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Wie das Leben so spielt Teil 03

Geschichte Info
Kann das wirklich sein?
10.2k Wörter
4.23
24.5k
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Geschichte hat keine Tags

Teil 3 der 6 teiligen Serie

Aktualisiert 06/09/2023
Erstellt 10/19/2008
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Stephanie steht auf, zieht sich nur den Bademantel an und verflucht diesen sofort. Birgt dieser doch auch so angenehme Erinnerungen an ihren Bernd. An die Liebe ihres Lebens! Doch was kann dieses Stück Stoff dafür dass ihr das Leben so grausam mitspielt, rein gar nichts. Fast wie in Hypnose geht sie auf den Flur hinaus und die Treppe hinunter. Unten geht sie in die Küche wo Rita und Peter grade am Frühstücken sind. „Morgen Stephanie, wie geht es dir heute?" fragt sie ihr Peter. Stephanie versucht die tapfere zu spielen und will sich nicht mehr so gehen lassen wie gestern Abend. „Mir geht es gut, alles bestens"! „Versuch uns nicht für dumm zu verkaufen" sagt Rita und fügt hinzu: „Wir sind deine Eltern und immer für dich da"!

„Ich verkauf euch nicht für dumm"! Sie nimmt sich eine Tasse aus der Hängevitrine und schenkt sich Kaffee ein. „Stephanie du willst uns ehrlich sagen, das du Bernds Tod nach nur einer Nacht schon überwunden bzw. verarbeitet hast und das nach deiner Reaktion gestern Abend"? „Wer hat das den gesagt? Ich weiß das Bernd noch lebt"! Rita steht auf und geht zu Stephanie die immer noch an der Arbeitsplatte der Küche steht und nimmt sie in ihre Arme. „Stephanie akzeptier es, Bernd ist tot, so weh uns allen das auch tut"! Doch Stephanie weigert sich dies zu akzeptieren. Sie will nicht wahr haben das Bernd bei dem Unfall umgekommen sein soll. So grausam kann das Leben einfach nicht sein. „Akzeptiert ihr es ruhig, wenn ihr euch dann besser fühlt. Aber ich weiß was mir mein Herz sagt und das sagt das er noch lebt"!

„Ach mein Schatz, tue dir das nicht selber an!" fleht Rita leise und Peter sagt: „Trotz allem sollten wir ihm ein schönes Begräbnis verschaffen"! „ER ist nicht TOT" faucht ihn seine Tochter Giftig an. Rita drückt sie fester an sich. „Solange er nicht lebend gefunden und weiter für tot erklärt wird, hat Papa aber recht oder willst du das falls doch" sie muss schlucken: „ Bernd ohne Begräbnis bleiben soll"? „Nein natürlich nicht. Aber es ist für mich als ob ich mich damit von ihm abwenden würde"! Stephanies Augen fühlen sich mit Flüssigkeit und die ersten tränen rinnen ihre Wangen hinunter. „Keiner wird denken dass du dich von ihm abwendest"!

Stephanie löst sich von ihrer Mutter, trinkt noch einen Schluck Kaffee und stellt die Tasse weg. Dann dreht sie sich um und will die Küche wieder verlassen. „Was hast du vor?" fragt Rita. „Was wohl? Mich anziehen und ins Geschäft fahren"! Rita und Peter sind doch überrascht von ihrer Tochter, das sie schon wieder ins Geschäft will. Ihre Verkäuferinnen sind gut genug um noch ein paar Tage den Laden alleine weiterführen zu können. Doch Rita kann sich auch gut vorstellen dass Stephanie nur dort hin will, um vor der Realität davon zu laufen bzw. sich über die Arbeit abzulenken.

„Hallo Judith hi Sophie" begrüßt Stephanie die beiden als sie ihre Boutique betritt. „Hallo Stephanie schön dich zu sehen. Das bedeutet wohl das sie Bernd gefunden haben und er am Leben ist"! Stephanies Augen füllen sich wieder mit Flüssigkeit und sie kann nur mit allergrößter Anstrengung verhindern, drauf los zu heulen. Da sie nicht antwortet hackt Judith nach: "Oder Stephanie"? Wortlos geht sie in die kleine Küche hinter dem Ladenlokal, nimmt sich eine Tasse und gießt sich den Kaffee ein. „Stephanie sag was ..... Nein sag nicht das" Sophie bricht ihren Satz ab und schlägt ihre Hände vor ihr Gesicht.

