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Das Erbe meiner Mutter Teil 02

Geschichte Info
Nach dem Tod der Mutter ändert sich Evas Leben komplett.
6.6k Wörter
4.7
11.4k
10
Geschichte hat keine Tags

Teil 2 der 5 teiligen Serie

Aktualisiert 03/24/2024
Erstellt 11/15/2023
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Das Erbe meiner Mutter

Zum Verständnis bitte Teil 1lesen.

Kapitel 7

Frech zauste der Wind in meinen Haaren. Die Möwen kreischten ihr Lied in der Luft. Wir standen mit unserem Auto an der Landungsbrücke in Puttgarden und warteten auf die nächste Fähre nach Rødbyhavn in einer halben Stunde. Ich lehnte an der Motorhaube unseres Kombis und rieb mir die Augen. Ich fuhr seit heute Morgen bis hierher. Ab hier würde Frank weiterfahren.

Außer seinem Pilotenkoffer mit seinen Arbeitsunterlagen und seinem Tablet sowie einem Umzugskarton mit meinen Studienunterlagen und meinem Laptop hatten wir nur drei Koffer im Auto. Schwerpunktmäßig natürlich, wie sollte es auch anders sein, Frauenbekleidung für mich.

Auf dem Dachgepäckständer waren zwei nagelneue Fahrräder befestigt. Mehr würden wir erst einmal nicht benötigen. Unser Ferienhaus war - sollten die letzten Touristen nicht ein paar Diebe gewesen sein - vollständig ausgestattet. Und Lebensmittel konnten wir auch in Nysted kaufen.

Seit wir von Frau Dr. Mars über den voraussichtlichen Inhalt des Testaments meiner Mutter informiert wurden, waren inzwischen fünf Wochen vergangen. Wir konnten nicht eher nach Nysted fahren, da unser Ferienhaus noch bis zum letzten Wochenende von der ‚Nysted Leisure Group' an Touristen vermietet war. Unser nächstes Ziel war die Geschäftsstelle dieser Gesellschaft etwas außerhalb der Ortsmitte von Nysted, dort würden wir von einer Frau Maja Frederickson die Schlüssel für unser Haus bekommen.

Inzwischen war der September zur Hälfte schon wieder Vergangenheit und ich tat mir schwer zusammenzubekommen, was sich in dieser Zeit alles für uns beide, Frank und mich, verändert hatte. Es war so vieles.

Natürlich war da die Urnentrauerfeier für meine Mutter. Nicht nur die private Feier innerhalb der Familie und mit der Belegschaft, auch wurden wir von der lokalen und regionalen Politprominenz ‚ermuntert', noch eine offizielle Trauerfeier in der Stadtkirche abzuhalten. Dies fiel sowohl Frank als auch mir unheimlich schwer. Aber wir taten es.

Die offizielle Testamentseröffnung brachte genau das Ergebnis, welches uns Frau Dr. Mars bereits mitgeteilt hatte. Und hier verstand ich dann die Anspielung von ihr, da ich mir erlaubte, während der Testamentsverlesung in das Gesicht meines Stiefbruders zu blicken. Die Aussicht dass er zwar mit mir über die Tagesgeschäfte entscheiden konnte, aber ansonsten immer mein Befehlsempfänger bleiben würde, behagte ihm gar nicht. Das sprichwörtliche Knirschen seines Kiefers war nicht zu übersehen und zu überhören. Und auch bei den üblichen wöchentlichen Besprechungen im Betrieb zusammen mit den Abteilungsleitern unter Frau Dr. Mars' Leitung wurde seine Antipathie mir gegenüber nur zu deutlich. Als der Ältere von uns beiden, der noch dazu Erfahrung in der Firma hatte - die ich ja nicht hatte, ging er wahrscheinlich davon aus, dass der Hauptteil des Erbes für ihn abzufallen hätte.

