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Das Refugium Teil 2 - Kapitel 17

Geschichte Info
Radomir liefert
4.1k Wörter
4.68
3.5k
3
Geschichte hat keine Tags

Teil 18 der 20 teiligen Serie

Aktualisiert 01/04/2024
Erstellt 11/16/2022
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Kapitel 17: Radomir liefert

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Dimitri schlich leise durch die Nacht. Da er genau wusste, wo Nikolai Posten aufgestellt hatte, war es ihm ein Leichtes, ihnen auf der Straße auszuweichen und sich den Tunnels unbemerkt zu nähern. Auf dem Rücken trug er einen leichten Rucksack, neben unverdächtiger Bergausrüstung hatte er den Verbandskasten aus seinem Flugabwehrpanzer im Gepäck. Dieser war besonders, eingewickelt in unverdächtig aussehende und original eingeschweißte Mullbinden-Packungen enthielt er zwei hochbrisante Ladungen militärischen Sprengstoffs. Auch einige der anderen Packungen enthielten kein Verbandszeug, sondern Teile, die man zum Bau von Bomben brauchte, darunter auch Funk- und Zeitzünder.

Als sich Dimitri dem Eingang des ersten Tunnels näherte, sah er den Widerschein eines kleinen Lagerfeuers, und wie erwartet hörte er Gelächter und das Klirren von Flaschen, die aneinandergestoßen wurden, als man sich zuprostete. Natürlich vertrieben sich die Wachposten die Zeit mit Alkohol und schlechten Witzen, was sonst solle man auch tun, wenn man in einer gottverlassenen Gegend einen Tunnel zu bewachen hatte.

Dimitri räusperte sich geräuschvoll, um sein Kommen anzukündigen, und trat in den Feuerschein. In jeder Hand trug er eine frische Flasche mit Wodka, und als die Posten ihn erkannten und sahen, was er mitgebracht hatte, hießen sie ihn mit großem Hallo willkommen.

Lachend setzte sich Dimitri zu den Wachleuten ans Feuer, und bald kreiste die erste Flasche, wobei Dimitri den klaren Alkohol nur zum Schein in vollen Zügen in sich hineinsoff, in Wirklichkeit achtete er darauf, keinen Tropfen davon in die Kehle zu bekommen.

Die Drogen im Wodka zeigten auch bald ihre Wirkung, die Zungen der Wächter wurden schwerer und ihre Augen glasig, schließlich kippte jeder wo er saß um, und bald erfüllte tiefes Grunzen und Schnarchen die Nacht. Die Droge knockte die Wächter für einige Stunden aus, und löschte auch die letzte Zeit vor dem Einsetzen der Wirkung aus der Erinnerung. Sie würden sich an nichts mehr erinnern können, was unmittelbar vor ihrem Knockout passiert war, vor allem nicht an Dimitri.

Bedächtig stand er auf, sammelte seine Wodkaflaschen wieder ein, sorgte fürsorglich noch dafür, dass keiner seiner schlafenden Kameraden zu nah am Feuer zu liegen kam, und betrat dann den schwarzen Schlund des ersten Tunnels. Innen hatten die Pioniere bereits begonnen, die Decke mit den Stämmen gefällter Bäume zu stützen, damit sie die Vibrationen der durchrollenden schweren Fahrzeuge aushalten würde.

Ohne Eile schritt Dimitri weiter, und zündete sich eine Zigarette an. Weit war die rote Glut in der Dunkelheit zu sehen, und auch sonst gab sich Dimitri keinerlei Mühe, seine Schritte unhörbar zu machen. Er wollte gesehen und gehört werden. Wie erwartet wurde er aus der Dunkelheit angerufen, sofort stehen zu bleiben. Er hatte den Posten an dem zur Verschubraupe umgebauten Panzer erreicht. Es war der Fahrer persönlich, der sein Gerät bewachte, und er war als äußerst karrieregeil, pflichtbewusst und misstrauisch bekannt.

