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Wie das Leben so spielt Teil 04

Geschichte Info
Hilf mir bitte ... bitte hilf mir.
11.5k Wörter
4.37
28k
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Geschichte hat keine Tags

Teil 4 der 6 teiligen Serie

Aktualisiert 06/09/2023
Erstellt 10/19/2008
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Sie bereiten das Frühstück vor und reden noch über dies und das, als Bernd oben in seinem Zimmer aufwacht. Im ersten Moment weiß er nicht wo er sich befindet, bis er sich langsam wieder daran erinnert. Das er ( wie man ihm gesagt hatte ) wieder Zuhause und bei Leuten sei denen er viel bedeutet und die ihm viel bedeutet haben sollen. Er steht auf, nimmt seine Sachen ( die er auf einen der Stühle gelegt hatte ) und zieht sich an. Wie soll das nur weitergehen? Ob ich mich je an irgendwas wieder erinnern werden kann? Solche und noch andere Fragen schwirren in seinem Kopf umher, als er das Zimmer verlässt und langsam den Flur entlang zur Treppe geht. Von oben kann er Rita und Stephanie schon leise reden hören.

Was sie reden kann er allerdings noch nicht verstehen und ehrlich gesagt ist er sich auch nicht sicher ob er es verstehen möchte. Ganz langsam und leise geht er die Treppe hinunter. Unten angekommen überlegt Bernd kurz ob er zu den beiden gehen soll, entscheidet sich dann aber dagegen. Schleichend begibt er sich zur Haustür und öffnet diese. Die beiden sind so miteinander beschäftigt dass sie von alldem nichts mitbekommen. Nur dies leise, aber dennoch so vertraute und verräterische klicken lässt Stephanie aufhorchen. „War da was?" fragt sich ihre Mutter. Diese schaut sie an und antwortet: „Nein ich hab nichts mitbekommen"! Da das Frühstück soweit vorbereitet ist, will Stephanie nur noch schnell die Kaffeekanne holen und dann mit Rita zusammen frühstücken.

Sie nimmt die Kanne und beim umdrehen streift ihr Blick kurz durchs Fenster. „Nein" rufend stellt sie die Kanne schnell wieder in die Maschine und rennt Richtung Eingangstüre. Sofort springt Rita auf und eilt zum Fenster. Dort sieht sie was ihre Tochter so in Aufruhr versetzt hat, den Bernd erreicht in diesem Moment grade das Ende der Einfahrt. „Bernd, Bernd"! Rufend rennt Stephanie die Einfahrt hinunter. Bernd der ihre rufe hört bleibt stehen. Denn er weiß dass er ihr nicht entkommen kann, da sie sich im Gegensatz zu ihm, in der Stadt auskennt.

Sie erreicht ihn und fragt sofort außer Atem: „Wo willst du hin"? Er schaut sie an und hebt stumm nur seine Achseln. Denn er weiß es selber nicht. „Ich denke es ist keine gute Idee alleine hier rum zu laufen" sagt sie nachdem sich ihr Atem wieder ein wenig beruhigt hat und fügt dann schnell hinzu: „Zumindest zur Zeit noch nicht. Entschuldige bitte Bernd"! „Das heißt dass ich ein Gefangener also bin"! „Nein Bernd so ist das nicht"! „Selbst wenn es nicht so ist, werde ich doch wie ein kleines Kind behandelt und bevormundet"! „Bernd bitte versteh doch, dass wir uns nur um dich sorgen. Was wenn ..."! „Wenn ich mich verlaufe meinen sie? Ich habe mein Gedächtnis bis zum Zeitpunkt dieser Explosion verloren. Das bedeutet aber nicht das ich sofort wieder alles vergesse und mir einen Weg nicht merken kann"!

„Tut mir Leid ich wollte dich nicht bevormunden, ich mache mir halt nur solche Sorgen um dich. Den ..."! Sie bricht ihren Satz ab. Soll ich ihm sagen dass ich ihn liebe und sein Kind in mir wächst? Aber was ist wenn er denkt dass ich ihm nur einfach irgendwas erzähle oder er dadurch Angst vor mir bekommt. Angst vor den Konsequenzen hat, überlegt sie. Ganz sanft nimmt sie deshalb nur seine Hand und sagt stattdessen: „Vertrau mir bitte und komm zurück ins Haus"! Bernd bleibt nichts anderes übrig und so folgt er ihr langsam die Auffahrt hinauf zurück. Er kann sich nicht erklären warum, aber es ist ein angenehmes Gefühl ihre Hand zu halten. Weshalb er seine nicht zurück zieht. In der Eingangstüre stehend wartet Rita schon auf die beiden.

