, soll angeblich interessierten Gästen zu einem durch Drogen verabreichten Trip verhelfen. Aber wie gesagt ... Noch sind das alles Gerüchte und wir müssen mehr darüber in Erfahrung bringen."

„Welche Rolle soll ich bei dieser Unternehmung spielen?"

Polizeichef Schmiedebach lächelte Nina herausfordernd an. Nina versuchte, seinem stechenden Blick standzuhalten.

„Ihr Kollege und Sie ... Sie werden gemeinsam in dieser Angelegenheit ermitteln und sich als Gäste des Klubs ausgeben. Wenn wir Glück haben, wird man Ihnen die Ware anbieten und wir werden endlich in die Lage versetzt, zuschlagen zu können."

„Wie bitte?", zeigte sich Nina irritiert. „Das kommt nicht infrage ... Ich werde auf keinen Fall als Gast in einem Swingerklub auftreten."

Der Polizeichef lehnte sich zurück. Dann ergriff Matthias das Wort. „Hör mal Nina ... Was ist denn schon dabei ...? Wir sehen uns da um, unterhalten uns nett, essen und trinken auf Kosten des Polizeipräsidiums ... Und wenn wir den Laden hochgehen lassen können, wird sich das ganz bestimmt förderlich für unsere Karriere auswirken."

„Spinnst du?", schmetterte Nina ihm entgegen. „Ich bin ja gerne bereit, etwas für meine Karriere zu tun, aber irgendwo gibt es Grenzen, und ich sehe nicht ein, mich leicht bekleidet in so einem Klub zu bewegen und mich der Avancen der notgeilen Typen zu erwehren."

„Ich verstehe Ihre Vorbehalte, Frau Krüger", ließ sich ihr Chef ein. „Das ist sicherlich ein ungewöhnlicher Ermittlungsauftrag, dem nicht jeder Beamte gewachsen ist. Ich gebe zu, dass der Einsatz etwas unkonventionell ist und eine Herausforderung für Sie darstellt ..."

„Was genau erwarten Sie von mir?", erkundigte sich Nina gereizt. „Soll ich in flotten Dessous dort herumlaufen und anderen beim Sex zusehen oder stellen Sie sich etwas anderes vor?"

Der Polizeichef schenkte ihr ein süffisantes Lächeln. „Sie werden ganz bestimmt nicht beim ersten Besuch des ,Artemis' Erfolg haben. Ich glaube nicht, dass man neuen Gästen direkt am ersten Abend Drogen anbietet. Daher denke ich, dass Sie sich als Stammgäste etablieren und das Vertrauen der Dealer gewinnen müssen ... Und Sie können nicht etliche Male dort auftauchen und nur trinken, essen und neugierig zusehen."

„Also erwarten Sie allen Ernstes von mir, dass ich mich an dem wilden Treiben beteilige?"

Herr Schmiedebach warf Matthias einen knappen Blick zu, dann wandte er sich wieder an Nina. „Ihr Kollege hat mir verraten, dass Sie beide bereits eine intime Beziehung unterhalten haben ... Herr Richter hat mir den Eindruck vermittelt, Sie wären sexuell aufgeschlossen und würden sich ein gewagtes Abenteuer wie dieses ohne Weiteres zutrauen."

Nina funkelte Matthias böse an. „Was hast du erzählt?"

Matthias antwortete mit einem Schulterzucken. „Ich habe Herrn Schmiedebach nur erzählt, dass wir mal zusammen waren."

„Was heißt hier, wir waren zusammen?", platzte es aus Nina heraus. „Ich habe dich einmal in deine Wohnung begleitet, und nach dem Sex hast du mich auf die Straße gesetzt."

„Weil ich am nächsten Morgen Dienst hatte", rechtfertigte er sich. „Das habe ich dir aber auch erklärt."

Der Polizeichef breitete beschwichtigend die Arme aus. „Vielleicht beruhigen wir uns jetzt zunächst einmal ... Ich bin nicht an Ihren Differenzen interessiert. Mir geht es letztlich um die Aufklärung des Falls, und mir scheint, dass Sie beide die geeignetsten Kandidaten für diese Unternehmung sind. Sie sind jung, attraktiv und sind auf jeden Fall glaubwürdig. Man würde Ihnen ohne Probleme abnehmen, dass Sie ein junges Paar sind, das den besonderen Kick sucht und seinen sexuellen Horizont zu erweitern versucht ... Und da Sie offenbar bereits eine intime Beziehung untereinander geführt haben, nehme ich an, es dürfte kein Problem für Sie darstellen, dass Sie sich offen und freizügig dem Thema annehmen."

„Nein, das mache ich nicht", zeigte sich Nina wenig begeistert. „Das können Sie nicht von mir verlangen."

„Sie haben recht ... Das kann ich nicht", gab ihr Herr Schmiedebach recht. „Ich kann Sie nicht dazu zwingen ... Aber vielleicht kann ich etwas für Sie tun, wenn Sie die Unternehmung wohlwollend angehen."

„Was sollte das sein?", fragte Nina skeptisch nach.