Mit zitternden Händen und gesenktem Kopf führt sie ihre Tasse zum Mund und nimmt einen Schluck. Dann hebt sie den Kopf und schaut die beiden direkt an. „Ja .... Nein ..... ach ich weiß auch nicht"! „Wie was ja nein?" fragte Judith. „Die Regierung hat Bernd heute ...... offiziell für Tod erklärt .... aber ich ...!" sie bricht ihren Satz ab. Beide kommen sofort zu ihr und nehmen sie in die Arme. „Man das kann doch nicht wahr sein" sagt Judith und Sophie fügt hinzu: „Das ist sogar für jeden Hollywoodfilm zu viel Tragik"! Noch bevor eine der 3 Frauen etwas sagen kann, erklingt die Türklingel und kündigt den Eintritt eines Kunden an. Judith drückt Stephanies Arm kurz und geht dann in den Laden. Sophie kümmert sich derweil immer noch um Stephanie.

Doch der Tag vergeht nicht so gut wie sie sich es erhofft hat. Immer dann wenn sie es grade schafft ihre Gedanken ein bisschen vom Tod Bernds abzulenken, kommt eine der beiden zu ihr und spricht sie wieder darauf an. Natürlich tun sie dies nicht absichtlich, um sie zu ärgern oder so. Es ist einfach die menschliche Neugier und auch das sie sich um sie kümmern wollen. Dass sie es dadurch fast noch schwerer für Stephanie machen kommt ihnen nicht in den Sinn und wenn Stephanie es ihnen sagen würde, würden sie sofort damit aufhören. Doch weiß sie ja dass sie ihr nichts Böses wollen, im Gegenteil. Zudem ist sie ja froh dass das Verhältnis zwischen ihr und den beiden so gut ist.

Kurz nach 19:00 Uhr entschließt sie sich dann aber doch wieder zu fahren. Da die beiden ja in den letzten Tagen schon gezeigt haben, dass sie den Laden auch gut alleine führen können, überlässt sie den beiden die letzte Stunde. Sie verabschiedet sich noch von beiden und diese Wünschen ihr alles Gute. „Alles Gute wie ironisch dies doch klingen kann, war mir noch nie bewusst" denkt sie bei sich und schließt die Tür hinter sich. „Bernd wo bist du, du kannst mich doch nicht einfach so hier zurücklassen. Ich liebe dich doch" mit diesem Gedanken steigt sie in ihren Wagen ein, fast mit beiden Händen oben ans Lenkrad und muss ihren Kopf dagegen lehnen. Unaufhaltsam füllen sich ihre Augen mit Tränen und rinnen an ihren Wangen hinab.

Ob sie so jemand heulend in ihrem Wagen sitzen sieht ist Stephanie total egal. Viel zu gut tut es ihre aufgestauten Gefühle einmal hinaus zu lassen. Gefühle die sich den ganzen Tag über in ihr wieder aufgestaut haben und die sie nun beim besten Willen nicht mehr zurück halten kann. Es dauert ein paar Minuten bis sie sich wieder fängt und in der Lage ist den Motor zu starten, um dann nach Hause zu fahren. Langsam lenkt sie den Wagen durch die Straßen, immer auf den Verkehr und auf ihre Gedanken achtend. Wenn Bernd wirklich tot ist, will sie ihm doch nicht sofort folgen bzw. niemanden anderen da mit hinein ziehen und eventuell jemand anderes in ihre Situation bringen. Dann kommt sie endlich bei sich an.

