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Der Hexenwaldacker Teil 1 von 4

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„Wilhelm ist Kaiser, nicht Manfred, auf Reinhard und den Seinen lastet der Bann der Kirche und was maßt ihr euch an von uns etwas Derartiges zu verlangen!?!"

Willin fixierte den Prior verächtlich.

„Euer Abt fragte offen. Ihr habt uns hergebeten. Ihr seid auf uns angewiesen. Wir nicht auf euch. Nicht jeder Wald hat geeignetes Bauholz. Euer Einfluss erstreckt sich überwiegend auf ungeeignete Hölzer und das wisst ihr, Pfaffe! Ihr und euer Kloster seid nichts ohne unser Holz. Und ihr wisst auch -- Holz schlagen kann jeder. Aber Holz so zu schlagen, dass man damit bauen kann ... Das braucht Erfahrung. Man merkt, dass ihr keine Ahnung vom wirklichen Leben habt einfältiger Braunrock. Geht besser raus zum Beten, als hier mitreden zu wollen."

Willins Worte hatten einen zu lauten, zu respektlosen und zu scharfen Tonfall.

Simon atmete tief durch und warf Markus einen kurzen vernichtenden Blick zu. Aber was gesagt worden war, war nun einmal gesagt.

Markus war ein guter Prior, aber beileibe kein Diplomat. Simon ärgerte sich. Ihm war der Disput regelrecht entglitten. Er hätte Markus schon früher zurückhalten müssen. Aber Simon wusste, dass er wieder einmal zu oft seinen eigenen Gedanken nachgehangen hatte.

Markus fehlte es eben an Geduld und auch etwas an dem Verständnis der Menschen außerhalb der strikten Hierarchie eines Klosters. Das wusste er. Er hatte als Gastgeber des Handels nicht aufgepasst.

Markus hatte Willin sicherlich provoziert ... Aber auch wenn sie so schmerzhaft, wie wahr waren, Willins Worte durften ihrerseits nicht unsanktioniert im Raum stehen bleiben.

Simons Stimme war mit einem Mal kalt, leise aber dennoch durchdringend.

„Willin, unsere Kirche und unser Kloster sind mehr als eine Summe aus Steinen und Holz. Aber ich spreche hier jetzt als Richtherr und nicht als Abt.

Ihr befindet euch in meinem Gebiet, dem Gebiet in dem ich Recht spreche!"

Er bemerkte, dass Willin sichtbar erblasste.

„Ihr habt die Kirche, die euch um Hilfe bat, beleidigt und respektlos behandelt. Prior Markus mag zwar einen Ton angeschlagen haben, wie er unter Mönchen bei einem offenen Meinungsaustausch nicht unüblich ist, aber ihn als „einfältigen Pfaffen und Braunrock" -- als ahnungslos zu bezeichnen und eines Raumes zu verweisen, der zu der Kirche gehört, in der er selbst Hausherr ist ... das war ein Schritt zu viel. Prior Markus ist ein treuer Diener Gottes und ihn zu schmähen, bedeutet Gott zu schmähen."

Simon zog seine linke Braue hoch und machte eine kleine Pause, um seinen Worten mehr Wirkung zu verleihen.

„Willin! Ihr seid auf meine Einladung auf meinem Gebiet. Ich gestatte es euch, es unversehrt verlassen und zu eurem Gut zurückkehren.

Wir werden keine Geschäfte mehr mit euch machen.

Ab morgen gilt für euch der Ausschluss aus der Gemeinschaft der Gläubigen für eine Jahreszeit.

Keine Sakramente!

Keine Gottesdienste!

Keine Beichte!

Keine Absolution!

Keine Ehe!

Keine Taufe!

Und es bedeutet auch, dass kein Christ mehr mit euch Handel betreiben oder für euch arbeiten darf. Sterbt ihr während dieser Zeit, so wird eure Seele im Höllenfeuer schmoren bis zum jüngsten Tage.

Ihr werdet die Auswirkungen dieser Exkommunikation schon alsbald merken.

Heute in einem Jahr sei es euch gestattet, zu uns zurückzukehren und uns darzulegen, wie ihr uns gegenüber Buße zu tun gedenkt. Denn nur dann werde ich diese Exkommunikation wieder aufheben und euch gestatten, sich der Gemeinde der Gläubigen wieder anzuschließen.

Willin zitterte am ganzen Körper. Simon sah es mit Genugtuung und fuhr fort:

„Und nun empfehle ich Euch schleunigst zu verabschieden Willin. Wir haben hier noch wirkliche Geschäfte zu besprechen."

Willin erhob sich, aber auch Selbolt stand auf.

Selbolt verbeugte sich vor Simon und den Mönchen:

„Abt Simon, mit gebotenem Respekt... Ich liefere weiterhin Bauholz hier für den Klosterbau, auch für eure direkten Klostergüter und das zu den alten Bedingungen. Das hat uns Reinhard ausdrücklich erlaubt. Aber ich kann hier keinen Schritt weiter gehen. Ich habe mich euch gegenüber zwar bestimmt, jedoch nicht respektlos verhalten."

Simon unterbrach Selbolt mit sanfter und beruhigender Stimme: „... Und deswegen mein lieber Selbolt sollt ihr in Frieden und mit meinem Segen gehen und wir werden weiterhin unsere Geschäfte miteinander tätigen, so wie zuvor."

Selbolt und Willin verließen den Raum.

Kai und Jorg blieben dagegen zurück.

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5 Kommentare
NimmermehrNimmermehrvor mehr als 3 JahrenAutor
Wenn die Geschichte unterhält, freut es mich

wie bereits geschrieben, weicht die Geschichte etwas vom Aufbau her von meinen älteren Geschichten ab,

Das hängt mit der Zielgruppe zusammen - einem Schulprojekt, dem ich passende "Munition" zum Einstieg geliefert habe.

Deswegen mussten viel Infos miteinfließen. Mittelaltersprache habe ich bewusst nicht als Stilmittel gewählt.

fliegender_Ambossfliegender_Ambossvor mehr als 3 Jahren
Noch nicht gelesen...

Moin Nimmermehr!

Ich hab deine Geschichte eher zufällig entdeckt und, abgesehen von deinem Vorwort, wie der Titel sagt noch nicht gelesen, werde ich aber gleich anfangen.

Dein Vorwort brachte mich dazu, direkt einen ersten Kommentar abzugeben.

Ich persönlich mag historische und im historischen Kontext spielende Handlungen und da ich die Gegend ganz gut kenne, in der du die Handlung spielen läßt, hat mich das direkt angesprochen. Ich bin gespannt, wie die Handlung läuft und ob man den einen oder anderen Schauplatz, so du sie ausreichend detailliert eingeflochten hast, wiedererkennt.

Grüße vom fliegenden_Amboss

AnonymousAnonymvor fast 4 Jahren
Geschichtsstunde

Ich habe erst die ersten beiden Teile gelesen, bin aber total positiv überrascht. Ich weiß noch nicht, wie es weitergeht und ob es in dieses Forum passt, aber die geschichtlichen Hintergründe der Story finde ich faszinierend.

Da ich die Gegend der Handlung kenne, spricht mich das Werk besonders an.

Vielen Dank für dieses schöne Geschenk!

AnonymousAnonymvor fast 4 Jahren

Außergewöhnlich in diesem Forum, sowohl vom Inhalt aus auch von der Form her. Aber interessant und spannend. Was da noch kommt?

AnonymousAnonymvor fast 4 Jahren
Sehr vielversprechend!

Freue mich auf die Fortsetzung

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