"Ruhig, Genosse Kamerad", sagte Dimitri in die Dunkelheit, "entspann Dich, ich bin es nur, Dimitri, ich mache jetzt Licht, damit Du mich sehen kannst". Dimitri leuchtete mit seiner starken Taschenlampe auf den Boden, um den Posten nicht zu blenden, und war nicht überrascht, im Widerschein direkt in die Mündung einer AK47 zu schauen.

"Darf ich näherkommen? Ich habe Befehle von Nikolai."

"Was für Befehle? Warum kommt er nicht selber? Sag was Du zu sagen hast, und dann hau ab, ich muss morgen früh raus, und möchte mich wieder schlafen legen."

"Es ist ein wenig heikel ...", setzte Dimitri an, schob sich vertraulich ein wenig näher heran, und leuchtete mit der Lampe umher, wie um sicher zu sein, dass keiner zuhörte. "Du kennst doch diesen Ritchie. Er versucht, Nikolai übers Ohr zu hauen. Nikolai möchte, dass er einen, ähm, Unfall erleidet. Seine Marauder dürfen aber keinen Verdacht schöpfen. Nikolai will, dass sie ihm noch eine Weile gehorchen, er braucht sie noch. Kanonenfutter, wenn es auf unser endgültiges Ziel los geht, Du verstehst?"

"Wie stellt sich Nikolai das vor? Ich kann diesen Ritchie mit dem langsamen Gerät hier wohl kaum unauffällig überfahren."

"Na ja, da gäbe es für einen klugen Burschen wie Dich sicher Möglichkeiten. Eine kleine Unachtsamkeit beim Rangieren, die Rückfahrkamera könnte verdreckt sein, der Warnpieper versehentlich deaktiviert, und schon ist es passiert, und Ritchies alter Jeep samt Inhalt ist platt. Oder eine Tonne Gestein könnte Dir von der Schaufel rutschen. Baustellen wie diese sind immer gefährlich. Und Nikolai sagt, es soll Dein Schaden nicht sein, Deine nächste Beförderung steht an, sie könnte sogar noch vorgezogen werden."

Der Fahrer war überzeugt, und senkte seinen Gewehrlauf. Einen Augenblick später fuhr ihm Dimitris Kampfmesser in die Kehle. Hustend und Blut spuckend versuchte er, Luft zu bekommen und die Blutung mit den Händen zu stoppen, aber dann setzte der Sauerstoffmangel im Gehirn ein und er brach hinter seinem Panzer zusammen.

Dimitri wischte ohne Bedauern sein Messer am Hemd seines Opfers sauber, und steckte es zurück in seinen weiten Jackenärmel, unter dem er die Messerscheide am Unterarm festgeschnallt trug. Er sah auf die Uhr, er hatte noch massig Zeit bis zur Sprengung.

Dimitri hatte immer schon einen etwas schrägen Humor gehabt. Von den eingezogenen Baumstämmen hingen hier und da die Gurte von Seilzügen herab, einer davon befand sich recht genau über dem Turmluk des Panzers. Nikolai grinste in sich hinein, er hatte eine Idee, wie er etwas Zeit totschlagen konnte.

Erst vergewisserte er sich, dass er wirklich alleine im Tunnel war, dann ließ er einen der Gurte herab und hängte die Leiche des Fahrers daran. Dann zog er ihn hoch, und ließ ihn durch das Turmluk im Inneren des Panzers verschwinden. Drinnen setzte er die Leiche auf den Kommandantensitz, und baute auf dem Sideboard, auf dem sonst die taktischen Karten lagen, seine beiden Wodkaflaschen auf.

Dimitri kletterte hinaus, ließ die schwere Luke zufallen, und grinste in sich hinein. "Du wirst bald unter so viel Gestein begraben sein, dass selbst Cheops neidisch geworden wäre, seine Pyramide wird gegen Deine ein schlechter Witz sein. Und wer weiß, vielleicht graben Dich in einigen tausend Jahren irgendwelche Archäologen aus, dann haben die was zu rätseln. Du trägst Uniform, hast einen aufwändigen Sarg mit Grabbeigaben, sie werden Dich für irgendeinen König oder zumindest einen großen Krieger halten, der hier im Berg bestattet wurde.