Sie stellt den Wagen auf ihren Parkplatz ab und steigt aus. Was soll sie tun? Zu sich gehen und allein mit sich und ihren Gedanken sein. Wo sie sogar schon ein wenig umgeräumt hat, damit Bernd für sich Platz gehabt hätte! Oder soll sie zu ihren Eltern rübergehen. Wo zwar noch mehr Erinnerungen an Bernd auf sie warten, sie aber weiß das Rita und Peter sie so gut es geht versuchen werden sie von ihren Gedanken abzulenken. „Was hätte sie damals beim ersten Verschwinden von Bernd. Wo sie Monatelang nicht wusste ob er noch lebte oder ob er tot war, nur ohne die beiden gemacht. Aber was ihr viel schleierhafter ist, wieso hat sie damals nicht begriffen das sie Bernd liebt, ansonsten wären sie schon seit ein paar Jahren zusammen und vor allem würde Bernd noch leben! Da er schon lange nicht mehr auf der Bohrinsel am arbeiten wäre.

Doch alles wenn und aber nützt nun nichts mehr. Ihre Entscheidung fällt auf ihre Eltern und so geht sie schweren Herzens zum Eingang vom Haus ihrer Eltern. Sie schließt die Tür auf und geht hinein. Ein Stimmengewirr empfängt sie schon in der Eingangshalle und verkündet das ihre Eltern Besuch haben. „Bist du es Stephanie?" ruft Rita aus dem Wohnzimmer. „Ja ich bin es" antwortet sie und geht zum Wohnzimmer. In der Türe bleibt sie aber stehen, schaut kurz rein um zu sehen wer da ist. Es sind ein paar Verwandte und Jürgen. Jürgen der ihr grad in diesem Moment überhaupt nicht passt. „Was will er den hier? Glaubt er, er könnte mich nun trösten und so eventuell zurückgewinnen?" denkt sie bei sich. Sagt aber nur: „Entschuldigt mich bitte ich will nach oben und erst einmal Duschen"! Sie dreht sich um und geht zur Treppe.

Langsamen Schrittes geht sie nach oben, den Flur entlang in ihr Zimmer und nimmt sich dort aus dem Schrank frische Sachen. Dann verlässt sie den Raum und geht zum Badezimmer. Leise dringt immer noch das Gemurmel von unten an ihre Ohren, doch Stephanie ist froh dem zumindest für die Zeit des Duschens noch einmal entgehen zu können. Als sie vor dem Spiegel steht fällt ihr Blick in diesen. Erschreckt stellt sie fest, wie verheult ihr Gesicht doch ist. Sie betrachtet sich weiter im Spiegel, dreht sich dabei einige male um die eigene Achse. Sie ist eine wunderschöne Frau und dieser Körper soll nun unberührt bleiben. Zumindest solange, bis sie alles verarbeitet hat und eventuell irgendwann wieder breit ist sich in einen anderen Mann zu verlieben und sich diesem zu öffnen?

Langsam zieht sie sich aus. Von unten dringt nun etwas lauter das Stimmengewirr hinauf. Stephanie beschließt aus diesem Grund nicht zu Duschen sondern sich ein Bad zu genehmigen. Ich kann mich jetzt nicht zu ihnen setzen, noch einmal halte ich diese Kreuzverhöre nicht aus, denkt sie bei sich und dreht das warme Wasser auf. Sie nimmt den Badeschaum und schüttet davon ein wenig ins noch flache Wasser hinein. Sofort beginnt dieser zu schäumen. Allein der Gedanke sich nun gleich ins warme Wasser gleiten zu lassen und die Wärme komplett um ihre Haut zu fühlen, machen den Tag ein wenig erträglicher. Nackt steht sie vor der Badewanne und wartet kurz bis das Wasser die Wanne ein wenig gefühlt hat.

Sie hebt ihr Bein und steigt langsam in die Wanne. Warm schmiegt sich das Wasser um ihre Füße und dann um den Rest ihres Körpers. Stephanie lehnt sich zurück und lässt das Wasser weiter laufen, bis dieses den Überlauf erreicht. Erst jetzt dreht sie den Wasserhahn zu. Mit geschlossenen Augen genießt sie die Wärme, die sich wie eine warme weiche Decke um ihren Körper herum geschmiegt. Ohne es richtig mitzubekommen fragt Stephanie leise: „Bernd wo bist du? Warum hast du mich verlassen? Ich liebe dich doch!" in den leeren Raum.

