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Das Schloss Teil 07

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„Am liebsten würde ich dich auf der Stelle durchvögeln. Aber besser ich warte. Solltest du versagen, bekomme ich statt dir die kleine Vera. Die Jungfotze ist natürlich um Welten besser als du. Sie hat zwar etwas kleine Titten, aber sie macht das mit ihrem Hammerarsch wieder mehr als wett. Kannst du dir vorstellen, wie ich ihr meinen Prügel in den Arsch schiebe und sie vor Schmerzen aufheult? Das wir ein Fest", verhöhnt er die arme Frau.

„Nein, ich mache wirklich alles", fleht Susanne.

„So wie du dich heute angestellt hast, wird deine Tochter dran glauben müssen. So wird das nichts aus uns beiden, mein Täubchen", spottet er.

Er zieht noch einmal hart an den Nippeln von Veras Mutter, dann lässt er von ihr ab. Bleibt aber drohend vor ihr stehen.

„Wo ist deine Zimmerkarte?", will er wissen.

„Hier", meint sie kleinlaut. Dabei hält sie ihm die Karte entgegen.

„Gute Nacht. Träum süß!", meint er.

Der Mann reißt ihr die Schlüsselkarte förmlich aus der Hand und verschwindet anschließend grußlos durch die Tür. Ich höre, wie er von außen zusperrt.

„Kann man die Türen von außen zusperren?", bin ich überrascht.

„Ja, mit einem Vierkantschlüssel. Das sind alte Türen, bei denen es so vorgesehen ist. Hat wohl früher dazu gedient, dass kein Unbefugter in unbenutzte Zimmer gelangen konnte. Natürlich sperren wir nie ab, doch dieser Typ scheint einen Vierkantschlüssel zu besitzen", informiert mich Pia.

„Geh du bitte zu seinem Zimmer und beobachte ihn", ersuche ich Pia.

Sie verschwindet, während ich mit Vera allein zurück bleibe. Sie lehnt sich gedankenverloren an mich, während wir warten. Als ihre Mutter ins Bad geht und ich sehe, wie sie sich beginnt auszuziehen, drehe ich mich um.

„Was machst du?", will Vera wissen.

„Ich muss deine Mutter nicht nackt sehen", stelle ich klar.

„So hässlich ist sie auch wieder nicht", scherzt Vera. Sie scheint wieder besser gelaunt zu sein. Die Hoffnung, dass alles doch noch gut ausgehen könnte, scheint zurück zu kommen.

„Sie wird meine Schwiegermutter und diese sollte ihre Geheimnisse bewahren", antworte ich.

„Ihre Brüste hast du schon gesehen."

„Das reicht mir."

Wir lächeln beide und halten uns weiterhin umarmt. Ich schreibe Pia eine Nachricht, um zu fragen, wie es aussieht.

`Er ist im Zimmer und zieht sich aus`, antwortet sie prompt. Wir warten weiter. Ich starre immer noch die Wand an.

„Du kannst dich jetzt wieder umdrehen, sie hat ein Nachthemd an", informiert mich Vera.

Die Warterei zieht sich in die Länge. Ich will allerdings auf Nummer sicher gehen und vor allem vermeiden, dass uns der Schnüffler in die Quere kommt. Er soll auch nicht zu früh merken, dass sein Schützling verschwunden ist. Damit glaubt er einen größeren Rückstand zu haben und macht womöglich Fehler.

Veras Mutter geht vom Bad aus direkt ins Bett und löscht das Licht. Es ist dunkel im Zimmer und es regt sich nichts mehr. Eine Nachfrage bei Pia beschert uns eine weniger erbauliche Antwort.

`Er zieht sich einen Porno rein. Oh, nein! Jetzt holt er sich einen runter. Igitt, das kann doch keine Frau anschauen. Mein Gott, ist dieser Typ eklig!`, schreibt Pia.

Das Warten geht damit also weiter. Vera schmiegt sich immer enger an mich und streichelt versonnen meine Wange. Sie sucht den Kontakt und scheint sich in meiner Nähe wohl zu fühlen. Nach endlos langen Minuten kommt dann endlich die Entwarnung von Pia. `Er schnarcht wie ein Holzfäller`, lautet die erlösende Nachricht.