„Das wird ja langsam zur Gewohnheit, das du Ausbüchsen tust" begrüßt sie Bernd. „Entschuldigen sie! Ich werde ab jetzt für alles erst eine Erlaubnis einholen"! „So war das doch gar nicht gemeint. Aber jetzt komm erst einmal Frühstücken. Du musst doch Hunger haben"! Mit ihrer Vermutung hat sie gar nicht so unrecht, trotzdem wäre er lieber alleine unterwegs, als nun mit den beiden zu frühstücken. Doch er sagt kein Wort, sondern folgt den beiden stillschweigend in die Küche. Zwischen den dreien liegt eine bedrückende Stille während sie Essen. Irgendwie hat er ja recht, aber kann er nicht auch mich verstehen? Verstehen wieso ich so reagiere? Überlegt Stephanie und ihre Augen füllen sich mit Flüssigkeit. Nur schwer kann sie sich zusammenreißen und vermeiden dass sie vor Bernd zu weinen beginnt. Doch sie will die Situation nicht noch schlimmer machen, als diese im Moment eh schon ist.

Bernd ist als erster fertig. Er steht auf und geht zur Tür. Darin stehen bleibend dreht er sich um und sagt: „Ich gehe wieder hinauf in mein Zimmer .... wenn es den erlaubt ist"? Rita nickt ihm stumm zu und Bernd geht die Treppe hinauf. Sein letzter Satz ist allerdings zu viel für Stephanie. Sie bricht unter Tränen zusammen. „Wie soll das nur weitergehen Mama? Ich liebe ihn, aber so kenn ich ihn nicht mehr! Ich weiß nur dass ich meinen alten Bernd wieder haben will. Doch so halt ich das nicht länger aus"! Rita weiß keine Antwort darauf, aber ihre Tochter hat recht. Wenn nicht bald etwas geschieht, werden die nächsten Tagen und Wochen wieder zu einer erneuten Zerreißprobe der Nerven aller beteiligten.

Bernd bleibt kurz vorm Ende der Treppe stehen, als er hört wie Stephanie beginnt zu weinen. Diesmal kann er jedes Wort von ihr verstehen. In ihm wirbeln die Gedanken genauso stark durcheinander wie seine Gefühle. Zum einen ist sie eine fremde Person für ihn, zum anderen kann er sich nicht vorstellen dass das was er da gehört hat von ihr gespielt ist. Dazu drängt sich in ihm die Frage auf, wenn sie mich liebt, habe ich sie auch geliebt oder hat sie sich nur Hoffnung gemacht mit mir zusammen zukommen? Unschlüssig steht er auf der Stelle. Soll er wie gesagt in sein Zimmer gehen oder soll er zurück gehen und sie in seine Arme nehmen. Ihr so zeigen dass er sich ja erinnern will und ihr nicht wehtun möchte. Doch wie würde sie das aufnehmen?

Während er so noch da steht kommen die beiden aus der Küche hinaus. Ihr Blick fällt auf ihm und Stephanie kann nicht anders. Fast fluchtartig läuft sie ins Wohnzimmer und von dort aus auf die Terrasse. Bernds Blick senkt sich zu Boden, er schämt sich fast dafür dass er immer noch auf der Treppe steht und alles mitbekommen hat. Rita weiß das ihre Tochter eigentlich nun trotzt bräuchte, aber da steht auch Bernd. Bernd der mindestens genauso viel Hilfe braucht wenn nicht sogar mehr als ihr Tochter und wenn sie jetzt zu Stephanie gehen würde. Könnte er es auch so aufnehmen, das er ihnen doch nicht so viel bedeutet. Aus diesem Grund entschließt sie sich langsam zu ihm hinauf zu gehen.