An meiner bisherigen Uni in Erlangen hatte ich mir von der Verwaltung ein Sabbatjahr genehmigen lassen und meinen Mitbewohnerinnen in der WG hatte ich meinen Anteil an der Miete für dieses Jahr übergeben. So könnte ich, sollten alle Stricke reißen, nach einem Jahr wieder in meinen bisherigen Studiengang einsteigen und auch mein Zimmer in der WG wäre bis dahin sicher.

Und dann bin ich zusammen mit Frank noch für einige Tage in Frankfurt gewesen, wo wir seinen Verlagsleiter aufsuchten. Diesem teilte er mit, dass es ab nächsten Monat eine neue postalische Adresse geben würde, unter der er erreichbar sein würde. Und dieser versprach ihm daraufhin, seine Termine in Frankfurt bestmöglich zusammenzulegen um so wenig als möglich Reisekosten zu verursachen.

Nachmittags unternahmen wir dann einen wunderschönen Spaziergang im Palmengarten, genossen die Sonne auf einer Parkbank sitzend und ein Eis essend. Es war wunderschön, Hand in Hand wie ein Ehepaar durch den Park zu schlendern und sich nicht verstecken zu müssen weil man ja eigentlich Vater und Tochter war.

Abends saßen wir dann ganz entspannt in der Lounge-Bar auf der Spitze des Maintowers, tranken einen Cocktail und sahen so richtig schön kitschig dem Sonnenuntergang über ‚Mainhatten' zu. Wir beide waren einfach ein frisch verliebtes Paar mit ein bisschen Altersunterschied, welches niemandem groß auffiel. Gegenüber der erzkatholischen Oberpfalz war dies ein phantastisches und befreiendes Gefühl. Und - wen hätte es gewundert - wir nutzten das große Bett in unserem Hotelzimmer natürlich am wenigsten zum Schlafen.

--

„Hier mein Schatz, einmal Kaffee schwarz mit Zucker." Unauffällig war Frank neben mich getreten und unterbrach meine Gedanken. Er gab mir einen von zwei Kaffeebechern, welche er aus dem nahegelegenen Kiosk mitgebracht hatte.

„Schau mal", unterbrach ich ihn grinsend. „Das schwarze Auto da drüben mit Frankfurter Kennzeichen. Ich habe es im Rückspiegel in der letzten Stunde häufiger hinter uns fahren sehen."

„Wahrscheinlich mein Boss, der sehen will ob wir tatsächlich nach Dänemark auswandern", witzelte er und nippte an seinem Kaffee.

Tatsächlich kam mir dieses Auto jedoch seltsam vor. Selbst in diesem Moment, als wir auf die Ankunft der Fähre warteten, das Wetter sonnig und trocken war, stieg niemand aus. Und im Fahrzeug konnte man nur anhand der Schemen erkennen, dass sich mindestens zwei Personen darin befinden mussten.

--

Als wir in Nysted ankamen führte unser erster Weg zu Maja Frederickson um die Schlüssel für unser Haus abzuholen. Zu meiner Überraschung war die Inhaberin dieser Gesellschaft eine noch relativ junge Frau, bestimmt noch keine dreißig Jahre alt. Als erstes bot sie uns das ‚Du' sowie eine Tasse Kaffee an, welche wir gerne dankend annahmen.

Sie schien etwas Zeit zu haben, denn sie erklärte uns, wo wir in Nysted welche Geschäfte finden würden und dass wir uns gerne an sie wenden könnten, wenn wir Handwerker für Renovierungsarbeiten am Haus benötigten. Sie hätte eine Allround-Baukolonne in der ‚Nysted Leisure Group' integriert, da immer mal wieder Aufträge für Renovierungs- oder Reparaturarbeiten in den von ihrer Gruppe vermieteten Objekten nachgefragt würden.

Dieses Angebot nahmen wir gerne an, wollten wir das Ferienhaus doch nun durch einige Umbauten für unsere Zwecke nutzbar machen. So sollten einige der Gästezimmer umgebaut werden um Büroraum für Franks Arbeitsplatz und meine Studienecke zu schaffen. Des Weiteren wollten wir die beiden vorhandenen Bäder sanieren bzw. renovieren lassen und noch verschiedenes anderes, was wir im Moment noch nicht genau bezeichnen konnten. Wir vereinbarten einen Termin für die Folgewoche, zu dem Maja mit ihrem Bauleiter erscheinen würde.