„Du gehst zu deiner Mutter und weckst sie. Du erklärst ihr im Zimmer nur das Nötigste und sorgst dafür, dass sie mit uns kommt. Genaueres können wir ihr in meiner Wohnung erklären. Seid aber still, man kann nie wissen. Er könnte Mikrophone im Zimmer angebracht haben", weise ich Vera an.

„Ok!", flüstert mir Vera zu.

Sie gibt mir noch einen flüchtigen Kuss, um ihre Nervosität zu beruhigen. Dann holt sie tief Luft. Ich betätige den Mechanismus, gebe ihr die Taschenlampe und öffne den Spiegel. Vera leuchtet mir ins Gesicht, schaut mir tief in die Augen und steigt dann ins Zimmer. Sie ist leise wie eine Katze, schleicht zum Bett und weckt ihre Mutter. Diese schreckt hoch und will etwas sagen, doch Vera hält ihr mit der Hand geistesgegenwärtig den Mund zu. Nur mit Zeichen gibt sie ihr zu verstehen, ihr zu folgen.

Susanne braucht einige Zeit, bis sie ihre Tochter erkennt. Dann folgt sie ihr wortlos. Ich kann im schwachen Schein der Taschenlampe immer wieder ihren Blick erhaschen. Er besteht nur aus Fragezeichen. Die gute Frau versteht nicht, wie ihr geschieht.

„Sie?", zischt sie, als sie mich im Geheimgang erkennt.

„Sei still, ich erkläre dir alles später", bringt sie Vera flüsternd zum Schweigen.

Wir schließen leise die Geheimtür und machen uns auf den Weg in meine Wohnung. Bis dorthin spricht keiner ein Wort. Erst als wir in meinem Wohnzimmer stehen, bricht Veras Mutter das Schweigen.

„Was soll das? Was machst du hier? Was wollt ihr von mir? Was will dieser Mann von uns?", sprudeln die Fragen nur so aus ihr heraus.

Dabei umarmt sie ihre Tochter und drückt sie ganz fest an sich. Vera kann die längste Weile nicht antworten, da ihre Mutter sie zu erdrücken droht. Dann lösen sich die beiden und Vera erzählt ihrer Mutter die ganze Geschichte und unseren Plan. Als sie damit fertig ist, herrscht einen Moment lang Stille.

„Und du traust diesem Mann, einem Mädchenhändler?", will Susanne wissen. Sie schaut mich dabei feindselig an.

„Ich vertraue diesem Mann voll und ganz. Ich liebe ihn!", stellt Vera klar. „Ohne ihn würde es mich nicht mehr geben."

„Was soll das schon wieder heißen?", erkundigt sich ihre Mutter.

Vera erzählt, dass sie nicht mehr ein noch aus wusste, dass sie völlig verzweifelt war und sich in die Tiefe stürzen wollte. Der Blick von Veras Mutter drückt zunächst Entsetzen aus, als ihre Tochter erzählt, wie sie ihrem Leben ein Ende setzen wollte. Er wechselt zu Dankbarkeit, als sie ihr davon erzählt, wie ich sie davon abgehalten habe.

„Außerdem ist er kein Mädchenhändler. Tom war es, der Werner kein Mädchen mehr vermitteln wollte, weil er zu hart mit ihnen umgesprungen ist. Die jungen Frauen machen das freiwillig und niemand zwingt sie dazu", stellt Vera dezidiert klar. „Tom ist mein Freund und ich will mit ihm ganz, ganz alt werden. Also gewöhn dich besser schon jetzt an den Mädchenhändler!"

Susanne schaut mich mit großen Augen an, dann wandert ihr Blick zu Vera. Sie ist sichtlich überrascht.

„So kenne ich dich gar nicht. Du bist doch sonst nicht so aufmüpfig. Dieser Tom steht dir echt gut", meint Susanne anerkennend. „Ihnen bin ich wohl zu großem Dank verpflichtet. Erst retten sie meine Tochter und nun auch mich. Das ist unglaublich. Doch wie soll es weitergehen?"