Dann endlich stieg Dimitri in das obere Stützgebälk des Tunnels ein und suchte nach geeigneten Schichten mürben Gesteins, wo er mit seinen Sprengladungen maximalen Schaden anrichten konnte.

Nikolai saß am Tisch in seinem Kommandocontainer, vor sich wie fast immer ein Glas Wodka, und sah mit gerötetem Gesicht zu Irina, die ihm gegenüber Platz genommen hatte.

Wie üblich brachte Irina ihm das Essen an den Tisch, heute gab es Lachsbrötchen und Muscheln, beide angeblich reich an potenzstärkenden Inhaltsstoffen. Nikolai langte herzhaft zu, und spülte mit reichlich Wodka nach, während Irina, figurbewusst wie sie sich ernährte, einen leichten Salat aß, und Mineralwasser dazu trank. Sie hatte sich einen seidenen Morgenmantel übergezogen, mit einem Gürtel eng um die Taille geschlungen, der ihre Formen eher betonte als verbarg. Als sie sich, Nikolai gegenübersitzend, vorbeugte, um ihm Wodka nachzuschenken, fielen ihre prächtigen Brüste fast aus ihrem Ausschnitt. Nikolai wurde bei ihrem Anblick augenblicklich wieder hart, und grinste Irina anzüglich an.

"Bleib genau so," kommandierte er, als sie vornübergebeugt über dem Tisch hing, er trat hinter sie, und schob ihren Morgenmantel hoch. Erst ließ er einige aufmunternde Hiebe auf ihren nackten Po klatschen, dann rammte er ihr, vollends aufgegeilt vom Anblick der roten Handmale, die er auf Irinas Haut hinterlassen hatte, seinen Ständer ohne großes Vorspiel von hinten in die Möse.

Irina ächzte unter seinem Ansturm, Nikolai langte mit einem schnellen Griff um ihren Körper herum und befreite ihre prallen Brüste aus ihrem Gefängnis, um sie dann lüstern zu kneten und zu pressen.

Irina ließ Nikolais seine grobe Attacke wie üblich mit einer Mischung aus Abscheu und Lust über sich ergehen, entspannte sich, und versuchte sich so gut es ging auf dem Tisch abzustützen, damit sie es etwas bequemer hatte. Das entsprach aber keinesfalls Nikolais Absichten, grob griff er sich Irinas Haare und zog ihren Kopf nach hinten, so dass sie ihren Oberkörper aufbäumen musste. Zufrieden grunzend bearbeitete Nikolai mit der anderen Hand die nun ungeschützt zugänglichen Halbkugeln, während Irina alle Kraft aufbieten musste, diese Stellung nur mit der Kraft ihrer Rückenmuskeln zu halten.

Die Anstrengung trieb ihr den Schweiß aus den Poren, und sie wimmerte vor Schmerz, aber Nikolai ließ ihre Haare nicht los, sondern hämmerte gnadenlos seinen Schwanz in sie hinein, während er seinen Höhepunkt näherkommen spürte. Irina half mit, so gut sie konnte, und spannte ihre Muskeln und die Oberschenkel an, um sich etwas enger zu machen, damit er schneller kam.

Nikolai war auch bald so weit, er kann zuckend und schnaufend in Irina, die seinen Samen wie üblich mit einem leichten Rotieren ihres Beckens aufnahm, um ihm zu zeigen, wie gierig sie danach war, ihn in sich gespritzt zu bekommen.

Auf dem Höhepunkt der Lust wurde Nikolai plötzlich schwindlig, und er sackte erschöpft über Irina zusammen. Die ließ seinen schweren Körper auf einen Stuhl, der neben ihnen stand, rutschen, und richtete sich erleichtert neben dem Tisch auf. Dann sah sie abwartend auf Nikolai hinunter.

Mit Nikolai ging es rapide abwärts, er musste sich an der Tischkante festklammern, um nicht vom Stuhl zu rutschen. Sabber lief ihm aus dem Mund und über das Kinn, aber er bemerkte es gar nicht. Stattdessen fasste er sich mit der Hand an die Brust, in der eine Granate explodiert zu sein schien.