Anschließend übergab sie mir noch einen großen und blütenweißen Briefumschlag mit dem Signet einer dänischen Universität und merkte an, dass dieser Umschlag am Vortag für mich abgegeben worden sei.

Und abschließend erklärte sie mir noch mit herabgesetzter Lautstärke, dass es zwar jammerschade für sie und ihre Firma - die Nysted Leisure Group - sei, ein so gut vermietbares Objekt zu verlieren, aber andererseits würde sie sich sehr freuen wenn ich vielleicht ja auch einmal Interesse an Zärtlichkeiten unter Frauen hätte. Und sie lächelte mich dabei verführerisch an. Ich war über so viel Offenheit so erstaunt, dass mir erst einmal keine Antwort auf diese Ansage einfiel.

Aber nachdem ich nicht widersprach fuhr sie lächelnd und ungerührt fort: „Nachdem einerseits viele unserer Männer teilweise weit entfernt arbeiten und nur selten nachhause kommen und andererseits im Ort ein Frauenüberschuss bestünde hätten sich einige Frauen unseres Ortes zusammengetan und einen Saunaclub gegründet - nur für weibliche Mitglieder - und dort könnte man sich die Zeit sehr zärtlich und liebevoll vertreiben." Sollte ich also einmal Lust dazu haben, würde sie mich gerne dort einführen. Ihrem Blick nach würde sie wahrscheinlich gerne noch mehr mit mir tun wollen als mich nur dort einzuführen.

--

Nach kurzem Einkauf von Lebensmitteln fuhren wir vor dem Ferienhaus, welches nun Frank allein gehörte, vor. Dieses war ein langgezogenes ehemaliges Bauernhaus mit einem Geschoss und Satteldach, an welchem rechtwinklig ein eingeschossiger Anbau mit Flachdach anschloss. In diesem Anbau befanden sich die Sauna mit Schwallbrause und Ruhebereich sowie die Wäscheküche und ein kleiner Werkstattraum.

Das Erdgeschoss bestand aus Küche, großem Wohnbereich und einem Badezimmer sowie der obligatorischen Diele. Von dieser aus wurde auch der alte Kachelofen beheizt, welcher in das Wohnzimmer hineinreichte. Im ausgebauten Dachgeschoss befanden sich sechs Gästezimmer für jeweils zwei Personen und ein weiteres Badezimmer.

Aufgrund der fortgeschrittenen Tageszeit räumten wir nur die Koffer aus dem Auto und die Fahrräder vom Dachgepäckständer, dann machten wir kurz Abendessen. Danach standen wir gemeinsam unter der Dusche um anschließend kurzerhand das größte der vorhandenen Schlafzimmer zu unserem zu machen.

„Du weisst schon", hub Frank an, „was man in der ersten Nacht in neuen Betten träumt, das geht in Erfüllung."

„Eigentlich", schnurrte ich, „will ich noch gar nicht träumen." Und ich schmiegte mich ganz eng an meinen Schatz an. „Ich möchte eher noch etwas Handgreifliches erleben." Und meine Hand suchte unter der Decke nach Franks bestem Stück um ihm unmissverständlich klar zu machen, worauf ich jetzt noch Lust hatte.

„Du unersättliches Wesen", grinste Frank. „Dir kann geholfen werden." Und er verschwand unter der Decke.

Kurz drauf spürte ich seine Finger an meiner Muschi. Ich spreizte meine Beine so gut es ging. Nun begann er, mich liebevoll mit Fingern und Zunge zu verwöhnen. In mir stieg der Hitzepegel in Wellen an und meine Lustgrotte wurde langsam aber sicher sehr feucht.