Das Wasser ist so angenehm und Stephanie vom Tag so geschlaucht, das sie nach und nach in eine Traumwelt eintaucht und in einen leichten schlaf fällt. In ihrem Traum versetzt Stephanies Gehirn sie wieder zurück, zurück zu dem Wochenende an dem sie ihr Spiel gespielt haben. Allerdings wiederholt sich dieses nicht, sondern wie es nun einmal in träumen so ist, verdreht dieser einiges. Anstatt in der Sauna befinden sich Bernd und Stephanie in ihrem Zimmer. Stephanie liegt auf ihrem Bett und hat nur einen dunkelblauen Seidenslip und einen farblich passenden BH an. Bernd steht ebenfalls nur mit Schlüpfer bekleidet am Tisch und schaut zu ihr.

Deutlich erkennt sie sein erigiertes Glied, welches seinen Schlüpfer von seinem Bauch drückt. „Komm zu mir Bernd" sagt sie leise. So als ob sie Angst hat das jemand sie hören könnte oder würde. Sie liebt Jürgen und will bald seine Frau werden und sie weiß dass dies hier nie geschehen dürfte. Doch sie kann nicht anders. Ein innerer drang drängt sie dazu das Spiel noch einmal aufzunehmen und weiter zu spielen. „Setzt dich hier neben mich. Du weiß es darf nicht mehr passieren wie gestern"! Bernd setzt sich, schaut sie an und nickt nur stumm. „Bitte erzähl mir wieder wie es hätte sein können" während sie dies sagt schaut sie Bernd tief in die Augen.

Stephanie träumt immer weiter wie die beiden ihr Spiel fortsetzen. Wie er ihr erzählt, wie seine Eichel ihre Schamlippen auseinander drücken und danach langsam Stück für Stück in sie eindringt. „Alles in Ordnung mein Schatz?" gleichzeitig zur Frage klopft Rita an die Badezimmertür. Sie wartet jedoch nicht die Antwort ab und öffnet sofort die Tür. Stephanie wird ein erneutes Mal brutal aus ihrem Traum in die Wirklichkeit gerissen und weiß im ersten Moment überhaupt nicht wo sie sich befindet. Sie erkennt vom schlaf noch leicht benommen, wie die Tür soweit aufgeht das sich ein Kopf hindurch schieben kann.

Im ersten Moment glaubt sie Bernds Kopf zwischen Tür und Türrahmen zu erkennen. Ihr Herz schlägt schlagartig bis in ihren Hals hinauf. Doch schon einen Wimpernschlag später verschwindet der Schleier des Schlafes und sie erkennt den Kopf ihrer Mutter. „Wie? was"? Rita öffnet die Tür noch weiter und betritt den Raum. Nachdem sie die Tür hinter sich wieder geschlossen hat, geht sie zur Badewanne und setzt sich auf den Rand. „Ich habe gefragt ob alles in Ordnung sei"! Dabei streicht sie sanft über die Haare ihrer Tochter. Die Geschehnisse der letzten Tage ( die Gewissheit dass man Bernd für Tod erklärt hat ) und der grade geträumte Traum sind nun aber zu viel für Stephanie.

Bitterlich beginnt sie zu weinen. Sie setzt sich aufrecht hin und umarmt ihre Mutter. „Ja lass es raus"! „Er fehlt mir so. Das kann doch alles nicht wahr sein? Warum Bernd? Wir haben doch gerade erst zueinander gefunden!" schluchzt sie weinend und Rita streichet ihr sanft über die nassen Haare. „Ich weiß mein Schatz, ich weiß! Aber ich weiß nicht warum Gott dieses Schicksal für uns ausgesucht hat"! „Das ist so ungerecht. Wir haben doch niemanden was getan gehabt" Stephanies Stimme ist zittrig und stark am wackeln, während sie spricht. Rita weiß keine Antwort darauf, weshalb sie nichts sagt sondern nur weiter über ihre Haare streicht.