"Das ist ein Herzinfarkt," stellte Irina klar, und schloss ihren Morgenmantel wieder, "in Deinem Alter sollte man darauf achten, sich nur noch Sexpartnerinnen zu nehmen, denen man körperlich auf Dauer gewachsen ist. Und zu viel Fisch kann ungesund sein, wegen der Inhaltsstoffe. Hin und wieder ist da etwas dabei, was einem ohnehin geschwächten Herzen den Rest geben kann."

"Warum ...?" ächzte Nikolai, und sein Blick wurde langsam trübe.

"Nimms nicht persönlich, es hat nichts mit Dir zu tun. Befehl vom Chef, Du musst ihn irgendwie verärgert haben. Wenn es Dich tröstet, Du warst einer meiner angenehmeren Aufträge, es hat zeitweise sogar Spaß gemacht, mit Dir zu schlafen. Das vorhin war allerdings nicht so toll, ein ziemlich egoistischer Fick von Dir, ich denke, ich gehe nachher zu Dimitri, der besorgt es mir dann so, dass ich auch etwas davon habe."

"Suka, Nutte", Nikolai versuchte, nach seiner Pistole zu angeln, aber er war bereits zu schwach, den Verschluss des Holsters zu öffnen. Langsam sank sein Körper nach vorne. Als Nikolais Kopf auf dem Tisch aufschlug, war er bereits tot. Und im Hintergrund, in der Ferne, hörte man ein dumpfes Rumpeln.

Irina wartete sicherheitshalber noch eine halbe Minute, dann angelte sie das Magazin von Nikolais Pistole aus der Tasche ihres Morgenmantels, ging um den Tisch herum, zog Nikolais Makarow aus ihrem Holster und setzte mit einer routinierten Bewegung das Magazin wieder ein.

Dann ging sie ruhig zur Türe des Kommandocontainers, stieß sie mit einem lauten Knall auf, und begann hysterisch um Hilfe und nach einem Sanitäter zu kreischen.

In seinem Zelt saß Dimitri im Schneidersitz vor einem kleinen Monitor, auf dem man das Innere von Nikolais Kommandocontainer gut überblicken konnte. Hier saß er regelmäßig Abend für Abend. Er sah seinem Chef zu, wie er Irina vögelte, oder wie er mit Ritchie verhandelte, stets waren Dimitris Augen und Ohren mit dabei. Und dann verfasste er einen Bericht, den er bei nächster Gelegenheit, wenn er ungestört in seinem Panzer an der Funkanlage saß, codierte und nach Moskau in die Zentrale schickte.

Voller Abscheu sah er zu, wie Nikolai Irina, seine Irina, ohne Rücksicht rammelte, und dann endlich war es so weit. Nikolai sackte auf seinem Sessel zusammen, und Dimitri drückte auf den Knopf des Fernauslösers. Der Knall war, gedämpft durch das Gestein des Tunnels, im Tal fast nicht zu hören, stattdessen vernahm man ein fernes Rumpeln, das immer lauter wurde. Nikolai war stolz darauf, immer nur gerade so viel Gewalt anzuwenden wie unbedingt nötig. Er hatte die Stellen für die Sprengung sorgfältig ausgewählt. Die erste Ladung fegte die Stützbalken und den Großteil der Deckenkonstruktion des Tunnels weg, die zweite öffnete das Gestein nach oben, genau an der Stelle wo ein wilder Gebirgsbach den Tunnel überquerte.

Tonnen von Gestein fielen in den Tunnel, und ihm nach folgte Wasser. Jede Ecke, die nicht verschüttet war, lief im Lauf der nächsten Stunden voll, und der Berg aus Material, der den Tunnel verstopfte, verwandelte sich in eine unentwirrbare Masse aus Gesteinstrümmern, Kies und Schlamm.