„Sie schreiben noch schnell einen Brief. Darin erklären Sie Ihrem Aufpasser, dass sie das, was von Ihnen verlangt wird, nicht mit ihrem Gewissen vereinbaren können und deshalb abreisen, um Vera zu suchen. Sie müssen sie schützen und sind dazu breit, alles zu tun, damit ihr nichts passiert", weise ich sie an.

Ich reiche ihr ein Blatt Papier, so wie wir es in den Zimmern aufliegen haben und dazu einen Kugelschreiber. Susanne schreibt die Worte, die ihr Vera langsam und genau diktieren muss, und unterzeichnet am Ende den Brief.

„Ich lege das in Ihr Zimmer, dann bringe ich Euch beide in Sicherheit", weise ich Vera und ihre Mutter an.

Ich greife nach dem Schreiben, eile über den Geheimgang zum Zimmer von Veras Mutter, lege den Brief hin, packe hastig ihre Sachen zusammen und mache mich auf den Rückweg. Kaum, dass ich die Geheimtür geschlossen habe, schreibe ich Pia eine Nachricht, dass sie abbrechen kann. Wir treffen uns alle in meinem Bad.

Veras Mutter staunt nicht schlecht, als sie auch Pia aus dem Bad kommen sieht. Ich kann ihr ansehen, dass sie immer noch nicht sicher ist, ob sie nicht doch träumt.

„Das ist meine Geschäftspartnerin Pia, sie hat Ihren Aufpasser überwacht", erkläre ich Susanne.

Die beiden Frauen begrüßen sich. Pia und Vera hingegen umarmen sich herzlich. Die beiden sind inzwischen dicke Freundinnen geworden.

„Wir müssen weiter", dränge ich zum Aufbruch.

„Wohin denn?", will Susanne wissen.

„Ich bringe Euch in Sicherheit. Sie werden schon sehen", erkläre ich nur. Dann wende ich mich an Pia. „Kannst du das Zimmer von Veras Mutter von außen aufschließen. Es wird ihm zwar ein Rätsel sein, wie sie es geschafft hat, den Raum zu verlassen, aber das wird sein kleinstes Problem sein."

„Ich mache das gleich", antwortet Pia.

Während sie meine Wohnung durch die Tür verlässt, um das Zimmer aufzusperren und dann an der Rezeption Bescheid zu geben, wie sie dem Schnüffler antworten sollen, verschwinde ich mit Vera und ihrer Mutter erneut im Geheimgang. Diesmal nehme ich einen zweiten Schlüssel und gebe ihn Vera.

„So kannst du dich frei bewegen und, sollte es wider Erwarten im Haus gefährlich werden, verschwindet im Geheimgang", weise ich sie an.

Susanne staunt nicht schlecht, als wir die Wendeltreppe hinunter, durch den engen Gang und schließlich durch das Gestrüpp zur Bucht auf der anderen Seite des Felsens gelangen. Allmählich graut bereits der Morgen und die Bucht wird von einem wunderbar weichen Licht in den schönsten Pastelltönen beleuchtet. Es ist ein unglaublich malerisches Bild, vor allem durch den See, der ruhig und träge vor uns liegt.

„Wo sind wir?", erkundigt sich Susanne.

„Hinter diesem Felsen befindet sich das Hotel", erklärt Vera.

„Und wer wohnt hier?"

„Das Haus gehört Tom und steht leer. Hier sind wir sicher!", beruhigt sie ihre Tochter. „Es ist schön!"

„Sehr schön. Niemand kann uns sehen", freut sich Susanne. „Nur die Leute vom Haus auf der Insel."

„Da wohnt noch keiner", kichert Vera.

„Noch? Was heißt das?"

„Dort werden Tom und ich wohnen, wenn die Sache ausgestanden ist und wir in Sicherheit sind", erklärt Vera.

„Dort muss es schön sein."

„Ein Traum! Eines Tages werde ich es dir zeigen. Versprochen!", beteuert Vera.