Als mir Frank schließlich - ich konnte nicht erkennen wie viele - seiner Finger in meinen Lustkanal schob und meinen G-Punkt bearbeitete begann ich vernehmlich zu stöhnen. Gefühlt musste meine Muschi bereits komplett am Auslaufen sein. Nach einiger Zeit nahm er meine kleine Perle zwischen seine Zähne und knapperte an ihr. Dies brachte mich an den Rand des Kontrollverlustes, extatisch wandt ich mich unter ihm und warf meinen Kopf von einer Seite zur anderen. Und als er dann schließlich leicht in meine Klit biss schlug die Welle gnadenlos über mir zusammen. Laut röhrte ich meinen Orgasmus hinaus.

Als mein Puls und Blutdruck langsam wieder zum Normalmaß zurückfand kuschelte ich mich träge wie eine gesättigte Katze an Frank an und murmelte leise nur noch: „Nicht böse sein, du bist morgen dran. Aber heute möchte ich einfach nur noch kuscheln und schlafen."

Seine Antwort „Schlaf' gut mein Schatz und träum' etwas Schönes", bekam ich schon nur noch wie aus weiter Ferne mit.

Kapitel 8

Als ich am nächsten Morgen aufwachte lag Frank noch selig schlafend neben mir. Vorsichtig und leise verlies ich unser Bett und stand kurz darauf eingeschäumt im Badezimmer unter der Dusche.

Plötzlich spürte ich Hände, welche mir zärtlich meine Brüste massierten. „Guten Morgen, mein Schatz", hauchte Frank mir verführerisch in mein Ohr. Nach ausgiebigen Küssen und weiterem gegenseitigem Einschäumen, Streicheln und Abduschen stellte ich mich mit dem Rücken zu ihm ins Hohlkreuz, spreizte meine Beine und stützte mich an der Wand ab. „Nun mach schon, du unersättliches Wesen", grinste ich. „Schieb mir deinen Speer in meine Lustgrotte!"

Und das ließ sich Frank nicht zweimal sagen. Hart spürte ich sein bestes Stück in mich eindringen. Gnadenlos stieß er mich, langanhaltend und ausdauernd. Mit einem lauten Stöhnen bohrte er sich schließlich ein letztes Mal in mich, drückte sich starr und fest in mich und spritze mir Schub um Schub seiner heißen Sahne gefühlt bis in meinen Muttermund. Kraftlos ging ich ebenfalls stöhnend in die Knie, mein Orgasmus hatte mir das letzte bisschen Stehvermögen genommen.

--

Am Frühstückstisch fiel mir dann ein, dass ich ja gestern bereits Post bekommen hatte. Beschwingt öffnete ich den großen Umschlag und nahm den Inhalt heraus um ihn zu lesen. Anscheinend wurde ich dabei ziemlich blass, denn Frank fragte mich sofort, ob es schlechte Nachrichten wären.

„Welchen Tag haben wir heute?" fragte ich Frank hektisch, wahrscheinlich sehr zu seiner Verwunderung.

„Heute ist Donnerstag", antwortete er wie aus der Pistole geschossen.

„Oh", war ich erstaunt. „Dann ist ja alles gut. Ich habe demzufolge morgen einen Termin bei einer Frau Professor Doktor Larson in Kopenhagen." Und ich gab den Brief an Frank weiter zum Lesen.

Der Brief stammte aus dem Büro von Frau Professor Doktor Alma Larson, der Dekanin der wirtschaftsjuristischen Fakultät der privaten Wirtschaftsuniversität von Kopenhagen. Mir wurde darin bestätigt, dass ich ab kommenden Montag ordentlich immatrikulierte Studentin an ihrem Lehrstuhl sei. Alle Details dazu würde ich bei dem Gespräch mit ihr erfahren. Ich sollte den ersten Zug ab Nysted nehmen und vom Hauptbahnhof in Kopenhagen mit dem Taxi zu ihr an ihre Büroadresse kommen. Dies könnte ich bis elf Uhr schaffen.

Ich gab den Brief an Frank weiter zum Lesen. Zugleich murmelte ich vor mich hin: „Das kann doch nur Elvira gewesen sein." Und auch er hatte nach dem Lesen des Briefs nur den einen Gedanken: „Das war bestimmt Dr. Mars."