Kurz bevor sie bei ihm ankommt will Bernd dann doch weiter hinauf gehen. „Bernd bleib bitte"! Er dreht sich zu ihr um. „Komm setzt dich bitte hier zu mir" dabei klopft sie auf eine Stelle neben sich. Einen Moment überlegt er noch, bevor er die drei Stufen hinab steigt und sich neben Rita hinsetzt. „Eigentlich wollten wir dir erst einmal Zeit lassen und haben gehofft dass du bis dahin einiges an deinen Erinnerungen zurück bekommen hättest! Doch ich glaube soviel Zeit haben wir nicht, ansonsten wir es hier vorher richtig krachen und das wäre das schlimmste für alle beteiligten. Nicht nur für Dich oder Stephanie, nein auch für Peter und mich. Bitte glaub mir das"!

Bernd sitzt stumm neben Rita und hört ihr aufmerksam zu. „Ich fange am besten ganz von vorne an. Also ihr zwei kennt euch schon seit der frühsten Kindheit. Wart immer auf den gleichen Schulen und dort ein unzertrennliches Paar. Nein denke jetzt nicht dass ihr zusammen wart. Ihr wart halt nur wirklich beste Freunde auf die sich der andere immer verlassen konnte und habt so gut wie jede freie Minute zusammen verbracht. Was ..." Rita muss schmunzeln. Weshalb sie Bernd fragend anschaut. „Nun was deine Eltern und auch uns beiden manchmal an den Rand der Verzweiflung gebracht hat"!

„Meine Eltern? Wo sind sie und warum bin ich nicht bei ihnen und waren wir den so schlimm"? „Nun mal langsam Bernd und nicht so durcheinander. Ich bzw. wir drei werden alle deine Fragen beantworten! Was deine Eltern angeht, so muss ich dir leider sagen das sie vor drei Jahren tödlich Verunglückt sind"! Rita legt sanft ihre Hand auf eine der seinen, um ihm ihr Mitgefühl zu zeigen. „Und was euch beide angeht. Nein wirklich schlimm wart ihr nicht, zumindest aus jetziger Sicht nicht mehr. Aber damals, ihr habt halt wirklich kaum einen Bockmist nicht ausgefressen"! „Sie sagen ..." „Sag bitte Du oder Rita, auch wenn es am Anfang schwer oder ungewohnt ist" unterbricht ihn Rita.

„Habe ich den früher" fragt er sie. Wieder muss sie grinsen. „Bis vor kurz vor der Explosion nicht. Doch als Du und ..." Stephanie?" unterbricht er nun sie. „Ja bis ihr dann, als eigentlich niemand mehr daran geglaubt hatte, doch noch zusammen gefunden und gekommen seid"! Aufmerksam hört sich Bernd noch mehr aus seiner und Stephanies gemeinsamer Jugend an. „Das alles ist für mich wie die Erzählung über jemanden ganz anderes, tut mir leid" mit diesen Worten will Bernd aufstehen, doch Rita hält ihm am Arm fest. „Da ist noch etwas, etwas was sie dir eigentlich sagen sollte und nicht ich. Dennoch übernehme ich das nun. Stephanie ist Schwanger, von dir"! Bernds Mund klappt förmlich hinunter. „Schwanger? Und das von mir"? „Nun das sagt zumindest Stephanie und ich glaube dass ich als Mutter ihr glauben kann. Zudem muss sie es wohl als einzige wirklich wissen"!

Die ganzen Neuigkeiten sind nun auch für Bernd zu viel, weshalb er sich verabschiedet und auf sein Zimmer geht. Beste Freunde, zusammen gewesen, Schwanger von mir, schwirrt es in seinem Kopf nur noch umher. Jedes mal wenn er denkt dass er etwas Ordnung darin bekommt bzw. sich seine Gedanken etwas beruhigen fängt es wieder von vorne an. Stephanie geht es nicht anders. Auch wenn es bei ihr etwas andere Gedanken sind. Vielmehr sind es bei ihr die Ereignisse der letzten Monate. Seid, ja seid dem Wochenende an dem sie Jürgens Frau und Bernd eigentlich nur ihr Trauzeuge sein sollte bis zum heutigen Tag. Was war nicht alles in der Zeit geschehen und als ob das nicht gereicht hätte kommen nun diese neuen Schwierigkeiten auf sie zu.