„Nun ja ... Sie haben sich für die Laufbahn als Kommissarin im gehobenen Dienst beworben ... Leider ist Ihre Bewerbung abgelehnt worden."

„Das stimmt", gab Nina ihm recht.

„Was halten Sie davon, wenn wir das Auswahlverfahren noch einmal aufgreifen und, sagen wir mal, die Kriterien für eine Aufnahme lockern?"

Nina starrte ihn ungläubig an. „Das können Sie?"

Ihr Chef zuckte mit den Schultern. „Ich bin der Polizeichef ... Wenn nicht ich ... Wer sollte sonst über geeignete Kandidaten entscheiden können?"

„Und Sie können mir garantieren, dass meine Bewerbung im Nachhinein angenommen wird?"

„Ja, das kann ich."

„Und damit das geschieht, muss ich mich auf die verdeckte Ermittlung in dem Swingerklub einlassen, mit allem, was dazugehört?"

„So sieht es aus", bestätigte ihr Vorgesetzter.

„Sie erpressen mich."

„Nein, nicht wirklich", widersprach der Mann hinter dem Schreibtisch. „Ich unterbreite Ihnen ein Angebot. Sehen Sie es als eine Art Belohnung für geleistete Dienste. Mir ist bewusst, welche Brisanz in der Unternehmung steckt und dass es Sie Überwindung kosten wird. Da wäre es nur selbstverständlich, sich hinterher bei Ihnen erkenntlich zu zeigen. Also denken Sie über dieses Angebot nach und fragen Sie sich, ob Sie für Ihre Karriere und Ihren großen Wunsch bereit sind, ein kleines Opfer zu bringen."

Nina schwieg und fand keine passenden Worte für eine Erwiderung.

„Frau Krüger ... Denken Sie in Ruhe darüber nach und informieren Sie mich bitte spätestens morgen früh über Ihre Entscheidung ... Ihr Kollege ist in jedem Fall mit von der Partie und wird verdeckt ermitteln. Angesichts Ihres früheren intimen Kontakts wären Sie prädestiniert, Herrn Richter zu begleiten. Oder finden Sie nicht?"

Nachdem Nina das Büro des Polizeichefs verlassen hatte, eilte sie aus dem Gebäude und vermied es, Matthias über den Weg zu laufen. Sie war sauer auf ihn und konnte nicht verstehen, warum er ausgerechnet sie als Partnerin bei dieser Ermittlung dabei haben wollte. Nach der gemeinsamen Nacht hatte er sich nicht bei ihr gemeldet. Warum auch, wenn es genügend andere willige Frauen gab, die liebend gerne das Bett mit dem charmanten Typen teilen wollten? Gab es nicht andere junge und hübsche Polizistinnen, die für das Unternehmen infrage gekommen wären? Nach einem kurzen Spaziergang an der frischen Luft suchte Nina ihr Büro auf, das zum Glück verwaist war, und setzte sich grübelnd an ihren Schreibtisch. Sie hing ihren Gedanken nach, als die Tür zum Büro aufging und ihr gut gelaunter Kollege den Raum betrat. Matthias wirkte zufrieden und grinste von einem Ohr zum anderen. Er setzte sich lässig auf einen der freien Schreibtische und blickte Nina herausfordernd an.

Nina hielt seinem Blick stand und verschränkte ihre Arme vor der Brust. Er sollte sehen, wie sauer sie auf ihn war, daher zog sie eine Schnute und schwieg.

„Hey, komm schon", versuchte Matthias das Eis zu brechen. „Denk an deine Karriere."

„Wie kommst du darauf, ausgerechnet mich für diesen Blödsinn vorzuschlagen?"

„Schmiedebach hat mich gefragt und ich habe sogleich zugesagt ... Auch mir wurde etwas in Aussicht gestellt, und ich bin gerne bereit, etwas für meine Karriere zu tun."

„Und natürlich hast du kein Problem damit, dein Hobby zum Beruf zu machen, oder?", fragte Nina und unterstrich ihre Äußerung mit einer abwehrenden Geste.

Matthias lächelte freundlich und meinte: „Wenn du damit meinst, dass ich keine Probleme damit habe, mich freizügig zu geben und keine Panik bekomme, fremden Menschen beim Vögeln zuzusehen ... dann hast du recht."

„Und du hättest bestimmt große Lust, fleißig mitzumachen", mutmaßte Nina. „Warst du schon mal in einem Swingerklub?"'

„Klar", bestätigte ihr Kollege spontan. „Solltest du auch mal probieren ... Die Auswahl an aufgeschlossenen und willigen Sexpartnern ist riesengroß."

„Nein, danke."

„Sieh es doch mal ganz nüchtern", schlug Matthias vor. „Wir gehen dorthin, geben uns als ein junges Paar aus und warten ab, was passiert."

„Du hast aber nicht zufällig im Hinterkopf, dass wir beide in diesem Klub miteinander rummachen, oder?", hakte Nina nach.

„Wir müssen ja nicht gleich am ersten Abend das volle Programm abziehen", erwiderte er. „Wir können aber auch nicht beim fünften Besuch immer noch unschuldig am Tresen sitzen und nur zugucken. Damit würden wir auffallen."