Ich holte mein Mobiltelefon hervor und rief bei ihr an. Und sie bestätigte lachend, dass sie für diese Anmeldung verantwortlich sei. Sie habe sogar dafür gesorgt, dass alle Studiengebühren vom Vliesstoffwerk übernommen und bezahlt würden. Nachdem Frau Dr. Larson - damals noch an der Uni in Frankfurt - auch eine Ihrer Dozentinnen gewesen sei und sie sich deshalb niemanden besseren vorstellen könne, der meine universitäre Ausbildung in die Hand nehmen könnte, hatte sie sich dazu entschieden. Ich sollte mich überraschen lassen, die private Wirtschaftsuniversität von Kopenhagen wäre eine der besten Einrichtungen Europas, da könnten sich sogar die eine oder andere Universität in Oxford und Cambridge verstecken. Auch wenn sie diese Aussage - um internationale Verstimmungen zu vermeiden - nie öffentlich wiederholen würde.

Als ich sie - ebenfalls lächelnd - daran erinnerte, dass man dieses Vorgehen auch als Vetternwirtschaft bezeichnen könnte wurde Elvira ernst: „Es stimmt, ich zeige dir eine Tür in einer Wand, wo andere nur die weiße Wandfarbe sehen würden. Aber die Tür öffnen und hindurchgehen musst du schon selbst. Will heißen, ohne Leistung wirst du nicht lange bei Frau Dr. Larson bestehen können."

Nach einem kurzen, weiteren und belanglosen Gespräch wurde Elvira nochmals ernst: „Eva, solltest du in Kopenhagen jemals Probleme an der Universität bekommen, dann sage Frau Dr. Larson, dass du jemanden kennst, der schon einmal Wüstenspringmäuse lila anmalen wollte. . . . Und immer daran denken, wir sorgen für die unseren." Damit beendete sie das Telefonat abrupt und ließ mich sprachlos zurück. Was wollte sie mir mit dieser letzten Aussage mitteilen? Hörte sich dies nur zufällig so an oder erinnerte mich das tatsächlich an die Mafiafilme der Siebziger und Achtziger Jahre von Mario Puzo?

--

Am nächsten Tag stand ich pünktlich fünf Minuten vor der festgelegten Zeit vor jener Tür, hinter der sich ein Teil meiner Zukunft entscheiden würde. Ich klopfte leicht zögerlich an.

„Kom venligst ind", hörte ich eine Stimme. Ich war mir nicht sicher, ob dies nun hieß, dass ich eintreten konnte. Aber ich öffnete die Tür und trat einfach ein. Mit dem Rücken zu einem Fenster saß eine sehr bemerkenswerte Frau hinter einem ebenso bemerkenswert wuchtigen Schreibtisch und blickte mich an. Als sie mich erkannte kam sie freundlich lächelnd hinter ihrem Schreibtisch hervor und auf mich zu und gab mir die Hand. „Sie müssen Eva Retsch sein", grüßte sie mich mit einem leichten Akzent aber in gut verständlichem Deutsch. „Ich bin Dr. Alma Larson, die Dekanin dieser Fakultät."

Nachdem wir uns begrüßt hatten, musterte ich Frau Larson erst einmal unauffällig. Vor mir stand eine Frau, die ungefähr fünfundfünfzig bis sechzig Jahre alt sein konnte, mit kräftiger Statur, etwas größer als ich und kurzen silbergrauen Haaren. Mir fiel sofort die Ähnlichkeit mit der britischen Schauspielerin Judie Dench ins Auge.

Es schien ihr durchaus bewusst zu sein, dass sie der eine oder andere aufgrund ihrer Ähnlichkeit verwechseln würde, denn sie blickte mir schmunzelnd in die Augen und meinte nur: „Nein, ich bin nicht M. Und in meinem Vorzimmer sitzt auch keine Miss Moneypenny. Setzen wir uns doch in die Besprechungsecke. Ich hole nur schnell Ihren USB-Stick, dann erkläre ich Ihnen alles." Und bei einer Tasse Tee erfuhr ich dann von ihr, wie mein zukünftiges Studium aufgebaut wäre.