So sehr sie sich darüber auch freut das Bernd am leben und wieder bei ihr ist, so schwerer macht es doch alles. Stephanie kommt sich vor wie in einem schlechten Dreigroschenroman. Es ist Rita die sie nachdem Gespräch mit Bernd aus ihren Gedanken reißt. Sie erzählt ihr von dem Gespräch und was sie ihm alles erzählt hatte. „Du hast was"? „Ja ich habe es ihm gesagt"! „Wie konntest du das nur? Hast du dich mal gefragt ob du ihn damit nicht unter Druck setzen könntest"? „Doch das habe ich Stephanie, aber ich denke dass er es wissen sollte"! „Das ist ja richtig, nur jetzt schon"? Bevor Rita antworten kann erklingt von hinter ihnen Bernds Stimme.

„Ich hoffe ich störe nicht"? Leicht erschrocken ( da sie nicht mit ihm gerechnet hatten ) drehen sich die beiden um und Stephanie antwortet: „Sei nicht albern, wenn es so wäre wärst du bestimmt nicht hier bei uns"! Sie steht auf und geht zu ihm hinüber. „Das habe ich auch nicht so gemeint, ich meinte bei eurem Gespräch"! Sie nimmt seine Hand und antwortet: „Nein auch dabei störst du nicht. Das wichtigste weißt du ja nun schon. Der Rest ist kann dir eigentlich nur helfen"! Sanft drückt Bernd zum ersten Mal ihre Hand. „Uns .... nicht mir, wenn das stimmt was ihre .... deine Mutter mir erzählt hat"? Ein verliebtes lächeln breitet sich in ihrem Gesicht aus. „Es stimmt alles und ich werde dir so gut ich kann versuchen zu helfen. Das verspreche ich dir"! „Das wird auch nötig sein, den ich weiß nicht ob ich das alles alleine schaffen werde"!

„Ich hätte auch schon eine erste bitte Steph."! „Ja was den"? Erst im zweiten Augenblick fällt ihr diese Kleinigkeit auf. Bernd will grade seinen Satz anfangen, als sie ihn sofort unterbricht. „Warte mal kurz Bernd. Wie hast du mich grade genannt"? „Steph. Habe ich was Falsches gesagt"? Überschwänglich wirft sie sich ihm an den Hals und drückt ihn fest an sich. Nach ein paar Sekunden lässt sie ihn wieder los und sieht ihn mit strahlenden Augen an. „Nein hast du ganz und gar nicht" antwortet sie mit leicht tränenerstickter Stimme. „Nur du warst immer der einzige der mich so genannt hat"! „Der dich so nennen durfte" korrigiert Rita sie. „War ich so schlimm?" fragt Stephanie lachend. „Das ist unwichtig. Viel wichtiger ist das Bernd unbewusst eine erste Erinnerung scheinbar zurückbekommen hat"! Darin sind sich alle einig.

„Was wolltest du grad eigentlich Bernd"? „Ich wollte dich bitten mich ein wenig durch die Stadt zu fahren oder führen. Vielleicht hilft das ja"! „Gerne begleite ich dich. Warte kurz ich zieh mich aber erst ein wenig um"! Während Stephanie sich umziehen geht reden die beiden über dies und das. Danach fahren die beiden zusammen in die Stadt. Sie parkt den Wagen vor ihrer Boutique und gemeinsam schlendern sie dann durch die Stadt. Hier und da bleibt er mal stehen und schaut sich das Gebäude länger an. Jedes mal hofft sie dass er sich an irgendwas erinnern würde, doch jedes Mal wird sie wieder enttäuscht. Dennoch ist es ein schöner Tag für beide.

Am nächsten Tag fährt Stephanie in ihre Boutique um dort mal nach dem Rechten zu sehen. Sie kommt als erste an, schließt die Tür auf und betritt den Laden. Ihr erster Gang führt sie in die Küche, wo sie für sich, Sophie und Judith den Kaffee anzustellen. Dann geht sie in das kleine Büro welches an die Küche angrenzt. Sie setzt sich an den Schreibtisch. Sie schaltet den PC und den Monitor ein und wartet darauf dass dieser hochgefahren ist. Aus dem Ladenlokal erklingt die Türklingel und berichtet so vom Eintritt einer Person. Da die Boutique offiziell noch geschlossen hat, kann es nur Sophie oder Judith sein. „Judith bist du schon da" hört sie Sophie rufen. „Nein ich bin es" antwortet sie rufend und steht auf.