Die Marauder versuchten in den folgenden Jahren einige Male, den Tunnel zu räumen, aber sie kamen jeweils nur wenige Meter weit. Wasser spülte durch ihre behelfsmäßigen Stollen, dann brachen ihre eingebrachten Abstützungen zusammen, und nachrutschendes Gestein begrub die Arbeiter unter sich. Schließlich gaben sich die Marauder damit zufrieden, so wie früher einen schmalen Pfad, der außen am Berghang entlangführte, so weit herzurichten, dass er für Fußgänger und Lasttiere passierbar war. Nie wieder schafften sie es, schwerere Fahrzeuge durch die Berge bis zu ihrem Camp zu bringen.

Dimitri wartete noch, bis er auf dem Bildschirm sah, dass der Arzt Nikolais Leichnam auf einer Bahre wegtragen ließ. Danach kümmerte sich dieser noch um die völlig aufgelöste Irina. Sie hatte sich züchtig in ihren Morgenmantel eingewickelt und ihn bis zum Kragen hochgeschlossen, dennoch zog sie die Blicke der Sanitäter magisch auf sich, bis der Arzt sie mit einer unwirschen Geste zur Beeilung aufforderte und die schwere Tür des Kommandofahrzeugs hinter ihnen zufallen ließ.

Dimitri sprang sofort auf, und lief zum Kommandofahrzeug hinüber. Ohne anzuklopfen, stürzte er hinein, und er war nicht überrascht zu sehen, dass der Arzt Irina in eine Ecke gedrängt hatte, und Anstalten machte, ihr den Morgenmantel, den sie krampfhaft vorne zusammenhielt, vom Leib zu reißen.

"Genosse! Sie vergessen sich!" Dimitri packte den Arzt an der Schulter, und bugsierte ihn mit einem kräftigen Fußtritt ins Freie. Der Arzt stolperte über die Schwelle und verlor das Gleichgewicht, fiel von der niedrigen Leiter und klatschte der Länge nach ins spärliche Gras. Fluchend rappelte er sich auf, und trollte sich dann hinüber in sein Zelt, wo Nikolais Leiche auf seine Obduktion wartete. Der Arzt kannte Nikolais Herzprobleme, er hatte die fetten Speisen und die leeren Wodkaflaschen gesehen, dazu Irinas zerwühltes Aussehen, er war sich jetzt schon sicher, dass er alle Anzeichen eines Herzinfarktes finden würde. Für einen Wüstling wie Nikolai war das ein angemessener Tod, fand er.

Im Kommandocontainer standen sich Dimitri und Irina gegenüber, letztere hielt ein Glas Wodka in ihrer zitternden Hand. Nun, da die Anspannung von ihr abfiel, brauchte sie einen Schluck zur Beruhigung. "Wann musst Du berichten?", fragte sie Dimitri. "In etwa drei Stunden, bei Sonnenaufgang. Bis dahin muss ich noch einen Bericht über den Zustand des Tunnels anfertigen. Ich fahre dann mal hinüber, um den Schaden zu begutachten. Er wird katastrophal und unreparierbar sein."

"Dann ist es gut, und bis dahin ist doch noch etwas Zeit, hier ist eine tieftraurige Hinterbliebene, die getröstet werden möchte." Einladend drückte Irina ihren Rücken durch, und ihre Brüste ließen den Ausschnitt des Morgenmantels aufklaffen und ihre festen Ansätze hervortreten.

Dimitri verriegelte die Tür von innen, griff nach Irinas Gürtel und wollte sie zu sich heranziehen. Irina drehte sich graziös einmal um sich, und wickelte sich aus dem Morgenmantel, den Dimitri nun in der Hand hielt. Nackt wie Gott sie geschaffen hatte, stand sie vor Dimitri, und räkelte sich verführerisch im schummrigen Licht des Kommandocontainers. Dimitri ließ sich nicht zwei Mal bitten, und griff zu.