Stephanie hebt ihren Kopf und schaut ihre Mutter an. „Mama"? „Ja"? „Entschuldigst du mich unten, aber ich schaff das nicht"! „Natürlich mach dir darüber mal keine Gedanken. Entspann dich noch ein wenig und geh danach in dein Zimmer wenn du willst. Ich sage unten das es dir nicht gut geht"! „Danke Mama!" Stephanie drückt ihre Mutter und diese erwidert durch sanften Druck auf ihren Rücken, die Umarmung von Stephanie. Dann steht sie auf und geht zur Tür. In der geöffneten Türe stehend dreht sie sich noch einmal um und sagt: „Wir müssen jetzt alle stark sein. Wir sind immer für dich da"! „Das weiß ich Mama, danke"! Rita geht hinaus und schließt die Türe.

So schwer es Stephanie auch fällt, weiß sie doch dass ihre Mutter recht hat. Dass sie sich damit abfinden muss das Bernd tot ist und ihn so in ihrer Erinnerung zu behalten wie sie ihn kannte und liebt. Mit all seinen streichen, die er immer gespielt hatte, selbst am letzten Wochenende ja noch. Auf dem Flughafen. Bei dem Gedanken muss sie über ihre Reaktion schmunzeln. War das aufgrund seiner schnellen Improvisation doch noch relativ Harmlos gegenüber den ganzen anderen Sachen. Sie zieht den Stöpsel, steht auf und nimmt sich das Badetuch welches sie sich vorher noch auf den Stuhl neben der Wanne gelegt hatte.

Neben der Wanne stehend drückt sie immer wieder das Tuch tupfend gegen ihren Körper. Es ist ein herrliches Gefühl des weichen Tuchs auf ihrer Haut. Es dauert ein paar Minuten bis sie sich so abgetrocknet hat, doch das ist ihr egal. Dann zieht sie ihren Slip wieder an, nimmt den Rest ihrer Sachen und stopft diese in den Wäschekorb. Sie geht zur Tür, legt ihre Hand auf den Türgriff und drückt diesen leise hinunter. Nur einen Spalt breit öffnet sie die Tür und lauscht einen Moment. Da nichts zu hören ist schaut sie kurz Vorsichtig auf den Flur und huscht dann in ihr Zimmer.

Beim eintreten fällt ihr Blick auf den Tisch der im Raum steht. Sofort kommen die Erinnerungen wieder in ihr hoch. Wäre damals vielleicht alles anders gekommen, wenn sie Bernd nicht zu sich gerufen und sich von ihm lieben hätte lassen oder war es da schon zu spät? Niemand kann ihr diese Frage beantworten, nicht einmal sie selber. Der einzige wäre Bernd, doch dies geht nun nicht mehr und wenn es gehen würde, würde sich die Frage nicht stellen. Doch nun steht sie da mit dem Rücken an der Tür angelehnt und die Frage hämmert wie wild in ihrem Kopf herum.

Was wäre wenn sie sich da nicht geliebt hätten? Wäre sie nun mit Jürgen verheiratet oder hätte sie Jürgen auch so verlassen? Fragen über Fragen. In ihrem Kopf beginnt sich alles zu drehen und Stephanie hat Mühe zu ihrem Bett zu gelangen. Fast wie betrunken taumelt sie durch den Raum. Als sie die Bettkante bzw. Matratze an ihrem Bein spürt setzt sie sich darauf und lässt sich dann nach hinten hinab sinken. „Bernd mein Liebling wo immer du bist. Ich werde dich immer lieben solange ich lebe. Bis wir uns im Himmel wieder sehen"! Während Stephanie dies sagt rinnen mehrere kleinere Tränen über ihr Gesicht.

Am nächsten morgen steht Stephanie wieder früh auf, zieht sich an und geht nach unten. Wie jeden morgen sitzen Rita und Peter schon in der Küche und sind am Frühstücken. Stephanie nimmt sich eine Tasse Kaffee und setzt sich zu den beiden. „Na mein kleine, willst du wieder in die Boutique?" fragt Peter sie. „Nein ich muss mich um Bernds Beerdigung kümmern"! Die beiden schauen ihre Tochter sprachlos und mit offenem Mund an. Konnte das wirklich sein. Gestern hatte sie doch noch Felsenfest behauptet das Bernd leben würde und nun? „Schaut nicht so. Ich habe gestern begriffen dass es besser ist sich mit dem Gedanken abzufinden. Was aber nicht heißt das ich ihn nicht mehr liebe"! „Du sollst auch nicht aufhören ihn zu lieben bzw. ihn in deinem Herzen zu behalten" sagt Peter und fügt hinzu: „Aber es ist wirklich besser so"!