„Hallo Stephanie was machst du den schon hier"? „Morgen Sophie. Ich will nur kurz nach der Buchhaltung und den Nachbestellungen schauen"! Wieder ertönt die Türklingel und Judith betritt den Raum. „Morgen ihr zwei"! Beide begrüßen Judith und danach geht Stephanie wieder in ihr Büro zurück. Es dauert ein paar Stunden bis Stephanie alles am PC erledigt hat. Zwischendurch kommt immer mal wieder eine der beiden und schaut nach ihr. Fragt ob sie noch etwas Kaffee haben möchte oder ob sie sonst irgendwas brauchen tut. Erschöpft schiebt sie den Stuhl nach hinten und streckt sich. Dann steht sie auf und geht in den Laden. In dem sich ausnahmsweise mal keine Kunden befinden.

„Na alles fit bei euch?" fragt Sophie Stephanie. Sie senkt ihren Kopf atmet einmal tief durch und schaut sie dann direkt an. „Nein ganz und gar nicht und ich weiß nicht ob und wie ich das durchstehen werde"! „So schlimm"? „Bernd kennt uns einfach nicht mehr. Es ist als ob wir einen wildfremden aus dem Ausland aufgenommen haben"! „Oh man, aber das gibt sich doch sicher oder?" fragt Judith. „Das ist es ja. Das weiß niemand. Es kann wieder werden wie früher, aber es kann indirekt auch so bleiben"! „Das kann doch gar nicht wahr sein? Habt ihr beiden den noch nicht genug durchgemacht?" sagt Sophie diesmal. Stephanie kann sich nicht dagegen wehren und beginnt zu weinen. Schluchzend meint sie dann: „Natürlich werden wir uns mit der Zeit kennen lernen, aber ob er sich deshalb dann auch noch einmal in mich verlieben wird? Ist genauso ungewiss, wie es ungewiss ist ob er seine Erinnerungen jemals wiedererlangen wird"! Sie reden noch eine Weile, in der die beiden versuchen Stephanie aufzumuntern. Bis sie wieder nach Hause fährt.

Die Zeit vergeht aber nur spärlich kommen, wenn überhaupt Bruchstücke von Bernds Erinnerungen zurück. Was die Stimmung natürlich nicht anhebt und es vor allem für Stephanie immer unerträglicher macht. Viel zu groß ist ihre Liebe und ihr verlangen ihn endlich in ihre Arme schließen zu können. Wieder die Nähe und Zärtlichkeit von ihm zu bekommen bzw. ihm schenken zu können, die sie sich vor dieser alles verändernden Explosion gegenseitig geschenkt haben. Zwar hat sich Bernd soweit eingelebt das sie ihn auch mal in den Arm nehmen darf, doch ist dies nicht wirklich das gleiche. Vielmehr ist es so, als ob sie wieder in grauer Vorzeit wären. Damals als sie nur beste Freunde waren.

Trotzdem versucht sie so wenig wie möglich ihn zu drängen und Bernd weiß dies auch wirklich zu schätzen. Dennoch ist es auch für ihn nicht leicht. Mit dem Wissen das sie gerne mehr hätte und er es ihr nicht geben kann. Nicht das er nicht wollte, den er hat zwar sein Gedächtnis verloren, aber nicht sein Augenlicht und das Stephanie eine wirklich gutaussehende Frau ist, ist ihm nicht entgangen. Zudem sind langsam die ersten Anzeichen ihrer Schwangerschaft zu erkennen. Einer Schwangerschaft an der er ja nicht ganz unbeteiligt gewesen sein soll. Nur zu gerne wünscht er sich seine Erinnerungen zurück, damit er sich genauso auf ihr Kind freuen kann wie sie es tut. Auch wenn sie es nicht so zeigen tut oder unter den gegebenen Umständen tun kann, wie sie es wohl in einem Normalfall tun würde.