Am selben Abend, einige Stunden zuvor im Refugium, stand Manfred in einem öligen Overall an seiner Werkbank, auf der er Wartungsarbeiten an seinem Helikopter ausführte. Neben sich auf dem Boden stand sein Werkzeugwagen, und sein Controller projizierte eine Checkliste an die nächstgelegene Wand, an der sich Manfred orientierte. Er hatte seinen Heli schon so oft gewartet, dass er die Schritte auswendig kannte, aber er zog es dennoch vor, methodisch eine Liste abzuarbeiten.

Die Stille des großen Hangars war beinahe körperlich zu spüren, nur hier und da unterbrochen vom Klirren von Manfreds Werkzeugen oder vom hochfrequenten Sirren seines Schraubers.

Als sich eine der Türen, die ins Innere der Station führten, öffnete, und Marianne auf einem TransportBot hindurchgefahren kam, legte Manfred sein Werkzeug beiseite, lehnte sich lässig an seine Werkbank, und beobachtete Marianne, wie sie näher herangefahren wurde und schließlich unmittelbar neben seinem Arbeitsplatz zum Stehen kam. Marianne blieb reglos auf ihrem Sitz, und fixierte Manfred wortlos. Sie versuchte, in seinem Gesicht zu lesen, aber Manfred hatte sein Pokerface aufgesetzt.

"Kann ich mit Dir reden?" durchbrach Mariannes Stimme schließlich die Stille der großen Halle.

"Natürlich. Schieß los." Manfred hielt sich bedeckt, und überließ Marianne der unangenehmen Situation.

"Ich konnte mich nie bedanken, dass Du Sandy gerettet und wieder auf die Beine gebracht hast. Das möchte ich nachholen."

"Gern geschehen. Die Hauptarbeit bei der Befreiung hast Du erledigt, und Lisa hat den Großteil der Pflegearbeit gemacht. Ich habe nur den Heli geflogen."

"Tu nicht so bescheiden. Es war Dein Plan, und er ist fast perfekt aufgegangen."

"Okay," stimmte Manfred zu, "ich gebe zu, der Plan war brillant, und die Ausführung ebenfalls. Sonst noch was? Du bist sicher nicht deswegen hergekommen."

"Ja, Du hast Recht. Aber ich weiß nicht, wie ich anfangen soll."

"Tut mir leid, dass ich Dich umbringen wollte, wäre ein Anfang."

"Tut mir leid, dass ich Dich umbringen wollte."

Eine peinliche Pause entstand.

"Und nun?" nahm Manfred das mühsame Gespräch schließlich wieder auf, "Da Du es nun losgeworden bist, kann ich weiter arbeiten? Alles ist vergeben und vergessen, und wir leben hier glücklich zusammen bis dass der Tod uns scheidet, diesmal wirklich?"

"Nein." Marianne war noch nicht fertig. "Ich möchte, dass wir einen Weg finden, wieder Freunde zu werden."

"Wieder Freunde?" Manfred zog eine Braue hoch. "Wir waren nie Freunde. Es war ein Deal zwischen uns."

"Anfangs ja, aber dann wurde es mehr. Ich glaube, unter anderen Umständen wären wir mehr als nur Freunde geworden."

"Hätte, hätte, Fahrradkette." Manfred wandte sich ab, und beschäftigte sich wieder mit seiner Arbeit."

"Du hast Recht," lenkte er schließlich ein, und beschloss, seine coole Maske abzulegen. "Ich hatte begonnen, echte Gefühle für Dich zu empfinden. Aber Liebe ist für Männer wie mich nicht vorgesehen, und es hat ja auch nicht lang gedauert, bis das dicke Ende gefolgt ist. Ich hätte es von vornherein besser wissen können."

Einen Augenblick lang zog ein Schatten tiefer Trauer über sein Gesicht, offenbar war eine schmerzhafte Erinnerung aus seinem inneren Gefängnis entkommen und quälte ihn.

"Ich war nicht die Erste, richtig?" Marianne fühlte seinen Schmerz.

"Nein, da gab es vor Dir schon einmal eine Frau, aber das ist lange her."

"Haben die Marauder sie auf dem Gewissen?"

"Nein, es war früher. Ein Schuss aus dem Hinterhalt. Er hat mich verfehlt, und sie getroffen. Sie war sofort tot."

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