Wir gehen ins Haus und bereiten ein Gästezimmer für Susanne vor, außerdem beziehe ich in einem der Zimmer beide Betten. Hier werden in den nächsten Tagen Vera und ich übernachten. Ich bin gerade keim Kaffeekochen für das Frühstück, da kommt eine Nachricht von Pia. `Er tobt hier an der Rezeption`

„Ich muss kurz ins Hotel. Darf ich Euch alleine lassen?", frage ich.

„Natürlich, wir sind schon große Mädchen und hier sind wir in Sicherheit", versichert Vera.

Sie gibt mir einen langen Kuss. Er ist so voller Liebe und Zuneigung, dass ich mich am liebsten nie wieder von ihr trennen würde. Es ist dann auch Vera, die den Kuss unterbricht.

„Du musst rüber!", sagt sie.

„Ja, ich muss!"

´Ich komme`, antworte ich Pia und mache mich eilig auf den Weg.

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Es ist ein ganz schönes Stück, da ich die Wendeltreppen hinauf und im Hotel dann wieder die Stockwerke hinunter muss. Als ich endlich an der Rezeption ankomme, schimpft und schreit der Detektiv immer noch herum. Pia versucht ihn zu beschwichtigen.

„Was ist denn hier los? Kann ich etwas für Sie tun?", wende ich mich an den Mann. Ich bemühe mich freundlich zu sein, auch wenn ich ihn am liebsten im hohen Bogen aus dem Hotel werfen würde. „Ich bin Thomas Müller, mir gehört das Hotel."

„Ich bin Franz Lukas, meine Begleitung ist verschwunden!", brüllt er.

„Wie verschwunden?", stelle ich mich dumm.

„Die hier sagen, sie sei abgereist, mitten in der Nacht."

„Wenn man Ihnen das an der Rezeption gesagt hat, dann wird das mit Sicherheit auch so gewesen sein."

„Sie können doch nicht einfach einen Gast abreisen lassen!", protestiert er.

„Warum nicht? Das hier ist ein Hotel und kein Gefängnis! Mit welcher Begründung hätten wir die Frau denn festhalten sollen?"

„Aber die Frau kann doch nicht einfach verschwinden!"

Er scheint sich etwas zu beruhigen, vermutlich wird ihm bewusst, dass er dem Hotel keinen Vorwurf machen kann. Er wirkt verzweifelt, fast schon panisch. Hat er solche Angst?

„Hat die Frau ihr Zimmer bezahlt?", frage ich nach. Ich stelle mich bewusst unwissend.

„Sie hat gemeint, Herr Lukas würde die Rechnung übernehmen", steigt Pia auf meine Finte ein.

„Ist das richtig? Oder wollen Sie das Zimmer der Dame nicht bezahlen?", wende ich mich an den Mann.

„Wie komme ich dazu?", braust er erneut auf.

„Sie haben die beiden Zimmer gebucht, soweit ich weiß", gebe ich Kontra.

„Das ist mir scheißegal!", braust er erneut auf.

„Ich will nicht lange wegen einer einzigen Übernachtung herumstreiten. Sie müssen das Zimmer nicht bezahlen, wenn Sie nicht wollen. Das war unser Fehler", sage ich. Dabei schaue ich gespielt tadelnd zu Pia, die kaum das Lachen zurückhalten kann. „Dann werden wir die Dame wegen Zechprellerei bei den Carabinieri zur Anzeige bringen."

„Tun Sie das!", fährt mich Herr Lukas an. „Mein Cousin hat mich schon gewarnt, dass dieses Haus mit der neuen Führung nicht mehr das ist, was es einmal war."

„Sie sind der Cousin von Herrn Werner Lukas?", erkundige ich mich. „Das tut mir leid. Auch bei ihm hat es ein Missverständnis gegeben."

„Ein Missverständnis? Sie Scheißkerl!", fährt er mich an. Mit einem Ausdruck der tiefsten Verachtung dreht er sich um und verschwindet.

„Den sind wir hoffentlich los", sage ich zu Pia. Dabei zwinkere ich ihr mit dem Auge zu.