Stephanie steht am Wohnzimmerfenster und schaut nach draußen, als er den Raum betritt. Er bleibt kurz stehen und betrachtet sie. Sie ist eine wunderschöne Frau, denkt er bei sich und setzt seinen Weg fort. Erst als er sich auf die Couch setzt bemerkt ihn Stephanie und dreht sich zu ihm um. „Hallo Bernd"! Hi Steph."! Nennt er mich nur so, weil er weiß das er mich früher immer so genannt hat und ich es gerne höre oder ist da mehr. Überlegt sie während sie zu ihm geht und sich neben ihm hinsetzt. „Ich habe eine Entscheidung getroffen" eröffnet Bernd das Gespräch. Verwirrt schaut sie ihn an. „Was für eine Entscheidung? Ich wusste gar nicht das wir eine Entscheidung treffen mussten"! „Das liegt ganz einfach daran das ich diese Entscheidung mit mir allein ausmachen musste"! „Das Fragezeichen auf ihrer Stirn wird immer größer und sichtbarer und in ihr steigt eine leichte angst auf.

„Was soll das heißen? Du musstest eine Entscheidung treffen"? In ihr tobt ein regelrechter Krieg der Gefühle. Denn ihre Angst ist gleichzeitig eine Art Vorahnung weshalb sie seine Antwort eigentlich überhaupt nicht hören will. Zum anderen will sie wissen was er ihr sagen will, den nur so kann sie ihn eventuell davon abbringen bzw. versuchen abzuhalten. „Nun selbst ohne Erinnerungen daran, dass ich dich geliebt haben soll, kann ich nicht länger mit ansehen wie du durch meine Anwesenheit leidest"! Stephanie springt auf, dreht sich blitzschnell zu ihm um und schreit ihn förmlich an: „DAS GLAUBE ICH JETZT NICHT WAS ICH DA HÖRE! SOLL ICH DAS SO VERSTEHEN DAS DU WIEDER EINFACH ABHAUEN WILLST"?

Sie schreit so laut das Rita und Peter ( die sich gerade in der Küche befinden ) es mitbekommen und sofort zu den beiden ins Wohnzimmer stürmen. Bernd steht auf und will Stephanie an ihren Ellenbogen packen. In diesem Moment erreichen die beiden das Wohnzimmer. „Was ist denn hier bei euch los" fragt Peter. „Ich habe, nein wollte grade Steph. sagen das ich mich entschlossen habe mir eine eigene kleine Wohnung zu nehmen. Damit sie durch meine Anwesenheit nicht weiter so traurig bleibt! Leisten kann ich mir eine Wohnung ja, durch die Lebenslange Rentenzahlung meiner Firma"! „Das kommt überhaupt nicht in Frage. Mama sag das wir das nicht zulassen"! „Ich finde wir sollten dies alle zusammen noch einmal in aller Ruhe bereden. Allerdings nicht jetzt. Im Moment sind wir Emotional zu sehr aufgebracht"! „Nein da gibt es nichts zu bereden. Ich habe dich schon einmal verloren und das werde ich nicht noch einmal freiwillig zulassen Bernd"!

Bernd dreht sich um und geht zur Türe. Dort dreht er sich noch einmal um und sagt: „Entschuldige Steph. Aber meine Entscheidung ist gefallen"! Dann dreht er sich um und geht die Treppe hinauf und in sein Zimmer. Stephanie wirft sich auf die Couch und sagt mit tränenunterdrückter Stimme zu ihren Eltern: „Das kann er mir doch nicht antun. Gerade jetzt wo ich ihn noch mehr brauche wie vorher"! Rita setzt sich auf die Kante neben sie und nimmt sie in ihre Arme. „Gib ihn ein zwei Tage Zeit und dann reden wir alle gemeinsam noch einmal darüber. Zudem will er dich ja nicht im Stich lassen, sondern nur etwas Abstand zwischen euch bringen"! „Aber ich liebe ihn doch"! „Ich weiß und er weiß es auch. Das ist denk ich auch der Grund weshalb er sich so entschieden hat"! Stephanie legt ihren Kopf an die Schulter ihrer Mutter und bekommt einen Weinkrampf. Nur schwer und langsam schafft sie es sich wieder zu beruhigen. Peter steht die ganze Zeit machtlos an der Tür und kann die Szene nur tatenlos anschauen.