„Glaub ja nicht, dass ich dich noch einmal an mich ranlassen würde."

„Tut mir leid wegen damals", entschuldigte sich ihr Kollege. „Ich wusste ja nicht, wie sehr es dich treffen würde, nach Hause geschickt zu werden ... Vielleicht hilft es dir, dass so gut wie keine Frau bis zum Frühstück bleibt."

„Nein, tut es nicht."

„Auf jeden Fall ... Du musst ja nicht zwingend mit mir anbandeln", erklärte Matthias. „Man geht ja in einen solchen Klub, weil man etwas Neues ausprobieren will. Du könntest zum Beispiel etwas Spaß mit einer Frau haben ... Oder dich von zwei Typen gleichzeitig verwöhnen lassen. Ich komme schon klar und widme mich in der Zwischenzeit anderen willigen Damen."

Nina versuchte sich vorzustellen, wie sie sich von einer Frau mitten im Klub verführen ließ. Den Gedanken an zwei Unbekannte, die es ihr besorgen wollten, verdrängte sie sogleich. „Hältst du mich eigentlich für eine Schlampe?"

„Warum muss man eine Schlampe sein, um Sex zu genießen?", fragte Matthias nach. „Die Leute, die da hingehen, sind meistens Paare, die sich lieben. Sie sind nur aufgeschlossen und haben kein Problem damit, dass der Partner mal was anderes ausprobiert ... Wie steht es denn um dein Sexleben? Kommt es auch nicht zu kurz?"

Nina warf ihm einen finsteren Blick zu. Seit der unrühmlichen Nacht bei Matthias vor ein paar Wochen hatte sie keinen Mann mehr getroffen. In Sachen Sex und Liebe saß sie zurzeit auf dem Trockenen, doch damit konnte sie umgehen. Vorhandene Bedürfnisse ließen sich hervorragend mit den Fingern oder mit dem richtigen Spielzeug befriedigen. Ein potenter Mann wäre ein interessanter Bonus gewesen, doch nicht um jeden Preis. „Mach dir mal keine Sorgen um meine Libido ... Aber bevor ich es mit dir mache, bleibe ich lieber abstinent."

„Wirst du bei dem Einsatz mitmachen?"

Nina sah ihn mit scharfem Blick an.

„Immerhin winkt dir der Aufstieg zur Kommissarin", stellte Matthias fest.

Ehe Nina die Frage beantworten konnte, gesellten sich zwei Kollegen zu ihnen, sodass Matthias und sie ihr Gespräch nicht fortführen konnten. Nach Dienst kehrte Nina in ihre Wohnung zurück, wo sie sich ein heißes Bad einließ und sich zu entspannen versuchte. Sie dachte über den geplanten Einsatz nach und versuchte sich selber im Kreise der lustigen Swinger vorzustellen. Sie war sich nicht sicher, ob sie sich darauf einlassen könnte. Reizvoll erschien ihr die Aufgabe dennoch. Inmitten so vieler leicht bekleideter Männer und Frauen zu sein und zu wissen, dass diese früher oder später Sex mit- und untereinander haben würden. Die Vorstellung hatte ihren Reiz. Wie mochte es sich anfühlen, sich im Beisein Gleichgesinnter gehen zu lassen? Sämtliche Hemmungen abzulegen und dabei beobachtet zu werden? Könnte ihr das gefallen? Würde es sie erregen?

Während Nina ihre Gedanken schweifen ließ, wanderte ihre rechte Hand an ihren Busen. Bald schon streichelten die Finger zärtlich über die aufgeblühten Knospen und spendeten wohlige Reize. In Gedanken malte sich Nina aus, wie sie in heißen Dessous inmitten der anderen Menschen stand und zusah, wie sich geküsst, liebkost und gestreichelt wurde. Würde es sie anmachen? Sie schob ihre Hand den Bauch hinab, die wenig später unter die Wasseroberfläche tauchte. Als sich der ausgestreckte Mittelfinger zwischen die Schamlippen legte, seufzte Nina zufrieden auf und war in Gedanken bei einer stetig zügelloser werdenden Swingerparty, auf der es irgendwann lüstern und hemmungslos zuging. Sie stellte sich vor, inmitten der aufgegeilten Menschen zu sein und sich anregen und treiben zu lassen. Nina malte sich aus, mitzumachen und selber in den Genuss der besonderen Atmosphäre zu kommen. Je länger sie die Szene auf sich wirken ließ, umso geiler wurde sie. Mit intensiven Fingerstreichen über ihren Kitzler brachte sie sich in Stimmung, und es dauerte nicht lange, bis ein heftiger Orgasmus sie überfuhr und den schlanken Körper im warmen Badewasser zucken und erzittern ließ. Nach ihrem Bad war Nina zutiefst befriedigt und hatte eine Entscheidung getroffen. Sie würde am nächsten Morgen das Büro des Polizeichefs aufsuchen und ihre Teilnahme an dem gewagten Unternehmen zusagen. Sie war nicht scharf darauf, ein weiteres Mal mit Matthias anzubändeln, doch es gab Einiges, was ihr verlockend erschien und sie hatte den Mut, es durchzuziehen.

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