Kapitel 19 -- Die Ruhe vor dem Sturm

Ich schaue Franz Lukas hinterher und muss unwillkürlich schmunzeln. Er wird ganz schön Ärger mit seinem Cousin bekommen. Zuerst verschwindet Vera auf der Zugfahrt und dann verliert er auch noch die Mutter aus den Augen. Wäre er nicht ein solcher Kotzbrocken und würde er nicht mit seinem Cousin ein wirklich abscheuliches Spiel betreiben, könnte ich fast Mitleid mit ihm haben.

Lukas ist schon eine ganze Zeit lang verschwunden, da drehe ich mich erst um und mache mich auf den Weg in die Küche. Ich besorge alles, was es für ein Frühstück zu dritt braucht und mache mich damit auf den Weg zur Bucht.

Vera scheint mich schon sehnsüchtig zu erwarten. Kaum, dass sie mich hinter den Büschen erblickt, kommt sie auf mich zu gerannt und fällt mir um den Hals. Ich gebe ihr einen liebevollen Kuss und verziehe mich ins Haus und dort in die Küche, um das Frühstück vorzubereiten. Mutter und Tochter hocken auf dem Sofa und reden. Zeitweise liegen sie sich auch in den Armen und weinen. Sie haben sich so einiges zu erzählen. Allmählich wird ihnen klar, dass sie in Sicherheit sind und, dass ihnen Lukas nichts mehr anhaben kann.

„Kommt Ihr zu Tisch?", rufe ich.

Die beiden Frauen schlendern Arm in Arm in die Küche und blicken sich kurz um. Dann schaut mich Vera frech an.

„Ein Dienstbote hat uns noch gefehlt, der uns Frühstück macht und uns verwöhnt", scherzt sie.

„Das würde dir so passen", kontere ich. Mein Versuch, tadelnd zu klingen misslingt völlig. Ich muss dabei selbst losprusten.

Wir setzen uns an den Tisch und ich biete den beiden Kaffee und Tee an, ich habe beides gemacht. Die frischen Hörnchen, die ich aus der Hotelküche habe mitgehen lassen, duften herrlich und laden zum Zugreifen ein.

„Ist der Typ weg?", erkundigt sich Vera.

„Ich gehe davon aus, dass er am Vormittag abreist", berichte ich. „Er lässt deine Mutter als Zechprellerin zurück."

„Er will mein Zimmer nicht bezahlen?", staunt Susanne.

„Ich bin froh, wenn er seines bezahlt. Aber auch das wäre egal. Hauptsache er ist weg. Das Hotel wird diesen Ausfall schon verschmerzen", stelle ich fest. „Wusstet ihr, dass er der Cousin von Eurem Lukas ist?"

„Der Cousin?", ist Vera überrascht. „Den habe ich noch nie gesehen."

„Da kommt mir ein Verdacht!", meldet sich Susanne.

„Welcher?", will Vera wissen.

„Kannst du dich erinnern, wenn Werner mich zu den Rockern gebracht hat, da war einer dabei, der trug eine Maske?"

„Genau, den habe ich im Video gesehen. Der war das allergrößte Schwein von allen. Ein richtiger Sadist", antwortet Vera. Allein schon der Gedanke an den Mann lässt wieder die Wut in ihr hochkochen.

„Ich vermute, das war er. Jetzt wo Tom es erwähnt, es gibt tatsächlich eine Ähnlichkeit zwischen den beiden."

„Wenn ich das gewusst hätte!", faucht Vera. Zorn und Hass blitzen in ihren Augen auf. Ich glaube, sie würde ihn glatt erwürgen, würde sie ihn jetzt zwischen die Finger kriegen.

„Wie geht es jetzt weiter?", erkundigt sich Susanne.

„Ihr bleibt vorerst hier und macht Urlaub. Ich traue dem Frieden noch nicht. Diesen Lukas halte ich nicht für einen Menschen, der einsieht, wenn er verloren hat", antworte ich.

„Du glaubst, er gibt noch immer keine Ruhe?", will Vera wissen.

„Ich fürchte, den sehen wir schon recht bald wieder."

„Was will er jetzt noch ausrichten?", meint Vera ungläubig.