„Sehen Sie, Frau Retsch, wir sind eine besondere Universität. Bei uns sind alle Vorlesungen - wahlweise in den Sprachen dänisch, deutsch, englisch oder französisch - ausschließlich als Videoaufzeichnungen via Internet verfügbar. Wir nehmen je Semester maximal vierzig Studierende an. Und bevor Sie fragen, es gibt bis auf wenige Ausnahmen so gut wie keinen Kontakt zwischen den einzelnen Studenten. Wir bilden hier unter anderem auch viele Fachkräfte aus, die dann in der Zollfahndung, als Steuerfahnder für OLAF, als Zielfahnder für Europol oder eben auch als Diplomaten im Auswärtigen Dienst tätig werden, manchmal sogar auch in einer Funktion ähnlich wie 007. Es entspricht somit dem Wunsch nach Anonymität eines Großteils aller unserer Studierender und deren Auftraggeber."

„Deshalb habe ich also so gut wie nichts im Internet über diese Universität gefunden", warf ich erstaunt ein.

„Das ist durchaus so gewünscht", antwortete sie mit einem schmalen Lächeln. „Aber zurück zur Sache. Auf diesem USB-Stick finden Sie alle erforderlichen Informationen zu den ersten beiden Semestern Ihres Studiums bei uns. Unter Berücksichtigung Ihres bisherigen studentischen Werdegangs verbringen Sie insgesamt vier Semester an dieser Universität. Im fünften Semester schreiben Sie Ihre Masterarbeit.

Im ersten Semester haben Sie pro Woche vier Vorlesungen, von denen jede ungefähr ein bis zwei Stunden dauert. Diese können Sie an den Tagen Dienstag bis Freitag absolvieren, egal wo auf dieser Welt Sie sich befinden, Hauptsache Sie haben einen Internet-Zugang. Auf dem Stick sind alle Zugangscodes, so dass Sie die Vorlesungen via Internet auf- und abrufen können. Im Anschluss an jede Vorlesung erhalten Sie Arbeitsaufträge, die Sie selbstständig zu bearbeiten haben.

Des Weiteren sind auf dem USB-Stick Zugangscodes zu allen unseren Partneruniversitäten Europas und Nordamerikas hinterlegt, so dass Sie sowohl unsere als auch deren digitale Bibliotheken nutzen können. Soweit Fragen von Ihrer Seite?" Und Frau Dr. Larson blickte mich an.

„Bis jetzt nur eine", erwiderte ich. „Was ist dann mit dem Montag? Ich gehe wohl Recht in der Annahme, dass dies nicht mein freier Tag ist."

„Am Montag", fuhr sie nach einem kurzen Schmunzeln ungerührt fort, „haben Sie vormittags Sprechstunde einmal im Monat hier bei mir, an den anderen Montagen bei einem meiner beiden Assistenten. Am Nachmittag sind zwei Tutorien vorgesehen, an denen Fragen - welche Sie uns zu den Vorlesungen per e-mail gestellt haben - geklärt werden sowie Ihre Arbeitsaufträge bearbeitet bzw. korrigiert werden.

Und dann gibt es da noch eine Semesterarbeit, die Sie erstellen müssen. Dafür haben Sie - entgegen dem Namen - ein Jahr, also zwei Semester, Zeit. Das Thema werde ich Ihnen gleich heute bekannt geben. Es wurde zusammen mit Frau Dr. Elvira Mars festgelegt."

„Was hat Frau Dr. Mars mit meinem Studium zu tun? Warum werde nicht ich zu meinen Schwerpunkten gefragt?" warf ich leicht pikiert ein.

„Noch einmal", erklärte Dr. Larson in aller Ruhe, „wir sind ein besonderes Institut. Und derjenige, der Ihre Studiengebühren bezahlt, hat ein Interesse daran, dass Sie schwerpunktmäßig spezifische von ihm gewünschte Kenntnisse erwerben. Und damit legt in Ihrem Fall auch Frau Dr. Mars zumindest einen Großteil Ihrer Studieninhalte fest."