„Ich weiß! Aber ich muss um einigermaßen darüber hinweg zukommen eine Art Schlussstrich ziehen. Muss ihn Beerdigen und mich so von ihm verabschieden können"! Rita legt sanft ihre Hand auf eine von Stephanie und drückt sie sachte. Um ihr zu zeigen dass sie verstanden haben. Gemeinsam Frühstücken die 3 noch zu Ende und dann macht sich Stephanie auf den Weg. Zuerst fährt sie zur Kirche. In ihr kribbelt ein merkwürdiges Gefühl. Irgendwie dreht sich jedes Mal ihr Leben in eine andere Richtung wenn sie mit dem Pastor zu tun hat.

Sie bereden den Termin für die Beisetzung und auch schon ein wenig über Bernd. Wie und wer er war, damit sich der Pastor ein Bild von ihm machen und seine Andacht entsprechend gestalten kann. Von hier aus fährt sie zu einem Bestattungsunternehmen. Da Bernds Leichnam ja nicht gefunden worden ist erübrigt sich das aussuchen des Sarges. Dennoch soll er einen wunderschönen Grabstein bekommen. Der Angestellt kommt und Stephanie erklärt ihm ihr Anliegen. Sofort führt er sie nach draußen zu den dort ausgestellten Grabsteinen.

Stephanie hätte nie gedacht dass ein einziges Bestattungsunternehmen so viele Grabsteine zur Auswahl hat. Sie gehen durch die Reihen von Steinen. Viele gefallen ihr, viele auch wieder nicht. „Bernd soll einen ganz besonderen bekommen" denkt sie bei sich. Doch genau diesen hat sie bisher noch nicht entdeckt. Ein wenig enttäuscht dreht sie sich deshalb zum Angestellten und sagt: „Hier sind zwar ein paar schöne dabei, aber der richtige war noch nicht dabei"! Der Angestellt überlegt kurz und schaut sich Stephanie in dem Moment genau an. „Ich könnte ihnen noch andere zeigen, diese sind allerdings dann in einer anderen Preisklasse"!

„Das ist egal, zeigen sie mir die bitte"! Der Angestellte macht eine Geste mit der Hand und bittet sie ihm zu folgen. Er führt sie wieder in das Gebäude hinein. Einen kurzen Flur entlang und öffnet dann eine Tür. In dem Raum dahinter befinden sich weitere Grabsteine. Doch diesmal sind es nicht nur einfach Grabsteine, nein es sind ganz besondere. Ein paar sind kleine Statuen. Andere besitzen Verschnörklungen an den Seiten. Stephanie geht langsam durch die Reihen und schaut sich alle an. Grade als sie sich für eine dieser kleinen Statuen entscheiden will fällt ihr Blick jedoch noch in eine der hinteren Ecken. Schnellen Schrittes geht sie dahin. Unter einer Decke steht dort ein Stein an die Wand gelehnt.

„Kann ich diesen mal sehen"? Der Angestellt kommt zu ihr und sagt: „Das ist ein ganz besonderer, den sie so schnell wohl auf keinem anderen Friedhof wieder finden werden. Er nimmt die Decke in seine Hände und zieht sie langsam nach oben. Darunter erscheint ein Grabstein in Form eines Herzens. Ungefähr einen Meter hoch und in der Mitte mit einer Aussparung für ein Bild des bzw. der Verstorbenen. Dazu besteht der Stein aus reinem schwarzem Marmor. Durch welches sich hier und da kleine weiße Marmorsträhnen wie Adern ziehen. „Was soll dieser den kosten"? „Nun wie sie selber sehen handelt es sich hier um einen Marmorstein. Der Stein kostet 3.500 Euro. Darin sind jedoch alle weiteren Unkosten enthalten. Wie Aufstellung, einfügen des Bildes und dem eingravieren des Namens bzw. der Daten"!