„Man weiß nie", sage ich.

„Wir werden uns die Zeit schon vertreiben", lenkt Susanne ein. „Danke, dass wir bei Ihnen unterkommen und Sie sich so rührend um uns kümmern."

„Nennen Sie mich doch bitte einfach nur Tom. Ich bin immerhin der Freund Ihrer Tochter", sage ich. Dabei bin ich zu meiner eignen Überraschung unsicher. Aber ich habe noch nie die Mutter einer Freundin näher kennen gelernt.

„Entschuldige, ich muss mich erst daran gewöhnen, dass meine Tochter einen Freund hat. Obwohl mir vorhin schon Tom herausgerutscht ist. Vera hat mir so viel und so begeistert von dir erzählt", antwortet Veras Mutter. „Du musst dann aber auch Susanne zu mir sagen."

„Das lässt sich einrichten."

Vera lehnt sich während des Gesprächs auf ihrem Stuhl zurück und beobachtet uns amüsiert. Sie hat einen zufriedenen und gelassenen Gesichtsausdruck.

„Wann waren wir das letzte Mal so entspannt?", erkundigt sie sich. Die Frage ist an ihre Mutter gerichtet, die sie überrascht anschaut. Es entsteht eine kurze Pause.

„Das ist lange her", gesteht sie.

„Du glaubst also nicht mehr, dass Tom ein Mädchenhändler ist und mich an einen Scheich verhökern will?", erkundigt sich Vera grinsend.

„Entschuldige, nach allem, was ich von Werner gehört habe, musste ich doch so etwas annehmen", verteidigt sie sich. Es ist ihr sichtlich peinlich, dass sie mich am Anfang falsch eingeschätzt und so abweisend behandelt hat.

Wir frühstücken in aller Ruhe fertig. Anschließend setze ich mich mit Vera auf der Veranda auf die große Couch und wir kuscheln uns eng aneinander. Susanne bleibt in der Küche und räumt auf. Ich küsse Vera liebevoll.

„Am liebsten würde ich dich jetzt ...", sage ich. Ich vollende den Satz nicht, schaue sie aber lüstern an.

„Und ich erst!", meint Vera. Sie macht ein verträumtes Gesicht und schüttelt sich, als würde ein Schauer durch ihren Körper gehen. „Wow!"

„Dann lass es uns doch tun?", schlage ich vor. „Natürlich nicht hier."

„Das geht nicht, meine Mutter ...", gibt Vera zu bedenken.

„Ist deine Mutter sehr altmodisch?", frage ich erstaunt.

„Im Grunde schon. Sie ist noch sehr konservativ erzogen. Deshalb war es für sie auch so schlimm, was Werner alles mit uns angestellt hat. Das muss sie alles erst verdauen. Wir müssen wohl oder übel Rücksicht nehmen", erklärt sie.

„Das wird mir aber sehr schwer fallen", gebe ich ehrlich zu.

„Es ist schon ein kleines Wunder, dass sie nichts gesagt hat, als wir für uns das gemeinsame Schlafzimmer vorbereitet haben", verrät sie mir. „Als du weg warst hat sie mir versucht ins Gewissen zu reden. Es ist mir zum Glück gelungen, sie zu überzeugen, dass wir es ernst meinen."

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Wir genießen noch etwas die Zweisamkeit. Doch wenig später ist es mit dem Alleinsein vorbei. Veras Mutter kommt zu uns auf die Veranda. Wir unterbrechen zwar unsere Zärtlichkeiten, ich halte Vera aber weiterhin im Arm. Susanne wird sich wohl oder übel daran gewöhnen müssen, dass wir ein Paar sind.

„Ich werde den Vormittag im Hotel verbringen müssen", eröffne ich den beiden. „Die Arbeit ruft."

„Darf ich meiner Mutter unser Haus zeigen?", will Vera wissen. Ihre Frage kommt ganz schüchtern.

„Natürlich! Es ist ein wenig auch schon dein Haus. Seid aber bitte vorsichtig, dass man Euch von Land aus nicht sieht. Man weiß nie!", ermahne ich sie.